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Wie in anderen Bereichen des Lebens der antiken Kelten erwiesen sich auch mit Blick auf<br />
deren Religion die römischen Schriftquellen als nicht allgemeingültig und als eher weniger<br />
zuverlässig. Die Aufzeichnungen vornehmlich römischer Autoren gelten vor allem für den gallischen<br />
Raum (Caesar, „De bello gallico“!), nicht aber unbedingt für alle Kelten in Mittel eu -<br />
ropa. Dies ist durch archäologische Befunde der neueren Zeit belegt. Dadurch hat sich unsere<br />
Sicht auf die Kelten bezüglich ihrer Religion verändert.<br />
Der nur höchstens mit einem Altar ausgestattete, ansonsten unberührte, Hain galt lange<br />
als d i e Kultstätte der Kelten. Nach den mittlerweile gemachten Funden ist das jedoch eher<br />
ein „literarisches Klischee“, als dass es sich um die Widerspiegelung konkreter Beobachtung<br />
handele (Bernhard Maier, Die Kelten, Geschichte, Kultur und Sprache, Tübingen <strong>2015</strong>).<br />
Allerdings sind für den Alpenraum Brandopferplätze belegt, die dem Typus „Hain als<br />
Kultstätte“ entsprechen. Statt eines Altars finden sich dort Steinkreise oder Steinsetzungen,<br />
welche die Opferstätte von der Umgebung abgrenzen. Nachgewiesen sind die Niederlegung<br />
von Opfergaben an Gewässern und die Nutzung von Höhlen als Kultstätten seit der Bronze -<br />
zeit. 1977 grub man in Gurnay-sur-Aronde, Frankreich, einen Kultplatz aus, der von einem Pa -<br />
li sadenzaun und einem Graben umgeben war. Im 2. Jahrhundert v. Chr. wurde da ein hölzerner<br />
Tempel errichtet.<br />
Im Wesentlichen dienten die Opferplätze gemeinsamen Opfermahlen. Menschenopfer<br />
sind weitaus seltener gefunden worden, als nach den römischen Quellen zu erwarten war.<br />
Konnte man lange nur vermuten, dass es in den Oppida der Spät-Latène-Zeit Heiligtümer gab,<br />
so ist das mittlerweile bewiesen. Man fand in verschiedenen Oppida Reste von Opfermahlen,<br />
Keramik-Scherben, unbrauchbar gemachte Waffen und Bestandteile von Trachten, sowie kultische<br />
Anlagen.<br />
Von der französischen Atlantikküste bis nach Böhmen mit einem Schwerpunkt zwischen<br />
Rhein, Main und Inn sind die sogenannten „Viereckschanzen“, bestehend aus einem quadratisch<br />
oder rechteckig angelegten Wall mit Graben und einem Tor, verbreitet. Ursprünglich dachte<br />
man, dass es militärische Anlagen gewesen seien. Allerdings fällt auf, dass sie meist nicht<br />
an strategisch wichtigen Punkten angelegt worden waren. Der Archäologe Friedrich Drexel<br />
(1885-1930) sah sie als Erster als Kultstätten an. Diese Einschätzung setzte sich durch. Neu -<br />
ere Funde relativieren diese Sicht jedoch wieder. Dennoch muss man davon ausgehen, dass<br />
sie entweder selbst kultische Bedeutung hatten, oder aber eine Kultstätte in ihrer Nähe war.<br />
Ihre Form, die der nachgewiesener Kultstätten gleicht, dürfte das belegen.<br />
Nur schwer lässt sich aus Grabfunden auf die Religion der Kelten schließen, die auf Grund<br />
fehlender schriftlicher Überlieferung nach wie vor im Wesentlichen im Dunkel liegt. Dass die<br />
Kelten an ein Leben nach dem Tode glaubten, dürfte eher eine Interpretation der Funde mit<br />
dem Vorurteil sein, dass zwangsläufig alle Religionen ein Weiterleben nach dem Tode verkündigen.<br />
Man kann nur Vermutungen anstellen. Nach den Grabfunden ist lediglich erwiesen,<br />
