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<strong>info</strong><br />
ÖZIV<br />
Bundesverband<br />
54. Jahrgang<br />
Ausgabe 3/2015<br />
Nr. 215<br />
Freizeit<br />
ohne Barrieren
<strong>info</strong><br />
Werbung<br />
Für Menschen mit Behinderungen<br />
3/15<br />
2<br />
www.oeziv.org
Für Menschen mit Behinderungen<br />
Aus dem Inhalt<br />
08 13<br />
16 20/24<br />
Vorwort.......................................................... 3<br />
Kommentar Dr. Klaus Voget ............................ 5<br />
ÖZIV ACCESS................................................. 6<br />
ÖZIV ACCESS Trainings ............................... 8-9<br />
Barrierefreiheit......................................... 10-11<br />
ÖZIV Medienpreis.......................................... 12<br />
Interview mit Minister Alois Stöger ............ 13-15<br />
Arbeit..................................................... 16-17<br />
ÖZIV SUPPORT Recht ............................... 18-19<br />
Freizeit barrierefrei................................... 20-25<br />
Kurz gemeldet......................................... 26-27<br />
Arbeit und Gesundheit ............................. 28-29<br />
ÖZIV SUPPORT........................................ 30-32<br />
CBMF...................................................... 33-36<br />
ÖZIV Steiermark........................................... 37<br />
ÖZIV Niederösterreich ................................... 38<br />
ÖZIV Kärnten............................................... 39<br />
ÖZIV Tirol............................................... 40-42<br />
ÖZIV Burgenland........................................... 43<br />
ÖZIV Vorarlberg....................................... 44-45<br />
Club 81........................................................ 46<br />
Liebe Leserinnen und<br />
Leser, liebe Freunde<br />
und Freundinnen des<br />
ÖZIV!<br />
Editorial<br />
Vorwort<br />
<strong>info</strong><br />
Wer kennt sie nicht – die<br />
Aussage von Unternehmern,<br />
dass sie eh so gerne Menschen mit Behinderungen<br />
einstellen würden, aber leider keine finden<br />
können? Ich glaube, dass manche, die diese<br />
Aussage tätigen, das Problem auch tatsächlich so<br />
wahrnehmen.<br />
Andererseits gibt es da die vielen MitarbeiterInnen<br />
der Projekte der beruflichen Assistenz<br />
(NEBA), die sich immer mehr plagen müssen,<br />
um ihre Klienten und Klientinnen am Arbeitsmarkt<br />
unterbringen zu können. Und über all dem<br />
die Statistik des Arbeitsmarktservice (AMS), die<br />
starke Anstiege bei der Arbeitslosenquote in der<br />
Gruppe der Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen<br />
zeigt.<br />
Inklusiver Arbeitsmarkt –<br />
heute wohl wichtiger denn je?<br />
Was die Statistik betrifft – hier werden Äpfel mit<br />
Birnen verglichen. Unternehmen suchen – aufgrund<br />
der Ausgleichstaxe – nach begünstigt<br />
behinderten Menschen. Diese sind nur ein kleiner<br />
Teilbereich der oben genannten Statistik.<br />
Das größte Problem liegt allerdings meines Erachtens<br />
noch immer darin, dass für die meisten Jobs<br />
„Wunderwuzzis“ gesucht werden, jung, dynamisch,<br />
top ausgebildet und flexibel, die auch fähig<br />
und bereit sind, 150-prozentige Arbeitsleistung zu<br />
erbringen. Da können Menschen mit Behinderungen<br />
zumeist nicht mit. Allerdings gehören die, die<br />
sich diesem Druck stellen, oft selbst irgendwann<br />
zu der Gruppe der Menschen mit gesundheitlichen<br />
Einschränkungen oder Behinderungen.<br />
Es sind dringend Adaptierungen auf allen Seiten<br />
erforderlich. Anders ist das Ziel eines inklusiven<br />
Arbeitsmarktes sicher nicht erreichbar. •<br />
Titelbild © Manfred Fischer<br />
© Jana Madzigon/artista.at<br />
Ihre Hedi Schnitzer-Voget,<br />
Geschäftsführerin<br />
www.oeziv.org<br />
3<br />
3/15
<strong>info</strong><br />
Werbung<br />
Für Menschen mit Behinderungen<br />
3/15<br />
4<br />
www.oeziv.org
Für Menschen mit Behinderungen<br />
Liebe Mitglieder und<br />
Freunde des ÖZIV!<br />
Kommentar<br />
© ÖAR<br />
<strong>info</strong><br />
Wieder einmal geht eine Urlaubssaison<br />
zu Ende und mit ihr<br />
mein alljährlicher Versuch, ein<br />
barrierefreies Urlaubsquartier am<br />
Ort meiner Urlaubssehnsüchte<br />
zu finden. Und wie jedes Jahr ist<br />
diese Suche mit vielen Hürden<br />
und Enttäuschungen verbunden<br />
gewesen, zumal nicht selten von<br />
den Beherbergungsbetrieben<br />
Barrierefreiheit zwar versprochen,<br />
aber in der Realität bei<br />
weitem nicht eingehalten wird.<br />
Nach fast 10 Jahren Übergangsfrist<br />
der Bestimmungen im<br />
BGStG ist dies ein sehr enttäuschender<br />
Befund, der ab dem<br />
1.1.2016 einer nachhaltigen und<br />
wirksamen Therapie bedarf.<br />
Ich möchte Ihnen anhand von<br />
zwei Beispielen schildern, wie<br />
sich die Situation für mich als<br />
Rollstuhlfahrer heuer dargestellt<br />
hat.<br />
Zuerst habe ich eine Urlaubswoche<br />
im Friaul gebucht, wobei mir<br />
sowohl aus dem Hotelprospekt<br />
als auch in der E-Mail-Bestätigung<br />
versichert wurde, dass das<br />
Zimmer rollstuhlgerecht eingerichtet<br />
sei. Der Hotelbetreiber<br />
hat sich zwar sichtlich bemüht,<br />
eine barrierefreie Umgebung zu<br />
gestalten. Die Umsetzung hat<br />
allerdings dazu geführt, dass ich<br />
die Dusche gar nicht benützen<br />
konnte.<br />
Einige werden jetzt vielleicht<br />
einwenden, dass Italien nicht<br />
Österreich ist und bei uns die<br />
Verhältnisse aufgrund des BGStG<br />
bereits viel besser sind. Hierzu<br />
ein weiteres Beispiel:<br />
Ich wollte noch einige Tage in<br />
meinem Heimatort Seeboden am<br />
Millstädtersee verbringen und wir<br />
haben beim Hotel Moserhof – einem<br />
führenden Hotel im Ort, das<br />
erst kürzlich neu gestaltet und<br />
modernisiert wurde – angefragt,<br />
ob ein barrierefreies Zimmer zu<br />
haben sei. Wir wurden aufgeklärt,<br />
dass es ein Zimmer gäbe,<br />
das eventuell für Rollstuhlfahrer<br />
geeignet sei – je nachdem, wie<br />
mobil die Person sei. Gleichzeitig<br />
wurde uns eindrücklich<br />
mitgeteilt, dass keinesfalls von<br />
einem barrierefreien Hotel auszugehen<br />
sei. Dies sei aufgrund<br />
der „gewachsenen Strukturen“<br />
ganz einfach nicht möglich. Auf<br />
Nachfrage erfuhren wir, dass<br />
der Wellnessbereich sicher nicht<br />
benützbar sei und – da es sich<br />
bei mir um einen „richtigen“ Rollstuhlfahrer<br />
handelt – vermutlich<br />
auch das Zimmer nicht passen<br />
würde. Die Situation wäre wohl<br />
im ganzen Ort so, weil ja schließlich<br />
überall „gewachsene Strukturen“<br />
gegeben seien…<br />
Der sanfte Hinweis auf gesetzliche<br />
Bestimmungen führte zu<br />
einem spürbaren Stimmungswechsel.<br />
Mit der Aussage, dass<br />
dieses Gesetz ja wohl nur für den<br />
öffentlichen Bereich gelte und<br />
man ohnehin ausgebucht sei,<br />
fand eine rasche „Verabschiedung“<br />
statt.<br />
Ich denke, dass ich mit diesen<br />
beiden Beispielen anschaulich<br />
erklärt habe, warum man im<br />
Tourismusbereich nach wie vor<br />
massiv diskriminiert wird und<br />
leider noch immer große Missverständnisse<br />
zum Geltungsbereich<br />
des BGStG vorhanden sind. Und<br />
während ich in Italien ein ehrliches<br />
Bemühen angetroffen habe,<br />
ist man davon offensichtlich in<br />
Österreich noch weit entfernt.<br />
Deswegen freue ich mich auf das<br />
Jahr 2016. Wenn die Übergangsfrist<br />
endgültig Geschichte ist,<br />
werden hoffentlich viele betroffene<br />
Personen den Weg zum Gericht<br />
finden. In dieser Hoffnung<br />
wünsche ich Ihnen allen eine<br />
angenehme Zeit! •<br />
Ihr Präsident<br />
Dr. Klaus Voget<br />
IMPRESSUM:<br />
Herausgeber und Verleger:<br />
Dr. Klaus Voget, Präsident<br />
ÖZIV Bundesverband –<br />
Interessenvertretung für Menschen<br />
mit Behinderungen<br />
1110 Wien, Hauffgasse 3-5, 3. OG<br />
T: +43 (0)1/513 15 35<br />
buero@oeziv.org<br />
Erscheinungsweise: min. 4 mal jährlich<br />
Chefredaktion: Mag. a Doris Becker-<br />
Machreich; redaktion@oeziv.org<br />
MitarbeiterInnen dieser Ausgabe:<br />
Dr. in Birgit Büttner, DSA Alfred Müller,<br />
Mag. Gerald Wippl, Mag. Peter Emberger,<br />
Dr. in Julia Jungwirth, Hedi Schnitzer-<br />
Voget, MAS<br />
Anzeigen, Layout, Satz und Druck:<br />
Die Medienmacher GmbH,<br />
8151 Hitzendorf, Oberberg 128<br />
Filiale: 4800 Attnang-P., Römerstraße 8<br />
T: +43 (0)7674/62 900-0<br />
office@diemedienmacher.co.at<br />
Zulassungsnummer: GZ02Z031414<br />
ZVR: 453063823<br />
www.oeziv.org<br />
5<br />
3/15
<strong>info</strong><br />
ACCESS<br />
Naturerleben für alle<br />
Für Menschen mit Behinderungen<br />
© MSI<br />
© MSI<br />
Wie gestalte ich ein barrierefreies Naturerlebnisangebot,<br />
an dem alle Menschen, unabhängig von<br />
einer Behinderung teilhaben können? Diese Frage<br />
stand im Mittelpunkt eines Praxisworkshops<br />
Anfang September in Rechberg in Oberösterreich.<br />
Organisiert wurde diese zweitägige Veranstaltung<br />
von den Naturfreunden International (NFI). Zielgruppe<br />
waren NaturvermittlerInnen.<br />
Insgesamt haben 19 Personen teilgenommen.<br />
Selbst betroffene ExpertInnen des ÖZIV und des<br />
BSVÖ vermittelten den Teilnehmenden, was Menschen<br />
mit Mobilitäts- oder Sinnesbehinderungen<br />
von ihnen brauchen. Was ist überhaupt Barrierefreiheit<br />
und wie können Naturangebote barrierefrei<br />
gestaltet werden – also berollbar für RollstuhlfahrerInnen<br />
oder betastbar für blinde Menschen?<br />
Diskutiert wurde auch über die Servicekette. Was<br />
muss beachtet werden, damit behinderte Menschen<br />
die Natur genussvoll erleben können.<br />
„Informativ und lehrreich“, fand Philipp Hochenburger,<br />
der seit kurzem bei ÖZIV ACCESS tätig<br />
ist, die beiden Tage. Weitere Workshops auch in<br />
anderen Regionen sind geplant. •<br />
Wir haben etwas gegen Barrieren<br />
www.barrierecheck.at<br />
ÖZIV ACCESS lebt Inklusion<br />
(vlnr): Bernhard Kurzmann, Erika Plevnik, Angelika<br />
Parfuss und Phillip Hochenburger<br />
Seit kurzem verstärken DI Bernhard Kurzmann<br />
und Philipp Hochenburger das Team von ACCESS.<br />
DI Bernhard Kurzmann studierte in Wien Architektur<br />
und war bisher in Architekturbüros tätig. Der<br />
zweifache Familienvater (und aktive Beachvolleyballer)<br />
wurde gehörlos geboren und befasst sich<br />
schon länger mit Barrierefreiheit. Er schätzt an<br />
seiner Arbeit im ÖZIV die Offenheit, Warmherzigkeit,<br />
den Teamgeist und die Herausforderungen,<br />
die ihm sein Job täglich bieten.<br />
Die schätzt auch Philipp Hochenburger, der zweite<br />
Neuzugang bei ACCESS. Der HTL-Absolvent (und<br />
Rollstuhlbasketballspieler) arbeitet 20 Stunden<br />
pro Woche beim Bundesverband in Wien und<br />
bringt seine Erfahrungen als Rollstuhlfahrer in die<br />
Arbeit beim ÖZIV ein.<br />
Gemeinsam mit Angelika Parfuss, Peter Noflatscher<br />
und Rudi Maisriml, der wieder aus der<br />
Karenz zurückgekehrt ist, verstärken sie das Team<br />
von ACCESS-Leiterin Erika Plevnik. •<br />
3/15<br />
6<br />
www.oeziv.org
Für Menschen mit Behinderungen<br />
Werbung<br />
<strong>info</strong><br />
bezahlte Anzeige<br />
Barrierefrei –<br />
ein Plus für alle!<br />
Barrierefreiheit ist essentiell für 10 Prozent der Bevölkerung, notwendig für 40 Prozent der Bevölkerung<br />
und komfortabel für 100 Prozent der Bevölkerung. Die Barrierefreiheit ermöglicht allen<br />
Menschen – mit und ohne Behinderung – die uneingeschränkte Nutzung von Dienstleistungen<br />
und Gegenständen im täglichen Leben.<br />
■ Mehr Chancengleichheit ab 1. Jänner 2016<br />
Barrierefreie Gebäude, barrierefreier öffentlicher Verkehr, Barrierefreiheit in Ausbildung und<br />
Beruf sowie Sport-, Freizeit-, Tourismus- und Kulturangebote ohne Barrieren ermöglichen<br />
Chancengleichheit für alle. Das Auslaufen der gesetzlichen Übergangsfrist für Gebäude und<br />
Verkehrsmittel mit 31. Dezember 2015 sorgt für mehr Barrierefreiheit in Österreich.<br />
■ Teilhabe für alle – wir helfen dabei<br />
Das Sozialministerium steht für Fragen und Informationen zum Thema Barrierefreiheit zur<br />
Verfügung. Informationen gibt es auch bei den zahlreichen Behindertenorganisationen.<br />
■ Arbeitsplätze und Investment für die Zukunft<br />
Eine barrierefrei gestaltete Umwelt nützt allen. Die Investition in den Abbau von Barrieren<br />
schafft Arbeitsplätze. Mit Barrierefreiheit können Unternehmen neue Kundinnen und Kunden<br />
erreichen. Eine Investition in die Barrierefreiheit ist eine Investition in die Zukunft.<br />
sozialministerium.at österreichbarrierefrei.at 0800 20 16 11<br />
www.oeziv.org<br />
7<br />
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<strong>info</strong><br />
ACCESS Trainings<br />
Für Menschen mit Behinderungen<br />
Vielfalt in der Polizei<br />
TeilnehmerInnen mit Emmi Karall<br />
am Minoritenplatz<br />
Auch wenn in absehbarer Zeit keine Polizisten im<br />
Rollstuhl auf Streife gehen werden: Wie man innerhalb der Exekutive mit behinderten<br />
Kolleginnen und Kollegen, aber auch ganz generell mit behinderten Menschen umgeht,<br />
ist ab sofort Thema in der Polizei.<br />
Text und Fotos: Doris Becker-Machreich<br />
Neben den Themen Migration, Alterung der Bevölkerung<br />
oder dem wachsenden Anteil von Frauen<br />
im Erwerbsleben stellt der Umgang mit behinderten<br />
Menschen die Polizei in Österreich vor neue<br />
Herausforderungen. Unter der Marke Vielfaltsmanagement<br />
soll in den nächsten Jahren ein neues<br />
Verständnis entwickelt werden, das unter anderem<br />
zur Aufnahme von – mehr – behinderten Menschen<br />
in Dienststellen der Generaldirektion für die öffentliche<br />
Sicherheit führen soll.<br />
Schon jetzt sind behinderte Menschen im Bereich<br />
der Polizei und im Innenministerium tätig. Dass<br />
behinderte Menschen aufgenommen werden, ist<br />
allerdings nicht selbstverständliche Normalität und<br />
im Exekutivdienst sogar von vorneherein ausgeschlossen.<br />
Führt im Laufe des Berufslebens eine<br />
Erkrankung oder ein Unfall – auch Dienstunfall – zu<br />
einer Behinderung von Exekutivbediensteten, die<br />
deren Exekutivdienstfähigkeit ausschließt, bedeutet<br />
dies, dass sie ihren bisherigen Beruf nicht mehr<br />
ausüben können.<br />
Behinderte KollegInnen<br />
Wie geht man mit diesen Kollegen um? Wie geht<br />
man mit neuen Kollegen mit Behinderungen um,<br />
die ab sofort vermehrt eingestellt werden sollen?<br />
Und wie geht man als Polizist oder Polizistin ganz<br />
allgemein auf behinderte Menschen zu, die Hilfe<br />
suchen oder von denen möglicherweise eine Bedrohung<br />
ausgeht? Das sind nur ein paar der Fragen,<br />
die sich den Mitgliedern der Arbeitsgruppe<br />
„Menschen mit Behinderung“ stellen, die von Karin<br />
Beck vom Bundeskriminalamt geleitet wird. Eine<br />
der ersten Maßnahmen war ein Training für 15 Behindertenvertrauenspersonen<br />
aus ganz Österreich,<br />
für das der ÖZIV engagiert wurde und in dem das<br />
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8<br />
www.oeziv.org
Für Menschen mit Behinderungen<br />
ACCESS Trainings<br />
<strong>info</strong><br />
Emmi Karall, seit Jugendtagen Rollstuhlbenutzerin,<br />
und Elisabeth Martin, vor etwa zwei Jahren erblindet,<br />
standen mit ihren persönlichen Erfahrungen<br />
für den Austausch zur Verfügung und gaben Anleitung<br />
im Umgang mit mobilitäts- und sehbehinderten<br />
Menschen. Zum Üben bot das Haus am Minoritenplatz<br />
genug Möglichkeiten, zum Beispiel die<br />
Türen mit Öffnungsmechanismus und den kleinen<br />
Schwellen beim Eingang. Oder das sehr geräumige<br />
Rollstuhl-WC, das mit Augenbinde zur Herausforderung<br />
wurde, denn für blinde Menschen sind Rollstuhl-WCs<br />
