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Schaufenster 2020-06-12

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Nr.17/<strong>12</strong>.6.<strong>2020</strong><br />

Kontrolle<br />

Über das Verhältnis von<br />

Mode, Politik,<br />

Protestkultur und Macht.<br />

<strong>Schaufenster</strong><br />

Kaliber<br />

Wissenswertes und<br />

Neues aus der Welt der<br />

luxuriösen Zeitmessung.<br />

Sterne<br />

schauen<br />

JohannesMücke greift mit<br />

seinen Entwürfen für Filmsets<br />

nach unendlichen Weiten.


Das<br />

nächste<br />

„<strong>Schaufenster</strong>“<br />

erscheint am<br />

26. Juni.<br />

EDITORIAL<br />

Cover: Christine Pichler. Fotos: Reuters, Lois Hechenblaikner/Steidl, Pascal Petignat.<br />

Daniel Kalt,<br />

Chefredakteur<br />

Zumindest eines ist in diesem bizarren Frühling<br />

nicht anders als sonst: Die Monate Mai<br />

und Juni sind punktiert von diversen Feiertagen<br />

und Wochenenden mit Verlängerungsoption.<br />

Was die „<strong>Schaufenster</strong>“-Redaktion auch in<br />

normalen Jahren aus dem Rhythmus wirft (mit<br />

vorverlegtem Redaktionsschluss, ausgedünntem<br />

Team etc.), fühlt sich in dieser Aus-dem-<br />

Rhythmus-Periode irgendwie vertraut an, oder<br />

noch verwirrender. Wussten Sie übrigens, dass<br />

der Fronleichnamsdonnerstag nur noch in<br />

Portugal ein freier Tag ist? Allen verkürzten<br />

Wochen zum Trotz ist uns, wie ich finde, ein<br />

rundes Männerheft gelungen: Norbert Philipp<br />

unterhielt sich mit Norbert Mücke über Setdesign,<br />

Büroarchitektur –und mögliche Berührungspunkte<br />

(in einem Nebensatz wird der<br />

Drehstart eines dystopischen österreichischen<br />

Science-Fiction-Films erwähnt!). Hildegard Suntinger<br />

steuert ein Porträt von Harry Styles bei,<br />

der im Frühling <strong>2020</strong> nun doch nicht nach<br />

Wien gekommen ist. Sissy Rabl stellt Pop-up-<br />

Gastronomie vor, die die Coronazeit überdauern<br />

möchte. Und Daniela Tomasovsky traf sich –<br />

fast –zum Musizieren mit der Band Fainschmitz.<br />

Auch zu Gast in dieser Ausgabe: Das<br />

„Luxury Times“-Magazin der „Presse“, ich<br />

wünsche tickende Lesestunden! s<br />

Untersetzt<br />

Wahres Grundlagenwissen:<br />

Das Label Wiener Times<br />

macht Keramikuntersetzer<br />

aus Buchdeckeln, die vonVerleger<br />

David Jourdan erstellte<br />

Bibliografie reichtvon einem<br />

Bocuse-Kochbuch bis zu Philosophischem<br />

–wie hier:<br />

Georges Bataille, „Kritisches<br />

Wörterbuch“, wienertimes.com<br />

Bild der Woche<br />

Es istfürwahr ein Schreckensszenario,das Lois Hechenblaikner da im Lauf von<br />

26 Jahren fotografierenderweise zusammentrug: Aus9000 Bildern traf er eine Auswahl<br />

für den Band „Ischgl“,der aus aktuellem Anlass soeben im Steidl Verlag erschienen<br />

ist. Wemvorher schon nichtnach Hüttengaudi war,wirdsich bestätigt fühlen.<br />

Im Netz<br />

Jogginghosen, aber auch mit<br />

Kristallen besetzte High-Heels<br />

und Urlaubsgarderobe. Was in<br />

Zeiten der Coronapandemie im<br />

Luxussektor gekauft wird, überrascht<br />

mitunter. Ein Überblick:<br />

DiePresse.com/lifestyle<br />

Facebook.com/diepresse.schaufenster<br />

Instagram: @diepresse.schaufenster<br />

<strong>Schaufenster</strong> 3


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1<br />

KULT<br />

Männersachen<br />

3<br />

5<br />

9<br />

2<br />

4<br />

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schwarzem Onyx vonTiffany, 3550 Euro,Kohlmarkt8–10,1010 Wien. 7. KAFFEE „EsperanzedeColombia“,limitierteEdition der Linie „Reviving Origins“,<br />

vollmundig mit fruchtiger Note und zarter Säurevon Nespresso,per Packung 7Euro, Graben 10,1010 Wien. 8. SANDALEN vonPrada, 550 Euro,Bognergasse<br />

