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NATURZYT – Das Schweizer Naturmagazin – Ausgabe Juni 2014

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützten – 4 Ausgaben für nur CHF 29.50.

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT.
NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützten – 4 Ausgaben für nur CHF 29.50.

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Nr. 5 | <strong>Juni</strong> bis August <strong>2014</strong> | CHF 7.90<br />

Belebte Schweiz.<br />

<strong>Das</strong> Magazin für naturbewusstes und nachhaltiges Leben in der Schweiz.<br />

Auf den Spuren der Natur<br />

Naturklang im<br />

Toggenburg<br />

Der Braunbrustigel<br />

Heimischer<br />

Sympathieträger<br />

Auf Entdeckungsreise im grössten Naturpark der Schweiz<br />

Im Herzen von Graubünden<br />

durch die Natur<br />

Naturnaher Garten<br />

Der Sommerflieder <strong>–</strong><br />

ein invasiver Neophyt<br />

Nachhaltig geniessen<br />

Nachhaltige Grillzeit<br />

«Jetzt chamä grillierä»<br />

<strong>Schweizer</strong> Kraftorte<br />

Orte mit erhöhter<br />

natürlicher Energie


greenpeace.ch/meere<br />

WAS WIRKLICH ZÄHLT, MERKT MAN<br />

ERST, WENN ES NICHT MEHR DA IST.<br />

Mit ihren zerstörerischen Fangmethoden bringt die Fischereiindustrie dutzende Fischarten<br />

dermassen unter Druck, dass diese kurz vor dem Aussterben stehen. Im Mittelmeer ist der<br />

Bestand des Blauflossenthuns um mehr als 80 Prozent zurückgegangen.<br />

UNTERSTÜTZEN SIE UNS MIT EINER SMS SPENDE:<br />

Bsp. CHF 20.<strong>–</strong>: «GP MEERE 20» an 488 senden<br />

CHF 1.<strong>–</strong> bis CHF 99.<strong>–</strong> möglich <strong>–</strong> Ihre Telefonnummer wird nicht weiter verwendet.


EDITORIAL<br />

Nachhaltig?<br />

Liebe Leserin, Lieber Leser<br />

Ist es nicht wunderschön in unserem Wald. Grosse,<br />

meterhohe alte Rot- und Weisstannen, Buchen etc.,<br />

welche jahrzehntelang gewachsen sind, faszinieren<br />

uns. Dazwischen moosbewachsene Stellen, welche<br />

wie kleine Elfenplätze wirken. Es ist wunderbar im<br />

Wald <strong>–</strong> eine wohltuende Abwechslung zum Alltag<br />

<strong>–</strong> eine Oase, wo wir Kraft und Energie tanken<br />

können.<br />

In meiner Jugend<br />

war ich viel im Wald,<br />

hatte meine Lieblingsplätze,<br />

Lieblingsbäume.<br />

Als ich kürzlich in<br />

unserem Wald<br />

unterwegs war, war<br />

ich erstaunt. Ganze<br />

Waldstücke sind<br />

verschwunden. Die<br />

alte Tanne aus der<br />

Jugendzeit ist nicht<br />

mehr. Ein riesiges<br />

Loch mitten im Wald<br />

ist nun dort <strong>–</strong> kleine<br />

Jungpflanzen umringt<br />

von Himbeeren, Brombeeren wuchern. Was ist mit<br />

diesem Platz geschehen? War hier Lothar am Werk,<br />

der Borkenkäfer aktiv? Weshalb musste dieser Platz<br />

so ausgeschlachtet werden?<br />

Müssen wir wirklich Waldstücke «abschlachten», um<br />

nachhaltig zu sein?, fragt sich Michael Knaus.<br />

Ganze Waldstücke «abgeschlachtet»<br />

Es fällt mir auch auf, wenn ich sonst unterwegs<br />

bin <strong>–</strong> dass ganze Waldstücke an Strassen, an Bahn -<br />

linien «abgeholzt» werden. Baumstrünke deuten<br />

an, hier war Wald. Riesige Holzstapel, die zum Abtransportieren<br />

bereit liegen, zeigen, hier wird aktiv<br />

gearbeitet. Irritiert stehe ich vor einer Tafel: «Bleiben<br />

Sie auf den Wegen <strong>–</strong> gönnen Sie den Tieren ihre<br />

Ruhe. Ihr Förster».<br />

Zu Hause angelangt, frage ich mich, was<br />

eigentlich los ist mit unserer Holzwirtschaft. Auf<br />

www.schweizerholz.ch suche ich nach mehr<br />

Informationen. Hier finde ich folgende Marketingbotschaft:<br />

«Durch den Kauf von <strong>Schweizer</strong> Holz hilft<br />

der Kunde mit, die Überalterung und den Vitalitätsverlust<br />

des <strong>Schweizer</strong> Waldes zu bremsen, diesen<br />

nachhaltig aufzubauen, ein ausgewogenes leistungsfähiges<br />

Ökosystem zu fördern und die Biodiversität<br />

durch vielfältige Nutzungsmuster zu gewährleisten.»<br />

Ebenso finde ich folgende Aussagen: «Der <strong>Schweizer</strong><br />

Wald steht für gelebte Nachhaltigkeit: Es wird<br />

nicht mehr Holz genutzt als nachwächst. Die Waldfunktionen<br />

(Rohstoff, Schutz, Erholung, Lebensraum)<br />

sind dauernd aufrechtzuerhalten.» Oder: «Die Forstfachleute<br />

und Waldeigentümer unterhalten und<br />

pflegen diese Arena und stellen sie den Erholungssuchenden<br />

zur Verfügung. Nehmen Sie bitte Rücksicht<br />

auf das empfindliche Ökosystem und das Eigentum<br />

anderer, wenn Sie sich im Wald aufhalten.» Ja, denke<br />

ich mir, das macht Sinn <strong>–</strong> aber sieht dies in der<br />

Praxis mit der Abschlachtung von ganzen Waldstücken<br />

so aus?<br />

Seit 100 Jahren<br />

geschützt<br />

Unsere Waldoasen sind<br />

seit über 100 Jahren<br />

in ihrer Fläche und<br />

räumlichen Verteilung<br />

geschützt und durch<br />

das Rodungsverbot in<br />

der Waldgesetzgebung<br />

verankert. Dies<br />

garantiert auch eine<br />

naturnahe, multifunktionale<br />

und nachhaltige<br />

Bewirtschaftung<br />

des Waldes. Holz als<br />

nachhaltiger und nachwachsender Rohstoff wird<br />

heutzutage immer wichtiger. Energieerzeugung mit<br />

Holz, Greentech-Baustoff, denn die Verwendung von<br />

Holz ersetzt andere, klimaschädliche Materialien<br />

wie Stahl, Aluminium, Beton und Kunststoff.<br />

Somit, liebe Leserin und lieber Leser, müssen wir<br />

uns als nachhaltige Konsumenten tiefer mit guten<br />

Marketingstrategien, die uns aufgetischt werden,<br />

auseinandersetzen <strong>–</strong> nicht nur beim Holzverbrauch,<br />

sondern auch beim Fleischkonsum, welchen wir<br />

passend zur Grillzeit auf Seite 33<strong>–</strong>37 tiefer angeschaut<br />

haben. Denn wir steuern Angebot und<br />

Nachfrage massgeblich mit <strong>–</strong> und können die<br />

Produzenten damit beeinflussen.<br />

Ihr Michael Knaus<br />

<strong>NATURZYT</strong> 3


12 Im Herzen<br />

von Graubünden<br />

20 Heimischer<br />

Sympathieträger<br />

33 Nachhaltige Grillzeit<br />

38 Orte<br />

der Kraft<br />

Inhalt<br />

3 Editorial<br />

4 Inhaltsverzeichnis<br />

6 Leserbriefe<br />

Jüngste <strong>NATURZYT</strong>-Leserin<br />

8 <strong>NATURZYT</strong>-Quiz<br />

Gewinnen Sie eine Solaranlage für den Balkon<br />

9 Wissenswertes<br />

Wie viele Flugkilometer braucht es für 1 kg Honig?<br />

Stehlen Elstern wirklich Schmuck?<br />

10 Entdeckt & Fair<br />

Nachhaltig und fair am Ball!<br />

62 Vorschau September <strong>2014</strong><br />

62 Impressum<br />

Natur erfahren<br />

12 Im Herzen von Graubünden durch die Natur<br />

Hier liegt der grösste Naturpark der Schweiz. Der Parc Ela<br />

mit über 548 Quadratkilometern. <strong>NATURZYT</strong> geht auf<br />

Entdeckungsreise durch Natur.<br />

18 Porträt<br />

Zwergorchis <strong>–</strong> die kleine Gipfelstürmerin macht ihrem<br />

Namen alle Ehre: Sie wächst nur fünf bis fünfzehn<br />

Zentimeter hoch.<br />

20 Heimischer Sympathieträger: der Braunbrustigel<br />

Durchs Jahr mit dem Igel und dabei allerhand<br />

Interessantes und Unbekanntes erfahren. Mit seinem<br />

Stachelkleid, der spitzen Schnauze, den kleinen runden<br />

Knopfaugen ist er der Liebling unter den Wildtieren.<br />

4 <strong>NATURZYT</strong>


INHALT<br />

30 Flieder ist nicht gleich Flieder<br />

50 Naturklang im Toggenburg<br />

Natur bewahren<br />

26 Tierisch gute Interviews<br />

Die kleine Abendseglerin <strong>–</strong> <strong>NATURZYT</strong> im Gespräch mit<br />

Erna Fledermaus. Eine Spezies so geheimnisvoll wie eine<br />

Vollmondnacht.<br />

30 Claudias naturnaher Garten<br />

Der Flieder ist eine gern gesehene Zierpflanze in Garten<br />

und Park, verströmt den typischen Fliederduft und dient in<br />

unzähligen Gedichten als Thema. Flieder ist aber nicht<br />

gleich Flieder! Claudia Ebling weiss weshalb.<br />

33 Nachhaltige Grillzeit<br />

«Jetzt chamä grillierä» <strong>–</strong> heisst es in den Werbespots <strong>–</strong>,<br />

doch wer die Wahl hat, hat auch die Qual. Welches Fleisch<br />

gehört zur nachhaltigen Grillzeit?<br />

Natur erleben<br />

38 Orte der Kraft<br />

Orte der Kraft sind Zonen mit erhöhter natürlicher<br />

Energie. Wir befinden uns ständig in einem energetischen<br />

Austausch.<br />

42 Ernestines Kräuterapotheke<br />

Kleinblütige Königskerze <strong>–</strong> beliebtes Heilmittel bei alten<br />

Kräuterkundigen.<br />

46 Wo seit 100 Jahren die Natur das Sagen hat<br />

Er ist das grösste Wildnisgebiet der Schweiz,<br />

der Nationalpark zwischen Zernez und Val Müstair.<br />

50 Naturklang im Toggenburg<br />

Farbenprächtige Wiesen, spezielle Klänge und klare<br />

Bergseen. <strong>Das</strong> Toggenburg verzaubert.<br />

58 Sommer in der Schweiz <strong>–</strong> ein Naturgenuss<br />

5 Naturtipps für den Sommer<br />

<strong>NATURZYT</strong> 5


LESERBRIEFE<br />

«Jüngste<br />

Leserin»<br />

AUCH FÜR DIE ENKELKINDER<br />

INTERESSANT<br />

Mir gefällt ihr Magazin sehr, es ist sehr<br />

informativ, greift vielfältige und<br />

spannende Themen auf und zeigt diese<br />

mit grosszügigen und schönen Bildern.<br />

Nicht nur für mich ein Genuss, sondern<br />

auch für die Enkelkinder.<br />

Madeleine Schneeberger, Sarnen<br />

Leserfoto<br />

Naturmomente<br />

«Ein leises Bild in einer lauten Zeit!»: Dieser Hummelschwärmer (Hemaris fuciformis)<br />

wechselt geräuschlos und flink von einer Blume zur anderen. Anna-Dora Sartorio,<br />

Zwischenflüh. Schicken Sie uns Ihre schönsten Naturmomente mit kurzer Beschreibung<br />

per E-Mail an redaktion@<strong>NATURZYT</strong>.ch. Die besten Naturmomente drucken wir auf<br />

der Leserseite ab.<br />

NATUR LIVE SEHEN<br />

Ihr <strong>NATURZYT</strong> gefällt mir sehr, da<br />

wir uns viel draussen aufhalten und<br />

dank den Artikeln alles live sehen und<br />

erleben können. Danke für die Anregungen.<br />

Irene Lustenberger, Malix<br />

JÜNGSTE LESERIN<br />

Ich finde Ihr Magazin sehr interessant<br />

<strong>–</strong> und auch unsere jüngste Tochter,<br />

14 Monate jung, ist begeistert von den<br />

schönen Bildern und Reportagen,<br />

wie das Foto zeigt.<br />

Susan van Oesch, per E-Mail.<br />

SORGFÄLTG GESTALTET UND<br />

REDIGIERT<br />

<strong>Das</strong> <strong>NATURZYT</strong> ist sehr sorgfältig<br />

gestaltet und redigiert. Wer ist der<br />

Autor des «Wissenswertes»? Eine gute<br />

Fundgrube für anregende Exkursionen.<br />

Werner Bohren, Bonstetten.<br />

ANTWORT DER REDAKTION<br />

Der Autor des Wissenswertes ist unser<br />

Verlagsleiter, Michael Knaus.<br />

KONSUMORIENTIERTE ZEIT<br />

Sehr schöne, ruhige Zeitschrift, die<br />

unserer hektischen konsumorientierten<br />

Zeit guttut! Vielen Dank dafür!<br />

Doris Hauser, Tann<br />

EINFACH NATUR PUR<br />

Danke für die tolle Zeitschrift.<br />

Einfach toll. Einfach Natur pur.<br />

Beatrix Binder, Brüttisellen<br />

EINIGES GELERNT<br />

Ich habe dieses Heft am Kiosk neu<br />

entdeckt. Es beinhaltet mehrere<br />

Beiträge, die mich interessieren. Ich<br />

habe einiges gelernt.<br />

Susanne Hasler, Olten<br />

ICH LIEBE DIE NATUR<br />

Mir gefällt die <strong>NATURZYT</strong> sehr gut.<br />

Ich bin ein Natur-Mensch. Macht weiter<br />

so. Ich liebe die Natur. Es grüsst<br />

Sie freundlich<br />

Monika Jutz, Näfels<br />

INFORMATIV UND SCHÖN<br />

Immer wieder sehr informativ mit<br />

vielen schönen Bildern. Weiter so<br />

und Danke.<br />

Maja Moor, Olten<br />

Leserbriefe an <strong>NATURZYT</strong><br />

Ob Zustimmung, Lob, Kritik oder Anregung: Sagen Sie uns Ihre Meinung zum<br />

einen oder anderen Beitrag. Was hat Ihnen gefallen, was nicht. Was ist Ihre<br />

Meinung zur Natur <strong>–</strong> zum nachhaltigen Leben? Was würde Sie interessieren,<br />

wie gefällt Ihnen das Magazin, welche Artikel fanden Sie besonders interessant<br />

usw.? Die Leserbriefe müssen mit vollständiger Adresse versehen sein. Die<br />

Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail,<br />

Post an: redaktion@naturzyt.ch oder: <strong>NATURZYT</strong>, Leserbriefe, Knaus Marketing<br />

& Verlagsservice, Burgstrasse 11, 8604 Volketswil.<br />

6 <strong>NATURZYT</strong>


Natürlich schön<br />

durch den Sommer <strong>–</strong><br />

mit der Haarpflegeinnovation<br />

von Weleda<br />

ADVERTORIAL<br />

<strong>Das</strong> Sommerklima und<br />

unterschiedlichste sommerliche<br />

Aktivitäten können<br />

schnell zur Belastung für<br />

Haut und Haar werden: UV-Strahlen,<br />

Salzwasser, Chlor und viele weitere<br />

Einflüsse strapazieren und trocknen<br />

sowohl unsere Haut als auch unsere<br />

Haare schnell aus. Trocknet unsere<br />

Haut aus, merken wir das sofort, sie<br />

fängt an zu spannen und zu jucken, und<br />

so wissen wir, dass Pflege umgehend<br />

nötig ist. Doch unsere Haare können<br />

weder spannen noch jucken.<br />

Um also grade im Sommer unsere<br />

Haare und auch die Kopfhaut vor den<br />

zusätzlichen Stressfaktoren zu schützen,<br />

bedarf es einer Pflege, die fähig ist,<br />

auf die individuellen Bedürfnisse<br />

einzugehen und dabei jede weitere<br />

Reizung vermeidet.<br />

GETREIDEPFLANZEN<br />

FÜR SCHÖNES HAAR<br />

Die Weleda Haarpflege wurde entsprechend<br />

der ganzheitlichen Pflegephilosophie<br />

mit den drei Leitpflanzen Hirse,<br />

Hafer und Weizen entwickelt. Mit ihrer<br />

nährenden, schützenden und Struktur<br />

gebenden Wirkung auf Haar und<br />

Kopfhaut bilden sie die Grundlage für<br />

die Formulierungen der Produkte. Als<br />

ausgesprochene Wärme-, Licht- und<br />

Sonnenpflanzen können Hirse, Hafer<br />

und Weizen die individuellen Haarpflegebedürfnisse<br />

gezielt unterstützen und<br />

stehen durch zahlreiche Gemeinsamkeiten,<br />

wie beispielsweise Wuchskraft und<br />

Vitalität, in einer besonderen Beziehung<br />

zum menschlichen Haar.<br />

Kostbare pflanzliche Öle aus<br />

Macadamianuss, Weizenkeimen und<br />

Sanddorn, hochwirksame Getreideextrakte<br />

und Auszüge aus Salbei, Stiefmütterchen<br />

und Weisser Malve unterstützen<br />

die Selbstregulation und das natürliche<br />

Gleichgewicht von Haar und Kopfhaut.<br />

So werden die hauteigenen Kräfte<br />

nachhaltig gestärkt sowie die Vitalität<br />

und die Gesundheit der Haare unterstützt.<br />

Die NATRUE-zertifizierten,<br />

veganen Formulierungen entsprechen<br />

modernsten, wissenschaftlichen<br />

Kenntnissen, basierend auf innovativen<br />

Herstellverfahren und ergänzt durch die<br />

mehr als 90-jährige kosmetische und<br />

pharmazeutische Kompetenz Weledas.<br />

Neben der milden, aber gründlichen<br />

Reinigung und nachhaltigen Pflege der<br />

Haare werden die Bedürfnisse der Kopfhaut<br />

mitberücksichtigt, was die Weleda<br />

Haarpflege zu einem idealen Begleiter<br />

durch den Sommer macht. Denn die<br />

wichtigste Voraussetzung für kräftiges,<br />

schönes Haar ist eine gesunde Kopfhaut.<br />

2 WELEDA SOMMER-HAAR-<br />

PFLEGETIPPS<br />

Weleda Strand-Spezial<br />

Intensive Pflege für Haar und Kopfhaut<br />

während eines langen Strandtages: Bevor<br />

der Strandtag beginnt, das Weleda<br />

Haaröl auf dem gesamten, trockenen<br />

Haar und der Kopfhaut grossflächig<br />

verteilen und danach gut hochstecken.<br />

So kann man den ganzen Tag Sonne,<br />

Meer und Strand geniessen, ohne sich<br />

um die Haare zu sorgen. Trotzdem sollte<br />

man nicht vergessen, dass das Aufhalten<br />

im Schatten viel gesünder ist für Haut<br />

und Haar. Abends dann gut auswaschen<br />

und mit der nährenden und schützenden<br />

Weleda Hafer-Aufbauserie nachbehandeln.<br />

Weleda Extrapflege für langes Haar<br />

Langes Haar neigt in Längen und<br />

Spitzen schnell zu Trockenheit und ist<br />

anfälliger für Spliss, daher brauchen die<br />

beanspruchten Haarspitzen bei der<br />

Pflege besonders viel Aufmerksamkeit:<br />

Für eine Extraportion Pflege eine<br />

Walnuss-grosse Menge der Weleda<br />

Hafer-Aufbaukur in die trockenen<br />

Längen und Spitzen verteilen. Nach<br />

etwa 15 Minuten Einwirkzeit die Haare<br />

wie gewohnt mit der kräftigenden<br />

Hafer-Aufbauserie waschen und pflegen<br />

und geschmeidig schönes Haar erhalten.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 7


?<br />

QUIZ<br />

<strong>NATURZYT</strong>-QUIZ<br />

Mitmachen und eines von vier ADE!geranium<br />

im Gesamtwert von CHF 3360 gewinnen.<br />

FRAGE 1<br />

Wie lange braucht eine Biene<br />

für 1 Kilometer?<br />

ca. 30 Sekunden<br />

ca. 2 Minuten<br />

ca. 5 Minuten<br />

FRAGE 2<br />

Wie heisst der grösste Naturpark<br />

der Schweiz?<br />

Nationalpark<br />

Parc Ela<br />

Diemtigtal<br />

?<br />

FRAGE 3<br />

Welchen Flieder sollte man<br />

nicht pflanzen?<br />

Sommerflieder (Buddleja davidii)<br />

Gemeiner Flieder (Syringa vulgaris)<br />

Zwergflieder (Syringa meyeri)<br />

Vorname<br />

Strasse/Nr.<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon<br />

?<br />

Mitmachen ist ganz einfach, beantworten Sie uns einfach<br />

nachfolgende Fragen<br />

FRAGE 4<br />

Wer feiert dieses Jahr sein<br />

100-Jahr-Jubiläum?<br />

Pro Natura<br />

WWF<br />

Nationalpark<br />

FRAGE 5<br />

Welcher der sieben Churfirsten<br />

ist der Höchste?<br />

Brisi<br />

Chäserrugg<br />

Hinterrugg<br />

FRAGE 6<br />

Was ist der Alpenbock?<br />

Ein Steinbock<br />

Ein Käfer<br />

Ein Vogel<br />

Name<br />

E-Mail<br />

Ihre Meinung zum aktuellen <strong>NATURZYT</strong> interessiert uns (Lob, Kritik etc.).<br />

?<br />

??<br />

??<br />

Gewinnen Sie ein<br />

ADE!geranium2 mit<br />

Strommeter im Wert<br />

von CHF 840.00<br />

ADE!geranium ist eine fixfertige<br />

Solaranlage, die mit wenigen<br />

Handgriffen am Balkon oder<br />

Fenster sims montiert werden kann,<br />

genauso wie die Geranien. Mehr<br />

Infos unter www.adegeranium.ch<br />

oder Telefon 031 55 202 55.<br />

<strong>NATURZYT</strong> verlost unter allen<br />

Teilnehmenden mit richtigen<br />

Antworten vier ADE!geranium2<br />

mit Strommeter. <strong>Das</strong> <strong>NATURZYT</strong><br />

Quiz erscheint in jeder <strong>Ausgabe</strong><br />

<strong>2014</strong>. Je <strong>Ausgabe</strong> wird ein<br />

ADE!geranium2 verlost.<br />

? ?<br />

?<br />

?<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

dem Gewinner des <strong>NATURZYT</strong>-<br />

Quiz März <strong>2014</strong><br />

René Burkhard, Augst<br />

Senden Sie den ausgefüllten Fragebogen bis zum 8. August <strong>2014</strong><br />

für das <strong>NATURZYT</strong>-Quiz 2 per Post an: Knaus Marketing- & Verlagsservice<br />

