Studie_Im Blick_Private Public Award 2014_WEB
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private public award <strong>2014</strong><br />
15<br />
Die größten Qualitätsunterschiede<br />
gibt es<br />
im Risiko- und Chancenbericht.<br />
Nur wenige<br />
Unternehmen klassifizieren<br />
systematisch nach<br />
Auswirkungen und<br />
Eintrittswahrscheinlichkeit.<br />
Bei fast der Hälfte<br />
fehlt eine Gesamtbeurteilung.<br />
WILO mit bestem Lagebericht<br />
Mit WILO steht ein Unternehmen ganz oben auf dem<br />
Podest, das trotz fehlender Kapitalmarktorientierung<br />
einen sehr gehaltvollen Lagebericht veröffentlicht<br />
hat – inklusive Strategie und Steuerungskennzahlen.<br />
Dabei hat WILO – ebenso wie TÜV SÜD (Platz 2) und<br />
ALTANA (Platz 4) – sogar mehr Sonderpunkte eingesammelt<br />
als so manches »K-Unternehmen«, was jedoch<br />
für den Preis »Bester Lagebericht« nicht ausschlaggebend<br />
war. Es zählten nur diejenigen Kriterien, die<br />
in allen Lageberichten vorhanden sein sollten (siehe<br />
Kriterienkatalog S. 33).<br />
Reporting-Trends 2013<br />
• 36,8 % der Unternehmen stellen die Eckpunkte<br />
ihrer Konzernstrategie – zumindest<br />
ansatzweise – im Lagebericht dar. Einige<br />
erläutern ihre Strategie jedoch immerhin im<br />
<strong>Im</strong>ageteil. <strong>Im</strong> Vergleich zum Vorjahr hat sich<br />
die Bewertung des Kriteriums von 50,7 % auf<br />
nunmehr 26,9 % verschlechtert.<br />
• Steuerungskennzahlen gibt ebenfalls nur<br />
jedes dritte Unternehmen an. Von den zwölf<br />
kapitalmarktorientierten Unternehmen<br />
nennen nur acht ihre wesentlichen KPIs. Die<br />
Bewertung bleibt im Vergleich zum Vorjahr<br />
weitgehend konstant.<br />
• Die erreichten Punktzahlen für die Erläuterung<br />
der Ertragslage (64,3 %) und die<br />
Finanz- und Vermögenslage (55,9 %) liegen<br />
leicht unter den Vorjahreswerten (67,7 % bzw.<br />
61,2 %). Nur ein Drittel vergleicht die erreichten<br />
Ertragszahlen mit den zuvor getroffenen<br />
Prognosen. Defizite gibt es weiterhin auch<br />
bei der Ertragslage in den Segmenten und<br />
der Finanzierungsstrategie.<br />
• Auch für die Aussagen zu Risiken und Chancen<br />
wurden weniger Punkte vergeben. 17,5 %<br />
der Unternehmen äußern sich gar nicht zu<br />
Risiken, 40,4 % verzichten auf einen Chancenbericht.<br />
Jedes vierte Unternehmen stellt sein<br />
Risikomanagementsystem nicht dar.<br />
• Leicht gestiegen von 57,3 % auf 60,2 % ist dagegen<br />
die durchschnittliche Bewertung der<br />
Ertragsprognose. Nur 15,8 % der Unternehmen<br />
gaben gar keine Ertragsprognose ab.<br />
Die größten Unterschiede und Defizite ergaben sich<br />
im Risiko- und Chancenbericht. So verzichtet jedes<br />
vierte Unternehmen auf eine Erläuterung seines Risikomanagements,<br />
eine systematische Einordnung der<br />
Risiken nach Auswirkungen und Eintrittswahrscheinlichkeit<br />
haben nur acht Unternehmen vorgenommen.<br />
Lediglich etwas über die Hälfte der Unternehmen hat<br />
sich zu einer Gesamtbeurteilung durchgerungen, die<br />
eigentlich Standard sein sollte.<br />
Die im DRS 20 geforderte ausgewogene Darstellung<br />
von Risiken und Chancen wurde in keinem Bericht<br />
durchgehalten. Oft mangelt es bereits an einer zentralen<br />
Erfassung der Chancen – und das gilt nicht nur<br />
für Familienunternehmen. Insofern haben auch wir<br />
den Chancenbericht weniger stark gewichtet als den<br />
Risikobericht.