4, 1010 Wien. 9. MÄNNERLOOK vonHouse of the Very Island‘s, SamstagShop,Margaretenstraße 46, 1040 Wien.<br />

8 <strong>Schaufenster</strong> 8<br />

7<br />

Redaktion: Barbara Zach. Fotos: Thomas Lerch, beigestellt.


Jahre<br />

AUS LIEBE. DAS BESTE.<br />

Für die einen ist es feinste Goldschmiedekunst, für die anderen<br />

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SCHAU<br />

fenster<br />

BUMMEL<br />

PICKNICK. In das<br />

Archiv seiner 2008<br />

gegründetenMarke<br />

begab sich Jonathan<br />

W. Anderson, um eine<br />

Kapselkollektion für<br />

den Onlineshop Yoox<br />

zusammenzustellen.<br />

Der Anlass istdas<br />

20-jährige Bestehen<br />

des E-Retailers.<br />

MUSTERMANN. Vier<br />

neue Archetypen an<br />

Männeranzügen<br />

lanciert die MarkeEtro<br />

mit der aktuellen<br />

Saison. „Formale eccezionale“lautet<br />

das<br />

unverbindliche Motto,<br />

natürlich gibtesauch<br />

ein Modell mit typischem<br />

Paisleymuster.<br />

TRINKFEST.<br />

Das sizilianische<br />

Weingut Donnafugataund<br />

Dolce &<br />

Gabbana haben<br />

gemeinsam gekeltert<br />

und stellen nun<br />

ihren Roséwein<br />

„Rosa“ vor,<br />

donnafugata.it<br />

LANDSCHAFTSPFLEGE. Vor50Jahren<br />

entwarf Mario Bellini das modulare<br />

Sofasystem„Camaleonda“ für B&B<br />

Italia (oben: ein Vintagefoto). Zum<br />

runden Geburtstaggenehmigt man<br />

sich eine aktualisierteNeuauflage.<br />

SALUTI ITALIANI. Genau genommen<br />

beschränkt sich Mario Testino auf<br />

eine italienische Grußformel, nämlich:<br />

„Ciao!“ Das istdann auch der Titel<br />

seines neu im Taschen Verlag erschienenen<br />

Bildbandes, mit dem der Fotograf<br />

in vier Jahrzehntenentstandene<br />

Impressionen aus Italien zusammenfasst.<br />

Land und Leute, Tagund Nacht,<br />

Essen und Trinken: DieBandbreiteder<br />

Themen und Eindrückeist groß, die<br />

drei großen Kapitel des prachtvollen<br />

Buches heißen „Ingiro“,„Alla moda“<br />

und „Al mare“.Oben zu sehen:<br />

Herrenrunden verschiedener Art,<br />

abgelichtetinNeapel.<br />

Fotos: beigestellt, Mario Testino/Taschen.<br />

10 <strong>Schaufenster</strong>


Männersachen<br />

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KRITISCH. KerbyJean-Raymond<br />

