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REPORT / 67
die Schiffe der Stena Line. Diese Direktverbindung
wird zunächst dreimal wöchentlich
in jede Richtung mit 740 m langen
Zügen betrieben.
Investitionen in Terminalanlagen
und Umweltschutz
Aktuell investiert der PORT OF KIEL
knapp 30 Mio. Euro in Terminalanlagen
und Umweltschutz. Die mit 13 Mio. Euro
größte Einzelinvestitionen des PORT OF
KIEL ist aber die Landstromanlage für den
Ostsee Kai und den Schweden Kai. Der
Testbetrieb soll noch in dieser Saison aufgenommen
werden.
JPE
ROSTOCKER ÜBERSEEHAFEN
FEIERT 60JÄHRIGES JUBILÄUM
Am 20. April 1960 wurde der erste Überseehafen
als einer der modernsten Häfen
der DDR n Rostock eröffnet. Die ehemalige
DDR benötigte einen eigenen Überseehafen,
um Überseeverbindungen im eigenen
Land abfertigen zu können. Gleichzeitig
wurde Rostock der Heimathafen für
über 200 Schiffe der Deutschen Seereederei
(DSR).
Durch die politischen Veränderungen in
den Jahren 1989/1990 verlor der Überseehafen
Rostock seine eigentliche Bedeutung,
was zu einem dramatischen Umschlagsrückgang
führte. Fast sämtliche
Überseelinien, aber auch Liniendienste in
Nord- und Ostsee, wurden eingestellt. Der
Hafen musste sich im Reigen aller gesamtdeutschen
Ostseehäfen eine neue Position
erarbeiten. Die Ausgangslage stellte sich in
den vier Hafenbereichen Öl, Getreide,
Schütt- und Stückgut unterschiedlich dar.
Ein großer Vorteil für die weitere Entwicklung
des Hafens war, und ist es heute noch,
die geografische Lage dar. Die gute Verkehrsanbindung
über Schiene und Straße
lockte Fährreedereien bereits im Sommer
1990 an. Bis 1992 entstanden ganzjährige
Fährverbindungen nach Gedser und
Trelleborg. So konnten 1993 bereits ca. 1,0
Mio. Passagiere und 1,7 Mio. Tonnen
Güter transportiert werden. Diese Entwicklung
ermutigte die Hafenverantwortlichen,
Planungen für das Warnow-Fährterminal
in Auftrag zu geben. Dieses konnte
feierlich am 24. Juni 1994 eingeweiht
werden. Mit 3,5 Mio. Tonnen Ladungsumschlag
von Fährgütern im Jahr 1994
sicherte sich der Hafen Rostock eine
zukunftsfähige Position als Fährhafen. Bereits
im Jahr 2000 wurden 9,0 Mio. Tonnen
Fährgüter und 1,9 Mio. Passagiere im
Rostocker Hafen abgefertigt. Weitere Ro/
Ro-Liniendienste nach Finnland, Lettland
und Litauen etablierten sich in der Folgezeit.
Durch stetige Investitionen wurde
den Bedingungen des wachsenden Verkehrs
Rechnung getragen. Allein im Jahr
2019 wurden knapp 40 Mio. € in die
Hafen anlagen investiert. Bei einem
Dr. Gernot Tesch (links) und Aurel Scharner
Gesamtumschlag von 25,6 Mio. Tonnen
Gütern beträgt der Anteil der umgeschlagenen
Fährgüter mit 16,2 Mio. Tonnen
63% am Gesamtvolumen. Daher verwundert
es nicht, dass auch zukünftig in die Infrastruktur
für die rollende Ladung im Hafen
investiert wird. So trifft der Hafen derzeit
bauliche Vorkehrungen an den
Liegeplätzen 62 und 63, damit auch die
nächste Generation von Ro/Ro-Schiffen
mit über 6000 Lademetern und mit einer
Länge bis zu 250 Metern abgefertigt werden
kann.
Um Voraussetzungen für zukünftige
Verkehrsströme und Umschlagspotenziale
vor allem für Massengutschiffe zu schaffen,
erfolgt ab 2021 in einem Zeitraum von
ca. drei Jahren die Vertiefung des 15 Kilometer
langen Seekanals zum Rostocker
Hafen von 14,50 auf 16,50 Metern, so dass
Liniendienste mit Fährschiffen zu den Inseln Föhr, Amrum und den Halligen, Ausfl ugsfahrten,
Busverkehre auf Föhr und Amrum.
www.faehre.de
JPE
Schiffe mit einem Tiefgang bis zu 15,00
Metern einlaufen können. Aber auch die
Hafeninfrastruktur für Kreuzfahrtschiffe
wird ständig verbessert, so z. B. die Errichtung
des neuen Terminalgebäudes „Warnemünder
Cruise Center 8“ im Frühjahr
2020 oder der Umbau des Warnemünder
Bahnhofes für die Bedürfnisse der Kreuzfahrtpassagiere
(2020 werden 207 Kreuzfahrtschiffe
erwartet). Bei allen Investitionen
ist immer die Nachhaltigkeit von
großer Bedeutung. So erfolgt derzeit der
Bau einer Landstromanlage für die Liegeplätze
P7 und P8 in Warnemünde für
Kreuzfahrtschiffe. Die beiden Geschäftsführer
des Port of Rostock, Dr. Gernot
Tesch und Aurel Scharner haben sich den
aktuellen Fragen von RoPax gestellt:
RoPax: Ausblick für die kommenden Jahre
für den RoRo und Fährverkehr ab Rostock
- hat der Hafen genug Kapazitäten für weiteres
Wachstum und auch neue Verkehre
bzw. sieht man ein weiteres Wachstum
oder eher eine Stagnation oder Rückgang?
Dr. Gernot Tesch: Fähr- und RoRo-Verkehre
sind seit vielen Jahren Wachstumstreiber
des Güterumschlags im Überseehafen
Rostock und machen über 60 Prozent
am Gesamtumschlag aus. Der Ausbau
der Hafeninfrastruktur samt Flächen für
diese Verkehre entspricht dieser Entwicklung.
Um Schiffe mit einer Länge von bis
Zu den Inseln und Halligen
inselgrafik.com
RoPax 10 / 03.2020