Gazette Schöneberg & Friedenau Nr. 7/2017
Gazette für Schöneberg und Friedenau - Juli 2017
Gazette für Schöneberg und Friedenau - Juli 2017
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GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN<br />
Juli <strong>2017</strong><br />
<strong>Schöneberg</strong> &<br />
<strong>Friedenau</strong><br />
50 Jahre Fahrbibliothek –<br />
25 Jahre Bücherbus<br />
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2 | <strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | Juli <strong>2017</strong><br />
50 Jahre Fahrbibliothek –<br />
25 Jahre Bücherbus<br />
Festakt am 14. Juli am Rathaus Tempelhof<br />
Die Fahrbibliothek Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong><br />
feiert Jubiläum, bereits 1967 fuhr der erste<br />
Bücherbus über die Tempelhofer und <strong>Schöneberg</strong>er<br />
Straßen. Doch die Feierlichkeiten<br />
können nicht darüber hinweg täuschen, dass<br />
der derzeit eingesetzte Bus in die Jahre gekommen<br />
ist. Er ist bereits seit 25 Jahren im<br />
Dienste des Lesens unterwegs. 2005 wurde er<br />
dank der Hilfe des Sponsors Berlin Recycling<br />
rundum erneuert und mit über 28 000 Medien<br />
bestückt. Doch das ist auch schon zwölf Jahre<br />
her und der Bus entspricht nicht mehr den<br />
modernen Umweltstandards. Erschwerend<br />
kommen Ausfälle des Fahrzeugs durch Reparaturen<br />
hinzu. So ist steht ein neuer Bücherbus<br />
auf dem Wunschzettel des Bezirks ganz oben.<br />
Die Neuanschaffung ist bereits beschlossen<br />
und soll mit Hilfe der Gelder, die für die Förderung<br />
der Bezirksstandorte zur Verfügung<br />
stehen, realisiert werden. Doch zwischen dem<br />
Wunsch, einen modernen Elektrobus anzuschaffen<br />
und den vorhandenen 300 000 Euro<br />
klafft noch eine Lücke, denn das neue Gefährt<br />
inklusive der erforderlichen Ladestation soll<br />
schätzungsweise 700 000 Euro kosten.<br />
Einen Vorteil hätte ein moderner Elektroantrieb<br />
auf jeden Fall – im Vergleich zu heute<br />
könnten mehr Haltestellen angefahren werden.<br />
Denn der alte Bus darf die Umweltzone<br />
– in der auch viele Schulen liegen – nicht<br />
befahren.<br />
Viele Ideen rund um die Gestaltung eines<br />
neuen Busses kommen von Grundschulkindern<br />
aus Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong>.<br />
Sie waren aufgerufen,<br />
an der Malaktion „Meine neue<br />
Fahrbibliothek – wie könnte<br />
sie aussehen?“ teilzunehmen.<br />
Die besten Entwürfe wurden<br />
Jutta Kaddatz, der<br />
Bezirksstadträtin für<br />
Bildung, Kultur und Soziales<br />
übergeben. Anlässlich<br />
des 50-jährigen<br />
Jubiläums der Fahrbibliothek<br />
findet am 14. Juli um<br />
10 Uhr ein Festakt vor dem<br />
Rathaus Tempelhof statt.
WORT DER BEZIRKSBÜRGERMEISTERIN<br />
Liebe Leser_innen,<br />
Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong> steht wieder ganz<br />
im Zeichen der Regenbogenfahne und feiert<br />
60 Jahre Partnerschaft mit der Stadt Amstelveen!<br />
Hissen der Regenbogenfahne<br />
Am Donnerstag, dem 13. Juli um 12.30 Uhr<br />
werde ich gemeinsam mit Gerhard Hoffmann<br />
vom Regenbogenfonds e. V., Mitgliedern des<br />
Bezirksamtes und der BVV vor dem Rathaus<br />
<strong>Schöneberg</strong> die Regenbogenflagge hissen.<br />
Mit ihren sechs Farben steht sie als Symbol<br />
für Akzeptanz und Respekt gegenüber Lesben,<br />
Schwulen, Bisexuellen<br />
und transgeschlechtlichen<br />
Menschen und ist<br />
das bekannte Zeichen der<br />
homosexuellen Emanzipationsbewegung.<br />
Gehisst<br />
wird sie traditionell am<br />
Angelika Schöttler Donnerstag vor dem Lesbisch-schwulen<br />
Stadtfest<br />
in <strong>Schöneberg</strong>, das dieses Mal zum 25. Mal<br />
stattfindet! Hier kann ich nur sagen „Happy<br />
Birthday“ buntes Stadtfest. Anlässlich dieses<br />
Jubiläums werden wir uns das „Fahne hissen“<br />
versüßen, wozu Sie alle herzlich eingeladen<br />
sind.<br />
Termin: 13. Juli <strong>2017</strong> um 12.30 Uhr<br />
Kontakt: Büro der Beauftragten der Bezirksbürgermeisterin<br />
für queere Lebensweisen<br />
und gegen Rechtsextremismus, Frau Linberg,<br />
☎ 90277-3642<br />
25. Lesbisch-schwules Stadtfest<br />
Foto: Joachim Gern<br />
<strong>Schöneberg</strong> ist weltoffen und war schon in<br />
der Weimarer Zeit der Ort mit bekannten<br />
Herrentanzlokalen wie das Eldorado, das mit<br />
seinen Travestie-Shows weit über die Grenzen<br />
Berlins bekannt war. Auch heute noch ist der<br />
Nollekiez, wie er liebevoll genannt wird, der<br />
Kiez für queeres Leben in unserer Stadt.<br />
Ein besonderer Höhepunkt ist das europaweit<br />
bekannte Lesbisch-schwule Stadtfest.<br />
Als es 1993 zum ersten Mal an den Start ging,<br />
hat noch niemand geahnt, dass es sich zu einem<br />
Mega-Event mit jährlich über 350.000 Besucher_innen<br />
entwickeln würde. Dies ist aber<br />
<strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | Juli <strong>2017</strong> | 3<br />
auch kein Wunder, bietet es doch auf 20.000<br />
m² in der Motz-, Eisenacher-, Fugger- und Kalckreuthstraße<br />
die sechs Stadtfest-Welten mit<br />
hochkarätigem Bühnenprogramm. Zudem<br />
präsentiert sich an den Informationsständen<br />
das breite Spektrum lesbischer, schwuler,<br />
bisexueller und transidentischer Projekte,<br />
Vereine und Organisationen. Auch das bezirkliche<br />
Standesamt ist mit vor Ort und berät mit<br />
viel Enthusiasmus über die Begründung eingetragener<br />
Lebenspartnerschaften, aber auch<br />
über die Homosexuellen bisher verwehrten<br />
traditionellen Eheschließungen. „Ehe für alle“<br />
ist eine der zentralen Forderungen an die Politik,<br />
die ich persönlich auch sehr unterstütze.<br />
Ich freue mich auf dieses Fest, schließlich ist es<br />
Ausdruck gelebter Akzeptanz. Seit 1993 wurde<br />
viel im Kampf gegen Homo- und Transphobie<br />
erreicht. Dennoch gibt es keinen Grund<br />
sich zurückzulehnen, schließlich haben wir<br />
in verschiedenen gesellschaftlichen Kreisen<br />
immer noch mit Intoleranz und Ablehnung<br />
zu kämpfen. Den Diskriminierungen im Alltag<br />
muss jeden Tag aufs Neue entgegen gewirkt<br />
werden. Wehrhaft sein, Gesicht zeigen und<br />
für verschiede sexuelle Lebensformen einzutreten,<br />
ist die Maxime des Lesbisch-schwulen<br />
Stadtfestes.<br />
Für all die schönen Stadtfeste in den letzten<br />
25 Jahren sage ich danke – Dank an alle Aktiven,<br />
die sich hier zum Teil schon seit Anbeginn<br />
engagagiert haben – und wünsche eine<br />
gigantische Jubiläumsfeier!<br />
Termin: 15./16. Juli <strong>2017</strong> jeweils ab 11 Uhr<br />