<strong>NATURZYT</strong>, Burgstrasse 11, 8604 Volketswil<br />

Oder nehmen Sie online teil unter www.<strong>NATURZYT</strong>.ch/quiz<br />

Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist<br />

ausgeschlossen. Die Gewinner werden im Magazin und auf<br />

www.<strong>NATURZYT</strong>.ch/quiz aufgeführt.<br />

Auflösung Quiz März<br />

Frage 1: Solothurn<br />

Frage 2: Burgen<br />

Frage 3: Gänseblümchen<br />

Frage 4: in Mooren<br />

Frage 5: Steinhaufen<br />

Frage 6: Sonne<br />

8 <strong>NATURZYT</strong>


WISSEN<br />

Wissenswertes<br />

WESHALB BRAUCHT 1 KG HONIG<br />

100 000 KM FLUG?<br />

Eindrücklich <strong>–</strong> für 1 kg Honig legen unsere<br />

<strong>Schweizer</strong> Bienen 100 000 km zurück. Die Bienen<br />

sammeln dafür 3 kg Nektar, fliegen 100 000 Mal<br />

aus und besuchen für uns über 150 Millionen<br />

Blüten. Pro Flug kann eine Biene<br />

40 g Nektar und 20 mg Pollen (Eiweissfutter<br />

für die Bienenmaden) transportieren.<br />

Eine beachtliche Leistung, bedenkt man, dass eine<br />

Arbeiterin ein Fliegengewicht von 100 mg hat. Noch<br />

beeindruckender ist, dass sie damit 55% des eigenen<br />

Körpergewichts transportiert. Wahrscheinlich ist<br />

deshalb auch die Lebenserwartung einer Arbeiterin<br />

im Sommer nur gerade 5 bis 6 Wochen <strong>–</strong> im Winter<br />

zwischen 6 und 7 Monate. Nur gerade die Bienenkönigin<br />

lebt 2 bis 4 Jahre, in den Monaten Mai/<strong>Juni</strong><br />

legt sie bei guter Tracht täglich bis zu 2 000 Eier.<br />

In einem starken Bienenvolk leben im Mai/<strong>Juni</strong><br />

30 000 <strong>–</strong> 60 000 Arbeiterinnen, 1 Königin und 300<br />

bis 3 000 Drohnen. Was sind nun wieder Drohnen?<br />

<strong>Das</strong> sind die männlichen Bienen, denn aus den<br />

befruchteten Eiern entstehen weibliche Bienen,<br />

also die fleissigen Arbeiterinnen, aus den unbefruchteten<br />

Eiern männliche Bienen (Drohnen<br />

genannt). Übrigens mit 26 <strong>–</strong> 30 km/h (75 <strong>–</strong> 100 Flügelschläge/Sek)<br />

kann eine Biene 1 km Weg in<br />

ca. 2 Minuten zurücklegen. Nun aber zurück<br />

zum Honig, welchen wir <strong>Schweizer</strong> pro Jahr mit<br />

9200 Tonnen (1,3 kg pro Kopf) vertilgen. Davon<br />

3200 Tonnen aus dem Inland. <strong>Das</strong> heisst, über<br />

100 000 Bienen (oder Ausflüge) <strong>–</strong> über 100 000 km<br />

Flug essen wir im Jahr. Sind wir uns eigentlich<br />

dieser enormen Leistung bewusst, wenn wir uns ein<br />

Honigbrot streichen?<br />

STEHLEN ELSTERN SCHMUCK?<br />

Die Elster ist als diebischer Vogel bekannt. Vor allem<br />

glänzende Gegenstände wie Schmuck lieben die<br />

Elstern und so wird regelmässig aus Wohnungen das<br />

edle Metall «geklaut». So wird es uns wenigstens<br />

erzählt. Aber stimmt das?<br />

Bis heute hat noch kein Ornithologe auf der Welt<br />

in einem Elsternest Schmuck oder andere wertvolle<br />

Habseligkeiten entdeckt. Dennoch, die diebische Art<br />

kann man der Elster nicht komplett absprechen,<br />

denn die Elster ist ein Allesfresser und somit landet<br />

alles Mögliche in ihrem Nest. <strong>Das</strong> «diebisch» hat<br />

aber seine Berechtigung, denn mit Vorliebe stehlen<br />

Elstern aus fremden Nestern zum Beispiel Eier<br />

oder junge Vögel, um diese zu fressen.<br />

Elstern sind extrem gelehrige und intelligente<br />

Vögel, man kann ihnen als Jungvögel beibringen,<br />

gezielt nach Gegenständen zu suchen <strong>–</strong> und<br />

sie entwickeln ein grosses Interesse an glänzenden<br />

Gegenständen <strong>–</strong>, und wenn sie «schnabelig» genug<br />

sind, werden diese auch umhergetragen. Forscher<br />

haben herausgefunden, dass die Elster das «Diebesgut»<br />

nicht in ihr Nest bringt, sondern dass sie viele<br />

einzelne Verstecke anlegt. Dabei sind sie fast<br />

so gut wie Menschen. Man wird deshalb nie eine<br />

«kleine Schatzkammer» mit mehreren Schmuckstücken<br />

finden, sondern allenfalls einzelne Gegenstände.<br />

Dabei ist es schwer zu sagen, ob eine Elster<br />

sie versteckt hat oder ein Mensch sie verloren hat.<br />

Elstern stehlen also keinen Schmuck, schon gar nicht<br />

aus Wohnungen, bei denen ein Fenster offen steht.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 9


Entdeckt & Fair<br />

Soulbottles <strong>–</strong> für jede Flasche 1 Euro an<br />

Trinkwasserprojekte<br />

Die Macher der Soulbottles<br />

wollen Nachhaltigkeit<br />

attraktiv machen. Sexy<br />

sogar, sagen sie. Wie sie das<br />

machen wollen? Fürs Erste mit Trinkflaschen,<br />

die nicht nur nachhaltig und<br />

praktisch sind, sondern darüber hinaus<br />

auch noch wirklich gut aussehen.<br />

Um die Leute dazu zu bringen, mehr<br />

Hahnenwasser aus der eigenen Flasche<br />

zu trinken, statt sich abgefülltes Wasser<br />

zu kaufen, hatten sie eine spezielle Idee.<br />

Wie bedruckte T-Shirts sollten die<br />

Flaschen zu einem indivi duellen<br />

Begleiter werden, bedruckt mit einem<br />

Design, über das man sich immer<br />

wieder freut. In Zusammenarbeit mit<br />

einigen Zeichnern und Illustratorinnen<br />

haben sie dann die diversen Designs für<br />

die Soulbottles entworfen, zu denen<br />

immer wieder neue dazukommen.<br />

Die Flaschen selbst werden in Europa<br />

produziert, enthalten natürlich keine<br />

Weichmacher, sind dank der grossen<br />

Öffnung nicht nur einfach zu reinigen,<br />

sondern es ist auch sehr angenehm,<br />

daraus zu trinken. Pro verkaufte<br />

Flasche spendet Soulbottles zudem<br />

1 Euro an Trinkwasserprojekte.<br />

Erhältlich sind die Soulbottles für<br />

CHF 29.00 in der Schweiz exklusiv<br />

bei rrrevolve.ch und dem rrrevolve<br />

Concept Store in Zürich.<br />

Obstbäume<br />

Sehr viele alte, robuste<br />

und resistente Sorten<br />

Sortenbroschüre verlangen<br />

Gerne beraten wir Sie<br />

www.tonisuter.ch<br />

Tel. 056 493 12 12 Fax: 056 493 16 12<br />

Langacker 21 5405 Baden-Dättwil<br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> ab 1. September am Kiosk.<br />

Oder jetzt abonnieren unter www.<strong>NATURZYT</strong>.ch<br />

oder Telefon 043 542 72 91<br />

Weitblick über Stierva. © Lorenz A. Fischer<br />

Genuss mit Panorama<br />

Geniessen Sie regionale Spezialitäten zwischen<br />

Savognin und Stierva. Der Wanderweg führt entlang<br />

der «Veia digl Pader» mit Gedichten, die Ihnen über<br />

die App Parc Ela auf Rätoromanisch vorgelesen<br />

werden.<br />

3-Gang-Menü für CHF 39.00<br />

Gültig vom 21. <strong>Juni</strong> bis 19. Oktober <strong>2014</strong><br />

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<strong>2014</strong><br />

wandern weltweit<br />

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10 <strong>NATURZYT</strong>


KONSUM<br />

ETHLETIC-Fussbälle <strong>–</strong> nachhaltig & fair am Ball<br />

Am 12. <strong>Juni</strong> ist es so weit,<br />

die Fussball-WM in<br />

Brasilien wird angepfiffen!<br />

Auch in der Schweiz steigt<br />

das Fussballfieber und die Nachfrage<br />

nach Fussbällen ist gross. Unter der<br />

grossen Auswahl an Bällen findet sich<br />

auch die Marke ETHLETIC, die für<br />

nachhaltige und faire Fussbälle steht.<br />

Die ETHLETIC-Bälle werden in<br />

Pakistan in Produktionsstätten<br />

hergestellt, die sich an faire Arbeitsbedingungen<br />

und ökologische Produktionsstandards<br />

halten. Die Arbeiter und<br />

auch viele Arbeiterinnen erhalten einen<br />

existenzsichernden Lohn und der<br />

Betrieb erhält bei Einhaltung der<br />

Standards eine Fairtrade-Prämie. Mit<br />

dieser werden verschiedene Sozialprojekte<br />

für die Angestellten realisiert,<br />

darunter eine kostenlose Krankenversicherung<br />

und ein Schulprojekt für die<br />

Kinder der Arbeiter.<br />

Die Materialien der handgenähten<br />

Bälle sind umweltverträglich: Die Blase<br />

im Innern des Balles ist aus Naturkautschuk<br />

und auch die Hülle entsteht<br />

aus nachhaltig produzierten Materialien.<br />

Die Bälle tragen das Max-Havelaar­<br />

Gütesiegel und sind FSC-zertifiziert.<br />

ETHLETIC-Fussbälle sind in verschiedenen<br />

Modellen ab CHF 29.00<br />

erhältlich über den HELVETAS FAIR­<br />

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oder an der Weinbergstrasse 24<br />

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Die umweltfreundliche<br />

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Die Schulthess-Geräte werden mit viel Stolz und Engagement<br />

in Wolfhausen im Zürcher Oberland entwickelt und<br />

produziert! Wir leisten unseren Beitrag, damit heutige<br />

und künftige Generationen in einer intakten Umwelt leben<br />

können. Schulthess steht für:<br />

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• Sehr einfache Bedienung<br />

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<strong>NATURZYT</strong> 11


12 <strong>NATURZYT</strong>


Auf Entdeckungsreise im grössten Naturpark der Schweiz<br />

Im Herzen von<br />

Graubünden<br />

<strong>NATURZYT</strong> 13


Im Herzen von Graubünden liegt der Parc Ela, mit 548 Quadrat kilometern<br />

der grösste Naturpark der Schweiz. In der vielseitigen Landschaft um die<br />

Alpenpässe Albula, Julier und Septimer erfährt und erlebt man die ursprüngliche<br />

