selba_aktuell_Herbst_2015_WEB.compressed
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EDItorial<br />
Aus dem iNhalt<br />
3 SelbA<br />
3 15 Jahre SelbA.<br />
6 News. Regionsfeste. SelbA-Reise.<br />
Roll-up und neue Folder<br />
11 Kurz berichtet. Ortsbildmesse.<br />
Senior Volunteering Project 50+<br />
20 Wissenswertes. Buchtipps<br />
21 Erfahrungsberichte. Ausflüge.<br />
Gedichte. Einladungen<br />
26 Geschäftsfelder<br />
26 KBW-Treffpunkt Bildung.<br />
Veranstaltungstipps<br />
27 SinnQuell. Neue Sinnquell- und<br />
Erzählcafe-Themen<br />
28 Szenario. Aboangebote<br />
28 Tipp. Linzer Kirchenroas<br />
29 SPIEGEL. Fortbildungen.<br />
Elternbildungsquartett<br />
30 Spirituelle WegbegleiterInnen.<br />
MeditationsleiterInnen-Lehrgang<br />
Meditieren & Pilgern am 8. Dez.<br />
Editorial<br />
Liebe SelbA-Trainerin, lieber SelbA-Trainer!<br />
In den letzten Wochen erregen die<br />
nicht enden wollenden Flüchtlingsströme<br />
aus den Krisengebieten der<br />
Welt unsere Gemüter. Verfolgt man<br />
die Nachrichten gewinnt man schnell<br />
den Eindruck, dass ganz Europa und<br />
vor allem Österreich von Flüchtlingen<br />
geradezu überschwemmt wird.<br />
Nur allzu verständlich, wenn einem<br />
da die Luft weg bleibt und Angst sich<br />
breit macht. Angst ist ein sehr nützliches<br />
Gefühl. Es macht sich immer<br />
dann bemerkbar, wenn eine Situation<br />
als bedrohlich und gefährlich<br />
eingestuft wird. Dann meldet uns<br />
das Gehirn Achtung! Vorsicht! Aufpassen!<br />
Sicher haben auch Sie schon<br />
solche Situationen erlebt. Oft beschleicht<br />
uns ein mulmiges Gefühl,<br />
wenn wir mit neuen, noch fremden<br />
Aufgaben und Entwicklungen konfrontiert<br />
sind. Erster Tag im Kindergarten,<br />
Krankheiten, Jobwechsel,<br />
Pensionseintritt, sind Beispiele für<br />
solche Lebensereignisse.<br />
Angst ist aber auch ein sehr mächtiges<br />
Gefühl. Sie kann bewusst erzeugt,<br />
geschürt und gesteuert werden.<br />
Dieses Phänomen machen sich<br />
gerade in der derzeitigen Situation<br />
populistische Strömungen zu nutze.<br />
Unter dem Deckmantel der Sorge<br />
und Verantwortung für die Gesellschaft,<br />
setzen sie sehr berechnend<br />
Angstparolen ein, um Menschen zu<br />
manipulieren und besser steuerbar<br />
zu machen.<br />
Und da beschleicht mich ein<br />
mulmiges Gefühl!<br />
Heute sind es die Ausländer und Asylwerber,<br />
die alle über einen Kamm<br />
geschert und kriminalisiert werden.<br />
Wer wird es morgen sein? Österreicherinnen<br />
und Österreicher, die beeinträchtigt<br />
sind? Alle die älter als<br />
80 Jahre sind? Jene, die keine Kinder<br />
haben?<br />
Es ist verständlich, wenn fremde<br />
Kulturen, Religionen und Menschen<br />
Unbehagen auslösen. Die Frage ist,<br />
wie gehe ich damit um? Laufe ich<br />
meinungslos den einfältigen Angstmachern<br />
und Stammtischparolen<br />
hinterher oder versuche ich, meine<br />
Angst zu reflektieren und zu schauen<br />
ob diese wirklich begründet ist.<br />
Angst lähmt den Verstand. Das führt<br />
zu Handlungsunfähigkeit und verhindert<br />
konstruktive Lösungen. Lösungen<br />
brauchen wir dringend: für positive<br />
Lebensperspektiven der vielen<br />
Flüchtlinge und für den gleichzeitigen<br />
Erhalt der Lebensqualität für uns<br />
Österreicherinnen und Österreicher.<br />
Beides wird nur möglich sein, wenn<br />
wir unsere Ängste überwinden und<br />
offen aufeinander zugehen.<br />
Dass das gelingen kann, davon bin ich<br />
überzeugt.<br />
Herzliche Grüße<br />
Maria Hofstadler<br />
Geschäftsfeldleitung SelbA<br />
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