Weitere Infos: www.stadtfest.berlin/de/<br />
Fotos und Eindrücke finden Sie auch auf<br />
der bezirklichen Homepage: www.berlin.<br />
de/ba-tempelhof-schoeneberg/ueberden-<br />
bezirk/kultur-freizeit/veranstaltungen/<br />
lesbisch-schwules-stadtfest/artikel.507129.<br />
php<br />
Städtepartnerschaften ganz aktiv<br />
Der Bezirk Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong> pflegt<br />
schon seit mehreren Jahrzehnten Städtepartnerschaften.<br />
Eine der ältesten Partnerschaften<br />
ist die mit Amstelveen, in Nordholland.<br />
Auf Einladung von Amstelveen habe<br />
ich gemeinsam mit unserer bezirklichen Beauftragten<br />
für Städtepartnerschaften, Mirka<br />
Schuster, am 17. Juni <strong>2017</strong> an den offiziellen<br />
Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag der Begründung<br />
dieser Partnerschaft teilgenommen.<br />
Es war ein spannendes Treffen und ich<br />
freue mich, auch die Vertreter_innen aus der<br />
peruanischen Partnerstadt El Salvador, mit<br />
der Amstelveen seit 20 Jahren verbunden ist,<br />
kennen gelernt zu haben. Ein Teil der Feierlichkeit<br />
war die Kunst-Präsentation von Jugendlichen<br />
aus drei Partnerstädten, die sich<br />
des spannenden Themas „ Home-zuhause“<br />
angenommen haben.<br />
Freundschaften zu pflegen ist wichtig, das<br />
kennen wir im privaten Bereich ebenso wie<br />
über Landesgrenzen hinaus. Hier sind wir als<br />
Bezirk aktiv, freuen uns aber ganz besonders,<br />
wenn auch andere Institutionen das Wort<br />
„Städtepartnerschaft“ leben.<br />
So gibt es zum Beispiel schon seit Jahren<br />
einen Bandaustausch zwischen der Tempelhofer<br />
UfaFabrik und dem Amstelveener Club<br />
p60, aber auch sportliche Begegnungen oder<br />
Schüleraustausche. Alles tolle Initiativen, die<br />
wir herzlich begrüßen.<br />
Weitere Infos: Mirka Schuster, Tel.90277-2781.<br />
Mit diesem Bild von Freundschaft und gelebter<br />
Akzeptanz wünsche ich Ihnen einen<br />
sonnigen Juli!<br />
Herzlichst Ihre<br />
Angelika Schöttler, Bezirksbürgermeisterin<br />
Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong><br />
30<br />
Jahre<br />
Albestraße 31<br />
12159 Berlin<br />
Telefon: 030-85 00 03-0<br />
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Das Heim im <strong>Friedenau</strong>er Kiez<br />
Zögern Sie nicht, uns anzurufen<br />
… in Geborgenheit leben<br />
Wir wollen unseren Bewohnern die<br />
Gewissheit geben: Jemand ist für mich da<br />
– Menschen, die mich kennen. Meine<br />
Persönlichkeit wird geachtet, geliebt und<br />
gefördert. Ich finde eine Umgebung vor,<br />
die Rücksicht nimmt auf mich und meine<br />
Bedürfnisse. Dies entspricht unserem<br />
christlichen Selbstverständnis.<br />
Das persönliche Gespräch ist ein<br />
unersetzliches Gut. Gerne vereinbaren<br />
wir mit Ihnen einen Termin zur<br />
Hausbesichtigung.
4 | <strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | Juli <strong>2017</strong><br />
Gustav-Langenscheidt-Schule ist Fairtrade School<br />
Aktives Engagement für fairen Handel<br />
Am 1. Juni <strong>2017</strong> war es endlich<br />
soweit: Die Gustav-Langenscheidt-Schule<br />
wurde offiziell als<br />
Fairtrade School ausgezeichnet<br />
und konnte ihre Urkunde entgegennehmen.<br />
Zusammen mit<br />
Lehrerinnen und Lehrern, Familie<br />
und Freunden wurde der Titel<br />
im Louise-Schroeder-Saal im Rathaus<br />
<strong>Schöneberg</strong> gefeiert.<br />
Bezirksbürgermeisterin Angelika<br />
Schöttler begrüßte die Gäste und<br />
zeigte sich begeistert von der tollen<br />
Arbeit der Jugendlichen: „Mit<br />
euren Aktionen, insbesondere<br />
der Koch AG, tragt ihr dazu bei,<br />
nachhaltig ein stärkeres Bewusstsein<br />
für die Produkte, die wir täglich<br />
konsumieren, zu wecken.“<br />
Auch die Schulleiterin lobte die<br />
jungen Leute für ihre Engagement,<br />
dabei insbesondere auch<br />
die beiden Betreuer vom Nachbarschaftsheim<br />
<strong>Schöneberg</strong> e. V.,<br />
Daniel Gollme und Felix Otily, die<br />
maßgeblich am Erhalt des Titels<br />
beteiligt waren.<br />
Die Schülerinnen und Schüler der Gustav-Langenscheidt-Schule mit ihrer Rektorin Sandra Kozelnik, sowie<br />
den Betreuern vom Nachbarschaftsheim <strong>Schöneberg</strong> e. V., Daniel Gollme und Felix Otily.<br />
<br />
Foto: BA Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong><br />
Aufgelockert wurde die Veranstaltung<br />
von mehreren Tanzeinlagen<br />
und einer Dia-Show, anhand<br />
derer Daniel Gollme und die<br />
Schüler_innen von den gemeinsamen<br />
Aktivitäten erzählten.<br />
Im Anschluss übergab Kurt<br />
Damm von Fairtrade Deutschland<br />
die Urkunde an die Schülerinnen<br />
und Schüler. Ein Buffet,<br />
das die Koch AG der Schule selber<br />
zubereitet hatte, sorgte für<br />
das leibliche Wohl der Gäste. Die<br />
Koch AG ist ein wesentlicher Bestandteil<br />
des Fairtrade Engagements<br />
der Schule.<br />
Die Kampagne Fairtrade-Schools<br />
wird ebenso wie Fairtrade Towns<br />
von TransFair e. V. getragen und<br />
bietet Schulen die Möglichkeit,<br />
sich aktiv für den fairen Handel zu<br />
engagieren und Verantwortung<br />
zu übernehmen. Die Schule ist<br />
bereits im Zuge des vom Bezirk<br />
im letzten Jahr erhaltenen Fairtrade<br />
Town Titels aktiv und will<br />
nun ihr Engagement mit einer<br />
„Fairen Sommertournee“ in den<br />
Partnerstädten des Bezirks fortsetzen.<br />
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Die Turmuhr der Friedrich-Bergius-Schule<br />
Exponat des Monats – vorgestellt vom Schul- und Stadtteilmuseum <strong>Friedenau</strong><br />
Die Turmuhr der Friedrich-Bergius-<br />
Schule.<br />
Bereits bei der Errichtung des<br />
Schulhauses in den Jahren 1901<br />
bis 1902 wurde im Schulturm ein<br />
mechanisches Turmuhrwerk eingebaut.<br />
Seither verrichtet es ohne nennenswerte<br />
Störungen seinen<br />
Dienst. Ein großes hölzernes Pendel<br />
wird von schweren Gewichten<br />
in Gang gehalten. Ursprünglich<br />
mussten die Gewichte vom Pedell<br />
(Hausmeister) der Schule täglich<br />
mit einer großen Handkurbel<br />
aufgezogen werden. Heute wird<br />
diese Arbeit von einem automatisch<br />
angesteuerten Elektromotor<br />
übernommen.<br />
Vom Uhrwerk wird die Anzeige<br />
über Kardanwellen und Getriebe<br />
auf zwei große Zifferblätter an<br />
der Turmaußenseite übertragen.<br />
Über Seilzüge und Umlenkhebel<br />
steuert das Uhrwerk zusätzlich<br />
vier Schlagglocken an, jeweils<br />
zwei für die Viertelstunden und<br />
