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Nr.17/<strong>12</strong>.6.<strong>2020</strong><br />
Kontrolle<br />
Über das Verhältnis von<br />
Mode, Politik,<br />
Protestkultur und Macht.<br />
<strong>Schaufenster</strong><br />
Kaliber<br />
Wissenswertes und<br />
Neues aus der Welt der<br />
luxuriösen Zeitmessung.<br />
Sterne<br />
schauen<br />
JohannesMücke greift mit<br />
seinen Entwürfen für Filmsets<br />
nach unendlichen Weiten.
Das<br />
nächste<br />
„<strong>Schaufenster</strong>“<br />
erscheint am<br />
26. Juni.<br />
EDITORIAL<br />
Cover: Christine Pichler. Fotos: Reuters, Lois Hechenblaikner/Steidl, Pascal Petignat.<br />
Daniel Kalt,<br />
Chefredakteur<br />
Zumindest eines ist in diesem bizarren Frühling<br />
nicht anders als sonst: Die Monate Mai<br />
und Juni sind punktiert von diversen Feiertagen<br />
und Wochenenden mit Verlängerungsoption.<br />
Was die „<strong>Schaufenster</strong>“-Redaktion auch in<br />
normalen Jahren aus dem Rhythmus wirft (mit<br />
vorverlegtem Redaktionsschluss, ausgedünntem<br />
Team etc.), fühlt sich in dieser Aus-dem-<br />
Rhythmus-Periode irgendwie vertraut an, oder<br />
noch verwirrender. Wussten Sie übrigens, dass<br />
der Fronleichnamsdonnerstag nur noch in<br />
Portugal ein freier Tag ist? Allen verkürzten<br />
Wochen zum Trotz ist uns, wie ich finde, ein<br />
rundes Männerheft gelungen: Norbert Philipp<br />
unterhielt sich mit Norbert Mücke über Setdesign,<br />
Büroarchitektur –und mögliche Berührungspunkte<br />
(in einem Nebensatz wird der<br />
Drehstart eines dystopischen österreichischen<br />
Science-Fiction-Films erwähnt!). Hildegard Suntinger<br />
steuert ein Porträt von Harry Styles bei,<br />
der im Frühling <strong>2020</strong> nun doch nicht nach<br />
Wien gekommen ist. Sissy Rabl stellt Pop-up-<br />
Gastronomie vor, die die Coronazeit überdauern<br />
möchte. Und Daniela Tomasovsky traf sich –<br />
fast –zum Musizieren mit der Band Fainschmitz.<br />
Auch zu Gast in dieser Ausgabe: Das<br />
„Luxury Times“-Magazin der „Presse“, ich<br />
wünsche tickende Lesestunden! s<br />
Untersetzt<br />
Wahres Grundlagenwissen:<br />
Das Label Wiener Times<br />
macht Keramikuntersetzer<br />
aus Buchdeckeln, die vonVerleger<br />
David Jourdan erstellte<br />
Bibliografie reichtvon einem<br />
Bocuse-Kochbuch bis zu Philosophischem<br />
–wie hier:<br />
Georges Bataille, „Kritisches<br />
Wörterbuch“, wienertimes.com<br />
Bild der Woche<br />
Es istfürwahr ein Schreckensszenario,das Lois Hechenblaikner da im Lauf von<br />
26 Jahren fotografierenderweise zusammentrug: Aus9000 Bildern traf er eine Auswahl<br />
für den Band „Ischgl“,der aus aktuellem Anlass soeben im Steidl Verlag erschienen<br />
ist. Wemvorher schon nichtnach Hüttengaudi war,wirdsich bestätigt fühlen.<br />
Im Netz<br />
Jogginghosen, aber auch mit<br />
Kristallen besetzte High-Heels<br />
und Urlaubsgarderobe. Was in<br />
Zeiten der Coronapandemie im<br />
Luxussektor gekauft wird, überrascht<br />
mitunter. Ein Überblick:<br />
DiePresse.com/lifestyle<br />
Facebook.com/diepresse.schaufenster<br />
Instagram: @diepresse.schaufenster<br />
<strong>Schaufenster</strong> 3
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1<br />
KULT<br />
Männersachen<br />
3<br />
5<br />
9<br />
2<br />
4<br />
6<br />
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schwarzem Onyx vonTiffany, 3550 Euro,Kohlmarkt8–10,1010 Wien. 7. KAFFEE „EsperanzedeColombia“,limitierteEdition der Linie „Reviving Origins“,<br />
vollmundig mit fruchtiger Note und zarter Säurevon Nespresso,per Packung 7Euro, Graben 10,1010 Wien. 8. SANDALEN vonPrada, 550 Euro,Bognergasse<br />
4, 1010 Wien. 9. MÄNNERLOOK vonHouse of the Very Island‘s, SamstagShop,Margaretenstraße 46, 1040 Wien.<br />
8 <strong>Schaufenster</strong> 8<br />
7<br />
Redaktion: Barbara Zach. Fotos: Thomas Lerch, beigestellt.
Jahre<br />
AUS LIEBE. DAS BESTE.<br />
Für die einen ist es feinste Goldschmiedekunst, für die anderen<br />
ist eseine der schönsten Liebeserklärungen. Seit <strong>12</strong>7 Jahren haben<br />
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SCHAU<br />
fenster<br />
BUMMEL<br />
PICKNICK. In das<br />
Archiv seiner 2008<br />
gegründetenMarke<br />
begab sich Jonathan<br />
W. Anderson, um eine<br />
Kapselkollektion für<br />
den Onlineshop Yoox<br />
zusammenzustellen.<br />
Der Anlass istdas<br />
20-jährige Bestehen<br />
des E-Retailers.<br />
MUSTERMANN. Vier<br />
neue Archetypen an<br />
Männeranzügen<br />
lanciert die MarkeEtro<br />
mit der aktuellen<br />
Saison. „Formale eccezionale“lautet<br />
das<br />
unverbindliche Motto,<br />
natürlich gibtesauch<br />
ein Modell mit typischem<br />
Paisleymuster.<br />
TRINKFEST.<br />
Das sizilianische<br />
Weingut Donnafugataund<br />
Dolce &<br />
Gabbana haben<br />
gemeinsam gekeltert<br />
und stellen nun<br />
ihren Roséwein<br />
„Rosa“ vor,<br />
donnafugata.it<br />
LANDSCHAFTSPFLEGE. Vor50Jahren<br />
entwarf Mario Bellini das modulare<br />
Sofasystem„Camaleonda“ für B&B<br />
Italia (oben: ein Vintagefoto). Zum<br />
runden Geburtstaggenehmigt man<br />
sich eine aktualisierteNeuauflage.<br />
SALUTI ITALIANI. Genau genommen<br />
beschränkt sich Mario Testino auf<br />
eine italienische Grußformel, nämlich:<br />
„Ciao!“ Das istdann auch der Titel<br />
seines neu im Taschen Verlag erschienenen<br />
Bildbandes, mit dem der Fotograf<br />
in vier Jahrzehntenentstandene<br />
Impressionen aus Italien zusammenfasst.<br />
Land und Leute, Tagund Nacht,<br />
Essen und Trinken: DieBandbreiteder<br />
Themen und Eindrückeist groß, die<br />
drei großen Kapitel des prachtvollen<br />
Buches heißen „Ingiro“,„Alla moda“<br />
und „Al mare“.Oben zu sehen:<br />
Herrenrunden verschiedener Art,<br />
abgelichtetinNeapel.<br />
Fotos: beigestellt, Mario Testino/Taschen.<br />
10 <strong>Schaufenster</strong>
Männersachen<br />
BreitlingChronomatB01<br />
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KRITISCH. KerbyJean-Raymond<br />
hinterfragt mit seinem<br />
Label Pyer Moss Whitewashing-<br />
Stereotype in den USA.<br />
Kleidung als<br />
Kraftausdruck<br />
Kleiderwahl und modische Aspekte spielen natürlich auch<br />
in politischen Sphären eine Rolle. Die Botschaften<br />
reichen vonWiderstand bis Machtgehabe.<br />
Text: Daniel Kalt<br />
Fotos: Pyér Moss shot by Maria Valentino, Eileen Costa(2), Reuters, .<br />
<strong>12</strong> <strong>Schaufenster</strong>
KÖPFCHEN. Trumps „MAGA“<br />
Kappe als Politgadgetund eine<br />
Alternative, entworfen vondem<br />
NewYorker Label Public School.<br />
MASKENBALL. Mit MNS oder<br />
ohne?Modischoder medizinisch<br />
clean?Plakativ oder,wie Emmanuel<br />
Macron, dezent mit Tricolore?<br />
Mit oder ohne, lustig-bunt oder klinischneutral,<br />
mit Camouflagemuster oder<br />
dezent aufgenähtem Tricolore-Fähnchen:<br />
Die Maskenfrage stellte sich<br />
weltweit auch Vertretern der Spitzenpolitik<br />
in den letzten Wochen –bei ihnen allerdings kam<br />
der jeweils getroffenen Entscheidung bei öffentlichen<br />
Auftritten unweigerlich eine Dimension der „Message<br />
Control“ bei. Nancy Pelosi etwa entschied sich nicht nur<br />
für relativ auffällige Modelle, teilweise abgestimmt auf<br />
ihre Kleidung, sondern, durch dieses modische Betonen<br />
ihres Mund-Nasen-Schutz-Tragens, auch für eine Untermauerung<br />
ihrer Opposition zu einem krisennegierenden,<br />
maskenlosen Präsidenten Trump.<br />
Selbst in Österreich lassen sich deutliche Unterschiede<br />
in den politisch relevanten Maskierungsgepflogenheiten<br />
bemerken –und das auch jenseits<br />
von zum Teil verstörenden Bildern aus dem<br />
Hohen Haus, die unmaskierte Parlamentsmitglieder<br />
ohne Sicherheitsabstand zueinander zeigten:<br />
Die Wahl einer medizinischen Einwegmaske mit<br />
neutraler Anmutung transportiert eine andere<br />
Botschaft als eine textile Mehrwegmaske aus afrikanischem<br />
Wachsstoff.<br />
Ohne Schuhe,ohne Krawatte. Hier wie anderswo<br />
gilt: Vertreter des Volkes haben Vorbildwirkung,<br />
stehen im Licht der Öffentlichkeit und sollten im<br />
Idealfall durch ihr Auftreten ihr verantwortungsvolles<br />
Handeln unterstreichen. Wenn schon in<br />
Managementseminaren der Business-Dresscode<br />
anhand zahlreicher Dos und Don’ts dekliniert wird,<br />
gehören Übersetzungen desselben selbstverständlich<br />
auch zur politischen „Message Control“. Das MNS-Tragen<br />
inCoronazeiten stellt eine Zuspitzung der Situation<br />
dar –oder einen phasenweise unterhaltsamen Diskurs –,<br />
eigentlich geht es aber um den Machtanspruch, der<br />
auch mit vestimentären Codes untermauert wird.<br />
Wer sich freilich auf das Gebiet der Stilkritik in diesem<br />
Zusammenhang bewegt, betritt ein heikles Terrain. Ein<br />
PROTEST. Die<br />
grellpinken<br />
„Pussyhats“<br />
wurden zur<br />
obligaten Kopfbedeckung<br />
bei<br />
Protestmärschen<br />
vonFrauen im<br />
Winter2016.<br />
Kommentar zur falschen Zeit –und sei es zu früh –oder<br />
aus fragwürdigem Blickwinkel zieht seinerseits Kritik<br />
und Häme auf sich. Als etwa die „Presse“ den ersten<br />
öffentlichen Auftritt von Brigitte Bierlein als Alexander<br />
van der Bellens Kandidatin für die Interimskanzlerinnenschaft<br />
analysierte und den Rüschenkragen ihrer<br />
Bluse als Verweis auf die Tradition richterlicher Bekleidung<br />
und damit ein mögliches Amtsverständnis interpretierte,<br />
fand das nicht nur Zustimmung. Viele, die sich<br />
zu Wort meldeten, bemängelten allerdings nicht die<br />
inhaltliche Ebene der Analyse, sondern dass diese überhaupt<br />
stattfand.<br />
Das Sensorium von Beobachtern ist freilich zu Recht<br />
sensibel geschärft: Wenn es nur oder vorwiegend darum<br />
ginge, Frauen in politischen Ämtern auf ihre Kleidungsgewohnheiten<br />
abzuklopfen, wäre das völlig<br />
unzulässig. Umgekehrt ist die Bandbreite der zur<br />
Verfügung stehenden Möglichkeiten im Bereich<br />
der Damenmode ungleich größer als bei Herren.<br />
Auch hier stellte aber das Auftauchen einer Generation<br />
von Slim-Fit-Anzugträgern ein Novum dar,<br />
ebenso wie der Verzicht auf Krawatten impolitischen<br />
Berufsalltag oder gar, was unlängst in<br />
Österreich für ein Dresscode-Skandälchen sorgte,<br />
bei der Angelobung des Vizekanzlers.<br />
In Erinnerung geblieben sind auch jene weißen<br />
Turnschuhe, in denen Joschka Fischer die politische<br />
Bühne betrat –ebenso wie der Verzicht auf<br />
jedes Schuhwerk im Falle des aktuellen Finanzministers<br />
bei einer Rede im Parlament. Kurios<br />
macht sich wiederum die Ankündigung von Ex-<br />
Vizekanzler Strache im Interview mit einer Zeitungsbeilage<br />
aus, er erwäge, das wenig kleidsame T-Shirt aus<br />
dem berühmten „Ibiza-Video“ eines Tages bei einer Charity-Auktion<br />
zu versteigern.<br />
Gucci oder America First? Selbst jene Politiker, die an<br />
und für sich ein Faible für Mode haben mögen (Brigitte<br />
Bierlein dürfte zuihnen zählen, letztes Jahr eröffnete<br />
sie noch die Wiener Modewoche und sagte da: „Mode ist<br />
<strong>Schaufenster</strong> 13<br />
→
MIT JABOT. Bei<br />
ihrem ersten<br />
Auftritt als (künftige)Kanzlerin<br />
wählteBrigitte<br />
Bierlein ihr Outfit<br />
mit Bedacht–<br />
mit Verweis auf<br />
das Richteramt.<br />
→<br />
ein persönliches Stilmittel und eine Alltäglichkeit.“),<br />
scheinen sich in ihrem Berufsalltag besser beraten zu<br />
fühlen, diese gute Beziehung nicht allzu öffentlich auszuleben.<br />
Wenn die inhaltliche Schere soweit aufgeht<br />
wie im Fall von Trump-Beraterin Kellyanne Conway, die<br />
ungeachtet aller „America First“-Schwüre imsündhaft<br />
teuren Kostüm von Gucci die politische Bühne betrat,<br />
ist das allerdings in der Tat ziemlich ungeschickt.<br />
Es geht natürlich immer auch subtiler, und Strategien<br />
der „Message Control“ lassen sich mit Details verfeinern:<br />
Madeleine Albright trug als US-Außenministerin bei vielen<br />
ihrer Auslandsreisen Broschen, die sie als kleine<br />
Botschaften anlegte: Ihr Buch „Read MyPins“ gibt Einblick<br />
in ihre Sammlung und diese Art zuagieren. Hillary<br />
Clinton wiederum machte während ihrer Kampagne als<br />
demokratische Präsidentschaftskandidatin den weißen<br />
Hosenanzug in zweierlei Hinsicht zum Überbringer<br />
einer Botschaft: Als Verweis auf die weißen Kostüme der<br />
Sufragetten im frühen 20. Jahrhundert und<br />
unweigerlich wohl auch als Erinnerung an<br />
jene Kleiderordnung, die auf dem Capitol<br />
Hill in Washington Frauen bis in die 1990er-<br />
Jahre das Tragen von Hosen untersagte.<br />
Balenciaga-Bernie. Die Liste der relevanten<br />
Beiträge zum Thema ließe sich lang fortsetzen<br />
– selbst ohne die Auftritte von First<br />
Ladies und Gentlemen, die in den Augen<br />
der Öffentlichkeit noch stärker auf ihr Aussehen<br />
reduziert werden, zu berücksichtigen.<br />
Denn in Zeiten der Dominanz von sozialen<br />
Medien haben auch (modisch) publikumswirksame<br />
Politikerauftritte Hochkonjunktur<br />
–seien es jene der demokratischen Hoffnungsträgerin<br />
Alexandria Ocasia Cortez im<br />
weißen Powerdressing-Statement oder ein<br />
flammender Max-Mara-Mantel, mit dem Nancy Pelosi<br />
nach einer geglückten Konfrontation mit Präsident<br />
Donald Trump gar zum Politik-Mode-Meme auf Instagram<br />
geworden ist.<br />
Umgekehrt verschließen sich auch Modedesigner nicht<br />
allen Vorgängen in der Politik, selbst wenn gemeinhin –<br />
aus Rücksicht auf die schwachen Nerven inMarketingabteilungen<br />
–explizite Bezugnahmen auf Parteien und<br />
deren Ideologien vermieden werden. Offenkundige Verweise<br />
auf die Kampagnenästhetik von Bernie Sanders in<br />
der Balenciaga-Herbstkollektion 2017 etwa wurden von<br />
der Marke imNachhinein als solche in Abrede gestellt.<br />
NICE TRY. Später<br />
dementiertedie<br />
MarkeBalenciaga,<br />
dass es<br />
hier einen Fingerzeig<br />
auf Bernie<br />
Sandersʼ<br />
Kampagne<br />
gegeben habe.<br />
ON FIRE. Nancy<br />
Pelosi wurde<br />
dank ihres<br />
Auftritts im roten<br />
„Power Coat“<br />
nach einem<br />
Treffen mit Trump<br />
zum Meme.<br />
Auf andere Weise näherte sich dem vielschichtigen<br />
Thema eines Verhältnisses von Machthabenden und<br />
Mode das Fashion Institute of Technology in seiner<br />
aktuellen Frühlingsausstellung: Emma McClendon kuratierte<br />
für die New Yorker Institution die Schau „Power<br />
Mode. The Force ofFashion“, interessierte sich aber<br />
nicht vordergründig für die politische Ebene. „Ich habe<br />
mich sozusagen der Metaebene gewidmet und eine<br />
Vogelperspektive eingenommen“, sagt die Kuratorin im<br />
Gespräch mit dem „<strong>Schaufenster</strong>“. „Mode ist eine<br />
soziale Sprache – es gibt fast keine Situation in der<br />
Öffentlichkeit, wowir seriöserweise ohne sie auskommen.<br />
Darum ist auch eine Dynamik des Ausverhandelns<br />
von Machtverhältnissen inhärent in jedem Kleidungsstück,<br />
das wir uns entscheiden anzuziehen.“<br />
Black Lives Matter. Spitzenpolitik und ihre Dresscodes<br />
werden in der aktuell nur ausschnittsweise im Internet<br />
besuchbaren Ausstellung kaum explizit<br />
angesprochen: Vielsagende Einblicke gehen<br />
dennoch aus den thematisch gehaltenen<br />
Kapiteln der Schau hervor. McClendon gliedert<br />
ihre Analyse inAnsatzpunkte wie Uniformiertsein,<br />
Anzugtragen, Protestkultur,<br />
Sexualität oder Statussymbole als Ausdruck<br />
von Macht.<br />
Tragische Aktualität kommt jenem<br />
Abschnitt zu, in dem es um widerständisches<br />
Handeln geht und etwa Entwürfe des<br />
Designers Kerby Jean-Raymond für sein<br />
Label Pyer Ross gezeigt werden: Im Herbst<br />
2018 griff er etwa das Whitewashing von<br />
Repräsentationsformen des amerikanischen<br />
Imaginären auf und wies auf schwarze Cowboys<br />
im 19. Jahrhundert hin. „As USA as U“<br />
war auf einigen Teilen zu lesen: „Das war<br />
keine Appropriierung der Black-Lives-Matter-Kultur,<br />
sondern völlig authentisch, weil Jean-Raymond selbst<br />
Teil dieser Protestkultur ist“, kommentiert McClendon.<br />
Hervorzuheben unter den unzähligen Gegenüberstellungen<br />
ist zudem jene der „Make America Great Again“-<br />
Kappe und des pinken Pussyhat: Auch hier lassen sich<br />
mit kleinen Details einer Garderobe politische Aussagen<br />
vorführen, die Lichtjahre auseinanderliegen. s<br />
Tipp<br />
„POWER MODE –THE FORCEOFFASHION“. DieFrühjahrsausstellung des Fashion<br />
InstituteofTechnology im Internetauf exhibitions.fitnyc.edu/power-mode<br />
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14 <strong>Schaufenster</strong>
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Expertin: Mag. Elke Königseder, +43-1-515 60-358, 20c.paintings@dorotheum.at
Erfahrung mit Mode kann Joshua Vides<br />
vorweisen: Der in Los Angeles lebende<br />
Künstler mit guatemaltekischen Wurzeln<br />
gründete 2010 das Streetstyle-Label<br />
CLSC (für „classic“), ehe er sich auf<br />
die Suche nach neuen Herausforderungen machte.<br />
Die fand er nach einigem Hin und Her und finanziellen<br />
Durststrecken in einer künstlerischen Tätigkeit,<br />
für die er sich einer Technik markanter Schwarz-<br />
Weiß-Konturen bedient. Mit seiner Strichführung<br />
lässt Vides anKlassiker der Pop-Art, etwa von Roy<br />
Lichtenstein, denken: Was er(um-)gestaltet, nimmt<br />
häufig die Züge eines für Cartoonwelten gezeichneten<br />
Gegenstands an. Seine Arbeit erlangte rasch<br />
Bekanntheit, etwa dank einer Ausstellung im Moco-<br />
Museum für Gegenwartskunst in Los Angeles.<br />
Angesichts seines Vorlebens als Modeunternehmer<br />
und seiner Vorliebe, zum Beispiel Nike-Turnschuhe<br />
als Leinwandersatz zu verwenden, verwundert es<br />
kaum, dass sich nun eine Luxusmodemarke als<br />
Kooperationspartner anbot. Sowurde Vides für die<br />
Ende Juni lancierte Pre-Fall-Kollektion von Fendi<br />
tätig. Silvia Venturini Fendi zeigt sich positiv überrascht:<br />
„Ich war beeindruckt davon, was Joshua kreieren<br />
kann, wenn man ihm nur einen schwarzen<br />
Textmarker indie Hand drückt.“ Auch Joshua Vides<br />
ist offenbar zufrieden mit seiner „California Sky“-Linie:<br />
„Als ich die ganze Kollektion zum ersten Mal<br />
sah, war das ein großartiger Moment –und einer, an<br />
den ich mich noch in zwanzig Jahren erinnern<br />
werde“, sagt erineinem Statement. s<br />
Schwarz-<br />
Weiß-<br />
Malerei<br />
Der Künstler Joshua Videsübertrug<br />
seinen unverwechselbaren Kunststil<br />
auf Teile einer Modekollektion.<br />
Text: Daniel Kalt<br />
MARKANT. Vides’<br />
„California Sky“-<br />
Entwürfefür Fendi.<br />
