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Polen in Bewegung

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Paul<strong>in</strong>a Kasprowicz:<br />

...e<strong>in</strong> Prozess, der sich unweigerlich<br />

weiterentwickelt.<br />

Katarzyna Jakubowska:<br />

...die Er<strong>in</strong>nerung an das multikulturelle <strong>Polen</strong>, als<br />

viele ethnische und religiöse Gruppen mite<strong>in</strong>ander<br />

gelebt haben. Es ist aber auch das Bewusstse<strong>in</strong><br />

und die Offenheit gegenüber Veränderungen,<br />

die <strong>in</strong> der polnischen Gesellschaft e<strong>in</strong>setzen<br />

– Immigranten aus der ganzen<br />

Welt, kommen aus politischen<br />

oder wirtschaftlichen<br />

Gründen hierher.<br />

58<br />

Marta Sykut:<br />

...immer noch e<strong>in</strong><br />

Ideal, aber noch<br />

ke<strong>in</strong>e Realität.<br />

Jan Kirschenbaum:<br />

...e<strong>in</strong> Versuch, zu der jahrhundertlangen<br />

Geschichte <strong>Polen</strong>s zurückzukehren,<br />

die durch den Krieg verloren<br />

gegangen ist. Man muss<br />

sie nur aufbauen!<br />

Multikulturalität<br />

im polnischen<br />

Kontext heißt für<br />

mich...<br />

Joanna<br />

Średnicka:<br />

...die Vorstellung,<br />

die wir über die Vergangenheit<br />

haben –<br />

e<strong>in</strong> Bild e<strong>in</strong>es multikulturellen Warschaus vor dem<br />

Krieg: Synagogen, die nicht mehr existieren, ganze<br />

Viertel, die dem Erdboden gleichgemacht wurden.<br />

Heute ist Multikulturalität Luxus. Deswegen<br />

liebe ich Ostpolen, wo nicht nur katholische, sondern<br />

auch orthodoxe Kirchen das Stadtbild prägen.<br />

Da haben Feste ihren eigenen Rhythmus<br />

und die Menschen sprechen mit<br />

e<strong>in</strong>em starken Akzent.<br />

David Liebers:<br />

...alles und nichts. Multikulturalität<br />

ist e<strong>in</strong><br />

moderner Begriff, der<br />

<strong>in</strong> den 70er Jahren des<br />

vergangenen Jahrhunderts<br />

entstanden ist. Nach me<strong>in</strong>em<br />

Empf<strong>in</strong>den spiegelt er aber nicht ganz die<br />

Multikulturalität<br />

Karol<strong>in</strong>a Sacha:<br />

…etwas, das die polnische<br />

Kultur geprägt hat und e<strong>in</strong>en<br />

Teil des nationalen<br />

Erbes <strong>Polen</strong>s aus-<br />

ethnische, kulturelle und religiöse Vielfalt<br />

des Vorkriegs-<strong>Polen</strong>s wider. Damit me<strong>in</strong>e<br />

ich die politischen Herausforderungen, die<br />

damit verbunden waren, sowie die gewaltigen<br />

Möglichkeiten e<strong>in</strong>er Zusammenarbeit,<br />

macht.<br />

die damals vorgelegen haben. Es <strong>in</strong>spiriert<br />

mich zu sehen, wie <strong>Polen</strong> sich <strong>in</strong> den letzten<br />

Jahren e<strong>in</strong>er immer größer werdenden Vielfalt geöffnet<br />

hat, vor allem <strong>in</strong> Großstädten wie Warschau,<br />

Krakau oder Breslau. Dies betrifft <strong>in</strong> großem<br />

Maße die erneute Entstehung jüdischen<br />

Lebens und jüdischer Kultur.<br />

Justyna Politańska:<br />

...e<strong>in</strong> Augenblick, <strong>in</strong> dem ich viele<br />

Menschen aus unterschiedlichen Ländern,<br />

verschiedener sexueller Orientierung,<br />

mit unterschiedlichem Glauben und<br />

verschiedenen Hautfarben sehe, die sich<br />

alle frei und wohl fühlen. Ihre Andersartigkeit wird<br />

gar nicht wahrgenommen. Ich freue mich, wenn die<br />

Bewohner Warschaus immer öfter solche Unterschiede<br />

als das Normalste der Welt ansehen, praktisch<br />

etwas Unsichtbares, sowohl <strong>in</strong> der Arbeit als<br />

auch <strong>in</strong> der Schule oder <strong>in</strong> Bars. Naja, es sei<br />

denn, wir wollen es auf besondere Art und<br />

Weise „feiern“ beispielsweise bei Theater-<br />

oder Filmfestivals, Diskussionen<br />

Katarzyna Klimowicz:<br />

...<strong>in</strong>terkulturelle Projekte, Theater-Workshops,<br />

Festivals sowie<br />

Sem<strong>in</strong>are für Freiwillige und<br />

ehrenamtlich Engagierte,<br />

die von NGOs organisiert<br />

werden.<br />

oder beim geme<strong>in</strong>samen Kochen.<br />

Die polnische Multikulturalität ist<br />

die immer größer werdende Offenheit<br />

gegenüber anderen,<br />

denen man mit freundlicher<br />

Neugier und später mit<br />

Neutralität begegnet.<br />

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