zwei für die vollen Stunden. Die<br />
vollen Stunden werden allerdings<br />
nur bis zur 12 angeläutet.<br />
1902 wurde bei der Zeitmessung<br />
noch nach vormittags und nachmittags<br />
unterschieden, so dass<br />
auf 12 Uhr mittags 1 Uhr nachmittags<br />
folgte.<br />
Ein Schwachpunkt jeder mechanischen<br />
Uhr ist ihre Temperaturabhängigkeit.<br />
So dehnt sich das<br />
Pendel bei Erwärmung aus und<br />
die Uhr wird langsamer. Eine<br />
Einhausung des Uhrwerks sowie<br />
eine kleine Heizung für den<br />
Winter helfen starke Temperaturschwankungen<br />
abzumildern.<br />
Das Uhrwerk der Friedrich-Bergius-Schule<br />
ist keine Einzelanfertigung,<br />
sondern wurde aus serienmäßig<br />
gefertigten Einzelteilen<br />
in Form eines frühen Baukastenprinzips<br />
zusammengefügt. Die<br />
Herstellerfirma konnte auf diese<br />
Weise flexibel auf Kundenwünsche<br />
eingehen.<br />
Unsere Uhr wurde im Jahre 1902<br />
von dem Uhrmachermeister<br />
Friedrich Wilhelm Löbner hergestellt.<br />
Löbner, der auch einer der<br />
Mitbegründer des TSC <strong>Friedenau</strong><br />
war, wurde 1836 in Torgau geboren.<br />
1874 eröffnete er in der Rheinstraße<br />
58/59 seine Uhrmacherwerkstatt.<br />
Heute befindet sich<br />
dort die Firma Lorenz. Später<br />
gründete er in der Potsdamer<br />
Straße 23 nahe der Potsdamer<br />
Brücke eine Uhren- und Präzisionsfabrik,<br />
die das Königshaus<br />
und viele Mechanische Betriebe<br />
belieferte.<br />
Löbner gilt als der Erfinder der<br />
„Tausendstelsekunde“. Von ihm<br />
stammt auch die Turmuhr an<br />
der <strong>Friedenau</strong>er Kirche „Zum<br />
guten Hirten“ am Friedrich-Wilhelm-Platz.<br />
Seine Wohnung hatte<br />
er in der Lauterstraße 7. Im gleichen<br />
Haus hatte der Uhrmacher<br />
Otto Fritz (1858 – 1925) sein<br />
Uhrwerk der Turmuhr.<br />
Uhrengeschäft. Löbner verstarb<br />
1921 und wurde auf dem <strong>Friedenau</strong>er<br />
Friedhof an der Stubenrauchstraße<br />
beerdigt. Sein Grab<br />
ist heute neu belegt.<br />
Alexander Bauwe, Leiter des<br />
Schul- und Stadtteilmuseums<br />
<strong>Friedenau</strong> an der Friedrich-<br />
Bergius-Schule / Lo<br />
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<strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | Juli <strong>2017</strong> | 5<br />
Auf Ihren Besuch freuen sich<br />
Schulleiter Michael Rudolph und<br />
Alexander Bauwe, AG „Junge<br />
Historiker“<br />
Friedrich-Bergius-Schule<br />
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Tel.: 030/90277-7910<br />
E-Mail: Sekretariat@fbs-schule.de<br />
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6 | <strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | Juli <strong>2017</strong><br />
Germaniagarten-Silbersteinkiez<br />
Berlinweit erstes bezirksübergreifendes Pilotprojekt<br />
Gemeinsames Engagement für den Germaniagarten-Kiez: Jörn<br />
Oltmann Jutta Kaddatz und Jochen Biedermann.<br />
<br />
Foto: BA Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong><br />
Am 1. Juni standen die Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong>er<br />
Bezirksstadträtin<br />
Jutta Kaddatz (Bildung,<br />
Kultur und Soziales) und Bezirksstadtrat<br />
Jörn Oltmann (Stadtentwicklung<br />
und Bauen) sowie<br />
der Neuköllner Stadtrat Jochen<br />
Biedermann (Stadtentwicklung,<br />
Soziales und Bürgerdienste) der<br />
Presse Rede und Antwort. Denn<br />
seit diesem Jahr wurde die Förderkulisse<br />
Germaniagarten über<br />
die Bezirksgrenzen hinaus erweitert.<br />
Im Germaniagarten-Kiez setzt<br />
die zuständige Regionalkoordination<br />
des Bezirksamtes Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong><br />
bereits seit 2014<br />
Fördermittel der Senatsverwaltung<br />
für Stadtentwicklung und<br />
Wohnen ein. Hier wohnen ca.<br />
3.800 Personen, die oftmals in<br />
schwierigen Verhältnissen leben.<br />
Zu den bisherigen Maßnahmen<br />
gehörte die Umgestaltung der<br />
Seniorenfreizeitstätte „Berliner<br />
Bär“ zu einem Nachbarschaftstreff<br />
mit Schwerpunkt Senioren,<br />
die Umsetzung von Theaterprojekten<br />
für Kindergartenkinder<br />
aber auch der Kiezfonds, mit dem<br />
Bewohner die Möglichkeit haben,<br />
kleine Projekte bis 1000 Euro umzusetzen.<br />
Die Angebote wurden<br />
gut angenommen.<br />
In der alltäglichen Arbeit vor Ort<br />
wurde deutlich, dass die Situation<br />
der Bewohner im Silbersteinstraßen-Kiez<br />
ganz ähnlich ist. Daher<br />
haben sich die Bezirksämter<br />
aus Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong> und<br />
Neukölln zusammen getan, denn<br />
sozialraumorientierte Arbeit soll<br />
sich an die Bedürfnisse vor Ort<br />
richten und darf nicht vor Bezirksgrenzen<br />
Halt machen. Seit<br />
diesem Jahr können auch die<br />
knapp 5.000 Bewohner und Einrichtungen<br />
aus dem Gebiet der<br />
Silbersteinstraße Gelder aus dem<br />
nunmehr gemeinsamen Kiezfonds<br />
beantragen.<br />
Für diesen Sommer ist am<br />
19. September <strong>2017</strong> ein gemeinsames<br />
Kiezfest geplant, das als<br />
erste große Aktion allen Bewohnern<br />
ermöglichen soll, interessante<br />
Angebote zu entdecken<br />
und dabei mit Nachbarn ins Gespräch<br />
zu kommen.<br />
Apotheke<br />
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und Wohlbefinden<br />
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Buddy Award <strong>2017</strong><br />
Der Umweltpreis geht zum siebten Mal an den Start<br />
Der GREEN BUDDY AWARD ist<br />
der bezirkliche Umweltpreis, der<br />
dieses Jahr zum siebten Mal verliehen<br />
wird. Bezirksbürgermeisterin<br />
Angelika Schöttler würdigt<br />
gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung<br />
und den Kooperationspartnern<br />
Unternehmen und<br />
Projekte, die sich nachhaltig ökologisch<br />
engagieren.<br />
Der individuell gestaltete Bär, gesponsert<br />
von der Buddy Bär Berlin<br />
GmbH, ist sehr begehrt und wird<br />
in drei Preiskategorien berlinweit<br />
verliehen. Zwei der individuell gestalteten<br />
„grünen Oskars“ bleiben<br />
den Unternehmen und Projekten<br />
im Bezirk vorbehalten.<br />
Jede Kategorie wird mit einem<br />
Buddy Bären, einem Preisgeld<br />
von 2.000 Euro sowie einer Urkunde<br />
ausgezeichnet. In diesem<br />
Jahr gibt es:<br />
Zum ersten Mal den Young<br />
Green Buddy Award Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong>:<br />
Dieser Preis<br />
richtet sich an Aktionen, Projekte,<br />
Gruppen- oder Einzelinitiativen<br />
von Kindern und Jugendlichen<br />
bzw. jungen Erwachsenen<br />