und vielfältige Natur.<br />

V<br />

om tiefsten Punkt in<br />

der Schinschlucht mit<br />

745 Metern bis zum<br />

höchsten Punkt Piz Kesch<br />

auf 3418 Meter ändern sich Farben und<br />

Formen der Landschaft immer wieder:<br />

sanfte Heckenlandschaften, blühende<br />

Trockenwiesen, schroffe Schluchten,<br />

urchige Föhrenwälder, karge Landschaften<br />

mit Gletschern und Bergseen,<br />

imposante Weitblicke von hohen<br />

Gipfeln sowie eine aussergewöhnliche<br />

Vielfalt an Pflanzen und Tieren.<br />

BALZ IM BERGWALD<br />

In drei Naturwaldreservaten wird seit<br />

Jahren kein Baum mehr gefällt und<br />

die Waldentwicklung der Natur überlassen.<br />

Am Crap Furò oberhalb von Surava,<br />

bei La Niva oberhalb von Savognin<br />

und im Val Faller bei Mulegns wachsen<br />

Fichten, Föhren und Lärchen ohne<br />

Nutzungsansprüche durch Menschen.<br />

Davon profitieren viele Pflanzen, Pilze<br />

und Tiere, die in einem bewirtschafteten<br />

Wald wenig Raum zum Leben finden.<br />

Zwei grosse Sonderwaldreservate im<br />

Albulatal und im Surses sind auf<br />

den Schutz des Auerhuhns ausgelegt.<br />

Auerhühner, die in ganz Europa stark<br />

gefährdet sind, leben in lichten Nadelund<br />

Nadelmischwäldern mit einer<br />

dichten Krautschicht und reagieren<br />

empfindlich auf Störung. Im Parc Ela<br />

lebt eine der letzten grossen Populationen<br />

der Schweiz. In den Sonderwaldreservaten<br />

wird der Wald deshalb gezielt auf<br />

die Bedürfnisse der Auerhühner hin<br />

gepflegt. Störungen durch Freizeitaktivitäten<br />

im Winter und während der Brutzeit<br />

im Frühling sollten aber möglichst<br />

klein bleiben. Deshalb werden keine<br />

Exkursionen zu den Auerhühnern angeboten.<br />

Ihre Verwandten, die ebenfalls<br />

scheuen, aber recht häufig vorkommenden<br />

Birkhühner, können jedoch im<br />

Frühling in Begleitung eines Wildhüters<br />

bei der Balz beobachtet werden.<br />

Im Jagdbanngebiet Ela, im Val Faller<br />

bei Mulegns und im Val Tuors bei Bergün<br />

leben grosse Kolonien von Steinböcken<br />

und Gämsen, Hirschen und Rehen. Nicht<br />

selten kreisen Steinadler und Bartgeier<br />

über der Gegend.<br />

SCHATZINSEL DER ARTENVIELFALT<br />

<strong>Das</strong> Hochplateau der Alp Flix bezaubert<br />

durch die Weite und den Blick auf<br />

den Piz Platta. Fett- und Trockenwiesen<br />

verzahnen sich mit Bergwald, Hoch-<br />

und Flachmoore formen mit Bergseen<br />

ein vielfältiges Mosaik. Als Moorlandschaft<br />

von nationaler Bedeutung<br />

steht die Alp Flix unter Schutz. Eiszeitliche<br />

Gletscher schürften einst die<br />

weite Ebene ab und schufen ein fein<br />

gegliedertes Relief mit Kuppen und<br />

Senken. Wo sich Grundwasser und das<br />

Wasser der Bäche sammelten, bildeten<br />

sich Flach- und Hochmoore.<br />

Selbst Fachleute waren überrascht,<br />

als sie am 2. Geo-Tag der Artenvielfalt<br />

im Jahr 2000 auf der Alp Flix innerhalb<br />

von nur 24 Stunden 2092 Arten dokumentieren<br />

konnten. Unter vielem<br />

anderem wurden auch über 86 Vogelarten<br />

und mehr als 500 verschiedene<br />

Blütenpflanzen gefunden. Neu entdeckte<br />

Arten wurden nach der Alp benannt,<br />

wie die Dungmücke «Rhexoza flixella»<br />

oder der Blattfloh «Trioza flixiana».<br />

Seit damals gilt die Alp Flix als Schatzinsel<br />

der Artenvielfalt und wird unter<br />

Federführung der Stiftung «Schatzinsel<br />

Alp Flix» wissenschaftlich untersucht.<br />

Ziel ist es, die gesamte Artenvielfalt zu<br />

Birkhühner können im Frühling<br />

in Begleitung eines Wildhüters<br />

bei der Balz beobachtet werden.<br />

(Foto: Bergün Filisur Tourismus)<br />

14 <strong>NATURZYT</strong>


NATUR ERFAHREN<br />

Artenreiche Magerwiese<br />

mit Arnika. (Foto: Lorenz Fischer)<br />

erfassen und die ökologischen Zusammenhänge<br />

zu klären. Die Alp Flix<br />

ist dank dem saisonal betriebenen «Bus<br />

alpin» mit dem öffentlichen Verkehr<br />

gut erreichbar.<br />

WILDE GLETSCHERLAND-<br />

SCHAFT UND EINE 300-JÄHRIGE<br />

GLETSCHERLEICHE<br />

<strong>Das</strong> Kesch-Ducan-Gebiet bei Bergün ist<br />

geprägt von Gletschern und Firnfeldern.<br />

Die Landschaft von nationaler Bedeutung<br />

wurde über die Jahrhunderte vom<br />

Porchabella-Gletscher unterhalb des<br />

Piz Kesch geformt. Vor dem Gletscher<br />

erstreckt sich ein einzigartiges, sich<br />

ständig wandelndes Gletschervorfeld.<br />

Es fasziniert durch Stille, Steine und<br />

die Dynamik des Wassers. Spezialisierte<br />

Pflanzen und Tiere haben sich an das<br />

karge Leben im Geröll angepasst.<br />

Ehemalige Moränen aus Gesteinsmaterial,<br />

das vom Gletscher abgelagert<br />

wurde, zeugen von vergangenen<br />

Gletscherständen. Einst bedeckte der<br />

Porchabella-Gletscher das ganze<br />

Val Tuors, zog sich aber bis 1900 bis zur<br />

Kesch-Hütte zurück. Seit damals<br />

schmilzt der Gletscher aufgrund der<br />

Klimaerwärmung weiter, und zwar<br />

immer schneller. Was vielen Sorgen<br />

bereitet, freut die Archäologie. So gab<br />

der Porchabella-Gletscher 1992 die<br />

Gletscherleiche einer jungen Frau frei,<br />

die um 1700 herum gelebt hat. An ihrem<br />

Todestag hatte sie ihr dunkelblondes<br />

Haar mit Netz und Filzhut bedeckt, war<br />

in einen langen, gefütterten Wollmantel<br />

gehüllt, trug eine Bluse und Lederschuhe.<br />

Während der Sommermonate<br />

<strong>2014</strong>/15 werden auf der Kesch-Hütte<br />

SAC Nachbildungen dieser Fundstücke<br />

ausgestellt.<br />

Eine Besonderheit ist der aussergewöhnliche Orchideenreichtum.<br />

(Foto: Bergün Filisur Tourismus)<br />

<strong>NATURZYT</strong> 15


Felsentor im Val d'Agnel<br />

auf der Exploratour.<br />

(Foto: Lorenz Fischer)<br />

Blühende<br />

Alpenrosen ob<br />

Savognin.<br />

(Foto: Savognin<br />

Tourismus im<br />

Surses)<br />

Hochmoor mit Scheiden-Wollgras auf der<br />

Alp Flix und Blick auf den Piz Platta.<br />

(Foto: Lorenz Fischer)<br />

Im Parc Ela unterwegs und Wissenswertes<br />

über die Tier- und Pflanzenwelt<br />

erfahren <strong>–</strong> spannende und<br />

einzigartige Naturerlebnisse,<br />

ob auf eigene Faust, mit fachkundiger<br />

Führung oder interaktiv, im Kesch gebiet<br />

erleben. Die Alpenflora erkunden und<br />

kennenlernen oder auf einer geologischen<br />

Bergwanderung auf Schritt<br />

und Tritt mit der Erdgeschichte in<br />

Kontakt kommen <strong>–</strong> von der Natur sich<br />

inspirieren lassen und Natur hautnah<br />

erfahren.<br />

EXPLORATOUR <strong>–</strong> GEOLOGISCHE<br />

WANDERUNG<br />

Die Bergwanderung vom Julierhospiz<br />

über die Fuorcla digl Leget bis nach<br />

Bivio folgt auf Schritt und Tritt der<br />

Erdgeschichte. Als vor 160 Millionen<br />

Jahren der Ur-Kontinent Pangäa<br />

zerbrach, trennte das Urmeer Tethys die<br />

europäische von der afrikanischen<br />

Kontinentalplatte. 60 Millionen Jahre<br />

später drifteten die beiden Kontinente<br />

wieder gegeneinander und die Alpen<br />

falteten sich auf. Spuren davon sind auf<br />

der Exploratour noch heute zu sehen.<br />

Dort liegt eine Zone frei, die normalerweise<br />

verborgen ist <strong>–</strong> der einstige<br />

Übergang vom Kontinent in den Ozean.<br />

Weitere Highlights auf der Wanderung<br />

sind die römischen Karrenspuren im<br />

Fels, 200 Millionen Jahre alte Souvenirs<br />

vom Meer und das imposante Himmelstor.<br />

Der Exploratour-Flyer mit Karte<br />

enthält Informationen zur Geologie an<br />

12 Posten. Besonders spannend ist die<br />

Wanderung mit dem Exploratour-Kit,<br />

das bei dem Tourismusbüro in Bivio<br />

und Savognin ausgeliehen werden kann.<br />

Es enthält Forschungswerkzeuge wie<br />

Geologenhammer und Salzsäure sowie<br />

ein Handbuch mit Anleitungen für<br />

Experimente und Beobachtungen. Man<br />

blickt ins Innere von Steinen, löst Steine<br />

auf oder beobachtet, wie sich Bergblumen<br />

ans steinharte Leben im Fels<br />

angepasst haben.<br />

EXKURSION ALP FLIX<br />

<strong>Das</strong> Hochplateau der Alp Flix bezaubert<br />

durch die Fett- und Trockenwiesen,<br />

welche sich mit Bergwald, Hoch- und<br />

Flachmooren und Bergseen in ein<br />

vielseitiges Mosaik verzahnen. Victoria<br />

Spinas, eine Kennerin der Alp Flix,<br />

16 <strong>NATURZYT</strong>


Mit 584 Quadratkilometern der<br />

grösste Naturpark der Schweiz.<br />

Wissenswertes<br />

Die Rhätische Bahn verkehrt ab<br />

Chur stündlich nach Tiefencastel,<br />

dem Eingangstor in den Parc Ela.<br />

Von dort fährt sie über Filisur nach<br />

Bergün und dann ins Engadin.<br />

Postautokurse erschliessen das<br />

untere Albulatal und das Surses mit<br />

Savognin und Bivio. Im Sommer<br />

und Herbst sind einige der<br />

schönsten Wandergebiete mit Bus<br />

alpin und Wanderbus erschlossen.<br />

In Bergün und Savognin werden<br />

E-Bikes vermietet. Schulen,<br />

Gruppen oder Firmen haben die<br />

Möglichkeit, einen ein- oder<br />

mehrtägigen Natureinsatz im Parc<br />

Ela zu leisten. Bei der Arbeit in<br />

der Natur lernen sie den Parc Ela<br />

kennen und tragen zur Förderung<br />

der Artenvielfalt im Naturpark bei.<br />

Erfahrene Fach personen begleiten<br />

die Gruppen beim Pflegen von<br />

Hecken, Entbuschen von Weiden,<br />

Mähen von Mooren oder Bauen<br />

von Trockenmauern.<br />

NATUR ERFAHREN<br />

führt in der Exkursion durch die Flora<br />

und Fauna <strong>–</strong> und kann auch einige<br />

Geschichten über Forschungsprojekte,<br />

Mensch und Natur erzählen.<br />

Die Exkursionen finden statt am 16.7.,<br />

6.8. und 13.8.<strong>2014</strong> von 13.30 bis 16 Uhr.<br />

Treffpunkt ist beim Berghaus Piz Platta.<br />

EXPEDITION KESCH INTERAKTIV<br />

Mit der Smartphone-App Parc Ela<br />

lässt sich das Keschgebiet bei Bergün<br />

interaktiv entdecken. Drei Routen<br />

führen zu insgesamt 39 interessanten<br />

Punkten mit Kurztexten, Audiobeiträgen<br />

und Bildern über die Vielfalt des<br />

Porchabella-Gletschervorfelds und die<br />

Zusammenhänge zwischen Gletscherrückgang,<br />

Klimawandel und Energienutzung.<br />

Auf der Route 1 «Mit Spiertin<br />

auf den Spuren der Eiszeit» führt<br />

der Gletschergeist Spiertin Kinder ab<br />

8 Jahren und ihre Eltern von der Busstation<br />

in Chants im Val Tuors bis zur<br />

Kesch-Hütte SAC, wobei der Rückzug<br />

des Porchabella-Gletschers erwandert<br />

wird. Die reine Wanderzeit für die<br />

4,5 km beträgt etwa 3 Stunden.<br />

Die Route 2 «Expedition ins Land der<br />

Extreme» lässt die Wandernden mit<br />

GPS-Unterstützung die Vielfalt des<br />

Gletschervorfelds des Porchabella­<br />

Gletschers und das Leben in Fels und<br />

Eis erkunden. Der Weg ist 2,7 km lang,<br />

Dauer etwa 2 <strong>–</strong> 3 Stunden. Die Route 3<br />

«Energieweg rund um die Kesch­<br />

Hütte» zeigt die vorbildliche Energiegewinnung<br />

und -verwendung der<br />

Kesch-Hütte sowie den Zusammenhang<br />

zwischen Energienutzung und<br />

Klimawandel im Hochgebirge. Die<br />

interaktiven Routen stehen in der App<br />

Parc Ela zur Ver fügung und können<br />

auch offline herunter geladen werden.<br />

NATURWALDRESERVAT CRAP FURÒ<br />

Der Pfad der Pioniere führt von<br />

Surava zur Felsnadel Crap Furò, der<br />

geo grafischen Mitte Graubündens,<br />

nach Alvaneu Bad und wieder zurück.<br />

<strong>Das</strong> Naturwaldreservat Crap Furò<br />

wird seit einigen Jahren nicht mehr<br />

bewirtschaftet und kann sich ungestört<br />

entwickeln. <strong>Das</strong> harsche Klima und<br />

Naturgewalten wie Steinschläge,<br />

Kontakt und weitere<br />

Informationen<br />

Info- und Buchungsstelle Parc Ela<br />

Telefon 081 659 16 18<br />

info@parc-ela.ch<br />

www.parc-ela.ch<br />

www.facebook.com/parcela<br />

Murgänge und Lawinen haben eine<br />

Waldvielfalt geschaffen, wie man sie<br />

sonst in der Schweiz kaum auf<br />

so kleinem Raum antrifft. Mehrere<br />

Aussichtspunkte geben den Blick frei<br />

ins untere Albulatal und die gegenüberliegende<br />

Talseite. Länge 9 km, Wanderzeit<br />

2 <strong>–</strong> 4 Stunden. Tipp: Auf dem Weg<br />

liegt der Schaftobelfall, ein einfach<br />

kaskadenartiger fallender Wasserfall<br />

mit einer Höhe von 63 Metern. Der<br />

Schaftobelfall ist von Alvaneu Bad<br />

oder Surava erreichbar.<br />

Text Judith Burri, Michael Knaus<br />

Fotos Lorenz Andreas Fischer, Parc Ela<br />

<strong>NATURZYT</strong> 17


Zwergorchis (Chamorchis alpina) <strong>–</strong><br />

die kleine Gipfelstürmerin<br />

Die Zwergorchis macht ihrem Namen<br />

alle Ehre: Sie wächst nur fünf bis<br />

fünfzehn Zentimeter hoch. Ihre grasartigen<br />

Laubblätter wirken wie dichte<br />

Grasbüschel. Die Zwergorchis macht<br />

es also dem Wanderer nicht einfach,<br />

sie zu entdecken, denn auch<br />

die Blüten, die sich zwischen Anfang<br />

Juli und Ende August öffnen, sind<br />

unauffällig grün bis gelblich grün. So<br />

klein und unscheinbar diese Orchidee<br />

sein mag, so robust und zäh ist sie.<br />

Die Zwergorchis behauptet sich<br />

nämlich in einem Lebensraum, in<br />

dem ein unwirtliches Klima herrscht:<br />

Die Gipfelstürmerin wächst auf<br />

windexponierten grasigen Felsbändern<br />

und Kreten auf über 2200 Meter<br />

Höhe. Der Wind, der hier über<br />

die kalkigen Kuppen bläst, fegt den<br />

Schnee weg und ermöglicht so der<br />

Pflanze eine längere Wachstumsperiode.<br />

Auf dieser Höhe sind kaum<br />

noch fliegende Insekten anzutreffen,<br />

die die Blüten bestäuben könnten.<br />

Die Zwergorchis lockt deshalb<br />

mit reichlich fliessendem Nektar<br />

Ameisen an, die die Pollenmasse<br />

zu Fuss von einer Pflanze zur<br />

nächsten transportieren. Wandertipps<br />

mit genauen Standortangaben<br />

in: «Orchideenwanderungen im<br />

<strong>Schweizer</strong>ischen Nationalpark»,<br />

von Claudia und Beat Wartmann,<br />

ISBN 978-3-9523218-9-8, CHF 15.00.<br />

18 <strong>NATURZYT</strong>


<strong>NATURZYT</strong> 19<br />

NATUR ERFAHREN


Durchs Jahr mit einem Igel<br />

Heimischer Sympathieträger:<br />

der Braunbrustigel<br />

20 <strong>NATURZYT</strong>


Mit seinem Stachelkleid, der spitzen Schnauze, den kleinen<br />

runden Knopfaugen und seinem kecken Blick ist der Igel<br />

der Liebling unter den Wildtieren in der schweizerischen<br />

Landschaft. Was nicht heisst, dass sein Leben einfach ist.<br />

Denn der motorisierte Individualverkehr und die Versiegelung der<br />

Landschaft raffen jährlich Tausende von Igeln dahin. Dabei kann<br />

dem geschützten Wildtier mit einfachen Massnahmen geholfen<br />

werden. Man muss nur wissen, wie und wo.<br />

NATUR ERFAHREN<br />

N<br />

ATURZYT hat zusammen<br />

mit dem Igelzentrum<br />

Zürich den Jahreszyklus<br />

eines Igels in der Stadt begleitet.<br />

Und dabei allerhand Interessantes<br />

und Unbekanntes über die stachligen<br />

Tiere erfahren.<br />

Seit über einer Woche herrschen<br />

frühlingshafte Temperaturen in der<br />

Stadt. An allen Ecken und Enden<br />

spriessen Gräser, entfalten sich Blätter,<br />

blühen Bäume und Sträucher und<br />

verbreiten ihren süssen Duft. Zahlreiche<br />

Insekten sind bereits unterwegs.<br />

Frühling ist’s. Zeit für einen Igel, nennen<br />

wir ihn X1, aus dem Winterschlaf aufzuwachen.<br />

X1 hat den Winter ohne grosse<br />

Probleme in einem Familiengarten am<br />

Zürichberg überstanden: Eingekugelt in<br />

seinem Winternest bei einer reduzierten<br />

Körpertemperatur von etwa 5 °C und<br />

einer Atemfrequenz von 3<strong>–</strong>4 Atemzügen<br />

pro Minute. Nun haben die längeren<br />

Tage und die warmen Temperaturen seine<br />

Lebensgeister geweckt. Langsam, aber<br />

stetig steigt die Körpertemperatur des<br />

Igels, eines Weibchens, wieder auf 36 °C<br />

an und die Herzfrequenz pendelt sich<br />

bei 40<strong>–</strong>50 Atemzügen pro Minute ein.<br />

Nach dem Eindunkeln wagt die Igelin<br />

sich heuer zum ersten Mal aus ihrem<br />

Nest. Noch etwas steif, streckt sie die<br />

Nase in die Höhe, schnuppert, wittert<br />

und legt dann los. Sie muss jetzt unbedingt<br />

Würmer, Schnecken und Insekten<br />

finden, denn ihr Hunger ist gross. Kein<br />

Wunder, hat doch X1 rund 30 % ihres<br />

Gewichtes in der langen Winterpause<br />

verloren. Zu ihrem Glück hat sich das<br />

Familiengartenquartier nicht gross<br />

verändert. So findet sich X1 bald wieder<br />

zurecht. Und diese komischen grossen,<br />

aufrecht gehenden Wesen, die sich bei<br />

schönem Wetter immer in den Gärten<br />

tummeln, sind nachts mit Ausnahmen<br />

nicht mehr anzutreffen, das weiss X1<br />

noch vom letzten Jahr.<br />

AUF IN DIE STADT<br />

Igel, genauer der Braunbrustigel<br />

(lat. Erinacaeus europaeus), sind in der<br />

Schweiz bis auf eine Höhe von 1000 Meter<br />

über Meer nachgewiesen. Eventuell<br />

kommen sie auch noch in höheren Lagen<br />

vor, aber so genau weiss man das nicht,<br />

denn die nachtaktiven, scheuen Tiere<br />

sind nur mit viel Aufwand zu beobachten.<br />

Früher traf man die Stachelritter<br />

vermutlich in halboffenen Graslandschaften,<br />

Wäldern mit Lichtungen und<br />

Waldrändern an. Heute präsentiert<br />

sich ein anderes Bild. Der Igel kommt<br />

vorwiegend im menschlichen Siedlungsraum<br />

vor. Denn die stachligen Tiere<br />

benötigen gute Nahrungsquellen sowie<br />

vielgestaltige Rückzugs- und Unterschlupforte,<br />

wie sie in naturnahen<br />

Hintergärten, Grünflächen in Wohnsiedlungen,<br />

Familiengärten, Parks und<br />

Friedhöfen zu finden sind. In ein tönigen,<br />

landwirtschaftlich intensiv genutzten<br />

Agrarflächen fühlt sich der Igel nicht<br />

wohl. Ganz anders verhält es sich mit<br />

dörflichen Siedlungen, Agglomerationen<br />

und Städten. Hier findet er kleinräumige,<br />

reich strukturierte Gebiete mit zahlreichen<br />

Versteckmöglichkeiten und<br />

einem ausreichenden Futterangebot.<br />

Nicht selten wird er dabei an Komposthaufen,<br />

unter Hecken und Sträuchern<br />

und auch an Futterstellen von Haustieren<br />

gesehen. Dies sind die Gründe,<br />

warum das Wildtier Igel zu den sogenannten<br />

Kulturfolgern gehört. Damit<br />

<strong>NATURZYT</strong> 21


ezeichnet man Tiere, die dem Menschen<br />

in seine Siedlungen und Behausungen<br />

nachfolgen. Auch in die Städte.<br />

IGELKARUSSELL IM<br />

FAMILIEN GARTEN<br />

Mai. Seit einigen Wochen ist X1 nun<br />

bereits in ihrem angestammten Streifgebiet<br />

unterwegs. Tagsüber schläft sie,<br />

mal hier, mal dort, und abends geht<br />

sie los. Dank ihres guten Orientierungsvermögens<br />

kennt sie sich in «ihren»<br />

Familiengärten bestens aus. Sie weiss<br />

genau, wo die Komposthaufen stehen,<br />

wo sie ihren Durst stillen und wo sie<br />

durch Zäune schlüpfen kann. Jede Nacht<br />

stöbert X1 herum und verlässt sich dabei<br />

ganz auf ihre Nase. Denn diese ist, nebst<br />

dem Gehör, ihr wichtigstes Sinnesorgan.<br />

Mit ihm erkennt sie die unterschied-<br />

lichsten Gerüche und ortet Artgenossen.<br />

Aber bis jetzt hat sie sich nicht für ihresgleichen<br />

interessiert, ist sie doch, wie alle<br />

Igel, eine Einzelgängerin. Doch heute<br />

ist alles anders. Ein Igelmännchen, Y2,<br />

umkreist sie unermüdlich. Über drei<br />

Kilometer hat er, auf der Suche nach ihr,<br />

bereits zurückgelegt. Und auch Glück<br />

gehabt, musste er doch zwei breite<br />

Strassen überqueren. Jetzt lässt er sich<br />

nicht mehr abwimmeln. Beharrlich zieht<br />

er seine Kreise, und auch wenn X1 ihn<br />

wegschubsen will, der Igelmann bleibt<br />

dran. Stunden dauert diese Treibephase,<br />

das so genannte Igelkarussell, nun<br />

bereits, untermalt mit Schnauben und<br />

lautem Schnaufen. Endlich lässt X1 den<br />

Igelmann ran. Sie legt ihre Stacheln eng<br />

an den Körper und drückt ihren Bauch<br />

auf den Boden, damit sich Y2 bei der<br />

Kopulation nicht verletzt. Nach vollzogener<br />

Paarung geht alles schnell voran.<br />

Der Igelmann trollt sich von dannen.<br />

Ab jetzt ist die künftige Igelmutter auf<br />

sich alleine gestellt. Aber X1 ist eine<br />

erfahrene Igelin, bereits zwei Mal hat<br />

sie Junge aufgezogen.<br />

EINE GEEIGNETE KINDERSTUBE FÜR<br />

DEN IGELNACHWUCHS<br />

Für den Igelnachwuchs braucht eine<br />

Igelmutter eine geeignete Kinderstube.<br />

Diese ist oftmals dieselbe, in der schon<br />

der Winterschlaf abgehalten wurde.<br />

Wichtig ist, dass das Nest mit Blättern<br />

und Gras gut isoliert ist und potenziellen<br />

Nesträubern keinen Zutritt gewährt.<br />

Unterschlupf und Nistmaterial finden<br />

sich am besten in naturbelassenen,<br />

das heisst nicht aufgeräumten Gärten<br />

Junge Igel bekauen alles, was sie antreffen. So lernen sie,<br />

was fressbar ist. (Foto: Titus Meier)<br />

Igelmutter mit wenige Tage altem Nachwuchs.<br />

(Foto: Judith Pfefferli)<br />

Frischgeborenes Igelbaby ausserhalb des Nestes.<br />

Zum Glück holte es die Mutter wieder zurück.<br />

Dieser Jungigel im Herbstlaub muss noch Gewicht<br />

zulegen für den Winterschlaf.<br />

22 <strong>NATURZYT</strong>


NATUR ERFAHREN<br />

Igel laufen aus Bequemlichkeit gerne auf Wegen. (Foto: Andrea Weidt)<br />

und Parks. Nach rund 35 Tagen<br />

werden zwei bis sieben Jungtiere ohne<br />

Fell, aber bereits mit Stacheln geworfen.<br />

Damit die Geburtswege der Mutter<br />

nicht verletzt werden, liegen die etwa<br />

100 weissen Erstlingsstacheln eingebettet<br />

in der aufgequollenen Haut der<br />

Igelbabys. Nach der Geburt verändert<br />

sich der Hautdruck, und die Stacheln<br />

richten sich auf. Die Neugeborenen sind<br />

wahre Leichtgewichte, bringen sie doch<br />

nicht mehr als 20 Gramm auf die Waage.<br />

Während der ersten 14 Tage bleiben die<br />

Augen und die Ohren geschlossen, aber<br />

dann entwickeln sich die Jungigel zügig.<br />

Am Ende der dritten Lebenswoche stossen<br />

die Milchzähne durch und das Fell ist<br />

gewachsen. Tagsüber bleibt die Mutter<br />

im Nest mit ihren Jungen, denn rauszugehen<br />

wäre zu gefährlich. Nähert sich<br />

ein Feind dem Versteck, faucht sie laut.<br />

Die Sonne ist untergegangen und<br />

die Abenddämmerung leuchtet in<br />

beeindruckenden Farben. Bereits seit<br />

einer Woche entdecken die zwei Jungigel<br />

die grosse Familiengartenwelt. Die<br />

beiden Racker müssen rasch kennenlernen,<br />

was ihnen alles an Fressbarem<br />

vor die Igelschnauze kommt. Dabei ist<br />

ihnen Mutter Igel keine grosse Hilfe.<br />

Aus diesem Grunde wird alles intensiv<br />

berochen und bekaut. In ihrer sechsten<br />

Igelzentrum Zürich<br />

Seit 1998 setzt sich das Igelzentrum für naturnahe Lebensräume für Igel<br />

und andere Wildtiere im Siedlungsraum ein. <strong>Das</strong> Igelzentrum hilft in<br />

folgenden Bereichen:<br />

−−<br />

Beratung: Die Fachleute des Igelzentrum stehen für Fragen aus der<br />

Bevölkerung zum Wildtier Igel zur Verfügung.<br />

−−<br />

Igelpflege und medizinische Versorgung: Für jährlich rund 150 stationär aufgenommene<br />

Igel leitstet das Igelzentrum Pflege und medizinische Versorgung.<br />

−−<br />

Lebendige Umweltbildung: An mehr als 100 Veranstaltungen pro<br />

Jahr infor miert das Igelzentrum Gross und Klein über das Stacheltier vor<br />

ihrer Haustür.<br />

−−<br />

Öffentlichkeitsarbeit: <strong>Das</strong> Igelzentrum vermittelt Interessierten praktische<br />

Informationen im Umgang mit Igeln.<br />

<strong>Das</strong> Igelzentrum steht von Montag bis Freitag von 16 bis 18 Uhr für Fragen unter<br />

Telefon 044 362 02 03 zur Verfügung. Oder per E-Mail an info@igelzentrum.ch<br />

<strong>Das</strong> Igelzentrum unterstützen<br />

<strong>Das</strong> als Verein organisierte Igelzentrum wird durch Spendengelder finanziert.<br />

Die Igel und das Igelzentrum Zürich danken für grosse und kleine Unterstützungen<br />

jeglicher Art.<br />

Kontakt<br />

Igelzentrum Zürich, Hochstrasse 13, 8044 Zürich<br />

Telefon 044 362 02 03, www.igelzentrum.ch<br />

PC-Konto: 87-119136-3, IBAN: CH66 0900 0000 8711 9136 3<br />

Möchten Sie das Igelzentrum kennenlernen?<br />

Besuchen Sie eine öffentliche, kostenlose Veranstaltung des Igelzentrums.<br />

Die Termine finden Sie unter www.igelzentrum.ch/aktuell.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 23


Lebenswoche wird die Mutter sie zum<br />

letzten Mal säugen, ab dann müssen<br />

die beiden Igelchen selber für ihr Futter<br />

aufkommen. Käfer, Würmer, Larven und<br />

vieles mehr kommen auf den Speise zettel<br />

und werden einverleibt. Bei der Futtersuche<br />

alleine bleibt es aber bei weitem<br />

nicht. Weitere Herausforderungen<br />

warten auf die beiden Jungigel.<br />

ÜBERLEBEN IN DER STADT<br />

Die erste Lebensphase ist nicht einfach<br />

für Igelbabys. Futterknappheit, zu<br />

wenig Milch oder Infektionen raffen<br />

bereits in den ersten Lebenswochen<br />

viele junge Igel dahin. Hinzu kommen<br />

natürliche Feinde wie der Fuchs, der<br />

Dachs, der Uhu oder jagende Hunde.<br />

Die grösste Gefahr für alle Igel stellt<br />

aber der Mensch dar. An erster Stelle<br />

steht der motorisierte Strassenverkehr.<br />

Jährlich werden Zigtausende von<br />

Igeln über fahren. Auf dem Land wie<br />

auch in der Stadt. Temporeduktionen<br />

in Quartieren bringen daher nicht nur<br />

den Kindern und Erwachsenen einen<br />

Mehrwert, auch Tiere profitieren davon.<br />

Daneben können Schächte, Gruben,<br />

Swimmingpools, offene Kellerfenster,<br />

Teiche, Netze, Mähgeräte und dergleichen<br />

mehr zu tödlichen Igelfallen<br />

werden. Dabei bräuchte es einzig mehr<br />

Aufmerksam- und Achtsamkeit, und<br />

viele Igel könnten ihre aktiven Monate<br />

schadlos(er) überstehen.<br />

Zurück zu X1 und ihren beiden<br />

Jungen. Diese hatten bisher Glück und<br />

sind noch immer gefrässig. Längst<br />

gehen sie getrennte Wege, einzig auf<br />

ihren nächtlichen Streifzügen kann<br />

es vorkommen, dass sich ihre Wege<br />

kreuzen. Inzwischen ist es Herbst<br />

geworden, der Winter kann jederzeit<br />

hereinbrechen. Grund genug, sich<br />

das Winterschlafgewicht anzufressen.<br />

Für die beiden Jungigel ist das kein<br />

Problem. Der Nahrungstisch ist reich<br />

gedeckt und die Familiengartensiedlung<br />

verkehrsarm. Ganz anders sieht<br />

die Sache für spätgeborene Septemberigel<br />

aus. Sie müssen sich in viel kürzerer<br />

Zeit winterfit fressen, was zur Folge hat,<br />

dass sie manchmal noch im November<br />

oder Dezember und auch tagsüber auf<br />

Futtersuche anzutreffen sind. Denn<br />

wenn sie das Winterschlafgewicht von<br />

500 Gramm nicht erreichen, werden<br />

sie den Winter nicht überstehen.<br />

WINTERSCHLAF<br />

X1 hat ein gutes Jahr hinter sich. Keine<br />

Selbstverständlichkeit, denn mit ihren<br />

vier Jahren ist sie bereits eine ältere<br />

Igeldame. Sie blieb von Krankheiten und<br />

Unfällen verschont, und auch die<br />

Parasiten, Flöhe und Würmer, die sie<br />

besiedeln, halten sich in Grenzen. Die<br />

Temperaturen sind jetzt täglich gesunken<br />

und sie beginnt ihren Winterschlaf.<br />

Seit 70 Jahren -<br />

bekannt, beliebt, bewährt.<br />

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Mücken, Wespen, Sonne…<br />

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24 <strong>NATURZYT</strong>


In ihrem alten, gut gepolsterten Nest im<br />

Familiengarten. Winterschlaf heisst aber<br />

nicht, dass sie jetzt bis zum Frühling<br />

durchschläft. Im Durchschnitt verbringen<br />

Igel nur rund 80% der Zeit schlafend. Ist<br />

das Wetter mild, sind Unterbrechungen<br />

des Winterschlafs nicht ungewöhnlich.<br />

Meist bleiben die Tiere in dieser Zeit<br />

im Nest und schlafen dann einfach<br />

weiter. Sie warten auf frühlingshafte<br />

Temperaturen und darauf, dass der<br />

Igelzyklus weiter geht.<br />

Text / Fotos Igelzentrum Zürich,<br />

Judith Pfefferli, Titus Meier,<br />

Andrea Weidt<br />

Ein igelfreundlicher Garten<br />

«So schaffen Sie in Ihrem Garten<br />

Lebensraum für Kleinlebewesen<br />

und sorgen damit für einen reich<br />

gedeckten Tisch für Igel und andere<br />

Schleckmäuler.»<br />

−−<br />

Auf eine reichhaltige Strukturierung achten, zum Beispiel mit Hecken<br />

−−<br />

Einheimische Wildpflanzen verwenden<br />

−−<br />

Totholz liegen lassen und Laubhaufen anlegen<br />

−−<br />

Baum- und Strauchschnitt zu Asthaufen aufschichten<br />

−−<br />

Überalterte Obstbäume stehen lassen<br />

−−<br />

Auf Magerwiese/Blumenrasen anstatt auf sterilen Rasenteppich setzen<br />

−−<br />

Verzicht auf Insektizide; Schneckenkorn (eisenphosphathaltige Produkte)<br />

nur im «Notfall» und ganz gezielt und lokal einsetzen<br />

−−<br />

Massvolles Düngen mit organischem Dünger oder Kompost<br />

NATUR ERFAHREN<br />

Mehr Informationen unter www.igelzentrum.ch/igelfreundlichergarten<br />

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Foto: <strong>Schweizer</strong> Wanderwege / C. Sonderegger<br />

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<strong>NATURZYT</strong> 25


26 <strong>NATURZYT</strong><br />

Illustration von Sandra Huguenin,<br />

www.kunstdiebewegt.ch


Tierisch gute<br />

Interviews<br />

Wir sind nicht die einzigen Lebewesen auf diesem Planeten,<br />

doch sehen wir die Dinge immer nur aus unserer Sicht. Wie<br />

aber wäre es, wenn wir hören könnten, was unsere 4-, 8- oder<br />

111-beinigen Mitbewohner dieser Erde uns zu sagen haben?<br />

Was würden sie wohl über uns Menschen denken und wie würden<br />

sie ihr Zusammenleben mit uns empfinden?<br />

NATUR BEWAHREN<br />

Eine spannende Idee <strong>–</strong> sähen wir das ganze<br />

einmal aus ihrer Sicht und erführen, was<br />

sie uns alles zu sagen hätten. <strong>NATURZYT</strong><br />

hat sich deshalb entschlossen, neue Wege<br />

auszuprobieren und sich darüber Gedanken zu<br />

machen, was wäre, wenn sie wie wir sprächen und<br />

wir sie einfach fragen könnten.<br />

EINE SPEZIES, SO GEHEIMNISVOLL<br />

WIE EINE VOLLMONDNACHT<br />

Auf lautlosen Schwingen ziehen sie durch die hereinbrechende<br />

Nacht. Die einen sind fasziniert von ihren<br />

Fähigkeiten, bei den anderen schüren sie Unbehagen.<br />

Blutsaugende Vampire oder doch eher nützliche<br />

Mückenvertilger? Eine Spezies, so geheimnisvoll wie<br />

eine Vollmondnacht. Die Fledermaus.<br />

Als wir eines frühen Morgens in die Redaktion<br />

kamen, sahen wir ein haariges, dunkelbraunes Etwas<br />

an der Wand, welches von weitem gesehen entfernt<br />

einer Tarantel oder Vogelspinne glich. Der Schreck<br />

war gross, wandelte sich aber in Erstaunen, als wir<br />

sahen, dass unser Gast eine kleine Fledermaus war.<br />

Sie musste wohl noch spätabends unbemerkt durch<br />

ein offenes Fenster hereingekommen sein. Also<br />

flugs einen Karton, eines dieser viereckigen Lineale<br />

und ein Küchentuch gepackt und schon war eine<br />

Tagesunterkunft für die Kleine gebastelt. Nur noch auf<br />

die Redaktionsterrasse stellen und die Kleine konnte<br />

gehen, wann immer sie wollte. Zum Dank dafür war<br />

sie bereit, mit uns das nächste Interview zu führen.<br />

Hallo, mein Name ist Erna Fledermaus, und ich<br />

vertrete meine Spezies im heutigen Interview.<br />

Es gibt vieles, das ihr von uns nicht wisst. Und vieles<br />

werden wir euch auch nie verraten.<br />

Hallo liebe Erna, vielen Dank, dass du dieses<br />

Interview mit uns machst. Wir haben einige<br />

Fragen an dich, die erste gleich vorweg:<br />

Weshalb werdet ihr uns vieles nie verraten?<br />

Weshalb müsst ihr Menschen immer alles wissen?<br />

Es gibt einfach Dinge, die braucht ihr nicht zu<br />

wissen. Weil sie erstens nicht wissenswert für euch<br />

sind, und euch zweitens auch nicht immer alles<br />

etwas angeht.<br />

Ja, der Mensch ist wohl doch ein sehr<br />

neugieriger Zeitgenosse. Ist es denn falsch,<br />

alles verstehen zu wollen?<br />

Nein, falsch ist es nicht. Doch müsst ihr auch lernen,<br />

dass es gewisse Dinge im Leben gibt, die einfach<br />

so sind, wie sie sind. Ausserdem muss man ja nicht<br />

jeden Mythos entzaubern, nicht wahr?!<br />

<strong>NATURZYT</strong> 27


Also gut, da hast du wohl recht. Einiges<br />

wissen wir ja schon über euch Fledertiere.<br />

So zum Beispiel, dass ihr euren Weg im<br />

Dunkeln via Ultraschallsignale finden könnt<br />

und eure Beute auch so ortet. Ausserdem<br />

gibt es ja verschiedene Arten von Fledertieren.<br />

Welcher Gattung gehörst du denn an,<br />

liebe Erna?<br />

Ich bin eine kleine Abendseglerin und gehöre zu<br />

den Insekten fressenden Fledertieren, welche in<br />

Siedlungsräumen jagen.<br />

Also bist du kein<br />

Blutsauger? Kannst<br />

du uns trotzdem<br />

etwas über diese<br />

Gattung erzählen?<br />

Müssen wir Angst vor<br />

Vampir-Fledermäusen<br />

haben oder ist das<br />

eher eine Erfindung<br />

von Bram Stoker?<br />

Nein, ich gehöre nicht zu<br />

den Blutsaugern.<br />

Vampir- Fledermäuse<br />

leben zwar vom Blut<br />

ihrer Beute, aber sie<br />

töten sie nicht. Eigentlich<br />

ritzen sie nur die Haut<br />

auf, um zu trinken. Man<br />

könnte das entfernt mit<br />

einem Blutegel oder<br />

einer Zecke vergleichen.<br />

Todesopfer gibt es nur,<br />

wenn es zu viele Fledermäuse<br />

und zu wenig<br />

Beutetiere gibt. Es sind<br />

ja auch schon Elche<br />

gestorben, weil sie<br />

Hunderte von Zecken im Pelz stecken hatten.<br />

Den schlechten Ruf haben sie wohl eher Dracula zu<br />

verdanken. Ausserdem gibt es ja nicht nur die<br />

Insekten fressenden und die Blut saugenden Fledertiere,<br />

sondern es gibt auch noch die Gattung derer,<br />

die Obst gerne mögen und auch Nektar trinken. Die<br />

tragen dazu bei, dass verschie dene Pflanzen bestäubt<br />

werden und sich so weiterverbreiten können.<br />

Apropos Verbreitung, sprich Vermehrung:<br />

Wir wissen, dass ihr meist nur ein Junges pro<br />

Jahr oder manchmal bei einigen Arten auch<br />

Zwillinge bekommt und dass die Männchen<br />

der Fledertiere die Weibchen, höchst unromantisch,<br />

im Halbschlaf begatten. Faszinierend<br />

ist auch, dass ihr den Samen so lange<br />

aufbewahren könnt, bis der richtige Zeitpunkt<br />

da ist, das Junge auch zu bekommen. Was<br />

Im Gespräch mit <strong>NATURZYT</strong><br />

Erna Fledermaus als kurzer Gast in der<br />

<strong>NATURZYT</strong>-Redaktion und spontan bereit für<br />

unser Interview. Sie ist eine Zwergfledermaus <strong>–</strong><br />

eine kleine Abendseglerin und Mutter von<br />

Zwillingen. Ihre Lieblingsspeisen sind kleine<br />

Insekten <strong>–</strong> vor allem Mücken gehören zu ihren<br />

Favoriten.<br />

aber unglaublich ist, ist die pure Vorstellung,<br />

dass ihr eure Jungen kopfüber hängend<br />

bekommt. Ist das nicht enorm schwierig, und<br />

läuft ihr da nicht Gefahr, eure Kleinen zu<br />

verlieren, indem sie nach der Geburt gleich<br />

auf den Boden fallen?<br />

Tja, die Geburt ist wohl genauso schmerzhaft und<br />

schwierig, wie wenn ihr ein Kind bekommt.<br />

Da wir aber in Verbänden in sogenannten Wochenstuben<br />

gebären, können wir uns wenn nötig auch<br />

gegenseitig unter stützen.<br />

Es ist auf jeden Fall sehr<br />

selten, dass ein Kleines<br />

runterfällt. Normalerweise<br />

klammert es sich<br />

sofort reflexartig am<br />

Bauch des Muttertieres<br />

fest.<br />

Wir alle haben schon<br />

mal einen Kopfstand<br />

gemacht, und das<br />

wurde mit der Zeit<br />

recht unangenehm,<br />

weil uns das ganze<br />

Blut in den Kopf<br />

schoss. Ihr jedoch<br />

schlaft kopfüber.<br />

Kannst du uns erklären,<br />

weshalb das so<br />

ist, und ist es denn für<br />

euch nicht unangenehm,<br />

wenn euch das<br />

ganze Blut in den<br />

Kopf schiesst?<br />

Und was, wenn ihr<br />

mitten in der Schlafphase<br />

mal müsst?<br />

Auf diese Frage habe ich<br />

schon gewartet. <strong>Das</strong> Ganze nennt man Evolution.<br />

Wir haben uns ganz einfach so entwickelt. Es passt<br />

zu unserer Lebensart und unserem Lebensraum<br />

bzw. unseren bevorzugten Wohnorten. Unsere<br />

Unterkünfte sind so geschaffen, dass wir uns prima<br />

hinhängen können, um uns auszuruhen, und unser<br />

Organismus ist so konzipiert, dass wir damit keine<br />

Mühe haben, wenn wir kopfüber hängen. Und wenn<br />

wir mal müssen, ist das ja nicht so, als wären wir<br />

festgebunden. Dann fliegen wir kurz weg, um uns zu<br />

erleichtern. Ganz genauso, wie wenn ihr des Nachts<br />

zur Toilette geht. Also streicht eure Vorstellung, wie<br />

wir uns den Pelz schmutzig machen. Wir sind<br />

äusserst reinliche Tiere.<br />

Bitte entschuldige, Erna, so war das nicht<br />

gemeint. Wir wollten euch nicht zu nahe<br />

treten. Gibt es noch irgendetwas, was ihr uns<br />

28 <strong>NATURZYT</strong>


Menschen gerne sagen würdet, und was<br />

können wir für euch tun, um euch zu helfen?<br />

<strong>Das</strong> weiss ich doch, ihr braucht euch nicht zu entschuldigen.<br />