Foto: Fendi.<br />
16 <strong>Schaufenster</strong>
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STILVORLAGE. Auch in dieser<br />
Kampagne vonGucci spielt Styles<br />
mit Geschlechterklischees.<br />
Spiel mit dem<br />
Zeitgeist<br />
Popstar Harry Styleshinterlässt nicht nur als<br />
Musiker,sondern auch in der Mode mit einem<br />
rüschenreichen Stil bleibenden Eindruck.<br />
Text: Hildegard Suntinger<br />
Fotos: Harmony Korine für Gucci.<br />
18 <strong>Schaufenster</strong>
Wer ist dieser 26-Jährige, der sich die<br />
Fingernägel lackiert und den Hosenbund<br />
über dem Bauchnabel trägt? Vor<br />
einigen Monaten machte sich James<br />
Corden in der Serie „Carpool Karaoke“<br />
über den Aufzug von Harry Styles lustig. Die beiden saßen<br />
nebeneinander im Auto, und bei jedem Schnitt rutschte<br />
der Hosenbund höher –bis der Sänger fast darin verschwand.<br />
Styles blieb cool und unbeirrbar: Auf dem Cover<br />
seines zweitens Albums „Fine Line“ werden die weißen<br />
Schlaghosen von pinkfarbenen Hosenträgern gehalten.<br />
Der junge Brite ist seit zehn Jahren im Musikbusiness und<br />
gilt als drittreichster Brite unter dreißig. Neben den Fans<br />
seiner Musik spricht er auch ein arriviertes Modepublikum<br />
an, das ansonsten an Retrofilmsettings à la Wes<br />
Anderson und Quentin Tarantino Gefallen findet.<br />
Anzug mit Twist. So souverän war ernicht immer. Als er<br />
2010 nach seiner Entdeckung in einer Castingshow mit<br />
der Boyband One Direction startete, zog er sich an wie<br />
sein Kollege Justin Bieber, den man zwei Jahre zuvor entdeckt<br />
hatte: Er trug enge Hosen, Cardigans und ziemlich<br />
viel Lila. Eine Stilformel, mit der sich Styles kaum von seinem<br />
jungen Publikum unterschied. Für mediale Aufregung<br />
sorgten allerdings seine extrem engen Jeans, die er<br />
nach eigenen Angaben in der Damenabteilung kaufte.<br />
Noch vehementer fiel die Kritik aus, als er einmal mit<br />
einer Lammfelljacke auftauchte, obwohl er kurz zuvor<br />
zum Tierschutz aufgerufen hatte!<br />
Nach vereinzelten Stileskapaden kam Styles ziemlich<br />
schnell auf den Anzug, den er schon 2013 trug, bei der<br />
Verleihung der British Style Awards. 2017 veröffentlichte<br />
Styles seine erste Solo-Single „Sign of the Times“ und<br />
erreichte damit Platz eins der britischen Charts. Erhatte<br />
sich auf West-Coast-Rock der Siebziger eingesungen und<br />
gewann prominente Fans wie Elton John und<br />
Stevie Nicks, die Frontfrau von Fleetwood<br />
Mac.<br />
Der Inbegriff der männlichen Garderobe<br />
wurde allmählich zur Konstante inder Stilbiografie<br />
von Harry Styles. Allerdings geht es<br />
bei ihm weniger darum, was erträgt, sondern<br />
eben, wie er es trägt. Styles spielt mit Humor<br />
und kindlicher Naivität mit den Gegensätzen<br />
von feminin und maskulin und hinterfragt<br />
damit die Vorstellungen von Geschlechterrollen<br />
und Männlichkeit.<br />
Zur MET-Gala 2019 und für das Motto „Mode und Camp“<br />
trug er eine transparente schwarze Schluppenbluse, die<br />
den Blick auf seinen tätowierten Oberkörper freigab. Der<br />
Hosenbund war noch höher als gewöhnlich und reichte<br />
bis zur Brust. Bei den Brit Awards <strong>2020</strong> wechselte erseine<br />
Garderobe dreimal: Am roten Teppich erschien er mit<br />
einem rostbraunen Anzug von Gucci und zum Dinner in<br />
einem knallgelben von Marc Jacobs. Eigentlich war er<br />
gekommen, um den Song „Falling“ aus seinem zweiten<br />
Studioalbum zu performen. Das tat erauch, in einem weißen<br />
Spitzenoverall von Gucci.<br />
Von Modekennern und „Fashionistas“ bekommt Harry<br />
Styles großes Lob für seinen Mut, mit Bekleidung zu experimentieren<br />
und Geschlechterklischees aufzubrechen.<br />
Leandra Medine, Gründerin des klugen Modeblogs „Man<br />
Lackierte Nägel<br />
und Schluppenblusen<br />
für<br />
Männer machte<br />
Styles salonfähig.<br />
Repeller“, postete auf Instagram Detailfotos von einem<br />
seiner Brit-Awards-Outfits: Das dunkle Rostbraun des<br />
Anzugs, das mit dem lilafarbenen Pullover äußerst gewagt<br />
wirkt, die lilafarbenen Fingernägel, der weiße Spitzenkragen<br />
und die Perlenkette, die an Lady Di erinnern –und die<br />
kindlichen Mary-Jane-Schuhe, die mit dem Dresscode der<br />
Gothic Lolitas assoziiert sind.<br />
„Androgyner Großmutterschick“, kommentierte eine Userin,<br />
„das war der Traumlook meiner Mutter für mich in<br />
der Unterstufe“, eine andere, und „very Wes Anderson“,<br />
eine dritte. So freundlich sind die Kommentare inden<br />
(sozialen) Medien aber nicht immer. Manche nennen<br />
Harry Styles mitunter einen Clown oder einen Möchtegern-David-Bowie.<br />
Und tatsächlich trägt erauf dem Cover<br />
seines Albums „Fine Line“ fast die gleiche Hose wie David<br />
Bowie 1983. Bowie hatte allerdings viele Bühnenpersönlichkeiten.<br />
Styles macht es anders: Er möchte erselbst<br />
sein, weil er denkt, dass diese Art von Authentizität<br />
gerade viele Leute brauchen. Zum „Guardian“ sagte er:<br />
„Wenn ich etwas sage, dann möchte ich, dass die Leute<br />
annehmen können, ich meine das auch wirklich so.“<br />
Model und Muse. Den Ausdruck seiner wahren Persönlichkeit<br />
fand er offenbar in den Kollektionen von Alessandro<br />
Michele für Gucci. Der erfolgreiche Designer unterscheidet<br />
nicht mehr zwischen männlichen und weiblichen<br />
Bekleidungskonventionen und inszeniert inseinen<br />
Shows eine bunt durchmischte Atmosphäre mit Einflüssen<br />
aus den 1970er-Jahren und diversen Subkulturen.<br />
Damit leitete erAnfang 2015 eine Stilwende ein, mit der<br />
niemand gerechnet hatte: Während seine Kollegen vernünftige<br />
Alltagskleidung designten, schwelgte Michele in<br />
farbenprächtigen floralen Dessins, opulenten Silhouetten<br />
und absurden Dekorationen. Wie sich später herausstellte,<br />
stellte ersich damit auf die Befindlichkeit einer<br />
neuen Zielgruppe ein.<br />
Harry Styles gilt als eine der Musen von<br />
Michele; der Sänger holt dessen Modevisionen<br />
vom Laufsteg in das echte Leben – oder<br />
zumindest auf den roten Teppich. Umgekehrt<br />
bringt ersein verspieltes Naturell auch in die<br />
Kampagnen des Labels ein. In einer Fotoserie<br />
taucht er mit einem Huhn auf dem Arm auf –<br />
in einem anderen spielt er mit Schweinchen<br />
und Lämmchen. Diese Szenarien sollen sich<br />
von verbreiteten Images der Luxusmode<br />
absetzen und zeigen, dass Mode zumindest in<br />
Genderfragen einen Unterschied machen kann.<br />
Bei jungen weiblichen Musikstars ist esderzeit chic, feministisch<br />
zu sein. Zuletzt war esdie 18-jährige Billie Eilish,<br />
die das Thema in den öffentlichen Diskurs brachte. Sie<br />
trägt weite Kleider, weil sie nicht nach ihrem Körper, sondern<br />
nach ihren Fähigkeiten beurteilt werden will.<br />
Harry Styles wiederum findet seinen unentschiedenen<br />
Stil passend für sein Image: Er zieht Parallelen zur Musik,<br />
wo die Grenzen zwischen den Genres auch gerade verfließen.<br />
Dass die Medien diese Attitüde mit seiner Sexualität<br />
in Verbindung bringen, sei Teil des Jobs, so Styles. Gegenüber<br />
dem „Guardian“ sagte er: „Sich darüber zubeschweren<br />
wäre einfach dumm. Man respektiert, dass jemand<br />
fragt, und man hofft, dass derjenige esauch respektiert,<br />
womöglich keine Antwort zu bekommen.“ s<br />
<strong>Schaufenster</strong> 19
DESIGN<br />
Lexikon<br />
der Dinge:<br />
Die Taschenlampe<br />
von Norbert Philipp<br />
Entweder alles istvoller Lichtmüll. Also<br />
leuchtende Restln, die halt so hängenbleiben<br />
am Himmel, weil darunterein<br />
paar Menschen ein paar unnötige Details<br />
des Ganzen extrahell sehen wollen. Oder<br />
es istVollmond. Jedenfalls scheint die Welt<br />
gar nicht mehr richtig finsterzuwerden.<br />
Aber das ist nicht der einzige Grund, warum<br />
aus der alten Taschenlampe daheim<br />
zuverlässig Batteriesäure quillt. Seit dem<br />
letzten Pfadfinderlager wurde sie nicht<br />
mehr aus der Kiste geholt, in der auch das<br />
Schweizer Messer liegt, an dem noch immer<br />
ein wenig Butterbrot vondamals klebt.<br />
Und auch sonst hat sich kaum jemand um<br />
die Taschenlampe gekümmert. Am wenigsten<br />
die Designer. Hinten Batterie rein<br />
und vorn Licht raus, mehr brauchte man<br />
nicht zuwissen. Der Letzte, der Taschenlampen<br />
wirklich benötigte, war das „Gruselwusel“<br />
aus Christine Nöstlingers gleichnamigem<br />
Buch. Es waren seine Augen. Am<br />
Schicksal der Taschenlampe ist auch das<br />
Schweizer Messer der Digitalisierung<br />
schuld: das Smartphone. Es kann Taxis<br />
rufen, Position bestimmen und den<br />
Weg leuchten. Nur nicht Milch<br />
schäumen und Bier öffnen. Oder<br />
doch. Aber meistens nur einmal.<br />
Aber zum Zelten nimmt man eh<br />
meist Dosen, oder?Taschenlampen<br />
braucht man hauptsächlich, um<br />
seinen Kindern zu zeigen, was eine<br />
Taschenlampe ist. Umso schöner,<br />
wenn sich Designer wieder damit<br />
beschäfigen. Dabei die Taschenlampe<br />
als Werkzeug verstehen.<br />
Und sie die Nutzer, die sie ja nie<br />
nutzen, in der Hand halten lassen,<br />
als wäre sie ein Hammer. „Trace“<br />
von Northern ist<br />
bereit für das<br />
Abenteuer. Und<br />
die letzten<br />
dunklen Flecken<br />
der Welt.<br />
DiePresse.com/<br />
designkolumne<br />
BRATISLAVA. DieLiebe zur Natur isttraditionell<br />
etwas, das man vorden Haustüren<br />
auslebt. Dort, wo man die Natur eben<br />
vermuten würde. Das Design lebtdie<br />
„Biophilie“aber gern auch in geschlossenen<br />
Räumen aus. Wie auch etwa im<br />
Entwurf vonLevyfür die Mirror Bar des<br />
Im Blickfeld<br />
DESIGN IM FILM. BewegteBilder<br />
haben es leichterals Stühle und<br />
Leuchten. Sieschlüpfendurch die<br />
Internetverbindung. Der Film<br />
„Chair Times“manövriert den<br />
Zuschauer durch einen Parcours<br />
aus einem „Meer der Stühle“,<br />
gebildetaus <strong>12</strong>5 Objekten des<br />
VitraDesign Museums (www.vitra.<br />
com). Der Hersteller Flos zeigt eine<br />
Dokumentation über das aktuelle<br />
Projekt „about Cambio“des Duos<br />
Formafantasma (l.) (www.flos.com).<br />
Hotels Radisson Blu Carlton in Bratislava.<br />
Dort wachsen sich die Ideen ziemlich<br />
botanisch-organisch aus. Gut, dass eine<br />
Leuchte zumindestästhetisch schnörkelloser<br />
dagegenhält: Sieheißt„North“und<br />
wurde vomHersteller Vibia entwickelt.<br />
Auch für naturnahe Umgebungen.<br />
Redaktion: Norbert Philipp. Fotos: Kristoffer Johnsson, Patrik Gubis, beigestellt.<br />
20 <strong>Schaufenster</strong>
FÜR EIN<br />
SCHÖNERES<br />
ZUHAUSE<br />
www.lederleitner.at
Im Kosmos<br />
der Ideen<br />
Mikrooder makro: Egal. Hauptsache, Welten. JohannesMücke baut sie mit dem<br />
DesignbüroWideshot. FürFilme, Games, Industrie oder den ganz normalen Arbeitsalltag.<br />
Text: Norbert Philipp<br />
Porträt: Christine Pichler<br />
VONLEIPZIG BIS<br />
HOLLYWOOD. Eigendefinition:<br />
„Weltenbauer.“<br />
Johannes<br />
Mückeleitet das Büro<br />
WideshotinWien am<br />
Platz Am Hof.<br />
22 <strong>Schaufenster</strong>
Raum. Im Deutschen klingt das<br />
gleich so abgeschlossen und<br />
definiert. Und mit Dach darüber<br />
womöglich auch noch. Als<br />
könnte man selbst der Architektur<br />
und dem Design vorschreiben: Bis hierher<br />
und nicht weiter. Johannes Mücke lässt sich<br />
aber von Kategorien und Begriffen nicht so<br />
gern limitieren. Zum Glück hat das Englische<br />
für „Raum“ auch den Begriff „space“ imWörterbuch<br />
parat. Der lässt gleich viel mehr Spielraum<br />
– räumlich und gedanklich. Und in<br />
Mückes Universum der Ideen ist ohnehin er<br />
selbst der Raumfahrer. Die Unendlichkeit ist<br />
dabei nicht sein deklariertes Ziel. Aber<br />
irgendwo zwischen hier und dem undefinierten<br />
Dort –was man durchaus Zukunft nennen<br />
könnte –bewegt ersich doch, mit seinen Konzepten,<br />
Designs, Architekturen und Ideen.<br />
Dabei lässt er mit dem in Wien ansässigen<br />
Design- und Architekturbüro Wideshot, das er<br />
leitet, regelmäßig spektakuläre Projekte vom<br />
Start. Und dazwischen auch ein paar riesige<br />
Architekturen landen. Ganze Industriehallen<br />
zum Beispiel, in denen noch Vehikel gefertigt<br />
werden, wie wir sie aus dem Alltag kennen.<br />
Doch ein paar Raumschiffe hat Mücke zumindest<br />
schon auf den Weg gebracht. InFilmen, in<br />
Themenparks oder in Computer-Games. Und<br />
jetzt gerade heißt sein Programm am Abend:<br />
„Ad Astra“ mit Brad Pitt etwa. Oder: „Life“ mit<br />
Jake Gyllenhaal.<br />
Und all die anderen Science-<br />
Fiction-Filme mit „relevanten<br />
Raumschiffen“, wie er sagt.<br />
Schließlich baut er mit seinem<br />
Büro gerade wieder eines, wie<br />
damals am Anfang des gestalterischen<br />
Wegs seines Studios.<br />
Damals, 2008, hieß es „Second<br />
Solar“ und landete imSensapolis-Themenpark<br />
in der Nähe<br />
von Stuttgart. Im Oktober, wenn<br />
die Dreharbeiten im besten Fall<br />
beginnen, wird das nächste in<br />
Wien in einer alten Fabrik parken.<br />
Als Kulisse für einen österreichischen<br />
Science-Fiction-Film. Einen, der<br />
ausschließlich in jenem Raumschiff spielen<br />
wird. „Sojus“ soll der Film heißen.<br />
Biografien und Charaktere. Gegründet hatte<br />
Mücke Wideshot gemeinsam mit seinem Partner<br />
Oliver Bertram. Seitdem schickt er sein<br />
Team auf die unterschiedlichsten Missionen. In<br />
alle Richtungen verzweigen sie sich gestalterisch,<br />
aber ein gemeinsamer Auftrag verbindet<br />
sie doch: In die Zukunft sollen sie führen. Und<br />
dabei sind jene Welten, in die man im Alltag<br />
normalerweise nicht gerät – auch Mücke<br />
nicht –, meist Sehnsuchtsorte. Der Weltraum ist<br />
einer davon. Vielleicht, weil er sich nicht so<br />
genau abstecken lässt wie der Entwurf eines<br />
„Juri Gagarin<br />
ist mein<br />
größter Held.<br />
Seine<br />
Biografie<br />
fasziniert<br />
mich.“<br />
Gebäudes. So nehmen die Designs von Wideshot<br />
unterschiedlichste Wege und Karrieren.<br />
Manche bleiben Bilder und sollen auch nicht<br />
mehr sein als das, sie blitzen auf als Visual<br />
Effects in Filmen oder ziehen in Virtual-Reality-<br />
Architekturen an den Betrachtern vorbei –die<br />
dabei gerade in einer Achterbahn im Europapark<br />
inDeutschland sitzen etwa.<br />
Andere Designs sind fast so etwas wie Mission<br />
Statements, wenn sie das Tor zueinem Universum<br />
öffnen, das Projekt für alle Beteiligten<br />
schon vorweg atmosphärisch umreißen. Und<br />
gleichzeitig konzeptuell als unverwechselbare<br />
„Brand“ indie Umlaufbahn des Entertainment-<br />
Marktes schießen. Egal ob es Games sind oder<br />
Filme. Oder gar Tausende Quadratmeter Office-<br />
Space, wie sie Wideshot für verschiedene<br />
Unternehmen gestaltet hat. Welten sind es<br />
immer. Inmanchen wird eben an ganz alltäglichen<br />
Dingen wie Bankgeschäften gearbeitet. In<br />
anderen müssen Helden möglichst heldenhaft<br />
Katastrophen abwenden. In welcher Form diese<br />
auf die Welt einstürzen, selbst das hat Johannes<br />
Mücke manchmal mitgestaltet. Genauso wie so<br />
einige„Characters“, die mitunter als Bösewichte<br />
in Gamesihr Unwesen treiben.<br />
Am Beginn der Designs stehen bei Mücke meist<br />
Bilder. Oder noch ein eher undefiniertes<br />
Gefühl, das ihm sagt: „Wir machen das. Auch<br />
wenn wir es zuvor noch nie probiert haben“.<br />
Auf ähnliche Weise ist er in eine markante<br />
Abzweigung seiner gestalterischen Biografie<br />
gestolpert: bis nach Hollywood,<br />
ans Set von „Independence Day<br />
–die Wiederkehr“. Angefangen<br />
hat alles mit einem Telefonanruf<br />
eines alten Freundes,<br />
erzählt Mücke. Er führte ihn zu<br />
Harald Kloser, einem Vorarlberger<br />
Filmproduzenten, auch<br />
umtriebig in Hollywood. Einen<br />
Trickfilm sollte ermachen, für<br />
den Film „20<strong>12</strong>“ von Roland<br />
Emmerich: Nur eine kurze<br />
Sequenz auf dem Laptop, die<br />
im Film dem Schauspieler John<br />
Cusack das Ende der Welt<br />
erklärt. Dann kam eins zum anderen, weitere<br />
Anfragen folgten. Vom „Title Design“, wenn sich<br />
Schriftzüge durchs Bild bewegen, bis hin zum<br />
„Set Design“, bei dem Mücke persönlich den<br />
„Moon Tug“, einen futuristischen Gabelstapler,<br />
für „Independence Day 2“inStellung brachte.<br />
Seit damals durfte Wideshot in jeden Film von<br />
Roland Emmerich Ideen und Designs einstreuen.<br />
Fast schien es, als hätte das geniale<br />
Auge von Roland Emmerich endlich seine perfekte<br />
Hand gefunden, die die Vorstellungen des<br />
Regisseurs visualisiert.<br />
Und solche Bilder hängen aktuell auch wieder<br />
an der Pinnwand; schon lassen sie erahnen, in<br />
welche Welt, inwelche Kultur die atmosphärische<br />
Reise des nächsten Emmerich-Films führt.<br />
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Wo sich die eine Welt in die andere blendet.<br />
Auch die Fiktion in die Realität. Wenn etwa<br />
Wideshot dazwischen auch einmal ein<br />
zukunftsweisendes Mobilitätskonzept ausformuliert,<br />
in dem selbstfahrende Autos die<br />
Hauptdarsteller sind. Oder wenn er für die<br />
Recherche nach Bruck an der Leitha fährt, um<br />
ein wenig Zukunft zu erahnen. Dort steht eine<br />
riesige Algenfarm. Und Algen wiederum sind<br />
die Lebens- und Energiegrundlage indem Science-Fiction-Film,<br />
den er gerade designt.<br />
→<br />
HOLLYWOOD. Am Setvon<br />
„Independence Day 2“.Johannes<br />
Mück vordem „Moon Tug“.<br />
Es ist jene der Maya. Daneben:<br />
ganz andere Landschaften. Büro-<br />
Interieurs. Eigenständige Welten<br />
sind es auch. Dort übernimmt die<br />
Gestaltung fast ähnliche Aufgaben<br />
wie im Film. „Visual Storytelling“ nennt das<br />
Mücke. Die Dinge, die Formen, die Farben, die<br />
Muster –alles hat etwas zuerzählen. Und wie<br />
beim Set Design im Film hat auch die Architektur<br />
im Büro, in der Bar oder einfach nur<br />
zuhause hauptsächlich eine Aufgabe: jene des<br />
Gefühlsverstärkers.<br />
Ein Büro mit über 60.000 Quadratmetern<br />
kann auch Gefühle vermitteln, den Kunden,<br />
den Mitarbeitern. Zumindest so etwas wie<br />
Wertschätzung. „Wenn es dir gelingt, in dem<br />
Raum etwas zu schaffen, was als Emotion<br />
nachhallt im Benutzer“, definiert Mücke<br />
schließlich doch etwas – ein gestalterisches<br />
Ziel. Im architektonischen Konzept übernehmen<br />
Räume ganz unterschiedliche Aufgaben.<br />
Schon Walt Disney, meint Mücke, habe das für<br />
den Kreativprozess propagiert: Jede Phase,<br />
jede Aufgabe braucht seine eigene Umgebung.<br />