viel zu groß und deshalb ein Suchrätsel.<br />
Aber auch die Anforderungen von Menschen mit<br />
Hörbehinderungen oder Lernschwierigkeiten wurden<br />
diskutiert, eine Herausforderung vor allem für<br />
die KollegInnen im Streifendienst.<br />
Barrierefreiheit umsetzen<br />
Blind die Treppen hinunter. Elisabeth Martin (zweite<br />
von links) und Karin Beck geben Sicherheit<br />
Wichtigste im Umgang mit Menschen mit unterschiedlichen<br />
Behinderungen vermittelt wurde.<br />
Da bleibt auch im Bereich der barrierefreien Information<br />
– Webseiten, Folder etc. – noch viel<br />
zu tun. Dass Polizeidienststellen dank Rampen<br />
auch für Rollstuhlbenutzer erreichbar sind, daran<br />
wird österreichweit gearbeitet. Schwieriger ist<br />
die einfache Zugänglichkeit für seh- und hörbehinderte<br />
Menschen aufgrund der erforderlichen<br />
Sicherheitsschleusen. Dass das Innenministerium<br />
in absehbarer Zeit sich den Vorzeigebeispielen im<br />
Bundesdienst anschließt, was die Umsetzung des<br />
Behinderteneinstellungsgesetzes betrifft, ist ein<br />
Vorhaben, dem man sich nun offensiv stellt! •<br />
www.oeziv.org<br />
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<strong>info</strong><br />
Barrierefreiheit<br />
Für Menschen mit Behinderungen<br />
Öffentliche Einrichtungen<br />
haben Vorbildfunktion<br />
Vor zwei Jahren wurde die komplett neu gebaute Wirtschaftsuniversität<br />
Wien im zweiten Bezirk eröffnet. Ein<br />
Gespräch über die Bedeutung von Nachhaltigkeit und<br />
Barrierefreiheit mit der Vizerektorin Dr. Regina Prehofer<br />
und dem Campusmanager Mag. Christoph Kecht.<br />
Von Doris Becker-Machreich<br />
Braille-Beschriftung<br />
ÖZIV Info: Frau Vizerektorin<br />
Dr. Prehofer, das Wort Nachhaltigkeit<br />
ist mittlerweile zu einem<br />
Modewort geworden. Wir sprechen<br />
von nachhaltiger Landwirtschaft,<br />
nachhaltigem Tourismus.<br />
Wie definieren denn Sie Nachhaltigkeit,<br />
was ist für Sie nachhaltiges<br />
Handeln?<br />
Prehofer: Für eine Universität<br />
ist das etwas, das man<br />
sehr breit definieren muss. Das<br />
Hauptgeschäft einer Universität<br />
ist ja Wissenschaft und Lehre.<br />
Nachhaltigkeit ist nicht nur über<br />
Ökologie, sondern auch über<br />
soziale Nachhaltigkeit definiert.<br />
Für uns stellt sich die Frage: wie<br />
wirkt sich nachhaltiges Verhalten<br />
auch in Lehre und Wissenschaft<br />
aus. Und auf der anderen<br />
Seite, was kann die Universität<br />
auch für die Allgemeinheit dazu<br />
beitragen. Und dann gibt es<br />
noch die gesamte Infrastruktur.<br />
Hier geht es sehr viel um<br />
Nachhaltigkeit. Das fängt schon<br />
damit an, wie wird ein Grundstück<br />
ausgesucht, wo wird gebaut,<br />
wie wird gebaut, wie wird<br />
investiert, damit ökonomischökologisch<br />
gewirtschaftet wird.<br />
und dann gibt es den Begriff<br />
selbst: Das ist etwas woran wir<br />
auch arbeiten, am Bewusstsein,<br />
am Mindset der Leute.<br />
An der WU haben wir ein Kompetenzzentrum<br />
für Nachhaltigkeit,<br />
wo viele Aktivitäten dokumentiert<br />
und gebündelt werden.<br />
Das wird geleitet von Dr. Fred<br />
Luks. Eine Universität hat die<br />
Wirkung über die Studierenden<br />
und darüber, wie man für die<br />
Öffentlichkeit Zeichen setzen<br />
kann. Die größte Wirkung geht<br />
meines Erachtens über die Menschen.<br />
Wie sehen Sie als Campusmanager<br />
den Begriff Nachhaltigkeit?<br />
Taktiles Leitsystem<br />
Kecht: Wir haben die Voraussetzungen<br />
für Nachhaltigkeit<br />
geschaffen. Unser Ziel ist im<br />
Betrieb die Nachhaltigkeit zu<br />
leben, aber es ist auch ein<br />
laufender Prozess. Es gibt nicht<br />
die eine große Maßnahme, die<br />
alle Probleme löst, sondern die<br />
Summe kleiner Maßnahmen. Vor<br />
allem geht es darum, dass man<br />
die Menschen abholen muss. Ich<br />
kann viel machen, viel zur Verfügung<br />
stellen, die Leute müssen<br />
es aber auch annehmen.<br />
Wichtig ist, dass die Voraussetzungen<br />
dafür geschaffen<br />
werden. Es ist sicher ein Unterschied,<br />
ob ich in einem modernen<br />
Campus wie diesem Nachhaltigkeit<br />
lebe, oder in einem<br />
Altbau. Aber auch dort kann<br />
man bestimmt einiges machen.<br />
Prehofer: Von dem her sind<br />
wir hier an der WU sicher privilegiert.<br />
Zum einen von der<br />
Standortwahl selber, mit der<br />
öffentlichen Verkehrsanbindung,<br />
dem Radwegenetz, den Freizeitmöglichkeiten.<br />
Aber auch, dass<br />
hier von vornherein möglich war<br />
und mitgedacht wurde, dass wir<br />
Heizung und Kühlung zu fast 80<br />
Prozent über das Grundwasser<br />
schaffen können. Und das ist<br />
natürlich ein Riesenvorteil in<br />
Sachen Energieeffizienz.<br />
Bei einem 30 oder auch 100<br />
Jahre alten Gebäude ist vieles<br />
von vorneherein nicht möglich<br />
oder sehr teuer. Bei einem<br />
neuen Gebäude ist das natürlich<br />
schon alles mitgedacht.<br />
Damit kommen wir schon zum<br />
Kernthema. Beim Thema Nachhaltiges<br />
Bauen geht es immer<br />
3/15<br />
10<br />
www.oeziv.org
Für Menschen mit Behinderungen<br />
Barrierefreiheit<br />
<strong>info</strong><br />
Wenn ich Bekannten, Freunden,<br />
Geschäftspartnern den Campus<br />
zeige, dann ist das etwas, das<br />
immer auffällt. Da wird immer<br />
nachgefragt und auch hin<br />
gegriffen, und das empfinde<br />
ich als sehr positiv. Öffentliche<br />
Einrichtungen haben ganz sicher<br />
auch eine gewisse Vorbildfunktion.<br />
Und wenn man die auch mal<br />
mit kleinen Schritten erfüllen<br />
kann, ist das etwas, womit man<br />
auch einen Nachahmungseffekt<br />
erzielen kann.<br />
Vizerektorin Dr. Regina Prehofer und Mag. Christoph Kecht<br />
um Energieeffizienz und Ressourcennutzung.<br />
Inwiefern ist<br />
für Sie beide auch das Thema<br />
Barrierefreiheit nachhaltig?<br />
Kecht: Nachhaltigkeit und<br />
Barrierefreiheit müssen kein<br />
Widerspruch sein. Ein Beispiel<br />
sind Türen, die vollautomatisch<br />
gehen. Wenn man da nur die<br />
Energiebrille aufhat, ist das problematisch.<br />
Aber das muss es<br />
einem wert sein, es ist jedenfalls<br />
das höherwertige Gut. Da<br />
gibt es dann auch Konsequenzen,<br />
die sich erst im laufenden<br />
Betrieb herausstellen und wir<br />
lernen da auch ständig dazu.<br />
Dass wir in dieser Komplexität<br />
so viele Bedürfnisse erfüllen<br />
sollen, ist auch neu. Auch das<br />
Thema Barrierefreiheit ist für<br />
uns noch nicht abgeschlossen,<br />
das ist ein laufender Prozess.<br />
Wir stehen da auch in Verbindung<br />
mit Behindertenverbänden,<br />
die sich ca. halbjährlich<br />
den Campus anschauen und<br />
uns Inputs geben. Das Niveau<br />
ist schon sehr hoch, aber wenn<br />
man schon ein so hohes Niveau<br />
hat, will man auch weiterkommen.<br />
Ich glaube ans Ziel gekommen<br />
werden wir nie sein,<br />
denn in Wirklichkeit wird es immer<br />
wieder neue Sachen geben,<br />
die man berücksichtigen muss,<br />
neue Sichtweisen, was heißt<br />
Selbstständigkeit für einen behinderten<br />
Menschen. Das haben<br />
wir auch gelernt. Insofern ist<br />
das kein Thema, bei dem man<br />
sagen kann: Das haben wir abgeschlossen,<br />
nächstes Thema!<br />
Sie sagen „Es muss kein Widerspruch<br />
sein“. Es sollte ja miteinander<br />
gehen: Barrierefreiheit<br />
sollte im besten Sinne nachhaltig<br />
und ein Zukunftsthema sein.<br />
Prehofer: Wenn man einen<br />
neuen Standort hat wie die<br />
WU, dann hat man die Chance,<br />
viele Dinge mitzunehmen. Um<br />
ein sehr sichtbares Beispiel zu<br />
nennen: Ein Leitsystem braucht<br />
man ohnedies. Es mag vielleicht<br />
mehr kosten, aber es ist eine<br />
einmalige Investition, die ohnedies<br />
gemacht werden muss.<br />
Oder die Beschriftungen in<br />
Braille-Schrift.<br />
Wir könnten sicher nicht sagen,<br />
dass der Campus komplett<br />
barrierefrei ist, das hätte man<br />
sich auch nicht leisten können.<br />
Aber die öffentlichen Bereiche<br />
und die, die für die Studierenden<br />
zugänglich sein müssen,<br />
sind im höchstmöglichen Grad<br />
barrierefrei. Da geht es nicht<br />
nur um Rollstuhlfahrer. Es geht<br />
auch um das richtige Hören in<br />
den Hörsälen, und es geht eben<br />
auch um sehbehinderte Menschen.<br />
Auch bei Prüfungen muss<br />
Rücksicht genommen werden<br />
auf behinderte Studierende. Wir<br />
haben da nun seit letztem Jahr<br />
einen vollzeitbeschäftigten Behindertenbeauftragten,<br />
der sich<br />
dieser Themen annimmt und wo<br />
es eine Feedbackschleife gibt.<br />
Es geht also auch in den Ablauf<br />
hinein und auch um Themen,<br />
die man zuerst vielleicht gar<br />
nicht denkt.<br />
Mag. Christoph Kecht,<br />
WU-Campusmanager<br />
„Es finden sehr viele Führungen<br />
auf dem Gelände<br />
statt, dabei wird das Thema<br />
Barrierefreiheit sehr prominent<br />
erwähnt. Ca. 15.000<br />
Personen pro Jahr kommen<br />
so mit dem Thema in Berührung,<br />
es ist ein Leitgedanke<br />
des Campus.“<br />
Ich danke Ihnen beiden für das<br />
Gespräch. •<br />
www.oeziv.org<br />
11<br />
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<strong>info</strong><br />
Medienpreis<br />
Für Menschen mit Behinderungen<br />
© Karola Riegler<br />
© Karola Riegler<br />
© Karola Riegler<br />
And the Schuasch goes to...<br />
Zum neunten Mal hat der ÖZIV seinen Medienpreis für herausragende Berichterstattung<br />
über behinderte Menschen vergeben. Ausgezeichnet wurden Beiträge zu den<br />
Themen Inklusion und Arbeitsmarkt.<br />
Von Doris Becker-Machreich<br />
Opfer oder Helden – diese Klischees dominieren<br />
sehr oft das Bild behinderter Menschen in der<br />
öffentlichen Wahrnehmung. Das zu verändern ist<br />
Ziel des ÖZIV Medienpreises, der 2005 ins Leben<br />
gerufen wurde. Durch die Auszeichnung von<br />
JournalistInnen, die nicht die Behinderung in den<br />
Mittelpunkt stellen, sondern die Kenntnisse und<br />
Fähigkeiten eines Menschen, sollen auch andere<br />
Medienschaffende angeregt werden, ihr Bild von<br />
Behinderung zu überdenken.<br />
Die große Zahl und hohe Qualität der Einreichungen<br />
ist ein erfreulicher Beweis dafür, wie viel sich<br />
hier in den letzten Jahren bereits verändert hat.<br />
Die Wahl fiel der Jury unter Vorsitz von Fred Turnheim,<br />
Präsident des Österreichischen Journalistenclubs<br />
(ÖJC), nicht leicht: Fast 60 eingereichte<br />
Print-, online-, Radio- und TV-Beiträge mussten<br />
gelesen, gehört und angeschaut werden, um die<br />
PreisträgerInnen 2014 zu küren.<br />
In der Kategorie Elektronische Medien konnten<br />
Mariella Kogler und Jürgen Pettinger die Wahl für<br />
sich entscheiden. Ihre Beiträge zur Inklusion in der<br />
Schule, die am 5. September 2014, kurz vor Schulbeginn,<br />
im ORF ZIB Magazin ausgestrahlt wurden,<br />
überzeugten mit der anschaulich und gut erklärten<br />
Darstellung des Themas. Mit grafischen Mitteln und<br />
Interviews betroffener SchülerInnen, Eltern und<br />
LehrerInnen gelang es ihnen, das Konzept der Inklusion<br />
allgemein verständlich und nachvollziehbar<br />
zu machen.<br />
Dass die Einstellung behinderter MitarbeiterInnen<br />
häufig an Vorurteilen scheitert, thematisiert Daniel<br />
Nutz in seinem Artikel „Barrieren im Denken“, der<br />
in „die wirtschaft“ 12/2014 erschienen ist. An Beispielen<br />
wie einem gehörlosen Apotheker zeigt Nutz<br />
die Realität hinter den Statistiken. Dafür erhielt er<br />
den Hauptpreis in der Kategorie Print.<br />
Anerkennungspreis<br />
Einen herausragenden Artikel hat auch Julia Slamanig<br />
eingereicht. „Der Tag, an dem Tina sterben<br />
sollte“, erschienen im Oktober 2014 in den Salzburger<br />
Nachrichten, bietet Einblick in das Leben<br />
einer Familie mit einem behinderten Kind. Bei der<br />
Geburt gaben die Ärzte dem Mädchen nur eine<br />
zweijährige Überlebenschance, mittlerweile ist Tina<br />
16 Jahre alt. Slamanig erhielt für ihr schonungslos<br />
offenes und emotional berührendes Familienporträt<br />
den Anerkennungspreis der Jury.<br />
Verliehen wurde der ÖZIV Medienpreis in der barrierefreien<br />
Filiale der Bäckerei Felber in der Lerchenfelderstraße.<br />
Neben zahlreichen anderen Gästen<br />
konnte Gastgeberin Doris Felber auch Sozialminister<br />
Rudolf Hundstorfer begrüßen. Die Preise wurden<br />
von ÖZIV Präsident Dr. Klaus Voget und dem<br />
Juryvorsitzenden Fred Turnheim übergeben.<br />
Wir danken ottobock, den Wiener Stadtwerken und<br />
der Franz Felber & Co GmbH für die Unterstützung<br />
des ÖZIV Medienpreises 2014.<br />
Die Ausschreibung für den 10. Medienpreis läuft<br />
bereits. Alle Informationen dazu finden Interessierte<br />
unter www.oeziv.org/medienpreis •<br />
3/15<br />
12<br />
www.oeziv.org
Für Menschen mit Behinderungen<br />
Mobilität ist ein Grundrecht<br />
Interview<br />
Seit knapp einem Jahr ist Alois Stöger Bundesminister für Verkehr, Innovation und<br />
Technologie. Über Barrierefreiheit, die neue Agentur für Fahrgastrechte und seine<br />
Ziele sprach mit ihm Doris Becker-Machreich.<br />
<strong>info</strong><br />
© BMVIT/Johannes Zinner<br />
ÖZIV Info: Herr Minister Stöger,<br />
am 31.12.2015 endet die<br />
im Bundesbehindertengleichstellungsgesetz<br />
festgelegte Übergangsfrist<br />
zur Herstellung von<br />
Barrierefreiheit in öffentlichen<br />
Bereichen. Das betrifft insbesondere<br />
den öffentlichen Verkehr.<br />
Die ÖBB und andere Verkehrsbetriebe<br />
haben dazu Etappenpläne<br />
entwickelt. Wie zufrieden sind<br />
Sie als zuständiger Minister mit<br />
den bisherigen Fortschritten?<br />
Stöger: Man kann hier nie richtig<br />
zufrieden sein. Es geht immer<br />
zu wenig rasch. Aber unser<br />
ambitioniertes Ziel ist, bis zum<br />
Jahr 2025 rund 90 Prozent der<br />
Reisenden am Schienennetz der<br />
ÖBB barrierefreie Bahnhöfe zur<br />
Verfügung zu stellen. Das werden<br />
wir auch erreichen.<br />
Wie hoch war das Investitionsvolumen<br />
des Bundes in die Umsetzung<br />
von Barrierefreiheit in der<br />
letzten Legislaturperiode?<br />
Stöger: Diese Investitionen<br />
sind im „Rahmenplan 14-19“<br />
festgelegt. Um insgesamt 325<br />
Millionen Euro werden Stationen<br />
umgebaut, um einen ebenen<br />
Zugang zu den Bahnsteiganlagen<br />
zu ermöglichen, also Barrierefreiheit<br />
zu erlangen. Dazu<br />
kommen 175 Millionen Euro im<br />
Rahmen von Um- bzw. Ausbauten<br />
und Reinvestitionen. Der<br />
Hauptbahnhof Wien ist dabei<br />
nicht einberechnet. Somit ergibt<br />
sich eine Summe von rund 500<br />
Millionen Euro.<br />
Was wird in den nächsten Jahren<br />
investiert? Handelt es sich dabei<br />
um rein bauliche Maßnahmen<br />
oder sind zum Beispiel auch<br />
Schulungen für MitarbeiterInnen<br />
von Verkehrsbetrieben im Umgang<br />
mit behinderten Menschen<br />
geplant?<br />
Stöger: Es gibt hier eine Vielzahl<br />
von Initiativen. Dazu zählt<br />
natürlich auch die berufliche<br />
Qualifikation und Sensibilisierung<br />
für Behinderten- und Gleichstellungsfragen<br />
jener Mitarbeiter,<br />
die die Züge begleiten oder auf<br />
Bahnhöfen Dienst- oder Hilfeleistungen<br />
für Reisende erbringen.<br />
Auch die Bereitstellung von<br />
Einstiegshilfen fällt darunter.<br />
Derzeit gibt es in 81 Bahnhöfen<br />
190 Rollstuhl-Hebelifte.<br />
Bei Barrierefreiheit denken die<br />
meisten automatisch an RollstuhlbenutzerInnen<br />
und in der<br />
Folge an Rampen und Lifte.<br />
Doch es geht auch um taktile<br />
Leitsysteme, induktive Höranlagen,<br />
Leichte Sprache. Der neue<br />
Hauptbahnhof in Wien ist hier<br />
ein Vorzeigeprojekt. Was ist auf<br />
den anderen Bahnhöfen, die derzeit<br />
adaptiert werden, geplant?<br />
Stöger: Folgende Themen haben<br />
bei uns zusätzlich Priorität:<br />
die Errichtung behindertengerechter<br />
WC-Anlagen, von Wegeleit-<br />