Ihr könnt uns unterstützen mit<br />

Unterkünften und damit, dass ihr nicht unser Essen<br />

(Insekten) vergiftet. Hängt euch doch so einen<br />

Fledermaus-Kasten ans Haus und wir halten dafür<br />

im Gegenzug euer Heim von Ungeziefer frei. So<br />

können wir gut miteinander und nebeneinander<br />

leben.<br />

Es gäbe vieles, das wir euch Menschen noch<br />

gerne sagen würden. Aber eines ist wirklich wichtig.<br />

Nehmt euch ein Beispiel an uns. Wir leben in<br />

grossen Verbänden und sind sehr sozial. Wir kennen<br />

keine Rangordnung. Bei uns ist jeder gleich viel wert<br />

und jeder hat seinen Platz.<br />

Wir halten uns gegenseitig warm, weil es uns hilft,<br />

unsere eigenen Ressourcen zu schonen, und wenn<br />

wir überwintern, ist es egal, ob es eine Zwergfledermaus,<br />

eine Hufeisennase oder ein braunes Langohr<br />

ist. Wir bewohnen dann alle denselben Unterschlupf,<br />

egal, was für einer Unterkategorie unserer Rasse<br />

einer angehört. Am Ende sind wir doch alles<br />

Fledertiere. Und ihr… am Ende seid ihr doch alles<br />

Menschen, oder nicht?! Also denkt darüber mal<br />

nach.<br />

Ja, das ist wahrlich etwas, das wir Menschen<br />

von euch lernen sollten. Vielen Dank für<br />

diesen weisen Rat. Es war uns eine Ehre und<br />

eine Freude, dieses Interview mit dir zu<br />

führen. Wir wünschen dir alles Gute für die<br />

Zukunft und hoffen, wieder einmal von dir zu<br />

hören.<br />

Ich bin sicher, dass wir uns noch oft unterhalten<br />

werden. Auch mir war es eine Freude, euch einen<br />

kleinen Einblick in unsere Lebensweise zu geben und<br />

euch vielleicht auch etwas gelehrt zu haben.<br />

Text Auszug aus «Ravensong <strong>–</strong> Auch Tiere haben<br />

eine Stimme» (in Arbeit)<br />

Foto fledermausschutz.ch<br />

Illustration Sandra Huguenin, kunstdiebewegt.ch<br />

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<strong>NATURZYT</strong> 29


Der Gemeine Flieder<br />

(Syringa vulgaris).<br />

Er stammt aus Südosteuropa<br />

und gehört zur<br />

Familie der Ölbaumgewächse.<br />

Claudias naturnaher Garten<br />

Flieder ist nicht<br />

gleich Flieder!<br />

Liebe garten- und naturbegeisterte Leserinnen und Leser,<br />

in dieser <strong>Ausgabe</strong> widme ich mich ausschliesslich dem<br />

Flieder. Ich will Ihnen aber aufzeigen, dass Flieder nicht<br />

gleich Flieder ist. Da wäre zum einen der Gemeine Flieder<br />

(Syringa vulgaris). Er stammt aus Südosteuropa und gehört zur<br />

Familie der Ölbaumgewächse. Er ist eine gern gesehene Zierpflanze<br />

in Garten und Park, verströmt den typischen Fliederduft<br />

und dient in unzähligen Gedichten als Thema.<br />

30 <strong>NATURZYT</strong>


A<br />

uch ein Thema, allerdings<br />

ein eher unrühmliches, ist<br />

der andere Flieder, auch<br />

Sommerflieder, Schmetterlingsflieder<br />

oder Schmetterlingsstrauch<br />

genannt. Unter dieser Bezeichnung<br />

ist immer nur eine Fliederart<br />

gemeint: Buddleja davidii, zur Familie<br />

der Braunwurzgewächse gehörend<br />

und aus China und Tibet stammend.<br />

Ihm gehört in dieser <strong>NATURZYT</strong>-<br />

<strong>Ausgabe</strong> unsere ganze Aufmerksamkeit.<br />

Nicht weil er so schön blüht oder<br />

betörend duftet und bei den Schmetterlingen,<br />

aber auch bei vielen Gartenbesitzern<br />

so beliebt ist. Sondern weil er<br />

sich zunehmend zu einem grossen<br />

Problem entwickelt.<br />

KONKURRENT VON EINHEIMISCHEN<br />

PFLANZEN<br />

Und genau das ist das Problem. Durch<br />

seine weite Verbreitung, durch die lange<br />

Keimfähigkeit der im Boden liegenden<br />

Samen und durch sein schnelles<br />

Wachstum tritt er in Konkurrenz zu<br />

unseren einheimischen Pflanzen. Durch<br />

breite Sommerfliederbestände werden<br />

ansonsten besonnte Flächen beschattet<br />

und die einheimischen Pflanzen werden<br />

verdrängt. <strong>Das</strong> wiederum wirkt sich<br />

negativ auf die einheimische Insektenwelt<br />

aus. Der Sommerflieder besitzt<br />

zwar ein reichhaltiges Nektarangebot,<br />

und die Schmetterlinge, Bienen und<br />

Hummeln tummeln sich in grosser Zahl<br />

auf dieser Pflanze, aber als Futterpflanze<br />

für Schmetterlingsraupen spielt der<br />

Sommerflieder überhaupt keine Rolle.<br />

Wenn nun der Sommerflieder die<br />

einheimischen Nektar- und Raupenfutterpflanzen<br />

verdrängt, fehlt den<br />

Schmetterlingsraupen ihr Futter. Und<br />

ohne Raupen keine Schmetterlinge <strong>–</strong><br />

da nützen auch Hunderte Sommerflieder<br />

nichts.<br />

NATUR BEWAHREN<br />

DER SOMMERFLIEDER PRODUZIERT<br />

BIS ZU 3 MILLIONEN SAMEN<br />

Ende des 19. Jahrhunderts kam der<br />

Sommerflieder als Zierpflanze nach<br />

Europa. Da er eine unkomplizierte,<br />

schnell wachsende und reichlich<br />

blühende Pflanze ist, war er rasch sehr<br />

beliebt und wurde grosszügig in den<br />

Gärten angepflanzt. Nur 30 Jahre später<br />

hat sich der Sommerflieder aus den<br />

Gärten davongemacht und sich in der<br />

freien Natur angesiedelt.<br />

Der Sommerflieder ist eine eigentliche<br />

Pionierpflanze, das heisst, er siedelt<br />

sich gerne dort an, wo nicht oder<br />

noch nicht viel wächst, wo es also noch<br />

genügend offenen Boden hat (Kiesplätze,<br />

Fels- und Mauerritzen usw.).<br />

Die Samen brauchen zum Keimen keine<br />

Nährstoffe, sie sind also anspruchslos,<br />

was ihnen einen weiteren Vorteil<br />

verschafft. Die Keimlinge wachsen sehr<br />

rasch, und der Sommerflieder blüht<br />

bereits nach nur einem Jahr das erste<br />

Mal <strong>–</strong> und produziert von da an auch<br />

Samen. Die Samen werden durch den<br />

Wind weit verbreitet. Eine ausgewachsene<br />

Pflanze produziert bis zu 3 Millionen<br />

Samen, die über mehrere Jahre keimfähig<br />

sind! Und als ob dies nicht schon<br />

genug wäre, verbreitet sie sich zusätzlich<br />

noch vegetativ durch unterirdische<br />

Wurzelausläufer. So verwundert es nicht,<br />

dass heute der Sommerflieder eine häufig<br />

anzutreffende Pflanze ist, der es eigentlich<br />

an allen Standorten, ausser auf<br />

nassen Böden, wohl ist.<br />

Bereits an den Blättern erkennen wir den Sommerflieder (Buddleja davidii).<br />

Und auch die Blüten des Sommerflieders (Buddleja davidii) (Bild) unterscheiden<br />

sich klar von denjenigen des Gemeinen Flieders.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 31


EIN INVASIVER NEOPHYT<br />

Diese Zusammenhänge gilt es zu begreifen<br />

und die Bedeutung der bedrohlichen<br />

Ausbreitung des Sommerflieders<br />

zu verstehen. Der Sommerflieder<br />

(Buddleja davidii) ist ein invasiver Neophyt.<br />

«Neophyten sind gebiets fremde<br />

Pflanzenarten, die nach dem Jahr 1500<br />

in die Schweiz eingebracht wurden und<br />

wildlebend etabliert sind. Invasive<br />

Neophyten sind Pflanzenarten, die sich<br />

so stark und rasch ausbreiten, dass sie<br />

andere für den betreffenden Lebensraum<br />

charakteristische Arten verdrängen»<br />

(Definition www.infoflora.ch).<br />

Rund 10% unserer Flora sind Neophyten,<br />

davon ist nur jede zehnte Art invasiv.<br />

Die <strong>Schweizer</strong>ische Kommission zur<br />

Erhaltung der Wildpflanzen betreibt<br />

eine Informationsstelle für invasive<br />

Neophyten. Der Sommerflieder<br />

(Buddleja davidii) steht auf der Schwarzen<br />

Liste.<br />

Auf der «Schwarzen Liste» sind<br />

diejenigen invasiven Neophyten zu<br />

finden, die Schäden in den Bereichen<br />

Biodiversität, Gesundheit und Wirtschaft<br />

anrichten. Die Ausbreitung dieser<br />

Pflanzen muss verhindert werden.<br />

Demgegenüber sind auf der «Watch-<br />

List» diejenigen invasiven Neophyten<br />

aufgelistet, die das Potenzial haben,<br />

Ein verblühter Sommerflieder mit trockenen<br />

Samenständen, bereit, zu versamen und sich auszubreiten.<br />

Spätestens jetzt wäre Handeln gefragt.<br />

Schäden zu verursachen. Diese Pflanzen<br />

müssen gut beobachtet werden. Die<br />

Pflanzenlisten sind ersichtlich unter<br />

www.infoflora.ch/de/flora/neophyten.<br />

EINHEIMISCHE ALTERNATIVEN<br />

BEVORZUGEN<br />

Aufgrund der Problematik, dass die<br />

Buddleja davidii auf der Schwarzen<br />

Liste steht, sollte sie im Siedlungsraum<br />

(Gärten, Parks, usw.) nicht weiter<br />

angepflanzt oder sogar noch gefördert<br />

werden. Leider werden jedoch noch<br />

immer Sommerflieder verkauft, und<br />

gerade in deutschen Gartenbüchern und<br />

<strong>–</strong>zeitschriften wird er hoch gelobt<br />

und als unverzichtbar für Schmetterlinge<br />

gepriesen. <strong>Das</strong> ist <strong>–</strong> wie wir nun<br />

wissen <strong>–</strong> falsch und nicht nachvollziehbar.<br />

Haben Sie nun im Garten<br />

einen Sommerflieder (Buddleja davidii),<br />

dann ist es das Beste, ihn komplett<br />

abzu schneiden und die Wurzeln zu<br />

ent fernen. Wegen der im Boden<br />

lagernden Samen muss dieser jährlich<br />

auf neue Sprossen kontrolliert werden.<br />

Wollen Sie jedoch, aus welchen Gründen<br />

auch immer, an Ihrem Sommerflieder<br />

festhalten, dann empfiehlt es sich,<br />

die Blütenstände nach dem Verblühen<br />

sofort abzuschneiden und, wie übrigens<br />

auch die ganze Pflanze, im Kehricht<br />

zu entsorgen und auf keinen Fall im<br />

Garten zu kompostieren.<br />

Einheimische Alternativen zum<br />

Sommerflieder (Buddleja davidii)<br />

können sein: Sanddorn, Holunder,<br />

Besenginster, Färber-Ginster, Felsenmispel,<br />

Zimt-Rose oder andere Wildrosen-Arten.<br />

Herzlich Claudia Ebling<br />

www.natur-im-garten.ch<br />

Claudias Veranstaltungstipp:<br />

Am Dienstag, 17. <strong>Juni</strong> <strong>2014</strong>, von 13.30 bis ca. 16.30 Uhr<br />

führe ich folgenden Kurs in meinem Garten durch:<br />

Text/Fotos Claudia Ebling/Fotalia<br />

Erlebnis naturnaher Garten!<br />

Dieser Kurs ist der perfekte Einstieg in die Thematik des naturnahen Gartens.<br />

Sie finden vor Ort die verschiedensten Gartenbereiche und Kleinstrukturen.<br />

Sie lernen den Garten als Lebensraum für einheimische Pflanzen und Tiere<br />

kennen, erfahren Zusammenhänge zwischen Beetbepflanzung und Schmetterlingen,<br />

und beim Rundgang erhalten Sie viele Tipps für die eine oder andere<br />

Umsetzung im eigenen Garten.<br />

Ort: Büelweg 6, 5213 Villnachern<br />

Anmeldung: erwünscht unter info@natur-im-garten.ch oder 056 442 56 27<br />

Kosten: 30 Fr. pro Person<br />

Bitte beachten Sie, dass die Teilnehmerzahl begrenzt ist.<br />

Ich freue mich auf zahlreiche Interessierte!<br />

32 <strong>NATURZYT</strong>


Geniessen Sie die<br />

Grillzeit nachhaltig<br />

Die Temperaturen steigen, die Tage werden länger, lau warme<br />

Brisen streichen über die Haut und bringen den Duft des Sommers.<br />

Bald schon folgen die gemeinsamen Grill-Abende in trauter Zweisamkeit,<br />

mit Freunden oder der Familie.<br />

G<br />

enüsslich werden die Grilladen mariniert,<br />

präpariert, zurechtgeschnitten und auf<br />

Spiesse drapiert. Auch das Gemüse und<br />

das Obst wird geschnipselt, gewickelt<br />

und farbenprächtig als Bei lagen oder Desserts<br />

zusammengestellt.<br />

Was gibt es Schöneres, als eine arbeitsreiche Woche<br />

beim Grillieren ausklingen zu lassen und mit Freunden<br />

Energie für die kommende Woche zu tanken?<br />

<strong>Das</strong> klingt herrlich, wenn nur der Aufwand um die<br />

Auswahl der Nahrungsmittel nicht wäre.<br />

Wer behält schon den Überblick in diesem<br />

Dschungel an Aussagen, Produktlabels und Werbeversprechen?<br />

Haben Sie den Durchblick und wissen<br />

genau, was Sie essen? Oder gehören Sie auch zu den<br />

Personen, die sich eigentlich noch so gerne damit<br />

auseinandersetzen würden, aber aufgrund der Vielzahl<br />

und verwirrenden Aussagen aufgegeben haben?<br />

<strong>NATURZYT</strong> 33


<strong>NATURZYT</strong> versucht, ein bisschen Klarheit zu<br />

schaffen und Ihnen nütz liche Informationen für Ihre<br />

nächsten Ein käufe oder Restaurantbesuche zu geben.<br />

DIE RICHTIGE WAHL IST NICHT EINFACH<br />

Es gibt fast unzählige Kriterien, welche bei der Vergabe<br />

der Lebensmittel- Labels zu erfüllen sind. Jedes Label<br />

hat eigene Kriterien zu Ökologie und Tierwohl, welche<br />

sich mit einem anderen Label überschneiden können.<br />

Auch gibt es mittlerweile Kombi-Labels (z.B. Bio +<br />

Naturaplan), welche die Vorgaben zweier oder<br />

mehrerer Labels erfüllen. Zudem erfüllen ökologische<br />

Labels (z.B. Bio) nicht immer auch soziale Belange,<br />

wie sie bei einem Fairtrade-Label (z.B. Max Havelaar)<br />

im Vordergrund stehen, oder nehmen gleich starke<br />

Rücksicht auf das Tierwohl. Beispielsweise gewichtet<br />

das Label Naturafarm das Tierwohl speziell hoch. Und<br />

genau diese Potenzierung der Möglichkeiten schafft<br />

die unübersicht liche Situation. Kein Label kann<br />

alle Anforderungen zu 100% abdecken. Daher gibt es<br />

nur den Weg, dass jeder für sich entscheidet, welches<br />

Label für ihn das Optimale ist und den eigenen<br />

Anforder ungen genügt.<br />

Der WWF Schweiz, der <strong>Schweizer</strong> Tierschutz<br />

und die Stiftung Konsumentenschutz haben im<br />

Oktober 2010 eine sehr umfassende Labelbewertung<br />

vorge nommen und die wichtigsten Labels punkto<br />

Nach haltigkeit geprüft. Beurteilt wurden folgende<br />

Kriterien:<br />

ȤȤ<br />

Umwelt (Wasser, Boden, Biodiver sität, Klima [bei<br />

der Fischerei auch Fischerei management])<br />

ȤȤ<br />

Tierwohl (genügend Tageslicht, Frisch luftzufuhr,<br />

Auslauf, Bewegungs möglichkeit, Qualität und<br />

Nachvollziehbarkeit der Nahrung, kurze Transportwege<br />

mit Wasser und Futter)<br />

ȤȤ<br />

Soziale Aspekte<br />

ȤȤ<br />

Risiken für Konsumenten und Dritte<br />

ȤȤ<br />

Glaubwürdigkeit (Unabhängigkeit, Kontrolle,<br />

Geltungsbereich, Trans parenz und Entwicklungsfähigkeit)<br />

TIERWOHL ODER UMWELTSCHUTZ<br />

Im Hintergrundbericht «Labels für Lebensmittel»<br />

werden alle Kriterien zu Umwelt, Tierwohl, Sozialem,<br />

Risiken und Glaubwürdigkeit detailliert ausgewertet.<br />

Unter dieser Betrachtung wird verständlich, wie<br />

unterschiedlich die Labels in den einzelnen Bereichen<br />

abschneiden. Zum Beispiel schneidet das Weide-Beef<br />

Bio der Migros bei allen Kriterien sehr gut ab (siehe<br />

Abbildung 1) <strong>–</strong> Naturafarm von Coop ist punkto<br />

Tierwohl stark, zeigt im Bereich Umwelt aber<br />

Schwächen (siehe Abbildung 2). Konsumenten<br />

müssen also entscheiden: Liegt ihnen das Tierwohl<br />

stärker am Herzen oder der Umweltschutz?<br />

Als Konsumenten erwarten wir von den Produzenten<br />

umwelt- und tiergerechte Produktion unseres<br />

Fleisches. Wir sollten dabei aber nicht vergessen, dass<br />

auch die tier- und umweltfreundlichste Fleischproduktion<br />

aufgrund des grossen Ressourcenverbrauchs<br />

(Futtermittel) und des Methanausstosses zu Umweltbelastungen<br />

führt.<br />

In der Schweiz werden pro Kopf und Jahr über<br />

50 kg Fleisch konsumiert. Konkret heisst das:<br />

Wir essen im Jahr über 199 000 Tonnen Schweine,<br />

91 000 Tonnen Geflügel, 80 000 Tonnen Rinder,<br />

25 000 Tonnen Kälber, 9900 Tonnen Schafe und<br />

13 000 Tonnen andere Tiere. Total über 400 000<br />

Tonnen Fleisch, wovon 70 % über Migros und Coop<br />

verkauft werden. Solange zum Mittag- und Abendessen<br />

immer Fleisch auf dem Teller sein muss, wird diese<br />

Masse an Fleisch nie vollständig tier- und umweltgerecht<br />

produziert werden.<br />

Weide-Beef Bio (Migros)<br />

Naturafarm (Coop)<br />

Tierwohl<br />

Glaubwürdigkeit<br />

Tierwohl<br />

Glaubwürdigkeit<br />

Wasser<br />

Wasser<br />

Risiken für<br />

Dritte<br />

Soziales<br />

Boden<br />

Risiken für<br />

Dritte<br />

Soziales<br />

Boden<br />

Klima<br />

Biodiversität<br />

Klima<br />

Biodiversität<br />

Abbildung 1 <strong>–</strong> Weide-Beef Bio gut bis sehr gut in<br />

allen Bereichen<br />

Abbildung 2: Naturafarm <strong>–</strong> sorgsam zum Tierwohl,<br />

weniger gut im Bereich Umwelt und Soziales<br />

(Detaillierte Auswertung aller Labels auf www.wwf.ch/de/aktiv/ besser_leben/ratgeber/lebensmittellabels einsehbar)<br />