Und sobewegt sich Mücke selbst in seinem<br />
Büro von einer Atmosphäre indie andere.<br />
Vom Raum, der mit „Shutter Island“ beschriftet<br />
ist, ineinen, der den Namen eines Science-<br />
Fiction Films aus dem jahr 1978 mit James Brolin<br />
und Telly Savalas trägt: „Capricorn One“.<br />
„Fight Club“ ist der Fitnessraum imBüro. Auch<br />
in seinem gestalterischen Büroalltag bleibt<br />
Mücke Weltenwandler.<br />
Wenn er sich doch einmal aufhält, dann am<br />
liebsten an den Schnittstellen der Gestaltung.<br />
FLUGFELD. In den Räumlichkeiten<br />
der Austro<br />
Control sind Entwürfevon<br />
Wideshotgelandet.<br />
„Wir verbinden<br />
Architektur<br />
und<br />
digitale<br />
Wahrnehmung.“<br />
Raumerlebnis. Film, Multimedia, Science-Fiction,<br />
Games, Fantasy. „All diese Erfahrungen<br />
stärken, worin wir gut sind –imRäume planen<br />
und bauen“, ist Mücke überzeugt. Seinen<br />
gestalterischen Zugang<br />
borgt ersich gern aus jener<br />
Zeit, als er Concept Artist<br />
für eine große Video-<br />
Games-Firma war. „Man<br />
geht vom Big Picture aus<br />
und zoomt immer mehr ins<br />
Detail“. Dasselbe gelte für<br />
Architekturprojekte, und<br />
darum: „Welten denken“,<br />
nicht nur „räumlich denken“.<br />
Beim Filmset hört<br />
zumindest hinter der<br />
Kulisse der Weltenbau<br />
schon wieder auf.<br />
Bei Games, sagt Mücke, reiche<br />
die Welt in jedes Detail<br />
und in jede Richtung weiter. Und auch die<br />
Architektur endet für Mücke nicht an ihren<br />
physischen Grenzen: „Wir arbeiten an der Verbindung<br />
von Architektur und digitaler Wahrnehmung.“<br />
Dafür hat Wideshot gleich neben<br />
„Capricorn One“ ein Virtual-Reality-Lab eingerichtet.<br />
Um nicht nur die Kunden in die<br />
Zukunft ihrer Projekte zuversetzen. Sondern<br />
auch die Besucher des Europaparks in ganz<br />
neue Raumerlebnisse. Wenn sie etwa mit der<br />
Achterbahn unterwegs sind.<br />
Nicht nur der Weltraum fasziniert Mücke.<br />
Auch der Mensch, der als Erster in ihm unterwegs<br />
war: Juri Gagarin. Seine englische Biografie<br />
„Starman“ zählt zu seinen Lieblingsbüchern.<br />
Und sogar „besessen“ nennt er sich von<br />
einem Szenario: Wenn die künstliche Intelligenz<br />
jenen Punkt erreicht, an dem sie die<br />
Kapazitäten der menschlichen endgültig überflügelt.<br />
Und danach die Zukunft nicht mehr<br />
vorhersehbar wird.<br />
In einem selbst produzierten Kurzfilm<br />
beschäftigt sich Mücke damit. „UI. Soon We All<br />
Will Be One“ heißt er. Die Idee kam ihm dazu,<br />
als er am Arlberg Skifahren war. Und diesen<br />
monströsen Zeigefinger der Betonarchitektur<br />
der 1970er-Jahre aus dem Berg ragen sah:<br />
einen der Lüftungstürme des Arlberg-Tunnels.<br />
Da wusste er. Es muss sich hierbei um künstliche<br />
Intelligenz handeln. s<br />
Fotos: Wide Shot, Austro Control.<br />
24 <strong>Schaufenster</strong>
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von Daniel Kalt<br />
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Besondersweit ist man mit Experimentenf´ür<br />
das voll synästhetische Geruchskino<br />
ja nie gekommen: Schade<br />
eigentlich, denn so weiß man nicht, wie,<br />
sagen wir, Catherine Deneuve sich als sextolle<br />
Bourgeoise in Luís Buñuels „Belle de<br />
jour“ (1967) eingedüftelt hätte. Zehn Jahre<br />
3<br />
später hätte die Figur gewiss „Opium“ getragen<br />
–eingekleidetwar sie schließlich<br />
auch zur Gänzevon Yves Saint Laurent.<br />
TomFord nun, selbst imNebenberuf Filmemacher,<br />
hat mit seinem neuesten Männerduft<br />
„Beau de jour“ quasi das Parfumpendant<br />
zuBuñuel vorgelegt: Eine sehr klassische<br />
Angelegenheit, was auch stimmig ist.<br />
JUNG GEBLIEBEN. Streng genommen istMaroon-<br />
5-Sänger Adam Levine, Jahrgang 1979,gar nicht<br />
Teil der Generation Y. Für„YEau Fraîche“von Saint<br />
Laurentdarf er trotzdem werben: Echte Toleranz!<br />
HERRENGEDECK. Der Frühling bringt neue<br />
Pflegeproduktefür Männer,etwa die<br />
folgenden: 1. Bartöl aus der neuen „Linie M“<br />
vonSusanne Kaufmann mit versprochener<br />
Dreifachwirkung für Haut und Haar (39 €).<br />
2. Vegane Repair-Maske„GetStrong“ für<br />
strapaziertes Haar vonBundy Bundy (27 €).<br />
3. Reinigungsgel mit Zirbelkieferund Meersalz<br />
vonDr. Hauschka(26 €). 4. Vielseitige<br />
Gesichtspflege „UVPlus Multi-Protection“<br />
vonClarins mit SFP 50 (29 €).<br />
5. 96 Stunden lang Feuchtigkeit<br />
spenden soll der<br />
„Maximum Hydrator Eye“ für<br />
die Augenpartie vonClinique<br />
(35 €). 6. Vielseitige Foundation<br />
aus der „BoydeChanel“-<br />
Linie vonChanel für einen gleichmäßigen<br />
Teintinzahlreichen<br />
Nuancen (65€). 7. Detox-Sheetmaskefür<br />
Männer vonder österreichischen<br />
MarkeBad Boymit<br />
Kaffeesamenextrakt (5 €).<br />
8. Feuchtigkeitspflege „Fresh Moisturiser“<br />
mit Tigergras- und Berghopfenextrakt<br />
vonRingana (41€).<br />
9. ZurBeruhigung der Haut nach<br />
der Rasur,„UltimateRazor Burn and<br />
Bump Relief“ vonKiehl’s(22 €). 10. Die<br />
„Face Cream Men“ vonDr. BarbaraSturm<br />
soll spezifisch auf die Bedürfnisse von<br />
Männerhaut eingehen (150 €).<br />
6<br />
2<br />
7<br />
5<br />
9<br />
8<br />
4<br />
10<br />
Ein frigider Gigolo, der sich an Nachmittagen<br />
aus Fadesse mit Matratzensport die<br />
Zeit vertreibt, würde wahrscheinlich wirklich<br />
in einer solchen Lavendelwolke einherschreiten:<br />
Übung somit gelungen.<br />
Literarisch ist die Inspiration für einen Duft<br />
des Nischenlabels Salle privée, gegründet<br />
von dem Niederländer PatrickMunsters (im<br />
Vorleben übrigens Mitbesitzer der Modemarke<br />
Scotch &Soda). „Letemps perdu“<br />
soll Prousts Meisterwerk evozieren, riecht<br />
aber (glücklicherweise) nicht nach süßem<br />
Madeleine-Sandteig, sondern ist eine Holz-<br />
Amber-Moschuskomposition mit viel Iso-E-<br />
Super. Letzteres ist ein Garantfür Spritzigkeit,<br />
zumindest imAnfangsakkord bläst<br />
einem hier aber eine verholzteWodkanote<br />
entgegen. Hätte es „Du côté de chez<br />
Swann“ sogerochen? Hätte man nicht<br />
eher Chartreuse genossen? Fragen, auf die<br />
auch das beste Parfum keine Antwort geben<br />
kann.<br />
KANONISCH. „Le temps perdu“ von<br />
Salle privée, 100ml um 190 €. „Beau de<br />
jour“ vonTom Ford,50ml um 110 €.<br />
Fotos: YSL, beigestellt.<br />
26 <strong>Schaufenster</strong>
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LEINEN LOS. Der Countdownfür den America’sCup hat begonnen: Die36. Auflage des<br />
„Auld Mug“ gehtimMärz 2021 über die Bucht vonAuckland. Omega istals offizieller<br />
Zeitmesser mit an Bord. Einguter Anlass, bereits jetzt die „SeamasterPlanetOcean<br />
36th America’sCup Limited Edition“zulancieren (6600 Euro).<br />
GENF RUFT. In der Schweiz findet<br />
heuer wider Erwarten doch noch eine<br />
Uhrenmesse statt. DieGeneva Watch<br />
Days, die vonBulgari-ChefJean-<br />
Christophe Babin ins Leben gerufen<br />
wurden, bringen vom26. bis 29.August<br />
Luxusmarken, Händler,Presse und<br />
Uhrenfans zusammen. Neben Bulgari<br />
sind auch Breitling, De Bethune, Gerald<br />
Genta,Girard-Perregaux, H. Moser &<br />
Cie, MB &F,UlysseNardin und Urwerk<br />
fix dabei. Weiteresollen folgen.<br />
Die 1-1/2-<br />
Zeiger-Uhr<br />
AUFGEZEIGT. MeisterSinger<br />
hat sich auf Einzeigeruhren<br />
spezialisiert. Mit der „Neo<br />
Zeigerdatum“beschreitet die<br />
Manufaktur aus Münster<br />
neue Wege: DieUhr ist<br />
nämlich mit einen Zusatzzeiger<br />
für das Datum ausgestattet.<br />
Die wahren Reisen finden im Kopf statt,<br />
heißt es. Oder doch die Abenteuer?<br />
Egal, nicht jeder von uns kann Philosoph<br />
sein. Auch nicht jeder von uns hat Lust auf<br />
das Verreisen mit dem Finger auf der Landkarte.<br />
Ist zwar günstiger als vier Wochen<br />
Seychellen mit Kind und Kegel, aber vielleicht<br />
nicht unbedingt zeitfüllend erquickend.<br />
Nun verhält es sich coronakrisenbedingt<br />
so, dass nicht nur die Tourismus-<br />
Branche, sondern auch die alljährlichen<br />
Urlaubspläne ganz ordentlich auf den Kopf<br />
gestellt wurden. Was also tun, lautet die<br />
gute Frage. Die einen empfehlen, den heurigen<br />
Urlaub in Österreich zu verbringen,<br />
die anderen fragen sich, warum das<br />
Urlaubsbudget nichtfür anderes auf den<br />
Kopf stellen? Reisen steht im besten Falle<br />
auch für das Erfüllen von Sehnsüchten.<br />
Dazu braucht man auch kein Philosoph<br />
sein. Sehnsüchte gibt esviele. Manche<br />
spuken einem schon eine schöne Weile<br />
durch den Kopf.Warum also nicht indie<br />
Uhrinvestieren, von der man schon seit<br />
langer Zeit träumt?<br />
von Alexander Pfeffer<br />
Der gute Zweck, auch den gibt es: Man<br />
streichelt durch eine Uhr, die man schon<br />
länger im Kopf hat, das eigene Wohlbefinden<br />
viel länger, als ein paar Urlaubswochen<br />
das tun. So werden aus diesen<br />
Urlaubswochen –man verzeih den Wortwitz<br />
–Uhrlaubswochen. Das hilft zwar der<br />
Tourismusbranche nur wenig, dafür dem<br />
heimischen Uhrenhandel umso mehr. Und<br />
der liegt im Gegensatz zum Flughafen<br />
gleich um die Ecke. Und nächstesJahr? Da<br />
geht die Uhrdann mit auf große Reise. Und<br />
darf sie auch wieder mit nach Hause.<br />
URLAUBSZIEL<br />
HANDGELENK.<br />
DieWeltzeituhr<br />
vonPatek<br />
Philippe.<br />
Fotos: Emirates Team New Zealand, Jean-Daniel Meyer, beigestellt. Redaktion: Alexander Pfeffer.<br />
28 <strong>Schaufenster</strong>
LIVE<br />
YOUR<br />
PASSION<br />
SLIMLINE POWER RESERVE<br />
MANUFACTURE<br />
UVP €3.595,-<br />
Handgefertigtes Manufakturwerk.<br />
Kollektion Manufacture: selbst entwickelte,<br />
gefertigte und zusammengesetzte Uhrwerke.<br />
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Tel. (+43) 1546 47-0, info@frederique-constant.at<br />
frederiqueconstant.com
LUXURY TIMES<br />
DieUhr<br />
Die Rolex„Datejust“ erschien 1945 mit keinem<br />
geringeren Ziel, als die perfekte Uhr zu sein. Auch<br />
wenn es echte Perfektion nicht gibt: Die „Datejust“ kam<br />
und kommt dem Ideal sehr nahe.<br />
Text: Alexander Pfeffer<br />
DIE IKONE HEUTE.<br />
Eine beliebte Gestaltungsvariante<br />
istdie „Datejust41“ mit blauem<br />
Zifferblatt und geriffelter Lünette.<br />
Was erwartet man von einer guten<br />
Armbanduhr? Sie soll sich selbst aufziehen,<br />
präzise laufen, wasserdicht<br />
sein und nach Möglichkeit das<br />
Datum anzeigen. Das alles konnte<br />
die „Datejust“ schon bei ihrer Vorstellung vor 75Jahren.<br />
Weil Rolex-Gründer Hans Wilsdorf die Datejust zum<br />
40. Geburtstag seines Unternehmens präsentierte, kleidete<br />
esden mechanischen Alleskönner in ein Goldgehäuse.<br />
Außerdem entwickelte Rolex das elegante Jubilé-<br />
Band –mit zwei breiten Gliedern außen und drei schmalen<br />
Gliedern innen –inbesagtem Jubiläumsjahr für die<br />
erste „Datejust“.<br />
Wasserdichte Gehäuse hatte Rolex bereits 1926 eingeführt<br />
und den damit ausgerüsteten Uhren den bezeichnenden<br />
Namen „Oyster“ (Auster) gegeben. Das<br />
erste Automatikwerk war 1931 erschienen, und<br />
weil ein solches Werk ohne manuelles Eingreifen<br />
theoretisch ewig läuft, hießen die Uhren<br />
fortan „Oyster Perpetual“. Nun, 1945, kam dann<br />
noch ein Fensterdatum hinzu. Der wenig später<br />
dafür gefundene Name lautete „Datejust“ und<br />
kombinierte die Bestandteile Date für „Datum“<br />
und just für „gerade jetzt“, denn die Anzeige im<br />
Fenster bei drei Uhr schaltete pünktlich um<br />
Mitternacht.<br />
Der Wegzur Perfektion. Bis heute hat sich die<br />
ohnehin annähernd perfekte Uhr stetig weiterentwickelt:<br />
1954 kam die berühmte Datumslupe,<br />
die das Ablesen der kleinformatigen<br />
Zusatzfunktion erleichterte; 1972 ermöglichte<br />
ein Sekundenstopp das exakte Einstellen der<br />
Uhrzeit; 1974 führte Rolex kratzfeste Saphirgläser<br />
in die Uhrenwelt ein; und 1977 kam dann noch die<br />
Schnellkorrektur für das Datum, das bis dahin durch<br />
Drehen der Zeiger justiert werden musste.<br />
Über all die Jahre behielt die „Datejust“ ihre ursprüngliche<br />
Gehäusegröße von 36 Millimetern. Erst 2009<br />
UHRENTECHNI-<br />
SCHER MEILEN-<br />
STEIN. Dieerste<br />
Rolex„Datejust“<br />
erschien 1945.<br />
BETONT ELEGANT. Mit Bicolorgehäuse,<br />
champagnerfarbenem Zifferblatt und<br />
Jubilé-Band wirddie robuste Alltagsuhr<br />
zum elegantenAbendbegleiter.<br />
KLEINE HERREN-<br />
GRÖSSE.<br />
Die„Datejust36“,<br />
hier mit glatter<br />
Lünette,wirdheute<br />
noch gern von<br />
Männerngetragen.<br />
erschien die 41 Millimeter große „Datejust II“, die 2016<br />
erneut überarbeitet wurde und seitdem „Datejust 41“<br />
heißt. Heute tickt in dieser Uhr, genauso wie in der weiterhin<br />
erhältlichen „Datejust 36“, das verbesserte<br />
Rolex-Automatikkaliber 3235 mit 70 Stunden<br />
Gangreserve und Chronometerzertifikat. Zudem<br />
gibt es Damengrößen mit 34, 31 und 28 Millimetern,<br />
in denen andere Werke ihren Dienst verrichten.<br />
Sie alle sind bis100 Meterwasserdicht.<br />
Die Gestaltungsvielfalt ist immens: Neben den<br />
verschiedenen Größen stehen eine glatte und<br />
eine geriffelte Lünette sowie das dreireihige<br />
Oysterband sowie das fünfreihige Jubiléband<br />
zur Wahl. Darüber hinaus kann der Träger beim<br />
Material aus Edelstahl sowie Bicolor-Kombinationen<br />
aus Edelstahl und Gelb- beziehungsweise<br />
Roségold wählen. Bei den Zifferblättern gibt es<br />
gar kein Halten mehr: Die Farben sind genauso<br />
vielfältig wie die Formen und Beschaffenheiten<br />
der Stundenindexe.<br />
All diese Uhren vereinen die wichtigen Merkmale,<br />
die die „Datejust“ einst berühmt gemacht<br />
haben: Wasserdichtheit, Automatikaufzug, Datum und<br />
Chronometergenauigkeit. Dank dieser Features –und<br />
der Detailverbesserungen der vergangenen 75 Jahre –<br />
kommt die „Datejust“ der uhrmacherischen Perfektion<br />
heute näher denn je. s<br />
Fotos: Beigestellt.<br />
30 <strong>Schaufenster</strong>
LUXURY TIMES<br />
Es grüntsogrün<br />
Glashütte Original bringt die Natur auf dieUhr.Inspirieren<br />
ließen sich die Designer der hauseigenen Zifferblattmanufaktur<br />
in Pforzheim dabei vomtiefen Grün desWaldes.<br />
Text: Alexander Pfeffer<br />
Grüne Zeitmesser liegen aktuell schwer im<br />
Trend. Nicht zuletzt symbolisieren sie<br />
einen naturverbundenen Lifestyle –soist<br />
es momentan hip, sich mit dem Thema<br />
Garteln auseinanderzusetzen oder sich die<br />
eine oder andereZimmerpflanze in den Raum zu stellen.<br />
Letztereshaben die Meistervon GlashütteOriginal in der<br />
sächsischen Uhrenhauptstadt Glashütte gar nicht nötig,<br />
sind sie an ihrem Arbeitsplatz doch von den<br />
dichten, immergrünen Nadelwäldern desErzgebirges<br />
umgeben. Die Tannen wachsen ihnen<br />
quasi zum Fenster herein. Was läge also näher,<br />
als dies zur Inspiration für die Gestaltung eines<br />
neuen Zifferblattsheranzuziehen?<br />
Tatsächlich begeistert die neue „PanoMaticLunar“<br />
durch ihr kräftiges und tiefes Grün. Der<br />
Farbverlauf des handgefertigten Zifferblatts<br />
hebt sich dabei besonders hervor: Ausgehend<br />
von einem intensiven Dunkelgrün im Zentrum,<br />
changiert die Farbe bis hin zu einem schwarzen<br />
Farbton am Rand.<br />
SIGNIFIKANT. Eine<br />
Spezialität, die der<br />
„PanoMatic“ihren<br />
Namen gibt: das<br />
große Panoramadatum<br />
auf vier Uhr.<br />
MANUFAKTUR. Die<br />
aufwendigeHerstellung<br />
der Mondscheibe<br />
der „PanoMaticLunar“<br />
wirdebenfalls in Pforzheim<br />
realisiert.<br />
Fotos: Beigestellt.<br />
Unikate. Für diesen effektvollen Verlauf mit<br />
verschiedenen Schattierungen sorgen die<br />
Experten der hauseigenen Zifferblattmanufaktur<br />
in Pforzheim. Nachdem sie das Zifferblatt zunächst<br />
galvanisch vernickelt haben, wird der Rand behutsam<br />
mit schwarzem Lack besprüht, um den speziellen<br />
Dégradé-Effekt zu erreichen. Anschließend erfolgt die<br />
vollflächige Lackierung mit grünem Transparentlack.<br />
Durch diese filigrane Handarbeit entsteht ein besonderer<br />
Farbverlauf –auf diese Weise wird jedes Zifferblatt<br />
zu einem Unikat.<br />
Eingerahmt in ein poliertes und satiniertes Edelstahlgehäuse,<br />
präsentiert sich das Zifferblatt entsprechend<br />
dem Goldenen Schnitt, dem Gesetz ästhetischer Harmonie,<br />
mit seinen typisch dezentral angeordneten Anzeigen:<br />
So liegen die Hilfszifferblätter für Stunde und<br />
Minute und die kleine Sekunde auf einer senkrechten<br />
Achse innerhalb der linken Zifferblatthälfte, während<br />
das Panoramadatum bei vier Uhr angeordnet ist. Die<br />
mit Super-LumiNova ausgelegten weißgoldenen Zeiger<br />
bilden einen funkelnden Kontrast zum kräftigen Grün<br />
des Zifferblatts. Aber auch bei den inneren Werten geizt<br />
man bei Glashütte Original nicht: Durch den Saphirglasboden<br />
hat man einen ungehinderten Blick auf das Herz<br />
der Uhr, das hochfein vollendete Manufakturkaliber<br />
90-02. Die typische Duplex-Schwanenhalsfeinregulierung<br />
–eine Glashütter Spezialität –sowie weitere traditionelle<br />
Elemente des Glashütter Uhrenbaus, wie die<br />
Dreiviertelplatine, gebläute Schrauben und Zierschliffe,<br />
zeugen von ihrer Herkunft. Das Kaliber hat eine<br />
Schwingfrequenz von vier Hertz und verfügt über eine<br />
Gangreserve von 42Stunden. s<br />
BLICKFANG. Ein<br />
Detail des Manufakturkalibers,<br />
das durch<br />
den Saphirglasboden<br />
bewundert werden<br />
kann: die Schwanenhalsfeinregulierung.<br />
<strong>Schaufenster</strong> 31
LUXURY TIMES<br />
MitHaien<br />
tauchen<br />
ImWasser zu Hause: Ulysse Nardin zeigt mit seinen<br />
neuen Taucheruhren, in welchem Element man sich<br />
besondersheimisch fühlt.<br />
Text: Alexander Pfeffer<br />
ANSAGE. Zeigt den<br />
Haien, wo der<br />
Hammer hängt: Die<br />
„Hammerhead<br />
Shark“-Sonderedition<br />
vonUlysse Nardin in<br />
limitierter Auflage.<br />
Der Taucherchronograf<br />
wird vom<br />
UN-150-Manufakturkaliber<br />
mit Siliziumhemmung<br />
und<br />
48 Stunden Gangreserveangetrieben.<br />
MEERWERT. Vonder<br />
verschraubtenKrone<br />
bis zur invertierten<br />
Drehlünette –beim<br />
„Diver Chronograph<br />
44 mm“inTitan sind<br />
alle wichtigen<br />
Tauchercodes<br />
vorhanden.<br />
IM RAUSCH DER<br />
TIEFE. Der „Diver<br />
Chronograph<br />
44mm“inRoségold<br />
verfügt über eine<br />
Wasserdichtigkeit bis<br />
300 Meter.<br />
Der nächste Sommer kommt bestimmt,<br />
aber schon jetzt lässt Ulysse Nardin eine<br />
ganze Armada an tiefseetauglichen Zeitmessern<br />
aufdie Weltmeerelos. Ein ganzes<br />
