Santa Ynez Valley und Neverland I

Blau des Sees, eingebettet in die Hügel. Die Stille ist herrlich
und der Boden zu unseren Füßen steinig und trocken.
Hier könnte Michael gestanden haben, denn dies ist definitiv
ein Ort für ein Dankgebet an Gott oder das Universum, so wie
es Gloria Roads Berlin in ihrem Büchlein beschrieben hat.
Ich richte meinen Blick auf den Boden, hoffend ein Steinchen
zu finden, das mich an diesen Moment erinnern wird.
Tatsächlich finde ich einen kleinen rötlichen Stein in Herzform.
Und kaum zu glauben, aber zwischen die trockenen Büsche hat
sich sogar eine Motte verirrt!
Was tut sie hier? Ich frage mich ob sie eine Chance bis ans
Wasser zu kommen oder hier im spärlichen Schatten
vertrockneter Büsche verdursten wird.
Zurück im Auto gibt Heike mir eine Wasserflasche die wir
schon ewig herumfahren. Ich versuche die Motte
wiederzufinden. Leider gelingt mir das nicht. So fülle ich eine
kleine Bodenmulde mit dem Wasser. Wenn sie noch dort ist,
wird sie es hoffentlich wittern.
Dann geht es weiter. Plötzlich tauchen Schilder auf deren
Namen mir das Herz hüpfen lassen. Los Olivos, Santa Ynes!
An einem Kreisel im Nichts, biegen wir links ab, lassen Santa
Ynez aber rechts liegen. Unser erstes Ziel ist ein anderes –
Solvang.
Es geht vorbei an einem Gebäudekomplex der ein Casino
werden soll. Heike findet diese Entwicklung nicht schön,
erzählt aber auch den Hintergrund. Man habe den Indianern –
Natives – Land zurückgegeben und die Erlaubnis dort Geld mit
einem Casino zu erwirtschaften. Wir finden diesen unschönen
Eingriff in die Natur zwar nicht schön und den Gedanken damit
Touris anzulocken, denen die Natur wohl eher nur als
Randerscheinung ins Auge fallen wird, fürchterlich; doch die
Ureinwohner haben bis heute definitiv mehr an fürchterlichen
Veränderungen zu beklagen.
Die Genehmigung für eine Casino dürfte ihnen gutes Geld