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Hochdurchsatz Diagnostik für Detektion und<br />

Monitoring Waldrelevanter<br />

Quarantänekrankheiten<br />

Salome Schneider, Esther Jung, Joana Meyer, Beat Ruffner,<br />

Valentin Queloz, Daniel Rigling<br />

Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, WSL, Birmensdorf,<br />

salome.schneider@wsl.ch<br />

Die Gruppe Phytopathologie an der WSL ist unter<br />

anderem für die wissenschaftliche Analyse,<br />

Beratung und Information zum Schutz des<br />

Waldes vor biotischen Gefahren wie zum Beispiel<br />

Quarantänekrankheiten mitverantwortlich. Dazu<br />

gehört auch die molekulare Diagnose von<br />

Pflanzen-, Schadorganismen- und Holzproben<br />

aus der Gebietsüberwachung der Kantone, aus<br />

der Kontrolltätigkeiten auf verschieden<br />

Gartenzentren und Importfirmen sowie aus<br />

Aktivitäten von Waldschutz Schweiz. Des<br />

Weiteren ist die Gruppe auch an verschiedenen<br />

Monitoring Programmen von<br />

Quarantäneorganismen beteiligt, wie zum<br />

Beispiel die Rotband- und Braunfleckenkrankheit<br />

auf Föhren. Seit 2013 wird vermehrt die<br />

Rotband- und Braunfleckenkrankheit auf<br />

verschiedenen Pinus-Arten in der Schweiz<br />

festgestellt. Bei beiden Krankheiten handelt es<br />

sich um Quarantänekrankheiten, verursacht von<br />

folgenden drei Pilzen: Dothistroma<br />

septosporum, D. pini sind verantwortlich für die<br />

Rotband- und Lecanosticta acicola für die<br />

Braunfleckenkrankheit. Die Erreger befallen die<br />

Nadeln, welche nach einer gewissen Zeit<br />

absterben und dadurch die Biomassenproduktion<br />

der Bäume beeinträchtigen. Alle drei Pilzarten<br />

sind nahe verwandt und an Hand von<br />

morphologischen Merkmalen nur schwierig<br />

unterscheidbar. Mit Hilfe genetischer Marker<br />

können jedoch alle drei Erreger klar identifiziert<br />

werden. Für ein weites Monitoring beider<br />

Krankheiten wurde deshalb eine<br />

molekularbiologische Methode etabliert, mit<br />

welcher eine grosse Anzahl Nadelproben auf<br />

das Vorkommen der drei Pathogene analysiert<br />

werden konnte. Mit Hilfe einer automatisierten<br />

DNA Extraktionsmethode und quantitativer<br />

PCR (qPCR) wurden knapp 7’000 Nadelproben<br />

analysiert. Dabei wurde festgestellt, dass die<br />

Nadeln, auf welchen verdächtige Fruchtkörper<br />

gefunden wurden auch mittels qPCR positiv auf<br />

eine oder beide der Krankheiten getestet<br />

wurden. Die Mehrheit der analysierten Nadeln<br />

waren jedoch negativ.<br />

Bei der Rotbandkrankheit wurde hauptsächlich<br />

D. septosporum nachgewiesen. Der zweite<br />

Erreger dieser Nadelkrankheit, D. pini, wurde<br />

selten gefunden. Im Vergleich zur<br />

Rotbandkrankheit waren weit weniger Bäume<br />

von der Braunfleckenkrankheit befallen.<br />

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