hinterfragt mit seinem<br />

Label Pyer Moss Whitewashing-<br />

Stereotype in den USA.<br />

Kleidung als<br />

Kraftausdruck<br />

Kleiderwahl und modische Aspekte spielen natürlich auch<br />

in politischen Sphären eine Rolle. Die Botschaften<br />

reichen vonWiderstand bis Machtgehabe.<br />

Text: Daniel Kalt<br />

Fotos: Pyér Moss shot by Maria Valentino, Eileen Costa(2), Reuters, .<br />

<strong>12</strong> <strong>Schaufenster</strong>


KÖPFCHEN. Trumps „MAGA“­<br />

Kappe als Politgadgetund eine<br />

Alternative, entworfen vondem<br />

NewYorker Label Public School.<br />

MASKENBALL. Mit MNS oder<br />

ohne?Modischoder medizinisch<br />

clean?Plakativ oder,wie Emmanuel<br />

Macron, dezent mit Tricolore?<br />

Mit oder ohne, lustig-bunt oder klinischneutral,<br />

mit Camouflagemuster oder<br />

dezent aufgenähtem Tricolore-Fähnchen:<br />

Die Maskenfrage stellte sich<br />

weltweit auch Vertretern der Spitzenpolitik<br />

in den letzten Wochen –bei ihnen allerdings kam<br />

der jeweils getroffenen Entscheidung bei öffentlichen<br />

Auftritten unweigerlich eine Dimension der „Message<br />

Control“ bei. Nancy Pelosi etwa entschied sich nicht nur<br />

für relativ auffällige Modelle, teilweise abgestimmt auf<br />

ihre Kleidung, sondern, durch dieses modische Betonen<br />

ihres Mund-Nasen-Schutz-Tragens, auch für eine Untermauerung<br />

ihrer Opposition zu einem krisennegierenden,<br />

maskenlosen Präsidenten Trump.<br />

Selbst in Österreich lassen sich deutliche Unterschiede<br />

in den politisch relevanten Maskierungsgepflogenheiten<br />

bemerken –und das auch jenseits<br />

von zum Teil verstörenden Bildern aus dem<br />

Hohen Haus, die unmaskierte Parlamentsmitglieder<br />

ohne Sicherheitsabstand zueinander zeigten:<br />

Die Wahl einer medizinischen Einwegmaske mit<br />

neutraler Anmutung transportiert eine andere<br />

Botschaft als eine textile Mehrwegmaske aus afrikanischem<br />

Wachsstoff.<br />

Ohne Schuhe,ohne Krawatte. Hier wie anderswo<br />

gilt: Vertreter des Volkes haben Vorbildwirkung,<br />

stehen im Licht der Öffentlichkeit und sollten im<br />

Idealfall durch ihr Auftreten ihr verantwortungsvolles<br />

Handeln unterstreichen. Wenn schon in<br />

Managementseminaren der Business-Dresscode<br />

anhand zahlreicher Dos und Don’ts dekliniert wird,<br />

gehören Übersetzungen desselben selbstverständlich<br />

auch zur politischen „Message Control“. Das MNS-Tragen<br />

inCoronazeiten stellt eine Zuspitzung der Situation<br />

dar –oder einen phasenweise unterhaltsamen Diskurs –,<br />

eigentlich geht es aber um den Machtanspruch, der<br />

auch mit vestimentären Codes untermauert wird.<br />

Wer sich freilich auf das Gebiet der Stilkritik in diesem<br />

Zusammenhang bewegt, betritt ein heikles Terrain. Ein<br />

PROTEST. Die<br />

grellpinken<br />

„Pussyhats“<br />

wurden zur<br />

obligaten Kopfbedeckung<br />

bei<br />

Protestmärschen<br />

vonFrauen im<br />

Winter2016.<br />

Kommentar zur falschen Zeit –und sei es zu früh –oder<br />

aus fragwürdigem Blickwinkel zieht seinerseits Kritik<br />

und Häme auf sich. Als etwa die „Presse“ den ersten<br />

öffentlichen Auftritt von Brigitte Bierlein als Alexander<br />

van der Bellens Kandidatin für die Interimskanzlerinnenschaft<br />

analysierte und den Rüschenkragen ihrer<br />

Bluse als Verweis auf die Tradition richterlicher Bekleidung<br />

und damit ein mögliches Amtsverständnis interpretierte,<br />

fand das nicht nur Zustimmung. Viele, die sich<br />

zu Wort meldeten, bemängelten allerdings nicht die<br />