dass Art der Bestattung, Wahl des Bestattungsortes und, bei Körper- statt Feuerbestattung, die<br />
Lage der Leichen einen rituellen Umgang mit dem Tod voraussetzten. Alters-, geschlechts- und<br />
schichtspezifische Grabbeigaben lassen vermuten, dass die Vorstellung vorherrschte, dass die<br />
im Leben vorhandene gesellschaftliche Ordnung über den Tod hinaus Gültigkeit hat.<br />
Auf Grund fehlender Schriftquellen ist man auf Ergebnisse der vergleichenden Sprach -<br />
wissen schaft angewiesen, die die Verwandtschaft keltischer Wörter und daher ihr mögliches<br />
Bedeutungsfeld klären kann. Danach gab es bei den Kelten wohl die Vorstellung von einem<br />
<br />
DIE KELTEN UND IHRE RELIGION<br />
Bereich des Lichtes, also einer Oberwelt, und einem Bereich der Finsternis, also einer Unter -<br />
welt. Menschen wurden als Erdlinge oder Sterbliche gesehen. Der walisische Begriff „anadl“<br />
(Atem) in der Bedeutung „Seele“ dürfte die Vorstellung eines Lebenshauches voraussetzen.<br />
Eine Seelenwanderungslehre, wie sie römische Autoren behaupten, hat sich nirgendwo durch<br />
Funde belegen lassen. Man muss davon ausgehen, dass sich alle entsprechenden Veröffent -<br />
lichungen letztlich auf das verlorene Geschichtswerk von Poseidonius zurückführen lassen. Sie<br />
geben offenbar nicht eigene Beobachtungen der Autoren wieder. Gegen eine Wieder geburts -<br />
lehre spricht, dass die Kelten keine Vegetarier waren wie die Pythagoreer, die an eine Wieder -<br />
geburt als Tiere glaubten. Ebenso ist es schwierig, keltische Götter zu identifizieren und in ihrer<br />
Zahl zu erkennen. Geht man nach der gefundenen Menge an Namen, müssten es Hunderte<br />
sein. So muss man davon ausgehen, dass es sich meist um Beinamen für Götter handelte, die<br />
regional unterschiedlich ausgeprägt waren. Ob die Druiden die zentrale Rolle im Kult und in<br />
der Gesellschaft spielten, wie es die römischen Autoren, allen voran Caesar, behaupten, lässt<br />
sich nur schwer sagen. Nach „De bello gallico“ waren es Priesterwissenschaftler, die über<br />
große Kenntnisse von Naturwissenschaft und Philosophie verfügten und großen Einfluss hatten.<br />
Aber dafür gibt es als einzige Zeugen diese Autoren. Andere Quellen haben sich noch nicht<br />
gefunden. Bei späteren irischen Überleiferungen über Druiden muss man von einer starken<br />
Beeinflussung durch das Christentum ausgehen, sodass sie nur grobe Informationen liefern<br />
können. So muss man bislang von der Bedeutung ausgehen, wie sie die Römer beschrieben<br />
haben.<br />
WOG<br />
Seite 9<br />
Abschied von der Kindheit<br />
30 Jahre Misplaced Childhood<br />
Mit der Veröffentlichung von „Misplaced<br />
Child hood“ begann der internationale Durch -<br />
bruch der Band Marillion. 1985 kam das be -<br />
deutendste und kommerziell erfolgreichste<br />
Album inklusive der beiden Hitsingles „Kay -<br />
leigh“ und „Lavender“ auf den Markt. Fish,<br />
der ehemalige Sänger der Band, wird dieses<br />
Jahr zum 30jährigen Jubiläum das komplette<br />
Album ein letztes Mal live präsentieren,<br />
was bei allen Ex-Marillion-, Noch-Marillionund<br />
natürlich bei den alten und neuen Fish-<br />
Fans absolutes Entzücken auslöst! Fish ist ei -<br />
ner der bekanntesten Vertreter des Progres -<br />
sive Rock. Seine Bühnenauftritte sind legendär.<br />
Dabei hat er schon immer Staub aufgewirbelt<br />