(nicht älter als 27 Jahre), die sich<br />
in hohem Maße für den Naturund<br />
Umweltschutz engagieren.<br />
Der Preis wird gesponsert von<br />
der BMDF Gewerbepark Berlin-Mariendorf<br />
GmbH & Co. KG.<br />
Den Preis für Umweltschonende<br />
Produktion / Produktionsnahe<br />
Dienstleistungen,<br />
unterstützt vom Umwelt- und<br />
<strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | Juli <strong>2017</strong> | 7<br />
Naturschutzamt des Bezirks<br />
Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong>. Der<br />
Preis richtet sich an Unternehmen<br />
mit Sitz in unserem Bezirk<br />
oder an Unternehmen, die mit<br />
dem eingereichten Vorhaben im<br />
Bezirk Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong><br />
tätig geworden sind. Prämiert<br />
werden Anwendungen in der<br />
laufenden Produktion/Produktionsnahen<br />
Dienstleistung, die zur<br />
Einsparung von Energie, Wasser<br />
sowie zum ressourcenschonenden<br />
Umgang mit Rohstoffen<br />
führen.<br />
Den Denkmalschutzpreis: Der<br />
Preis wird gestiftet von der Stiftung<br />
Denkmalschutz Berlin. Er<br />
richtet sich an Eigentümer_innen<br />
oder langfristig Allein-Nutzungsberechtigte<br />
(mindestens<br />
10 Jahre) von denkmalgeschützten<br />
Bauwerken – Gewerbe- und<br />
Wohnraum – in Berlin.<br />
Den Preis für Abfallvermeidung<br />
/ Reduce, Reuse und Recycle: In<br />
dieser Kategorie werden innovative<br />
Lösungen (Produkt oder<br />
Dienstleistung) zur Vermeidung<br />
von Abfällen gesucht, die sich<br />
auf dem Markt etabliert haben<br />
und von den Bürgerinnen und<br />
Bürgern angenommen werden.<br />
Der Preis wird gesponsert von<br />
der Berliner Stadtreinigung und<br />
richtet sich an Unternehmen mit<br />
Sitz oder Betriebsstätte im Land<br />
Berlin.<br />
Den Preis für Smart Cities Lösungen:<br />
Der von Berlin Partner<br />
für Wirtschaft und Technologie<br />
und der Investitionsbank Berlin<br />
initiierte und gestiftete Preis<br />
richtet sich an etablierte sowie<br />
junge Berliner Unternehmen,<br />
die im Bereich Smart Cities eine<br />
innovative und häufig spartenübergreifende<br />
Lösung oder ein<br />
Projekt umgesetzt oder entwickelt<br />
haben.<br />
Bewerbungsschluss ist am 11. August<br />
<strong>2017</strong>. Alle Informationen für<br />
die Bewerbung finden Sie unter<br />
www.berlin.de/greenbuddy<br />
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Reiseland am Bayerischen Platz<br />
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Tel.: 030 2128060 • Fax: 030 21280620<br />
E-Mail: berlin.bayerischerplatz@reiseland.de<br />
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Öffnungszeiten:<br />
Montag-Freitag<br />
09:00-18:00 Uhr<br />
Samstag<br />
09:00-14:00 Uhr
8 | <strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | Juli <strong>2017</strong><br />
Spielfest und Rocktreff<br />
Der „Rocktreff“ und „Das Spielfest“<br />
sind zwei große Veranstaltungen<br />
des Jugendamtes Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong><br />
mit vielen<br />
Partnern, Sponsoren und ehrenamtlichen<br />
Helferinnen und<br />
Helfern. Beide Veranstaltungen<br />
finden an einem Wochenende<br />
zusammen an einem Ort statt.<br />
Der Rocktreff ist in diesem Jahr<br />
zum 34. Mal am Start und findet<br />
vom 7. bis 9. Juli <strong>2017</strong> zentral<br />
Ihr Partner in<br />
<strong>Schöneberg</strong><br />
„rund ums<br />
Reisen“<br />
gelegen im Fußballstadion vom<br />
Volkspark Mariendorf statt. Am<br />
Freitag geht es um 18 Uhr los und<br />
am Samstag und Sonntag ist der<br />
Start um 16 Uhr.<br />
Auch das Spielfest ist seit Jahrzehnten<br />
eine feste Größe im bezirklichen<br />
Veranstaltungskalender.<br />
Das Spielfest findet am 8. und<br />
9. Juli <strong>2017</strong> ebenfalls im Stadion<br />
vom Volkspark Mariendorf jeweils<br />
von 12 bis 18 Uhr statt.<br />
Grünanlage<br />
„Am Bülowbogen“ benannt<br />
Die Bezirksverordnetenversammlung<br />
Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong><br />
hat am 15. März <strong>2017</strong><br />
beschlossen, den Weg und den<br />
neu entstandenen kleinen Platz<br />
zwischen Dennewitzstraße und<br />
Gleisdreieckpark zu benennen.<br />
Er heißt nun „Am Bülowbogen“.<br />
Am 5. Juli enthüllte Bezirksstadträtin<br />
Christiane Heiß die<br />
Benennungsschilder. Deutschlandweit<br />
bekannt wurde der<br />
„Bülowbogen“, der Knick in der<br />
Bülowstraße, durch die beliebte<br />
ARD-Vorabendserie „Praxis Bülowbogen“.<br />
Sie spielte zwischen<br />
1987 und 1996 im Kiez rund um<br />
die Bülowstraße und die Hochbahn<br />
mit dem Berliner Schauspieler<br />
Günter Pfitzmann in der<br />
Hauptrolle.<br />
Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong> erinnert<br />
an dieses durchaus zeithistorische<br />
Dokument und verankert<br />
mit der Benennung der Grünanlage<br />
den durch die Serie geprägten<br />
Begriff des Bülowbogens im<br />
Stadtbild.<br />
BUCHLADEN<br />
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Schnelle Hilfe im Pflegefall<br />
Wenn der Alltag auf einmal nicht<br />
mehr selbstständig zu bewältigen<br />
ist, sei es durch Unfall, Krankheit<br />
oder zunehmende Altersgebrechlichkeit,<br />
muss meistens<br />
schnell gehandelt werden und<br />
es gibt viele Fragen. Der Ratgeber<br />
der Stiftung Warentest „Schnelle<br />
Hilfe im Pflegefall“ zeigt präzise<br />
und praxisnah, welche Schritte<br />
nötig sind und wer jeweils dabei<br />
helfen kann.<br />
Wer übernimmt die Pflege? Wo<br />
kann der Pflegebedürftige wohnen?<br />
Woher gibt es Geld? Und<br />
welche Unterstützungsangebote<br />
gibt es für den Alltag? Vier<br />
wichtige Fragen, die auf jeden Fall<br />
als erstes geklärt werden sollten.<br />
Zudem hat jeder einen gesetzlichen<br />
Anspruch auf kostenlose<br />
und individuelle Pflegeberatung,<br />
die beispielsweise bei den Pflegekassen<br />
der Krankenkassen, bei<br />
Pflegestützpunkten, Wohlfahrtsverbänden<br />
oder freien Pflegeberatern<br />
angeboten wird.<br />
Es ist auch gut zu wissen, dass die<br />
meisten Angestellten das Anrecht<br />
auf eine Auszeit im Job haben,<br />
sollte ein Pflegefall in der Familie<br />
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auftreten. Zehn Tage sofort und<br />
danach bis zu zwei Jahre lang in<br />
Teilzeit – mit Rückkehrrecht und<br />
Ausgleichszahlungen.<br />
Hat man einen offiziellen Pflegegrad<br />
beantragt, gibt es finanzielle<br />
Unterstützung von der sozialen<br />
Pflegeversicherung. Je nach Situation<br />
gibt es Gelder von der<br />