Jahr haben die Schweizer Uhrmacher und<br />
-designer daran gearbeitet, die gesamte Taucheruhrenlinie<br />
zu überarbeiten und abzurunden. So gesellen sich zu<br />
den „Diver“-Modellen der Vorjahre, etwa der „Diver“ mit<br />
44 und 42 Millimetern Durchmesser oder der „Diver X“,<br />
heuer drei neue „Diver Chronographen“ hinzu: eine<br />
schwarze Version in Titan, eine Version im typischen<br />
Ulysse-Nardin-Blau und Roségold sowie eine limitierte<br />
und nummerierte „Hammerhead Shark“-Sonderedition.<br />
Hailight. Vor allem Letztere ist das „talking piece“ der<br />
Linie: Ein Modell, das stark genug ist, um als „sharkproof“<br />
zugelten. Als Inspiration diente dabei der Hammerhai.<br />
Diese Tiere tragen ihren Namen wegen der<br />
besonderen und unverkennbaren Form ihres Kopfes.<br />
Sie sind raffinierte Raubfische, die ihre spezielle Kopfform<br />
mit außen liegenden Augen zur besseren Erkennung<br />
ihrer Beute nutzen. Diese auf 300 Stück limitierte<br />
Edition trägt einen auf den Boden gravierten<br />
Hammerhai und weist damit diskret auf<br />
ihre großen Schwestern hin, die „Diver<br />
Great White 44mm“ und die „Diver Blue<br />
Shark 42mm“.<br />
Ein spezielles Gittermuster, mit dem der weit<br />
geöffnete Rachen des Hais hinterlegt ist, verstärkt<br />
die aggressive Ausstrahlung des Tiers für<br />
ein cooleres und männlicheres Aussehen. Außerdem<br />
sieht man den Hai nun frontal und nicht<br />
mehr im Profil für einen entschlosseneren und<br />
selbstsichereren Look. Wie von der „Hammerhead“-<br />
Tradition bei Ulysse Nardin gewohnt –die Marke entwickelt<br />
seit einigen Jahren blaue und rote „Hammerhead“-Editionen<br />
–, wird auch dieser Chronograf von<br />
einem automatischen UN-150-Manufakturkaliber mit<br />
Siliziumhemmung und 48 Stunden Gangreserve angetrieben.<br />
Rote Akzente finden sich überall: angefangen<br />
bei der Dichtung der Lünette über die Chrono-Sekundenzeiger<br />
und die Drücker bis schließlich zum Kautschukband<br />
mit einem dreidimensionalen Hammerhai<br />
bei zwölf Uhr. s<br />
Fotos: Beigestellt.<br />
32 <strong>Schaufenster</strong>
LUXURY TIMES<br />
Rund um die Uhr<br />
Zeit, drei führende Köpfe desWiener Uhrenhandels zu Wort kommen zu<br />
lassen: Welche Modelle versetzen sie in Staunen, wohin geht der Trend,<br />
und birgt die Krise auch eine Chance?<br />
LUKASE.SCHULLIN<br />
Juwelier Schullin<br />
ASTRID STÜGER-HÜBNER<br />
UhrmachermeisterHübner<br />
Wassind die wichtigsten Uhrentrends?<br />
Sehr gefragt sind momentan Two-<br />
Tone- bzw. Bicolor-Modelle, wie<br />
zum Beispiel Stahl mit Gelb- oder<br />
Roségold.<br />
Welche Uhrhat Sie zuletzt in Staunen<br />
versetzt?<br />
Die Rolex „Deep-Sea“ ist eine<br />
unglaubliche Darbietung des erstklassigen<br />
Ingenieurwesens im<br />
mechanischen Uhrenbereich; das<br />
Heliumventil lässt während der<br />
Dekompression die Moleküle<br />
schnell genug entweichen, somit<br />
kann man bis zu<strong>12</strong>.800 Fuß in die<br />
Hydrosphäre eindringen.<br />
Jede Krise bietet auch eine Chance:<br />
Welche wäre das für Ihre Branche?<br />
Man hat in den letzten Wochen<br />
mehr Zeit gefunden, sich damit zu<br />
beschäftigen, worauf man sich als<br />
Mensch und als Firma konzentrieren<br />
sollte. Es bietet eine Chance,<br />
sich vermehrt mit jenen Dingen zu<br />
beschäftigen, die zu den Kernkompetenzen<br />
gehören.<br />
ROLEX DEEP-SEA<br />
BREITLING CHRONOMAT<br />
Wassind die wichtigsten Uhrentrends?<br />
Die namhaften Hersteller besinnen sich auf ihre<br />
traditionellen Stärken. Man konzentriert sich auf<br />
die eigenen ikonenhaften Modelle –Revivals solcher<br />
Modelle bzw. Vintage-Uhren, die ihren Vorbildern<br />
sehr detailgetreu folgen, bleiben weiterhin<br />
ein ganz starker Trend.<br />
Welche Uhrhat Sie zuletzt in Staunen versetzt?<br />
Der Breitling „Chronomat“, das war die erste<br />
Uhr, die ich mir nach der Matura selbst kaufte,<br />
sogar mit dem schon damals außergewöhnlichen<br />
Rolleauxband. Dieses war technisch aber<br />
etwas problembehaftet. Daher hat mich die<br />
neue Konstruktion des „Chronomat“-Bandes<br />
wirklich erstaunt. Das Band ist optisch dem Original<br />
treu geblieben, aber technisch perfekt<br />
gefertigt. Für die Träger fürchte ich, dass da bei<br />
einer starken Belastung eher das Handgelenk zu<br />
Schaden kommt, als dass das Band nachgibt.<br />
Jede Krise bietet auch eine Chance: Welche<br />
wäre das für Ihre Branche?<br />
Ich glaube –und das zeigt auch unsere<br />
Erfahrung –, dass in solchen Zeiten<br />
besonders das Echte und Authentische<br />
gefragt ist. Starke Marken und einzigartige<br />
Produkte überzeugen –manchmal wird ein<br />
lang gehegter Wunsch gerade ineiner solchen<br />
Situation der Unsicherheit erfüllt, schließlich ist<br />
eine hochwertige Uhr etwas sehr Beständiges.<br />
Redaktion: Alexander Pfeffer, Fotos: Franz HELMREICH, Andreas TISCHLER, beigestellt.<br />
34 <strong>Schaufenster</strong>
LUXURY TIMES<br />
Perfection<br />
doesn’tcome<br />
in seconds.<br />
HERMANN GMEINER-WAGNER<br />
Juwelier Wagner<br />
LukasKehnen, Geigenbaumeister<br />
Die ganzeGeschichte auf www.meistersinger.com<br />
Wassind die wichtigsten Uhrentrends?<br />
Gehäusedurchmesser stabilisieren sich auf<br />
gut tragbare Größen. „Echte“ Damenmodelle,<br />
also keine verkleinerten Herrenmodelle,<br />
werden immer beliebter. Ein weiterer<br />
spannender Trend, speziell bei Golduhren,<br />
sind Kautschukarmbänder auf<br />
höchster Qualitätsebene.<br />
Welche Uhrhat Sie zuletzt in Staunen versetzt?<br />
TAG Heuer „Connected“ ist eine vielseitige<br />
Digitaluhr mit einem sehr attraktiven<br />
PreisLeistungsVerhältnis. Daher sieht<br />
man sie am Armgelenk quer durch alle<br />
Altersklassen und bei allen Gelegenheiten.<br />
Bulgari „Serpenti Seduttori“ ist eine sehr<br />
schöne Damenuhr, die neu interpretiert<br />
auf eine Designikone aufgebaut ist. Zeitlos<br />
und heutig, edel und elegant.<br />
Jede Krise bietet auch eine Chance: Welche<br />
wäre das für Ihre Branche?<br />
Hochwertige Markenuhren sind auch eine<br />
Wertrücklage, die ihrem Träger täglich<br />
Freude bereiten und sein Qualitätsbewusstsein<br />
unterstreichen.<br />
BULGARI SERPENTI SEDUTTORI<br />
TAGHEUER CONNECTED<br />
Astroscope<br />
DieEinzeigeruhr für<br />
Sternenguckerzeigtdas<br />
Datumund denTag mit<br />
seinem Himmelskörper.<br />
uvp1.990,- €<br />
Fürweitere<br />
Informationen
LUXURY TIMES<br />
Benzin im Blut<br />
Im Umfeld vonröhrenden Rennmotoren und coolen Oldtimern<br />
fühlen sich die folgenden Zeitmesser besonderswohl.<br />
Text: Alexander Pfeffer<br />
FÜR AUSTIN-<br />
HEALEY-FANS.<br />
Frederique Constant<br />
„Vintage Rally<br />
HealeyAutomatic“.<br />
36 <strong>Schaufenster</strong>
LUXURY TIMES<br />
Fotos: Beigestellt.<br />
Bereits seit 1988 fungiert Chopard als offizieller<br />
Zeitnehmer und Hauptsponsor der<br />
italienischen Oldtimer-Rallye Mille Miglia.<br />
In diesem Jahr müssen die Teilnehmer,<br />
darunter Chopard-Kopräsident Karl-Friedrich<br />
Scheufele, etwas länger auf das 1000-Meilen-Rennen<br />
warten, aber Ende Oktober wird esdann endlich so<br />
weit sein. Die zugehörigen Uhren gibt es schon jetzt:<br />
Neben einem Valjoux-Chronografen in Edelstahl präsentierte<br />
Chopard zur (Renn-)Saison <strong>2020</strong> einen Manufakturzeitmesser<br />
aus Edelstahl und Roségold, der neben<br />
dem Datum auch noch eine Gangreserveanzeige imStil<br />
einer Tankuhr bietet. Das Zifferblatt und die Aluminiumeinlage<br />
inder Lünette sind genauso in sportlichem Blau<br />
gehalten wie das vom Motorsport inspirierte gelochte<br />
Kalbslederband – daher der Name „Mille Miglia GTS<br />
Azzurro Power Control“. Für Vortrieb sorgt das hauseigene<br />
Automatikkaliber 01.08-C mit Chronometerzertifikat<br />
und 60 Stunden Gangreserve. Eslässt sich durch<br />
einen Saphirglasboden betrachten, auf dessen Rand die<br />
Mille-Miglia-Route Brescia–Roma–Brescia verzeichnet<br />
ist. Die Uhr misst 43 Millimeter und wird 500-mal<br />
gebaut.<br />
Ebenfalls zur Tradition geworden sind die Sondereditionen,<br />
die Frederique Constant regelmäßig für Fans der<br />
ehemaligen britischen Sportwagenmarke<br />
Austin-Healey lanciert. In<br />
diesem Jahr erscheint die „Vintage<br />
Rally Healey Automatic“ inzwei Versionen.<br />
Die sportlichere kombiniert<br />
ein 40 Millimeter großes Edelstahlgehäuse<br />
mit einem Zifferblatt in British<br />
Racing Green. Hinter dem Edelstahlboden<br />
tickt das bewährte Automatikkaliber<br />
Sellita SW200. Inden<br />
Gehäuseboden ist ein Austin-Healey<br />
100S graviert, der 2011 für fast eine<br />
Million Euro verkauft wurde. Zudem<br />
findet sich eine Miniatur des Fahrzeugs<br />
in der Präsentationsbox der<br />
Uhr.<br />
50 Jahre Monaco. Im vergangenen Jahr feierte TAG<br />
Heuer den 50. Geburtstag seiner legendären Rennsportuhr<br />
„Monaco“ und brachte aus diesem Anlass erstmals<br />
ein Serienmodell mit vollständig selbst entwickeltem<br />
Chronografenwerk heraus. Besagtes Manufakturkaliber<br />
Heuer 02 tickt auch in der brandneuen „Monaco Grand<br />
Prix de Monaco Historique Limited Edition“. Mit diesem<br />
Sondermodell huldigt die Schweizer Uhrenmarke dem<br />
Oldtimer-Grand-Prix in Monaco, zudessen offiziellem<br />
Zeitnehmer sie vom Automobile Club de Monaco<br />
ernannt wurde. Das auffällige Design greift die Farben<br />
der Veranstaltung auf und weist darüber hinaus mit<br />
ZU EHREN<br />
DES NEUEN<br />
BENTLEY.<br />
Breitling „Premier<br />
B01 Chronograph<br />
42 Bentley<br />
Mulliner Limited<br />
Edition“.<br />
DIE UHR<br />
ZUM OLDTIMER-<br />
RENNEN.<br />
Monaco „Grand<br />
Prix de Monaco<br />
Historique Limited<br />
Edition“.<br />
RENNSPORT<br />
PUR.<br />
DieChopard„Mille<br />
Miglia GTSAzzurro<br />
Power Control“ mit<br />
Gangreserveim<br />
Tankuhrenstil.<br />
einem stilisierten Fahrzeug zwischen ein<br />
und zwei Uhr auf die Veranstaltung hin.<br />
Außerdem findet sich das Logo des Grand<br />
Prix auf dem Saphirglasboden, hinter<br />
dem das automatische Chronografenkaliber<br />
mit 80 Stunden Gangreserve zu<br />
sehen ist. Die 39mal 39 Millimeter große<br />
Edelstahluhr ist auf 1000 Exemplare limitiert.<br />
Während Frederique Constant seine Healey-Uhren<br />
einer ganzen Automarke widmet,<br />
feiert die neue Breitling „Premier<br />
B01 Chronograph 42 Bentley Mulliner<br />
Limited Edition“ ein einziges Fahrzeug:<br />
Das Design der Uhr lehnt sich an den<br />
gleichzeitig lancierten Bentley Continental GT Mulliner<br />
Convertible an –genau genommen an dessen cremeweiß-rot-blaues<br />
Interieur. Als Gestaltungsgrundlage für<br />
dieses Sondermodell hat sich Breitling, wie schon bei<br />
der „Mulliner“-Edition aus dem vergangenen Jahr, die<br />
noch junge Kollektion „Premier“ ausgesucht, die elegante<br />
und sportliche Features vereint. Während das<br />
Gehäuse für Eleganz steht, bietet das Zifferblatt dynamische<br />
Möglichkeiten zur –zweifarbigen –Darstellung von<br />
Uhrzeit und Chronograf. ImInnern des 42Millimeter<br />
großen Edelstahlstoppers versieht das Manufaktur-<br />
Automatikkaliber B01 mit 70 Stunden Gangreserve und<br />
Chronometerzertifikat seinen Präsisionsdienst. s<br />
<strong>Schaufenster</strong> 37
LUXURY TIMES<br />
Alltagsallrounder<br />
Eine Stahluhr gehört zur Grundausstattung einesjeden<br />
Uhrenliebhabers. Acht neuefür das Handgelenk.<br />
Text: Alexander Pfeffer<br />
VACHERON CONSTANTIN „Overseas“.<br />
Eine neue, sechseckige Lünette,<br />
die an ein Malteserkreuz erinnert, und<br />
ein patentiertes Bandwechselsystem:<br />
2016 überarbeitete die GenferManufaktur<br />
seine „Overseas“-Kollektion.<br />
Das 41 Millimetergroße Dreizeiger-<br />
Stahlmodell, angetrieben vomKaliber<br />
5100 mit 60 Stunden Gangreserve, ist<br />
jetzt auch mit schwarzem Zifferblatt<br />
erhältlich.<br />
BULGARI „OctoFinissimo Automatic“.<br />
Dieerste „Finissimo Automatic“in<br />
Stahl (mit schwarz lackiertem Zifferblatt)<br />
stellte Bulgari Anfang des<br />
Jahres bei der LVMH WatchWeek in<br />
Dubai vor. Im Inneren tickt unverändert<br />
das Manufakturkaliber BVL138<br />
mit 2,23 Millimetern Bauhöhe.<br />
Dies istein Weltrekordauf dem<br />
Gebietder Automatikwerkemit<br />
Mikrorotor.<br />
WEMPE GLASHÜTTE „Iron Walker<br />
Automatik Chronograph“. Ende<br />
MailancierteWempe seine dritte<br />
Uhrenlinie: Die„Iron Walker“<br />
umfasstinsgesamt16verschiedene<br />
Edelstahluhren mit integriertem<br />
Metallarmband. Angeführt<br />
wirddie Kollektion vom42-Millimeter-Chronografen<br />
mit dem Automatikkaliber<br />
Eta-Valjoux 7753, das<br />
Wempe als Chronometerzertifizieren<br />
lässt.<br />
GRAND SEIKO „60th Anniversary<br />
Professional Diver’s600M Limited<br />
Edition“. Anlässlich des 60.Geburtstags<br />
vonGrand Seikofeiert das<br />
Kaliber 9RA5 seine Premiereineiner<br />
Taucheruhr.Das neue Spring-Drive-<br />
Kaliber istschlanker,präziser und mit<br />
einer längeren Gangreservevon bis zu<br />
<strong>12</strong>0 Stunden ausgestattet. Das Modell<br />
istabAugustineiner limitierten<br />
Auflage von700 Stück erhältlich.<br />
CERTINA „DS-1Big Date“.Die „DS-1Big<br />
Date“ hattevergangenes Jahr ihren<br />
großen Auftritt, anlässlich des<br />
60-Jahr-Jubiläums des „Doppelten<br />
Sicherheitssystem“-Konzepts.<br />
Heuer gesellt sich zum grünen<br />
Sondermodell eine Version mit<br />
dunkelblauem Dégradé-Zifferblatt.<br />
Der Saphirglasboden gewährt Einblick<br />
in das Powermatic-Kaliber 80.651 mit<br />
seiner Nivachron-Spirale, die höhere<br />
Magnetfeldsicherheit bietet.<br />
RADO „Golden HorseLimited Edition“.<br />
1957 kamen die erste Uhrenunter<br />
dem Namen Rado auf den Markt,<br />
darunterauch die „Golden Horse“.<br />
Als Hommage an das Original bringt<br />
die Schweizer Markeheuer eine auf<br />
1957 Stück limitierteEdition heraus.<br />
Signifikantsind die original Indexe<br />
und Zeiger,die beiden goldenen<br />
Seepferdchen und das rote<br />
Datum.<br />
AUDEMARSPIGUET „RoyalOak Automatik“.Eine<br />
im wahrstenSinne kleine<br />
Sensation liefert die Schweizer Manufaktur<br />
mit der ersten34-mm-„Royal<br />
Oak“ mit Automatikwerk, da man bei<br />
den kleineren Modellen bislang rein<br />
auf Quarzwerkesetzte. Angetrieben<br />
werden die Neuheiten vomneuen<br />
Kaliber 5800,welches als klassischer<br />
Dreizeiger mit Fensterdatum auf drei<br />
Uhrdaherkommt.<br />
EBEL „Sport Classic Automatic“. Vor<br />
zwei Jahren feiertedie „Sport Classic“<br />
mit ihrer abgerundetenSechseckform,<br />
den fünfSchrauben und dem<br />
wellenförmigen Band ihr Comeback.<br />
Seit heuer gibtesdie 40 Millimeter<br />
große und bis fünfBar wasserdichte<br />
Stahluhr mit einem Eta-2892-Automatikwerk<br />
auch mit blauem Zifferblatt.<br />
Fotos: Beigestellt.<br />
38 <strong>Schaufenster</strong>
THAT‘S LIFE<br />
VIELSEITIG<br />
WANDLUNGSFÄHIG<br />
FACETTENREICH<br />
GOOD LIFE<br />
SCHLAFSOFA-PROGRAMM<br />
EINZELSOFA | LONGCHAIR<br />
ECKKOMBINATIONEN | FAUTEUIL | HOCKER<br />
4Armlehnen I 7Varianten Rückenkissen I 52 Elemente zur Auswahl<br />
Fußvarianten: Edelstahl I Metall verchromt oder schwarz<br />
Holz massiv Buche I Eiche I Nussbaum<br />
integrierter Bettkasten I Stoffbezug abziehbar<br />
z.B.: B240 x162 cm I Liegefläche: B138 x210 cm<br />
in Stoff ab2.585,–<br />
auch in Leder erhältlich
GOURMET<br />
Aufgedeckt<br />
HELFERLEIN. In vierter Generation leistetdie Werkstätte Carl<br />
Auböck in der Wiener Bernardgasse ihren Beitrag zum österreichischen<br />
Design- und Kunstbetrieb,hier etwa in Form einer<br />
helfenden Hand aus Messing beim Flaschenöffnen, 198 Euro,<br />
zu beziehen im Onlineshop über diesellerie.com<br />
Kostnotiz<br />
Das Hotel Hirschen im vorarlbergischen<br />
Schwarzenberg schafft<br />
dem um sich greifenden Fernweh<br />
Abhilfe: Am 11. Juni startet dort die<br />
Veranstaltungsreihe „Gasthaus zum<br />
Fernweh“. Montags wird inKooperation<br />
mit dem Mochi-Team ein japanisch<br />
inspiriertes Omakase-Menü serviert,<br />
donnerstags kocht man italienisch<br />
in der „Osteria Al Amore“, freitags<br />
gibt’s französische Klassiker aus<br />
der „Brasserie aux Amis Sauvages“<br />
und sonntags Tacos von Köchin Lucía<br />
in der „Cantina Montenegro“ aus ihrer<br />
mexikanischen Heimat.<br />
WELTREISE. DieVeranstaltungsreihe<br />
„Gasthaus zum Fernweh“imHotel<br />
Hirschen in Schwarzenbergentführt bis<br />
September in ferne Länder.<br />
Shatta<br />
(für 1mittelgroßes Glas)<br />
•250 groteoder grüne Chilischoten, zu sechs Monate. Das Öl setzt sich<br />
vonStielen befreit und mit den ab und verfestigt sich im Kühlschrank,<br />
deshalb vorder Verwen-<br />
Samen in sehr dünne Ringe<br />
geschnitten<br />
dung gut umrühren, um alles<br />
•1ELSalz<br />
wieder gleichmäßig zu verteilen.<br />
•3ELApfelessig<br />
•••<br />
•1ELZitronensaft<br />
Sami Tamimi –langjähriger Businesspartner<br />
von Kultkoch Yotam<br />
•Olivenöl zum Auffüllen<br />
Ottolenghi –und Tara Wigley geben<br />
in diesem Buch Einblicke indie<br />
Die Chilis und das Salz in einem<br />
mittelgroßen sterilisierten Glas orientalische Küche mit Rezepten<br />
sorgfältig vermengen. Fest verschließen<br />
und für drei Tage in den Bällchen oder Hähnchen-Musa-<br />
für die Chilisoße Shatta, Labneh-<br />
Kühlschrank stellen. Die Chilis am khan: „Palästina –Das Kochbuch“,<br />
dritten Tagabtropfen lassen und DK Verlag, 28,80 Euro.<br />
im Mixer pürieren –entweder zu<br />
einer feinen Paste oder nur grob<br />
zerkleinern, sodass noch Stücke<br />
verbleiben. Den Essig und den<br />
Zitronensaft untermixen und das<br />
Ganze zurück in das Glas geben.<br />
Mit Olivenöl bedecken und im<br />
Kühlschrank lagern. Das fertige<br />
Shatta hält sich im Kühlschrank bis<br />
Redaktion: Sissy Rabl, Fotos: Die Sellerie, Jenny Zarins, f.d.dt. Ausgabe: Dorling Kindersley Verlag, Cornelius Klimt, beigestellt.<br />
40 <strong>Schaufenster</strong>
CASTELLO DI<br />
VICCHIOMAGGIO<br />
AUS DEM HERZEN ITALIENS<br />
WIR LEBEN WEIN –<br />
ERLEBEN SIE IHN MIT UNS!<br />
Unserlangjähriger Freundund Starwinzer John Matta stehtmit seinen Weinen<br />
seit fast fünf Jahrzehnten für wahren Hochgenuss ausder Toskana! Wenn ein<br />
Weinmacher von einemWein 45 Jahrgänge vinifiziert, zeugt das nichtnur von<br />
großerLeidenschaft, sondern noch viel mehr voneiner großartigen Konstanz<br />
und hohenQualität desWeins!<br />
Hoch oben auf einemHügel über Greve, im Herzendes ChiantiClassico Gebietes, liegt<br />
das majestätische CASTELLO VICCHIOMAGGIO, erbaut um 1400. Der Starwinzer und<br />