inhaltliche Ebene der Analyse, sondern dass diese überhaupt<br />

stattfand.<br />

Das Sensorium von Beobachtern ist freilich zu Recht<br />

sensibel geschärft: Wenn es nur oder vorwiegend darum<br />

ginge, Frauen in politischen Ämtern auf ihre Kleidungsgewohnheiten<br />

abzuklopfen, wäre das völlig<br />

unzulässig. Umgekehrt ist die Bandbreite der zur<br />

Verfügung stehenden Möglichkeiten im Bereich<br />

der Damenmode ungleich größer als bei Herren.<br />

Auch hier stellte aber das Auftauchen einer Generation<br />

von Slim-Fit-Anzugträgern ein Novum dar,<br />

ebenso wie der Verzicht auf Krawatten impolitischen<br />

Berufsalltag oder gar, was unlängst in<br />

Österreich für ein Dresscode-Skandälchen sorgte,<br />

bei der Angelobung des Vizekanzlers.<br />

In Erinnerung geblieben sind auch jene weißen<br />

Turnschuhe, in denen Joschka Fischer die politische<br />

Bühne betrat –ebenso wie der Verzicht auf<br />

jedes Schuhwerk im Falle des aktuellen Finanzministers<br />

bei einer Rede im Parlament. Kurios<br />

macht sich wiederum die Ankündigung von Ex-<br />

Vizekanzler Strache im Interview mit einer Zeitungsbeilage<br />

aus, er erwäge, das wenig kleidsame T-Shirt aus<br />

dem berühmten „Ibiza-Video“ eines Tages bei einer Charity-Auktion<br />

zu versteigern.<br />

Gucci oder America First? Selbst jene Politiker, die an<br />

und für sich ein Faible für Mode haben mögen (Brigitte<br />

Bierlein dürfte zuihnen zählen, letztes Jahr eröffnete<br />

sie noch die Wiener Modewoche und sagte da: „Mode ist<br />

<strong>Schaufenster</strong> 13<br />


MIT JABOT. Bei<br />

ihrem ersten<br />

Auftritt als (künftige)Kanzlerin<br />

wählteBrigitte<br />

Bierlein ihr Outfit<br />

mit Bedacht–<br />

mit Verweis auf<br />

das Richteramt.<br />

→<br />

ein persönliches Stilmittel und eine Alltäglichkeit.“),<br />

scheinen sich in ihrem Berufsalltag besser beraten zu<br />

fühlen, diese gute Beziehung nicht allzu öffentlich auszuleben.<br />

Wenn die inhaltliche Schere soweit aufgeht<br />

wie im Fall von Trump-Beraterin Kellyanne Conway, die<br />

ungeachtet aller „America First“-Schwüre imsündhaft<br />

teuren Kostüm von Gucci die politische Bühne betrat,<br />

ist das allerdings in der Tat ziemlich ungeschickt.<br />

Es geht natürlich immer auch subtiler, und Strategien<br />

der „Message Control“ lassen sich mit Details verfeinern:<br />

Madeleine Albright trug als US-Außenministerin bei vielen<br />

ihrer Auslandsreisen Broschen, die sie als kleine<br />

Botschaften anlegte: Ihr Buch „Read MyPins“ gibt Einblick<br />

in ihre Sammlung und diese Art zuagieren. Hillary<br />

Clinton wiederum machte während ihrer Kampagne als<br />

demokratische Präsidentschaftskandidatin den weißen<br />

Hosenanzug in zweierlei Hinsicht zum Überbringer<br />

einer Botschaft: Als Verweis auf die weißen Kostüme der<br />

Sufragetten im frühen 20. Jahrhundert und<br />

unweigerlich wohl auch als Erinnerung an<br />

jene Kleiderordnung, die auf dem Capitol<br />

Hill in Washington Frauen bis in die 1990er-<br />

Jahre das Tragen von Hosen untersagte.<br />

Balenciaga-Bernie. Die Liste der relevanten<br />

Beiträge zum Thema ließe sich lang fortsetzen<br />

– selbst ohne die Auftritte von First<br />

Ladies und Gentlemen, die in den Augen<br />

der Öffentlichkeit noch stärker auf ihr Aussehen<br />

reduziert werden, zu berücksichtigen.<br />

Denn in Zeiten der Dominanz von sozialen<br />

Medien haben auch (modisch) publikumswirksame<br />

Politikerauftritte Hochkonjunktur<br />

–seien es jene der demokratischen Hoffnungsträgerin<br />

Alexandria Ocasia Cortez im<br />