Krankenkasse, von Privatversicherungen<br />
und vom Staat. Wie das<br />
alles kombiniert werden kann,<br />
ist nachzulesen im Ratgeber der<br />
Stiftung Warentest.<br />
Das Buch „Schnelle Hilfe im Pflegefall“<br />
hat 159 Seiten und ist im<br />
Handel erhältlich oder kann online<br />
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■ zentrale Lage neben dem Volkspark<br />
■ helle, komfortable Zimmer<br />
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■ Festsaal, Räume auch für private Feiern<br />
■ Ambulanter Pflegedienst im Haus<br />
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<strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | Juli <strong>2017</strong> | 9<br />
Senioren-Assistenz<br />
Hilfreiche Alternative gegen die Einsamkeit<br />
Viele Seniorinnen und Senioren<br />
leben alleine – im eigenen Zuhause<br />
oder in einem Pflegeheim.<br />
Einigen fehlt die Energie, anderen<br />
der langjährige Partner oder der<br />
frühere Freundeskreis, um außerhalb<br />
der eigenen vier Wände aktiv<br />
zu sein.<br />
Alt zu werden, ist schön. Alt zu<br />
sein, ist es nur selten. Oder? Häufig<br />
begründet nicht das pure Verstreichen,<br />
sondern das Auskosten<br />
von Zeit für uns das Glück. Doch<br />
wie nutzen wir unsere Zeit so<br />
aktiv und sinnvoll wie möglich?<br />
Schließlich muss es nicht immer<br />
mehr Zeit sein, die wir haben.<br />
Die Zeit mit schönen Momenten<br />
zu füllen – darum geht es!<br />
Und oftmals muss man sich die<br />
Zeit bewusst nehmen, um diese<br />
schönen Momente auszukosten.<br />
Für Seniorinnen und Senioren,<br />
die schöne Momente auskosten,<br />
die weiter, mehr und hinaus wollen,<br />
ist die Senioren-Assistenz<br />
eine hilfreiche Alternative voller<br />
<br />
Foto: Kzenon / Fotolia<br />
Perspektiven. Senioren-Assistenz<br />
ist wirksame Präventionsarbeit<br />
gegen Krankenhaus- und Pflegeheimaufenthalte.<br />
Zwischen Pflege und Hauswirtschaftshilfe<br />
gibt Senioren-Assistenz<br />
Impulse im Alltag – als aktive<br />
und aktivierende Stütze. Ganz<br />
gleich, ob der Lieblingskuchen<br />
gebacken, ein Konzert besucht<br />
oder zur Patientenverfügung beraten<br />
werden soll: immer mehr<br />
Seniorinnen und Senioren vertrauen<br />
der Arbeit von professionellen<br />
Senioren-Assistentinnen<br />
und -Assistenten, die eine hohe<br />
Qualität gewährleisten. Insbesondere<br />
kleinere Anbieter haben sich<br />
durch entsprechende Fortbildungen<br />
spezialisiert – beispielsweise<br />
auf Demenzbegleitung, Trauerbegleitung<br />
oder den Einsatz von<br />
Therapiepuppen.<br />
Interessant ist dabei die Finanzierung<br />
für alle diejenigen, die im<br />
eigenen Zuhause leben. Denn:<br />
Liegt eine Pflegebedürftigkeit<br />
im Sinne eines Pflegegrades<br />
vor, kann die Senioren-Assistenz<br />
sogar als Verhinderungspflege<br />
abgerechnet werden. Das kann<br />
im besten Fall bedeuten: Senioren-Assistenz<br />
kostet weder den<br />
pflegebedürftigen Menschen<br />
noch seine Angehörigen einen<br />
Cent. Alt sein kann so schön sein.<br />
Senioren-Assistenz hilft, die Zeit<br />
aktiv und sinnvoll zu nutzen.<br />
Über den Autor: Markus Lauter<br />
ist Pflegejournalist, Live-Blogger,<br />
Ghostwriter und Kolumnist.<br />
◾ Ambulante Krankenpflege<br />
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im Haushalt<br />
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Menschen mit Demenz<br />
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Kostenklärung zusätzlich<br />
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10 | <strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | Juli <strong>2017</strong><br />
130 Jahre Reformhaus<br />
Vorreiter für eine bewusste und gesunde Lebensweise<br />
Es begann in Berlin: Schon 1887 eröffnete<br />
Carl Braun seine „Gesundheitszentrale“.<br />
Der kleine Laden<br />
war Vorbild für eine populäre Bewegung,<br />
denn schon damals legten<br />
immer mehr Menschen Wert<br />
auf ökologisch erzeugte Produkte<br />
und eine gesunde, abwechslungsreiche<br />
vegane oder vegetarische<br />
Ernährung<br />
Bewegung Lebensreform<br />
Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
entstand die Bewegung der sogenannten<br />
Lebensreform. Zu den<br />
Auslösern gehörte die wachsende<br />
Industrialisierung mit ihren Folgen<br />
für Umwelt und Gesundheit. Die<br />
Reformer wandten sich zurück zur<br />
Natur. Dazu zählte bereits damals<br />
ökologische Landwirtschaft, vegetarische<br />
Ernährung und viel Bewegung<br />
im Freien. Das Angebot der<br />
zu jener Zeit üblichen Geschäfte<br />
konnte diesen Bedarf nicht decken<br />
und so stieß die Gesundheitszentrale<br />
von Carl Braun in eine Lücke.<br />
Im Jahr 1900 eröffnete August<br />
Heynen in Wuppertal das erste<br />
Geschäft mit dem Wort „Reformhaus“<br />
im Namen. Der Name wurde<br />
schließlich zur Marke – 1927 gründeten<br />
Geschäftsleute in Berlin die<br />
„neuform Vereinigung Deutscher<br />
Reformhäuser e. G.“<br />
Das heutige moderne Reformhaus<br />
bietet nach wie vor eine Alternative<br />
für Ernährungs- und Gesundheitsbewusste,<br />
wobei es oft<br />
Vorreiter für die Einführung neuer<br />
Produkte ist. Der Schwerpunkt im<br />
Nahrungsbereich liegt auch heute<br />
noch auf einem vegetarischen<br />
und veganen Angebot aus ökologischem<br />
Anbau, zusätzlich gibt<br />
es ein großes Kosmetikangebot<br />
aus rein pflanzlichen Produkten,<br />
die natürlich auch nach strengen<br />
Richtlinien angebaut werden.<br />
Feel-Well-Festival am<br />
22. und 23. Juli<br />
Natürlich wird der runde Geburtstag<br />
auch gefeiert: Reformhaus<br />
lädt am 22. und 23. Juli in Berlin<br />
zum ersten feelWell-Festival ein.<br />
Erwartet werden prominente<br />
Gäste wie Vegan-Star Attila Hildmann,<br />
Life-Coach Veit Lindau,<br />
die Schauspielerin Ursula Karven<br />
und Dr. med. Anne Fleck, bekannt<br />
aus der NDR-TV-Sendung „Die<br />
Ernährungs-Docs“. An beiden<br />
Veranstaltungstagen kann man<br />
an einem Veggie-Show-Cooking<br />
teilnehmen und viele gesunde<br />
Leckereien kosten. Dazu gibt es<br />
Yoga-Sessions und eine Beauty-Wellness-Lounge.<br />
Zum Tanzen<br />
und Feiern werden Bands<br />
animieren. Mehr als 50 Aussteller<br />
präsentieren Produkte rund um<br />
einen gesunden und nachhaltigen<br />
Lebensstil. Und auch für die<br />
Kleinen haben die Veranstalter<br />
ein eigenes Programm vorbereitet.<br />
Karten sind unter feel-wellfestival.de<br />
erhältlich.<br />
Foto: Bundesarchiv
Wald und Klimawandel<br />