34 <strong>NATURZYT</strong>


Tierfreundlich gehaltene Hühner …<br />

… schmecken auch besser.<br />

Ein paar weitere Anregungen zum Nachdenken zum Thema<br />

Lebens mittelproduktion und nachhaltiger Konsum<br />

MILCH, MILCHPRODUKTE<br />

Die Milch-Kuh produziert Milch, um ihr Junges,<br />

das Kalb, zu säugen. Wird sie regelmässig gemolken,<br />

gibt sie auch Milch, wenn das Kalb nicht mehr bei<br />

ihr ist. Sie muss jedoch wieder trächtig werden, um<br />

den Milch-Kreislauf aufrechtzuerhalten. Ein Milchwirtschaftsbetrieb<br />

hat in der Regel keine Verwendung<br />

für Kälber (ausser bei Nachzucht des eigenen<br />

Bestandes) und verkauft diese entweder an<br />

«Aufzucht betriebe» (wächst zum Rind heran) oder<br />

lässt sie zu Kalbfleisch verarbeiten. Die Milchleistung<br />

der Kuh hängt von ihrem Alter und Rasse ab. Bei<br />

Höchstleistung gibt eine Milchkuh zwischen 30 und<br />

60 kg Milch pro Tag. Die so genannten Hochleistungskühe<br />

werden durchschnittlich ca. 5 Jahre alt. Noch<br />

vor gut 20 Jahre gab eine Hochleistungskuh zwischen<br />

15 und 30 kg Milch pro Tag und wurde im Durchschnitt<br />

10 Jahre alt. Diese Entwicklung führt auch<br />

zu vermehrten Erkrankungen der Tiere (Euterentzündung<br />

etc.), was wiederum zu häufigerem<br />

Einsatz von Medikamenten führt.<br />

KALBLFLEISCH<br />

Kalbfleisch ist hart ausgedrückt ein «Abfallprodukt»<br />

der Milchproduktion. Entweder kostet es<br />

die «Aufzucht» und wird zum Rind, oder es<br />

wird geschlachtet. Kalbfleisch kann teurer verkauft<br />

werden und der Ertrag fliesst schneller, als wenn es<br />

zum Rind heranwächst. Rein wirtschaftlich gesehen<br />

ist es ein lukrativer Zweig, Kalbfleisch zu produzieren.<br />

In der Schweiz haben wir klare Bestimmungen,<br />

ab welchem Lebenstag das Kalb von der Mutterkuh<br />

genommen werden darf und was gefüttert werden<br />

soll, um genügend Nährstoffe zu erhalten und auch<br />

entsprechend qualitativ hochwertiges Fleisch zu<br />

liefern.<br />

Bei Kalbfleisch ist darauf zu achten, «rotes»<br />

Kalbfleisch zu kaufen. Denn bei weissem Kalbfleisch<br />

wurde das Tier mangelhaft ernährt. Wenig Eisen,<br />

welches zur Entwicklung der roten Blutkörperchen<br />

beiträgt. Diese sind wiederum für die Sauerstoff zufuhr<br />

des Körpers unabdingbar. Somit isst man eigentlich<br />

ein ungesundes Tier <strong>–</strong> weil das Fleisch im Volksmund<br />

als zarter und schmackhafter gilt, was absolut nicht<br />

der Wahrheit entspricht.<br />

Milchproduktekonsum 2012<br />

Käse 42,01 %, Quark 0,67 %, Konsummilch 11,86 %, Rahm 8,05 %,<br />

Joghurt 3,26 %, übrige Frischmilchprodukte inkl. Speiseeis 2,80 %,<br />

Dauermilchwaren 10,58 %, Butter 16,95 %, Andere Verwertung<br />

3,81 % Total 3 470 831 Tonnen Milchäquivalent (entspricht 1 kg<br />

Milch) / Jahr<br />

* Die Milchleistung wird nicht in Litern, sondern aufgrund der<br />

Qualitäts bestimmungen in kg gemessen. Quelle: swissmilk.ch<br />

<strong>NATURZYT</strong> 35


Erzeugnisse tierischen Ursprungs<br />

Hierzu zählen sämtliche Fleischprodukte, aber auch Käse, Butter,<br />

Milch, Eier usw. und im weitesten Sinn auch Teigwaren, Backwaren,<br />

welche tierische Erzeugnisse enthalten könnten. <strong>Das</strong>s heisst,<br />

dass wir sämtliche Lebensmittel «auf dem Radar» haben sollten,<br />

wenn uns eine artgerechte und nachhaltige «Produktion» unserer<br />

«Lebensmittel» interessiert.<br />

HÜHNERFLEISCH UND EIER<br />

Jeder kennt das Bild der glücklichen Hühner, welche<br />

glückliche Eier legen. Nun stelle man sich vor, dass<br />

diese glücklichen Hühner gar nicht so glücklich sind,<br />

sondern je nach Haltung mehr als 90% ihres <strong>Das</strong>eins<br />

auf ihrem verkoteten Nistplatz sitzen und aufgrund<br />

des Bewegungsmangels viele offene, ent zündete<br />

Körperstellen aufweisen. Sie würden erschrecken,<br />

wie die Realität aussieht. Deshalb: legen Sie Wert<br />

auf <strong>Schweizer</strong> Eier aus biologischer Produktion.<br />

Bio-Eier garantieren regelmässigen Auslauf im<br />

Freien, kleine Herdengrössen und Futter aus<br />

biologischem Anbau.<br />

RESTAURANTBESUCHE<br />

Leider ist ein Restaurantbesuch kein Garant für gute<br />

Lebensmittelqualität. Dies ist abhängig vom Wirt<br />

und vom Koch. Die Zutaten werden nach eigenem<br />

Interesse zusammengestellt und auf der Karte<br />

an gepriesen. Der Wirt ist ver pflichtet, die Fleischherkunft<br />

eindeutig und ohne Aufforderung zu<br />

deklarieren. Und der Preis ist leider kein sicherer<br />

Indikator. Auch hier gilt: aktiv nach fragen und<br />

sich selbst eine Meinung bilden. Es gibt neben den<br />

unzähligen unabhängigen Restaurants auch organisierte<br />

Bio-Knospen-Restaurants oder «Goût<br />

Mieux»-Restaurants, wo sich der Wirt verpflichtet,<br />

Produkte aus tier- und umweltfreundlicher Produktion<br />

anzubieten.<br />

TIERSCHUTZBESTIMMUNGEN<br />

In der Schweiz weichen die Tierschutzbestimmungen<br />

von den europäischen Standards in manchen Punkten<br />

massiv ab. Dies betrifft die Haltungs bestimmungen,<br />

den Transportweg, die Tötung von nicht erwünschten<br />

Geschlechtern, Fütterung, Kontrolle, Tierarztkontrolle<br />

etc. In der Schweiz sind die Bestimmungen<br />

meist um vieles schärfer, was entsprechende Inves titionen<br />

in den Produktionsbetrieben bedeutet.<br />

Dennoch sind Tierschutz bedingungen immer<br />

nur Richtvorgaben von Mindeststandards. Diese<br />

Standards müssen von sehr vielen Betrieben (auch<br />

Labors, Tierkliniken, Tierheimen etc.) erfüllt werden<br />

und sind daher immer als Mindestmass zu verstehen.<br />

Als nachvollziehbares Beispiel gemäss Tierschutzverordnung:<br />

Die benötigte Grundfläche für 4 Hauskatzen<br />

ist laut Tierschutzgesetz mindestens 7 m 2 .<br />

Können Sie sich vorstellen, Ihre Hauskatze nur im<br />

Bade zimmer zu halten?<br />

«MAN IST, WAS MAN ISST»<br />

Jeder Konsument hat es in der Hand zu entscheiden,<br />

ob das gekaufte Lebens mittel seinen Vorstellungen<br />

von gesund und ethisch korrekt entspricht. Trauen<br />

Sie sich und fragen Sie nach oder, besser, verlangen<br />

Sie Qualität!<br />

Text Geneviève Wynter<br />

Fotos Fotalia.de, Quellen Proviande, Swissmilk,<br />

WWF, <strong>Schweizer</strong> Tierschutz<br />

Tipp <strong>–</strong> WWF-Ratgeber-App<br />

Bewusst leben, nachhaltig handeln <strong>–</strong> sich selbst und unserem Planeten Gutes tun: Die WWF Ratgeber-App unterstützt<br />

Sie dabei! Der Einkaufsratgeber, saisonale Rezepte, praktische Umwelttipps und der Footprint-Rechner warten auf Sie<br />

und liefern Ihnen Antworten zu diesen Fragen:<br />

−−<br />

Footprintrechner: Wie viele Planeten verbraucht Ihr Lebensstil?<br />

−−<br />

Rezepte: Wie kochen Sie saisonal lecker?<br />

−−<br />

Umwelttipps: Wie können Sie Ihren Alltag bewusster und nachhaltiger gestalten?<br />

−−<br />

Ratgeber Fische & Meeresfrüchte: Welche Arten und Fangmethoden sind empfehlenswert?<br />

−−<br />

Ratgeber Früchte & Gemüse: Welche Sorten haben gerade Saison?<br />

−−<br />

Ratgeber Lebensmittellabels: Was garantieren die verschiedenen Labels im Detail?<br />

−−<br />

Restaurantführer: Wo befindet sich das nächste «Goût Mieux»-Restaurant in Ihrer Nähe?<br />

−−<br />

Geräte-Effizienzcheck: Lohnt sich der Austausch Ihrer Geräte aus ökologischer und finanzieller Sicht?<br />

−−<br />

Ratgeber Haushalts-/elektronische Geräte: Welches sind die effizientesten Geräte?<br />

−−<br />

Ratgeber Licht: Mit welchen Beleuchtungsmitteln lässt sich am meisten Strom sparen?<br />

Den Ratgeber finden Sie unter wwf.ch/ratgeberapp.<br />

36 <strong>NATURZYT</strong>


Label-Überblick für die nachhaltige Grillzeit<br />

Die Tabelle widerspiegelt die Rang folge der Labelbewertung von WWF, <strong>Schweizer</strong> Tierschutz und Stiftung für Konsumentenschutz<br />

unter Berücksichtigung aller Bereiche: Umwelt, Tierwohl, soziale Aspekte, Risiken für Konsumenten und Dritte und Glaubwürdigkeit<br />

mit Gesamtpunktzahl und Gesamtbewertung. Nicht bewertet wurden Herkunftslabel wie Swiss Garantie <strong>–</strong> sicher ist<br />

aber, wenn kein Label vorhanden ist, ist Fleisch aus <strong>Schweizer</strong> Herkunft zu bevorzugen. Stand Oktober 2010.<br />

<strong>NATURZYT</strong> wollte wissen und analysierte deshalb, wie die Labels im Bereich Tierwohl (Tierhaltung) und biologische<br />

Pro duktion (Natur-/Umweltschutz) im Detail abschneiden. Die Spalte Tierwohl und Umwelt & Natur zeigt die Detailaus wertung in<br />

diesen Bereichen. Die in Klammern gesetzten Zahlen entsprechen der maximal möglichen Punktzahlerreichung resp. den<br />

erreichten Punkten der Labels in den Kategorien. Die Vergabe sehr gut heisst, über 76 % der Punkte wurden<br />

erreicht. Gut 60 <strong>–</strong> 75 % erreicht.<br />

Name Punkte (200) Bewertung gesamt Tierwohl<br />

(58 Punkte)<br />

Weide-Beef Bio (Migros) 177 Sehr empfehlenswert Sehr gut<br />

(47)<br />

KAGfreiland 176 Sehr empfehlenswert Sehr gut<br />

(55)<br />

Natura-Beef Bio 170 Sehr empfehlenswert Sehr gut<br />

(44)<br />

Demeter 164 Sehr empfehlenswert <strong>–</strong><br />

(32)<br />

Naturaplan (Coop) 164 Sehr empfehlenswert <strong>–</strong><br />

(29)<br />

Bio Knospe 163 Sehr empfehlenswert <strong>–</strong><br />

(29)<br />

Fidelio 153 Sehr empfehlenswert <strong>–</strong><br />

(29)<br />

Migros Bio 150 Sehr empfehlenswert <strong>–</strong><br />

(29)<br />

Weide-Beef (Migros) 140 Empfehlenswert Gut<br />

(41)<br />

Naturafarm (Coop) 139 Empfehlenswert Sehr gut<br />

(52)<br />

Bio natur plus (Manor) 138 Empfehlenswert <strong>–</strong><br />

(29)<br />

Terra Suisse (Migros) 131 Empfehlenswert <strong>–</strong><br />

(32)<br />

Natur Aktiv (Aldi) 127 Empfehlenswert <strong>–</strong><br />

(25)<br />

IP-Suisse 127 Empfehlenswert <strong>–</strong><br />

(32)<br />

Spar Natur Pur 125 Empfehlenswert <strong>–</strong><br />

(25)<br />

Globus organic 123 Empfehlenswert <strong>–</strong><br />

(25)<br />

Agri Natura 122 Empfehlenswert <strong>–</strong><br />

(25)<br />

Natura Beef 121 Empfehlenswert Gut<br />

(39)<br />

Bio-Siegel / EU-Bio-Logo 103 Besser als kein Label <strong>–</strong><br />

(21)<br />

Details zur Auswertung unter: wwf.ch/de/aktiv/besser_leben/ratgeber/lebensmittellabels<br />

Umwelt/Natur<br />

(98 Punkte)<br />

Sehr gut<br />

(85)<br />

Sehr gut<br />

(75)<br />

Sehr gut<br />

(82)<br />

Sehr gut<br />

(75)<br />

Gut<br />

(73)<br />

Gut<br />

(73)<br />

Sehr gut<br />

(75)<br />

Sehr gut<br />

(75)<br />

Gut<br />

(63)<br />

<strong>–</strong><br />

(45)<br />

Sehr gut<br />

(75)<br />

Gut<br />

(60)<br />

Gut<br />

(68)<br />

<strong>–</strong><br />

(58)<br />

Gut<br />

(68)<br />

Gut<br />

(68)<br />

<strong>–</strong><br />

(58)<br />

<strong>–</strong><br />

(56)<br />

<strong>–</strong><br />

(43)<br />

<strong>NATURZYT</strong> 37


<strong>Schweizer</strong> Kraftorte<br />

Orte der Kraft in der Natur<br />

Orte der Kraft sind Zonen mit erhöhter natürlicher Energie.<br />

Wir befinden uns ständig in einem energetischen Austausch mit<br />

unserer Umgebung. Wie dieser vor sich geht, lässt sich nicht<br />

genau nachweisen. Wir spüren es aber <strong>–</strong> wie den Elektrosmog<br />

einige von uns spüren. <strong>NATURZYT</strong> geht auf Entdeckungsreise<br />

zu den <strong>Schweizer</strong> Kraftorten.<br />

Ich stehe auf der kleinen Brücke,<br />

tief im Tobel. Unter mir der Bach.<br />

Sein Wasser tanzt über die Steine,<br />

wirbelt herum und gibt gurgelnde,<br />

glucksende Geräusche von sich. Ich lasse<br />

den Blick übers Bachbett gleiten, nehme<br />

die Bäume wahr. Warme Sonnenstrahlen<br />

dringen durch den Wald bis<br />

zum Grund. Sauerklee blüht. Der Duft<br />

des Bärlauchs vermischt sich mit jenem<br />

von moderndem Holz, Moos und feuchter<br />

Erde. Ich lasse meinen weichen Blick<br />

über den Talgrund schweifen. Da ist<br />

etwas, ich spür’s, ich nehme es wahr.<br />

Ich halte inne, gebe mich der Magie<br />

des Ortes hin, Atme tief durch, schweife<br />

mit weichem Blick dem Bach entlang.<br />

Ich bleibe einige Minuten in der Ruhe<br />

und rund um mich nehme ich nach und<br />

nach Bewegung wahr. Neugierige<br />

Schwebefliegen tanzen vor mir. Da und<br />

dort bringt der Luftzug ein Blatt zum<br />

Tanzen. Der Ort umfängt mich und ich<br />

werde Teil des Ortes. <strong>Das</strong> «Etwas» wird<br />

spürbarer Teil von mir und für einen<br />

Moment fühle ich mich eins mit ihm.<br />

Ein kleiner Kraftplatz, wo sich Wander­<br />

38 <strong>NATURZYT</strong>


weg und Bach kreuzen. Ein Ort, wie es<br />

unzählige gibt. Ein beseelter Ort dazu.<br />

So oder ähnlich kann sich ein Moment<br />

an einem Kraftort abspielen.<br />

Im Laufe dieser Kraftorte-Serie<br />

möchte ich Sie, verehrte Leser und<br />

Leserinnen, zu bekannten, aber auch zu<br />

bisher wenig bekannten Orten mitnehmen<br />

und Ihnen vor allem aufzeigen,<br />

wie Sie selber solche Plätze finden und<br />

erkennen können.<br />

ORTE DER KRAFT<br />

Die Bücher «Orte der Kraft» und «Die<br />

Seele des Ortes» der grossen Dame der<br />

Kraftortforschung, Blanche Merz,<br />

stehen am Anfang der Beschäftigung<br />

mit alten und neuen Kraftorten. Nach<br />

geomantischen und radiästhetischen<br />

Aspekten erforscht, wurden die Orte<br />

der Kraft von ihr auch energetisch<br />

be gründet: Orte der Kraft sind Zonen<br />

mit erhöhter natürlicher Energie. Diese<br />

Energie, die sich nicht nur erfühlen,<br />

sondern auch messen lässt, hat sich der<br />

Mensch zu allen Zeiten nutzbar<br />

gemacht. Oft sind auf solchen Kraftplätzen<br />

Kultstätten und später Kirchen<br />

und Klöster errichtet worden. Orte der<br />

Kraft finden sich auch verbreitet in der<br />

freien Natur, etwa bei Wasserfällen<br />

oder alten Bäumen, so der Rückentext<br />

zu ihrem Buch.<br />

SPÜRBARE REIZE AUSLÖSEN<br />

Kraftorte sind erst einmal Reizzonen,<br />

also Zonen, welche bei Mensch und Tier<br />

spürbare Reize auslösen können. Ein<br />

Kraftplatz hebt sich energetisch deutlich<br />

von seiner Umgebung ab. Dies lässt sich<br />

teils am Pflanzenwuchs, der Bodenstruktur<br />

oder anderen Auffälligkeiten<br />

erkennen. Wir kennen viele unterschiedliche<br />

Reizzonen. Die uns wohltuenden<br />

nennen wir Kraftplätze, die<br />

negativen Störzonen. Beide sind<br />

letztendlich nichts anderes als Orte, wo<br />

mitunter auch körperlich spürbare Reize<br />

aus gelöst werden. So mögen Insekten<br />

Reizzonen sehr. Wespen bauen hier ihre<br />

Nester, Ameisen ihre Haufen und der<br />

Imker wird sein Bienenhaus auf eine<br />

solche stellen.<br />

Wer ist überhaupt fähig, diese Orte<br />

zu erspüren? Die Erfahrung mit<br />

Besuchern des Naturenergie-Rundweges<br />

«der pfad» auf Sattel-Hochstuckli in der<br />

Wer mag diesen Findling hier aufgestellt haben und wozu?<br />

Steinkreis im Pfad-Rundweg auf Sattel-Hochstuckli. Unterschiedliche<br />

energetische Qualitäten lassen sich hier erspüren.<br />

Innerschweiz zeigt, dass praktisch jeder<br />

Mensch weit wahrnehmungsfähiger ist,<br />

als er es sich zutraut und bewusst ist.<br />

Passen Mensch und Kraftort zusammen,<br />

gehen sie in Resonanz zueinander.<br />

Wie beim Radiohören auch, müssen<br />

Empfänger und Sender aufeinander<br />

abgestimmt sein. Damit wir diesen<br />

wahrnehmen können, müssen wir zu<br />

ihm in Verbindung, in Resonanz gehen.<br />

Wenn Resonanz zwischen uns und<br />

einem Kraftplatz besteht, werden wir<br />

uns von diesem «magisch» ange zogen<br />

fühlen.<br />

Kraftorttestung mit der Bovis-Tabelle<br />

Die von Alfred Bovis erdachte und sich an der alten physikalischen Längeneinheit<br />

Ångstroem orientierende Tabelle hilft, den «taux vibratoire», den Grad an<br />

Vibration, des Ortes zu bestimmen. Der Bovis-Wert wird mittels Bovis-Tabelle<br />

und Pendel ermittelt. 6500 Bovis-Einheiten (BE) gelten als Neutralwert, höhere<br />

Werte als der Gesundheit zuträglich. Ein Kraftort sollte mindestens den<br />

doppelten Neutralwert anzeigen, also 13 000 Bovis-Einheiten.<br />

Ein Ort gilt als Kraftort, wenn er mehr als den doppelten Neutralwert anzeigt,<br />

also über 13 000 Bovis-Einheiten.<br />

NATUR ERLEBEN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 39


WOHLTUENDER AUSTAUSCH MIT<br />

DER NATUR<br />

Ohne das Romantische eines Kraftortbesuches<br />

schmälern zu wollen: wir<br />

bewegen uns hier in der Welt einfacher<br />

physikalischer Prinzipien, Naturgesetze<br />

genannt. Reizzonen und Kraftorte<br />

können daher auch mit Hilfe radiästhetischer<br />

Instrumente wie Pendel<br />

und Ruten erfasst werden. Anders als<br />

beim Messen mittels technischer<br />

Instrumente, ist bei allen Vorgehensweisen,<br />

die auf der individuellen<br />

Wahrnehmungs fähigkeit des Einzelnen<br />

beruhen, die Unschärfe immer mit<br />

dabei. Daher wird nicht jeder Mensch<br />

an einem Kraftplatz dasselbe wahrnehmen.<br />

Die einen werden möglicherweise<br />

ein Kribbeln in den Beinen<br />

verspüren, andere frösteln und kriegen<br />

Hühnerhaut, wiederum andere werden<br />

rein gar nichts spüren. Ist der Kraftort<br />

also ein Placebo, eine Frage des<br />

Glaubens oder gar der Einbildung?<br />

Keineswegs! Wahrnehmen kann ich<br />

nur das, womit ich bereit bin in Verbindung<br />

zu gehen. Um einen Kraftplatz<br />

überhaupt wahrnehmen zu können,<br />

werde ich mich diesem öffnen. Dies ist<br />

ein meditativer Vorgang, achtsam und<br />

still <strong>–</strong> da sind Jubel, Trubel, Heiterkeit<br />

wenig hilfreich. Ist dies der Fall, wird<br />

sich zwischen Kraftplatz und Mensch<br />

ein wohltuender Austausch einstellen.<br />

Ich kenne auch Plätze, wo genau das<br />

Gegenteil stattfindet. Nach nur wenigen<br />

Minuten Aufenthalt fühle ich mich<br />

kraftlos und schlaff. Dies ist ein<br />

typisches Merkmal für eine abziehende,<br />

Lebenskraft zehrende Reizzone.<br />

Die Wolfsschlucht im Naturpark Thal SO fasziniert durch ihre<br />

urweltliche Wildheit.<br />

Nicht jeder Mensch wird am selben<br />

Ort dasselbe empfinden. Jeder holt sich<br />

aus der Bandbreite eines Kraftortes genau<br />

das heraus, was er benötigt. Im Sinne der<br />

Chaos-Physik strebt jedes offene System<br />

<strong>–</strong> dazu gehört auch der Mensch <strong>–</strong> danach,<br />

seine Mitte, seine Balance zu finden.<br />

So werden wir von selber zu jenen<br />

ener getischen Aspekten und Plätzen<br />

hingezogen, die uns helfen, unser System<br />

in seine Mitte zu bringen. Dies ist<br />

übrigens die Grundlage allen energetischen<br />

und feinstofflichen Heilens.<br />

AUFBAUENDE KRAFTPLÄTZE<br />

ERSPÜREN<br />

Was aber passiert, wenn der Mensch in<br />

seiner Mitte ist und keines Ausgleichs<br />

bedarf? Wird er dann überhaupt etwas<br />

spüren? Interessanterweise ja <strong>–</strong> gleich<br />

und Gleich gesellt sich gern. Finden<br />

nämlich zwei «starke» Objekte zuei n­<br />

ander, werden sie beginnen, sich gegenseitig<br />

aufzuschwingen, dies solange,<br />

bis sie ihr derzeitig mögliches Potenzial<br />

erreicht haben. <strong>Das</strong> kennen wir von uns<br />

selber bestens <strong>–</strong> wenn zwei Menschen<br />

Sonnige Aussichten für Ihr Geld<br />

Seit 1991 bauen wir Solarkraftwerke, verwirklichen<br />

Klima Pilotprojekte, fördern Solarenergie in<br />

den ärmsten Ländern<br />

Mit dem Zeichnen von rückzahlbaren<br />

Darlehen machen Sie konkreten<br />

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40 <strong>NATURZYT</strong>


urzyt<br />

ärz<br />

das «Heu auf derselben Bühne» haben,<br />

kann sich die Stimmung ungemein<br />

steigern.<br />

Weit wichtiger als die Quantifizierung<br />

aus der Forschungstätigkeit ist<br />

für mich das persönliche Empfinden.<br />

Dieses, und nur dieses, ist letztendlich<br />

für jeden einzelnen Besucher am Ort<br />

von Bedeutung. Dazu eine kleine<br />

Übung: Achten Sie beim Bergangehen,<br />

wo es sich leichter und wo schwerer<br />

gehen lässt. Testen Sie unterschiedliche<br />

Unterlagen: Bahnhoftreppen, Kies- oder<br />

Waldwege, Pflaster oder geteerte Wege.<br />

Sie werden erstaunt sein, wie unterschiedlich<br />

sich diese anfühlen. Auch im<br />

freien Gelände, auf Wanderwegen,<br />

werden sie unschwer bemerken, dass<br />

sich gewisse Passagen mit Leichtigkeit<br />

gehen lassen, bei anderen sich ihre<br />

Glieder bleischwer anfühlen.<br />

Alleine mit dieser einfachen Übung<br />

werden sie schon eine ganze Menge<br />

kleiner aufbauender Kraftplätze in ihrer<br />

eigenen Umgebung erkennen können<br />

und sich dabei vielleicht bewusst<br />

werden, dass Sie diese eigentlich schon<br />

immer wahrgenommen, jedoch nie als<br />

solche erkannt haben.<br />

<strong>Das</strong> nächste Mal nehme ich Sie mit<br />

an schöne Plätze. Bis bald und geniessen<br />

Sie die aufbauenden Kräfte des Sommers.<br />

fussend neues wagen Signatur der Dinge, die Wesentliches über<br />

Herzlich Philippe Elsener,<br />

NaturenergetikernatUrban<br />

Naturnahe Gartengestaltung<br />

Pirmin Rohrer<br />

Alte Kappelerstrasse 16<br />

Text / Fotos Philippe 8926 Elsener Uerzlikon<br />

Tel. 044 72 99 333<br />

info@naturban.ch<br />

www.naturban.ch<br />

Kraftplatz<br />

Seine energetischen Aspekte sind: aufbauend und festigend. Menschen und<br />

Tiere können sich bei ihm «aufladen». Die lebensförderliche Qualität der<br />

Strahlung kann festgestellt werden.<br />

Heilplatz<br />

Seine energetischen Aspekte sind: aufbauend, festigend und auflösend.<br />

Die dadurch ausgelösten Reize können die Selbstheilungskräfte des<br />

Organismus anregen. Die aufbauende, festigende und auflösende Qualität<br />

der Strahlung kann festgestellt werden.<br />

Kultplatz<br />

Seine energetischen Aspekte sind: je nach praktiziertem Kult auf- oder<br />

ab bauen, festigend oder zersetzend. Es können sich Resonanzen zu Gott,<br />

Erzengel und Heiligen, zu Naturgottheiten und Ritualen zeigen. Ein Kultplatz<br />

wirkt sich, je nach Kult, nicht zwangsläufig positiv auf lebende Systeme aus.<br />