und Informationssystemen<br />
und von Parkplätzen für mobilitätseingeschränkte<br />
Menschen.<br />
Und ganz allgemein gesagt die<br />
Entfernung von Hindernissen<br />
aller Art. Hinsichtlich „leichte<br />
Sprache“ bemühen wir uns generell,<br />
für unsere Kunden leicht<br />
verständlich zu kommunizieren.<br />
Einige Verkehrsbetriebe, zum<br />
Beispiel die Linz Linien, haben<br />
bereits ihren gesamten Fuhrpark<br />
auf barrierefreie Fahrzeuge<br />
umgestellt. Wie sieht das bei<br />
anderen Verkehrsbetrieben aus?<br />
Scheitert es nur am Geld oder<br />
fehlt hier auch das notwendige<br />
Bewusstsein?<br />
Stöger: Ich will niemandem<br />
mangelndes Bewusstsein unterstellen.<br />
Nicht zuletzt durch Organisationen<br />
wie ÖZIV hat sich<br />
dieses Bewusstsein in der Bevölkerung<br />
sehr verfestigt. Natürlich<br />
können aber auch wirtschaftliche<br />
Komponenten eine Rolle spielen.<br />
Immer wieder ist zu bemerken,<br />
dass viele Menschen nicht wissen,<br />
was ein taktiles Leitsystem<br />
ist. Dass es dazu dient, dass sich<br />
blinde Menschen im öffentlichen<br />
Raum zurechtfinden können.<br />
www.oeziv.org<br />
13<br />
3/15
<strong>info</strong><br />
Interview<br />
Für Menschen mit Behinderungen<br />
Wäre hier nicht mehr Informations-<br />
und Aufklärungsarbeit<br />
sinnvoll, um Barrierefreiheit<br />
verständlich und nachvollziehbar<br />
zu machen?<br />
Stöger: Das Verständnis für<br />
das Thema Barrierefreiheit ist<br />
in den letzten Jahren deutlich<br />
gewachsen. Das zeigt sich<br />
nicht nur in der barrierefreien<br />
Gestaltung von Großprojekten<br />
wie dem Wiener Hauptbahnhof,<br />
sondern zum Beispiel auch an<br />
der wachsenden Zahl von Ampelanlagen<br />
mit akustischen und<br />
taktilen Querungshilfen. Das<br />
wird von den Menschen natürlich<br />
wahrgenommen und gibt<br />
ihnen eine Vorstellung was alles<br />
zum Thema Barrierefreiheit<br />
dazu gehört. Laufend werden<br />
weitere öffentliche Bereiche<br />
barrierefrei gestaltet – das verstärkt<br />
diesen Effekt zusätzlich.<br />
Natürlich werden wir hier auch<br />
noch zusätzliche Aufklärungsarbeit<br />
machen. Im ersten Schritt<br />
ist es mir aber wichtiger, dass<br />
wir im Ausbau der Barrierefreiheit<br />
vorankommen und die<br />
Menschen, die auf diese Hilfssysteme<br />
angewiesen sind, sie<br />
auch vorfinden.<br />
Nachhaltigkeit ist zu einem<br />
Modewort geworden. Unter<br />
Nachhaltigkeit versteht man im<br />
Allgemeinen auch eine sinnvolle<br />
Nutzung von Ressourcen.<br />
Inwieweit ist Barrierefreiheit für<br />
Sie nachhaltig?<br />
Stöger: Barrierefreiheit nützt<br />
ja letztendlich allen. Personen,<br />
die einen Kinderwagen führen<br />
genauso wie älteren, gebrechlichen<br />
Menschen. Denn auch<br />
jene Menschen, die heute unbeschwert<br />
durch die Bahnhofshalle<br />
laufen werden älter und<br />
sind vor Unfällen und Krankheiten<br />
nicht gefeit. Daher ist<br />
Barrierefreiheit ausgesprochen<br />
nachhaltig.<br />
Sie sind jetzt seit einem knappen<br />
Jahr Verkehrsminister. Was sehen<br />
Sie als Ihren größten Erfolg?<br />
Stöger: Österreich ist zum<br />
Beispiel Bahnland Nummer eins,<br />
Nirgendwo anders in Europa wird<br />
pro Kopf so viel Bahn gefahren<br />
wie bei uns. Es ist meinem<br />
Team und mir gelungen, die<br />
Forschungsquote erstmals auf<br />
mehr als 3 Prozent des BIP zu<br />
erhöhen. Wir setzen gerade die<br />
Breitbandmilliarde um, damit<br />
auch abgelegene Regionen<br />
Österreichs ein leistungsfähiges<br />
Internet bekommen. Seit diesem<br />
Sommer ist die Agentur für<br />
Passagier- und Fahrgastrechte in<br />
Betrieb. Und nicht zu vergessen:<br />
Zwei Milliarden Euro investieren<br />
wir heuer in den Ausbau der<br />
Schienen-Infrastruktur, also in<br />
neue oder sanierte Bahnhöfe, in<br />
Streckenausbauten oder in barrierefreie<br />
Zugänge. Dazu kommt<br />
eine Milliarde für Instandhaltung,<br />
Ausbau und Sicherheit von<br />
Schnellstraßen und Autobahnen.<br />
50.000 Menschen werden dadurch<br />
direkt beschäftigt.<br />
Es ist auch gelungen, Nachteiliges<br />
zu verhindern. Zum Beispiel<br />
die geplante Autobahnmaut für<br />
Ausländer in Deutschland oder<br />
die Fahrgenehmigung für Gigaliner.<br />
Und letztendlich habe ich<br />
KFZ-Kennzeichen mit faschistischen<br />
und nationalsozialistischen<br />
Codes abgeschafft.<br />
Sie haben es bereits angesprochen:<br />
Seit Mai 2015 gibt es die<br />
neue Agentur für Fahrgastrechte.<br />
Was unterscheidet sie von<br />
den bisherigen Beschwerdestellen?<br />
Was sind die Vorteile für die<br />
Klientinnen und Klienten?<br />
Stöger: Passagiere und Fahrgäste<br />
müssen sich bei einem<br />
Streitfall mit einem Verkehrsunternehmen<br />
nicht um Fragen<br />
der Zuständigkeiten kümmern,<br />
sondern haben unabhängig vom<br />
gewählten Verkehrsmittel mit<br />
der Agentur für Passagier- und<br />
Fahrgastrechte (apf) eine zentrale<br />
Servicestelle. Dadurch ist<br />
auch gewährleistet, dass Passagiere<br />
und Fahrgäste, in deren<br />
Beschwerdefall mehr als ein<br />
Verkehrsmittel betroffen war,<br />
auf einen zentralen Ansprechpartner<br />
zurückgreifen können,<br />
der die Beschwerde komplett<br />
behandelt.<br />
Während die Schlichtungsstellen<br />
im Bahn- und Flugverkehr bereits<br />
seit mehreren Jahren tätig<br />
sind, waren die Schlichtungsstellen<br />
für Bus und Schiff neu<br />
zu etablieren. Hierzu wurden<br />
Umsetzungsvarianten erarbeitet<br />
und die Vor- und Nachteile<br />
von vier einzelnen Stellen einer<br />
gemeinsamen Schlichtungsstelle<br />
gegenübergestellt. Die Analyse<br />
hat folgende wesentliche Vorteile<br />
einer verkehrsträgerübergreifenden<br />
Servicestelle deutlich<br />
gemacht:<br />
• Effizienz: Nutzung von Synergien<br />
und Erfahrungen<br />
• Effektivität: Verbesserung der<br />
Durchsetzung der Passagierund<br />
Fahrgastrechte<br />
• Kundenfreundlichkeit: Eine<br />
zentrale Anlaufstelle für alle<br />
Anliegen von Passagieren und<br />
Fahrgästen<br />
Auf Basis dieser Ergebnisse<br />
wurde die Etablierung einer für<br />
alle Verkehrsträger zuständigen<br />
Servicestelle – unter Nutzung<br />
der bestehenden Strukturen der<br />
Schienen-Control – angestrebt.<br />
Rechnen Sie mit einer Zunahme<br />
der Beschwerden?<br />
3/15<br />
14<br />
www.oeziv.org
© BMVIT/Johannes Zinner<br />
Für Menschen mit Behinderungen<br />
Interview<br />
<strong>info</strong><br />
Minister Alois Stöger und die Leiterin der Agentur für Fahrgastrechte, Maria-Theresia Röhsler<br />
Stöger: Ziel der apf ist es, dass<br />
Passagiere und Fahrgäste ihre<br />
Rechte kennen, aber auch dass<br />
eine gute Zusammenarbeit und<br />
ein regelmäßiger Austausch<br />
mit den Verkehrsunternehmen<br />
stattfindet. Die Erfahrungen<br />
aus dem Bahnverkehr haben<br />
gezeigt, dass die Beschwerden<br />
dadurch kurzfristig gesehen<br />
zwar zugenommen haben,<br />
langfristig betrachtet aber ein<br />
Rückgang der Beschwerden im<br />
Bahnverkehr zu verzeichnen war<br />
und eine deutliche Verbesserung<br />
im unternehmensinternen<br />
Beschwerdemanagement erzielt<br />
werden konnte.<br />
Können sich behinderte Menschen<br />
auch an die Agentur<br />
wenden, wenn sie sich durch<br />
mangelnde Barrierefreiheit diskriminiert<br />
fühlen?<br />
Stöger: Ja, die Grundlage dafür<br />
ist eine entsprechende EU<br />
Verordnung (Anm.1107/2006)<br />
über die Rechte von behinderten<br />
Flugreisenden und Flugreisenden<br />
mit eingeschränkter Mobilität.<br />
In Bezug auf behinderte und<br />
mobilitätseingeschränkte Menschen<br />
heißt das: Anspruch auf<br />
nichtdiskriminierende Zugangsregeln<br />
für die Beförderung, das<br />
Angebot von Fahrkarten ohne<br />
Aufpreis, die Information über<br />
die Zugänglichkeit der Verkehrsmittel<br />
und der Infrastruktur, die<br />
diversen Hilfeleistungen, die Voraussetzungen<br />
für die Erbringung<br />
von Hilfeleistungen oder der<br />
Verlust bzw. die Beschädigung<br />
von Mobilitätshilfen.<br />
Sind die MitarbeiterInnen für<br />
solche Anfragen speziell vorbereitet<br />
und geschult?<br />
Stöger: Durchaus, die MitarbeiterInnen<br />
sind gezielt für Diskriminierungsfragen<br />
geschult.<br />
Die Beratung auf Basis der EU<br />
Verordnung ist sichergestellt.<br />
Auch finden regelmäßige Weiterbildungen<br />
statt.<br />
Zum Abschluss: Ihre (verkehrspolitische)<br />
Vision für 2020?<br />
Stöger: Mir ist wichtig, dass<br />
jede und jeder sich möglichst<br />
hindernislos, rasch, bequem und<br />
klimafreundlich bewegen kann<br />
und dass mehr Güter von der<br />
Straße auf die Schiene kommen.<br />
Dafür verbessern wir Österreichs<br />
Schienen-Infrastruktur, dafür<br />
investieren wir in Forschung und<br />
Entwicklung, dafür machen wir<br />
das Umsteigen von Verkehrsmittel<br />
zu Verkehrsmittel einfacher.<br />
Denn eines muss klar sein: Mobilität<br />
ist ein Grundrecht.<br />
Herr Minister, danke für das<br />
Gespräch! •<br />
www.oeziv.org<br />
15<br />
3/15
<strong>info</strong><br />
Arbeit<br />
Für Menschen mit Behinderungen<br />
„Indirekt glauben wir noch immer<br />
dran“ – Förderungen für Menschen<br />
mit Behinderungen<br />
Dass Inklusion eine „ganz wichtige Sache“ und die Durchlässigkeit in den ersten Arbeitsmarkt<br />
für Menschen mit Behinderung zentral sei, wurde bei der Veranstaltung der AK<br />
NÖ (Enquete „Auf die Arbeitsplätze, fertig, los!“) am 17. Juni 2015 von den Podiumsgästen<br />
betont. Im Detail zeigte sich dann allerdings, dass bestehende arbeitsmarktpolitische<br />
Maßnahmen einem wirklich inklusiven Arbeitsmarkt tendenziell entgegenwirken.<br />
Von Julia Jungwirth und Alfred Müller<br />
© AK NÖ<br />
Dr. Jan Philipp Cernelic (Leiter<br />
der Behindertenhilfe, Amt der NÖ<br />
Landesregierung) zu Wort. Denn<br />
auch das NÖ Sozialhilfegesetz<br />
sieht (subsidiär nach dem Einsatz<br />
von eigenen Mitteln und Kostenbeiträgen<br />
durch Angehörige!) bestimmte<br />
Hilfeleistungen wie etwa<br />
Kostenzuschüsse zur beruflichen<br />
Eingliederung (Berufsorientierung,<br />
Arbeitstraining) vor.<br />
Auf Einladung der AK NÖ fand<br />
in St. Pölten eine Enquete statt,<br />
die sich dem Thema Menschen<br />
mit Behinderungen und (erster)<br />
Arbeitsmarkt widmete. Nach einem<br />
erfrischenden „Kabarett für<br />
Sehende“ von Martin Mayrhofer<br />
sollten Vorträge von Sozialministeriumservice<br />
(SMS), AMS und<br />
Land NÖ ein wenig Licht in die<br />
Grundstrukturen der Förderlandschaft<br />
bringen.<br />
Mag. Günther Widy (SMS, Landesstelle<br />
NÖ) referierte über<br />
Entgelt- und Arbeitsplatzsicherungsbeihilfe<br />
des SMS, die bei<br />
festgestellter „Minderleistung“<br />
des/der Arbeitnehmers/in bzw.<br />
akuter Gefährdung des Arbeitsplatzes<br />
gewährt werden können.<br />
Rechtsanspruch auf diese Förderungen<br />
gibt es freilich nicht.<br />
Rege Diskussion am Podium<br />
Anschließend stellte Lucas Gruber<br />
(AMS, Landesstelle NÖ) den<br />
Umgang des AMS mit arbeitsuchenden<br />
Menschen mit Behinderungen<br />
dar: Die Eingliederungsbeihilfe<br />
könne den (Wieder-)<br />
Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt<br />
erleichtern und bis zu 12<br />
Monate gewährt werden. Dass<br />
der derzeitige Förderschwerpunkt<br />
50+ zu negativen Effekten für<br />
Menschen mit Behinderungen<br />
führe (Dienstgeber erhalten nun<br />
mitunter für Personen über 50<br />
Jahren mit Behinderung weniger<br />
Förderung als für nichtbehinderte<br />
Personen), habe er,<br />
Gruber nicht bemerkt: Er freue<br />
sich vielmehr über Kooperationen<br />
mit Unternehmen und bei Förderungen<br />
„müsse sich ein Unternehmen<br />
eben ausrechnen, was<br />
sinnvoll“ sei. Abschließend kam<br />
Keine Rechtssicherheit<br />
bei Förderungen<br />
In der anschließenden Diskussion,<br />
an der auch Alfred Müller,<br />
der Leiter der ÖZIV Arbeitsassistenz<br />
teilnahm, wurden unterschiedliche<br />
Problemfelder<br />
angerissen: Ganz grundsätzlich<br />
fehlt es an Rechtssicherheit bei<br />
Förderungen für Menschen mit<br />
Behinderungen, zumal es keinen<br />
Anspruch auf Förderungen<br />
gibt, sondern die Behörden nach<br />
eigenem Ermessen – regional<br />
nach unterschiedlichen Kriterien<br />
– entscheiden. Auch gibt es<br />
keine bundesweit einheitliche<br />
Zielgruppenarchitektur des AMS<br />
für Menschen mit Behinderungen<br />
– dadurch scheint die Vermittlung<br />
von Menschen mit Behinderungen<br />
nirgendwo als besonderer<br />
„Erfolg“ auf. Und zwar deshalb,<br />
weil es an der Formulierung des<br />
3/15<br />
16<br />
www.oeziv.org
Für Menschen mit Behinderungen<br />
Arbeit<br />
<strong>info</strong><br />
Ziels fehlt, dass die Arbeitslosenquote<br />
von Menschen mit<br />
Behinderungen (bzw. begünstigt<br />
Behinderten) nicht höher sein<br />
sollte als die generelle. Eine diesbezügliche<br />
Verankerung in der<br />
Zielarchitektur des Arbeitsmarktservices<br />
durch arbeitsmarktpolitische<br />
Vorgaben des Bundesministeriums<br />
für Arbeit, Soziales und<br />
Konsumentenschutz wäre aus<br />
Sicht des ÖZIV dringend nötig.<br />
Behinderte Menschen<br />
bleiben auf der Strecke<br />
In wirtschaftlich schwierigeren<br />
Perioden bleiben dadurch bei<br />
der Vermittlung von Arbeitskräften<br />
Menschen mit Behinderungen<br />
systematisch auf der<br />
Strecke, umso mehr – so Alfred<br />
Müller – als die Förderungen für<br />
DienstgeberInnen mit Eintritt<br />
der Wirtschaftskrise Ende 2008<br />
um ca. 80 Prozent gekürzt wurden.<br />
Das wirke bis heute nach.<br />
Trotzdem – so Gruber vom AMS<br />
NÖ – glaube man „indirekt noch<br />
immer an positive Effekte durch<br />
Förderungen“. Dass bestehende<br />
Förderungen etwa behinderungsbedingte<br />
Reduktionen der<br />
Arbeitszeit nicht im Sinne der<br />
betroffenen ArbeitnehmerInnen<br />
ausgleichen können, wurde von<br />
den PodiumsteilnehmerInnen in<br />
die Verantwortung des Gesetzgebers<br />
geschoben: Hier könnten<br />
„andere Ansätze, etwa die im<br />
Ministerrat beschlossene Teilpension“<br />
Abhilfe schaffen.<br />
Behindertenanwalt Dr. Buchinger<br />
meldete sich ebenfalls zu Wort:<br />
Das AMS schicke – bei bestimmten<br />
Behinderungsarten offenbar<br />
obligatorisch – Menschen zur<br />
Überprüfung der Arbeitsfähigkeit<br />
zur Begutachtung in die<br />
Pensionsversicherungsanstalt<br />
(PVA). Stellt die PVA tatsächlich<br />
Arbeitsunfähigkeit fest, kann das<br />
für die Betroffenen sehr unangenehm<br />
werden, wenn gleichzeitig<br />
keine Invaliditätspension zuerkannt<br />
wird. Denn das AMS sieht<br />
sich dann überhaupt nicht mehr<br />
zuständig und verweigert nicht<br />
nur Arbeitslosengeld, sondern<br />
auch Service und Förderungen<br />
– unabhängig davon, wie lange<br />
der oder die Betroffene vor der<br />
Arbeitslosigkeit erwerbstätig war.<br />
Das widerspreche – so Buchinger<br />
– der UN Konvention für<br />
Menschen mit Behinderungen<br />
und könne so nicht angehen. Die<br />
Behindertenanwaltschaft versuche<br />
daher derzeit, zu dieser<br />
Praxis des AMS ein Gerichtsurteil<br />
zu erlangen, um hierzu Rechtssicherheit<br />
zu erzielen.<br />
Bewusstseinsbildung<br />
bei Arbeitgebern wichtig<br />
Auf die Frage der Moderatorin<br />
der Veranstaltung, Mag. Dorothea<br />
Brozek, was angesichts<br />
der doppelt so hoch steigenden<br />
Arbeitslosenzahl bei Menschen<br />
mit Behinderungen von den Podiumsteilnehmern<br />
als wichtigste<br />
Maßnahmen gesehen werde,<br />
antwortete Günther Widy vom<br />
SMS: Veranstaltungen wie<br />
diese, um Bewusstseinsbildung<br />
auch über die Grenzen der Betroffenen<br />
hinaus zu erreichen.<br />
Fähigkeiten von Menschen mit<br />
Behinderungen müssten verstärkt<br />