Ausstellungspfad im Grunewald informiert über Anpassung der Wälder<br />
<strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | Juli <strong>2017</strong> | 11<br />
Viel Interessantes rund um Wald<br />
und Klima können Spaziergänger<br />
in freier Natur im Grunewald<br />
erfahren. Am 13. April wurde ein<br />
Rundweg eröffnet, der über das<br />
vielfältige Spektrum des Klimawandels<br />
informiert. Die Ausstellung<br />
gehört zu einer von dreizehn<br />
dezentralen Außenstellen<br />
der Internationalen Gartenausstellung<br />
<strong>2017</strong> (IGA).<br />
An elf Stationen wird die Anpassung<br />
der Berliner Wälder an den<br />
Klimawandel erläutert. Hierzu<br />
gehört die Umgestaltung reiner<br />
Kiefernwälder zu Mischwäldern<br />
sowie naturnahe Waldbewirtschaftung,<br />
die unter anderem<br />
auf Selbstaussaat der Laubbäume<br />
mit unterstützender Pflege<br />
setzt. Die Entstehung und Bedeutung<br />
der Moore am Barssee<br />
und Pechsee werden genauso<br />
erklärt, wie die Bedeutung des<br />
Waldes für das Stadtklima. Blaugrüne<br />
Hinweistafeln informieren<br />
die Besucher und mit Hilfe aufgedruckter<br />
QR-Codes kann das<br />
Wissen über die waldklima-app<br />
vertieft werden.<br />
Neben den Auswirkungen des<br />
Klimawandels gibt es interessantes<br />
weiteres Wissen rund um<br />
den Wald. Die Frage, ob das kleine,<br />
zierliche Reh und der beeindruckende<br />
Elch verwandt sind,<br />
wird geklärt und die Besucher<br />
erfahren, warum Förster sich<br />
nicht für die Spätblühende Traubenkirsche<br />
begeistern können,<br />
die bereits aus dem 17. Jahrhundert<br />
ihren Weg aus Amerika nach<br />
Europa nahm. Anregungen, wie<br />
jede/r Einzelne seinen CO2-Ausstoß<br />
verringern kann, sind ebenfalls<br />
Teil der Ausstellung.<br />
Von einer Aussichtsplattform aus<br />
können verschiedene Altersstadien<br />
des Waldes angesehen werden.<br />
Auch, warum der Pechsee<br />
ein Glück für das Klima der Stadt<br />
ist und der hohe Stellenwert des<br />
Rohstoffes Holz für unser Leben<br />
wird erklärt. Aktuelle Veranstaltungshinweise<br />
sind unter Wald<br />
Berlin Klima auf facebook zu<br />
finden.<br />
Die Ausstellung beginnt am<br />
Grunewaldturm und führt über<br />
einen Rundweg dorthin zurück.<br />
Die Anfahrt ist entweder mit<br />
dem eigenen Fahrzeug möglich<br />
oder mit dem Traditionsbus 218,<br />
der am Wochenende im 30-Minuten-Abstand<br />
entweder vom<br />
Bahnhof Wannsee oder vom ZOB<br />
aus fährt. In der Woche erfolgt die<br />
Abfahrt stündlich. Alle Haltestellen<br />
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12 | <strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | Juli <strong>2017</strong><br />
Ida, Heidi, Schnute & Co<br />
Die vierbeinigen Landschaftspfleger von der Lanke-Aue<br />
Heidi ist zurückhaltend und ein<br />
wenig vornehm, Ida hat die Hosen<br />
an und Schnute als Einziger<br />
eine schwarze Unterlippe. Der<br />
leichte Nieselregen an diesem<br />
Morgen macht ihnen nichts<br />
aus, schließlich sind sie Schafe,<br />
genau genommen „Skudden“,<br />
und für ihre Robustheit und ihre<br />
dichte schützende Mischwolle<br />
bekannt. Gemeinsam sorgen die<br />
27 Tiere auch an diesem wenig<br />
sommerlichen Tag für eine geregelte<br />
Landschaftspflege rund<br />
um die Lanke-Aue. Sechs junge<br />
Böckchen warten geduldig unter<br />
Obstbäumen auf ihr zweibeiniges<br />
„Leittier“ Martin Haesner.<br />
Zwischen Obstwiese<br />
und Großstadt<br />
Sehnsüchtige Blicke sind auf die<br />
hinterm Zaun von umsichtigen<br />
Nachbarn platzierte Tüte mit Kartoffelschalen,<br />
Kohlrabigrün und<br />
Blumenkohlstrünken gerichtet.<br />
Deutschlands kleinste Schafrasse<br />
galt bis Anfang des 20. Jahrhunderts<br />
als bodenständiges Schaf<br />
Besucher sind willkommen.<br />
Ostpreußens und des Baltikums.<br />
Skudden sind genügsam, da sie<br />
sich auch mit mageren Weiden<br />
zufrieden geben, Brennnesseln<br />
und Disteln dabei nicht verschmähen.<br />
Dennoch stehen sie<br />
auf der Roten Liste der bedrohten<br />
Nutztierrassen. Dem entgegen<br />
wirkt Schaffreund Haesner<br />
mit seiner Herde. Die „Rasenmäher“<br />
blöken ihm freundlich entgegen,<br />
umringen ihn bettelnd,<br />
als er das akkurat umzäunte<br />
Gelände betritt. Ihr imposantes<br />
schneckenförmiges Gehörn lässt<br />
sie größer scheinen als sie sind.<br />
Spielerisches Kopfstoßen ist bei<br />
den Halbstarken an der Tagesordnung.<br />
Doch uns Zweibeinern<br />
begegnen sie an diesem Morgen<br />
eher respektvoll und nehmen<br />
vorsichtig das als Fotobestechung<br />
mitgebrachte Knäckebrot.<br />
Das Böckchen mit der schwarzen<br />
Schnute, Liebling aller Kinder, ist<br />
besonders angetan davon. Martin<br />
Haesner erinnert sich lachend an<br />
dessen Geburt: „Ich wollte ihm<br />
das Mäulchen abputzen, weil ich<br />
dachte, es sei bei der Geburt in<br />
den Dreck geplumpst. Aber die<br />
Farbe war echt…“<br />
Haesners Mutterschafe mit Lämmern<br />
und ihrem Kumpel, dem<br />
kastrierten Bock Peter, sind von<br />
dem Heimatareal zum „Mäheinsatz“<br />
eine kurze Strecke entfernt<br />
auf das Gebiet des Lankwitzer<br />
Öltanklagers ausgerückt.<br />
Auf Peter kann der Schäfer sich<br />
verlassen: „Den kann man auch<br />
mal mit Jungtieren in den Wald<br />
lassen, er bleibt cool.“ Das Blöken<br />
bei den Zippen hat jedoch Ida –<br />
die mit dem schiefgewachsenen<br />
Hornstummel – denn auch weibliche<br />
Skudden können Hornansätze<br />
tragen. Heidi mit der schmalen<br />
Nase hält sich vorsichtig im<br />
Hintergrund: „Fräulein Heidi von<br />
der Lanke ist immer vornehm<br />
zurückhaltend“, beschreibt der<br />
Schafhüter sie.<br />
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<strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | Juli <strong>2017</strong> | 13<br />
Schnute, Liebling der Kinder.<br />
Die hügelige Fläche zwischen<br />
den Tanks erinnert an eine<br />
Deichlandschaft, Trittsicherheit<br />
ist da gefragt. Martin Haesner<br />
erklärt: „Erstaunlich, mit welcher<br />
Vorsicht und Geschicklichkeit<br />
die Tiere die Unebenheiten hier<br />
meistern.“ Feingliedrig starke Beine<br />
mit kleinen festen Klauen finden<br />
auch auf feuchtem Gras und<br />
tiefem Boden sicheren Halt. Ein<br />
mobiler, aber stabiler Zaun weist<br />
ihnen ihre Futtergrenzen und bewahrt<br />
sie und die Umgebung vor<br />
dem Ausbüxen. Manchmal bringt<br />
Haesner die Tiere zum Grasen<br />
auch zu Interessenten, die diese<br />
natürliche Art der Landschaftspflege<br />
noch zu schätzen wissen.<br />
