sgp_info_2017_2
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Hochdurchsatz Diagnostik für Detektion und<br />
Monitoring Waldrelevanter<br />
Quarantänekrankheiten<br />
Salome Schneider, Esther Jung, Joana Meyer, Beat Ruffner,<br />
Valentin Queloz, Daniel Rigling<br />
Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, WSL, Birmensdorf,<br />
salome.schneider@wsl.ch<br />
Die Gruppe Phytopathologie an der WSL ist unter<br />
anderem für die wissenschaftliche Analyse,<br />
Beratung und Information zum Schutz des<br />
Waldes vor biotischen Gefahren wie zum Beispiel<br />
Quarantänekrankheiten mitverantwortlich. Dazu<br />
gehört auch die molekulare Diagnose von<br />
Pflanzen-, Schadorganismen- und Holzproben<br />
aus der Gebietsüberwachung der Kantone, aus<br />
der Kontrolltätigkeiten auf verschieden<br />
Gartenzentren und Importfirmen sowie aus<br />
Aktivitäten von Waldschutz Schweiz. Des<br />
Weiteren ist die Gruppe auch an verschiedenen<br />
Monitoring Programmen von<br />
Quarantäneorganismen beteiligt, wie zum<br />
Beispiel die Rotband- und Braunfleckenkrankheit<br />
auf Föhren. Seit 2013 wird vermehrt die<br />
Rotband- und Braunfleckenkrankheit auf<br />
verschiedenen Pinus-Arten in der Schweiz<br />
festgestellt. Bei beiden Krankheiten handelt es<br />
sich um Quarantänekrankheiten, verursacht von<br />
folgenden drei Pilzen: Dothistroma<br />
septosporum, D. pini sind verantwortlich für die<br />
Rotband- und Lecanosticta acicola für die<br />
Braunfleckenkrankheit. Die Erreger befallen die<br />
Nadeln, welche nach einer gewissen Zeit<br />
absterben und dadurch die Biomassenproduktion<br />
der Bäume beeinträchtigen. Alle drei Pilzarten<br />
sind nahe verwandt und an Hand von<br />
morphologischen Merkmalen nur schwierig<br />
unterscheidbar. Mit Hilfe genetischer Marker<br />
können jedoch alle drei Erreger klar identifiziert<br />
werden. Für ein weites Monitoring beider<br />
Krankheiten wurde deshalb eine<br />
molekularbiologische Methode etabliert, mit<br />
welcher eine grosse Anzahl Nadelproben auf<br />
das Vorkommen der drei Pathogene analysiert<br />
werden konnte. Mit Hilfe einer automatisierten<br />
DNA Extraktionsmethode und quantitativer<br />
PCR (qPCR) wurden knapp 7’000 Nadelproben<br />
analysiert. Dabei wurde festgestellt, dass die<br />
Nadeln, auf welchen verdächtige Fruchtkörper<br />
gefunden wurden auch mittels qPCR positiv auf<br />
eine oder beide der Krankheiten getestet<br />
wurden. Die Mehrheit der analysierten Nadeln<br />
waren jedoch negativ.<br />
Bei der Rotbandkrankheit wurde hauptsächlich<br />
D. septosporum nachgewiesen. Der zweite<br />
Erreger dieser Nadelkrankheit, D. pini, wurde<br />
selten gefunden. Im Vergleich zur<br />
Rotbandkrankheit waren weit weniger Bäume<br />
von der Braunfleckenkrankheit befallen.<br />
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