auch Unternehmern sichtbar<br />
gemacht werden.<br />
Alfred Müller wünscht sich<br />
deshalb auch eine intensivere<br />
Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer<br />
und betonte,<br />
dass in Zeiten wie diesen eigentlich<br />
für NEBA-Projekte und<br />
Maßnahmen des Sozialministeriumsservice<br />
eine Mittelaufstockung<br />
angebracht wäre, um<br />
diesen unerfreulichen Entwicklungen<br />
für Menschen mit Behinderungen<br />
entgegen zu steuern.<br />
Informationspflicht<br />
über Behinderung?<br />
Abschließend referierte Ass.-<br />
Prof. Dr. Susanne Auer-Mayer<br />
sehr detailliert über ausgewählte<br />
Rechtsfragen rund um begünstigt<br />
behinderte ArbeitnehmerInnen.<br />
Neben einer ausführlichen<br />
Darstellung zum besonderen<br />
Kündigungsschutz legte sie das<br />
Hauptaugenmerk in ihren Ausführungen<br />
auf die Frage, ob<br />
(potenzielle) ArbeitnehmerInnen<br />
Informationspflichten gegenüber<br />
dem Arbeitgeber hätten. Da es<br />
dazu keine gesetzlichen Regelungen<br />
gibt, entwickelte Dr. Auer-<br />
Mayer ausgehend von einzelnen<br />
Gerichtsentscheidungen einen<br />
eigenen juristischen Standpunkt<br />
zu diesem Thema: Eine Informationspflicht<br />
über die Behinderung<br />
(nicht über die Begünstigtenstellung)<br />
bestehe nur dann, wenn<br />
dies aus Gründen des Gesundheitsschutzes<br />
notwendig erscheine<br />
oder wegen der Behinderung<br />
die vereinbarte Tätigkeit nicht<br />
ausgeübt werden könne.<br />
Über den Begünstigtenstatus<br />
müsse der Arbeitgeber grundsätzlich<br />
nicht <strong>info</strong>rmiert werden,<br />
wenn ein berechtigtes Geheimhaltungsinteresse<br />
argumentierbar<br />
sei, etwa wenn man sich<br />
erst für eine Stelle bewerbe.<br />
Für die Organisation und Durchführung<br />
der interessanten<br />
Enquete in St. Pölten ist Mag.<br />
Ursula Janesch (AK NÖ) zu<br />
danken. Mit ihr steht der ÖZIV<br />
Bundesverband in produktivem<br />
Austausch über rechtspolitische<br />
Themen im Zusammenhang mit<br />
Menschen mit Behinderungen<br />
am Arbeitsmarkt. •<br />
www.oeziv.org<br />
17<br />
3/15
<strong>info</strong><br />
SUPPORT Recht<br />
Für Menschen mit Behinderungen<br />
Rehabilitation statt Invaliditätspension<br />
Mit 1.1.2014 sind einige „Neuerungen bei der Invaliditätspension/Berufsunfähigkeitspension<br />
(IP/BUP)“ in Kraft getreten. Wir haben uns die praktischen Auswirkungen<br />
genauer angesehen.<br />
Von Birgit Büttner<br />
Frau M. ist Buchhalterin und<br />
bezog insgesamt drei Jahre lang<br />
eine befristete Berufsunfähigkeitspension<br />
(BUP). Da die BUP<br />
mit Ende Februar 2014 auslief,<br />
stellte sie bereits im November<br />
2013 bei der Pensionsversicherungsanstalt<br />
(PVA) einen Weitergewährungsantrag.<br />
Die PVA<br />
lehnte ihren Antrag ab, da nun<br />
wieder eine Vollzeittätigkeit als<br />
Buchhalterin möglich und Frau M.<br />
daher arbeitsfähig ist.<br />
Daraufhin brachte Frau M. eine<br />
Klage bei Gericht ein. Es wurden<br />
entsprechende Sachverständigengutachten<br />
eingeholt. Das<br />
Verfahren endete schließlich im<br />
Juli 2015 mit einem gerichtlichen<br />
Vergleich. Das Verfahrensergebnis:<br />
Es liegt vorübergehende<br />
Invalidität vor, daher ist als Maßnahme<br />
der medizinischen Rehabilitation<br />
zur Wiederherstellung<br />
der Arbeitsfähigkeit der weitere<br />
Krankheitsverlauf abzuwarten.<br />
Ab dem Wegfall der befristeten<br />
BUP mit März 2014 bis Mitte<br />
Dezember 2014 erhielt Frau<br />
M. Arbeitslosengeld vom AMS.<br />
Aufgrund der Einkommenshöhe<br />
ihres Mannes bestand anschließend<br />
kein Anspruch auf Notstandshilfe<br />
und sie war dann bei<br />
ihrem Mann in der Krankenversicherung<br />
mitversichert.<br />
Frau M. bekommt nun ab März<br />
2014 rückwirkend Rehabilitationsgeld<br />
aus der Krankenversicherung.<br />
Das bis dahin bezogene<br />
Arbeitslosengeld wurde dazu in<br />
„Vorschuss Rehabilitationsgeld“<br />
umgewandelt.<br />
Wegfall befristete IP/<br />
BUP mit 1.1.2014<br />
Für Versicherte ab Jahrgang<br />
1964 gibt es seit 1.1.2014 bei<br />
Vorliegen vorübergehender<br />
Invalidität/Berufsunfähigkeit zur<br />
Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit<br />
folgende Leistungen:<br />
• Rehabilitationsgeld vom Krankenversicherungsträger<br />
bei<br />
Maßnahmen der medizinischen<br />
Rehabilitation<br />
• Umschulungsgeld vom AMS<br />
bei Maßnahmen der beruflichen<br />
Rehabilitation<br />
Von der Neuregelung betroffen<br />
sind auch Versicherte geboren ab<br />
1.1.1964, die bereits eine befristete<br />
IP/BUP bezogen und nun die<br />
Weitergewährung dieser Leistung<br />
beantragt haben. Sie bekommen<br />
bei Erfüllung der Anspruchsvoraussetzungen<br />
ebenfalls Rehabilitations-<br />
oder Umschulungsgeld.<br />
Liegt Invalidität/Berufsunfähigkeit<br />
dauerhaft vor, wird eine<br />
unbefristete IP/BUP gewährt.<br />
Medizinische Rehabilitation<br />
zur Besserung des<br />
Gesundheitszustandes<br />
Medizinische Maßnahmen der<br />
Rehabilitation sind: Unterbringung<br />
in Krankenanstalten, die<br />
vorwiegend der Rehabilitation<br />
dienen; Therapiemaßnahmen der<br />
behandelnden Ärzte; Abwarten<br />
des Therapie- und Krankheitsverlaufs;<br />
Gewöhnung an einen<br />
Leidenszustand, der keiner<br />
medizinischen Behandlung mehr<br />
zugänglich ist (z.B. Erblindung,<br />
Querschnittslähmung).<br />
Der Pensionsversicherungsträger<br />
(PV-Träger) hat dem zuständigen<br />
Krankenversicherungsträger (KV-<br />
Träger) sowohl den Bescheid als<br />
auch die relevanten Gutachten<br />
zu übermitteln.<br />
Der zuständige KV-Träger hat<br />
dann alle erforderlichen Veranlassungen<br />
zur Auszahlung des<br />
Rehabilitationsgeldes und zu<br />
einem möglichst effektiven Case-<br />
Management zu treffen.<br />
Personen mit Rehabilitationsgeld<br />
sollen gemeinsam mit dem<br />
Casemanager an der Erstellung<br />
des Versorgungsplanes und an<br />
dessen Umsetzung mitwirken,<br />
damit eine rasche und erfolgreiche<br />
Wiedereingliederung in den<br />
Arbeitsmarkt gelingen kann.<br />
Über das Kompetenzzentrum<br />
Begutachtung bei der PVA wird<br />
in regelmäßigen Abständen eine<br />
ärztliche Überprüfung der Arbeitsfähigkeit<br />
vorgenommen.<br />
Liegt vorübergehende Invalidität<br />
nicht mehr vor, so hat der PV-<br />
Träger das Rehabilitationsgeld<br />
mit Bescheid zu entziehen.<br />
Berufliche Rehabilitation<br />
für Personen mit Berufsschutz<br />
Hier gibt es eine enge Zusammenarbeit<br />
zwischen PVA und<br />
AMS. Ziel ist die Umschulung<br />
zu einer Berufstätigkeit, die am<br />
Arbeitsmarkt regelmäßig aktiv<br />
nachgefragt wird, damit auch<br />
eine Wiedereingliederung in den<br />
3/15<br />
18<br />
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Für Menschen mit Behinderungen<br />
SUPPORT Recht<br />
<strong>info</strong><br />
Arbeitsmarkt möglichst sichergestellt<br />
werden kann.<br />
Noch vor Erlassung eines PV-<br />
Bescheides zur Zuerkennung<br />
von Maßnahmen der beruflichen<br />
Rehabilitation findet eine Orientierungs-<br />
und Berufsfindungsphase<br />
statt. Dabei klärt das AMS<br />
gemeinsam mit der betroffenen<br />
Person und dem PV-Träger, ob<br />
und welche berufliche Rehabilitationsmaßnahme<br />
zumutbar ist<br />
und in Betracht kommt. Es sollen<br />
drei mögliche realisierbare konkrete<br />
Berufe herausgearbeitet<br />
werden, die dann in den PV-Bescheid<br />
als „Berufsfeld“ übernommen<br />
werden.<br />
Für die Bezahlung des Umschulungsgeldes<br />
ist das AMS zuständig.<br />
Umschulungsgeld steht zu,<br />
wenn der/die Betroffene bei der<br />
Auswahl, Planung und Durchführung<br />
der beruflichen Maßnahmen<br />
der Rehabilitation aktiv mitwirkt.<br />
Negativer PV-Bescheid:<br />
Klagerecht<br />
Wer mit der Entscheidung des<br />
PV-Trägers nicht einverstanden<br />
ist, kann gegen den PV-Bescheid<br />
innerhalb von drei Monaten ab<br />
Zustellung kostenlos Klage beim<br />
Arbeits- und Sozialgericht erheben.<br />
Ergibt das Gutachten Arbeitsfähigkeit<br />
(d.h. Invalidität/Berufsunfähigkeit<br />
liegt nicht vor), dann<br />
ist auch in der Zeit des laufenden<br />
sozialgerichtlichen Verfahrens ein<br />
PVA Pilotprojekt<br />
„Gesundheitsvorsorge Aktiv“<br />
Arbeitslosengeld- oder Notstandshilfe-Bezug<br />
zulässig, solange<br />
Verfügbarkeit und Arbeitswilligkeit<br />
gemäß Arbeitslosenversicherungsgesetzes<br />
(AlVG) vorliegen.<br />
Notstandshilfe kann jedenfalls nur<br />
beziehen, wer sich in einer Notlage<br />
(d.h. wenn die Befriedigung<br />
der notwendigen Lebensbedürfnisse<br />
unmöglich ist) befindet.<br />
Dabei ist das Einkommen von im<br />
gemeinsamen Haushalt lebenden<br />
Ehepartnern, Lebensgefährten<br />
und eingetragenen Partnern zu<br />
berücksichtigen. •<br />
Gefördert durch<br />
Seit 1.1.2014 wird die „Gesundheitsvorsorge<br />
Aktiv – GVA“<br />
vorerst befristet bis 31.12.2015<br />
von der PVA in 4 Betrieben<br />
angeboten. Um Krankenstände<br />
zu verringern, sollen Menschen<br />
rechtzeitig dazu motiviert werden,<br />
ihr Leben in Richtung mehr<br />
Gesundheit zu verändern.<br />
Am neuen Kurmodell teilnehmen<br />
können Personen zwischen 30<br />
und 55 Jahren, die gesundheitliche<br />
Schwierigkeiten ausschließlich<br />
mit dem Bewegungs- und<br />
Stützapparat haben und zum<br />
ersten Mal eine Kur beantragen.<br />
Da die GVA in erster Linie der<br />
Erhaltung der Arbeitsfähigkeit<br />
dient, sind PensionistInnen<br />
ausgeschlossen, Personen mit<br />
befristeter IP/BUP können hingegen<br />
teilnehmen.<br />
Die GVA-TeilnehmerInnen sollen<br />
dabei unterstützt werden, ihren<br />
Lebensstil positiv zu beeinflussen<br />
und ihre Lebensqualität<br />
nachhaltig zu verbessern. Es<br />
gibt ein therapeutisches Basismodul<br />
mit einem höheren Anteil<br />
an aktiven Therapieformen und<br />
mit den individuellen Schwerpunkten<br />
Bewegung, Ernährung<br />
oder mentale Gesundheit. Aus<br />
Präventionsgründen werden<br />
passive Therapien (zB Massage)<br />
stark reduziert und viel mehr<br />
aktive Elemente (zB Gymnastik,<br />
medizinische Trainingstherapie,<br />
Wandergruppen) eingebaut. •<br />
Rückfragen: PVA,<br />
www.pensionsversicherung.at<br />
www.oeziv.org<br />
19<br />
3/15
<strong>info</strong><br />
Mobil und aktiv<br />
Für Menschen mit Behinderungen<br />
Ein großes Stück Freiheit<br />
Flug über Werfenweng mit<br />
meinem Piloten Wolfgang<br />
In diesem Sommer durfte ich etwas ganz Besonderes erleben, nämlich einen Tandem-<br />
Gleitschirmflug. Eine großartige Erfahrung, die ich gern mit Ihnen teilen möchte!<br />
Gastbeitrag von Dr. Christiane Weissenbacher-Lang; Fotos: Daniel Weissenbacher<br />
Ich sitze seit dem Jahr 2000 im<br />
Rollstuhl. So wie wahrscheinlich<br />
jeder, der im Laufe seines Lebens<br />
von einer Behinderung „überrascht“<br />
wurde, habe ich doch<br />
einige Zeit gebraucht, um mich<br />
wieder zurecht zu finden. Vor<br />
vielen Jahren kam ich zu dem<br />
Schluss, dass für uns Menschen<br />
mit Behinderungen eines ganz<br />
entscheidend ist: Eine gehörige<br />
Portion Lebensqualität. Dazu<br />
gehört für mich auch ein Stück<br />
weit Abenteuer. Zum Geburtstag<br />
bekam ich einen Gutschein für<br />
einen Tandem-Gleitschirmflug.<br />
Im August herrschten endlich<br />
nach vielen Monaten optimale<br />
Wetterbedingungen und ich beschloss,<br />
diesen Gutschein endlich<br />
einzulösen.<br />
Online und barrierefrei<br />
Ich fliege mit FlyTandem<br />
(www.flytandem.at).<br />
Mein Mann Daniel hat dieses<br />
Unternehmen im Internet<br />
gefunden. Aus der Homepage<br />
geht hervor, dass Erfahrung mit<br />
Menschen mit Behinderungen<br />
besteht. Der Gutschein wurde<br />
online bestellt, Termine können<br />
ebenfalls online reserviert<br />
werden.<br />
Daniel ruft sicherheitshalber<br />
noch einmal an, um durchzugeben,<br />
dass ich eine körperliche<br />
Behinderung habe.<br />
Da ich noch nicht abschätzen<br />
kann, wie mein Körper auf diese<br />
Belastung reagiert, beschließen<br />
wir einen klassischen Tandemflug<br />
zu buchen, der ca. 15 Minuten<br />
dauern wird.<br />
Am Tag des Fluges sollen wir<br />
uns um 9.45 Uhr bei der Talstation<br />
des Bischling in Werfenweng<br />
einfinden. Wir haben<br />
am Tag zuvor bei der Kassa<br />
der Gondelbahn angerufen, um<br />
herauszufinden, ob ein barrierefreies<br />
WC vorhanden ist.<br />
Die Erfahrung der letzten Jahre<br />
hat uns gelehrt, dass die Durchführung<br />
diverser Unternehmungen<br />
oft nicht daran scheitert,<br />
dass man prinzipiell nicht mit<br />
dem Rollstuhl zurecht kommen<br />
würde, sondern meist an der<br />
Tatsache, dass es weit und breit<br />
kein geeignetes WC gibt. Aber<br />
in diesem Fall, am Fuße des Bischling<br />
mitten im schönen Salzburger<br />
Land, werden wir positiv<br />
überrascht: Es gibt tatsächlich<br />
eine barrierefreie Toilette!<br />
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20<br />
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Für Menschen mit Behinderungen<br />
Freizeit barrierefrei<br />
<strong>info</strong><br />
Gondelfahrt auf den 1.800 m<br />
hohen Bischling<br />
Die Nervosität verfliegt<br />
Wir sind ein wenig früher dran,<br />
sitzen an diesem traumhaften<br />
Sommertag in der Sonne<br />
und warten auf meinen Piloten<br />
Wolfgang Wimmer. So relaxed,<br />
wie es gerade klingt, fühle ich<br />
mich zu diesem Zeitpunkt nicht.<br />
Ich bin nervös, aber ohne eine<br />
ordentliche Portion Aufregung<br />
und ein wenig Schiss wäre es ja<br />
auch kein richtiges Abenteuer,<br />
oder? Als Wolfgang kommt, organisieren<br />
wir unsere Liftkarten.<br />
Diese sind sowohl für mich als<br />
auch für meinen Mann Daniel<br />
als Begleitperson kostenlos.<br />
Die Gondel ist über eine mobile<br />
Rampe barrierefrei erreichbar.<br />
In der Gondelkabine kann eine<br />
der beiden Sitzbänke senkrecht<br />
aufgeklappt werden, damit genug<br />
Platz für den Rollstuhl ist.<br />
Während der Gondelfahrt lernen<br />
wir Wolfgang ein wenig besser<br />
kennen. Meine Nervosität ist in<br />
dem Augenblick, als die Gondel<br />
aus der Talstation schwingt,<br />
weg. Wolfgang schafft es ganz<br />
leicht für eine recht entspannte<br />
Atmosphäre zu sorgen. Unterwegs<br />
füllen wir noch ein kurzes<br />
Formular, das Flugticket, aus.<br />
Der Bürokratie muss schließlich<br />
auch in 1.800 m Seehöhe Genüge<br />
getan werden.<br />
Es geht los<br />
Die Paragleit-Piloten bei der Vorbereitung<br />
Ein Pfad, der mit Hilfe einer<br />
Begleitperson gut bewältigbar<br />
ist, führt zum Startplatz. Dort<br />
angekommen, geht alles recht<br />
zügig. Wolfgang gibt mir einen<br />
Helm und mein Mann Daniel<br />
hilft mir, ihn aufzusetzen. Es<br />
ist sehr warm, ich brauche also<br />
keine Jacke. Das einzige, worauf<br />
ich wirklich geachtet habe,<br />
sind feste Schuhe, die über die<br />
Knöchel reichen. Ich habe ja<br />
noch keine Vorstellung, wie die<br />
Landung vonstatten geht. Da<br />
ich meine Beine nicht bewegen<br />
kann, möchte ich kein Risiko<br />
eingehen. Daniel hebt mich in<br />
mein Gurtzeug, das am Boden<br />
liegt. Die Piloten heben mich<br />
in die Startposition, Wolfgang<br />
setzt sich mit seinem Gurtzeug<br />
hinter mich, und ich werde an<br />
ihm festgeschnallt. Und dann<br />
geht es auch schon los! Wolfgang<br />
steht auf und seine Kollegen<br />
Christian und Rupert heben<br />
mich an meinem Gurtzeug hoch,<br />
damit Wolfgang nicht mein<br />
gesamtes Gewicht tragen muss.<br />
Er zieht den Schirm hoch in die<br />
Luft und, als es passt, läuft er<br />
los. Christian und Rupert laufen<br />
noch ein paar Schritte mit<br />
und geben uns den nötigen<br />