und polarisiert: Ob als junger Musiker<br />
– phantasievoll geschminkt, zu seiner Zeit als Frontmann von Marillion – oder heute, pur und<br />
ohne Maske, als gestandener Solist und Poet. Der charismatische Schotte versteht es einfach,<br />
das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Dabei ist Fish immer er selbst geblieben, ohne sich<br />
zu verbiegen oder sich Zwängen zu unterwerfen. Seine Musik steht für Qualität und Kreati -<br />
vität, fernab vom Mainstream. Ein Konzert mit Fish ist nicht zuletzt deshalb so großartig, weil<br />
es auf so vielen Ebenen gleichzeitig funktioniert: als purer Musikgenuss, als bewusste Insze -<br />
nierung oder einfach nur als großartige Party. Fish mobilisiert seine Fans – die Fishheads!<br />
Am 17. November <strong>2015</strong> um 20 Uhr wird Fish mit seiner Begleitband ein Konzert im Hirsch<br />
in der Vogelweiherstraße 66 in Nürnberg geben.<br />
JL<br />
Informationen dazu finden Sie auf: www.der-hirsch.de<br />
Karten sind erhältlich bei www.concertbuero-franken.de und an allen anderen bekannten Vor -<br />
verkaufsstellen.<br />
Grabbeigaben<br />
Die leibhaftigen Weltmeister kommen!<br />
Die explosive Show treibt irischen Stepptanz<br />
auf die Spitze: „Magic of the Dance“ ist<br />
das atemberaubende Tanzereignis mit den<br />
besten Tänzerinnen und Tänzern der Welt<br />
Reitergöttin<br />
Anzeigen<br />
„köstlich genießen“<br />
Auserwählte und<br />
erlesene Spezialitäten<br />
VOM FASS Bayreuth<br />
Von-Römer-Straße 10<br />
95444 Bayreuth<br />
Die Tänzer von „Magic of the Dance“ steppen über Tisch und Stühle, springen, tanzen, dass<br />
die Funken sprühen: „Magic of the Dance“ ist die derzeit wohl rasanteste und mitreißendste<br />
Steppshow, die Irland zu bieten hat. „Magic of the Dance“ vereint die besten Stepptänzer der<br />
Welt, innovative Choreografien des achtmaligen Weltmeisters John Carey, eine spannende Lie -<br />
besgeschichte, die von Hollywoodstar Sir Christopher Lee erzählt wird, zauberhafte Musik,<br />
spektakuläre Pyrotechnik und eine hervorragende Lichtshow mit Filmeinspielungen, die „Ma-<br />
gic of the Dance“ zu einem erstklassigen Show-Erlebnis machen. Der Zauber wirkt ungebrochen,<br />
nach Tausenden ausverkauften Shows und allabendlichen Standing Ovations strömen<br />
die Zuschauer ungebremst in die Theater und Hallen, um das Spektakel hautnah miterleben<br />
zu können. Irish Dance ist seit Riverdance eines der gefragtesten Entertainment-Phänomene<br />
aller Zeiten. Und so steht „Magic of the Dance“ von Paris bis Wien, London bis Zürich und<br />
Toronto bis Rio de Janeiro für furiose Rhythmen, rasante Choreografien und atemberaubende<br />
Beinarbeit, dargeboten von einem hochkarätig besetzten Ensemble von hinreißend schönen<br />
Tänzerinnen und umwerfend agilen Tänzern. Die Wucht der Leidenschaft, mit der diese Tänzer<br />
von der ersten bis zur letzten Minute auf der Bühne agieren, drückt die Zuschauer in den Thea -<br />
tersitz. Scheinbar mühelos leicht tackern die Füße den Rhythmus in die Bühnenbretter, rasant<br />
wie ein Formel-1-Duell, mitreißend wie ein Sturmwind. Der Funke springt unmittelbar über,<br />
der Alltag verblasst. Gänsehaut, es kribbelt in den Zehenspitzen während das Auge kaum den<br />
unfassbar schnellen Fußbewegungen folgen kann. Da bleibt manch einem Zuschauer der<br />
Mund offen stehen vor Staunen.<br />
BS