weißen Powerdressing-Statement oder ein<br />

flammender Max-Mara-Mantel, mit dem Nancy Pelosi<br />

nach einer geglückten Konfrontation mit Präsident<br />

Donald Trump gar zum Politik-Mode-Meme auf Instagram<br />

geworden ist.<br />

Umgekehrt verschließen sich auch Modedesigner nicht<br />

allen Vorgängen in der Politik, selbst wenn gemeinhin –<br />

aus Rücksicht auf die schwachen Nerven inMarketingabteilungen<br />

–explizite Bezugnahmen auf Parteien und<br />

deren Ideologien vermieden werden. Offenkundige Verweise<br />

auf die Kampagnenästhetik von Bernie Sanders in<br />

der Balenciaga-Herbstkollektion 2017 etwa wurden von<br />

der Marke imNachhinein als solche in Abrede gestellt.<br />

NICE TRY. Später<br />

dementiertedie<br />

MarkeBalenciaga,<br />

dass es<br />

hier einen Fingerzeig<br />

auf Bernie<br />

Sandersʼ<br />

Kampagne<br />

gegeben habe.<br />

ON FIRE. Nancy<br />

Pelosi wurde<br />

dank ihres<br />

Auftritts im roten<br />

„Power Coat“<br />

nach einem<br />

Treffen mit Trump<br />

zum Meme.<br />

Auf andere Weise näherte sich dem vielschichtigen<br />

Thema eines Verhältnisses von Machthabenden und<br />

Mode das Fashion Institute of Technology in seiner<br />

aktuellen Frühlingsausstellung: Emma McClendon kuratierte<br />

für die New Yorker Institution die Schau „Power<br />

Mode. The Force ofFashion“, interessierte sich aber<br />

nicht vordergründig für die politische Ebene. „Ich habe<br />

mich sozusagen der Metaebene gewidmet und eine<br />

Vogelperspektive eingenommen“, sagt die Kuratorin im<br />

Gespräch mit dem „<strong>Schaufenster</strong>“. „Mode ist eine<br />

soziale Sprache – es gibt fast keine Situation in der<br />

Öffentlichkeit, wowir seriöserweise ohne sie auskommen.<br />

Darum ist auch eine Dynamik des Ausverhandelns<br />

von Machtverhältnissen inhärent in jedem Kleidungsstück,<br />

das wir uns entscheiden anzuziehen.“<br />

Black Lives Matter. Spitzenpolitik und ihre Dresscodes<br />

werden in der aktuell nur ausschnittsweise im Internet<br />

besuchbaren Ausstellung kaum explizit<br />

angesprochen: Vielsagende Einblicke gehen<br />

dennoch aus den thematisch gehaltenen<br />

Kapiteln der Schau hervor. McClendon gliedert<br />

ihre Analyse inAnsatzpunkte wie Uniformiertsein,<br />

Anzugtragen, Protestkultur,<br />

Sexualität oder Statussymbole als Ausdruck<br />

von Macht.<br />

Tragische Aktualität kommt jenem<br />

Abschnitt zu, in dem es um widerständisches<br />

Handeln geht und etwa Entwürfe des<br />

Designers Kerby Jean-Raymond für sein<br />

Label Pyer Ross gezeigt werden: Im Herbst<br />

2018 griff er etwa das Whitewashing von<br />

Repräsentationsformen des amerikanischen<br />

Imaginären auf und wies auf schwarze Cowboys<br />

im 19. Jahrhundert hin. „As USA as U“<br />

war auf einigen Teilen zu lesen: „Das war<br />

keine Appropriierung der Black-Lives-Matter-Kultur,<br />

sondern völlig authentisch, weil Jean-Raymond selbst<br />

Teil dieser Protestkultur ist“, kommentiert McClendon.<br />

Hervorzuheben unter den unzähligen Gegenüberstellungen<br />

ist zudem jene der „Make America Great Again“-<br />

Kappe und des pinken Pussyhat: Auch hier lassen sich<br />

mit kleinen Details einer Garderobe politische Aussagen<br />

vorführen, die Lichtjahre auseinanderliegen. s<br />

Tipp<br />

„POWER MODE –THE FORCEOFFASHION“. DieFrühjahrsausstellung des Fashion<br />

InstituteofTechnology im Internetauf exhibitions.fitnyc.edu/power-mode<br />

Fotos: Victor VIRGILE/Gamma-Rapho via Getty Images, .Yana Paskova, Lisi Niesner/Reuters, Andrew Harnik /AP/picturedesk.com<br />