Weinliebhaber sorgt stetsfür eine Steigerung seiner Weine, mitunter wegen dem„Grand<br />
Cru“ Gedanken, bei dem jede Lagegetrennt ausgebaut wird.<br />
45 JAHRE AGOSTINO PETRI –JUBILÄUMSANGEBOT!<br />
CHIANTI CLASSICO AGOSTINO PETRI RISERVA2016<br />
VERKOSTUNGSNOTIZ: Drei Gründe machen diesen Chianti Classico zueinem Unikat: Der<br />
sehr alte Weinberg, die limitierte Produktion und seine exzellente Qualität! Der rubinrote Wein<br />
besticht durch eine reife Frucht in der Nase. Am Gaumen feine Anklänge von roten Früchten,<br />
elegant im Abgang. Angenehm zu trinken, mit gutem Potenzial für die nächsten Jahre.<br />
JUBILÄUMS<br />
EDITION<br />
Alkohol: 14 %vol., lagerfähig bis 2025 Listenpreis €16,90 je 0,75-l-Flasche Alexander Gottardi (rechts)<br />
gemeinsam mit seinem langjährigen<br />
Partner &Freund John Matta (links)<br />
JUBILÄUMSPAKETE<br />
Als Danke für unsere jahrzehntelange Zusammenarbeit öffnet John Matta für uns seinen privaten Weinkeller:<br />
Beim Kauf von 5oder 10 Flaschen Agostino Petri Riserva erhalten Sie eine bzw.zwei Flaschen des<br />
„Agostino Petri Riserva 2010 Collezione Privata“ im Wert von €28,50 geschenkt!<br />
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FREI HAUS!<br />
<strong>2020</strong>-0296 ©comdesign.net: Bilder: ©icons –Designed by Freepik/Flaticon<br />
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E-Mail: wein@gottardi.at |facebook: gottardi.feine.weine |instagram: gottardi_feineweine
MAULTASCHEN.<br />
MaxNennstiel,<br />
Yannik Spielmann<br />
und Luca Bierkler<br />
(v.l.) machen die<br />
Spezialität selbst.<br />
Gekommen,<br />
um zu<br />
bleiben<br />
Vier gastronomische Pop-ups, die<br />
während der Coronakrise<br />
enstanden sind und sie gern<br />
überdauern würden.<br />
Text: Sissy Rabl<br />
PASTA. Sebastian<br />
Hofer,Cornelius<br />
Klimt, Stefan<br />
Doubek, Kevin<br />
Nowak (v. l.) von<br />
Tutto Pasta.<br />
Nach knapp zwei Wochen Einzelquarantäne<br />
kämpfte Max Hauf mit der Langeweile<br />
und bat seine Freundin Katrin Wondra<br />
just darum, ihm acht Kilo vom<br />
Schwein, Haut, Knochen, Kopf inklusive,<br />
vor die Tür zu stellen: Er wolle sich im Ramenkochen<br />
versuchen (seine Dusche war bereits vollgestellt mit<br />
kübelweise fermentierendem Kimchi). Schließlich<br />
musste der gelernte Koch seine Reise imFernen Osten –<br />
zuletzt Japan –wegen der Pandemie verfrüht abbrechen,<br />
und so konnte ersich wenigstens die Aromen<br />
näherbringen. Nach zwei Tagen wurde das Ergebnis<br />
unter strikter Einhaltung der Abstandsregeln im Flur<br />
von Freundin Wondra –ebenfalls gelernte Köchin –und<br />
ihrer Quarantänemitbewohnerin Sophie Kernreiter, mit<br />
der sie auch gemeinsam für den Gastronomiebetrieb<br />
Neni arbeitet, verkostet und für gut befunden.<br />
Allerdings waren vier Liter Ramen ein bisschen viel für<br />
den Eigenbedarf, und so meldeten sich einen InstagramPost<br />
später zahlreiche Freunde und Bekannte für<br />
eine Kostprobe an. Die Rückmeldungen fielen so positiv<br />
aus, dass die drei beschlossen, das Projekt unter dem<br />
Namen „Makaso“ fortzuführen: Was hier japanisch<br />
klingt, ist inWirklichkeit ein Kofferwort, zusammengesetzt<br />
aus ihren Vornamen. „Wir haben in kürzester Zeit<br />
so viele Leute kennengelernt, sei es in der Gastro oder<br />
Kreativszene, die unser Vorhaben unterstützen wollten,<br />
das ist unglaublich“, sagt Wondra. In der Küche wurde<br />
mit immer neuen Rezepten und immer größeren Töpfen<br />
hantiert, bis das Unterfangen den wohnlichen Rahmen<br />
sprengte. Da im Café Kandl im siebten Bezirk<br />
gerade noch umgebaut wird, konnte sich das Trio dort<br />
einmieten, zwei Mal die Woche werden die Ramenkits<br />
auf Anfrage inder näheren Umgebung ausgeliefert oder<br />
können abgeholt werden. Es handelt sich nämlich nicht<br />
um ein fertiges Endprodukt, das Finish muss man selbst<br />
hinlegen. Etwa Nudeln und Brühe aufkochen oder Toppings<br />
wie Enoki, hart gekochtes Ei, Frühlingszwiebel,<br />
Chilisoße und Sesam möglichst fotogen im fertigen<br />
Schüsselchen anordnen.<br />
Fotos: Lukas Schraml, Pilar Schacher, Isabelle Nonveiller, Sebastian Hofer, beigestellt.<br />
42 <strong>Schaufenster</strong>
Aus einer Mischung aus zuviel Zeit und zu wenig Angebot<br />
entstand auch das kleine Unternehmen Maultaschen<br />
Delivery. Die Studenten Max Nennstiel und Luca<br />
Bierkler sowie der Koch Yannik Spielmann versuchen<br />
seit Jahren vergeblich, eine deutsche Kindheitserinnerung<br />
in Österreich Realität werden zu lassen: Maultaschen<br />
nach Großmutters Art gebe eshierzulande kaum.<br />
In Deutschland nennt man die Teigtäschchen im Übrigen<br />
auch „Herrgottbescheißerle“: Laut Herkunftsmythos<br />
hätten ursprünglich Mönche so in der Fastenzeit<br />
geschwindelt und das Fleisch im Teig versteckt. Die drei<br />
experimentierten also in der eigenen Küche und tasteten<br />
bald über Instagram das mögliche Interesse im<br />
Bekanntenkreis ab. Die Resonanz war vor allem unter<br />
deutschen Freunden groß, wächst aber auch stetig<br />
unter österreichischen Bekannten: „Da mussten wir bei<br />
der Auslieferung schon einmal zehn Minuten mehr einplanen,<br />
um so manchen zu erklären, was denn Maultaschen<br />
eigentlich sind und wie man sie isst“, schmunzelt<br />
Spielmann. Die Antwort: Herzhaft gefüllte Teigtaschen<br />
–hier in vegetarischer und herkömmlicher Variante –,<br />
die man kurz anbrät und mit Schmorzwiebeln und Kartoffelsalat<br />
oder als Suppeneinlage verspeist. Mittlerweile<br />
produziert und verkauft man auch in der Genussmanufaktur<br />
am Yppenplatz und plant die eigene Präsenz<br />
von Instagram hin zu analogen Wiener Märkten zu<br />
verschieben.<br />
Virale Inhalte. Instagram hat sich als Medium der Wahl<br />
für die meisten Aktionen und Pop-ups der Coronazeit<br />
etabliert. So auch bei Tutto Pasta. Hier haben sich die<br />
Akteure zwar über drei Ecken gekannt, über Instagram<br />
aber überhaupt erst organisiert: Gastronom Cornelius<br />
Klimt (eröffnet heuer den Donauhof ), Koch Stefan Dou-<br />
„Unglaublich, wie<br />
viele Menschen uns<br />
in kurzer Zeit<br />
unterstützten.“<br />
TACOS. Georg<br />
Schmidhuber ließ<br />
Tacos aus dem Fenster<br />
zu Kunden herab.<br />
bek (ehemals stellvertretender Küchenchef bei Konstantin<br />
Filippou), Grafikdesigner Sebastian Hofer (gründete<br />
etwa die Plattform vorfreude.kaufen) und Kevin Nowak<br />
haben den Lieblingsitaliener in die Küchen Wiens transportiert:<br />
Eingewickelt im trashig-schönen rot-weiß-karierten<br />
Tischtuch, wurden hausgemachte Ricotta-Gnocchi<br />
und Tomatensugo zum Aufkochen, Gazpacho im<br />
Glas als Vorspeise und Ricciarelli di Siena im Sackerl als<br />
Dessert ausgeliefert. Die beigelegte Kochanleitung, frisches<br />
Basilikum, ein grobes Stück Parmesan, Teelicht<br />
und Streichhölzer sorgten für die Atmosphäre. „Es sollte<br />
den Eindruck von einem ersten Date beim Italiener im<br />
New York der Neunziger widerspiegeln“,<br />
beschreibt Klimt. Die Non-Profit-Aktion hat<br />
dem Quartett so viel Spaß gemacht, dass es<br />
bereits darüber nachdenkt, sie auch nach<br />
Ende der Coronakrise zuwiederholen oder<br />
als Cateringdienst anzubieten.<br />
Auch Georg Schmidhuber will sein als Charity-Projekt<br />
angelegtes Take-away zukünftig in<br />
Form eines Restaurants fortsetzen, das mit<br />
viel Glück noch dieses Jahr aufsperren soll.<br />
Ganz im Stile Rapunzels und im Sinne der Coronamaßnahmen<br />
ließ er seine Tacokits aus dem Fenster zu seinen<br />
Kunden herab, daher auch der Name La Taquería la<br />
Ventana. Selbst gemachte Maistacos servierte er mit<br />
Cochinita Pibil (Bio-Schweineschulter in Bananenblättern<br />
gegart), Tomatillo-Chipotle-Salsa, eingelegten roten<br />
Zwiebeln und schwarzen Bohnen. „Die Nachfrage nach<br />
original mexikanisch zubereiteten Tacos hat mich selbst<br />
überrascht“, meint Schmidhuber und werkt deshalb an<br />
der Eröffnung einer Taquería in Wien. s<br />
Tipp<br />
RAMEN. MaxHauf,<br />
Katrin Wondraund<br />
Sophie Kernreiter<br />
stehen hinterMakaso.<br />
CORONA-POP-UPS. Mehr Infosund Bestellungen über Instagram:<br />
@tuttopasta_vie, @makaso_ramen, @taqueria.la.<br />
ventana und @maultaschen.delivery.vienna.Maultaschen<br />
gibtesauch am Yppenplatz in der Genussmanufaktur.<br />
<strong>Schaufenster</strong> 43
Im Keller<br />
von Gerhard Hofer<br />
Der Augarten hat ein wunderbares Restaurant bekommen,<br />
in dem es streng genommen keine Beilagen gibt.<br />
Geschmacksfrage<br />
von Rainer Nowak<br />
Info<br />
Zuden vielen amüsant-peinlichen<br />
Momenten im Leben gesellte sich<br />
zuletzt einer in Gestalt des Eigentümers<br />
und Geschäftsführers der Tageszeitung<br />
„Der Standard“. Ich wollte das gemeinsame<br />
Abendessen für diese Lokalkritik<br />
nutzen und bemerkte erst beim Eintreffen<br />
im Sperling, dass ich meine Brieftasche<br />
liegen hatte lassen. Sie ahnen, worauf ich<br />
hinauswill, die Transparenz und alle<br />
Compliance-Regeln erfordern folgendes<br />
Geständnis: Die Rechnung für das an dieser<br />
Stelle beschriebene Lokal ging auf Kosten<br />
des Kollegen von der Konkurrenz. Es<br />
blieb an diesem Abend nicht bei einer<br />
Merkwürdigkeit: Als Tester ist esnämlich<br />
unmöglich, das Social Distancing aufrechtzuerhalten.<br />
Ich koste immer von den<br />
anderen Tellern. Und weiter: Wie soll man<br />
eigentlich Restaurantchef, Koch und Kellner<br />
hinter den Masken erkennen? Zumal<br />
die Gruppe im Sperling wirklich aus alten<br />
Bekannten besteht: Andreas Sael und<br />
Aurelio Nitsche haben schon viele Lokale<br />
gesehen und eröffnet, unter anderen das<br />
Hill in Sievering. Nun führen sie das optische<br />
Schmuckstück im Augarten, das<br />
wirklich empfehlenswert ist. (Darf man in<br />
der Post-Coronazeit eigentlich noch<br />
Lokale kritisieren? Ja, aber noch besser,<br />
man schreibt nur über halbwegs vernünftige.)<br />
Mit den Park-Restaurants war es lang<br />
wie mit den Hotelgaststätten: Die Wiener<br />
trauten ihnen nicht. Seit sie aber ihren<br />
Großstädter gemacht haben, verstehen<br />
sie, dass auch ein Lokal im Park nicht nur<br />
Kaffee und Kuchen serviert.<br />
Danke auch an die Familie Reitbauer.<br />
Jedenfalls werden hier schnörkellose<br />
Gerichte gereicht, die ohne Beilagen pur<br />
serviert werden. Allein das ist schon dankenswert.<br />
Wenn dann noch eine zart gebackene<br />
Forelle aufgetragen wird, verdient<br />
das donnernden Applaus –ebenso wie ein<br />
unvergleichbarer oben knuspriger, unten<br />
mürber Schweinebauch. Die Roten Rüben<br />
fallen so fein säuerlich-aromatisch aus,<br />
dass sich die lokalen Grünen sicher auch<br />
ohne Fahrrad in Kopenhagen wähnen. Wie<br />
die Küche überhaupt Gemüse kann und<br />
mag, Austernpilze schmecken ebenso<br />
leicht wie geschmort. Dass man die Melanzani<br />
auf der Karte übrigens Eierfrucht und<br />
im Untertitel Aubergine nennen muss,<br />
erzürnt nicht nur den sonst hier auch<br />
zufriedenen Wiener Tourismusdirektor.<br />
Ich knabbere noch ein wenig an der glasig<br />
gebratenen Hühnerbrust und überlege, im<br />
Augarten zucampieren. Dafür brauche ich<br />
auch kein Geld. Das nächste Mal zahle ich<br />
dann wieder. s<br />
Sperling im Augarten, ObereAugartenstraße 1, 1020 Wien, Tel.: +43/(0)1/997 72 66, Restaurant:<br />
Mo–Sa: 9–22 Uhr, So: 9–18 Uhr. Mehr Kolumnen auf: DiePresse.com/lokalkritiken<br />
Aber das ist jagar kein Roter!“ Ja, diesen<br />
Satz hört Hans Czernymanchmal,<br />
wenn er seinen RotenVeltliner präsentiert.<br />
Er erklärt dann geduldig, dass der<br />
Name von der rot leuchtenden Farbe der<br />
Trauben stammt, dass der Rote Veltliner<br />
eine der ältestenWeißweinsorten, dass<br />
schon die alten Römer...Ja, darauf muss<br />
man gefasst sein, wenn man dem Chefdes<br />
Weinguts Wimmer-Czernyaus Fels am<br />
Wagram solche Fragen stellt. Czernyist<br />
nämlich auch Obmann der Slow-Food-<br />
Community „RoterVeltliner Donauterrassen<br />
Austria“. Zehn Weingüter aus vier<br />
Weinbauregionen mit einer Mission: Den<br />
RotenVeltiner zu würdigen. Das Coronavirus<br />
hat den Startschuss der Mission verzögert.<br />
Aber man kann ja vorkosten: Den<br />
„RotenVeltliner 2019“ vomWimmer-Czerny:Würzig,<br />
harmonisch, sehr burgundisch.<br />
Der perfekteWein gegen die Krise.<br />
Wimmer-Czerny, „RoterVeltliner 2019“,<br />
9,70Euro ab Hof, www.wimmer-czerny,at<br />
VomGreißler<br />
Dietypisch saurig-saftige<br />
Süße von Kimchi gibt es<br />
hier ohne Chili und vegan:<br />
Das Team von das Ferment<br />
verkauft weißes Kimchi<br />
gläschenweise, genauso<br />
wie eingelegte Gelbe<br />
Rüben und Radieschen.<br />
Weißes Kimchi, 6,90 Euro, bei das Ferment.<br />
#Foodie<br />
Ein Hokkaido-<br />
Milchbrötchen,<br />
Kimchi Slaw und<br />
Rindfleisch vom<br />
X.O.Beef: Über<br />
Events wie den Burger<br />
Brunch von Noble<br />
Savage erfahren Sie auf Facebook und<br />
Instagram unter @diepresse.essentrinken<br />
Redaktion: Sissy Rabl, Fotos: Christine Pichler (2), beigestellt.<br />
44 <strong>Schaufenster</strong>
SELEKTION<br />
Platz nehmen undentspannen. Und zwar genau dort, wo man möchte.<br />
Die frei stehenden Rückenkissen sowie das Nackenkissen und die<br />
Armlehne sind bei der Sitzgruppe „Verona“ von Ada Austria premium<br />
frei positionierbar. Zudem überzeugt „Verona“ durch eine<br />
komfortable Relaxliege, die sich per Knopfdruck verstellen lässt.<br />
www.ada.at<br />
High Class. Das Boxspringbett „Piazza“ von Joka bringt noble<br />
Eleganz in jedes Schlafzimmer, der sensationelle Liegekomfort wird<br />
höchsten Ansprüchen gerecht. So lässt es sich in edlem Design<br />
traumhaft ruhen!<br />
www.joka.at<br />
„Limited Edition 20“. Das Aktionsbett gibt es bis Ende August zum<br />
Bestpreis. Hoher Anspruch an Design, erstklassiger Liegekomfort<br />
und ein Kopfteil, das durch seine softe Polsterung ein sanftes Anlehnen<br />
verspricht, punkten.<br />
www.schramm-werkstaetten.com/betten<br />
Wohnlich. Der von Jean-Marie Massaud meisterhaft entworfene<br />
„Kensington“-Esstisch in Verbindung mit traumhaftem Sitzkomfort<br />
und elegantem Design der drehbaren „Stanford Bridge“-Essstühle<br />
sind die perfekte Ergänzung im Wohnraum. Gesehen bei: Poliform<br />
Wien, Franz-Josefs-Kai 47, 1010 Wien<br />
Fotos: Beigestellt<br />
SELEKTION ist eine Verlagsserie der „Die Presse“ Verlags-Gesellschaft m.b.H. &CoKG, 1030 Wien, Hainburger Straße 33,<br />
Koordination: Alexander Reichel, E-Mail: alexander.reichel@diepresse.com, Telefon: +43/(0)676/871 97 01 84<br />
<strong>Schaufenster</strong> 45
ZENTRUM. DieHauptstadt<br />
Tirana wächst: Gebaut<br />
wirdgroßund auffällig.<br />
Alter Stahl,<br />
neuer Glitzer<br />
An der Küste entstehen Hotelkomplexe,das Hinterland ist still. In den<br />
Städten Albaniens ist einiges an Aufbruchsstimmung zu spüren.<br />
Text: Franz Lerchenmüller<br />
Fotos:Alla Simacheva/IStock<br />
46 <strong>Schaufenster</strong>
Wer morgens um acht durch<br />
das erwachende Elbasan<br />
bummelt, erkennt bald, wo<br />
die Sehnsuchtsziele der<br />
Menschen liegen: anderswo.<br />
Annis Cosmetics, der<br />
Damensalon Lady Diena, die<br />
Irish Bar und die Bar Playstation säumen die Rruga<br />
Rinia. Zwischen Maserati-Pub und Barber Shop Henry<br />
riecht es nach scharf geröstetem Kaffee und frisch<br />
Gebackenem. Gerade öffnet Euro-Kids mit Spielzeug für<br />
hoffentlich künftige EU-Bewohner seine Türen. Vor der<br />
Farmaci Berlin wäscht ein Mann seinen alten Mercedes<br />
mit einem Schwamm wie eine Geliebte. Und aneinem<br />
der kleinen, runden Cola-Kioske stopft ein Opa seinem<br />
Enkel ein Stück Schokolade in die Schultasche,<br />
worauf der Bub über das ganze<br />
Gesicht strahlt. Der alten Frau auf der Mauer<br />
vor dem Smart Home PC Point kann der<br />
Besucher zwar ein Paar selbst gestrickte<br />
Socken für umgerechnet fünf Euro abkaufen,<br />
aber Näheres über ihr Leben in Albaniens<br />
drittgrößter Stadt lässt sich mit Händen<br />
und Füßen eben nicht erfragen. Und so<br />
Das Land ist nicht<br />
mehr Gnadenhof<br />
für Autoschrott<br />
aus Mitteleuropa.<br />
ist erfroh, später wieder Ina Havaraj, die Reiseführerin,<br />
an seiner Seite zuwissen.<br />
Albanien ist ein faszinierendes Land, das jede Menge<br />
Fragen aufwirft und unendlich viele Geschichten<br />
erzählt –wenn jemand da ist, der sie übersetzt. Will<br />
man mehr erfahren als reines Reiseführerwissen, bedarf<br />
es einer kompetenten Begleitung wie etwa der 27-jährigen<br />
Ina, die Psychologie studiert hat, sich im Tourismus<br />
aber besser aufgehoben fühlt. Trotz Korruption und<br />
hoher Arbeitslosigkeit im Land hat sie ihren Optimismus<br />
nicht verloren: „Es wird javon Tag zuTag besser.“<br />
Ölpumpen und Baukräne. Schon optisch prägen tiefe<br />
Gegensätze das Land. Da sind die schwarz-verschmierten<br />
Ölförderpumpen der ehemaligen Stalin-Stadt<br />
Kucova, die sich bis in Hinterhöfe hinein<br />
heben und senken wie versehentlich nicht<br />
stillgelegte Industriedenkmäler. Zur gleichen<br />
Zeit drehen sich in Tirana moderne Baukräne<br />
über den beigefarbenen Villen und den<br />
Grenzmauern der Rolling Hills, des neuen<br />
Reichenviertels.<br />
Noch sind im ganzen Land klapprige Busse<br />
aus Deutschland und rostige Lkw mit „Eis-<br />
→<br />
<strong>Schaufenster</strong> 47
Infos<br />
Hotel: Sokrat HotelinTirana: Gut<br />
gelegen, ruhig, großes Frühstück.<br />
hotelsokrat.com<br />
HotelGuri in Elbasan: in der Festung,<br />
zu italienischer Villa umgebaut.<br />
Tel.: +355/(0)69208/30 89<br />
Essen/Trinken: Typisch sind frisches<br />
Gemüse inkl. Knoblauch<br />
und Frühlingszwiebeln, Schafskäse<br />
und Brot. Byrek mit Spinat,<br />
Käse oder Faschiertem. Fermet<br />
(Sauercreme aus Ziegenmilch),<br />
Auflauf von Elbasan (mit Joghurt,<br />
mariniertem Lamm und<br />
→<br />
mann“-Aufschrift unterwegs. Aber Albanien ist nicht<br />
mehr nur der Gnadenhof für Mitteleuropas Autoschrott:<br />
Sportwägen und SUVs zeigen, dass neues Geld auch mit<br />
neuen Autos protzen will.<br />
In den verfallenen Fabrikhallen des einstigen Kombinats<br />
„Stahl der Partei“ arbeiteten einst 11.000 Menschen.<br />
Heute schmelzen gerade einmal 3000 Angestellte<br />
Abfallmetall aus ganz Europa ein. Schon zwei,<br />
drei Kilometer weiter aber beginnen blühende Landschaften:<br />
Ginster leuchtet, Rebenreihen ziehen sich die<br />
Hänge hinauf, zwischen Pappeln und Vogelbeeren<br />
schmiegen sich Steinhäuser an steile Hänge. Bunker<br />