Viel Arbeit und noch<br />
mehr Berufung<br />
Als das Bezirksamt im Jahr 2012<br />
die wiederbelebte Grünanlage<br />
„Lanke-Aue“ im Bereich des historischen<br />
Alt-Lankwitzer Dorfkerns<br />
vorstellte, suchte sie Landschaftspfleger,<br />
die sich um den<br />
hinteren, für die Öffentlichkeit<br />
nicht zugänglichen Bereich kümmern<br />
sollten. In dem ehemals<br />
landwirtschaftlich geprägten<br />
Martin Haesner und seine Skudden.<br />
Ida und Heidi – auch Skudden sind verschieden.<br />
Landschaftsraum mit sumpfigen<br />
Wiesen gilt es, das bäuerliche Relikt<br />
einer bäuerlichen Kulturlandschaft<br />
zu erhalten.<br />
Dem Lankwitzer Musiklehrer und<br />
Musiker Martin Haesner, dessen<br />
Großvater im Jahr 1933 unweit<br />
der Dorfaue ein Grundstück gekauft<br />
hatte, lag nicht nur die Erhaltung<br />
des Lankegrabens am<br />
Herzen. Der hatte ihn schon als<br />
Kind tief beeindruckt. Auch die<br />
… wenn das Haus nasse Füße hat …<br />
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14 | <strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | Juli <strong>2017</strong><br />
Böcke unter sich. Heidi mit Lamm. Foto: Haesner<br />
Schafhaltung lockte ihn, seit er<br />
den Fernsehbericht über eine<br />
Kirchenmusikerin gesehen hatte,<br />
deren Grundstück Schafe beweideten.<br />
So meldete er sich beim Naturund<br />
Grünflächenamt des Bezirks<br />
und bot die Pflege des Geländes<br />
an. Er rodete das völlig überwucherte<br />
urwaldähnliche Gebiet,<br />
auf dem eine uralte zugewachsene<br />
Laube gestanden hatte,<br />
baute Unterstand und Häuschen<br />
mit tatkräftiger Unterstützung<br />
langjähriger Pfadfinder-Freunde,<br />
pflanzte Obstbäume.<br />
„Von einem Freund, der Skudden<br />
in Stahnsdorf hält, bekam ich das<br />
erste Muttertier“, erinnert sich der<br />
Hobbyschäfer, der inzwischen<br />
Mitglied im Verband der Schafzucht<br />
ist und damit auch züchten<br />
darf. „Wenn die Zippen im<br />
Herbst zum Bock gehen, kann<br />
man fast die Uhr danach stellen,<br />
dass fünf Monate später die Lämmer<br />
kommen“, weiß Haesner, der<br />
inzwischen eine stattliche Herde<br />
aufgebaut hat. Da Skudden a-saisonal<br />
brünstig werden können,<br />
müssen junge Böcke und Mutterschafe<br />
getrennt gehalten werden.<br />
In diesem Jahr gab es keine neuen<br />
Lämmer, da die Herde zu groß<br />
geworden wäre. Um die Herde<br />
im gesunden Gleichgewicht zu<br />
halten, müssen von Zeit zu Zeit<br />
Tiere abgegeben werden. Doch<br />
für das nächste Jahr ist wieder<br />
Nachwuchs geplant.<br />
Nachhaltige Landschaftspflege<br />
zum Anfassen<br />
Viel Erfahrung hat Martin Haesner<br />
als Hobbyschäfer inzwischen<br />
sammeln können. Da war das<br />
Lamm, das nicht trinken wollte,<br />
und erst nachdem es vorsichtig<br />
mit dem Köpfchen rhythmisch<br />
gegen das mütterliche Euter<br />
gestupst wurde, begriff und den<br />
ersten tiefen Zug nahm. Oder<br />
das am Hinterteil total verklebte<br />
Lamm, das Haesner badete. Das<br />
Muttertier ließ ihr Lamm daraufhin<br />
stundenlang nicht ans Euter,<br />
da die Zippe es nicht mehr am<br />
Geruch erkannte. Gerade noch<br />
rechtzeitig gelang es dem Hobbyzüchter<br />
und seinen Helfern<br />
schließlich, ihr das Lamm dann<br />
doch wieder näher und zum Trinken<br />
zu bringen. Einen wichtigen<br />
tiermedizinischen Versorger, auf<br />
den er sich verlassen kann, hat<br />
Haesner mit der Klinik für Klauentiere<br />
in Düppel an seiner Seite.<br />
Unkompliziert nimmt sie sich<br />
im Notfall seiner vierbeinigen<br />
Schützlinge an.<br />
Besonders wichtig neben seinen<br />
Tieren ist es Haesner jedoch, dadurch<br />
Kindern und Jugendlichen<br />
das Landleben und die schützenswerte<br />
Natur näherzubringen.<br />
Die helfen inzwischen gerne<br />
bei den Schafen, beim jährlichen<br />
Scheren und beim Klauenschneiden.<br />
Sowohl aus der Nachbarschaft<br />
und der Kirchengemeinde<br />
als auch aus der <strong>Friedenau</strong>er<br />
Stechlinsee-Grundschule, wo<br />
Haesner Musiklehrer ist, kommen<br />
sie. Kooperation besteht mit der<br />
Alt-Lankwitzer Grundschule, in<br />
deren Umwelt-AG der Stall entstand,<br />
und die selbst Erfahrung in<br />
Hühner-, Gänse- und Entenzucht<br />
besitzt.<br />
Inzwischen ist es aus Martin Haesners<br />
Alltag nicht mehr wegzudenken,<br />
täglich nach seiner<br />
Herde zu sehen, im Winter Heu<br />
zuzufüttern, Schafe zu scheren,<br />
Zäune zu versetzen, Kleinholz<br />
aufzusammeln und interessierten<br />
Menschen Landschaftspflege<br />
zum Anfassen zu vermitteln:<br />
Dazu begleitete Martin Haesner<br />
auch in diesem Jahr an Christi<br />
Himmelfahrt im Rahmen des Pilgergottesdienstes<br />
der Lankwitzer<br />
Gemeinden die Gottesdienstbesucher<br />
zum Kleinod Lanke-Aue<br />
und zu seinen Schafen, für die er<br />
einen Wunsch hat: einen Brunnen<br />
als Wasserlieferant, der gerade in<br />
heißen Sommern eine große Hilfe<br />
für Tier, Pflanze und Mensch<br />
in dem Lankwitzer Biotop wäre.<br />
Dann bliebe Martin Haesner vielleicht<br />
auch etwas mehr Zeit, um<br />
endlich sein Fotobuch über die<br />
Entwicklung „seiner“ Lanke-Aue<br />
fertigzustellen.<br />
<br />
Jacqueline Lorenz<br />
M. Pflugmacher<br />
Gasheizung : Sanitär : Kundendienst<br />
Foto: Robert Kneschke / Fotolia<br />
Isoldestraße 11<br />
12159 Berlin-<strong>Friedenau</strong><br />
☎ 852 42 61<br />
Fax 852 04 43<br />
www.pflugmacher-sanitaer-heizung.de
Götz George, Kantstraße, 1988.<br />
„Berliner Tage.<br />
Die 70er- und 80er-Jahre“<br />
Fotografien von Dietmar Bührer<br />
Als „fotografischer Flaneur“ hat<br />
Dietmar Bührer über Jahrzehnte<br />
mit seiner Leica Berliner Alltagsszenen<br />
festgehalten – packende<br />
kleine Geschichten aus der großen<br />
Stadt. Die neue Ausstellung wird<br />
Interessierte an Fotografie und<br />
Berlingeschichte gleichermaßen<br />
erfreuen.<br />
Am 20. Juli eröffnet Dilek Kolat,<br />
MdA, in ihrem Wahlkreisbüro in<br />
der Schmiljanstraße 17 in <strong>Friedenau</strong><br />
von 19 bis 21 Uhr die Ausstellung<br />
„Berliner Tage. Die 70er- und<br />
80er-Jahre“ mit Fotografien von<br />
Dietmar Bührer.<br />
Aus dem Brennpunkt 03/<strong>2017</strong>:<br />
„Dietmar Bührers Fotos sind weit<br />
weg von jenen subjektiven Dunkelkammer-Experimenten,<br />
von Fotogrammen<br />
oder Fotomontagen.<br />
Er ist ein konventioneller, ein Barfuß-Fotograf<br />
mit der Leica in der<br />
Hand. Bührers »Berliner Tage«-Fotos<br />
haben journalistisches Blut. Sie<br />
dokumentieren Realität live und<br />