Resonanz der Strahlung zur Anderswelt und zum Jenseits kann festgestellt<br />

werden.<br />

Mehr zu Philippe Elsener<br />

Philippe Elsener ist Naturenergetiker<br />

und Buchautor und wohnt in Thal (SG).<br />

Er beobachtet seit Jahren die Beziehung<br />

zwischen Mensch und Ort, Ort im Sinne<br />

von Wohn-, Arbeits- und Lebensraum.<br />

Sein besonderes Augenmerk gilt der<br />

ihre nicht messbare Feinstofflichkeit erkennen<br />

lässt. Als Mitglied des Vereins<br />

für Radiästhesie St. Gallen, Vereinigung<br />

<strong>Schweizer</strong> Kraftorte, der <strong>Schweizer</strong>ischen<br />

Akademie für Burnout­ Prophylaxe<br />

und von «der pfad» bringt er sein Wissen<br />

ein. Er bietet verschie dene Kurse und<br />

Ver anstaltungen an. Mehr unter<br />

naturenergetik.ch / www.kraftorte.ch<br />

NATUR ERLEBEN<br />

flirten und zwinkern<br />

urzyt<br />

ni<br />

natUrban<br />

Naturnahe Gartengestaltung<br />

Pirmin Rohrer<br />

Alte Kappelerstrasse 4<br />

8926 Uerzlikon<br />

Tel. 044 72 99 333<br />

info@naturban.ch<br />

www.naturban.ch<br />

<strong>NATURZYT</strong> 41


Ernestines Kräuterapotheke<br />

Kleinblütige Königskerze <strong>–</strong><br />

Königin des Lichts<br />

Kerzengerade und erhaben wächst die Kleinblütige Königskerze<br />

in den Himmel. Die goldgelben Blüten leuchten wie kleine<br />

Sonnen und verströmen goldenes Licht in alle Himmelsrichtungen.<br />

Die Königskerze ist ein beliebtes Mittel bei Beschwerden der<br />

Atemwege. Wesen und Essenz der Königskerze helfen Menschen,<br />

ihrer inneren Stimme zu vertrauen und sich selber treu zu bleiben.<br />

D<br />

ie Königskerze wächst an<br />

steinigen Abhängen und<br />

Böschungen, auf Schotter<br />

an Wegrändern, auf<br />

Bahndämmen, im Garten, nur an<br />

sonnigsten Plätzen. Sie gehört zur<br />

Familie der Braunwurzgewächse und ist<br />

eine zweijährige Pflanze. Im ersten Jahr<br />

entwickelt sich eine grundständige<br />

Blattrosette mit bis zu 40 cm grossen,<br />

weissfilzig behaarten Blättern. Im<br />

zweiten Jahr wächst der bis 1,5 m hohe<br />

aufrechte Stängel, der rundum mit<br />

leuchtend gelben Blüten bedeckt ist.<br />

DIE KÖNIGSKERZE LIEBT DIE SONNE<br />

Die Königskerze blüht im Hochsommer<br />

über mehrere Wochen, wobei nicht alle<br />

Blüten gleichzeitig blühen. Tag für Tag<br />

öffnen sich am späteren Vormittag<br />

mehrere Blütensonnen, die einen zarten<br />

Honigduft verströmen. Bei genauer<br />

Beobachtung sieht man, dass selbst nach<br />

dem Abblühen plötzlich wieder neue<br />

Blüten erscheinen. Bienen, Schmetterlinge<br />

und Hummeln lieben den Nektar<br />

der Königskerzenblüten.<br />

Um die Blüten zu ernten, zupft man<br />

sie einzeln an trockenen Vormittagen<br />

vorsichtig ab und legt sie an einem<br />

luftigen, schattigen Ort auf einem<br />

Leinentuch aus. Werden die Blüten<br />

braun, dann sind sie unbrauchbar. Wenn<br />

die Blüten ihr leuchtendes Gelb bewahren,<br />

dann haben sie volle Wirkkraft.<br />

Die getrockneten Blüten in gut verschliessbaren<br />

und dunklen Gläsern<br />

aufbewahren.<br />

Die Königskerze wird durch Aus säen<br />

vermehrt und die kleinen Pflänzchen<br />

können auch in Blumentöpfen gezogen<br />

werden. Die Pflanze liebt die volle Sonne<br />

und mag keine Staunässe. Die Königs-<br />

42 <strong>NATURZYT</strong>


kerze gehört in jeden Kräutergarten.<br />

Früher war die Königskerze in Bauernund<br />

Klostergärten zu bewundern. Heute<br />

ist sie leider selten zu sehen.<br />

Neben der Kleinblütigen Königskerze<br />

(Verbascum thapsus) werden die<br />

Grossblütige Königskerze (Verbascum<br />

densiflorum) und auch die Filzige<br />

Königskerze (Verbascum phlomoides)<br />

medizinisch verwendet, nicht aber die<br />

Dunkle Königskerze (Verbascum<br />

nigrum).<br />

WOLLBLUME, FRAUENKERZE UND<br />

LÖWENFACKEL<br />

Die Königskerze gilt unter den Heilkräutern<br />

als Sonnenbraut. Im Volksmund<br />

wird sie auch «Himmelsbrand»<br />

oder «Löwenfackel» genannt, da in der<br />

Antike die Stängel einst in Harz oder Öl<br />

getaucht als Fackel verwendet wurden.<br />

Wollblume heisst die Pflanze wegen<br />

ihrer weissfilzig behaarten Blätter.<br />

Dieser haarige Filzüberzug verhindert,<br />

dass die Pflanze, die trockene Standorte<br />

liebt, austrocknet, und schützt sie vor<br />

Schneckenbefall. Aus den getrockneten<br />

wolligen Blättern schnitt man einst<br />

schmale Streifen und drehte sie zu<br />

Lampendochten, da sich die feinen<br />

Härchen schnell entzünden.<br />

Die lateinische Bezeichnung<br />

«Verbascum» wird abgeleitet von<br />

«barba», was Bart bedeutet und Bezug<br />

nimmt auf die Wollhaare der Pflanze.<br />

Im Englischen heisst die Pflanze<br />

«Mullein», was sich aus dem lateinischen<br />

«mollis» (weich) ableitet. Auch dies<br />

bezieht sich wieder auf die weich, filzig<br />

behaarten Blätter. Mit den wolligen<br />

Blättern fütterte die arme Landbevölkerung<br />

früher im Winter ihre Schuhe<br />

aus, damit die Füsse auch im Winter<br />

warm blieben.<br />

Die Königskerze ist strahlender<br />

Mittelpunkt der Kräuterbüschel, die an<br />

Maria Himmelfahrt, dem 15. August,<br />

gesammelt und geweiht werden. Vor<br />

allem in den ländlichen Gegenden<br />

gehört die Kräuterweihe heute noch zu<br />

den grossen Jahreskreisfesten. Der<br />

geweihte Kräuterstrauss wurde an einem<br />

besonderen Platz im Haus oder in den<br />

Stall gehängt und sollte vor dunklen<br />

Mächten schützen.<br />

BELIEBTES HEILMITTEL BEI ALTEN<br />

KRÄUTERKUNDIGEN<br />

Bei den alten Kräuterkundigen war die<br />

Königskerze ein beliebtes Heilmittel.<br />

Hippokrates, der berühmteste Arzt der<br />

Antike (460<strong>–</strong>370 v.Chr.), verordnete die<br />

Königskerze zur Wundbehandlung.<br />

Dioskurides, angesehener griechischer<br />

Arzt im 1. Jh. n. Chr., empfahl die<br />

Königskerze bei chronischem Husten. Er<br />

nahm auch die Blätter und Wurzeln zur<br />

Behandlung von Durchfällen, Augenentzündungen<br />

und bei Wunden.<br />

Die Königskerze wurde früher auch<br />

bei Tuberkulose und anderen zehrenden<br />

Krankheiten eingesetzt. Hildegard von<br />

Bingen empfahl die sonnengleichen<br />

Blüten gegen Schwermütigkeit: «Wer ein<br />

schwaches und trauriges Herz hat, der<br />

esse sie oft, dann wird sein Herz<br />

gekräftigt und fröhlich werden. Wer<br />

aber Schmerzen in der Brust hat, koche<br />

Königskerze und Fenchel in gutem Wein<br />

und trinke oft davon, es heilt die Brust.»<br />

HEILMITTEL BEI HUSTEN UND<br />

OHRENBESCHWERDEN<br />

Die kleinblütige Königskerze hat eine<br />

kühlende Wirkung und hilft, Hitze und<br />

Stauungen im Körper zu beseitigen.<br />

Sie ist ein ausgezeichnetes Mittel bei<br />

Beschwerden der Atemwege. Die Pflanze<br />

enthält Schleimstoffe, Saponine,<br />

ätherisches Öl, Flavonoide (gelbe<br />

Pflanzenfarbstoffe), Mineralsalze,<br />

Aukubin. Die reizlindernde Wirkung<br />

der Pflanzenschleime hilft bei quälendem<br />

Hustenreiz und Heiserkeit. Dabei<br />

legen sich die Pflanzenschleime wie ein<br />

Schutzfilm über die Schleimhäute und<br />

wehren dadurch eindringende Bakterien<br />

ab. Der Tee lindert das unangenehme<br />

Trockenheitsgefühl und Kratzen im<br />

Hals, hervorgerufen durch staubige Luft,<br />

Autoabgase und Ozonsmog. Die<br />

sekretlösenden und auswurffördernden<br />

Saponine verflüssigen den zähen<br />

Bronchialschleim und erleichtern<br />

dadurch das Abhusten.<br />

In der Tinktur aus den frischen<br />

Blüten bleibt die keimhemmende<br />

Wirkung des Stoffes Aukubin erhalten.<br />

Aukubin hemmt das Wachstum von<br />

Bakterien wie Streptokokken und<br />

Staphylokokken. Die Königskerze besitzt<br />

entspannende und schmerzstillende<br />

Eigenschaften und fördert erholsamen<br />

Schlaf, insbesondere bei Menschen, die<br />

durch Husten gestört werden. <strong>Das</strong><br />

Zusammenspiel der verschiedenen<br />

Inhalts- und Wirkstoffe macht die<br />

vielfältige Wirkung möglich.<br />

Tee und Tinktur werden bei Reizhusten,<br />

Heiserkeit, Bronchitis, Kehlkopfentzündung<br />

sowie bei Tinnitus und<br />

anderen Ohrenbeschwerden empfohlen.<br />

Die Königskerze ist aufgrund der<br />

milden Wirkung und des angenehmen<br />

Geschmacks auch für Kinder geeignet.<br />

Text/Fotos Ernestine Astecker,<br />

Apothekerin und Homöopathin<br />

LITERATUR-TIPPS<br />

−−<br />

Bühring, U., Alles über Heilpflanzen,<br />

Ullmer, 2007<br />

−−<br />

McIntyre A., <strong>Das</strong> grosse Buch der<br />

heilenden Pflanzen, Irisiana, 1998<br />

−−<br />

Lingg A., <strong>Das</strong> Heilpflanzenjahr,<br />

Kosmos, 2010<br />

−−<br />

Vonarburg B., Natürlich gesund<br />

mit Heilpflanzen, AT Vlg., 2001<br />

NATUR ERLEBEN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 43


Die Kleinblütige Königskerze <strong>–</strong><br />

ein vielfältiges Heilmittel<br />

E<br />

rnestine Astecker kennt als<br />

Apothekerin und begeisterte<br />

Pflanzenfrau einige «Heilmittelchen»<br />

aus der Natur.<br />

An ihren Kräuterkursen und Kräuterrundgängen<br />

erfährt man allerhand Nützliches<br />

aus der Natur. Für <strong>NATURZYT</strong><br />

hat Sie uns ein paar einfache Rezepte<br />

verraten. Ob als Tee, Tinktur, Öl oder in<br />

der Wildkräuterküche <strong>–</strong> die Kleinblütige<br />

Königskerze hat einiges anzubieten.<br />

Übrigens <strong>–</strong> wer näher an die Natur<br />

möchte, dem empfehlen wir einen<br />

Kräuterkurs mit Ernestine. Am Samstag,<br />

5. Juli <strong>2014</strong>, zeigt Sie uns die Gewürzund<br />

Heilkräuter, die jetzt auf den<br />

Die Königskerze wächst<br />

an steinigen Abhängen und<br />

Böschungen, auf Schotter<br />

an Wegrändern.<br />

strahlenden Sommerwiesen gesammelt<br />

werden können. Wann Frischpflanzen<br />

verwendet werden und welche Vorteile<br />

ge trocknete Kräuter bieten. Und wie aus<br />

Rose, Wiesenkönigin, Rosmarin,<br />

Königskerze Pflanzenwässer, Blütenölauszüge,<br />

Sonnenmilch, After- Sun-<br />

Pflege und andere Kräuterprodukte<br />

zubereitet werden. Mehr Informationen<br />

unter www.eastecker.ch oder Telefon<br />

043 322 86 70.<br />

KÖNIGSKERZENTEE<br />

1 TL Königskerzenblüten pro Tasse mit<br />

siedendem Wasser übergiessen und nach<br />

10 Minuten durch ein feines<br />

Teesieb oder Teefilter<br />

abgiessen, um die feinen<br />

Härchen zu entfernen.<br />

Dieser Tee wirkt auswurffördernd<br />

und hilft bei<br />

verschleimtem Husten. Um<br />

die reiz mildernden<br />

Eigenschaften der<br />

Pflanzenschleime zu<br />

nutzen, die Blüten mit<br />

kaltem Wasser übergiessen,<br />

1 ½ Stunden<br />

ziehen lassen und<br />

durch einen Papier filter<br />

abgiessen. 2 bis 3 Mal<br />

täglich 1 Tasse schluckweise<br />

warm trinken,<br />

1 Woche lang.<br />

KÖNIGSKERZEN-<br />

TINKTUR<br />

Ein Schraubglas mit<br />

einem guten Kornbrand<br />

füllen. Jeden Tag die frisch<br />

aufgeblühten Königskerzenblüten am<br />

Vormittag in das Glas geben, danach<br />

wieder verschrauben, bis das Glas voller<br />

Blüten ist, die im Kornbrand schwimmen.<br />

<strong>Das</strong> Glas täglich schütteln und etwa<br />

4 Wochen an der Wärme stehen lassen.<br />

Danach abfiltrieren und in eine dunkle<br />

Flasche füllen. Bei Reizhusten oder<br />

Husten 3 Mal täglich 5 bis 10 Tropfen<br />

mit etwas Wasser einnehmen. Die<br />

Tinktur kann auch bei Tinnitus oder<br />

anderen Ohrenbeschwerden eingenommen<br />

werden.<br />

KÖNIGSKERZENÖL<br />

1 Handvoll frische Königskerzenblüten<br />

in ein helles Schraubglas füllen, mit kalt<br />

gepresstem Olivenöl übergiessen und<br />

verschlossen an einen sonnigen Standort<br />

stellen. Täglich schütteln und nach<br />

3 Wochen durch einen Teefilter abgiessen.<br />

In eine dunkle Flasche füllen und kühl<br />

aufbewahren. <strong>Das</strong> Öl kann äusserlich bei<br />

Wunden, Hämorrhoiden, Ausschlägen,<br />

Neuralgien und Rheuma angewendet<br />

werden.<br />

BLÜTENESSENZ DER SELBST-<br />

ERKENNTNIS UND WAHRHAFTIGKEIT<br />

Die Blütenessenz der Königskerze hilft,<br />

der inneren Stimme zu vertrauen,<br />

ehrlich und aufrichtig zu sich selber zu<br />

sein. Sie lässt die Menschen erkennen,<br />

wer sie wirklich sind, und fördert die<br />

Entdeckung des eigenen Potenzials. Sie<br />

unterstützt Menschen, ihre innere<br />

Stärke zu entwickeln, um sich sozialem<br />

Druck oder Trends zu widersetzen,


die sie zu Lügen gegenüber<br />

sich selbst oder anderen<br />

verleiten könnten, und hilft<br />

ihnen bei der Findung ihrer<br />

moralischen Werte.<br />

HERSTELLUNG DER<br />

BLÜTENESSENZ:<br />

Königskerzenblüten<br />

einzeln und behutsam<br />

abzupfen und in eine Schale<br />

mit Quellwasser geben und<br />

unter der Pflanze 1 bis<br />

3 Stunden an der Sonne ziehen<br />

lassen. Spätestens wenn die Blüten<br />

zu welken beginnen, abfiltrieren und<br />

die Essenz zu gleichen Teilen mit<br />

50%igem Alkohol in ein dunkles<br />

Fläschchen füllen. Aus dieser Uressenz<br />

mit 2 Tropfen eine Vorratsflasche<br />

(= stock bottle) mit einem Alkohol-<br />

Wasser-Gemisch herstellen. Aus der<br />

Vorratsflasche 3 Tropfen in das<br />

An wendungsfläschchen geben. 4 Mal<br />

täglich 4 Tropfen auf die Zunge<br />

träufeln.<br />

KÖNIGSKERZE IN DER<br />

WILDKRÄUTERKÜCHE<br />

Königskerzenblüten eignen sich zum<br />

Dekorieren von Speisen, für Blütensirup,<br />

als leckeres Sorbet, feine Blütencreme<br />

oder süsse Sauce. Frisch in<br />

Salaten können die wolligen Härchen<br />

unter Umständen stören. Mit getrockneten<br />

Königskerzenblüten kann man<br />

gemischt auch mit anderen Kräutern<br />

ein Wildpflanzensalz zum Würzen<br />

herstellen.<br />

KÖNIGSBUTTER ALS<br />

HUSTENVERTREIBER<br />

1 Handvoll Königskerzenblüten mit<br />

100 g weicher Butter zu einer homogenen<br />

Masse vermengen. Im Kühlschrank<br />

aufbewahren. Bei Husten und<br />

Heiserkeit aufs Brot streichen oder<br />

ins Gemüse einrühren.<br />

KÖNIGSSORBET<br />

Königskerzenblüten in einem Topf mit<br />

Wasser kurz aufkochen, pürieren und<br />

evtl. durch ein Sieb passieren. Die Masse<br />

süssen und mit Vanille oder einer<br />

unbehandelten Zitrone abschmecken.<br />

Im Gefrierschrank anfrieren lassen und<br />

mit Blüten dekoriert servieren.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 45