ragen wie halbversunkene Domkuppeln aus der Erde.<br />
Häuser in jedem Zustand der Nichtfertigstellung warten<br />
auf den nächsten Geldschub aus dem Ausland. Und entdeckt<br />
man irgendwo einen maurischen Tempel oder ein<br />
Märchenschloss mit einem schwarzen Adler, handelt es<br />
sich garantiert umein neues Hotel.<br />
Rebsorten und Bettenburgen. Bei türkischem Kaffee<br />
und Raki erfahren die Besucher, wie Ali und Flora<br />
Tafani im vergangenen Jahr von einem Aufkäufer um<br />
die ganze Tabakernte betrogen wurden. Nun versuchen<br />
sie es mit Heilkräutern. Zum Rotwein erzählt der 90-jährige<br />
Künstler Leke Tasi, wie er vom Regime Enver Hodschas<br />
wegen mangelnder Begeisterung in ein fernes<br />
Dorf deportiert wurde. Und Flori Uka, ein 43-jähriger<br />
Winzer, erklärt, wie erder alten Traubensorte<br />
Cernja zu neuer Blüte verhelfen will.<br />
Auch im Tourismus sind die Gegensätze frappierend.<br />
Entlang eines kilometerlangen Streifens<br />
an der Küste ziehen sich monströse Bettenburgen,<br />
wie sie Spanien vor 40Jahren verbrochen<br />
hat. In Berat, der schönen „Stadt der<br />
1000 Fenster“, sind viele albanische Schüler<br />
unterwegs, und von der 2400 Jahre alten Festung<br />
geht der Blick hinunter auf einen breiten<br />
Boulevard. Das dominierende Gebäude, das<br />
einer Mischung aus Petersdom und Tadj Mahal<br />
ähnelt, sollte ursprünglich als Privatuni betrieben<br />
werden. Dafür erhielt der Bauherr keine<br />
Genehmigung. Jetzt wird eszum Hotel.<br />
Ganz im Osten des Landes liegt der Shebenik-<br />
Jablanica-Nationalpark. Eine halbfertige Straße<br />
führt ins kleine Dorf Fushe Studa. Während<br />
STIMMUNG.<br />
Das Leben findet<br />
draußen statt: Die<br />
Straßen säumen<br />
Gastgärten.<br />
Eiern). Tipps: Restaurant Mangalemi:<br />
(mangalemihotel.com), Uka-<br />
Farm: Biofarm des früheren Landwirtschaftsministers<br />
Rexhep Uka.<br />
Infos: Visit-albania.com<br />
In den uralten Buchenwäldern<br />
leben Bären, Luchse, Wildziegen.<br />
RESERVE. DieÖlund<br />
Gasvorkommen<br />
des Landes<br />
sind noch wenig<br />
erschlossen.<br />
Fatnis Tupi, der Wirt des Lokals, im Kamin Weißbrot<br />
röstet und den Tisch mit Eingelegtem, harten Eiern,<br />
Salat, Lammstücken und Fergese (einer Mischung aus<br />
Leber, Käse und Öl) füllt, sitzen Männer aus dem Dorf<br />
beim Raki, rauchen und starren schweigend in den<br />
Regen. Juli Balla, der 34-jährige Chef der Ranger, erzählt<br />
von seiner Arbeit. Der größte Nationalpark Albaniens<br />
reicht von 260 bis in2660 Meter Höhe. Sein Juwel sind<br />
uralte Buchenwälder, indenen sich Bären, Luchse und<br />
Wildziegen tummeln. Das kleine Infozentrum nebenan<br />
hat eine italienische Organisation gestiftet. Die Zahl der<br />
Touristen nimmt zu, aber es gibt gerade mal 60 Betten<br />
in der Region. Deshalb organisieren er und seine Männer<br />
auch Treffen für Dorfbewohner, bei denen es um<br />
Hygiene, Kalkulation und Betriebsführung geht.<br />
„Nur der Tourismus kann das Dorf wiederbeleben“,<br />
ist sich Fatnis Tupi sicher.<br />
Am nächsten Morgen scheint die Sonne und<br />
Lorec, der freundliche Sohn des Wirten, führt<br />
die Besucher in die Berge. Farne und Wacholder<br />
säumen den Pfad. Aneiner Feuerstelle am türkisen<br />
Karstsee kickt er wütend ein paar zurückgebliebene<br />
Bierflaschen in die Asche. Seinetwegen,<br />
sagt Lorec, müsse die Zufahrtsstraße nicht verbessert<br />
werden. Touristen seien willkommen,<br />
aber noch mehr Leute mit Jeeps, die Bier tränken<br />
und rumgrölten, bräuchten sie hier nicht.<br />
400 Häuser in der Region stehen leer, seine<br />
Schwester arbeitet als Ärztin in Miami, er selbst<br />
findet im Dorf keine Frau. Und doch, sagt Lorec,<br />
der 31-Jährige, der jeden Tag inseinen Bergen<br />
wandert, lächelnd: „Alles ist gut, wie es ist.“ s<br />
Fotos: Die Recherche erfolgte „vor Corona“ auf Einladungn des Veranstalters „Reisen mit Sinnen“, www.reisenmitsinnen.de, Perboge/Istock, Getty via Istock,<br />
48 <strong>Schaufenster</strong>
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GLOBUS<br />
Amanshausers<br />
Album<br />
Vor Ort<br />
144. Reisekrise, Teil 8. Kein „Undertourism“-Sommer!<br />
Aber hoffentlich scheitern sinnlose Projekte.<br />
von Martin Amanshauser<br />
Von „Overtourism“ spricht man,<br />
wenn die Zahl der Bewohner eines<br />
Landes von der seiner Besucher übertroffen<br />
wird. Als überfüllteste Destination<br />
gilt Kroatien (4,1 Millionen Einwohner)<br />
mit jährlich 57,6 Millionen Touristen.<br />
Am anderen Ende der Skala steht<br />
Papua-Neuguinea (acht Millionen/<br />
200.000). Corona bescherte Kroatien<br />
schlagartig einen „Undertourism“ von<br />
papua-neuguineischen Ausmaßen.<br />
Viele fanden die menschenleeren Innenstädte<br />
schön. Doch trotz „koste es, was<br />
es wolle“ blieben auch die Börsen der<br />
Tourismusanbieter schön leer. Beileibe<br />
nicht aus medizinischen Gründen öffnen<br />
jetzt die meisten europäischen Staaten<br />
füreinander die Grenzen. Werden spektakuläre<br />
Infektionswellen folgen? Nein,<br />
die Tourismusmanager sind superoptimistisch.<br />
Wird schon schiefgehen.<br />
Mit einem Datenschutz-Glaubenskrieg<br />
zum Thema zentrale beziehungsweise<br />
dezentrale Datenspeicherung scheiterte<br />
im April eine einheitliche europäische<br />
Contact-Tracing-App. Deutschland diskutierte<br />
das öffentlich; Länder wie<br />
Österreich sparten sich die Debatte und<br />
entwickelten ihre National-Apps. Witze<br />
machten die Runde. Die coolste Funktion<br />
der Rote-Kreuz-App: Wischt man<br />
das Bild eines Covid-Infizierten, den<br />
man traf, nach links, verschwindet er<br />
ganz. Wischt man es hingegen nach<br />
rechts, darf man sich erneut mit ihm<br />
treffen!<br />
Der wohltuende Undertourism wird<br />
bald zu Ende sein. Bleibt die Hoffnung<br />
auf eine sinnvolle neue Ära mit weniger<br />
Menschenmassen und weniger Kurzstreckenflügen.<br />
Müssen ja wirklich nicht 57,6<br />
Millionen Leute nach Kroatien jetten.<br />
In Spitzenzeiten befanden sich weltweit<br />
gleichzeitig bis zu20.000 Flugzeuge<br />
(im Schnitt 10.000) in der Luft –über<br />
200.000 am Tag. Positiver Kollateraleffekt<br />
des Zusammenschmelzens der<br />
Branche: Endlich wackeln überflüssige<br />
Wachstumsprojekte wie jenes der dritten<br />
Piste des Flughafens Wien-Schwechat.<br />
Zukunftsbewusste Luftfahrt benötigt<br />
dringend eine durchdachte Phase<br />
des Postwachstums („degrowth“). Hinter<br />
der kleinen Corona-Tourismuskrise lauert<br />
jadie große, weil existenzielle Klimakrise,<br />
durch die uns das Reisevergnügen<br />
gänzlich zerstört werden könnte. s<br />
VORÜBERGEHEND.<br />
LeereStrände (wie<br />
hier in SriLanka)<br />
werden nichtleer<br />
bleiben: Der Druck<br />
des Tourismus ist<br />
groß, der coronabedingteUndertourism<br />
wirdbald vorbei sein.<br />
Nichtweit vonWien entfernt, aber schon<br />
eine ordentliche Bergwertung: „Vom<br />
Buckl zum Berg“ führt die 135 Kilometerlange<br />
Radtour durch die Wiener Alpen, sprich von<br />
der Buckligen Welt in das Schneebergland.<br />
Das lässt sich in zwei Tagen mit dem E-Bike<br />
locker schaffen –und als Radreise buchen.<br />
Startpunkt ist Krumbach, und man beginnt<br />
gleich mit einem Menü im Krumbacherhof;<br />
Andreas Ottner, der Wirt und Initiator der Tour,<br />
gibt einem auch noch Tipps auf den Weg.<br />
Sechs Stunden lang geht’s den Feistritztal-<br />
Radweg entlang, zwischen Krumbach über<br />
Kirchberg nach Grünbach werden an die<br />
950Höhenmeterbewältigt. Stopps sind kulinarischer<br />
Natur, etwa beim „GrünenBaum“ in<br />
Kirchberg oder im „Zur Schubertlinde“ in<br />
Grünbach, wo die Radfahrer übernachten und<br />
die kürzere zweite Etappe (375 Höhenmeter)<br />
retour nach Krumbach vorsich wissen.<br />
Mehr Infos zuder Tour: www.wieneralpen.at/<br />
buckl-zum-berg<br />
Viel zu wenig wissen wir eigentlich über die<br />
Bewohner der Meere, und auch selten<br />
wird das Reich der Fische so beschrieben wie<br />
in dem schönen Buch der Meeresbiologin Helen<br />
Scales. Im „Auge des Schwarms“tummeln<br />
sich schillernde und geheimnisvolle Wesen<br />
vomWalhai bis zum Mikrofisch auf ozeanumspannenden<br />
Wanderwegen. Scales erschließttauchend<br />
und erzählend für den Leser<br />
unbekanntes Unterwasserterrain<br />
und fremde Lebens-,<br />
sprich Jagd- oder Tarnstrategien,<br />
die viel älter sind als<br />
der Mensch.<br />
Helen Scales: „Im Auge des<br />
Schwarms“, Folio Verlag,<br />
25 Euro.<br />
Im Buch<br />
Texte: mad; www.amanshauser.at; Weitere Kolumnen auf: DiePresse.com/amanshauser Fotos: Dinuka Liyanawatte/Reuters, Wiener Alpen/Fröhlich, Folio Verlag.<br />
50 <strong>Schaufenster</strong>
Ihre Augen<br />
sind uns<br />
wichtig<br />
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VIERERBANDE.<br />
Matthias Vieider,<br />
Alexander Kranabetter,<br />
Jannis<br />
Klenkeund Martin<br />
Burk.<br />
52 <strong>Schaufenster</strong>
„Jetzt kostet<br />
MondlichtGeld“<br />
Mit ihren hintersinnigen Songtexten prangern Fainschmitz gesellschaftliche<br />
Entwicklungen an. Manchmal singen sie aber auch einfach über die Liebe.<br />
Text: Daniela Tomasovsky<br />
Foto: Christine Pichler<br />
Keine Lust auf das Problem. Bald werden<br />
hier Palmen stehen, das ist doch schön!<br />
Holland ist zum Glück entbehrlich. Wir<br />
werden am Wasser stehen, Delfine zählen,<br />
die Hunde des Meeres,“ singen Fainschmitz<br />
inihrem Lied „Delfine zählen“. Im Musikvideo<br />
sieht man die vier Bandmitglieder ein Holzboot bauen.<br />
„Das ist unser Kommentar zu den Klimawandelskeptikern“,<br />
erzählt Matthias Vieider, Saxofonist und Sänger<br />
der Band. Politisch sind die Songs von Fainschmitz<br />
immer wieder –aber auf lustige, ironische und hintersinnige<br />
Weise: In„Mond“ heißt es: „Jemand hat den<br />
Mond verkauft. Es wurde nicht gefragt, ob sich der<br />
Mond verkaufen lässt. Jetzt kostet Mondlicht Geld.<br />
Nachts geh ich jetzt nimmer raus, kann es mir nicht leisten,<br />
den Mond anzusehen.“ Inspiration beziehen Fainschmitz<br />
von Alltagsbeobachtungen, gesellschaftlichen<br />
Phänomenen oder Debatten. „Wir haben<br />
aber auch gefühlige Themen“, erzählt Vieider. So<br />
wie „Just Go Now“, woes um eine verflossene<br />
Liebe geht. Kitschgefahr besteht keine. Nicht nur,<br />
weil Vieider in ein Megaphon singt...<br />
Jungle Swing. Seit rund vier Jahren existiert die<br />
Band: Matthias Vieider (Saxofon, Klarinette,<br />
Gesang), Alexander Kranabetter (Trompete), Jannis<br />
Klenke (Gitarre) und Martin Burk (Kontrabass)<br />
waren alle aus den Bundesländern nach<br />
Wien gekommen, hatten sich bei Jam-Sessions<br />
und über Freunde kennengelernt, immer wieder<br />
gemeinsam musiziert. „Anfang 2016 fiel dann der Entschluss,<br />
das Ganze ernster anzugehen“, sagt Vieider. Der<br />
Bandname Fainschmitz stand schnell fest. „Da ist keine<br />
besondere Bedeutung dahinter. Der Klang hat uns einfach<br />
gut gefallen. Er vermittelt die Stimmung und die<br />
Athmosphäre unserer Musik.“ Jungle Swing nennt sich<br />
der Stil der vier, „Musik zum Kuscheln und zum wilden<br />
Tanz mit Einflüssen von Gipsy Swing, Chanson, Jazz,<br />
Pop und Punk“, heißt esauf der Website. 40 Konzerte<br />
absolvierten Fainschmitz inihrem ersten Jahr, anfangs<br />
in Bars oder Kellern –mit Hutgeld als Gage. „Durch<br />
Mundpropaganda konnten wir bald viel spielen.“<br />
Aus den Bars ging es bald heraus inKleinkunst-Locations,<br />
Konzertsäle und zu Festivals. Vergangenen Herbst<br />
waren sie im Musikverein zu Gast. Auch geografisch<br />
erweiterte sich der Einsatzbereich: In Deutschland, Italien,<br />
Ungarn und Luxemburg sind Fainschmitz bereits<br />
aufgetreten. „Letztes Jahr hatten wir 60 Konzerte. Das<br />
Musik zum<br />
Kuscheln und<br />
zum wilden<br />
Tanz mit<br />
Einflüssen von<br />
Gipsy Swing.<br />
Tipp<br />
„JUNGLE<br />
SWING“. Das<br />
Konzert findetim<br />
Rahmen der Festwochen<br />
Gmunden<br />
am <strong>12</strong>.Juli im<br />
Toscana Congress<br />
in Gmunden<br />
statt. www.festwochen-gmunden.at<br />
war fast zu viel. Heuer wollten wir es etwas reduzieren,<br />
weil wir gerade unser zweites Album einspielen. Dass es<br />
so wenig wird, war aber nicht geplant“, sagt Vieider. Die<br />
coronabedingte Zwangspause hat die Band für Studioaufnahmen<br />
(soweit möglich) und Remote-Proben<br />
genützt. Geschlechterrollen und Männlichkeit sind die<br />
Themen der Platte, die im Winter erscheint. Langsam<br />
läuft auch der Konzertbetrieb wieder an: Am 7. Juli spielen<br />
Fainschmitz imTheater amSpittelberg, am<strong>12</strong>. Juli<br />
bei den Festwochen in Gmunden.<br />
Die Stückfindung ist übrigens ein „radikal gemeinsamer<br />
Prozess“,wie Vieider betont. „Jeder bringtIdeenmit und<br />
wir erarbeiten die Lieder gemeinsam. Wir sind alle vier<br />
heikel, stur und haben unterschiedliche Geschmäcker.<br />
Das ist kein einfacher Prozess. Aber das Gute ist: Wenn<br />
es gelungen ist, stehen wir alle hinter den Liedern.“<br />
Von der Band leben können die vier Musiker<br />
(noch) nicht. Vieider arbeitet in der Kunstvermittlung<br />
–ermacht Führungen in der Albertina.<br />
Alexander Kranabetter spielt in der Band<br />
von Vodoo Jürgens. Martin Burk spielt auch<br />
noch in anderen Bands und kellnert. „Natürlich<br />
wäre es schön, das hauptberuflich zu<br />
machen. Aber das kann man nicht erzwingen.<br />
Wichtig ist uns, dass wir uns als Gruppe wohlfühlen,<br />
dass sich jeder verwirklichen kann.“<br />
Vier Männer, vier Herzen. Fainschmitz haben<br />
keine Agentur und kein Managment. Die sozialen<br />
Medien nutzen sie hauptsächlich, um Konzerttermine<br />
zu kommunizieren. „Wir sind alle vier keine<br />
Fans des Content-Produzierens. Wir haben keine Lust<br />
auf diese Art der Selbstdarstellung. Wir wollen durch<br />
unsere Konzerte bekannt werden, nicht durch Social<br />
Media.“ Natürlich bekämen sie weniger Aufmerksamkeit<br />
als Agentur-gesteuerte Bands. „Dafür genießen wir es,<br />
die Dinge sozumachen, wie wir wollen. Es gab nie<br />
einen Hype. Dafür ist unsere Musik auch zu wenig Mainstream.<br />
Aber wir entwickeln uns langsam und stetig<br />
voran. Schön wäre es, noch internationaler zu werden.“<br />
Vier Männer, regelmäßig gemeinsam auf Tour, wie ist da<br />
die Gruppendynamik? „Wenn man zu viert imAuto sitzt<br />
und tourt, ist das natürlich nicht unanstrengend. Wir<br />
sind aber gute Freunde und feiern auch gern miteinander.<br />
Jeder von uns hat schon Erfahrungen mit Bands, oft<br />
sind das Zweckgemeinschaften. Wir arbeiten wirklich<br />
gern und gut zusammen. Die Band ist ein Projekt, an<br />
dem wir alle mit vollem Herzen hängen.“ s<br />
<strong>Schaufenster</strong> 53
Laufend<br />
aktualisierte<br />
Informationen zu<br />
aktuellen Kulturevents<br />
finden Sieonlineauf<br />
DiePresse.com/<br />
kulturkalender<br />
KULTUR<br />
TIPPS<br />
Theater<br />
von Barbara Petsch<br />
Kinder<br />
von Daniela Tomasovsky<br />
Lehrerinnen waren ja jetzt im Kreuzfeuer der Kritik: Zu viel oder zu<br />
wenig Corona-Hausaufgaben, zu viel oder zu wenig Videounterricht<br />
etc. Doch wie sehen eigentlich die (Alb-)Träume einer Lehrerin<br />
vordem ersten Schultag aus? Das veranschaulichen Sylvie Neeman<br />
und Albertine sehr humorvoll in ihrem Bilderbuch<br />
„Sie kommen!“ (Aladin). Noch sind sie<br />
nicht zusehen, aber sehr wohl zu hören: die<br />
kleinen gefräßigen Monster. Hoffentlich<br />
haben sie gut gefrühstückt! Was hecken sie<br />
gerade wieder aus? Sind sie gefleckt oder<br />
gestreift? Die Erzählerin verstrickt sich in<br />
Gedanken, und Albertine zeigt sie in klaren<br />
Buntstiftlinien. Die Schweizer Illustratorin<br />
wurde für ihre präzisen und lebendigen<br />
Zeichnungen gerade mit dem Hans-Christian-Andersen-Preis<br />
<strong>2020</strong> (dem „Nobelpreis“<br />
für Kinderliteratur) ausgezeichnet.<br />
Wer weiß, was dich im Leben noch erwartet!“ Eine Siebenjährige<br />
muss den Selbstmordversuch ihrer Mama erleben. Sie schreibt<br />
auf,was es alles Tolles gibt imLeben. Die Mutter überlebt. Als die<br />
Tochtergroß ist, kann sie das Verfahren, wie man sich ermutigt, das<br />
Dasein zu genießen, selber brauchen. Maximiliane Haß spielt im<br />
Haus zwei des Grazer Schauspielhauses „All das Schöne“ von Duncan<br />
Macmillan (16., 17., 18. Juni). Das Schauspielhaus sperrt zwar auf,<br />
aber es muss sich nach den Corona-Vorschriften richten, daher dürfen<br />
nur 27 Personen zu den Aufführungen kommen. Gerhard Balluch<br />
gibt am19. und 20.Juni im Haus zwei „Die Rede an den kleinen<br />
Mann“ vonWilhelm Reich, einen Essay über die Befreiung der Arbeiterklasse<br />
aus dem Jahr 1945. Ganz was anderes: Henriette Blumenau<br />
sinniert am 23., 24. und 25. 6. in „Welche Droge passtzumir?“ über<br />
eine junge Mutter, die sich in Rauschmittel flüchtet.<br />
Literatur<br />
von Barbara Petsch<br />
Kabarett<br />
von Veronika Schmidt<br />
Die bestenRucksäckegibtesinWien, wer hättedas gedacht, doch<br />
man muss lang verhandeln und sich dagegen wehren, dass einem<br />
Billigwareangehängt wird. „Die Kunstdes stilvollen Wanderns“ (HarperCollins)von<br />
dem SchottenStephen Graham lockt poetisch, aber<br />
auch mit praktischen Tipps in die Natur.Der Autorhat fast die ganze<br />
Welt zu Fußbereist. Mansiehtihn förmlich vorsich, in Militärstiefeln und<br />
mit Tweedhut, wie er ein Feuerchen unterFelsvorsprüngen<br />
machtoder bei freundlichen Bauersfrauen<br />
Milch oder Braten „schnorrt“.Tatsächlich,<br />
über diese Tätigkeit hat er ein eigenes<br />
Kapitel geschrieben, ebenso über Missverständnisse<br />
bei der Verständigung: „Room“oder<br />
„Rum“? Graham staunt, dass in Europa so viele<br />
Sprachen gesprochen werden. Der „philosophische<br />
Wegweiser“ des 1975verstorbenen Schriftstellerserschien<br />
erstmals 1926, ein<br />
nostalgisches Vergnügen. Undesgibtfeine<br />
Lektüretipps für einsame Abende im Wald.<br />
Veranstaltungsinformationen bitteper Post an Christine Mayrhofer(HainburgerStraße 33,1030<br />
Wien) oder per E-Mail an: schaufenster@diepresse.com. Es müssengenaue Details zur Veranstaltung<br />
(Datum, Uhrzeit, Öffnungszeiten, Adresse,Telefonnummer,Website)enthalten sein. Einsendeschlussist<br />
14 Tage vordem gewünschten Erscheinungstermin. UnvollständigeEinsendungen<br />
werden nicht berücksichtigt. Für Angaben übernehmen wir keine Gewähr.Die blau gekennzeichneten<br />
Programmhinweisebeziehen sich auf Kooperationspartner der „Presse“.<br />