Schwung. Sekunden später<br />
schweben wir bereits hinaus<br />
und folgen dem Berggrat, um<br />
die Thermik zu nutzen.<br />
Adrenalin pur!<br />
Vor dem Start hatte ich mir<br />
wegen meiner schlechten<br />
Rumpfaufrichtung ein wenig<br />
Sorgen gemacht, weil man sich<br />
während des Starts nicht ordentlich<br />
festhalten kann. Im<br />
Gurtzeug sitze ich jedoch wie<br />
in einem gemütlichen Wohnzimmersessel.<br />
Mein zweites<br />
Sorgenkind war mein Kreislauf,<br />
aber auch der ist stabil. Was so<br />
ein bisserl Adrenalin ausmacht!<br />
Wir fliegen über Bäume, nähern<br />
uns immer wieder dem Berg an,<br />
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21<br />
3/15
<strong>info</strong><br />
Freizeit barrierefrei<br />
Für Menschen mit Behinderungen<br />
schon sicher, dass ich für einen<br />
längeren Thermikflug ins schöne<br />
Salzburger Land zurückkehren<br />
werde.<br />
Was war es denn nun insgesamt?<br />
Ein barrierefreies Erlebnis,<br />
perfekt organisiert, durchdacht<br />
und sicher. Ein kleines Abenteuer,<br />
eine Portion Normalität<br />
und Hinter-sich-Lassen eines<br />
manchmal allzu eingeschränkten<br />
Lebens. Aber allem voran war es<br />
ein großes Stück Freiheit! •<br />
Projekt<br />
„Grenzenlos fliegen“<br />
Christian und und Rupert geben uns den nötigen Schwung<br />
um die Thermik für den Auftrieb<br />
zu nutzen. Es ist ruhig, man hört<br />
nur das Rascheln des Windes im<br />
Schirm. Die Aussicht ist sagenhaft<br />
an diesem klaren, sonnigen<br />
Augusttag. Ich kann Ihnen nicht<br />
sagen, wie schnell wir fliegen<br />
oder in welcher Höhe wir uns<br />
befinden, in diesem Augenblick<br />
ist das alles komplett unwichtig.<br />
Das Gefühl ist auf jeden Fall<br />
großartig, es ist gemächlich,<br />
friedlich, gelassen dort oben.<br />
Wolfgang erklärt mir das Prinzip<br />
des Gleitschirmfliegens, und ich<br />
darf auch kurz das Steuer übernehmen<br />
und ein paar Kurven<br />
fliegen. In der Luft besprechen<br />
wir die Landung und gehen sie<br />
auch praktisch durch. Auch das<br />
gibt ein Gefühl der Sicherheit.<br />
Am Weg zum Landeplatz fliegt<br />
Wolfgang noch ein paar Flugfiguren!<br />
Auch die Landung erweist<br />
sich als unproblematisch.<br />
Ich hebe mit einem Gurt meine<br />
Beine ein wenig an, Wolfgang<br />
schiebt seine Füße unter meine,<br />
und wir landen sanft im Sitzen.<br />
Daniel ist in der Zwischenzeit<br />
wieder mit der Gondel hinunter-<br />
und mit dem Auto zum<br />
Landeplatz gefahren. Die Erde<br />
und mein Rollstuhl haben mich<br />
wieder, und ich bin mir jetzt<br />
Neben den routinemäßig<br />
durchgeführten Flügen gibt<br />
es seit diesem Jahr zusätzlich<br />
„Grenzenlos fliegen“, ein<br />
Projekt der Werfenwenger<br />
Paragleit-Piloten, das FlyTandem<br />
mit Freude unterstützt.<br />
Das Ziel: Menschen mit<br />
Behinderungen aller Art und<br />
jenen, die vom Schicksal<br />
schwer geprüft sind, den<br />
Menschheitstraum Fliegen<br />
als Geschenk unentgeltlich<br />
zu ermöglichen (www.grenzenlosfliegen.net).<br />
3/15<br />
22<br />
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Werbung<br />
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23<br />
3/15
Alle Bilder © Manfred Fischer<br />
<strong>info</strong><br />
Freizeit barrierefrei<br />
Für Menschen mit Behinderungen<br />
Der deutsche Gipfel der Zugspitze<br />
Mit dem Rolli auf Deutschlands Dach<br />
Die Zugspitze im Wettersteingebirge ist mit 2962 Meter der höchste Berg Deutschlands.<br />
Man kann sie daher „Deutschlands Dach“ nennen. Die Website der Bayerischen<br />
Zugspitzbahn verspricht ein barrierefreies Bergerlebnis für Menschen im Rollstuhl.<br />
Also nichts wie auf nach Garmisch und hinauf auf den Berg.<br />
Von Manfred Fischer<br />
Bisher war mein höchster Punkt<br />
mit dem Rollstuhl das Hochtor<br />
auf der Großglockner Hochalpenstraße<br />
mit 2504 Meter.<br />
Daher stand mir ein neuer „Rekord“<br />
bevor. Zur Auffahrt empfohlen<br />
wird die Eibsee Seilbahn,<br />
da diese einen stufenlosen<br />
Einstieg ermöglicht. Bei der alternativen<br />
Zahnradbahn gäbe es<br />
Stufen zu überwinden. Behindertenparkplätze<br />
und WCs sind<br />
bei der Talstation am Eibsee<br />
ausreichend vorhanden. Über<br />
eine Rampe kommt man zur<br />
und in die Gondel, die 40 Personen<br />
fasst. Nach zehn Minuten ist<br />
man auf dem Berg. Die Gondel<br />
gleitet in die Steilwand der<br />
Zugspitze und lässt einen diese<br />
langsam hochklettern – sehr<br />
beeindruckend.<br />
Wir erwischten einen wunderschönen<br />
bis zum Abend fast<br />
wolkenfreien Tag. Die Temperatur<br />
betrug gegen Mittag etwa 9<br />
Grad. Der traumhafte Ausblick<br />
gewährte uns die Sicht in vier<br />
Länder: Deutschland (Bayern),<br />
Österreich, Italien (Südtirol)<br />
und sogar in die Schweiz. Über<br />
400 Alpengipfel waren zu bestaunen<br />
– darunter der Großglockner<br />
(3.798 m), die Wildspitze<br />
(3.768 m), der Ortler<br />
Großer Andrang auf Deutschlands Gipfel<br />
(3.905 m) und der Piz Bernina<br />
(4.049 m).<br />
Grenzwechsel<br />
Auf der Aussichtsplattform<br />
wechselten wir mehrmals die<br />
Landesgrenze von Bayern nach<br />
Tirol und zurück. Die angebo-<br />
3/15<br />
24<br />
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Für Menschen mit Behinderungen<br />
Freizeit barrierefrei<br />
<strong>info</strong><br />
Gletscherfans und Sonnenanbeter<br />
stellt das kleine Gotteshaus<br />
einen Ort der Ruhe und Besinnung<br />
dar.<br />
Blick von der Gondel über die Steilwand zum Gipfel der Zugspitze<br />
Am späten Nachmittag traten wir<br />
die Rückfahrt an. Mit der Gletscherbahn<br />
zur Zugspitze und von<br />
dort wieder hinunter zum Eibsee.<br />
Wir haben den Tag auf Deutschlands<br />
höchstem Berg genossen.<br />
Das Seilbahn-Personal erlebten<br />
wir, trotz fast 5000 Tages-BesucherInnen,<br />
als überaus freundlich<br />
und zuvorkommend – niemals<br />
Stress verbreitend. •<br />
tene „höchste Rostbratwurst<br />
Deutschlands“ haben wir links<br />
liegen gelassen. Zu sehr faszinierten<br />
uns das Panorama und<br />
die den Gipfel umkreisenden<br />
Segelflieger. Der Gipfel der<br />
Zugspitze ist von der Aussichtsplattform<br />
aus zu Fuß in wenigen<br />
Minuten zu besteigen.<br />
Im hochalpinen Gelände<br />
Nach ausführlichem – kaum<br />
erfolgreichen – „Gipfelraten“<br />
mit Hilfe der aufgestellten Panoramakarten<br />
fuhren wir mit<br />
der Gletscherbahn etwa 300<br />
Meter tiefer auf das Zuspitzplatt<br />
unterhalb des Zugspitz-<br />
Gletschers. Dort ist eine größere<br />
Fläche über Holzbohlen leicht<br />
berollbar gemacht.<br />
Martina, meine Frau, nutzte das<br />
Angebot einer kostenlosen Gletscherführung.<br />
Ich genoss derweil<br />
von der Sonnenterrasse des<br />
Gletscherrestaurants den imposanten<br />
Rundblick in die Berge<br />
und auf den kleinen Gletscher -<br />
und ein Weißbier natürlich.<br />
Die Kapelle Maria Heimsuchung<br />
liegt ebenfalls hier, ist aber nur<br />
zu Fuß erreichbar. Seit ihrer<br />
Weihe durch Joseph Kardinal<br />
Ratzinger im Jahr 1981 trotzt<br />
sie Wind und Wetter. Für (fast)<br />
alle Ausflugsgäste, Bergsteiger,<br />
Weitere<br />
Informationen:<br />
Bayerische Zugspitzbahn<br />
– Eibsee-Seilbahn<br />
http://zugspitze.de/de/<br />
service/barrierefrei<br />
Bitte beachten Sie, dass die<br />
Eibsee-Seilbahn nur Rollstühle<br />
mit einer maximalen<br />
Breite von 85 cm und einem<br />
Maximalgewicht von 300 kg<br />
befördern kann.<br />
Tiroler Zugspitzbahn<br />
www.zugspitze.at/de/service/<br />
besuch-planen/barrierefrei/<br />
Rund herum findet sich natürlich<br />
hochalpines Gelände,<br />
das mit Alltagsbereifung nicht<br />
befahrbar ist. Auch so mancher<br />
gehende Besucher sollte sich<br />
mit seiner „Tieflandbeschuhung“<br />
und seinem ausbaufähigen<br />
Alpinwissen nicht zu<br />
weit weg von den Holzbohlen<br />
wagen. Ein Behinderten-WC<br />
gibt’s in der Station der Zahnradbahn.<br />
Ein Österreicher in Bayern oder Manfred Fischer am Gipfel<br />
www.oeziv.org<br />
25<br />
3/15
<strong>info</strong><br />
Kurz gemeldet<br />
Neuigkeiten<br />
VALID leben NEU<br />
Das von Florian Dungl herausgegebene<br />
Inklusionsmagazin<br />
wurde nach einem Wechsel in<br />
der Chefredaktion komplett neu<br />
gestaltet. Die erste Ausgabe im<br />
neuen Design ist soeben erschienen<br />
und im gut sortierten Zeitschriftenhandel<br />
erhältlich.<br />
Alle Infos unter<br />
www.validmagazin.com<br />
20 Jahre BIZEPS<br />
im Internet<br />
Ein rundes Jubiläum konnten<br />
Martin Ladstätter und seine<br />
MitstreiterInnen im August feiern:<br />
Seit 20 Jahren betreibt der<br />
Verein „Behindertenberatungszentrum-BIZEPS;<br />
Zentrum für<br />
Selbstbestimmtes Leben“ bereits<br />
seine Internetplattform inklusive<br />
umfangreichem Nachrichtenarchiv.<br />
Begonnen hat alles mit dem<br />
© VALID<br />
© BIZEPS<br />
„Interabilist“, mittlerweile ist die<br />
Seite www.bizeps.or.at eine<br />
aus der Behindertencommunity<br />
nicht mehr wegzudenkende<br />
Informations- und Nachrichtendrehscheibe<br />
geworden.<br />
10 Jahre ÖGS<br />
in der Verfassung<br />
Und noch ein Jubiläum: Vor 10<br />
Jahren wurde die Österreichische<br />
Gebärdensprache in der österreichischen<br />
Verfassung verankert.<br />
Am 1. September 2005 trat die<br />
vom Nationalrat beschlossene<br />
Anerkennung der ÖGS in Kraft.<br />
Die Österreichische Gebärdensprache<br />
wurde EINSTIMMIG als<br />
Absatz 3 des Artikel 8 der Bundesverfassung<br />
angenommen:<br />
„Die Österreichische Gebärdensprache<br />
ist als eigenständige<br />
Sprache anerkannt.“ Doch bis<br />
zur tatsächlich gleichberechtigten<br />
Gesellschaft ist es noch ein<br />
weiter Weg, gibt die Präsidentin<br />
des Österreichischen Gehörlosenbundes,<br />
Nationalratsabgeordnete<br />
Mag. a Helene Jarmer zu<br />
bedenken: „Eine zentrale Forderung<br />
des ÖGLB ist die Anerkennung<br />
der ÖGS als Unterrichtssprache,<br />
die bilinguale Bildung<br />
für gehörlose Kinder ermöglicht.“<br />
ÖAR Informationstag<br />
© ÖAR<br />
„Lasst mich tun! Leben im Sinne<br />
der UN-Behindertenrechtskonvention“<br />
war der Titel des<br />
Für Menschen mit Behinderungen<br />
diesjährigen Nationalen Informationstages<br />
der ÖAR am 9.<br />
September 2015. Bei der Diskussion<br />
über die Themen „Persönliches<br />
Budget“ und „Persönliche<br />
Assistenz“ wurde deutlich,<br />
dass hier noch viel zu tun bleibt<br />
oder wie es ÖAR- und ÖZIV<br />
Präsident Klaus Voget formulierte:<br />
Er habe manchmal das<br />
Gefühl, dass die Bundesländer<br />
von einem anderen Stern seien,<br />
weil jede Initiative reflexartig<br />
abgelehnt werde. So könne in<br />
Österreich nichts weitergehen.<br />
Sozialminister Rudolf Hundstorfer<br />
kündigte an, dass nächstes<br />
Jahr eine Lösung für die Finanzierung<br />
am Tisch liegen soll.<br />
Neue Vorsitzende im<br />
Monitoringausschuss<br />
© BIZEPS<br />
Nach dem überraschenden<br />
Rücktritt der bisherigen Vorsitzenden<br />
Dr. in Marianne Schulze<br />
im Juni war die Neuwahl<br />
notwendig geworden. Am 14.<br />
September wurde Mag. a Christina<br />
Wurzinger (ÖAR) zur neuen<br />
Vorsitzenden gewählt. Ihre<br />
Stellvertreterinnen sind DI<br />
Johann Mang und Mag. a Bernadette<br />
Feuerstein (SLIÖ).<br />
ÖAMTC Infos für<br />
behinderte Menschen<br />
Mit der Broschüre „Wege zur<br />
persönlichen Mobilität“ will<br />
3/15<br />
26<br />
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Für Menschen mit Behinderungen<br />
Kurz gemeldet<br />
<strong>info</strong><br />
© ÖAMTC<br />
© ÖAR<br />
Die Arbeitslosigkeit von Menschen<br />
mit Behinderung steigt,<br />
doch in der öffentlichen Diskussion<br />
findet das kaum Beachtung.<br />
Die Deklaration „Chancenlos<br />
– trotz Chancengleichheit“<br />
setzt ein Zeichen und fordert<br />
Verantwortliche auf, Maßnahmen<br />
zu setzen und zu verstärken.<br />
der ÖAMTC behinderten Menschen<br />
wichtige Informationen<br />
in kompakter Form vermitteln.<br />
Das passende Auto, der Weg<br />
zur Lenkerberechtigung oder<br />
steuerliche Begünstigungen sind<br />
darin ebenso Thema wie Tipps<br />
zum barrierefreien Reisen.<br />
Die Broschüre ist kostenlos an<br />
allen ÖAMTC-Stützpunkten erhältlich.<br />
In Wien, NÖ und Burgendland<br />
bietet der ÖAMTC seinen<br />
Clubmitgliedern mit körperlicher<br />
Beeinträchtigung spezielle<br />
Beratungen bei technischen,<br />
wirtschaftlichen und juristischen<br />
Fragen rund ums Thema Mobilität<br />
an. Terminvereinbarung unter<br />
Tel. 0810 120 120 oder behindertenberatung@oeamtc.at.<br />
Alle Informationen über die Angebote<br />
und die Broschüre finden<br />
Sie unter www.oeamtc.at<br />
Österreich barrierefrei<br />
Barrierefreiheit ist eine Grundvoraussetzung<br />
dafür, dass<br />
behinderte Menschen selbstbestimmt<br />
und gleichberechtigt<br />
am öffentlichen Leben teilhaben<br />
können. So steht es auch in der<br />
UN-Konvention. Doch uneinheitliche<br />
Regelungen in Österreich<br />
wie neun verschiedene<br />
Bauordnungen erschweren das.<br />
ÖAR, BIZEPS und Klagsverband<br />
forderten Anfang September<br />
bei einer Pressekonferenz, dass<br />
es im Zuge von Verhandlungen<br />
zwischen Bund und Ländern<br />
endlich zu einer Vereinheitlichung<br />
der Bauordnungen Richtlinien<br />
kommt. Die Ö NORM B<br />
1600 soll dabei als Grundlage<br />
für alle dienen.<br />
Rettet das Pflegegeld<br />
© ÖZIV<br />
20.000 Unterschriften zur Rettung<br />
des Pflegegeldes hat das<br />
ÖAR-Präsidium Anfang Juli an<br />
Parlamentsdirektor Harald Dossi<br />
übergeben. Die wichtigsten<br />
Punkte sind eine regelmäßige<br />
automatische Wertanpassung<br />
und ein klares Nein! zu weiteren<br />
Verschlechterungen für<br />
die BezieherInnen. Mit einem<br />
Flashmob machten anschließend<br />
zahlreiche Betroffene vor dem<br />
Parlament auf ihre Anliegen<br />
aufmerksam. Die Petition wurde<br />
dem Ausschuss für Petitionen<br />
und Bürgerinitiativen zugewiesen.<br />
Deklaration –<br />
bitte unterzeichnen!<br />
Am 24. Juni wurde die Deklaration<br />
im Rahmen einer Fachtagung<br />
in Gleisdorf präsentiert.<br />
Die geforderten Maßnahmen<br />
betreffen direkt das Arbeitsfeld<br />
der dabei-austria Mitglieder und<br />
wurden bereits von knapp 400<br />
Personen online unterstützt. So<br />
wird in der Deklaration unter<br />
anderem gefordert, dass das<br />
AMS auch Menschen mit Behinderung<br />
in seine Ziele aufnimmt<br />
und entsprechende Budgets für<br />
diese Zielgruppe bereitstellt.<br />
Die Deklaration können Sie<br />
unter folgendem Link lesen<br />
und elektronisch unterzeichnen:<br />
www.chanceb.at/index.<br />
php?seitenId=64<br />
Parkausweise<br />
ACHTUNG! Parkausweise, die<br />
vor dem 1.1.2001 ausgestellt<br />
wurden, verlieren mit Ablauf des<br />
31.12.2015 ihre Gültigkeit und<br />
müssen beim Sozialministeriumservice<br />
neu beantragt werden.<br />
© Sozialministeriumservice<br />
Weitere Infos unter:<br />
www.sozialministeriumservice.<br />
at/site/Behindertenpass_&_Ausweis_gem.__29b_StVO_(Parkausweis)/Parkausweis<br />
•<br />
www.oeziv.org<br />
27<br />
3/15
<strong>info</strong><br />
Arbeitsmarkt<br />
Für Menschen mit Behinderungen<br />
Stress, lass nach!<br />
In der Arbeitswelt nehmen psychische Belastungen zu. Immer mehr Menschen leiden<br />
an psychischen Erkrankungen. Schuld daran ist meistens arbeitsbedingter Stress.<br />
Von Peter Emberger und Gerald Wippel<br />
Seit den 90er Jahren hat sich<br />
die Zahl der Krankenstandstage<br />
wegen psychischer Erkrankungen<br />
fast verdreifacht. Psychische<br />
Erkrankungen zählen mittlerweile<br />
zu den häufigsten Ursachen für<br />
