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Arbeit<br />
Für Menschen mit Behinderungen<br />
„Indirekt glauben wir noch immer<br />
dran“ – Förderungen für Menschen<br />
mit Behinderungen<br />
Dass Inklusion eine „ganz wichtige Sache“ und die Durchlässigkeit in den ersten Arbeitsmarkt<br />
für Menschen mit Behinderung zentral sei, wurde bei der Veranstaltung der AK<br />
NÖ (Enquete „Auf die Arbeitsplätze, fertig, los!“) am 17. Juni 2015 von den Podiumsgästen<br />
betont. Im Detail zeigte sich dann allerdings, dass bestehende arbeitsmarktpolitische<br />
Maßnahmen einem wirklich inklusiven Arbeitsmarkt tendenziell entgegenwirken.<br />
Von Julia Jungwirth und Alfred Müller<br />
© AK NÖ<br />
Dr. Jan Philipp Cernelic (Leiter<br />
der Behindertenhilfe, Amt der NÖ<br />
Landesregierung) zu Wort. Denn<br />
auch das NÖ Sozialhilfegesetz<br />
sieht (subsidiär nach dem Einsatz<br />
von eigenen Mitteln und Kostenbeiträgen<br />
durch Angehörige!) bestimmte<br />
Hilfeleistungen wie etwa<br />
Kostenzuschüsse zur beruflichen<br />
Eingliederung (Berufsorientierung,<br />
Arbeitstraining) vor.<br />
Auf Einladung der AK NÖ fand<br />
in St. Pölten eine Enquete statt,<br />
die sich dem Thema Menschen<br />
mit Behinderungen und (erster)<br />
Arbeitsmarkt widmete. Nach einem<br />
erfrischenden „Kabarett für<br />
Sehende“ von Martin Mayrhofer<br />
sollten Vorträge von Sozialministeriumservice<br />
(SMS), AMS und<br />
Land NÖ ein wenig Licht in die<br />
Grundstrukturen der Förderlandschaft<br />
bringen.<br />
Mag. Günther Widy (SMS, Landesstelle<br />
NÖ) referierte über<br />
Entgelt- und Arbeitsplatzsicherungsbeihilfe<br />
des SMS, die bei<br />
festgestellter „Minderleistung“<br />
des/der Arbeitnehmers/in bzw.<br />
akuter Gefährdung des Arbeitsplatzes<br />
gewährt werden können.<br />
Rechtsanspruch auf diese Förderungen<br />
gibt es freilich nicht.<br />
Rege Diskussion am Podium<br />
Anschließend stellte Lucas Gruber<br />
(AMS, Landesstelle NÖ) den<br />
Umgang des AMS mit arbeitsuchenden<br />
Menschen mit Behinderungen<br />
dar: Die Eingliederungsbeihilfe<br />
könne den (Wieder-)<br />
Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt<br />
erleichtern und bis zu 12<br />
Monate gewährt werden. Dass<br />
der derzeitige Förderschwerpunkt<br />
50+ zu negativen Effekten für<br />
Menschen mit Behinderungen<br />
führe (Dienstgeber erhalten nun<br />
mitunter für Personen über 50<br />
Jahren mit Behinderung weniger<br />
Förderung als für nichtbehinderte<br />
Personen), habe er,<br />
Gruber nicht bemerkt: Er freue<br />
sich vielmehr über Kooperationen<br />
mit Unternehmen und bei Förderungen<br />
„müsse sich ein Unternehmen<br />
eben ausrechnen, was<br />
sinnvoll“ sei. Abschließend kam<br />
Keine Rechtssicherheit<br />
bei Förderungen<br />
In der anschließenden Diskussion,<br />
an der auch Alfred Müller,<br />
der Leiter der ÖZIV Arbeitsassistenz<br />
teilnahm, wurden unterschiedliche<br />
Problemfelder<br />
angerissen: Ganz grundsätzlich<br />
fehlt es an Rechtssicherheit bei<br />
Förderungen für Menschen mit<br />
Behinderungen, zumal es keinen<br />
Anspruch auf Förderungen<br />
gibt, sondern die Behörden nach<br />
eigenem Ermessen – regional<br />
nach unterschiedlichen Kriterien<br />
– entscheiden. Auch gibt es<br />
keine bundesweit einheitliche<br />
Zielgruppenarchitektur des AMS<br />
für Menschen mit Behinderungen<br />
– dadurch scheint die Vermittlung<br />
von Menschen mit Behinderungen<br />
nirgendwo als besonderer<br />
„Erfolg“ auf. Und zwar deshalb,<br />
weil es an der Formulierung des<br />
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