Hinweis: n Kooperationen diepresse.com/derclub H Premieren<br />
Der Spielbetrieb der Kabarettbühnen ist noch fast überall eingestellt.<br />
Die erste, die wieder öffnete,war die Kulisse in Wien Hernals<br />
mit Überraschungsabenden. Die altbewährte Kulisse-Show „Katzeim<br />
Sack“ läuft nun statt monatlich jeden Wochentag. Mit Abstand und<br />
Anstand treten drei Künstler proAbend auf.Welche das sind, erfährt<br />
man erst während des Applauses. Vielleicht ist eine der Damen von<br />
Zieher&Leeb dabei? Das Impro-Duo hat sich in der einnahmenfreien<br />
Zeit im Internet herumgetrieben. Im Facebook-Channel Zieher Leeb<br />
kann man ihre „CovBriefe“ nachlesen, in denen Anita Zieher (r.) mit<br />
Unterstützung von Magda Leeb (l.) die Weltherrschaft von Österreich<br />
anstrebt. Ihr ersterPodcast „Wie man ein Pornohörspiel macht“ ist<br />
zum Tränenlachen. Puls4 ermöglicht indessen, dass Kabarettisten<br />
auch ohne Live-Auftritte Geld verdienen: Auf 4GamechangersRoomservice<br />
kann man Ticketsfür Streaming-Shows kaufen, am <strong>12</strong>. 6. etwa<br />
für die Kernölamazonen, am 14. 6. für Christine Teichmann.<br />
Fotos: Aladin Verlag, Harper Collins Germany, Lupi Spuma, Anna Stöcher.<br />
54 <strong>Schaufenster</strong>
GALERIEN &MUSEEN<br />
GALERIEN<br />
WIEN<br />
Amart Halbgasse17<br />
&<strong>06</strong>76/4681896<br />
PeterMarquant:Architektonisches-Malerisches<br />
Bis 13.6.<br />
AnzenbergerGallery<br />
Absberggasse 27<br />
& 01/5878251<br />
Regina Anzenberger:<br />
ShiftingRoots Bis 28.8.<br />
Artemons Contemporary<br />
Opernring 21<br />
& <strong>06</strong>99/16688881<br />
80 JahrePeter Pongratz Bis 27.6.<br />
Artmark Singerstraße 17<br />
& <strong>06</strong>60/9010331<br />
Martina Kresta:Aufzeichnungen<br />
vonbis Bis Mitte Juni<br />
Bechter Kastowsky<br />
Gluckgasse3<br />
&<strong>06</strong>76/4260570<br />
Asgar/Gabriel: UpsideUpBis 27.6.<br />
Beider Albertina<br />
Lobkowitzplatz 1<br />
& 01/5131416<br />
Modern Bis 30.6.<br />
Crone Getreidemarkt14<br />
&01/5813164<br />
Carola Dertnig Bis 31.7.<br />
Croy Nielsen Parkring 4<br />
& <strong>06</strong>76/6530074<br />
SoshiroMatsubara:<br />
True Romance Bis 4.7.<br />
Exile Elisabethstraße 24<br />
& <strong>06</strong>81/81462848<br />
Nazim ÜnalYilmaz Bis 11.7.<br />
Faber Brahmsplatz7<br />
&<strong>06</strong>64/5151517<br />
Photographs 1900-2000<br />
<strong>12</strong>.6. bis <strong>12</strong>.9.<br />
Feichtner Seilerstätte 19<br />
& <strong>06</strong>76/3387145<br />
Marielis Seyler:Empfindung und<br />
Reflexion Bis 20.6.<br />
Frey Wien Gluckgasse3<br />
&01/5138283<br />
Sigridvon Lintig:<br />
Schwimmen -Malen Bis 30.8.<br />
Galerie am Park<br />
Liniengasse 2a<br />
& <strong>06</strong>99/19460346<br />
Philipp Christoph Haas&<br />
Christoph Mayr 20.6.bis 3.7.<br />
Gans Kirchberggasse4<br />
&<strong>06</strong>99/18774901<br />
Martin Praska Bis 10.7.<br />
Gaudlitz Werdertorgasse4/2/13<br />
& info@felixgaudlitz.com<br />
Tanja Widmann: V Bis 11.7.<br />
Gerersdorfer<br />
Währinger Straße <strong>12</strong><br />
& 01/3108484<br />
Martin Veigl: Musterstücke Bis 27.6.<br />
HiekeKunsthandel<br />
Grünangergasse <strong>12</strong><br />
& 01/5133259<br />
PeterPálffy Bis 30.6.<br />
Spring intoArt Bis 30.6.<br />
Hilger Dorotheergasse5<br />
&01/5<strong>12</strong>5315<br />
YigalOzeri Bis 28.8.<br />
Hilger Next /BROTkunsthalle<br />
Absberggasse 27,StiegeIII,2.<br />
Stock & 01/5<strong>12</strong>5315200<br />
AlbertoStorari:<br />
DenAnker hieven Bis 13.6.<br />
Hrobsky<br />
Grünangergasse 6<br />
& 01/5137676<br />
Code 2D -3DBis 13.7.<br />
Janda Eschenbachgasse 11<br />
& 01/5857371<br />
Melanie Ebenhoch Bis 11.7.<br />
Kandlhofer<br />
Brucknerstraße 4<br />
& 01/5031167<br />
G.T. Pellizzi:NoSignal. Bis 18.7.<br />
Knoll Gumpendorfer Straße 18<br />
& 01/5875052<br />
Alexander Brener<br />
&BarbaraSchurz:Fuck Off<br />
and Die Alone Bis 27.6.<br />
König Schleifmühlgasse 1A<br />
& 01/5857474<br />
Rade Petrasevic<br />
&Pierre Klossowski Bis 1.8.<br />
Koenig2 by_robbygreif<br />
Margaretenstraße 5<br />
& 01/5857474<br />
Radenko Milak 5.6. bis 1.8.<br />
Konzett Spiegelgasse 21<br />
& 01/5130103<br />
KunstinÖsterreich ab 1945<br />
Bis <strong>12</strong>.9.<br />
Kovacek &Zetter<br />
Stallburggasse 2A<br />
&01/5<strong>12</strong>8636<br />
Anselm Glück Bis 13.6.<br />
Ingrid Brandstetter: Allegrocon<br />
Spirito/En Voyage 15.6.bis 3.7.<br />
Krinzinger Seilerstätte 16<br />
& 01/51330<strong>06</strong><br />
Secundino Hernández: Onemore<br />
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wieder erleben Bis 26.6.<br />
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Niki Passath Bis 30.6.<br />
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Markus Prachensky Bis 4.7.<br />
Rhomberg Templstraße 2-4<br />
& 05<strong>12</strong>/5880800<br />
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KITZBÜHEL<br />
Zeitkunstgalerie<br />
Hammerschmiedstraße 5<br />
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Herbert Hinteregger Seit 29.5.<br />
MUSEEN &<br />
AUSSTEL-<br />
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WIEN<br />
Akademie der bildendenKünste<br />
Ausstellungsraum xE<br />
Eschenbachgasse 11<br />
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Seit 2.6. Katharina Scheucher:<br />
We'll double back, seesaw,and<br />
leaveintracksand traces Seit 2.6.<br />
n Albertina<br />
Albertinaplatz1<br />
&01/534830<br />
Wilhelm Leibl –Gut sehen ist<br />
alles! Bis 26.7. Die früheRadierung.<br />
VonDürer bisBruegel Bis 26.7.<br />
Michael Horowitz. Seit 27.5.<br />
Architekturzentrum Wien<br />
Museumsplatz1im MQ<br />
& 01/5223115<br />
<strong>Schaufenster</strong>zum Hof: Österreichbild<br />
Seit 29.5.<br />
Bodenfür Alle Seit 29.5.<br />
Arnold SchönbergCenter<br />
Schwarzenbergplatz6<br />
&01/7<strong>12</strong>1888Mit Schönbergin<br />
dieNatur Seit 18.5.<br />
Bank Austria Kunstforum<br />
Freyung8<br />
&01/5373326<br />
The Cindy Sherman Effect. Bis 19.7.<br />
n Belvedere21<br />
Arsenalstraße 1<br />
& 01/795570<br />
EvaGrubinger Bis 6.1.<br />
Herbert Brandl:<br />
ExposedtoPainting Bis 26.10.<br />
Bildraum 01 Strauchgasse 2<br />
& 01/8152691<br />
Gabriele Rothemann Bis 24.6.<br />
Bildraum 07<br />
Burggasse 7–9<br />
& 01/8152691<br />
AlfredRottensteiner:<br />
Heroes Bis 18.6.<br />
Merlin Kratky: Welcome to the<br />
promised land 24.6. bis 13.8.<br />
DomMuseum Wien<br />
Stephansplatz 6<br />
& 01/515525300<br />
Family Matters Bis 30.8.<br />
Fotogalerie WUK,Währinger<br />
Straße 59 & 01/4085462<br />
Rituale III –Macht Bis 13.6.<br />
HeeresgeschichtlichesMuseum<br />
Ghegastraße,Arsenal,<br />
Objekt1&01/795610<br />
Daueraustellungen Seit 2.6.<br />
Hinterland Galerie<br />
Krongasse 20 & 01/58<strong>12</strong>359<br />
Nives Widauer:<br />
Living withAnna B. Seit 5.6.<br />
Hofmobiliendepot<br />
Andreasgasse 7<br />
& 01/5243357<br />
märklinModerne Bis 23.8.<br />
n JüdischesMuseum am Judenplatz<br />
Judenplatz 8<br />
& 01/5350431<br />
Lady Bluetooth.<br />
HedyLamarr Seit 31.5.<br />
n JüdischesMuseum Wien<br />
Dorotheergasse11<br />
&01/5350431<br />
Wirbittenzum Tanz. DerWiener<br />
Cafetier Otto Pollak Seit 31.5.<br />
Künstlerhaus Karlsplatz<br />
Karlsplatz5<br />
&01/5879663<br />
Eröffnungsausstellung:<br />
Alleswar klar. Bis 1.11.<br />
Kubus Seit 27.5.<br />
n KunstHaus Wien Untere<br />
Weißgerberstraße 13<br />
& 01/7<strong>12</strong>04910<br />
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Kunsthalle MuseumsQuartier<br />
Museumsplatz1<br />
&01/521890<br />
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und Frieden Bis 4.10. AndifI<br />
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EinProlog im öffentlichen<br />
Raum Bis 31.7.<br />
n KunsthistorischesMuseum<br />
Maria-Theresien-Platz<br />
& 01/525240 Münzkabinett:<br />
Böse Kaiser Bis 4.10.<br />
Kunstraum Nestroyhof Nestroyplatz1/1/4<br />
& 01/9929769<br />
Andrea Bischof: color live Bis 25.6.<br />
Leopold Museum Museums-<br />
Quartier,Museumsplatz1<br />
&01/525702645Wien 1900.<br />
Aufbruchindie Moderne Seit 27.5.<br />
Deutscher Expressionismus Seit<br />
27.5.Hundertwasser –Schiele<br />
Seit 27.5.<br />
MAK Museum für angewandte<br />
Kunst Stubenring 5<br />
& 01/711360<br />
„Sitzen69“ Revisited Bis 23.8.<br />
Otto Prutscher.Allgestalterder<br />
Wiener Moderne Bis 11.10.<br />
Bugholz, vielschichtig.Thonet<br />
unddes moderne Möbeldesign<br />
Bis 6.9. Show off.<br />
Austrian Fashion Design Bis 30.8.<br />
Metro Kinokulturhaus<br />
Johannesgasse 4 & 01/5<strong>12</strong>1803<br />
Kino Welt Wien Bis 10.1.<br />
n Mozarthaus Vienna<br />
Domgasse 5<br />
& 01/5<strong>12</strong>1791<br />
DasTrias derWiener Klassik:<br />
Haydn–Mozart–Beethoven<br />
Bis 31.1.<br />
MUMOK Museum moderner<br />
KunstStiftung Ludwig Wien<br />
MuseumsQuartier,Museumsplatz1&01/525000<br />
Objects Recognized in Flashes.<br />
17.6.bis 6.9.<br />
Im Raum die Zeit lesen. Moderne<br />
im Mumok 1910 bis 1955 17.6.bis<br />
6.9. SiegriedZawroka.<br />
Funktionale 17.6.bis 31.<strong>12</strong>.<br />
James Coleman 17.6.bis 30.8.<br />
IngeborgStrobl: Gelebt.<br />
17.6.bis 21.1.<br />
SteveReinke:<br />
Butter. 17.6.bis 26.10.<br />
<strong>Schaufenster</strong> 55
GALERIEN &MUSEEN<br />
Schauplätze<br />
von Johanna Hofleitner<br />
MUSA Museum Startgalerie<br />
Artothek Felderstraße 6-8<br />
& 01/40008400<br />
RichardNeutra: Wohnhäuser für<br />
Kalifornien Bis 20.9.<br />
MuseumsQuartier Q21 Freiraum<br />
MuseumsQuartier, Museumsplatz<br />
1<br />
& 01/52358811717<br />
Approximation by Bilderbuch<br />
Bis 20.8.<br />
MuseumsQuartier Q21 Komische<br />
Künste MuseumsQuartier,<br />
Museumsplatz1<br />
&01/8902753<br />
Autofahren in leiwandenGrafiken<br />
Bis 11.7.<br />
NaturhistorischesMuseum<br />
Burgring 7 & 01/521770<br />
Vielfalt in Gefahr:Maßnahmen im<br />
Vogelschutz Bis 31.<strong>12</strong>.<br />
Kunstinstallation:<br />
Alien Star Dust Bis 29.6.<br />
Eine Frau in der Landschaft.<br />
Elisabethvon Samsonow Bis 4.10.<br />
Österreichische Nationalbibliothek<br />
Prunksaal Josefsplatz1<br />
&01/53410394<br />
Beethoven. Menschenwelt und<br />
Götterfunken Seit 29.5.<br />
Photoinstitut Bonartes<br />
Seilerstätte 22 & 01/2360293<br />
EinArchitektals Medienstratege.<br />
Otto Wagner unddie Fotografie<br />
Bis 3.7.<br />
Secession Friedrichstraße <strong>12</strong><br />
& 01/5875307<br />
John Akomfrah 16.6.bis 21.6.<br />
Michael E. Smith 16.6.bis 6.9.<br />
Sehsaal Zentagasse 38<br />
& <strong>06</strong>99/19434054<br />
Fake &Fragment Ab 17.6.<br />
TechnischesMuseum<br />
Mariahilfer Straße 2<strong>12</strong><br />
& 01/899980<br />
Bis 30.6.nur Sa,So, Ftg10–18h<br />
Special Effects Bis 31.8.<br />
Arbeit &Produktion<br />
Universität für angewandte<br />
KunstAusstellungszentrum<br />
Heiligenkreuzer Hof<br />
Eingang Grashofgasse 3oder<br />
Schönlaterngasse 5<br />
unter flaschen. dieFledermaus in<br />
der BarduBois Seit 13.5.<br />
Volkskundemuseum Wien<br />
Laudongasse 15–19<br />
& 01/4<strong>06</strong>8905<br />
Dauerausstellung: DieKüsten<br />
Österreichs Seit 15.5.geöffnet<br />
Waschsalon Karl-Marx-Hof<br />
Halteraugasse 7<br />
& <strong>06</strong>80/1415744<br />
2.Arbeiter-Olympiade in Wien:<br />
Neue Menschen für eineneue<br />
Welt Bis 28.11.<br />
BURGENLAND<br />
HALBTURN<br />
Infeld Haus der Kultur<br />
Parkstraße 13<br />
& 02172/20<strong>12</strong>3<br />
Franz Gyolcs Bis 16.8.<br />
KÄRNTEN<br />
KLAGENFURT<br />
Kunstraum Lakeside<br />
Lakeside Science&Technology<br />
Park,B02<br />
& 0463/22882220<br />
MartinaSchwentner:<br />
re-Assembly Bis 21.6.<br />
ErnstMiesgang:-Nah dran<br />
Performative Setzung: 15.-17.6;<br />
Ausstellung 28.6.bis 8.7.<br />
Kunstverein Kärnten<br />
Goethepark 1 & 0463/55383<br />
Schwebende Linien: Avramidis,<br />
Damisch, de Pauli,Hauenfels,<br />
Pfeffer,Zinner Seit 15.5.<br />
Museum Moderner Kunst<br />
Burggasse8&5053616252<br />
Bilder einer Landschaft Seit 30.5.<br />
Burgkapelle: PayerGabriel.<br />
Lastthings. Seit 30.5.<br />
Stadtgalerie Klagenfurt<br />
Theatergasse4<br />
&0463/537-5532 oder 5545<br />
Gunter Sachs:Fotografie,Film,<br />
Sammlung Seit 30.5.<br />
NEUHAUS<br />
Museum Liaunig Neuhaus 41<br />
& 04356/21115 Mi–So 10–18h<br />
PersonaleMarthaJungwirt: o.T.<br />
Bis 31.10.<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
ST. PÖLTEN<br />
Kunst:Werk –St. Pöltner<br />
Künstlerbund Linzerstraße 16<br />
& 02742/362058<br />
Re.Aktion Ab 18.6.<br />
NÖ Dokumentatioszentrum für<br />
moderne Kunst<br />
Prandtauerstraße 2<br />
& 02742/353336<br />
Six Appeal! 3.6. bis 16.8.<br />
ASPARN AN DER ZAYA<br />
MAMUZAsparn Schloss Asparn/<br />
Zaya,Schlossgasse 1<br />
& 02577/84180<br />
Achtung Baustelle:Bauen und<br />
WohnenimMittelalter Bis 22.11.<br />
BADEN<br />
nKaiserhaus Baden<br />
Hauptplatz17<br />
&02252/86800-585<br />
Beethoven<strong>2020</strong>:<br />
MythosLudwig van Bis 20.<strong>12</strong>.<br />
Kunstverein Baden<br />
Beethovengasse 7<br />
& <strong>06</strong>50/4710011<br />
Sissa Micheli:the Ballad of Interacting<br />
Objects. Rafael Mayu<br />
Nolte:Seduction Strategies<br />
Bis 28.6.<br />
ENGELHARTSTETTEN<br />
nSchloss Niederweiden<br />
Niederweiden1<br />
&02285/20000<br />
Sisi Sonderausstellung Bis 20.11.<br />
MISTELBACH<br />
MAMUZMistelbach<br />
Museum Mistelbach,Waldstraße<br />
44-46 & 02572/20719<br />
Maya Bis 22.11.<br />
PRIGGLITZ<br />
Galerie Gut Gasteil<br />
Gasteil 1 & 02662/45633<br />
Susanne Kosund Walter Kainz<br />
Bis 21.6. Therese Eisenmann und<br />
PeterPaszkiewicz Bis 23.8.<br />
Friedrich Danielis und<br />
Nadja Hlavka Bis 1.11.<br />
SCHALLABURG<br />
Renaissanceschloss<br />
Schallaburg<br />
Schallaburg1&02754/63170<br />
Menschen, Schätze &Kulturen.<br />
Vomschwarzen Meerzur<br />
Schallaburg Bis 8.11.<br />
SCHREMS<br />
Kunsmuseum Waldviertel<br />
Mühlgasse 7a<br />
& 02853/72888<br />
Di–So &Mowenn Ftg10–17h<br />
Lebenszeichen:Warlamis –Grafische<br />
Meisterwerke Bis 10.1.<br />
OBERÖSTERREICH<br />
LINZ<br />
Landesgalerie Linz Museumstraße<br />
14 & 0732/772052200<br />
Valie Export:<br />
CollectionCare. Bis 13.9.<br />
Lentos<br />
Ernst-Koref-Promenade 1<br />
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PawelAlthammer:Cosmic Order<br />
Seit 2.6. JakobLena Knebl Seit 2.6.<br />
Maerz Eisenbahngasse 20<br />
& 0732/771786<br />
Egon Hofmann Bis 19.6.<br />
Nordico Dametzstraße 23<br />
& 0732/707019<strong>12</strong><br />
Egon Hofmann –Linz. Künstler,<br />
Industrieller,Kosmopolit. Bis 9.8.<br />
OÖ Kunstverein<br />
Landstraße31, Ursulinenhofim<br />
OÖ Kulturquartier<br />
& 0732/795355<br />
MichaelaSchwarz-Weismann:<br />
Enchanted Garden Seit 19.5.<br />
Schlossmuseum Linz<br />
Schlossberg 1<br />
& 0732/772052300<br />
Andy Warhol bisCindy Sherman.<br />
Amerikanische Kunstaus der<br />
Albertina Seit 16.5.<br />
Die Gerechten–Courageist eine<br />
Frageder Entscheidung Seit 16.5.<br />
THALHEIMBEI WELS<br />
Museum Angerlehner<br />
AscheterStraße 54<br />
& 07242/2244220<br />
Jutta Pointner –<br />
40 JahreWebkunst Seit 16.5.<br />
Therese Eisenmann –<br />
Stille Räume Seit 16.5.<br />
Anna Maria Brandstätter –<br />
Jahreszeiten Seit 16.5.<br />
WERNSTEIN AM INN<br />
Kubin-Haus Zwickledt<br />
Zwickledt 7 & 07713/6603<br />
Gregor Graf Bis 5.7.<br />
SALZBURG<br />
SALZBURG<br />
artbvBerchtoldvilla<br />
Josef-Preis-Allee <strong>12</strong><br />
& <strong>06</strong>62/846542<br />
Essen-ziell Bis 25.6.<br />
DomQuartier<br />
Residenzplatz1<br />
&<strong>06</strong>62/80422109<br />
VonBerninibis Rubens.<br />
Römischer Barock ausder<br />
Sammlung Rossacher Bis 14.6.<br />
DerKussder Musen.Festspiele<br />
göttlicher Inspiration Bis 10.1.<br />
Galerie im Traklhaus<br />
Waagplatz 1a & <strong>06</strong>62/80422149<br />
Lehmann Preis fürKeramik<br />
Bis 20.6.<br />
Kunstverein Salzburg<br />
Hellbrunner Straße 3<br />
& <strong>06</strong>62/842294<br />
Gernot Wieland Bis 5.7.<br />
Ringgalerie: PerDybvig Bis 5.7.<br />
Ringgalerie: Omer Fast.<br />
The Invisible Hand. Bis 24.2.<br />
Kabinett:Declan Clarke.<br />
TheMuseumofBraodcasting<br />
and Loneliness Bis 5.7.<br />
MdM SalzburgMönchsberg<br />
Mönchsberg32&<strong>06</strong>62/842220<br />
Friedl Kubelkavom Gröller:<br />
DasIch im Spiegel desAnderen.<br />
20.6.bis 1.11.<br />
Wilhelm Thöny: Träumen in<br />
schwierigen Zeiten 20.6.bis 11.10.<br />
MdM SalzburgRupertinum<br />
Wiener-Philharmoniker-Gasse 9<br />
& <strong>06</strong>62/842220<br />
Die City–DasLand 20.6.bis 13.9.<br />
TwoFaces.Videoporträtsaus der<br />
Sammlung GeneraliFoundation<br />
20.6.bis 13.9.<br />
Stadtgalerie am Mozartplatz<br />
Mozartplatz5<br />
&<strong>06</strong>62/80723443<br />
Jari Genser: Ich mussdas nicht<br />
Bis 27.9.<br />
Stadtgalerie Lehen<br />
Inge-Morath-Platz 31<br />
& <strong>06</strong>62/80723443<br />
The newdimension: constructed<br />
ab 15.5. MarianneLang–<br />
Vermesssungder Leere<br />
4.6. bis 30.7.<br />
Balken, Linien, Kreise, Dreiecke, Vierecke, Zeichen, Formen, Bilder,<br />
die sich zu zwei- oder dreidimensionalen Strukturen und Konzeptenfügen:<br />
Derlei Ingredienzien bestimmen die aktuelle Hauptausstellung<br />
im privaten Kärntner Museum Liaunig. „o. T.“nennt Kurator<br />
DieterBogner den aus insgesamt 147 Werken profund zusammengestellten<br />
Überblick über die Spielarten elementarerund konzeptueller<br />
österreichischer Kunstvon Adrian bis Zobernig, von 1950 bis heute<br />
(Bild: Gerwald Rockenschaub, www.museumliaunig.at, bis 31. 10.).<br />
Konzeptualität, gepaart mit spielerischer Intuition, ist auch das Merkmal<br />
der Arbeit Herbert Hintereggers. Fürdie Kitzbüheler Zeitkunstgalerie<br />
hat er den Ausstellungsblock „Waldboden 1–4“ entwickelt.<br />
Ausgehend von einem dichtenAll-overaus ausgeschütteterRinde,<br />
massenhaft Kugelschreibern sowie Bildern und Zeichnungen, formieren<br />
sich die Bestandteile in Phase 4nun zur nachgerade klassischen<br />
Ausstellungsinstallation (www.zeitkunstgalerie.at, bis 31. 8.)<br />
Stadtgalerie Museumspavillon<br />
Mirabellgarten<br />
& <strong>06</strong>62/80723443<br />
CI –Josef Schweiger Bis 26.7.<br />
SAALFELDEN<br />
Kunsthaus Nexus<br />
Am Postplatz 1<br />
& <strong>06</strong>582/75999<br />
Gemeinsamkeit Pinzgau<br />
Bis 13.6.<br />
STEIERMARK<br />
GRAZ<br />
CameraAustria Lendkai 1<br />
& 0316/8155500<br />
IsaRosenberger: ...das weite<br />
Land, woher sie kommt Bis 30.8.<br />
Designforum Steiermark<br />
Andreas-HoferPlatz17<br />
&0316/890598<br />
Breaking Types Bis 20.6.<br />
Grazer Kunstverein<br />