Pensionierungen. Diese Entwicklung<br />
zieht sich quer durch<br />
die moderne Arbeitswelt und<br />
erstreckt sich über alle Berufsgruppen.<br />
Ursachen psychischer<br />
Erkrankungen<br />
Mittlerweile ist sich die Wissenschaft<br />
einig, dass zum Entstehen<br />
psychischer Erkrankungen<br />
neben individueller Veranlagung<br />
und außerberuflichen Ursachen<br />
auch die Erwerbsarbeit einiges<br />
beiträgt: Arbeitsbedingter<br />
Stress ist das Zauberwort. Er<br />
entsteht, wenn Arbeitnehmer<br />
von ihrer beruflichen Tätigkeit<br />
überfordert sind, und er kann<br />
zu physischen und psychischen<br />
Krankheiten führen. So können<br />
etwa Faktoren wie fehlende<br />
Unterstützung durch Chefs und<br />
Teammitglieder, mangelnde<br />
Führung, geringe Einflussmöglichkeiten<br />
auf die Arbeitsumgebung,<br />
fehlende Anerkennung<br />
und Wertschätzung oder widersprüchliche<br />
Anordnungen und<br />
Zielsetzungen arbeitsbedingten<br />
Stress auslösen.<br />
Angst vor Jobverlust<br />
Auch die Angst vor Arbeitsplatzverlust<br />
stresst: Nach einer<br />
europaweiten Meinungsumfrage<br />
gaben 72 Prozent aller Befragten<br />
Umstrukturierung des Arbeitsplatzes<br />
oder einen drohenden Arbeitsplatzverlust<br />
als den Grund<br />
für arbeitsbedingten Stress an.<br />
Dies betont auch Univ. Prof. Dr.<br />
Jörg Flecker vom Institut für<br />
Soziologie der Universität Wien:<br />
„Einsparungen, Rationalisierungen,<br />
Abteilungszusammenle-<br />
3/15<br />
28<br />
www.oeziv.org
Für Menschen mit Behinderungen<br />
Arbeit und Gesundheit<br />
<strong>info</strong><br />
gungen, Standortschließungen,<br />
Auslagerung von Produktionsbereichen<br />
stressen Arbeitnehmer<br />
extrem und können krank machen!“.<br />
Zu hohe Arbeitsbelastung<br />
oder inakzeptable Verhaltensweisen<br />
wie Belästigungen, Diskriminierungen<br />
oder Mobbing sind<br />
ebenfalls gewichtige Ursachen<br />
von Stress.<br />
Das Risiko psychischer Erkrankungen<br />
steigt, wenn jemand den<br />
oben beschriebenen Faktoren wie<br />
Überforderung oder Zeitdruck<br />
über lange Zeit ausgesetzt ist.<br />
Dauert der Stress in der Arbeit<br />
lange an, so besteht das Risiko,<br />
dass die körperliche und psychische<br />
Gesundheit leidet.<br />
Außer Streit steht, dass Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankungen und<br />
Erkrankungen des Bewegungsapparats<br />
oft auf psychischen Stress<br />
zurückzuführen sind. Aber wie<br />
sich psychischer Stress auswirkt,<br />
ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.<br />
„Viele der Klienten und Klientinnen,<br />
die zu uns kommen,<br />
klagen über stressbedingte<br />
Erschöpfungszustände, können<br />
nicht mehr abschalten oder sich<br />
nicht mehr konzentrieren. Andere<br />
klagen über Magen-Darm-<br />
Beschwerden oder Herz-Kreislauferkrankungen“,<br />
weiß Dipl.<br />
Coach Michael Kanduth von ÖZIV<br />
SUPPORT zu berichten.<br />
Ein ähnliches Bild zeigt sich über<br />
die letzten Jahre auch bei der<br />
ÖZIV Arbeitsassistenz: Klienten<br />
und Klientinnen erleben die<br />
Arbeitswelt und die Suche nach<br />
einem Arbeitsplatz zunehmend<br />
negativ und als psychisch belastend.<br />
Der Arbeitsmarkt wird<br />
als menschenverachtend und<br />
unmenschlich erlebt: Lohn und<br />
Gehalt reichen oft nicht aus, um<br />
den eigenen Lebensunterhalt<br />
langfristig zu sichern. Menschen<br />
mit Behinderungen fühlen sich in<br />
der Arbeitswelt oft ausgegrenzt<br />
und benachteiligt. Kein Wunder,<br />
dass es zu Depressionen oder<br />
Burnouts kommt.<br />
Leider zeichnet eine Studie der<br />
Arbeiterkammer ein trauriges<br />
Bild: Fast zwei Drittel der befragten<br />
Arbeitnehmerinnen und<br />
Arbeitnehmer gaben an, dass<br />
sich der Zeitdruck in der Arbeit<br />
in den letzten Jahren erhöht hat,<br />
dass immer mehr Flexibilität vom<br />
einzelnen gefordert wird und<br />
dass sich dadurch die Freizeitqualität<br />
verringert. Drei von vier<br />
Befragten gaben an, dass sich<br />
das Arbeitsklima massiv verschlechtert<br />
hätte.<br />
Allerdings kann ein – auch das<br />
wissen die ÖZIV Arbeitsassistentinnen<br />
und Arbeitsassistenten<br />
zu berichten - gelungener Wiedereinstieg<br />
in die Arbeitswelt oft<br />
Wunder wirken und die Psyche<br />
positiv beeinflussen. Wichtig sind<br />
dabei besonders eine gerechte<br />
Entlohnung und ein angenehmes<br />
Arbeitsumfeld.<br />
Psychosoziale Risiken<br />
managen<br />
Arbeitsbedingter Stress ist also<br />
eine Unternehmensangelegenheit<br />
und kein Fehler des Mitarbeiters<br />
oder der Mitarbeiterin. Wie können<br />
psychosoziale Risiken nun<br />
minimiert oder zumindest gut<br />
gemanagt werden? Viel hängt<br />
dabei von den Fähigkeiten der<br />
Führungskraft und der Unternehmenskultur<br />
ab: Eine gute und<br />
verantwortungsvolle Mitarbeiterführung<br />
sorgt für ein Arbeitsumfeld,<br />
in dem Mitarbeiter sich gefordert<br />
fühlen und motiviert sind,<br />
ihr Potenzial auszuschöpfen.<br />
Gute Führungskräfte sind sich<br />
bewusst, was Stress auslösen<br />
kann und versuchen psychosoziale<br />
Risiken erst gar nicht<br />
entstehen zu lassen. Sie fördern<br />
die psychische Gesundheit ihrer<br />
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />
und setzen sich für gesunde<br />
Arbeitsplätze ein. Dies kann etwa<br />
durch flexible Arbeitszeitregelungen,<br />
Unterstützung bei Alltagsproblemen<br />
oder Schulungen von<br />
Mitarbeitern und Führungskräften<br />
im Umgang mit Stress erfolgen.<br />
Monotone Arbeiten werden auf<br />
ein Mindestmaß reduziert, das<br />
Arbeitsumfeld ist freundlich und<br />
konstruktiv. Es gibt gerechte Entlohnungsmodelle<br />
und „Gerechtigkeit“<br />
im Unternehmen: Alle<br />
haben die gleichen Aufstiegs-und<br />
Karrierechancen, niemand wird<br />
aus welchen Gründen auch immer<br />
bevorzugt. MitarbeiterInnen<br />
sind in Entscheidungsprozesse<br />
einbezogen und haben klare,<br />
erreichbare Zielvorgaben. Dass<br />
all das auch im Sinne des Unternehmens<br />
ist, liegt auf der Hand,<br />
denn gesunde Mitarbeiter haben<br />
eine höhere Arbeitszufriedenheit<br />
und bringen so dem Unternehmen<br />
eine bessere wirtschaftliche<br />
Gesamtleistung.<br />
Fazit<br />
Für Stress am Arbeitsplatz ist ein<br />
schlechtes psychosoziales Umfeld<br />
verantwortlich, das den Unternehmen<br />
und der Firmenkultur<br />
zuzuschreiben ist. Durch ein verantwortungsvolles<br />
Miteinander<br />
von Arbeitgebern und Arbeitnehmern<br />
und durch Prävention kann<br />
ein gutes Arbeitsklima geschaffen<br />
werden, das die psychischen<br />
Belastungen am Arbeitsmarkt<br />
reduziert. Und dafür haben<br />
Gesetzgeber und Politik entsprechende<br />
Rahmenbedingungen zu<br />
schaffen! •<br />
www.oeziv.org<br />
29<br />
3/15
<strong>info</strong><br />
SUPPORT<br />
Für Menschen mit Behinderungen<br />
Frauenpower für<br />
ÖZIV SUPPORT Wien<br />
Seit 1. September verstärkt<br />
Katharina Janu-Heindl, MSc das<br />
Team von SUPPORT Wien: Sie<br />
war lange Zeit in der IT tätig,<br />
absolvierte berufsbegleitend<br />
die Ausbildung zur Lebens- und<br />
Sozialberaterin und schloss die<br />
Universitätsausbildung „Coaching<br />
und Mediation“ ab.<br />
Den ÖZIV Bundesverband kennt<br />
Kati, wie sie im Kollegenkreis<br />
genannt wird, schon länger:<br />
Sie war bereits für das Angebot<br />
Perspektivenwechsel als Coach<br />
tätig. Bei SUPPORT arbeitet die<br />
gebürtige Burgenländerin 32<br />
Stunden in der Woche. •<br />
Mit dem Taststock durch<br />
die AK Oberwart<br />
Am Mittwoch, dem 24. Juni<br />
2015, veranstaltete das Team<br />
von SUPPORT Burgenland einen<br />
Tag der offenen Tür in der<br />
AK-Bezirksstelle Oberwart.<br />
Vernetzungspartner, (ehemalige)<br />
Klienten und Klientinnen<br />
und Interessierte nutzten die<br />
Gelegenheit, um sich über ÖZIV<br />
SUPPORT zu <strong>info</strong>rmieren und<br />
um sich auszutauschen. Einige<br />
Besucher und Besucherinnen<br />
ergriffen die Gelegenheit<br />
und absolvierten mit Taststock<br />
und verbundenen Augen einen<br />
Rundgang durch das Gebäude.<br />
Besonders erfreulich: Das Angebot<br />
wurde gut genutzt und es<br />
gelang, die Anwesenden über die<br />
Wichtigkeit von Barrierefreiheit<br />
zu <strong>info</strong>rmieren! •<br />
© AK Niederösterreich<br />
ÖZIV SUPPORT<br />
Niederösterreich<br />
<strong>info</strong>rmiert(e)<br />
Mittlerweile ist ja bekannt, dass ÖZIV SUPPORT<br />
Niederösterreich viel Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit<br />
an den Tag legt. Kaum eine Veranstaltung,<br />
auf der nicht ein Mitarbeiter oder eine<br />
Mitarbeiterin von ÖZIV SUPPORT zu finden ist:<br />
Am AKNÖ-Infotag für Alleinerziehende in Amstetten<br />
wurde eine spezielle Zielgruppe, nämlich<br />
alleinerziehende Mütter und Väter angesprochen,<br />
und es wurden zahlreiche Vernetzungskontakte<br />
geknüpft! •<br />
3/15<br />
30<br />
www.oeziv.org
Für Menschen mit Behinderungen<br />
Neu: Sprechtage<br />
in Lilienfeld<br />
SUPPORT<br />
<strong>info</strong><br />
Gute Nachrichten für Menschen<br />
mit Behinderungen oder chronischen<br />
Erkrankungen in Lilienfeld:<br />
Coach Maximilian Brandl<br />
hält ab September jeden zweiten<br />
Mittwoch Sprechtage in der<br />
NOEGKK, Liese Prokop Straße<br />
11 in 3180 Lilienfeld ab. Die<br />
Sprechtage finden nur nach vorheriger<br />
Vereinbarung von 8 bis<br />
14.30 Uhr statt. Vereinbarung<br />
telefonisch unter 0699/ 156 60<br />
208 oder per Mail an<br />
maximilian.brandl@oeziv.org •<br />
Aktuelles aus<br />
der Steiermark<br />
In der Steiermark sind die Coaches Andrea Bogner<br />
und Christina Strobl für ihre Klienten und<br />
Klientinnen im Einsatz. Das ÖZIV SUPPORT Büro<br />
befindet sich in Kapfenberg, Sprechtage gibt es in<br />
Graz, Liezen, Maria Zell und Zeltweg. •<br />
Das Team von SUPPORT Steiermark v.l.: Roland<br />
Harrer Leitung, Christina Strobl Coach, Marianne<br />
Schickhofer Verwaltung und Andrea Bogner Coach<br />
Nähere Infos und Kontakt:<br />
ÖZIV SUPPORT Steiermark<br />
Lindenplatz 5, 8605 Kapfenberg<br />
Telefon: 03862/224 65-0 , Fax: 03862/224 65-17<br />
E-Mail: support-kapfenberg@oeziv-steiermark.at<br />
TERMINE<br />
Tag der offenen Tür<br />
in Salzburg<br />
Am Freitag, den 16. Oktober,<br />
öffnen ÖZIV SUPPORT und der<br />
ÖZIV Landesverband Salzburg<br />
von 10 bis 15 Uhr die Türen des<br />
Büros in der Haunspergstraße<br />
39. Wollen Sie teilnehmen?<br />
Dann mailen Sie einfach an<br />
support@oeziv-salzburg.at<br />
Infotag in Amstetten<br />
Am 21. Oktober findet in der<br />
Johann-Pölz-Halle in 3300 Amstetten,<br />
Stadionstraße 12, ein<br />
Infotag der Sozialministerium<br />
Service statt. ÖZIV SUPPORT<br />
und ÖZIV Arbeitsassistenz sind<br />
mit dabei, <strong>info</strong>mieren Sie sich<br />
zwischen 12 und 17 Uhr zu den<br />
Themen Behinderung, Pflege<br />
und Finanzielles.<br />
Personal Austria<br />
Am 4. und am 5. November ist<br />
ÖZIV SUPPORT wieder auf der<br />
Personal Austria: Besuchen Sie<br />
uns auf der Messe Wien, Messehalle<br />
C, Trabrennstraße 7, 1020<br />
Wien. Nutzen Sie die Gelegenheit,<br />
um sich über das Coachingangebot<br />
des ÖZIV zu <strong>info</strong>rmieren.<br />
Herbstjause in<br />
Wiener Neustadt<br />
ÖZIV SUPPORT Niederösterreich<br />
ist für gut organisierte Veranstaltungen<br />
und Vernetzungstreffen<br />
bekannt: Am 20. November<br />
findet zwischen 9 und 13 Uhr ein<br />
Tag der offenen Tür im Wiener<br />
Neustädter Büro, Neunkirchner<br />
Straße 65 statt. Interessierte<br />
sind herzlich willkommen!<br />
Nähere Infos gibt es bald auf<br />
www.support.oeziv.org<br />
Auf nach Klagenfurt<br />
Von 13. bis 15. November stellen<br />
rund 500 Unternehmen zum<br />
Thema Gesundheit am Klagenfurter<br />
Messegelände aus. Und<br />
ÖZIV SUPPORT ist mit dabei:<br />
Die MitarbeiterInnen <strong>info</strong>rmieren<br />
zum Thema Coaching für Menschen<br />
mit Behinderungen und<br />
chronischen Erkrankungen bei<br />
Problemen am Arbeitsmarkt. •<br />
www.oeziv.org<br />
31<br />
3/15
<strong>info</strong><br />
SUPPORT<br />
Coaching mit Happy End<br />
Im Coaching bei ÖZIV SUPPORT<br />
werden die verschiedensten<br />
Probleme bearbeitet. Mit großem<br />
Erfolg wie diese Geschichte zeigt.<br />
Anton A. (Name geändert) arbeitete<br />
lange Zeit im Pflegebereich,<br />
doch dann spielte seine Gesundheit<br />
nicht mehr mit, er konnte<br />
die schwere körperliche Arbeit<br />
als Pflegehelfer nicht mehr machen.<br />
Dazu kamen Probleme im<br />
privaten Bereich – bald wurde er<br />
arbeitslos. Via fit2work erfuhr er<br />
vom Coachingangebot des ÖZIV<br />
und nahm Kontakt mit ÖZIV<br />
SUPPORT auf. Im Coaching arbeitete<br />
er gemeinsam mit seinem<br />
Coach an einer beruflichen Umorientierung<br />
und daran, mit seiner<br />
Erkrankung (einer degenerativen<br />
Wirbelsäulenveränderung) besser<br />
umgehen zu können. Er nahm<br />
– ein Zwischenergebnis des<br />
Coachings – eine gesundheitsfördernde<br />
Maßnahme in Anspruch<br />
und fühlte sich immer besser.<br />
Und dann klappte es auch mit<br />
einem neuen Job: Seit kurzem<br />
arbeitet Herr A. im Verkauf und<br />
das macht ihm viel Freude. Auch<br />
privat läuft es rund: Bald wird<br />
der Endvierziger heiraten und<br />
Papa werden.<br />
Zum Coaching bei SUPPORT<br />
meint Herr A.: „Mich hat das<br />
Coaching weitergebracht. Bei<br />
meinem Coach fühlte ich mich<br />
immer gut aufgehoben. Es ist<br />
mir primär durch das Coaching<br />
gelungen, meine Probleme in den<br />
Griff zu bekommen. Ich kann<br />
das Coaching bei SUPPORT nur<br />
weiterempfehlen.“<br />
Oft geht es im Coaching bei ÖZIV<br />
SUPPORT um Themen wie das<br />
Finden eines neuen Arbeitsplatzes,<br />
die Akzeptanz der eigenen<br />
Behinderung oder um das Herausarbeiten<br />
neuer Jobperspektiven.<br />
Manchmal geht es auch um<br />
Ressourcenaktivierung, um das<br />
Nutzen verborgener Talente und<br />
Stärken oder um die Erhaltung<br />
eines gefährdeten Arbeitsplatzes.<br />
Die Coaches von ÖZIV SUPPORT,<br />
selbst überwiegend Menschen<br />
mit Behinderungen oder chronischen<br />
Erkrankungen, unterstützen<br />
ihre Klienten und Klientinnen<br />
bei der Lösung ihrer Probleme.<br />
Für Menschen mit Behinderungen<br />
Dazu werden die unterschiedlichsten<br />
Coachingtechniken angewandt.<br />
Es dürfte sich herumgesprochen<br />
haben, dass Coaching<br />
bei SUPPORT Menschen mit Behinderungen<br />
unterstützen kann,<br />
wieder in der Arbeitswelt Fuß zu<br />
fassen. Es gibt laufend Anfragen<br />
zum Coachingangebot des ÖZIV.<br />
Und das schlägt sich auch in den<br />
hervorragenden Ergebnissen von<br />
ÖZIV SUPPORT nieder, allein in<br />
der ersten Jahreshälfte wurden<br />
fast 400 Menschen betreut.<br />
Dank der Finanzierung durch das<br />
Sozialministeriumservice kann<br />
das Angebot in ganz Österreich<br />
genutzt werden. Die Anmeldung<br />
zum Coaching ist auch online<br />
möglich.<br />
Nähere Infos:<br />
www.support.oeziv.org •<br />
Gefördert durch<br />
3/15<br />
32<br />
www.oeziv.org
Für Menschen mit Behinderungen<br />
CBMF<br />
<strong>info</strong><br />
Vienna<br />
Harley<br />
Days<br />
Auch heuer konnten wir CBMF-Mitgliedern mit hohem<br />
Assistenzbedarf das besondere Feeling einer<br />
Ausfahrt mit einer Harley erlebbar machen!<br />
Das Wochenende von 17. bis 19. Juli stand in<br />
Wien ganz im Zeichen der Vienna Harley Days,<br />
welche mit viel Rock-, Country- und Blues-Livemusik<br />
über die Bühne gingen. Am 17. Juli trafen<br />
um 13 Uhr aus allen Teilen Österreichs Biker bei<br />
der riesigen Festival-Zeltstadt ein. Zentrum des<br />
Treffens war auch dieses Jahr die vor der Haustür<br />
