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AUSGABE 27. FEBRUAR 2020 Chefredakteur: Michael Minassian
AUSGABE 27. FEBRUAR 2020
Chefredakteur: Michael Minassian
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KUNST.INVESTOR
Dorotheum weiter auf Erfolgkurs
Das Dorotheum, führendes Auktionshaus im
deutschsprachigen Raum, verzeichnet auch 2019 ein
höchst erfolgreiches Jahr. Zu den Zuschlägen jenseits
der Millionengrenze zählte jener für ein Gemälde des
wohl bedeutendsten Künstlers des osmanischen
Reiches, Osman Hamdi Bey. Seine „Dame turque de
Constantinople“, datiert mit 1881, erreichte
hervorragende 1.770.300 Euro. Bei den Alten Meistern
konnte ein dem nahen Umkreis Raffaels
zugeschriebenes Ölbild einer Madonna mit Kind seinen
Schätzwert vervielfachen. Die Gebote kletterten auf
1,66 Millionen Euro. Einen weiteren Millionenpreis,
1.067.000 Euro, fuhr der 1955 Mercedes Benz 300 SL,
der „Flügeltürer“, bei den Klassischen Fahrzeugen ein.
Große Nachfrage herrschte nach Gemälden des 19.
Jahrhunderts, der Klassischen Moderne und der
Zeitgenössischen Kunst. Unter den Top-Preisen waren
etwa Werke von Jean Dubuffet und Piero Manzoni
(jeweils € 735.300), Kazuo Shiraga (€ 511.259), Otto
Piene, Giacomo Balla, Fernando Botero oder von Ivan
K. Aivazovsky, Alfred von Wierusz-Kowalski und Jean
Francois Portaels. Österreichische Kunst stand auch
2019 hoch im Kurs. Alfons Walde erzielte zahlreiche
Spitzenpreise, darunter 412.000 Euro für „Hof am
Wilden Kaiser“. Bei den Zeitgenossen waren besonders
Werke von Arnulf Rainer und Friedensreich
Hundertwasser erfolgreich. 176.949 Euro bedeuteten
bei der Frühjahrsauktion Linz Weltrekord für ein
Gemälde von Oskar Laske
Bei den Juwelen sorgten heuer zwei
aufsehenerregende Stücke aus ehemaligem Haus
Habsburg-Besitz für große Aufmerksamkeit. Für
insgesamt rund 600.000 Euro wechselte ein Diadem
und eine Corsage (Brosche) mit Orientperlen und
Diamanten den Besitzer. Die Stücke stammen von
Nachkommen der Erzherzogin Marie Valerie, der
Lieblingstochter Kaiser Franz Josephs und Elisabeths
von Österreich. Die Vintage-Auktionen des Dorotheum
lieferten heuer das beste Ergebnis seit Einführung der
Sparte. Der Top-Preis von 37.800 Euro galt einer
Hermès Kelly-Bag 35, vor 1950. Bei der Münzauktion
im Mai wurde die Seltenheit zweier russischer
Goldmedaillen von 1883 und 1881 mit mehr als
300.000 Euro honoriert. Für zwei kaiserliche Orden
wurden bei der Kaiserhausauktion 161.900 (für den
Sternkreuzorden Kaiserin Charlottes von Mexikos) bzw.
137.500 Euro für den Orden vom Goldenen Vlies aus
dem Besitz von Maximilian v. Mexiko geboten.