Burggasse 4<br />
& 0316/834141<br />
TaiShani: Tragodía Bis 4.9.<br />
Künstlerhaus –Halle fürKunst<br />
&Medien Burgring 2<br />
& 0316/740084<br />
Sonja Gangl: Iborrowedoptimism<br />
from thepast Bis 18.6.<br />
MUWA Museum der Wahrnehmung<br />
Augarten, Friedrichgasse<br />
41 & 0316/811599<br />
Jaromir Novotný:<br />
SlowGestures Seit 20.5.<br />
MÜRZZUSCHLAG<br />
Kunsthalle Muerz<br />
Wiener Straße 35<br />
& 03852/56200<br />
Claudia Märzendorfer: Around<br />
the Light 18.6.bis 23.8.<br />
Traude Feldschuh:<br />
Spiegelungenund andere<br />
Phänomene 18.6.bis 23.8.<br />
TIROL<br />
INNSBRUCK<br />
aut.Architektur und Tirol<br />
Lois Welzenbacher Platz1<br />
&05<strong>12</strong>/571567<br />
Widerstand undWandel. Über die<br />
1970er Jahre in Tirol.<br />
Bis 24.10.<br />
Ferdinandeum<br />
Museumstraße 15<br />
& 05<strong>12</strong>/59489<br />
Goethesitalienische Reise.<br />
Eine Hommageanein Land,das<br />
es niemals gab Ab 26.6.<br />
Kunstpavillon<br />
Rennweg8a<br />
&05<strong>12</strong>/581133<br />
Alfredo Barsuglia: Nichts<br />
Bis 20.6.<br />
Kunstraum Innsbruck<br />
Maria-Theresien-Straße 34 /<br />
Arkadenhof<br />
& 05<strong>12</strong>/584000<br />
Tierische Ina Hsu Bis 11.7.<br />
Museum im Zeughaus<br />
Zeughausgasse 1<br />
& 05<strong>12</strong>/59489313<br />
Highligths aus desKaisersZeug<br />
–Maximilians Zeughaus in Innsbruck<br />
Bis 29.<strong>12</strong>. So fern –sonah.<br />
Eine Kulturgeschichteder Telekommunikation<br />
Bis 4.10.<br />
Neue Galerie Innsbruck<br />
Rennweg1,GroßesTor Hofburg<br />
& 05<strong>12</strong>/578154<br />
MichaelaSchwentner:<br />
Re-Form [again!] Bis 20.6.<br />
Taxispalais Kunsthalle Tirol<br />
Maria-Theresien-Straße 45<br />
& 05<strong>12</strong>/5083171<br />
CoritaKent:<br />
Joyful Revolutionary Bis 11.10.<br />
VORARLBERG<br />
BREGENZ<br />
Bildraum Bodensee<br />
Seestraße 5 & 01/8152691<br />
Uta Belina Waeger:<br />
Zwischenden Stühlen Bis 20.6.<br />
Künstlerhaus Palais Thurn &<br />
Taxis Gallusstraße10<br />
& 05574/42751Auswahl Bis 21.6.<br />
Kunsthaus Bregenz<br />
Karl-Tizian-Platz<br />
& 05574/48594433<br />
Fassadenprojekt: Anne Marie<br />
Jehle seit <strong>12</strong>.<strong>12</strong>. Unvergessliche<br />
Zeit: Cammock,William Kentridge’s<br />
TheCentreofthe Less Good<br />
Idea,AnnetteMessager, Rabih<br />
Mroué,Markus Schinwald,<br />
Marianna Simnett,Ania Soliman<br />
Bis 30.8.<br />
VorarlbergMuseum Kornmarktplatz1&05574/46050<br />
Reinhold Luger.<br />
Grafische Provokation<br />
Bis 30.8.<br />
DORNBIRN<br />
Kunstraum Dornbirn<br />
Jahngasse 9 & 05572/55044<br />
Erwin Wurm: Big Bis 16.8.<br />
HITTISAU<br />
Frauenmuseum Hittisau<br />
Platz501<br />
& 05513/620930<br />
Geburtskulturvom gebärenund<br />
geboren werden Bis 18.4.<br />
HOHENEMS<br />
JüdischesMuseum Hohenems<br />
VillaHeimann-Rosenthal,<br />
Schweizer Straße 5<br />
& 05576/739890<br />
Ende der Zeitzeugenschaft<br />
Bis 16.8.<br />
Fotos: Rockenschaub/Ferdinand Neumueller.<br />
56 <strong>Schaufenster</strong>
RADIO<br />
Ö1<br />
SAMSTAG<br />
13.6.<br />
SONNTAG<br />
14. 6.<br />
MONTAG<br />
15.6.<br />
DIENSTAG<br />
16.6.<br />
MITTWOCH<br />
17.6.<br />
DONNERSTAG<br />
18.6.<br />
FREITAG<br />
19.6.<br />
09 05 Hörbilder VomMut,die<br />
eigeneSehnsuchtzuleben:<br />
GeschichteeinerWandlung,<br />
vonChristinePramhas<br />
10 05 Klassik-TreffpunktLiveaus<br />
demFunkhausinWien,<br />
Gäste:KurtundChrista<br />
Schwertsik<br />
14 00 HörspielTheaterimHörspiel<br />
„DieJuden“vonGotthold<br />
EphraimLessing<br />
15 05 AproposKlassikDiePianistinSophie-MayukoVetter<br />
19 30 Gaetano Donizetti: „La<br />
Favorita“ ChorderWirtschaftsuniversitätWien,ORF<br />
Radio-Symphonieorchester<br />
Wien,GiuseppePatané<br />
23 03 JazznachtSimoneKopmajerimInterview,AzarLawrenceExperiencebeiden<br />
INNtönen2019<br />
09 05 Gedanken<br />
ÖsterreichischeTänzerin<br />
undChoreographin<br />
FlorentinaHolzinger<br />
11 03 Matinee<br />
RoyalConcertgebouwOrchestraAmsterdam,Iván<br />
Fischeru.a.(Rossini,Mozart,<br />
Haydn)<br />
14 05 Menschenbilder<br />
VomBanatnachBerlin–der<br />
SchriftstellerundÜbersetzer<br />
ErnestWichner<br />
15 05 AproposOper<br />
AusschnitteausVerdis„Un<br />
balloinmaschera“<br />
19 33 Radiosession<br />
VirtuelleDuosinZeitender<br />
Corona-Isolation<br />
21 40 Kunstsonntag NeueTexte<br />
„VierUhrmorgens“von<br />
WolfgangPollanz<br />
09 05 Radiokolleg<br />
GlobalerAusnahmezustand:<br />
WieeinVirusdieWeltverändert(in3Folgen)<br />
11 05 Radiogeschichten „Der<br />
Osten“vonAndrzejStasiuk<br />
14 05 Konzert<br />
EnsembleVocesSuaves,<br />
Jörg-AndreasBöttlicher,<br />
Orgel,CembaloundLeitung<br />
(Pasquini,Graziani,Carissimi,<br />
Foggiau.a.)<br />
17 55 Betrifft: Geschichte<br />
AlltäglicheVersorgungin<br />
Krisenzeiten,mitErnst<br />
Langthaler<br />
19 30 On stage Finnisch-österreichischesGipfeltreffender<br />
Metallzungen:OttoLechner<br />
undSväng<br />
23 03 Zeit-TonPorträt:Johannes<br />
MariaStaud<br />
09 05 Radiokolleg<br />
10 05 Anklang Erinnerungenan<br />
dieSopranistinErnaBerger<br />
11 05 Radiogeschichten<br />
„EinFund“vonNadine<br />
Gordimer<br />
14 05 Konzert GabrielaMontero<br />
mitdemRSOWienund<br />
EdvardGrieg,mitKammermusikundmiteigenen<br />
Kompositionen<br />
19 05 Dimensionen<br />
PotenzialundRisikenneuer<br />
Sicherheitstechnologien,<br />
vonChristianBrüser<br />
19 30 KonzertDeutschesSymphonie-OrchesterBerlin,Robin<br />
Ticciati,AntoineTamestit,<br />
Viola(Weill,Bartók,Martinu,<br />
Dvorak)<br />
23 03 Zeit-Ton DerKomponistund<br />
PianistJosefMaria Horváth<br />
09 05 Radiokolleg<br />
10 05 Anklang<br />
Beethoven:Serenadefür<br />
FlöteundKlavierinD-Dur<br />
op.41<br />
11 05 Radiogeschichten<br />
„Poldi“vonCarsonMcCullers<br />
14 05 Konzert<br />
WDRSinfonieorchesterKöln,<br />
RumonGamba(Moross,<br />
Böttcher,Morriconeu.a.)<br />
19 05 Dimensionen<br />
FoodDesignundNachhaltigkeit,vonGabySchlagund<br />
BennoWenz<br />
19 30 AlteMusik –neu interpretiert<br />
LeCampduDrapd‘Or<br />
(2.Teil)<br />
21 00 SalzburgerNachtstudio<br />
VomFassbarenundUnfassbareninPhysikund<br />
Mikrobiologie<br />
09 05 Radiokolleg<br />
11 05 Radiogeschichten<br />
„Schwanengesang“von<br />
JoakimKjørsvikund„Helga<br />
mitdemgelbenKleid“von<br />
VigdisHjorth<br />
14 05 Stimmen hören Novitäten<br />
ausdemWienvor200<br />
Jahren:FranzSchubert<br />
undseinUmfeld<br />
16 40 DieÖ1Kinderuni<br />
VoneingefrorenenKonten<br />
undschlauenComputersystemen<br />
19 30 Konzert AndrèSchuen,<br />
Bariton,DanielHeide,Klavier<br />
(Schubert)<br />
21 00 Im Gespräch DieKlimaökonominClaudiaKemfertim<br />
GesprächmitB.Dalheimer<br />
23 03 Zeit-Ton Zeit-TonZeitreise<br />
mitKonradBecker<br />
10 05 Intrada<br />
DieJeunesseinderSaison<br />
<strong>2020</strong>/2021/diePianistin<br />
undGeigerinSophieDruml/<br />
EineKonzertreihederJungen<br />
PhilharmonieWien<br />
11 05 Radiogeschichten<br />
„Erinnerung“undandere<br />
GeschichtenausNewYork,<br />
vonLilyBrett<br />
14 05 In Concert<br />
TerenceBlanchard<br />
19 05 matrix–computer&neue<br />
medienDasHomeschooling<br />
undseineGrenzen<br />
19 30 Konzert<br />
ORFRadio-Symphonieor-<br />
chesterWien,MirgaGrainyte-<br />
Tyla,AnikaVavic,Klavier<br />
(Weinberg,Skrjabin,Sibelius)<br />
23 03 Zeit-TonLukasKönig:KeymasteramSchlagzeug<br />
Radio Klassik<br />
Stephansdom –<br />
Opernabend<br />
Giordano: Andrea Chénier. Leitung: Alberto Paoletti. Orchestra and Chorus of the Rome Opera House. 13.6.,20h<br />
Weber: Euryanthe. Leitung: Fritz Stiedry. BBC Symphony Orchestra, BBC Chorus. 16.6.,20h<br />
Rachmaninow: Aleko. Leitung: Vladimir Fedosseyev. Tchaikovsky Symphony<br />
Orchestra ofMoscow Radio, Moscow Chamber Choir. 18.6.,20h<br />
Ö1<br />
SAMSTAG<br />
20.6.<br />
SONNTAG<br />
21. 6.<br />
MONTAG<br />
22. 6.<br />
DIENSTAG<br />
23.6.<br />
MITTWOCH<br />
24.6.<br />
DONNERSTAG<br />
25.6.<br />
FREITAG<br />
26.6.<br />
09 05 Hörbilder DieabenteuerlicheÜberlebensgeschichte<br />
vonJulianeKoepcke<br />
10 05 Klassik-Treffpunkt<br />
LiveausdemFunkhausin<br />
Wien,Gäste:MichaelSturminger,CarolinePeters<br />
14 00 HörspielTheaterimHörspiel<br />
„DasVerhördesLukullus“,<br />
vonBertoltBrecht<br />
15 05 AproposKlassikFeiernmit<br />
Strauss&L.J.Strauss(Sohn)<br />
–WienerJohannStrauss<br />
Orchesters,AlfredEschwé<br />
19 30 Vincent d‘Indy: „Fervaal“<br />
ChœurdelaRadioLettone,,<br />
OrchestreNationalMontpellierOccitanie,MichaelSchonwandtu.a.<br />
23 03 Jazznacht<br />
AntonFeinigimGespräch,<br />
dasTobiasPustelnikQuartett<br />
09 05 Gedanken<br />
Corona-Virusundseine<br />
AuswirkungenaufdieWeltwirtschaft,mitWalterÖtsch<br />
11 03 Matinee Tschechische<br />
Philharmonie,FranzWelser-<br />
Möst(Schubert,Strauss)<br />
14 05 Menschenbilder EinUniversalgelehrteramrichtigen<br />
Platz–derLandarztund<br />
MusikantErnstHuber<br />
15 05 AproposOper Ausschnitte<br />
ausMascagnis„Cavalleria<br />
rusticana“undausLeoncavallos„Pagliacci“(Chorund<br />
OrchesterdesGranTeatredel<br />
Liceu,HenrikNánási)<br />
19 33 Radiosession Meisterdes<br />
Stride-undBoogiepiano:<br />
DavidRuosch<br />
21 40 NeueTexte„FräuleinEmma“<br />
vonRenateWelsh-Rabady<br />
09 05 Radiokolleg<br />
1.DiehelleSeitederMacht;<br />
2.DatenpunkteimInformationszeitalter;3.Kosmos<br />
NeueMusik<br />
11 05 Radiogeschichten<br />
Bachmannpreis<strong>2020</strong>,<br />
Siegertext<br />
14 05 Konzert<br />
EnsembleLeCaravansérail,<br />
BertrandCuillier,Leitungund<br />
Cembalou.a.(Charpentier,<br />
Corette,Bach)<br />
17 55 Betrifft: Geschichte Vor70<br />
JahrenbegannderKoreakrieg,mitRolfSteininger<br />
19 30 On stage<br />
DieOnline-BühneimWiener<br />
RadioKulturhaus<br />
23 03 Zeit-Ton<br />
Porträt:Zum85.Geburtstag<br />
vonKurtSchwertsik<br />
09 05 Radiokolleg<br />
10 05 Anklang Einzelaufnahmen<br />
ausWagners„DieWalküre“<br />
11 05 Radiogeschichten<br />
„DieStadt.Entdeckungenim<br />
InnerenvonWien“von<br />
GerhardRoth<br />
14 05 Konzert GrazerPhilharmoniker,IngoIngensandu.a.<br />
(Haydn,Saint-Saëns,Elgar)<br />
19 05 DimensionenAußeruniversitäreDiskussionszirkelim<br />
WienderZwischenkriegszeit,<br />
vonSabrinaAdlbrecht<br />
19 30 Konzert<br />
ORFRadio-SymphonieorchesterWien,StefanAsbury<br />
u.a.(Britten,Deutsch,Schostakowitsch)<br />
23 03 Zeit-Ton VonAdamsbisZipp<br />
–Komponierenmit<br />
Beethoven(2)<br />
09 05 Radiokolleg<br />
10 05 Anklang FürLudwig:Mit<br />
BläsernundStreichern,<br />
mitNadjaKayali<br />
11 05 Radiogeschichten<br />
„DieFlussufervonfrüher“<br />
vonPeterRosei<br />
14 05 Konzert<br />
JavierMartínez,Klarinette,<br />
ManuelFernández,Horn,<br />
KarinaAzizova,Klavieru.a.<br />
(Reinecke,Chatschaturjan,<br />
Brahmsu.a.)<br />
19 30 AlteMusik –neu interpretiert<br />
LeConcertdesNations,<br />
JordiSavall/Concentus<br />
MusicusWien,StefanGottfriedu.a.(Fux,Bach,Locke,<br />
Purcell,Byrdu.a.)<br />
21 00 SalzburgerNachtstudio<br />
75JahreVertreibungausder<br />
Tschechoslowakei<br />
09 05 Radiokolleg<br />
11 05 Radiogeschichten<br />
„DerzerbrocheneRing“von<br />
EvaMenasseundeinekurze<br />
BetrachtungderWiener<br />
RingstraßevonMarlene<br />
Streeruwitz<br />
14 05 Stimmen hören Ingvar<br />
Wixell,HakanHagegard,<br />
PeterMattei<br />
16 40 Die Ö1 KinderuniWie<br />
funktioniertdieWirbelsäule?<br />
19 30 Konzert<br />
Ein„Ö1Konzert“samt„IrdischerKlänge“und„Baumgesänge“zum85.Geburtstag<br />
vonKurtSchwertsik<br />
21 00 Im Gespräch<br />
MarleneStreeruwitzzum<br />
70.Geburtstag<br />
23 03 Zeit-Ton Zum85.Geburtstag<br />
vonTerryRiley<br />
10 05 Intrada „Damenwahl“mit<br />
demEnsembleCaféAltWien<br />
/dieHarfenistinSaraKowal/<br />
dieÖ1-Talentebörse<br />
11 05 Radiogeschichten<br />
„Städtebeschimpfungen“<br />
vonThomasBernhard<br />
14 05 In Concert<br />
All-Star-DreierdesskandinavischenJazzinSpiellaune<br />
19 05 matrix–computer&neue<br />
medienGesichtserkennung<br />
–dasEndederAnonymität?<br />
19 30 Jazztime Liveausdem<br />
RadioCafe:dieRapperinund<br />
Spoken-Word-Künstlerin<br />
YasminHafedhzuGastbei<br />
JohannKneihs<br />
22 08 Spielräume –NachtausgabeDieOnline-Bühneim<br />
WienerRadioKulturhaus<br />
zumWiederhören<br />
Radio Klassik<br />
Stephansdom –<br />
Opernabend<br />
Berlioz: Roméo etJuliette. Leitung: Daniel Barenboim. Orchestre deParis, Choeur de l‘Orchestre deParis. 20.6.,20h<br />
Reicha: Lenore. Leitung: Frieder Bernius. Virtuosi di Praga, Prager Kammerchor. 23.6.,20h<br />
Morlacchi: Tebaldo eIsolina. Leitung: Antonino Fogliani. Virtuosi Brunensis,<br />
Camerata Bach Choir, Poznan. 25.6.,20h<br />
Podcast<br />
von<br />
Anna-Maria Wallner<br />
Jetzt, wo die Grenzen zu den meisten Nachbarländern<br />
Österreichs endlich wieder aufgehen, ist der richtige<br />
Zeitpunkt, um einen Podcast zuempfehlen, der sich mit<br />
den Unterschieden der drei deutschsprachigen Länder<br />
Deutschland, Schweiz und Österreich auseinandersetzt: In<br />
„Servus. Grüezi. Hallo.“ sprechen die drei „Zeit“-Redakteure<br />
Lenz Jacobsen (aus Berlin), Matthias Daum (Zürich) und<br />
Florian Gasser (Österreich) ein Mal pro Woche miteinander<br />
und tauschen sich über die Neuigkeiten in ihrer Heimat<br />
aus, und sehr oft auch darüber,wie man in dem einen Land<br />
auf die Ereignisse eines anderen Landes blickt oder darüber<br />
lacht (Stichwort: Ibiza oder jüngst das Ischgl-Gate). Die<br />
Coronakrise hat nichts an ihrem Konzept geändert, außer<br />
zuletzt die Themen bestimmt; schon bisher waren die drei<br />
via Telefon miteinander verbunden. Der Podcast lebtvon<br />
der klugen und lockeren Art der drei, die sich gegenseitig<br />
ordentlich einschenken. Um die guten Dinge des Lebens<br />
dreht sich der Podcast „Carpe Diem“ aus dem Red-Bull-<br />
Medienhaus. Daniela Zeller und Holger Potyeladen abwechselnd<br />
ein Mal pro Woche einen Gast ein, von dem<br />
Reiseautor Michael Schottenberg bis zur Ex-Skirennläuferin<br />
Lizz Görgl.<br />
<strong>Schaufenster</strong> 57
SCHLUSS<br />
Randerscheinung<br />
Die Ich-Pleite<br />
von Florian Asamer<br />
von Annemarie<br />
Wäre ich Frau Holle oder der<br />
Wettergott, ich würde mir die<br />
Hände reiben. In dem ganzen Coronagetöse<br />
ist nämlich völlig untergegangen,<br />
wie miserabel der Mai und nun<br />
auch schon wieder Teile des Juni<br />
waren. Und das ist ganz und gar nicht<br />
egal, nur falls irgendjemand einwenden<br />
würde, wie man sich ausgerechnet<br />
jetzt Gedanken über das Wetter<br />
machen kann. Für alle, die Licht und<br />
Wärme brauchen, sind Mai und Juni<br />
deutlich mehr als nur die halbe Miete.<br />
Und auch das sonst probate Gegenmittel,<br />
die Flucht über die italienische<br />
Grenze, ist uns immer noch versperrt.<br />
Die Erfahrung lehrt uns auch, für die<br />
restlichen Monate ohne Rskeptisch zu<br />
sein: Wenn das Frühjahr diesbezüglich<br />
nicht klappt, wird der Sommer meistens<br />
auch nix. Der Mai war außerdem<br />
kalt und trocken, eine besonders<br />
gemeine Kombination. Verregnet hilft<br />
wenigstens dem Grundwasserspiegel,<br />
den Allergikern und irgendwann dann<br />
der Ernte. Aber kalt und trocken klingt<br />
nach langer Durststrecke inder kasachischen<br />
Steppe. Nicht dass ich schon<br />
dort gewesen wäre. Und weil alle<br />
darüber gesprochen und sich damit<br />
ablenken haben lassen (wäre ich für<br />
Verschwörungstheorien empfänglich,<br />
könnte ich glatt glauben, die Pandemie<br />
sei nur deswegen inszeniert worden),<br />
wann und unter welchen Bedingungen<br />
die Frei- und Seebäder wegen<br />
der Pandemie möglicherweise endlich<br />
wieder aufsperren können, hat keiner<br />
bemerkt: Es gab keinen einzigen Badetag<br />
imMai. Auch die meisten ohnehin<br />
nicht gerade warmen österreichischen<br />
Seen sind heuer Anfang Juni noch einmal<br />
die paar entscheidenden Grade<br />
Celsius kälter. Wenn ein Neoprenanzug<br />
die Ansteckungsgefahr mindert,<br />
könnte das vielleicht die Lösung für<br />
die Abwicklung des heimischen Sommertourismus<br />
sein. Nur damit das<br />
auch einmal gesagt worden ist. s<br />
DiePresse.com/randerscheinung<br />
„Soein Mann,<br />
so ein Mann<br />
zieht mich<br />
unwahrscheinlichan.<br />
DieserWuchs,<br />
diese Kraft<br />
wecktinmir die<br />
Leidenschaft.“<br />
DASPOP-ZITAT DER WOCHE.<br />
Das kraftstrotzende Schlusswort zu diesem<br />
„<strong>Schaufenster</strong>“-Männerheftkommtvon<br />
Margot Werner –aus „So ein Mann“(1976).<br />
Impressum<br />
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Viele Väter haben in den letzten<br />
zwölf Wochen mehr Zeit mit ihren<br />
Kindern verbracht als in den zwölf<br />
Monaten davor. Ich weiß nicht, wie<br />
sich das auf die Vatertagsfeierlust auswirken<br />
wird. Ich weiß nur, dass sich<br />
Kondome in der Coronazeit besser<br />
verkauft haben als je zuvor. Das kann<br />
natürlich auch an den Frauen gelegen<br />
haben. Laut einer österreichischen<br />
Studie leisten Frauen im Corona-<br />
Home-Office zweieinhalb Stunden<br />
mehr unbezahlte Arbeit als ihre Partner.<br />
Angeblich beherrschen Männer<br />
das Türen-hinter-sich-Schließen besser.<br />
Wahrscheinlich auch das Türen-<br />
Verbarrikadieren und das Taubstellen,<br />
wenn draußen der Nachwuchs mit<br />
dem Spinatbrei um sich wirft. Was<br />
genau die Männer hinter ihren verschlossenen<br />
Türen machen, war nicht<br />
Gegenstand der Untersuchung. Man<br />
weiß allerdings, dass sich Abfragen<br />
zum Thema „Sex“ inden Suchmaschinen<br />
gehäuft haben. Aber da muss es<br />
keinen Zusammenhang geben. Erotik-<br />
Onlinehändler freuten sich jedenfalls<br />
über steigende Umsätze. Am beliebtesten<br />
waren übrigens Krankenschwester-Outfits.<br />
Vielleicht wollte man<br />
zuhause in Ruhe für den Ernstfall proben.<br />
Schon möglich, dass sich manche<br />
Krankenschwester mehr wie eine Kindergartentante<br />
vorgekommen ist und<br />
abends im Bett nicht mehr Mund zu<br />
Mund beatmen wollte, sondern nur<br />
noch ihre Ruhe haben. Apropos: Auch<br />
nach „Paartherapie“ und „Scheidungsanwalt“<br />
soll vermehrt gesucht worden<br />
sein. Vom Gesundheitsstandpunkt aus<br />
vielleicht gar nicht die schlechteste<br />
Lösung. InCoronazeiten ist „Safer<br />
Sex“ nämlich vor allem „Selber Sex“.<br />
„Sie sind selbst Ihr sicherster Sexualpartner“,<br />
raten die New Yorker<br />
Gesundheitsbehörden. Und niemand<br />
muss Angst haben, dass er wegen<br />
einer sexy Krankenschwester stehen<br />
gelassen wird. s<br />
DiePresse.com/ichpleite<br />
Illustration „Pop-Quiz-Zitat“: Nina Ober, Fotos: Carolina Frank<br />
58 <strong>Schaufenster</strong>
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