14 <strong>Schaufenster</strong>


SEIT 1707<br />

Contemporary Week 23. –26. Juni<br />

Zeitgenössische Kunst<br />

Klassische Moderne, Uhren<br />

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Expertin: Mag. Elke Königseder, +43-1-515 60-358, 20c.paintings@dorotheum.at


Erfahrung mit Mode kann Joshua Vides<br />

vorweisen: Der in Los Angeles lebende<br />

Künstler mit guatemaltekischen Wurzeln<br />

gründete 2010 das Streetstyle-Label<br />

CLSC (für „classic“), ehe er sich auf<br />

die Suche nach neuen Herausforderungen machte.<br />

Die fand er nach einigem Hin und Her und finanziellen<br />

Durststrecken in einer künstlerischen Tätigkeit,<br />

für die er sich einer Technik markanter Schwarz-<br />

Weiß-Konturen bedient. Mit seiner Strichführung<br />

lässt Vides anKlassiker der Pop-Art, etwa von Roy<br />

Lichtenstein, denken: Was er(um-)gestaltet, nimmt<br />

häufig die Züge eines für Cartoonwelten gezeichneten<br />

Gegenstands an. Seine Arbeit erlangte rasch<br />

Bekanntheit, etwa dank einer Ausstellung im Moco-<br />

Museum für Gegenwartskunst in Los Angeles.<br />

Angesichts seines Vorlebens als Modeunternehmer<br />

und seiner Vorliebe, zum Beispiel Nike-Turnschuhe<br />

als Leinwandersatz zu verwenden, verwundert es<br />

kaum, dass sich nun eine Luxusmodemarke als<br />

Kooperationspartner anbot. Sowurde Vides für die<br />

Ende Juni lancierte Pre-Fall-Kollektion von Fendi<br />

tätig. Silvia Venturini Fendi zeigt sich positiv überrascht:<br />

„Ich war beeindruckt davon, was Joshua kreieren<br />

kann, wenn man ihm nur einen schwarzen<br />

Textmarker indie Hand drückt.“ Auch Joshua Vides<br />

ist offenbar zufrieden mit seiner „California Sky“-Linie:<br />

„Als ich die ganze Kollektion zum ersten Mal<br />

sah, war das ein großartiger Moment –und einer, an<br />

den ich mich noch in zwanzig Jahren erinnern<br />

werde“, sagt erineinem Statement. s<br />

Schwarz-<br />

Weiß-<br />

Malerei<br />

Der Künstler Joshua Videsübertrug<br />

seinen unverwechselbaren Kunststil<br />

auf Teile einer Modekollektion.<br />

Text: Daniel Kalt<br />

MARKANT. Vides’<br />

„California Sky“-<br />

Entwürfefür Fendi.<br />

Foto: Fendi.<br />

16 <strong>Schaufenster</strong>


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STILVORLAGE. Auch in dieser<br />

