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<strong>info</strong><br />
Medienpreis<br />
Für Menschen mit Behinderungen<br />
© Karola Riegler<br />
© Karola Riegler<br />
© Karola Riegler<br />
And the Schuasch goes to...<br />
Zum neunten Mal hat der ÖZIV seinen Medienpreis für herausragende Berichterstattung<br />
über behinderte Menschen vergeben. Ausgezeichnet wurden Beiträge zu den<br />
Themen Inklusion und Arbeitsmarkt.<br />
Von Doris Becker-Machreich<br />
Opfer oder Helden – diese Klischees dominieren<br />
sehr oft das Bild behinderter Menschen in der<br />
öffentlichen Wahrnehmung. Das zu verändern ist<br />
Ziel des ÖZIV Medienpreises, der 2005 ins Leben<br />
gerufen wurde. Durch die Auszeichnung von<br />
JournalistInnen, die nicht die Behinderung in den<br />
Mittelpunkt stellen, sondern die Kenntnisse und<br />
Fähigkeiten eines Menschen, sollen auch andere<br />
Medienschaffende angeregt werden, ihr Bild von<br />
Behinderung zu überdenken.<br />
Die große Zahl und hohe Qualität der Einreichungen<br />
ist ein erfreulicher Beweis dafür, wie viel sich<br />
hier in den letzten Jahren bereits verändert hat.<br />
Die Wahl fiel der Jury unter Vorsitz von Fred Turnheim,<br />
Präsident des Österreichischen Journalistenclubs<br />
(ÖJC), nicht leicht: Fast 60 eingereichte<br />
Print-, online-, Radio- und TV-Beiträge mussten<br />
gelesen, gehört und angeschaut werden, um die<br />
PreisträgerInnen 2014 zu küren.<br />
In der Kategorie Elektronische Medien konnten<br />
Mariella Kogler und Jürgen Pettinger die Wahl für<br />
sich entscheiden. Ihre Beiträge zur Inklusion in der<br />
Schule, die am 5. September 2014, kurz vor Schulbeginn,<br />
im ORF ZIB Magazin ausgestrahlt wurden,<br />
überzeugten mit der anschaulich und gut erklärten<br />
Darstellung des Themas. Mit grafischen Mitteln und<br />
Interviews betroffener SchülerInnen, Eltern und<br />
LehrerInnen gelang es ihnen, das Konzept der Inklusion<br />
allgemein verständlich und nachvollziehbar<br />
zu machen.<br />
Dass die Einstellung behinderter MitarbeiterInnen<br />
häufig an Vorurteilen scheitert, thematisiert Daniel<br />
Nutz in seinem Artikel „Barrieren im Denken“, der<br />
in „die wirtschaft“ 12/2014 erschienen ist. An Beispielen<br />
wie einem gehörlosen Apotheker zeigt Nutz<br />
die Realität hinter den Statistiken. Dafür erhielt er<br />
den Hauptpreis in der Kategorie Print.<br />
Anerkennungspreis<br />
Einen herausragenden Artikel hat auch Julia Slamanig<br />
eingereicht. „Der Tag, an dem Tina sterben<br />
sollte“, erschienen im Oktober 2014 in den Salzburger<br />
Nachrichten, bietet Einblick in das Leben<br />
einer Familie mit einem behinderten Kind. Bei der<br />
Geburt gaben die Ärzte dem Mädchen nur eine<br />
zweijährige Überlebenschance, mittlerweile ist Tina<br />
16 Jahre alt. Slamanig erhielt für ihr schonungslos<br />
offenes und emotional berührendes Familienporträt<br />
den Anerkennungspreis der Jury.<br />
Verliehen wurde der ÖZIV Medienpreis in der barrierefreien<br />
Filiale der Bäckerei Felber in der Lerchenfelderstraße.<br />
Neben zahlreichen anderen Gästen<br />
konnte Gastgeberin Doris Felber auch Sozialminister<br />
Rudolf Hundstorfer begrüßen. Die Preise wurden<br />
von ÖZIV Präsident Dr. Klaus Voget und dem<br />
Juryvorsitzenden Fred Turnheim übergeben.<br />
Wir danken ottobock, den Wiener Stadtwerken und<br />
der Franz Felber & Co GmbH für die Unterstützung<br />
des ÖZIV Medienpreises 2014.<br />
Die Ausschreibung für den 10. Medienpreis läuft<br />
bereits. Alle Informationen dazu finden Interessierte<br />
unter www.oeziv.org/medienpreis •<br />
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www.oeziv.org