des CBMF-Freizeitstützpunktes gelegene Kaiserwiese<br />
im Wiener Prater. Hier wurden Motorradfans<br />
mit den neuesten Harley-Modellen aus den USA<br />
sowie zahlreichen Live-Shows mit Motorradakrobatik<br />
begeistert.<br />
Für Menschen mit Behinderung waren die Vienna<br />
Harley Days ein besonderes Erlebnis. Organisierte<br />
der Verein „CBMF – Club behinderter Menschen<br />
und ihrer Freunde“ doch am ersten Tag<br />
des Harley-Treffens für seine Mitglieder spezielle<br />
Rundfahrten entlang der sogenannten „Harley-<br />
Meile“. Für das Umsetzen von den Rollstühlen auf<br />
die Harleys und umgekehrt standen ausreichend<br />
Helfer bereit. •<br />
Fotos oben: Mitglieder des CBMF machen eine Rundfahrt auf einer Harley-Davidson.<br />
Beim Umsetzen der vielen Rollstuhlbenützer standen genügend Helfer zur Verfügung!<br />
www.oeziv.org<br />
33<br />
3/15
<strong>info</strong><br />
CBMF<br />
Für Menschen mit Behinderungen<br />
Foto oben li.: Langjährige Unterstützer des CBMF v.l.n.re.: Busunternehmer Herbert Gschwindl,<br />
Behindertenanwalt Erwin Buchinger, Bezirksvorsteher Karlheinz Hora, Landtagsabgeordneter<br />
Heinz Hufnagl, Sozialstadträtin Sonja Wehsely, CBMF Präsident Klaus Widl, Landtagsabgeordnete<br />
Gabriele Mörk, Landtagsabgeordneter Gerhard Kubik, Sozialminister Rudolf Hundstorfer,<br />
Ulrike Löschl (Leiterin der MA 40), Renate Christ<br />
Fotos oben: Mitglieder des CBMF brachten gemeinsam mit Flamenco-Tänzerinnen der Formation<br />
„Gazpacho Andaluz“ ihre Stärken und Talente auf die Bühne<br />
„21 Jahre CBMF“ –<br />
im Zeichen gelebter Inklusion<br />
Der „CBMF – Club behinderter Menschen und ihrer<br />
Freunde“ hat seinen unmittelbar vor der Haustüre<br />
des Wiener Praters gelegenen Freizeit- und Aktivitätsstützpunkt<br />
mit einem Gartenprojekt ausgeweitet.<br />
Anlässlich des 21-jährigen Bestandsjubiläums<br />
fand am 21. August 2015 die feierliche Einweihung<br />
im Beisein vieler politischer Ehrengäste – siehe<br />
obiges Foto – mit einem großen Garten- und Grillfest<br />
statt.<br />
Eine großartige Formation aus Profitänzerinnen<br />
und Mitgliedern des CBMF zauberte feurige Flamenco-Tänze<br />
zu den Klängen des Musikensembles<br />
Gazpacho Andaluz aufs Parkett und so ein Stück<br />
Spanien in den Vereinsgarten. KünstlerInnen des<br />
CBMF überraschten zusätzlich mit selbst einstudierten<br />
Showeinlagen.<br />
Der Live-Auftritt von Al Mandy rundete das musikalische<br />
Rahmenprogramm ab und sorgte bis spät<br />
in den Abend für ausgelassene Stimmung.<br />
CBMF-Präsident Widl bedankte sich in seiner<br />
Eröffnungsrede bei seinen vielen ehrenamtlichen<br />
MitarbeiterInnen sowie bei der Magistratsabteilung<br />
40, ohne deren Unterstützung viele der<br />
Aktivitäten und Angebote des CBMF nicht geleistet<br />
werden könnten. Bei LAbg. Heinz Hufnagl und<br />
den Wiener Stadtgärten bedankte er sich für die<br />
großartige Unterstützung bei der Bepflanzung und<br />
Begrünung des Vereinsgartens. Seinen besonderen<br />
Dank sprach er aber den Bezirksvertretern der<br />
Leopoldstadt sowie der unmittelbaren Nachbarschaft<br />
für die langjährige Unterstützung sowie das<br />
ganz selbstverständliche und harmonische Miteinander<br />
aus. In seiner Rede unterstrich er dies mit<br />
den Worten: „Genau diese Besonderheit, Sozialund<br />
Behindertenpolitik ganz im Sinne von Partizipation<br />
NICHT FÜR Menschen mit Behinderungen,<br />
sondern GEMEINSAM MIT UNS zu gestalten, zeigt,<br />
dass der altbekannte Wiener Stadtslogan ‚Miteinander<br />
findet Stadt‘ gelebt wird.“ •<br />
3/15<br />
34<br />
www.oeziv.org
Für Menschen mit Behinderungen<br />
CBMF<br />
<strong>info</strong><br />
Foto oben: Eine großartige Formation aus Profitänzerinnen und Mitgliedern des CBMF zauberte feurige<br />
Flamenco-Tänze zu den Klängen des Musikensembles Gazpacho Andaluz aufs Parkett<br />
Foto oben li.: Landtagsabgeordneter Gerhard Kubik und Bezirksvorsteher Karlheinz Hora<br />
beim traditionellen Bieranstich<br />
Foto oben li.: Behindertenanwalt Erwin Buchinger, Sozialminister Rudolf Hundstorfer,<br />
Bezirksvorsteher Karlheinz Hora und Sozialstadträtin Sonja Wehsely zeigten sich von den selbst<br />
einstudierten Showeinlagen der KünstlerInnen des CBMF beeindruckt<br />
www.oeziv.org<br />
35<br />
3/15
<strong>info</strong><br />
CBMF<br />
Für Menschen mit Behinderungen<br />
Bilder oben v.li.n.re.: Bezirksvorsteher Karlheinz Hora, Sozialstadträtin Sonja Wehsely und LAbg.<br />
Gerhard Kubik vergnügt im Kreise unserer Mitglieder / Sozialstadträtin Wehsely beim Bierausschank<br />
Dreitägiges Donaupromenadenfest<br />
Gelebte Inklusion bei optimalem Sommerwetter und abwechslungsreichem<br />
Unterhaltungsprogramm<br />
Am 10. Juli startete auf der Donaupromenade bei<br />
der Wiener Reichsbrücke das 21. Donaupromenadenfest<br />
und war auch heuer wieder ein absolutes<br />
Sommerhighlight des „CBMF – Club behinderter<br />
Menschen und ihrer Freunde“.<br />
Auf der Bühne sorgten viele Starmusiker wie Beer<br />
& Kenroh, Mandy (von den Bambis), Leo & the<br />
Rockmonsters, Cover 3 und viele andere mehr für<br />
ausgelassene Sommer-Partystimmung und machten<br />
das Fest zu einem Erlebnis.<br />
Prominente Gäste waren aber auch abseits der<br />
Bühne vertreten, haben doch Sozialstadträtin<br />
Mag.a Sonja Wehsely und Bezirksvorsteher Karlheinz<br />
Hora gemeinsam mit Landtagsabgeordnetem<br />
Gerhard Kubik und Landtagsabgeordneter Safak<br />
Akcay nicht nur die Eröffnung vorgenommen,<br />
sondern arbeiteten, wie jedes Jahr, auch an den<br />
verschiedensten Ständen aktiv mit. Unsere Mitglieder<br />
wurden drei Tage lang mit kulinarischen Genüssen<br />
– wie einer Grill- und Würstelstation, einem<br />
Hot Dog-Stand, zwei Bier- und Getränkeständen,<br />
einem Kaffee- und Mehlspeisenstand – verwöhnt.<br />
Das Schiff MS Eisvogel lud auch dieses Jahr wieder<br />
zu stündlichen Gratis-Donaurundfahrten ein.<br />
“Ein Promenadenfest, wie wir es seit Jahren eben<br />
gewohnt sind, wird doch in der Wiener Leopoldstadt<br />
von Inklusion nicht bloß gesprochen, sondern<br />
seit Jahren umgesetzt und vorgelebt“, so<br />
CBMF-Präsident Klaus Widl. •<br />
3/15<br />
36<br />
www.oeziv.org
Für Menschen mit Behinderungen<br />
Neuer Landesvorstand<br />
in der Steiermark<br />
In der außenordentlichen Generalversammlung<br />
am 11. Sept. 2015 wurde einstimmig der neue<br />
Landesvorstand in der Steiermark gewählt und<br />
zwar:<br />
ÖZIV-Landespräsident: Günter Trub<br />
1. Vizepräsidentin: Dorli Pierer<br />
2. Vizepräsident: Günter Hönigsperger<br />
Landesschriftführerin: Dr. Herta Hirtenfelder<br />
Landesschriftführerin-Stellvertreterin: Beate Koch<br />
Landeskassierin: Gertraud Steinbäcker<br />
Landeskassier-Stv.: Dr. Mag. Christophe Ruch<br />
In seiner Antrittsrede wies Landespräsident Trub<br />
auf die derzeitigen und auch zukünftigen enormen<br />
Herausforderungen im Bereich der Menschen mit<br />
Behinderungen hin, welche es gilt, gemeinsam mit<br />
aller Kraftanstrengung zu bewältigen. Um dieses<br />
Ziel zu erreichen, rief er alle ÖZIV-Funktionärinnen<br />
und -Funktionäre auf, die Zusammenarbeit zu<br />
forcieren.<br />
Steiermark<br />
<strong>info</strong><br />
Diese außerordentliche<br />
Generalversammlung<br />
wurde im<br />
Anschluss umrahmt<br />
mit der 50-Jahr-Feier der Bezirksgruppen Bruck/<br />
Kapfenberg und Mürzzuschlag. Zur musikalischen<br />
Unterhaltung trugen Stroßeggwirt und Steira-Mix,<br />
sowie DIE EDLSEER bei. Abgerundet wurde die<br />
Festveranstaltung mit Grußworten der jeweiligen<br />
Bürgermeister (Ing. Manfred Wegscheider für<br />
Kapfenberg und DI Karl Rudischer für Mürzzuschlag),<br />
sowie von ÖZIV Vizepräsident Rudolf Kravanja<br />
in Vertretung von ÖZIV Präsident Dr. Klaus<br />
Voget. Die eigens kreierte ÖZIV-Fahne wurde von<br />
Herrn Pfarrer Giovanni Prietl geweiht.<br />
Die Übergabe des Reinerlöses aus dem Projekt<br />
„Zwei Freunde – Zwei Städte“ am 27.6.2015, sowie<br />
die Vorstellung anderer Projekte durch Werner Boberger<br />
und John J. Rambo waren emotionale Höhepunkte<br />
(mehr darüber in der nächsten Ausgabe). •<br />
www.oeziv.org<br />
37<br />
3/15
<strong>info</strong><br />
Niederösterreich<br />
Für Menschen mit Behinderungen<br />
Gruppentreffen der Bezirksgruppe<br />
Mostviertel<br />
Am 21. August fand im Gasthaus Schnabl in<br />
Scheibbs unser erstes Zusammentreffen der<br />
neuen Mitglieder statt. Unter den Motto „GMIATLI<br />
ZSAUMMHUCKA“ hat der ÖZIV Landesverband Niederösterreich<br />
ein gemütliches Beisammensein zum<br />
gegenseitigen Kennenlernen und Austausch mit<br />
Musik der „FRURL“ organisiert. Das Angebot wurde<br />
gut angenommen und die von uns angebotenen<br />
Speisen waren eine Sensation.<br />
Das steigende Interesse an den Angeboten unserer<br />
Interessenvertretung hat uns zu diesem Schritt<br />
veranlasst und der Erfolg hat uns Recht gegeben.<br />
Vorerst werden wir alle drei Monate solche Treffen<br />
anbieten.<br />
Danke an die Wirtin Ursula Schnabl, die uns kostenlos<br />
bei sich aufgenommen hat und an die beiden<br />
Musiker „FRURL“, die uns ebenfalls unentgeltlich<br />
hervorragend musikalisch begleitet haben. •<br />
Special Olympics World Games 2015:<br />
Bronze für Bocciasportler von DomiZiel<br />
v.l.n.r.: Vojta Wilhelm (Sportkoordinator St.<br />
Pölten), Martin Kühnl (Leiter DomiZiel), Elisabeth<br />
Frühauf (Special Olympics Bundeslandkoordinatorin<br />
v. NÖ), Bernhard Harthold, Martin Tiefenbacher,<br />
BGM Mag. Matthias Stadler, STR Dietmar<br />
Fenz (Obmann DomiZiel)<br />
Martin Tiefenbacher hat bereits bei den Österreichischen<br />
Special Olympics 2014 in Klagenfurt im<br />
Boccia sein Können gezeigt. Nach seinen Erfolgen<br />
wurde er gemeinsam mit seinem Trainer und Unified<br />
Partner* Bernhard Harthold als einziger St.<br />
Pöltner auserwählt, um vom 21. Juli bis 4. August<br />
an den World Games in Los Angeles teilzunehmen.<br />
Neben der Teilnahme an den sehr spannenden<br />
Spielen, die am 25. Juli im LA Memorial Coliseum<br />
eröffnet wurden, hatten die SportlerInnen<br />
auch Gelegenheit Sehenswürdigkeiten zu besichtigen<br />
und viele tolle Eindrücke zu sammeln. Am<br />
aufregendsten waren natürlich die Bewerbe, bei<br />
denen Tiefenbacher und Harthold im Doppel den<br />
großartigen 3. Platz, also „Bronze“ für St. Pölten<br />
erreichten. Eine unvergessliche Zeit für die beiden<br />
Sportler und ein riesiger Erfolg für das Wohnhaus<br />
DomiZiel (www.domiziel.at) und für die Landeshauptstadt<br />
St. Pölten.<br />
Alle österreichischen SportlerInnen waren nach<br />
der Rückkehr zum Empfang beim Bundespräsidenten<br />
eingeladen. Auch Bürgermeister Mag.<br />
Matthias Stadler lud Martin Tiefenbacher und<br />
Bernhard Harthold ins St. Pöltner Rathaus ein und<br />
gratulierte den beiden zu ihrem Erfolg. •<br />
*Unified Partners sind jene BetreuerInnen, die<br />
mit den behinderten SportlerInnen unterstützend<br />
mitspielen.<br />
3/15<br />
38<br />
www.oeziv.org
Für Menschen mit Behinderungen<br />
Kärnten<br />
<strong>info</strong><br />
Maria Lendler mit Präsident Rudolf Kravanja<br />
Für Sie unterwegs<br />
Die MitarbeiterInnen des ÖZIV Kärnten stehen<br />
Menschen mit Behinderungen für Beratungen und<br />
Informationen mit Engagement und umfangreichem<br />
Wissen nicht nur im Landesbüro Villach zur<br />
Verfügung. Sie sind auch fleißig unterwegs in den<br />
Bezirken Klagenfurt, Völkermarkt, Wolfsberg, St.<br />
Veit, Hermagor, Spittal/Drau, sowie in Obervellach<br />
und Sirnitz und kümmern sich um die Anliegen von<br />
Menschen mit Behinderungen und ihrer Angehörigen.<br />
Unterstützt werden sie von unseren ehrenamtlichen<br />
MitarbeiternInnen. Ihnen gebührt ein herzliches<br />
Dankeschön für ihren großartigen Einsatz.<br />
Kostenlose Sozialberatung<br />
Birgit de Cillia-Messner und Claudia Koinig,<br />
Die Landesgruppe Kärnten organisiert monatliche<br />
Vorträge im Reha-Zentrum des Thermenhofs<br />
Warmbad Villach und bietet wöchentliche, kostenlose,<br />
individuelle Sozialberatungen für Patienten<br />
aus ganz Österreich an.<br />
Die Termine für die Sprechtage in den Bezirken<br />
werden zentral im Landesbüro Villach unter der<br />
Tel. 04242/23 29 40 vergeben.<br />
Unsere Mitarbeiterinnen nehmen laufend an Seminaren,<br />
Schulungen und internem Informationsaustausch<br />
teil, um die Qualität der Beratungen zu steigern<br />
und immer auf dem aktuellen Stand zu sein.<br />
Wir wollen noch besser werden!<br />
Ab sofort erhalten unsere KlientenInnen nach der<br />
Beratung einen Fragebogen. Damit möchten wir<br />
einen Impuls zur Reflexion über Verbesserungsmöglichkeiten<br />
in der Sozialberatung geben. •<br />
www.oeziv.org<br />
39<br />
3/15
<strong>info</strong><br />
Tirol<br />
Für Menschen mit Behinderungen<br />
Bildung und Beruf für Alle – ÖZIV Tirol<br />
bei der BeSt 2015 barrierefrei!<br />
21. - 23.10.2015 Messehalle Innsbruck<br />
„Ohne Barrieren zu Bildung<br />
und Beruf“ ist seit fünf Jahren<br />
das Motto der Tiroler Bildungsmessen<br />
BeSt und Visio. Als<br />
bewährtes Angebot des Sozialministeriumservice<br />
wird auch<br />
heuer wieder mit dem Jugendcoaching<br />
der Schwerpunkt auf<br />
die Zugänglichkeit von Ausbildung<br />
und Beruf für SchülerInnen<br />
und Jugendliche mit sonderpädagogischem<br />
Förderbedarf<br />
oder Behinderungen gelegt.<br />
Das Sozialministeriumservice<br />
bietet in Kooperation mit seinen<br />
Partnerorganisationen innovia,<br />
Verein Arbeitsassistenz Tirol,<br />
Blinden- und Sehbehindertenverband<br />
Tirol, KommBi und<br />
ÖZIV:<br />
• Beratungsstände mit umfassender<br />
Information und persönlicher<br />
Beratung durch Jugendcoaches<br />
• Inputs auf der BeSt- und der<br />
Visio-Website<br />
• den free_way-Sensibilisierungsparcours<br />
• den Lotsendienst als Orientierung<br />
und Unterstützung bei<br />
der Messe<br />
• das Seminar für Lehrende<br />
„Zugänglichkeit bei Bildung<br />
und Beruf“<br />
• Bühnenprogramm: SchülerInnen<br />
mit Beeinträchtigungen<br />
geben Einblick in ihre beruflichen<br />
Karrieren<br />
• Leitfaden und Checkliste zu<br />
inklusiver Erwachsenenbildung<br />
auf der Website www.bestinnsbruck.at<br />
Sensibilisierungsparcours<br />
„free_way“<br />
Bildung – zugänglich für alle<br />
Schülerinnen und Schüler –<br />
heißt Erfahrung und Erleben von<br />
Alltag und Beeinträchtigung. Inklusion<br />
lebt unter anderem von<br />
Verstehen und Empathie Gleichaltriger.<br />
Damit das Wahrnehmen<br />
von erlebten Barrieren und<br />
möglichen Lösungen auch für<br />
KollegInnen ohne Beeinträchtigungen<br />
möglich wird, bietet der<br />
Sensibilisierungsparcours lustvolle<br />
und abenteuerliche Probiermöglichkeiten<br />
an.<br />
Alle „Mutigen“ können ausprobieren,<br />
wie es sich anfühlt,<br />
als RollinutzerIn Räume und<br />
Straßen oder sogar Toiletten zu<br />
besuchen. Sehende haben die<br />
Möglichkeit zu erfahren, wie es<br />
ist, als blinde Person Arbeitsaufträge<br />
auszuführen oder einen<br />
Weg zu verfolgen. Hörende<br />
erfahren die Welt Schwerhöriger<br />
oder Gehörloser. Bei allen<br />
diesen Erprobungen werden die<br />
SchülerInnen oder ihre Lehrenden<br />
durch Fachpersonal unterstützt,<br />
welches selbst erfolgreich<br />
mit einer entsprechenden<br />
Beeinträchtigung diese Situationen<br />
bewältigt.<br />
Trefft uns beim Rollodrom im<br />
free_way! Wir freuen uns schon<br />
auf zahlreiche BesucherInnen<br />
und Interessierte. •<br />
3/15<br />
40<br />
www.oeziv.org
Für Menschen mit Behinderungen<br />
Bauen für ALLE<br />
Tirol<br />
<strong>info</strong><br />
Neuer Lehrgang im Herbst für bauliche und gestalterische Barrierefreiheit, auf Wunsch<br />