Wo seit 100 Jahren die<br />

Natur das Sagen hat<br />

Er ist das grösste Wildnisgebiet der Schweiz, der Nationalpark<br />

zwischen Zernez und Val Müstair. Die Natur wird hier seit<br />

1914 sich selbst überlassen, der Mensch ist bloss Besucher. Eine<br />

drei tägige Wanderung führt durch die Urlandschaft zu röhrenden<br />

Hirschen, neugierigen Murmeltieren, eigenwilligen Steinwüsten<br />

und dichten Wäldern.<br />

<strong>Schweizer</strong>ische Nationalpark<br />

im Engadin und im Münstertal<br />

im Kanton Graubünden ist<br />

«Der<br />

ein Reservat, in dem die Natur<br />

vor allen menschlichen Eingriffen geschützt und<br />

namentlich die gesamte Tier- und Pflanzenwelt ihrer<br />

natürlichen Entwicklung überlassen wird. Es sind<br />

nur Eingriffe gestattet, die unmittelbar der Er haltung<br />

des Parks dienen. Der Park ist der Allgemeinheit<br />

zugänglich, soweit es die Parkordnung zulässt.»<br />

Was das Bundesgesetz über den <strong>Schweizer</strong>ischen<br />

Nationalpark in umständlichem Amtsdeutsch<br />

festhält, ist seit 100 Jahren Basis für eine der<br />

bestgeschützten Landschaften Europas und für<br />

ein einzigartiges Natur- und Wandererlebnis.<br />

DAS MURMELI AM WEGRAND<br />

Die Sache mit der Parkordnung wird dem Wanderer<br />

auf grossen Informationstafeln kundgetan, die an<br />

den Parkgrenzen stehen; so auch am Eingang zum<br />

46 <strong>NATURZYT</strong>


Val Mingèr, dem Auftakt unserer dreitägigen Tour.<br />

Die Wanderwege dürfen nicht verlassen werden,<br />

Feuer machen und zelten sind verboten, Blumen<br />

pflücken, Pilze und Beeren sammeln und sogar<br />

Steine und Tannzapfen mitnehmen ist tabu, Hunde<br />

und Bikes müssen draussen bleiben, und rasten ist<br />

nur auf bezeichneten Plätzen gestattet. Wer sich nun<br />

die Augen reibt, wird unterwegs rasch den Wert<br />

dieser Einschränkungen erkennen.<br />

Die Wildtiere vertrauen darauf, dass die Menschen<br />

auf den Wegen bleiben. Hirsche, Gämsen, Steinböcke<br />

und Murmeltiere lassen sich oft aus unmittelbarer<br />

Nähe beobachten. Wer Geduld und Glück hat, macht<br />

in den Lüften einen Adler oder Bartgeier aus.<br />

Der fehlende menschliche Einfluss zeigt sich auch<br />

bei der Flora. Wild, eigenwillig und üppig präsentiert<br />

sie sich, über 650 Pflanzenarten sind im Park<br />

heimisch.<br />

BEGLEITET VOM RÖHREN DER HIRSCHE<br />

<strong>Das</strong> Val Mingèr, auf halben Weg zwischen Scuol<br />

und S-charl gelegen, ist einerseits Heimat vieler<br />

Rothirsche; zur Brunftzeit im Herbst hallt ihr<br />

Röhren durch die Wälder. Wer früh unterwegs ist,<br />

bekommt den König der Wälder auch zu sehen.<br />

Andererseits fallen zerfallene Alphütten und<br />

Kohlemeiler auf. <strong>Das</strong> Gebiet des heutigen Nationalparks<br />

wurde vor seiner Errichtung 1914 intensiv<br />

für die Landwirtschaft, die Waldwirtschaft und den<br />

Bergbau genutzt.<br />

Der Aufstieg zur Fuorcla Val dal Botsch kostet<br />

manchen Schweisstropfen, weniger der Höhenmeter<br />

als des rutschigen Geländes wegen. Zwei Schritte vor,<br />

einen zurück heisst die Devise. Auf dem 2677 Meter<br />

hohen Pass weiss man, wofür man geschwitzt hat:<br />

Ein prächtiges Panorama über das ganze Ofenpassgebiet<br />

bis weit nach Italien tut sich auf, weit unten<br />

grüsst das Tagesziel, das Hotel Il Fuorn. Im Abstieg<br />

heisst es Augen offen halten. Gämsen, Hirsche,<br />

Steinadler und Bartgeier halten sich gerne im Val<br />

dal Botsch auf, auf den steilen Hängen gedeihen<br />

Edelweiss, Handwurz, Kugelblume und Alpen-<br />

Wundklee.<br />

Sein Wasser dient der Stromerzeugung im Lago di<br />

Livigno. Im Rahmen eines Forschungsprojektes wird<br />

er jedoch mehrmals pro Jahr geflutet, um naturnahe<br />

Lebensbedingungen zu schaffen. <strong>Das</strong> Projekt verlief<br />

bis Ende März 2013 vielversprechend. Dann löschte<br />

eine Panne im Stausee das Leben im Spöl nahezu<br />

aus, Tausende Forellen verendeten im Schlamm.<br />

Mittlerweile sind die Voraussetzungen für neues<br />

Leben im Bach wieder geschaffen.<br />

VAL CLUOZZA: WO ALLES BEGANN<br />

Bei Plan Praspöl verlassen wir das Tal und widmen<br />

uns dem kräftigen Aufstieg auf den 2500 Meter<br />

hohen Murtersattel. Gämsen, Steinböcke, Murmeltiere<br />

und die Aussicht bis zum Ortler warten oben<br />

als Belohnung. Nicht weniger steil geht es hinten<br />

runter ins Val Cluozza, zur Übernachtung in der<br />

urgemütlichen alten Blockhütte.<br />

Im Abstieg von der Fuorcla Val dal Botsch hat man einen<br />

tollen Blick auf den Nationalpark.<br />

NATUR ERLEBEN<br />

IM EINSAMEN SPÖLTAL<br />

<strong>Das</strong> Il Fuorn beherbergt seit Ende des 15. Jahrhunderts<br />

Gäste; früher Säumer, Reisende und Bergbauarbeiter,<br />

heute Wanderer und Erholungssuchende.<br />

Die Küche verwöhnt mit lokalen Spezialitäten, in den<br />

Lärchen- und Arvenzimmern tankt man Energie<br />

für die lange Etappe des zweiten Tages. Diese startet<br />

in Punt la Drossa, dem Tunnelportal ins italienische<br />

Zollfreigebiet Livigno. Die ersten drei Stunden führen<br />

durch das einsame Spöltal. Der Weg schlängelt sich<br />

durch dichte Fichten-, Föhren- und Lärchenbestände<br />

und gibt immer wieder schöne Blicke frei auf den<br />

Spöl <strong>–</strong> oder auf das, was von ihm übrig geblieben ist.<br />

Im Val Cluozza, dem Herz des Nationalparks, wo vor über<br />

100 Jahren seine Geschichte begann.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 47


Im Val Cluozza wurde 1909 der Grundstein zum<br />

bislang einzigen <strong>Schweizer</strong> Nationalpark gelegt.<br />

Naturschutzschützer pachteten das Tal von der<br />

Gemeinde Zernez für 25 Jahre, die heutige Pro Natura<br />

steuerte die Mittel bei. 1914 stimmte sodann die<br />

Bundes versammlung der Errichtung eines Nationalparks<br />

zu, die Eröffnung erfolgte am 1. August 1914.<br />

Der Park ist heute 170 Quadratkilometer gross und<br />

erstreckt er sich über die Gemeinden Zernez, S-charl,<br />

Scuol, Lavin und Val Müstair. <strong>Das</strong> 100-jährige<br />

Bestehen des ältesten Nationalparks des Alpenraums<br />

wird heuer tüchtig gefeiert (siehe Box).<br />

ABSCHLUSS GEMÜTLICH ODER HEFTIG<br />

Zwei Möglichkeiten stehen offen, um das Val<br />

Cluozza zu verlassen. Wer noch genügend Kraft hat<br />

und trittsicher ist, kann sich an den 7,5-stündigen<br />

alpinen Übergang ins Val Trupchun und nach<br />

S-chanf wagen, über die Steinwüsten der Fuorcla<br />

Val Sassa und den längsten Blockgletscher der<br />

Schweiz. Ein unvergessliches Erlebnis. Gemütlicher<br />

ist es, durch das Val Cluozza nach Zernez zu<br />

wandern und dem Nationalparkzentrum einen<br />

Besuch abzustatten. Hier ist auf drei Stockwerken<br />

konzentriert, was wir in drei Tagen zu Fuss<br />

durchquert haben.<br />

Text / Fotos Daniel Fleuti<br />

Einmal quer durch <strong>–</strong> geführt oder individuell<br />

Auf einer dreitägigen Wanderung lässt sich<br />

die ganze Vielfalt des <strong>Schweizer</strong>ischen Nationalparks<br />

im Unterengadin entdecken. Eine ideale<br />

Tour führt vom Val Mingèr über die Fuorcla<br />

Val dal Botsch zum Nationalparkhotel Il Fuorn,<br />

dann durch das Spöltal und über den Murtersattel<br />

ins Val Cluozza und schliesslich entweder<br />

direkt nach Zernez oder über die Fuorcla<br />

Val Sassa und das Val Trupchun nach S-chanf.<br />

Die Wanderung kann auf eigene Faust oder als<br />

geführte Tour in einer kleinen Gruppe unternommen<br />

werden.<br />

Auf dem Murtersattel lassen sich Gämsen, Steinböcke und<br />

Murmeltiere aus nächster Nähe beobachten.<br />

Geführte Tour: Wildout Naturerlebnisse bietet<br />

anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums des<br />

Nationalparks die Wanderung vom Val Mingèr<br />

nach Zernez als geführte Tour an. Unterwegs<br />

erfahren die Gäste viel über den Nationalpark,<br />

seine Entstehung, die Flora und Fauna und<br />

über die Herausforderungen der geschützten<br />

Landschaft. Die Tour findet statt vom 1. bis<br />

3. August <strong>2014</strong> (Freitag bis Sonntag) und eignet<br />

sich für alle Personen mit Trittsicherheit<br />

und Kondition für Wanderungen von rund<br />

5,5 Stunden pro Tag. Im Preis von 550 Franken<br />

pro Person inbegriffen sind die Tourenleitung<br />

sowie zwei Übernachtungen mit Halbpension.<br />

<strong>Das</strong> Angebot ist an frei wählbaren Daten auch<br />

durch Privatgruppen ab drei Personen buchbar.<br />

Preis auf Anfrage.<br />

Information und Buchung: Wildout Naturerlebnisse,<br />

Telefon 052 558 38 92,<br />

www.wildout.ch, naturerlebnisse@wildout.ch<br />

Hochalpiner Abschluss: Die Überquerung der Steinwüste<br />

der Fuorcla Val Sassa ist ein einmaliges, aber konditionell<br />

anspruchsvolles Erlebnis.<br />

100 Jahre echt wild<br />

Ein Freilichtspektakel zur Parkgründung, ein<br />

grosses Volksfest, ein Atlas, eine Sonderausstellung,<br />

Sonderbriefmarken, Jubiläums­<br />

Hotelpauschalen <strong>–</strong> das 100-Jahr-Jubiläum des<br />

<strong>Schweizer</strong>ischen Nationalparks wird <strong>2014</strong><br />

unter dem Motto «100 Jahre echt wild»<br />

ausgiebig gefeiert. Was wann wo läuft und wie<br />

die einzelnen Aktionen aussehen, erfährt man<br />

auf der Website www.nationalpark.ch.<br />

48 <strong>NATURZYT</strong>


ADVERTORIAL<br />

Grimselwelt. Erlebniswelt.<br />

Im Grimsel- und Sustengebiet gibt<br />

es viele Attraktionen der Grimselwelt<br />

zu entdecken. Die Gelmerbahn<br />

ist mit bis zu 106 % Steigung<br />

die steilste Standseilbahn Europas.<br />

In der felsigen Beinahe-Senkrechten<br />

stockt jedem Bahnfreund der Atem.<br />

Die Triftbahn, auf der anderen Seite des<br />

Berges, bringt Sie zur längsten Hängeseilbrücke<br />

im Alpenraum, der 170 Meter<br />

langen Triftbrücke. An Eleganz und<br />

Ästhetik ist die Brücke beim Triftgletscher<br />

nicht zu übertreffen. Schwerelos<br />

schwingt sie sich über die breite Schlucht,<br />

ganz wie ihre nepalesischen Vorbilder.<br />

Oder die Tällibahn, die die Gäste zum<br />

Ausgangspunkt der Wanderungen über<br />

den Klettersteig oder über das Sätteli<br />

bringt. An den Talstationen der Bergbahnen<br />

können sich die Besucher in<br />

den Bauernläden ihren Rucksack mit<br />

einheimischen Produkten füllen.<br />

Die Kraftwerksanlagen der KWO,<br />

der Kraftwerke Oberhasli, bilden eines<br />

der komplexesten Wasserkraftsysteme<br />

der Alpen. In zahlreichen Bauetappen<br />

entstanden seit der Gründung im Jahre<br />

1925 neun Kraftwerke. Heute produzieren<br />

die KWO Strom aus der Kraft<br />

des Wassers für 1,2 Millionen Menschen.<br />

Während Sommer und Winter stehen<br />

die Kraftwerke interessierten Besuchern<br />

offen. Dabei kann die Unterwelt<br />

aus Tunnels, Schächten, Turbinen und<br />

Generatoren besichtigt werden. Im<br />

Untergrund des Berges fasziniert jedoch<br />

nicht nur die Technik, sondern auch die<br />

Natur: die jahrmillionenalte Kristallkluft<br />

im Zugangsstollen Gerstenegg.<br />

Die Grimselwelt stachelt die<br />

Unternehmungslust an. Einem riesigen<br />

Spielfeld gleich, breiten sich Alpweiden,<br />

Moore, Bergseen und Felsplatten aus.<br />

Viele verschiedene Wanderungen,<br />

Brücken und Gipfel mit unterschiedlichen<br />

Schwierigkeitsgraden stehen den<br />

Besuchern für Tagesausflüge oder<br />

längere Aufenthalte zur Auswahl.<br />

Die Grimselwelt ist ohne Zweifel ein<br />

Paradies für Bergliebhaber.<br />

Auch kulinarisch hat die Grimselwelt<br />

einiges zu bieten: <strong>Das</strong> Hotel und<br />

Naturresort Handeck, das historische<br />

Alpinhotel Grimsel Hospiz sowie<br />

das Berghaus Oberaar überzeugen<br />

mit frischen Gerichten aus regionalen<br />

Produkten, serviert in stilvollen<br />

Speisesälen mit Ausblick auf die alpine<br />

Landschaft.<br />

Im Einklang mit ursprünglicher<br />

Natur und modernster Technik ist eine<br />

unvergleichliche Erlebniswelt entstanden.<br />

Mehr Informationen unter<br />

www.grimselwelt.ch<br />

GRIMSEL-HOSPIZ<br />

HISTORISCHES ALPINHOTEL<br />

Es thront auf einem mächtigen Felssporn<br />

im Stausee. <strong>Das</strong> Grimsel-Hospiz gilt<br />

bis heute als eines der komfortabelsten<br />

Berghäuser der Alpen. Hinter der Fassade<br />

aus rauem gebrochenem Granit und den<br />

roten Fensterläden wartet ein Inneres,<br />

das keine Wünsche offenlässt. Der Blick<br />

von seiner Aussichtsterrasse ist schlicht<br />

umwerfend. Gepflegte Gastronomie<br />

und der berühmte Felsenkeller: Über<br />

300 Weine ruhen hier. Sommersaison:<br />

7. 6.<strong>–</strong>19.10. <strong>2014</strong>.<br />

Mehr Infos auf www.grimselwelt.ch <strong>–</strong><br />

welcome@grimselhotels.ch<br />

HOTEL UND NATURRESORT<br />

HANDECK<br />

Inmitten der imposanten Grimselwelt<br />

befindet sich das Hotel und Naturresort<br />

Handeck. Die Landschaft begeistert.<br />

Auf drei Häuser aufgeteilt, bieten neu<br />

gestaltete, modern-alpin eingerichtete<br />

Zimmer Platz zum Erholen. Entspannung<br />

finden unsere erwachsenen Gäste<br />

in der Wohlfühloase oder im beheizten<br />

Aussenpool, während sich die Kinder<br />

auf dem grossen Spielplatz oder auf dem<br />

Barfussweg austoben. Sommersaison:<br />

29.5.<strong>–</strong>19.10.<strong>2014</strong>.<br />

Mehr Infos auf www.grimselwelt.ch <strong>–</strong><br />

welcome@grimselhotels.ch<br />

<strong>NATURZYT</strong> 49


Auf den Spuren der Natur, Sagen und Mythen<br />

Naturklang im<br />

Toggenburg<br />

F<br />

arbenprächtige Wiesen,<br />

spezielle Klänge und klare<br />

Bergseen. <strong>Das</strong> Toggenburg im<br />

Hochtal zwischen Säntis und<br />

den Chur firsten, mitten in der Ostschweiz<br />

gelegen, verzaubert im Sommer<br />

mit einer ursprünglichen Naturlandschaft.<br />

<strong>NATURZYT</strong> nimmt Sie mit auf<br />

den Spuren der Natur, von Sagen und<br />

Mythen und Genuss in der Region<br />

Toggenburg.<br />

NATURKLANG IM TOGGENBURG<br />

Auf dem Pfad durch die Natur von der<br />

Alp Sellamatt in Alt St. Johann bis ins<br />

Oberdorf nach Wildhaus hört man<br />

verschiedene Klänge und Töne.<br />

Wir befinden uns auf dem Klangweg im<br />

Toggenburg. Da wird auf Felsenlöcher<br />

getrommelt, Klangschalen werden zum<br />

Vibrieren gebracht. Auf 25 Klanginstallationen<br />

wird experimentiert, und<br />

gespannt wird den Tönen, Klängen,<br />

Harmonien und Melodien gelauscht.<br />

Auf dem Horchplatz der Station «der<br />

lauschige Ort» wird zum Beispiel die<br />

Landschaft in einen riesigen Konzertsaal<br />

verzaubert, in dem Tiere, Menschen,<br />

Pflanzen, Maschinen und das Wetter ein<br />

geheimnisvolles Orchester bilden. Die<br />

reine Wanderzeit der beiden Klangweg-Etappen<br />

beträgt etwa 2,5 Stunden,<br />

mit Klangerlebnis und einer Pause<br />

sollten 5 Stunden eingerechnet werden.<br />

Die Etappe zwischen Sellamatt und<br />

Iltios ist auch mit dem Kinderwagen<br />

und Rollstühlen befahrbar.<br />

DIE CHURFIRSTEN <strong>–</strong> HOCH HINAUS<br />

Wer hoch hinaus will, besteigt einen der<br />

sieben Churfirsten <strong>–</strong> das Wahrzeichen<br />

des Toggenburg. Diese heissen von<br />

Westen nach Osten: Selun (2205 m),<br />

Frümsel (2263 m), Brisi (2279 m),<br />

Zuestoll (2235 m), Schibenstoll (2234 m),<br />

50 <strong>NATURZYT</strong>


NATUR ERLEBEN<br />

Hinterrugg (2306 m) und Chäserrugg<br />

(2262 m). Von jedem Gipfel hat man eine<br />

einzigartige Aussicht. Auf jeden der<br />

sieben führt ein Wanderweg. Am<br />

angenehmsten ist natürlich der Chäserrugg<br />

<strong>–</strong> denn dieser ist auch mit der<br />

Luftseilbahn erreichbar.<br />

NATURERLEBNISPARK<br />

SCHWÄGALP / SÄNTIS<br />

Im Naturerlebnispark Schwägalp/Säntis<br />

führen vier Themenwege durch eine<br />

einzigartige Naturlandschaft. So<br />

schreitet man durch die Geschichte<br />

geheimnisvoller Moore. Holt tief Luft in<br />

zauber haften Wäldern und beobachtet<br />

seltene Tiere und Pflanzen vor einer der<br />

schönsten Naturkulissen Europas.<br />

Auf reich bebilderten Tafeln wird die<br />

Erdgeschichte, die über 1000-jährige<br />

Tradition der Schwägalp als Weideland,<br />

der Naturschutz und vieles mehr erklärt.<br />

Der Themenweg «Moor» führt durch<br />

die einzigartige Moorlandschaft. Der<br />

Weg «Alpwirtschaft» zeigt das Leben<br />

der Sennen. Der Pfad «Wald» informiert<br />

über den Wald als Erholungsgebiet und<br />

Bauernwald. Der Themenpfad «Mensch<br />

& Umwelt» erläutert, wie der Mensch<br />

die Landschaft prägt und bewahrt.<br />

DAS OFENLOCH IN HEMBERG-BÄCHLI<br />

Wer ein richtiges Naturabenteuer<br />

erleben will, dem sei im Neckertal die<br />

Entdeckungsreise zum Ofenloch,<br />

dem «Grand Canyon der Ostschweiz»,<br />

empfohlen. Im Ofenloch, einer urtümlich<br />

anmutenden Gegend, entspringt der<br />

junge Necker. Ein abenteuerlicher Pfad<br />

führt durch eine wildromantische Landschaft<br />

zurück zum Ursprung und wird<br />

noch lange in Erinnerung bleiben.<br />

Der Weg ist für kleinere Kinder und<br />

bei schlechter Witterung nicht zu<br />

empfehlen. Nach heftigen Regenfällen<br />

besteht die Gefahr von Steinschlag.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 51


Gutes Schuhwerk wird empfohlen, da es<br />

sich nicht um einen offiziellen Wanderweg<br />

handelt.<br />

BARFUSS ÜBERS HOCHMOOR<br />

Ein Naturerlebnis der besonderer Art<br />

ist auf dem Hochplateau Rietbach ob<br />

Krummenau zu erleben. Hier befindet<br />

sich ein kleines, aber sehr schönes<br />

Hochmoor von nationaler Bedeutung.<br />

Auf dem Rundgang entlang des<br />

Moorlehrpfades werden seltene Pflanzen,<br />

eine Vielfalt von Grüntönen und<br />

eine herrliche Landschaft entdeckt.<br />

Barfuss auf dem weichen Torfmoosboden<br />

zu gehen, ist Balsam für Körper<br />

und Seele. Auf Wunsch werden auch<br />

Führungen angeboten. Kundige Führer<br />

erzählen, wie ein Hochmoor entsteht,<br />

warum das ein besonderer Lebensraum<br />

für Pflanzen und Tiere ist, und zeigen<br />

u.a. den fleischfressenden Sonnentau.<br />

NATURERLEBNIS SCHWENDISEEN<br />

Oberhalb Unterwasser im oberen<br />

Toggenburg befinden sich die Schwendiseen.<br />

Sie liegen in einem Flachmoorgebiet<br />

von nationaler Bedeutung und<br />

zeichnen sich durch ihre landschaftliche<br />

Schönheit aus. Auf einem gemütlichen<br />

Spaziergang entlang des Naturerlebnispfades<br />

erfahrt man mehr über die<br />

Landschaftsgeschichte, Tierwelt und<br />

Pflanzenwelt.<br />

Als der Schwendigletscher vor rund<br />

14 000 Jahren abzutauen begann, hinterliess<br />

er eine Mulde, in der die Seen<br />

aufgestaut wurden. Hauptsächlich durch<br />

die Verlandung der Seeufer entstanden in<br />

den folgenden Jahrtausenden die Moore,<br />

die zwischen Mai und September blühen.<br />

Ein richtiges Naturabenteuer <strong>–</strong> das Ofenloch in Hemberg Bächli.<br />

Der Vorder Schwendisee mit Blick auf den Säntis.<br />

PANORAMARUNDWEG ROSENBODEN<br />

Ein Highlight unter den Wanderwegen<br />

im Toggenburg ist der Panoramarundweg<br />

auf dem Rosenboden <strong>–</strong> ein Hochplateau,<br />

welches man ab der Bergstation<br />

Chäserrugg mit der Standseilbahn<br />

von Unterwasser nach Iltios und weiter<br />

mit der Luftseilbahn auf den Chäserrugg<br />

erreicht. Auf dem Chäserrugg mit<br />

2262 m ü.M. geniessen Sie ein wunderschönes<br />

Alpenpanorama mit Sicht auf<br />

sechs Länder und bei guter Fernsicht<br />

einen Blick bis weit in den Schwarzwald<br />

hinein. Der gut begehbare und rund<br />

drei Kilometer lange Panoramarundweg<br />

mit nur 60 Meter Höhendifferenz eröffnet<br />

eine einzigartige 360-Grad-Rundumsicht.<br />

Der Rundweg beginnt direkt bei der<br />

Bergstation Chäserrugg und dauert je<br />

nach Routenwahl zwischen 45 Minuten<br />

und 1,5 Stunden.<br />

ERLEBNISPFAD STEINWÄLDLI<br />

<strong>Das</strong> Steinwäldli in Mogelsberg kann<br />

auf einem abwechslungsreich angelegten<br />

Erlebnispfad erkundet werden.<br />

Mittels wunderschön gestalteter<br />

Thementafeln werden auf dem Rundweg<br />

Lebensräume im Waldesinnern,<br />

an Lichtungen und am Waldrand<br />

dargestellt. In den entsprechenden<br />

Landschaftsteilen werden deren<br />

pflanzliche und tierische Bewohner<br />

vorgestellt. So kann Jung und Alt eine<br />

vielfältige Natur aus nächster Nähe<br />

kennenlernen. Insbesondere wird auch<br />

auf die wirtschaftliche Bedeutung des<br />

Waldes als Holzlieferant aufmerksam<br />

gemacht.<br />

52 <strong>NATURZYT</strong>


NATUR ERLEBEN<br />

Der Panoramarundweg auf dem Rosenboden.<br />

Sagen und Mythen<br />

Will man den Toggenburger Sagen glauben, so hat das friedliche Tal finstere Zeiten<br />

hinter sich. Durchtriebene Bösewichte und hinterhältige Meuchelmörder, Berggeister<br />

und echte Gespenster trieben zwischen Säntis und Churfirsten jahrhundertelang<br />

ihr schreckliches Unwesen. Und ein Riese, der das Toggenburg schuf.<br />

Vor langer Zeit lebte ein einsamer Riese<br />

im Säntisgebirge. Er war gesellig und<br />

ein freundliches Wesen <strong>–</strong> doch er<br />

langweilte sich. Immer wieder sah er<br />

vom weitem ein geselliges Treiben von<br />

Menschen im Städtchen am Bodensee,<br />

doch keiner kam hier her. Er hatte die<br />

Idee, dass er im grünen Tal eine Stadt<br />

hinstellen könnte. Doch wie sollte er<br />

dies mit seinen Riesenhänden machen?<br />

Da kamen ihm die Freunde, die Zwerge<br />

im Montafon, in den Sinn <strong>–</strong> nachdem er<br />

mit wenigen Schritten dort angelangt<br />

war, bauten im die fleissigen Heinzelmännchen<br />

viele entzückende Häuser,<br />

Ställe und Speicher und alles, was dazugehörte.<br />

Zufrieden und voller Freude<br />

verstaute der Riese alles in einem riesigen<br />

Sack und machte sich auf den Rückweg.<br />

Auf der Höhe des heutigen Wildhaus<br />

streifte der Sack eine Felskante und riss<br />

auf. Wie Schneeflocken im Wind wirbelten<br />

die Häuser durchs Tal und verstreuten<br />

sich in alle Richtungen. Der Riese<br />

war erst er schrocken, sah dann aber, wie<br />

alles so schön aussah <strong>–</strong> was sollte er<br />

noch mit einer Stadt? Glücklich lehnte<br />

er sich an den Säntis und wurde nicht<br />

müde, das emsige Treiben in seinem<br />

wunderschönen Tal zu beobachten. Und<br />

wer weiss, vielleicht sitzt er heute noch<br />

dort, vom Wetter gegerbt, von Moos<br />

und Wald überwachsen und geniesst<br />

still sein Glück, als Riesenberg, der über<br />

dem Toggenburg wacht. Auf dem<br />

Sagenweg ob der Alp Sellamatt in Alt St.<br />

Johann werden nicht weniger als zwölf<br />

Sagen bei einer idyllischen Erwanderung<br />

über das Hochplateau erzählt. Die<br />

schaurigen Gestalten auf den grossen,<br />

bemalten Holztafeln erzählen davon.<br />

Die gut markierte Rundwanderung am<br />

Fusse der Churfirsten dauert je nach<br />

Routenwahl 1,5 bis 3 Stunden.<br />

Schaurig schön der Sagenweg.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 53


MIT DEM LAMA DURCH DIE<br />

TOGGENBURGER NATUR<br />

Ein unvergessliches Erlebnis für Jung<br />

und Alt <strong>–</strong> in Begleitung von Lamas<br />

die herrliche Toggenburger Bergwelt<br />

bewundern. Natur pur <strong>–</strong> ob als 3-stündige<br />

Kurztour, Halbtagestour oder<br />

den ganzen Tag <strong>–</strong> nur zu zweit oder als<br />

Gruppe <strong>–</strong> ein einmaliges Naturerlebnis.<br />

Selbst für behinderte Menschen sind<br />

spezielle Wanderungen möglich. Lama­<br />

Trekking Toggenburg, Frau Bernadette<br />

Bislin, Sägenboden 563, 9658 Wildhaus,<br />

T 071 999 10 73, N 079 403 43 46,<br />

www.bislin-lama-trekking.ch.<br />

derORT <strong>–</strong> FERIEN IM EINKLANG<br />

MIT DER NATUR<br />

<strong>Das</strong> Haus Säntisthur <strong>–</strong> derORT ist<br />

ein Familienbetrieb und liegt auf einer<br />

Sonnenterrasse mit Blick auf die<br />

Churfirsten, eingebettet in das Energiefeld<br />

Thurfälle-Säntis. Es bietet Gästen,<br />

die Stille und Rückzug suchen, ideale<br />

Bedingungen, sich der Natur hinzugeben,<br />

ihrem Einklang zu lauschen. Neben zehn<br />

Gästezimmern laden die Jurte am<br />

Naturschwimmweiher oder die «Erdhaus-Höhle»<br />

ein, mit der Natur zu<br />

schwingen. Ein vielseitiges Therapieangebot<br />

des Hauses steht jederzeit zur<br />

Verfügung. www.derort.ch<br />

DER TOGGENBURGER HÖHENWEG<br />

<strong>Das</strong> Toggenburg gilt als eine der<br />

schönsten Wanderregionen der Schweiz.<br />

Eine mehrtägige Tour auf dem Toggenburger<br />

Höhenweg eröffnet phantastische<br />

Aussichten. Der Höhenweg ist ein rund<br />

87 Kilometer langer Wanderweg im<br />

Kanton St. Gallen, der von Wildhaus<br />

nach Wil führt. Der Höhenweg hat<br />

immer wieder Verbindungen ins Tal<br />

mit Anbindung an den öffentlichen<br />

Verkehr. Einfache und gastfreundliche<br />

Berghütten ermöglichen aber auch<br />

Übernachtungen in luftiger Höhe.<br />

Mehr unter www.toggenburg.ch<br />

Themenwanderungen zu Wolf und Luchs · Trekkingtouren<br />

und Wanderwochen Europa · Workshops in der Natur ·<br />

Wildpflanzentage · Schneeschuhtouren · Naturerlebnistage<br />

Mehr Verwilderung unter www.wildout.ch<br />

Telefon 052 558 38 92<br />

Weil ein bisschen verwildern gut tut.<br />

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Ihr persönliches Matrix-Mandala von Martina Schiffer<br />

Wenn wir offen sind für das grenzenlose Sein, die grenzenlosen Wunder, die uns jeden Tag<br />

in der Natur begegnen, wir die Schönheit in unser Leben einfl iessen lassen und somit Teil des<br />

gesamten Organismus sind, können wir in ein heiles Sein eintreten.<br />

<strong>Das</strong> Matrix-Mandala, welches ich für sie persönlich erstelle, wirkt harmonisierend und beruhigend,<br />

Selbstheilungskräfte können aktiviert werden und das ur-eigene Potenzial wird sichtbar gemacht.<br />

Martina Schiffer visionäre Künstlerin und Forscherin von neuen Gesundheitsmethoden<br />

Gesundheitshaus Zum Löwen<br />

Obschlagenstrasse 2, 8916 Jonen<br />

Telefon 056 634 44 19, Mail lumen@bluewin.ch<br />

www.lumenmatrix.ch<br />

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54 <strong>NATURZYT</strong>