pur, allerdings nicht neusachlich,<br />
sondern eher spektakulär im Sinne<br />
von skurril-Schnappschüssen von<br />
Menschen und Situationen, die in<br />
den Nachrichtenagenturen im Papierkorb<br />
landen.“<br />
Sommerfest am Rüdesheimer Platz<br />
Der Rüdi-Net e. V. und die Kiezinitiave<br />
am Rüdesheimer Platz,<br />
veranstalten am Sonnabend,<br />
8. Juli von 12 bis 22 Uhr und am<br />
Sonntag, 9. Juli von 10.30 (Gottesdienst)<br />
bis 20.00 Uhr das traditionelle<br />
Sommerfest am Rüdesheimer<br />
PlatzVeranstalter<br />
Unter dem Motto „ Froh zu sein<br />
Foto: Dietmar Bührer<br />
bedarf es wenig“ erwartet die Besucher<br />
ein vielfältiges Programm:<br />
Marktmeile, offene Läden, Kulinarisches,<br />
Bühnenprogramm, Kinderspielstraße,<br />
Ausstellungen zur<br />
Geschichte des Rheingau-Viertels<br />
und vieles mehr.<br />
Alle Infos unter www.ruedi-net.<br />
net<br />
Wilhelm Sommerhäuser erhält<br />
Ehrenamtspreis der Berliner SPD<br />
<strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | Juli <strong>2017</strong> | 15<br />
Auf Vorschlag der SPD-Fraktion<br />
Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong> hat<br />
Wilhelm Sommerhäuser vom<br />
Tanzsportverein Blau-Silber den<br />
Ehrenamtspreis der Berliner SPD<br />
erhalten. Wilhelm Sommerhäuser<br />
engagiert sich seit vielen Jahren<br />
ehrenamtlich für seinen Verein<br />
Blau-Silber und seinen Sport,<br />
sei es als aktiver Tänzer oder als<br />
Mitglied im Vorstand des auch<br />
international erfolgreichen Tanzvereins.<br />
1980 wurde er als Aktiver<br />
Deutscher Meister der Senioren,<br />
danach arbeitete er ehrenamtlich<br />
als Wertungsrichter und engagierte<br />
sich im Vorstand des<br />
Vereins.<br />
Oliver Fey, stellvertretender<br />
Fraktionsvorsitzender und sportpolitischer<br />
Sprecher: „Wilhelm<br />
Sommerhäuser gehört nicht zu<br />
jenen Vereinsvertretern, die laut<br />
und kompromisslos Forderungen<br />
aufstellen, sondern die eher leise<br />
im Hintergrund arbeiten. Die<br />
Zusammenarbeit mit ihm ist geprägt<br />
durch hundertprozentige<br />
Verlässlichkeit, Sachlichkeit und<br />
Fairness. Wilhelm Sommerhäuser<br />
setzt sich auch im Alter von<br />
83 Jahren unermüdlich für die<br />
Interessen des Sports ein. Er ist<br />
ein Vorbild für ehrenamtliches Engagement,<br />
ohne das kein Verein<br />
heutzutage überleben könnte.<br />
Der Verein Blau-Silber, aber auch<br />
der gesamte ehrenamtliche Sport<br />
ist Wilhelm Sommerhäuser zu<br />
großem Dank verpflichtet!“<br />
Impressum <strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> ∙ Juli <strong>Nr</strong>. 7/<strong>2017</strong> · 22. Jahrgang<br />
Das <strong>Gazette</strong> Verbrauchermagazin erscheint monatlich in <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong><br />
sowie Steglitz, Zehlendorf, Charlottenburg und Wilmersdorf.<br />
Verlag<br />
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Druckhaus Humburg · 28325 Bremen<br />
Nächste Ausgabe August <strong>Nr</strong>. 8/<strong>2017</strong> · Anzeigen-/Redaktionsschluss: 17.07.<strong>2017</strong> · Erscheinung: 03.08.<strong>2017</strong><br />
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16 | <strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | Juli <strong>2017</strong><br />
IGA <strong>2017</strong>? Unbedingt!<br />
Das größte Gartenfestival Deutschlands ist eine Schau für die ganze Familie<br />
Die Seilbahn ist die geniale<br />
Idee dieser Gartenschau – samt<br />
Kinderwagen werden wir vom<br />
freundlichen Personal in eine<br />
Gondel geschoben und schweben<br />
einmal über das Gelände.<br />
Es eröffnet sich ein grandioser<br />
Rundblick: über die Modellgärten,<br />
die Kienbergterrassen, die<br />
Spielplätze. Im Wuhletal unter<br />
uns grasen Pferde, Rinder und<br />
Schafe. Es sind bedrohte Haustierrassen,<br />
die über die IGA-Zeit<br />
hinaus hier bleiben. Aussteigen<br />
kann man am Wolkenhain, einer<br />
Aussichtsplattform hoch oben<br />
auf dem Kienberg, wo das Panorama<br />
noch ein Stück weiter über<br />
Marzahn-Hellersdorf bis zum Berliner<br />
Fernsehturm und hinein ins<br />
Brandenburger Land reicht. Und<br />
von wo man mit der Natur-Bobbahn<br />
zu Tal sausen kann.<br />
Wir gondeln zur Endstation, genehmigen<br />
uns einen Kaffee und<br />
werfen als erstes einen Blick in<br />
die Blumenhalle. Gärtner sind<br />
Ein „Mehr an Farben“ – wie es das IGA-Motto verspricht.<br />
dabei, die wöchentlich wechselnde<br />
Schau neu zu gestalten. Man<br />
kann zuschauen und Fragen stellen.<br />
Auf manche Besucher wird<br />
dies vielleicht unfertig wirken,<br />
andere werden sich einlassen<br />
auf das „bewegliche“ Konzept:<br />
als Passagier auf einem Dampfer<br />
inmitten eines wogenden Blütenmeeres.<br />
Unser zufälliger Weg führt uns in<br />
die neuen Gartenkabinette. Sie<br />
erweitern die bereits bestehenden<br />
und international bekannten<br />
„Gärten der Welt“, die ebenfalls<br />
Foto: be.p<br />
Bestandteil der IGA <strong>2017</strong> sind.<br />
Ein Stück weiter tauchen wir ein<br />
in den „Garten des abgeschiedenen<br />
Vergnügens“. Bambuspfad,<br />
Blumenrabatte, Spiegelwand und<br />
Wasserkanal interpretieren ein<br />
uraltes Thema der chinesischen<br />
Malerei. Auch die südafrikanische<br />
oder chilenische Gartenkunst<br />
würde uns interessieren – doch<br />
das Kind wird unruhig und wir<br />
steuern den Wasserspielplatz an.<br />
Ein riesengroßer Wal ist Klettergerüst<br />
und Rutsche, außerdem kann<br />
er Wasser speien. Schnell finden<br />
alle Kinder heraus, auf welchen<br />
Knopf sie drücken und welchen<br />
Hebel sie bewegen müssen,<br />
um die Erwachsenen im Regen<br />
stehen zu lassen. Es gibt noch<br />
weitere Spielplätze, die alle von<br />
Erich Kästners Buch „Der 35. Mai“<br />
inspiriert wurden. Auf dem Weg<br />
dorthin kann man diverse Fitnessgeräte<br />
ausprobieren, sich<br />
an Klanginstallationen erfreuen<br />
oder einfach die Weitläufigkeit<br />
des 100 Hektar großen Geländes<br />
genießen, dessen Ursprünglichkeit<br />
geschickt mit künstlichen<br />
Elementen gespickt wurde.<br />
Den „Five-O-Clock-Tea“ im Englischen<br />
Cottage Garten schaffen<br />
wir nicht mehr, aber ein<br />
Kurz-Shopping im Gärtner- und<br />
Kreativmarkt ist noch drin. Unser<br />
Fazit: Wer nur einen Tag hier<br />
verbringt, sollte vielleicht vorher<br />
im Internet unter www.iga-berlin-<strong>2017</strong>.de<br />
schauen, was ihn interessiert<br />
– denn das gesamte Gelände<br />
zu erkunden, ist kaum drin.