mit Zertifizierungsprüfung. Dieser Lehrgang wird in Kooperation mit dem ÖZIV Tirol<br />
durchgeführt!<br />
KURSZIEL:<br />
Planungs- und Beratungstätigkeit<br />
zu barrierefreiem Planen<br />
und Bauen aufgrund der gültigen<br />
Normen und Richtlinien im Hinblick<br />
auf ein Bauen für ALLE. Ob<br />
es der Ausblick auf die demografische<br />
Entwicklung und Überalterung<br />
unserer Gesellschaft ist<br />
oder die neuen gesetzlichen Änderungen<br />
und Anforderungen im<br />
Bereich der Barrierefreiheit – eines<br />
ist klar: Wenn man schon im<br />
Vorfeld an die unterschiedlichen<br />
Bedürfnisse unserer vielfältigen<br />
Gesellschaft denkt, kann kosteneffizient<br />
und vorausschauend bei<br />
der Umsetzung darauf geachtet<br />
werden.<br />
• Sensibilisierung und Verständnis<br />
schaffen für das Thema<br />
Barrierefreiheit – Bauen für<br />
ALLE<br />
• Informationen über die gesetzlichen<br />
Bestimmungen und<br />
rechtlichen Grundlagen<br />
• Beratung zur umfassenden<br />
baulichen und gestalterischen<br />
Barrierefreiheit<br />
ü Analysieren von Plänen und<br />
des Ist-Stands<br />
ü Begutachtung von Objekten<br />
ü Entwicklung konkreter Lösungsvorschläge<br />
des Soll-<br />
Stands<br />
• Begleitung bei der praktischen<br />
Umsetzung von umfassender<br />
Barrierefreiheit<br />
ZIELGRUPPE:<br />
Planende Baumeister, Architekten,<br />
Bauamtsleiter, technische<br />
Büros, Sachverständige, ausführende<br />
Baufirmen, Professionisten,<br />
Behörden, Bauherren etc.<br />
INHALTE<br />
FACHBEREICHE:<br />
• Sensibilisierung und Verständnis<br />
für Diversität von<br />
Menschen schaffen<br />
ü Basiswissen und Begrifflichkeiten<br />
zum Thema<br />
ü Kritische Betrachtung von<br />
Definitionen und bestehender<br />
Messung<br />
ü Wertehaltung und Bilder im<br />
Kontext von einer vielfältigen<br />
Gesellschaft und Behinderung<br />
ü Paradigmenwechsel<br />
ü Normen und Werte in der Gesellschaft<br />
ü Eigene Muster und Bilder<br />
ü Sensibler Umgang mit Sprache<br />
• Gesetzliche Bestimmungen<br />
und rechtliche Grundlagen<br />
ü UN-Konvention über die Rechte<br />
von Menschen mit Behinderung<br />
ü Behindertengleichstellungsgesetze<br />
in Österreich<br />
ü Antidiskriminierungsgesetze<br />
ü Relevante gesetzliche Bestimmungen<br />
ü Gesetzliche Bestimmungen in<br />
der Praxis<br />
ü Wissenschaftliche Erkenntnisse<br />
• Bauen für ALLE – Bauliche<br />
und gestalterische Barrierefreiheit<br />
inkl. praktischer<br />
Übung<br />
ü Gültige Gesetze, Normen und<br />
Richtlinien<br />
ü Bauliche Planungsgrundlagen<br />
ü Anpassbarer Wohnbau<br />
ü Adaptierung von Altbestand<br />
sowie Sanierung<br />
ü Zugänge, Eingänge, Stiegenhäuser<br />
und Aufzüge<br />
ü Nasszellen, Sanitärbereich<br />
ü Visuelle und taktile Maßnahmen,<br />
2-Sinne-Prinzip<br />
ü Gestalterische Aspekte zur<br />
Orientierung<br />
ü Entfluchtung und Brandschutz<br />
ü Einrichtung und Innenraum<br />
ü Praktische Übungen<br />
ü Exkursion<br />
KOSTEN: 1.700 Euro inkl.<br />
Kursunterlagen. Bei Interesse an<br />
einer Zertifizierungsprüfung ist<br />
diese separat zu buchen und im<br />
Kurspreis nicht inkludiert!<br />
TERMINE: vom 29.10.2015 -<br />
21.11.2015<br />
VORTRAGENDE: ReferentInnen<br />
und ExpertInnen aus den jeweiligen<br />
Fachbereichen (siehe Stundenplan)<br />
ANMELDUNG:<br />
BAUAkademie Tirol<br />
Tel: 0512/578624<br />
E-Mail:<br />
office@tirol.bauakademie.at<br />
Infos und Buchung:<br />
www.tirol.bauakademie.at •<br />
www.oeziv.org<br />
41<br />
3/15
<strong>info</strong><br />
Tirol<br />
Online barrierefrei einkaufen<br />
Für Menschen mit Behinderungen<br />
Der MRPREIS Online Supermarkt bietet barrierefreies online-Einkaufen von Lebensmitteln,<br />
Getränken und Drogeriewaren. Geliefert wird taggleich zwischen Wattens und Zirl.<br />
shop.mpreis.at ist die neue<br />
Internetseite des MPREIS Online<br />
Supermarktes. Im neuen Onlineshop<br />
können rund 7.000 Produkte<br />
wie Lebensmittel, Getränke<br />
und Drogeriewaren zum gleichen<br />
Preis wie in der Filiale einfach<br />
und bequem nach Hause bestellt<br />
werden. Das Sortiment ist<br />
umfangreich: Obst & Gemüse,<br />
Milchprodukte & Eier, Fleisch &<br />
Wurst, Süßes, Pikantes, Mineralwasser,<br />
Wein, Bier, Waschmittel,<br />
Tiernahrung u.v.m.<br />
Barrierefrei, jederzeit &<br />
überall<br />
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Österreichs kann auf<br />
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oder Tablet rund um die<br />
Uhr online eingekauft werden.<br />
Auf eine übersichtliche Darstellung<br />
sowie die Möglichkeit zur<br />
barrierefreien Bedienung wurde<br />
bei der Gestaltung des Shops<br />
besonders Rücksicht genommen.<br />
Liefergebiet von<br />
Wattens bis Zirl<br />
Konnten zu Beginn nur Kunden<br />
im Großraum Innsbruck diesen<br />
einzigartigen Service nutzen, so<br />
erfolgt die Zustellung seit neuestem<br />
zwischen Wattens und<br />
Zirl. Kunden in Amras, Axams,<br />
Kematen und zahlreichen anderen<br />
Gemeinden können sich<br />
ab sofort (Details unter shop.<br />
mpreis.at) Lebensmittel bequem<br />
liefern lassen.<br />
Flexible Lieferzeiten<br />
Wer zwischen Innsbruck und<br />
Hall wohnt und bis 12 Uhr bestellt,<br />
bekommt die Lieferung<br />
noch am selben Tag zwischen<br />
15 Uhr und 20 Uhr im Wunschzeitfenster<br />
geliefert. In den Umlandgemeinden<br />
erfolgt die Zustellung<br />
ebenfalls am gleichen<br />
Tag ab 17 Uhr in frei wählbaren<br />
Lieferzeitfenstern.<br />
Besonderen Komfort bietet die<br />
neue Vormittagszustellung für<br />
all jene, die sich die Zutaten für<br />
das Mittagessen liefern lassen<br />
möchten.<br />
3x gratis testen und<br />
Aktion für alle ÖZIV-<br />
Mitglieder<br />
Neukunden, die sich auf shop.<br />
mpreis.at registrieren, bekommen<br />
per Mail einen Gutscheincode<br />
für drei Gratis-Zustellungen<br />
übermittelt. Bei Einlösung<br />
des Codes entfällt die Liefergebühr<br />
von 5 Euro.<br />
Mit dem Gutscheincode<br />
„oeziv2015onlineshop“ erhalten<br />
alle ÖZIV-Mitglieder außerdem<br />
eine zusätzliche kostenlose Zustellung.<br />
Der Gutschein ist gültig bis<br />
31.12.2015 und kann einmalig<br />
pro registriertem Kunden eingelöst<br />
werden. •<br />
3/15<br />
42<br />
www.oeziv.org
Für Menschen mit Behinderungen<br />
Burgenland<br />
<strong>info</strong><br />
Größtes ÖZIV Burgenland Treffen<br />
vor der Seebühne in Mörbisch<br />
Sektempfang in Mörbisch mit<br />
Intendantin Dagmar Schellenberger<br />
(vorne links)<br />
Das größte Zusammentreffen<br />
des ÖZIV Burgenland findet<br />
nicht in einem Seminarsaal<br />
statt, sondern in der wunderschönen<br />
Festspielgemeinde Mörbisch.<br />
Jahr für Jahr trifft man<br />
sich hier bei der Generalprobe<br />
der Seefestspiele Mörbisch,<br />
um in einem eigenen ÖZIV<br />
VIP-Bereich miteinander ins<br />
Gespräch zu kommen und sich<br />
auszutauschen. „Wir bekommen<br />
hier viel positives Feedback von<br />
unseren Mitgliedern, sowohl<br />
was das Treffen anbelangt, als<br />
auch zu den Vorstellungen auf<br />
der Seebühne. Die Menschen<br />
schwärmen das ganze Jahr von<br />
der Aufführung“, meint Hans-<br />
Jürgen Groß, Präsident des<br />
ÖZIV Burgenland. „In diesem<br />
Jahr konnten bereits 160 Menschen<br />
mit Behinderungen wunderbare<br />
Momente aus Mörbisch<br />
mitnehmen.“<br />
Für die ÖZIV Burgenland Mitglieder<br />
war die „Nacht in Venedig“<br />
auf jeden Fall ein besonderes<br />
Erlebnis. „Wir sind bereits das<br />
dritte Jahr zu Gast und genießen<br />
Mörbisch jedes Jahr aufs Neue“,<br />
erzählt Theresia Denk. Was sie<br />
heuer begeistert hat, war das<br />
Bühnenbild: „Das Boot ist ja gigantisch.<br />
Die haben sich wirklich<br />
was einfallen lassen.“ Auch Anna<br />
Zeidler, die heuer das erste Mal<br />
mit dabei war, zeigte sich beeindruckt:<br />
„Ich kenne die Geschichte<br />
der Operette vor allem aus<br />
dem Fernsehen. Aber live und<br />
unter freiem Himmel ergibt das<br />
ein außergewöhnliches Flair.“<br />
Ermöglicht wurde dieser Abend<br />
durch die Unterstützung von den<br />
Seefestspielen Mörbisch, Paul<br />
Bständig GesmbH, Heindl GmbH,<br />
Red Bull, Szigeti Sekt, Waldquelle<br />
und dem Weinbauverein<br />
Mörbisch. Weiters gilt ein besonderer<br />
Dank der Gemeinde Mörbisch,<br />
welche dafür sorgt, dass<br />
es am Gelände eine vorbildliche<br />
Anzahl an Behinderten-Parkplätzen<br />
gibt. •<br />
Generalprobe in Kobersdorf:<br />
Hier sind die ÖZIV Mitglieder die VIPs<br />
Trotz eines kurzen Regengusses<br />
war die Generalprobe des Stücks<br />
„Der Preis des Monsieur Martin“<br />
in Kobersdorf ein voller Erfolg.<br />
Die Komödie erfreute dabei auch<br />
die über 50 Mitglieder des ÖZIV<br />
Burgenland, welche von der ersten<br />
Reihe aus das Treiben auf der<br />
Bühne verfolgen konnten.<br />
Da die Schlossspiele Kobersdorf<br />
seit einigen Jahren barrierefrei<br />
gestaltet und damit auch für<br />
Rollstuhlfahrer geeignet sind,<br />
zählen die Mitglieder des ÖZIV<br />
Burgenland inzwischen zu treuen<br />
Stammgästen. „Wir kommen<br />
jedes Jahr gerne“, sagt Roswitha<br />
Simon. „Hier wird mit voller Leidenschaft<br />
und Inbrunst Theater<br />
gespielt – und Wolfgang Böck<br />
ist ohnedies ein Wahnsinn, egal<br />
welche Rolle er spielt.“ Das findet<br />
auch Johann Schmidl: „Böck<br />
fühlt sich einfach in jeder Rolle<br />
daheim, er ist ein wahrer Vollblutschauspieler.“<br />
Und auch die<br />
Organisation lobt Schmidl: „Es<br />
klappt alles tadellos, wir freuen<br />
uns sehr bei der Generalprobe<br />
dabei sein zu können. Es ist<br />
auch schön im VIP-Zelt des ÖZIV<br />
andere Mitglieder zu treffen und<br />
sich auszutauschen.“<br />
Ermöglicht wurden der gemeinsame<br />
Abend sowie das VIP-Zelt<br />
sowohl durch die Unterstützung<br />
Vertreter des ÖZIV mit Intendant<br />
Wolfgang Böck (links)<br />
der Schlossspiele Kobersdorf<br />
sowie der Firmen Waldquelle, Wr.<br />
Städtische und Szigeti Sekt. „Für<br />
uns sind die Mitglieder die VIPs“,<br />
meint auch ein zufriedener Präsident<br />
Hans-Jürgen Groß. •<br />
www.oeziv.org<br />
43<br />
3/15
<strong>info</strong><br />
Vorarlberg<br />
Für Menschen mit Behinderungen<br />
Leiblachtaler Ferienprogramm:<br />
Rollstuhlfahren im Alltag erleben<br />
Zahlreiche Kinder im Alter von zehn bis 14 Jahren<br />
nutzten die Möglichkeit, hier aus erster Hand<br />
von der Präsidentin des ÖZIV Vorarlberg, Karin<br />
Stöckler, und den Funktionärinnen Gabi Merz und<br />
Daniela Sichau viel Informatives über die alltäglichen<br />
Probleme eines behinderten Menschen im<br />
Privat- oder Berufsleben zu erfahren. Außerdem<br />
konnten sie sich dann selbst als „Rollstuhlfahrer“<br />
bewähren.<br />
„Die Heimatgemeinde aus der Sicht eines Rollstuhlfahrer<br />
erleben“ hieß es kürzlich im Rahmen des<br />
Leiblachtaler Ferienprogrammes 2015. Eingeladen<br />
hatte der ÖZIV Landesverband Vorarlberg als Interessenvertretung<br />
für Menschen mit Behinderungen.<br />
So ging es bei schönstem Sommerwetter in den<br />
Rollstühlen quer durch das Zentrum der Gemeinde<br />
Lochau, wo die Kinder gleich ihre Erfahrung<br />
mit alltäglichen Hindernissen wie Gehsteigkanten,<br />
steilen Wegen, Schotter, Kopfsteinpflaster oder<br />
hohen Stufen vor Geschäften machen konnten.<br />
Für die Kinder und das ÖZIV-Team war es jedenfalls<br />
ein abwechslungsreicher und sehr <strong>info</strong>rmativer<br />
Nachmittag. •<br />
3/15<br />
44<br />
www.oeziv.org
Für Menschen mit Behinderungen<br />
Vorarlberg<br />
Anregungen positiv umgesetzt<br />
<strong>info</strong><br />
Der Behindertenparkplatz in Lochau vor und nach der Adaptierung<br />
Anfang der Badesaison 2015 musste Präsidentin<br />
Karin Stöckler feststellen, dass die Behindertenparkplätze<br />
beim Strandbad Lochau total zugewachsen<br />
und mit hinderlichem Schotter bedeckt waren.<br />
Dies nahm sie sogleich zum Anlass, sich an den<br />
Bürgermeister der Gemeinde Lochau, Herrn Dr. Michael<br />
Simma zu wenden, und auf diesen Missstand<br />
aufmerksam zu machen.<br />
Laut ÖNORM B 1600 muss ein Behindertenparkplatz<br />
eben sein und darf ein Gefälle von drei Prozent<br />
nicht übersteigen. Der Stellplatz muss gut mit<br />
einem Rollstuhl befahrbar sein. Umso erfreulicher<br />
war es, dass diese Stellplätze innerhalb von ein<br />
paar Wochen asphaltiert und laut ÖNORM B 1600<br />
markiert und ausgeschildert wurden.<br />
Ein großes Lob an Bürgermeister Simma und seine<br />
Mitarbeiter, denn nun stand einem ungehinderten<br />
Badevergnügen für Menschen mit Behinderungen<br />
nichts mehr im Wege, zumal es im Strandbad Lochau<br />
auch einen Tiralo-Strandrollstuhl gibt. •<br />
www.oeziv.org<br />
45<br />
3/15
<strong>info</strong><br />
Club 81<br />
Für Menschen mit Behinderungen<br />
(v.l.): Gemeinderätin Mirsada Zupani, Josef Schoisengeyer, Stefanie Graßmann, Karl-Michael Bogner,<br />
Waltraud Schoisengeyer, Gerti Bogner, Stadträtin Mag. Renate Gamsjäger, Gemeinderat Gottfried Kern,<br />
Franz Zichtl, Martin Stern, Marlene Diem, Thomas Diem, Landtagsabgeordnete Doris Schmidl<br />
Grillfest des Club 81<br />
Kein Sommer, in dem nicht der<br />
Club 81 St. Pölten seine Mitglieder<br />
und mit ihm verbundene<br />
Personen des öffentlichen Lebens<br />
zu einem gemütlichen Grillnachmittag<br />
einlädt. Ende August<br />
war es wieder einmal so weit<br />
und Obmann Josef Schoisengeyer<br />
konnte mehr als 80 Mitglieder<br />
begrüßen.<br />
Der Einladung zum gemütlichen<br />
Nachmittag waren auch LAbg.<br />
Doris Schmidl, StR. Mag. Renate<br />
Gamsjäger und die beiden Gemeinderäte<br />
Mirsada Zupani und<br />
Gottfried Kern gerne gefolgt. Bei<br />
saftigen Grillwürsteln, Koteletts,<br />
Spießen und Ripperln aus dem<br />
Hause der Fleischerfamilie Karl-<br />
Michael und Gerti Bogner wurden<br />
dabei intensiv die Kontakte<br />
zu den Mitgliedern des Club 81<br />
gepflegt.<br />
Zahlreiche Mitglieder brachten<br />
auch selbstgebackene süße Köstlichkeiten<br />
mit und sorgten so für<br />
ein reichhaltiges Mehlspeisbuffet.<br />
Die St. Pöltner Brauerei und Limonadenproduzent<br />
Egger/Radlberger<br />
versorgte die Gäste mit<br />
frischem Bier und alkoholfreien<br />
Erfrischungen.<br />
Ihre guten Beziehungen zu Petrus<br />
ließen wieder einmal Pfarrer<br />
Ernst Bergmann und Pastoralassistentin<br />
Pauline Klauser spielen.<br />
So konnten sich die Besucherinnen<br />
und Besucher des Club<br />
81-Festes am Areal der Pfarre<br />
Stattersdorf über sommerliches<br />
Wetter mit angenehmen Temperaturen<br />
freuen. Erfreut mit<br />
Melodien aus aller Welt wurden<br />
die Gäste durch Helmuth Lawitz<br />
auf seinem Akkordeon. •<br />
3/15<br />
46<br />
www.oeziv.org
Für Menschen mit Behinderungen<br />
Werbung<br />
<strong>info</strong><br />
www.oeziv.org<br />
47<br />
3/15
Empfänger<br />
Retouren an: ÖZIV Bundesverband, 1110 Wien, Hauffgasse 3-5, 3. OG<br />
Wir danken der nachfolgenden<br />
Firmen und Institutionen für<br />
einen Druckkostenbeitrag:<br />
Gemeinde Gols, 7122 Gols • Rosenbauer International<br />
AG, 4060 Leonding • Gruber Kartonagen<br />
GmbH, 4910 Ried im Innkreis • O.Ö Bodenprüfstelle,<br />
4060 Leonding • Kärtner Sparkasse<br />
AG, 9020 Klagenfurt • JK Dach GmbH & Co KG,<br />
9122 St. Kanzian<br />
P.b.b. Zulassungsnummer: GZ02Z031414M Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1110 Wien. Aufgabepostamt 2700 Wr. Neustadt. Zusätzliche Aufgabepostämter: 6900 Bregenz, Seestraße; 6020 Innsbruck, Hauptpostamt;<br />
8010 Graz, Hauptpostamt, 8605 Kapfenberg, Wienerstraße; 7000 Eisenstadt, Hauptpostamt; 9500 Villach, Hauptpostamt; 3100 St. Pölten, 1080 Wien, Bennogasse; 5020 Salzburg, Bahnhofspostamt.