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NATURZYT – Das Schweizer Naturmagazin – Ausgabe Juni 2014

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützten – 4 Ausgaben für nur CHF 29.50.

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Im Herzen von Graubünden liegt der Parc Ela, mit 548 Quadrat kilometern<br />

der grösste Naturpark der Schweiz. In der vielseitigen Landschaft um die<br />

Alpenpässe Albula, Julier und Septimer erfährt und erlebt man die ursprüngliche<br />

und vielfältige Natur.<br />

V<br />

om tiefsten Punkt in<br />

der Schinschlucht mit<br />

745 Metern bis zum<br />

höchsten Punkt Piz Kesch<br />

auf 3418 Meter ändern sich Farben und<br />

Formen der Landschaft immer wieder:<br />

sanfte Heckenlandschaften, blühende<br />

Trockenwiesen, schroffe Schluchten,<br />

urchige Föhrenwälder, karge Landschaften<br />

mit Gletschern und Bergseen,<br />

imposante Weitblicke von hohen<br />

Gipfeln sowie eine aussergewöhnliche<br />

Vielfalt an Pflanzen und Tieren.<br />

BALZ IM BERGWALD<br />

In drei Naturwaldreservaten wird seit<br />

Jahren kein Baum mehr gefällt und<br />

die Waldentwicklung der Natur überlassen.<br />

Am Crap Furò oberhalb von Surava,<br />

bei La Niva oberhalb von Savognin<br />

und im Val Faller bei Mulegns wachsen<br />

Fichten, Föhren und Lärchen ohne<br />

Nutzungsansprüche durch Menschen.<br />

Davon profitieren viele Pflanzen, Pilze<br />

und Tiere, die in einem bewirtschafteten<br />

Wald wenig Raum zum Leben finden.<br />

Zwei grosse Sonderwaldreservate im<br />

Albulatal und im Surses sind auf<br />

den Schutz des Auerhuhns ausgelegt.<br />

Auerhühner, die in ganz Europa stark<br />

gefährdet sind, leben in lichten Nadelund<br />

Nadelmischwäldern mit einer<br />

dichten Krautschicht und reagieren<br />

empfindlich auf Störung. Im Parc Ela<br />

lebt eine der letzten grossen Populationen<br />

der Schweiz. In den Sonderwaldreservaten<br />

wird der Wald deshalb gezielt auf<br />

die Bedürfnisse der Auerhühner hin<br />

gepflegt. Störungen durch Freizeitaktivitäten<br />

im Winter und während der Brutzeit<br />

im Frühling sollten aber möglichst<br />

klein bleiben. Deshalb werden keine<br />

Exkursionen zu den Auerhühnern angeboten.<br />

Ihre Verwandten, die ebenfalls<br />

scheuen, aber recht häufig vorkommenden<br />

Birkhühner, können jedoch im<br />

Frühling in Begleitung eines Wildhüters<br />

bei der Balz beobachtet werden.<br />

Im Jagdbanngebiet Ela, im Val Faller<br />

bei Mulegns und im Val Tuors bei Bergün<br />

leben grosse Kolonien von Steinböcken<br />

und Gämsen, Hirschen und Rehen. Nicht<br />

selten kreisen Steinadler und Bartgeier<br />

über der Gegend.<br />

SCHATZINSEL DER ARTENVIELFALT<br />

<strong>Das</strong> Hochplateau der Alp Flix bezaubert<br />

durch die Weite und den Blick auf<br />

den Piz Platta. Fett- und Trockenwiesen<br />

verzahnen sich mit Bergwald, Hoch-<br />

und Flachmoore formen mit Bergseen<br />

ein vielfältiges Mosaik. Als Moorlandschaft<br />

von nationaler Bedeutung<br />

steht die Alp Flix unter Schutz. Eiszeitliche<br />

Gletscher schürften einst die<br />

weite Ebene ab und schufen ein fein<br />

gegliedertes Relief mit Kuppen und<br />

Senken. Wo sich Grundwasser und das<br />

Wasser der Bäche sammelten, bildeten<br />

sich Flach- und Hochmoore.<br />

Selbst Fachleute waren überrascht,<br />

als sie am 2. Geo-Tag der Artenvielfalt<br />

im Jahr 2000 auf der Alp Flix innerhalb<br />

von nur 24 Stunden 2092 Arten dokumentieren<br />

konnten. Unter vielem<br />

anderem wurden auch über 86 Vogelarten<br />

und mehr als 500 verschiedene<br />

Blütenpflanzen gefunden. Neu entdeckte<br />

Arten wurden nach der Alp benannt,<br />

wie die Dungmücke «Rhexoza flixella»<br />

oder der Blattfloh «Trioza flixiana».<br />

Seit damals gilt die Alp Flix als Schatzinsel<br />

der Artenvielfalt und wird unter<br />

Federführung der Stiftung «Schatzinsel<br />

Alp Flix» wissenschaftlich untersucht.<br />

Ziel ist es, die gesamte Artenvielfalt zu<br />

Birkhühner können im Frühling<br />

in Begleitung eines Wildhüters<br />

bei der Balz beobachtet werden.<br />

(Foto: Bergün Filisur Tourismus)<br />

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