Genuss<br />

Wussten Sie,<br />

… dass an der Ostflanke des Selun, eines der Churfirsten, sich das<br />

Wildenmannlisloch befindet, in dem prähistorische Funde<br />

gemacht wurden?<br />

… dass seit 1934 die beliebten Kägifret-Waffeln im Toggenburg<br />

produziert werden?<br />

… dass der vierfache Olympiasieger im Skispringen Simon<br />

Ammann im Toggenburg aufgewachsen ist?<br />

… dass der berühmte Reformator Huldrych Zwingli im Jahr 1484<br />

im Toggenburg geboren wurden? Sein Geburtshaus in Wildhaus<br />

ist heute noch öffentlich als Museum zugänglich und verfügt<br />

über eine grosse Zwingli-Bibliothek.<br />

… dass Wildhaus mit 9658 die höchste Postleitzahl der<br />

Schweiz hat?<br />

… dass sich die grösste Hobby-Eisenbahnanlage der Spur 0 im<br />

Toggenburg befindet? Diese ganz spezielle Ausstellung kann in<br />

der Erlebniswelt Toggenburg in Lichtensteig besichtigt werden.<br />

… dass das Toggenburg im Wesentlichen durch zwei Täler<br />

gebildet wird, das Thurtal und das Neckertal, benannt nach den<br />

Flüssen Thur und Necker?<br />

Mehr Informationen über das Toggenburg unter<br />

www.toggenburg.ch<br />

www.bergbahnentoggenburg.ch<br />

www.klangwelt.ch<br />

www.erlebniswelttoggenburg.ch<br />

www.naturerlebnispark.ch<br />

www.mogelsberg.ch<br />

www.hemberg-tourismus.ch<br />

www.nesslau-krummerau.info<br />

www.naturpark-neckertal.ch<br />

www.neckertal-tourismus.ch<br />

www.wolzen.ch<br />

Lokal, regional, saisonal <strong>–</strong> egal. Was man uns heute<br />

überall als modern verkaufen will, ist im Toggenburg<br />

ein alter Zopf. Die vielen Bauern im Tal kannten<br />

lange überhaupt nichts anderes. Im kleinen Paradies<br />

zog man schon immer eigenes Gemüse und Obst,<br />

hatte frische Eier und Fleisch- und Milchprodukte.<br />

So war es früher, und wenn man lange genug wartet,<br />

wird bekanntlich alles wieder modern.<br />

BLODERCHÄS ECHT TOGGENBURG<br />

Der Bloderchäs zum Beispiel. Uralt ist er und wieder<br />

topmodern. Bloderchäs passt perfekt zum heutigen<br />

Ernährungstrend; er ist nicht nur fett- und kalorienarm,<br />

sondern auch proteinhaltig, gut verträglich und<br />

leicht verdaulich. Bloderchäs wird aus geronnener<br />

Milch hergestellt, was der wohl ursprünglichsten<br />

und ältesten Art der Milchkonservierung im<br />

Alpenraum entspricht. Die Milch wird entrahmt und<br />

zusammen mit Buttermilch und einer Milchsäurebakterienkultur<br />

in ein grosses Käskessi geschüttet.<br />

Dann wird das Ganze auf 25 Grad erwärmt und nach<br />

etwa sieben Stunden wird die Milch dick und<br />

bekommt einen säuerlichen Geschmack. Nun wird<br />

diese noch etwas mehr erwärmt und etwas frische<br />

Vollmilch zugegeben. Mit einer Käseharfe wird nun<br />

umgerührt. Es entstehen kleine Käsekörner, die sich<br />

von der Molke trennen. Mit einer viereckigen Bloderkiste<br />

wird die Masse abgeschöpft. Die Molke läuft<br />

durch Löcher ab, zurück bleibt nach ca. 20 Stunden<br />

der Bloderchäs. Nach diesem Verfahren werden<br />

aus 100 Litern Milch etwa 15 Kilogramm Käse. Vor<br />

allem kombiniert mit anderen Nahrungsmitteln<br />

mundet der Bloderchäs ausgezeichnet: so etwa zu<br />

gesottenen Kartoffeln, Ribel oder Brot, gemischt mit<br />

Teigwaren oder zum Überbacken von Gratins und<br />

Spätzli. Aber auch als Salatgarnitur oder auf Apéround<br />

Dessertplatten mit Früchten ist der Bloderchäs<br />

eine interessante Abwechslung. Hergestellt wird der<br />

spezielle Käse übrigens auch heute noch zum Teil auf<br />

den Toggenburger Alpen.<br />

Text / Fotos Michael Knaus, Toggenburg Tourismus<br />

NATUR ERLEBEN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 55


Die Schweiz im Sommer erleben<br />

GRATWANDERWEG STOOS<br />

MIT 360°-PANORAMA<br />

Sowohl der Beginn mit dem höchsten<br />

Punkt auf dem Klingenstock<br />

(1935 m. ü.M.) wie auch das Ende auf<br />

dem Fronalpstock (1922 m. ü.M.)<br />

sind vom Bergdorf Stoos aus mit den<br />

komfortablen Sesselbahnen erreichbar.<br />

Der Bergweg zwischen den beiden<br />

Berggipfeln bietet ein einzigartiges<br />

Panorama und herrliche Aussicht<br />

auf die Glarner und Urner Alpen sowie<br />

auf zahlreiche <strong>Schweizer</strong> Seen. Die vielfältige<br />

Alpenflora zeigt sich besonders<br />

Ende <strong>Juni</strong> und im Juli von ihrer schönsten<br />

und farbigsten Seite. www.stoos.ch<br />

FERIENREGION ELM <strong>–</strong> MARTINSLOCH<br />

Mitten im Herzen des UNESCO-Welterbes<br />

Tektonikarena Sardona liegen die<br />

Tschinglenhörner mit dem Martinsloch.<br />

Von hier sind die geologischen Phänomene<br />

der Glarner Hauptüberschiebung<br />

besonders gut sichtbar. Ein besonderes<br />

Erlebnis ist es, direkt in dem 22 m<br />

hohem und 19 m breitem Felsenfenster<br />

zu stehen. Bergführer begleiten Sie von<br />

<strong>Juni</strong> bis September auf dieser einzigartigen<br />

Bergtour, welche auch mit einer<br />

einfachen Übernachtung in der<br />

Tschinglen-Wirtschaft buchbar ist.<br />

Weitere Informationen www.elm.ch<br />

DEM ALLTAG ENTSCHWEBEN<br />

Die Luftseilbahn Adliswil<strong>–</strong>Felsenegg<br />

bringt Naturliebhaber in wenigen<br />

Minuten vom Sihltal hinauf auf die<br />

rund 800 m ü.M. gelegene Felsenegg,<br />

einen herrlichen Aussichtspunkt und<br />

beliebten Ausgangsort für verschiedene<br />

Wanderungen, Nordic Walking und<br />

weitere Freizeitaktivitäten. Gerade<br />

während der wärmeren Jahreszeit ist die<br />

rund zweistündige Panoramawanderung<br />

entlang dem Albisgrat-Höhenweg ein<br />

ganz besonderes Erlebnis, und wer will,<br />

kann dabei auf dem astronomischen<br />

Lehrpfad viel Interessantes über unser<br />

Sonnensystem erfahren. www.laf.ch<br />

AUSFLUGSPARADIES GLACIER 3000<br />

Glacier 3000 ist ein Ausflugsund<br />

Wanderparadies im Sommer! Auf<br />

3000 Metern wartet ein atemberaubendes<br />

Panorama mit Aussicht auf 24 Viertausender<br />

sowie spannende Aktivitäten<br />

in einer faszinierenden Gletscherwelt.<br />

Eine Fahrt mit der höchstgelegenen<br />

Rodelbahn der Welt sorgt für ein<br />

spannendes Erlebnis und Nervenkitzel.<br />

Mit über 75 Kilometern vielfältigen<br />

Bergwanderwegen und alpinen Routen<br />

sowie einem Klettersteig bietet Glacier<br />

3000 für jeden Gast das Passende. Mehr<br />

Infos unter www.glacier3000.ch.<br />

AMDENER HÖHENWEG<br />

Die gemütliche Wanderung auf dem<br />

Höhenweg oberhalb Amden führt auf<br />

gut acht Kilometern an einzigartigen<br />

Naturschauspielen vorbei, unter<br />

anderem am Hochmoor von nationaler<br />

Bedeutung. Während der Wanderung<br />

kommen man immer wieder an schönen<br />

Rastplätzen, gemütlichen Alpbeizli,<br />

saftigen Wiesen und grünen Wäldern<br />

vorbei. In den sonnenverwöhnten<br />

Bergen oberhalb des Walensees geniesst<br />

man eine traumhafte Aussicht über den<br />

See und die Glarner- und Appenzeller<br />

Alpen. Mehr unter amden-weesen.ch.<br />

56 <strong>NATURZYT</strong>


Rezepte <strong>–</strong> Spezialitäten aus dem Toggenburg<br />

TOGGENBURGER SCHLORZIFLADEN<br />

Quelle: Bloderchäs & Schlorziflade, Toggenburger Verlag<br />

Zutaten für 4<strong>–</strong>6 Personen<br />

Teig: 400 g Weissmehl, 1 TL Salz, 50 g Butter, 1 Ei, 2,5 dl Milch, 20 g Hefe, 1 Prise<br />

Zucker Schlorzimasse: 500 g gedörrte Birnen, etwas Rohzucker, 1 Msp. Nelken<br />

und Zimtpulver, 1<strong>–</strong>2 EL Zitronensaft, 1 EL Kirsch Rahmguss: 2 dl Rahm, 2 dl Rahmquark,<br />

1 Ei verklopft, etwas Zimtpulver und Muskat, wenig Zucker, evtl. Vanillezucker<br />

Vorbereitung<br />

Gedörrte Birnen einige Stunden einweichen, danach mit Hackmaschine oder Stabmixer<br />

verkleinern. Die Masse mit den übrigen Zutaten vermischen; Acht geben,<br />

dass sie feucht bleibt. Die Teigzutaten zusammenfügen und zu einem Teig kneten.<br />

Zubereitung<br />

Den Teig auswallen und auf ein Kuchenblech legen. Die Schlorzimasse gleichmässig<br />

darauf verstreichen. Den Rahmguss so darüber giessen, dass die ganze Schlorzimasse<br />

bedeckt ist. Etwa 40 Minuten bei 180 °C im Ofen auf der untersten Rille backen,<br />

bis der Guss leicht angebräunt ist.<br />

OMLETTE MIT BLODERKÄSE UND SÄNTISMÖCKLI<br />

Quelle: Verein Sauerkäse-Bloderkäse<br />

Zutaten<br />

Teig: 100 g Mehl, 2 Eier, 1 dl Milch (für Omelettenteig)<br />

Füllung: 150 g Bloderkäse, 50 g Magerquark, 50 g Säntismöckli<br />

Zubereitung<br />

Omelette braten; Bloderkäse mit Magerquark verrühren und würzen; Omelette mit Bloderkäsemasse<br />

bestreichen und mit Säntismöckli belegen. Zusammenrollen und kalt stellen.<br />

Als Apéro-Häppchen schneiden und servieren.<br />

KÄGIFRET GLACE-CAKE<br />

Quelle: Kägi Söhne AG<br />

Zutaten (für 8<strong>–</strong>10 Portionen)<br />

Haushaltsfolie, 2 Pack Kägi fret mini 165 g, 1 Block Vanille-Mokka-Glacé (400 g),<br />

1 dl Halbrahm, Mokkabohnen für Garnitur<br />

Zubereitung<br />

1. Eine Cakeform ganz zusammenschieben, kalt ausspülen und mit Haushaltfolie<br />

auslegen. Den Boden mit Kägi fret mini belegen, dabei die Oberseite der Kägi fret<br />

mini nach unten legen.<br />

2. Mit einem heiss abgespülten Messer eine Scheibe Glacé in Cakeformgrösse<br />

schneiden und auf Kägi fret mini drücken.<br />

3. Eine Schicht Kägi fret mini darauflegen und mit einer zweiten Scheibe Glacé<br />

decken, leicht andrücken. Eine Schicht Kägi fret mini darauflegen. Mit Klarsichtfolie<br />

zudecken und mind. 20 Min. tiefkühlen.<br />

4. Rahm steif schlagen und in Spritzsack geben. Cakeform aus Tiefkühler holen.<br />

Folie entfernen und Cake auf eine Platte stürzen. Rahmtupfen auf «Glacecake»<br />

dressieren und mit Mokkabohnen garnieren. Mit heiss abgespültem Messer in<br />

Tranchen schneiden. Zubereitungszeit ca. 15 Minuten + 20 Minuten tiefkühlen.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 57


Der Blumenpfad <strong>–</strong> Naturschatz<br />

an der Rigi erfahren.<br />

<strong>NATURZYT</strong> Naturtipps<br />

Sommer in der Schweiz <strong>–</strong><br />

ein Naturgenuss<br />

Nach einem blühenden Frühling beginnt bald ein wundervoller<br />

Sommer. Prächtige Wiesen, grüne und saftige Sträucher und Bäume<br />

zeigen, der Sommer ist da! Grund genug, die Schweiz mit Gross<br />

und Klein zu erkunden <strong>–</strong> raus in die Natur und die Pracht der Natur<br />

erkunden und geniessen.<br />

58 <strong>NATURZYT</strong>


Den Vögeln zuhören, einfach<br />

mal abschalten und das<br />

Wunder der Natur in sich<br />

aufnehmen. Den bequemen<br />

Ledersessel mit einer Bank tauschen,<br />

anstelle «Tatort» schauen, die Tat der<br />

Natur vor Ort bewundern. Kommissar<br />

sein, Fakten sammeln und aufdecken <strong>–</strong><br />

was uns die Natur bietet. <strong>Das</strong> ist<br />

spannender und schöner, für Gross und<br />

Klein, Alt und Jung, ganz bestimmt.<br />

BLUMENPFAD AN DER RIGI<br />

Der Blumenpfad führt von Rigi Kaltbad<br />

via Chänzeli nach Staffel und auch über<br />

den Felsenweg ab First. Diese Tour in<br />

die Natur eröffnet nicht nur lehrreiche<br />

Einblicke in die Botanik und Geologie<br />

der Rigi, sondern auch traumhafte<br />

Weitblicke. Während der Blütezeit sind<br />

auf diesen attraktiven, aussichtsreichen<br />

Pfaden die Blumen mit Schildern<br />

beschriftet. Ein kostenloser Prospekt<br />

zum Blumenpfad mit 67 Blumenbildern<br />

und Namen kann an den Stationen der<br />

Rigibahnen kostenlos bezogen werden.<br />

Im Verlauf der Saison können über<br />

200 Arten gesehen und kennen gelernt<br />

werden von A wie Arnika bis W<br />

wie Wundklee. Die reine Wanderzeit<br />

beträgt 2 Stunden für die 7,3 km mit<br />

einer Höhen differenz von 290 m.<br />

Mehr Informationen unter Telefon<br />

041 227 18 20, www.rigi.com.<br />

AUF DEM WILDWASSERWEG<br />

IM KANDERTAL<br />

Die Kraft des Wassers in seiner ursprünglichsten<br />

Art erleben. Ein Naturschauspiel,<br />

das seinem Namen alle Ehre<br />

macht: Der Wildwasserweg führt vorbei<br />

an tiefen Schluchten, tosenden Wasserfällen,<br />

steilen Felswänden und am<br />

Hexenkessel bis hinauf zur Region<br />

Griesalp.<br />

Der Pfad ist in verschiedene Ebenen<br />

eingeteilt, somit ist der Abstieg besonders<br />

einfach. Ob 35 Minuten oder 3 Stunden<br />

oder mehr: Wasser kennt keine Zeit, es<br />

fliesst und fliesst.<br />

Der Wildwasserweg ist besonders in den<br />

Monaten <strong>Juni</strong> bis August beeindruckend,<br />

da die Wassermenge wegen der<br />

Schneeschmelze besonders gross ist.<br />

Wanderung ins Tal: Griesalp<strong>–</strong><br />

Tschingel (35 Min.) Von der Griesalp<br />

und durch die Griess Schlucht, vorbei<br />

an den Pochtenfällen und dem Hexenkessel,<br />

einem tiefen brodelndenTopf.<br />

Weiter führt der Weg am Tschingelsee<br />

und dem Gornerewasser vorbei bis ins<br />

Kiental. (Dauer 3 Std.). Mehr Informationen<br />

unter Telefon 033 676 10 10,<br />

www.kiental.ch.<br />

NATUR ERLEBEN<br />

ALPENBOCKWEG IM NATUR-<br />

PARK DIEMTIGTAL<br />

Der Alpenbock gehört zu den prächtigsten<br />

Käfern Europas. Er gilt heute in den<br />

meisten Ländern als gefährdet und zählt<br />

zu den schützenswerten «Smaragd-<br />

Arten». In den sonnigen Wäldern des<br />

unteren Diemtigtals gibt es erfreulicherweise<br />

wieder neue Vorkommen.<br />

Der Alpenbockweg führt durch<br />

Wälder und Weiden in den Lebensraum<br />

des Alpenbocks. Der zweistündige Rundweg<br />

beginnt mit einem zehnminütigen<br />

Dokumentarfilm im Tourismusbüro.<br />

Verschiedene Postentafeln und ein<br />

Prospekt vermitteln viel Wissenswertes<br />

über diese seltene Käferart. Der Weg<br />

beginnt und endet am Bahnhof<br />

Oey-Diemtigen, die Länge ist 8 km<br />

mit 125 Höhenmetern. Mehr Informationen<br />

unter Telefon 033 681 26 06,<br />

www.diemtigtal.ch.<br />

Der Alpenbock gehört zu den prächtigsten Käfern Europas.<br />

Die Kraft des Wassers auf dem Wildwasserweg erleben.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 59


Der Murgbach-<br />

Wasserfall <strong>–</strong> nicht<br />

hoch, aber<br />

faszinierend.<br />

EIN KÜHLES ABENTEUER IM<br />

LORZENTOBEL<br />

Sie sind weltweit einzigartig, die Höllgrotten<br />

im Lorzentobel bei Baar im<br />

Kanton Zug. Mit ihren märchenhaft<br />

anmutenden Tropfsteinformationen, mit<br />

unterirdischen Seen und verwunschenen<br />

Nischen bezaubern sie Jung und Alt.<br />

Der Rundgang dauert rund 45 Minuten<br />

oder länger, je nachdem, wie lange an<br />

den einzelnen Orten verweilt wird.<br />

Verschiedene Informationstafeln vertiefen<br />

das Wissen. Auch wenn Sommer ist,<br />

die Temperatur in den Höhlen beträgt<br />

konstant rund 10 °C und ab und an<br />

tröpfelt es von der Decke. Die Grotten<br />

sind mittels Treppen und Weglein gut<br />

begehbar <strong>–</strong> geschlossene Schuhe sind zu<br />

empfehlen, denn das eine oder andere<br />

Pfützlein kann sich schon bilden.<br />

Die Höllgrotten sind sowohl mit<br />

dem öffentlichen Verkehr wie auch<br />

mit dem Auto gut erreichbar. Geöffnet<br />

sind die Höllgrotten täglich (auch<br />

an Feiertagen) von 9 bis 17 Uhr vom<br />

1.4.<strong>–</strong>31.10.14. Mehr Informationen<br />

unter Telefon 041 761 83 70,<br />

www.hoellgrotten.ch<br />

zu einem exotischen Erlebnis. Zum aussergewöhnlichen<br />

Flair tragen zudem auch die<br />

grössten Kastanienwälder nördlich der<br />

Alpen bei, die sich rund um den Murgbach<br />

dank dem milden Klima und dem<br />

sauren Untergrund gebildet haben.<br />

Der Wasserfall Murg kann vom Dorfplatz<br />

Murg her in einer 30-minü tigen<br />

Wanderung auf dem ausgeschilderten<br />

Kastanienweg erreicht werden.<br />

Mehr Informationen unter Telefon<br />

081 720 17 17, www.heidiland.com<br />

Tipp: Mit Bus und Bahn in die<br />

Natur. SBB RailAway bieten<br />

interessante Kombi-Angebote zu<br />

ermässigten Preisen an. Die<br />

Angebote sind online unter sbb.ch/<br />

online-kaufen, am Bahnhof sowie<br />

beim Rail Service (0900 300 300,<br />

CHF 1.19/Min. vom <strong>Schweizer</strong><br />

Festnetz) erhältlich. Auch GA-<br />

Kunden erhalten eine Ermässigung<br />

auf die Zusatzleistungen, wenn<br />

das Billett vorher online oder am<br />

Bahnschalter gelöst wird.<br />

DURCH DIE EDELKASTANIEN ZUM<br />

MURGBACH-WASSERFALL<br />

Mit 12,5 Metern ist der Wasserfall<br />

beim Murgbach zwar eher bescheiden im<br />

Vergleich zu anderen Fällen. Der rote<br />

Verrucano-Stein und das intensive Grün<br />

der umliegenden Vegetation machen den<br />

Wasserfall des Murgbachs aber beinahe<br />

In den Höllgrotten ist es<br />

konstant 10 °C.<br />

60 <strong>NATURZYT</strong>


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Diesen Sommer<br />

schon nass<br />

geworden?<br />

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* z.B. Kombi-Angebot «Schifffahrt auf dem Rhein», gültig bis 18. Oktober <strong>2014</strong>,<br />

mit 10% Ermässigung auf die Bahnfahrt nach Schaffhausen oder Stein am Rhein (retour)<br />

und auf die Schifffahrt Schaffhausen<strong>–</strong>Stein am Rhein oder umgekehrt.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 61


Vorschau<br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 1. September <strong>2014</strong><br />

AUF DEN SPUREN DER NATUR IM<br />

WAADTLAND<br />

In den imposanten Alpen und in den natürlichen<br />

Weiten des Jura liegen zwei landschaftliche Schönheiten:<br />

Les Diablerets und das Vallée de Joux.<br />

<strong>NATURZYT</strong> nimmt Sie mit auf die Spuren der<br />

Natur, der Sagen und Mythen in der Region des<br />

Weines, ins Waadtland.<br />

DAS TIERISCH GUTE INTERVIEW<br />

Von tödlich giftig bis absolut harmlos. Dicht behaart<br />

oder fast nackt. Sie spalten die Meinungen der<br />

Menschen. Die einen lieben sie, halten sie sogar als<br />

Haustiere <strong>–</strong> die anderen ekeln, ja fürchten sich sogar<br />

vor ihnen. <strong>NATURZYT</strong> unterhält sich mit Edgar<br />

Spiderman.<br />

UNTERWEGS IM JURAPARK AARGAU<br />

Fromental- und Magerwiesen, Hochstammobstgärten,<br />

gestufte Waldränder und Hecken <strong>–</strong> der<br />

Jurapark Aargau beherbergt eine interessante<br />

Flora und Fauna <strong>–</strong>, und es gibt viel zu erfahren.<br />

<strong>NATURZYT</strong> geht auf Entdeckungsreise im Jurapark<br />

und nascht Kirschen vom Fricktaler Chriesiwäg.<br />

Ab 1. September <strong>2014</strong> am Kiosk erhältlich<br />

oder gleich abonnieren unter<br />

www.<strong>NATURZYT</strong>.ch und nichts mehr<br />

verpassen.<br />

Impressum<br />

<strong>NATURZYT</strong> 2. Jahrgang. Verlag, Herausgeber Knaus Marketing- & Verlagsservice, Burgstrasse 11, 8604 Volketswil Redaktion Telefon 043 542 72 91,<br />

redaktion@naturzyt.ch Anzeigen Michael Knaus, michael.knaus@kmvs.ch Freie und ständige Mitarbeiter Virginia Knaus, Michael Knaus, Philippe Elsener,<br />

Claudia Ebling, Oskar Bismark, Daniel Fleuti, Ernestine Astecker, Claudia Wartmann, Cornelia Diethelm Grafik & Produktion Swissprinters Premedia, Zofingen<br />

Titelbild Virginia Knaus Korrektorat Swissprinters Premedia, Zofingen Druck Swissprinters AG, 4800 Zofingen Abonnementspreise 1 Jahr mit 4 <strong>Ausgabe</strong>n<br />

CHF 39.50 (inkl. 2,5% MwSt.), 2 Jahre mit 8 <strong>Ausgabe</strong>n CHF 69.00 (inkl. 2,5% MwSt.). Auslandabonnemente auf Anfrage. Bestellung unter www.<strong>NATURZYT</strong>.ch/<br />

abonnieren, via E-Mail abo@naturzyt.ch, per Telefon 043 542 72 91 oder per Post an: Knaus Marketing-&Verlagsservice, <strong>NATURZYT</strong>, Burgstrasse 11,<br />

8604 Volketswil. ISSN-Nummer 2296-2859 © Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages.<br />

<strong>Das</strong> Magazin wird in der Schweiz auf 100% Recyclingpapier gedruckt.<br />

62 <strong>NATURZYT</strong>


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<strong>Das</strong> Magazin für naturbewusstes und nachhaltiges Leben in der Schweiz.<br />

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Der Biber<br />

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Naturpark Thal<br />

Stille Natur,<br />

lebendiges Thal<br />

Biosphäre Entlebuch<br />

Trockene Karst- und<br />

blumige Moorlandschaften<br />

Wie Blinde die Natur erleben<br />

Es ist Frühling<br />

und ich bin blind<br />

Der neue <strong>Schweizer</strong><br />

Burgherr<br />

Biodiversität<br />

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<strong>Das</strong> Magazin für naturbewusstes und nachhaltiges Leben in der Schweiz.<br />

Auf den Spuren der Natur<br />

Naturklang im<br />

Toggenburg<br />

Der Braunbrustigel<br />

Heimischer<br />

Sympathieträger<br />

Auf Entdeckungsreise im grössten Naturpark der Schweiz<br />

Im Herzen von Graubünden<br />

durch die Natur<br />

Naturnaher Garten<br />

Nachhaltig geniessen<br />

<strong>Schweizer</strong> Kraftorte<br />

Der Sommerflieder <strong>–</strong><br />

ein invasiver Neophyt<br />

Nachhaltige Grillzeit<br />

Orte mit erhöhter<br />

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Belebte Schweiz.<br />

<strong>Das</strong> Magazin für naturbewusstes und nachhaltiges Leben in der Schweiz.<br />

<strong>Das</strong> Magazin für naturbewusstes und nachhaltiges Leben in der Schweiz.<br />

Auf den Spuren der Natur<br />

Naturklang im<br />

Toggenburg<br />

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Stille Natur,<br />

lebendiges Thal<br />

Der Braunbrustigel<br />

Heimischer<br />

Sympathieträger<br />

Natur- und Tierpark Goldau<br />

Wenn das Murmeltier<br />

schläft<br />

Schwyz<br />

Ungezähmte Natur und<br />

landschaftliche Schönheit<br />

Energie<br />

Einschalten und<br />

der Strom fliesst.<br />

Weihnachten<br />

Oh du nachhaltige<br />

Weihnachtszeit<br />

Schweiz erleben<br />

Wintererlebnisse<br />

in den Bergen<br />

Energie<br />

Sonnenenergie<br />

macht Schule<br />

Biosphäre Entlebuch<br />

Trockene Karst- und<br />

blumige Moorlandschaften<br />

Wie Blinde die Natur erleben<br />

Es ist Frühling<br />

und ich bin blind<br />

Der Biber<br />

Der neue <strong>Schweizer</strong><br />

Burgherr<br />

Biodiversität<br />

Biodiversität im<br />

Siedlungsraum<br />

Auf Entdeckungsreise im grössten Naturpark der Schweiz<br />

Im Herzen von Graubünden<br />

durch die Natur<br />

Naturnaher Garten<br />

Der Sommerflieder <strong>–</strong><br />

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