Kampagne vonGucci spielt Styles<br />

mit Geschlechterklischees.<br />

Spiel mit dem<br />

Zeitgeist<br />

Popstar Harry Styleshinterlässt nicht nur als<br />

Musiker,sondern auch in der Mode mit einem<br />

rüschenreichen Stil bleibenden Eindruck.<br />

Text: Hildegard Suntinger<br />

Fotos: Harmony Korine für Gucci.<br />

18 <strong>Schaufenster</strong>


Wer ist dieser 26-Jährige, der sich die<br />

Fingernägel lackiert und den Hosenbund<br />

über dem Bauchnabel trägt? Vor<br />

einigen Monaten machte sich James<br />

Corden in der Serie „Carpool Karaoke“<br />

über den Aufzug von Harry Styles lustig. Die beiden saßen<br />

nebeneinander im Auto, und bei jedem Schnitt rutschte<br />

der Hosenbund höher –bis der Sänger fast darin verschwand.<br />

Styles blieb cool und unbeirrbar: Auf dem Cover<br />

seines zweitens Albums „Fine Line“ werden die weißen<br />

Schlaghosen von pinkfarbenen Hosenträgern gehalten.<br />

Der junge Brite ist seit zehn Jahren im Musikbusiness und<br />

gilt als drittreichster Brite unter dreißig. Neben den Fans<br />

seiner Musik spricht er auch ein arriviertes Modepublikum<br />

an, das ansonsten an Retrofilmsettings à la Wes<br />

Anderson und Quentin Tarantino Gefallen findet.<br />

Anzug mit Twist. So souverän war ernicht immer. Als er<br />

2010 nach seiner Entdeckung in einer Castingshow mit<br />

der Boyband One Direction startete, zog er sich an wie<br />

sein Kollege Justin Bieber, den man zwei Jahre zuvor entdeckt<br />

hatte: Er trug enge Hosen, Cardigans und ziemlich<br />

viel Lila. Eine Stilformel, mit der sich Styles kaum von seinem<br />

jungen Publikum unterschied. Für mediale Aufregung<br />

sorgten allerdings seine extrem engen Jeans, die er<br />

nach eigenen Angaben in der Damenabteilung kaufte.<br />

Noch vehementer fiel die Kritik aus, als er einmal mit<br />

einer Lammfelljacke auftauchte, obwohl er kurz zuvor<br />

zum Tierschutz aufgerufen hatte!<br />

Nach vereinzelten Stileskapaden kam Styles ziemlich<br />

schnell auf den Anzug, den er schon 2013 trug, bei der<br />

Verleihung der British Style Awards. 2017 veröffentlichte<br />

Styles seine erste Solo-Single „Sign of the Times“ und<br />

erreichte damit Platz eins der britischen Charts. Erhatte<br />

sich auf West-Coast-Rock der Siebziger eingesungen und<br />

gewann prominente Fans wie Elton John und<br />

Stevie Nicks, die Frontfrau von Fleetwood<br />

Mac.<br />

Der Inbegriff der männlichen Garderobe<br />

wurde allmählich zur Konstante inder Stilbiografie<br />

von Harry Styles. Allerdings geht es<br />

bei ihm weniger darum, was erträgt, sondern<br />

eben, wie er es trägt. Styles spielt mit Humor<br />

und kindlicher Naivität mit den Gegensätzen<br />

von feminin und maskulin und hinterfragt<br />

damit die Vorstellungen von Geschlechterrollen<br />

und Männlichkeit.<br />

Zur MET-Gala 2019 und für das Motto „Mode und Camp“<br />

trug er eine transparente schwarze Schluppenbluse, die<br />

den Blick auf seinen tätowierten Oberkörper freigab. Der<br />

Hosenbund war noch höher als gewöhnlich und reichte<br />

bis zur Brust. Bei den Brit Awards <strong>2020</strong> wechselte erseine<br />

Garderobe dreimal: Am roten Teppich erschien er mit<br />

einem rostbraunen Anzug von Gucci und zum Dinner in<br />

einem knallgelben von Marc Jacobs. Eigentlich war er<br />

gekommen, um den Song „Falling“ aus seinem zweiten<br />

Studioalbum zu performen. Das tat erauch, in einem weißen<br />

Spitzenoverall von Gucci.<br />

Von Modekennern und „Fashionistas“ bekommt Harry<br />

Styles großes Lob für seinen Mut, mit Bekleidung zu experimentieren<br />

und Geschlechterklischees aufzubrechen.<br />

Leandra Medine, Gründerin des klugen Modeblogs „Man<br />

Lackierte Nägel<br />

und Schluppenblusen<br />

für<br />

Männer machte<br />

Styles salonfähig.<br />

Repeller“, postete auf Instagram Detailfotos von einem<br />

seiner Brit-Awards-Outfits: Das dunkle Rostbraun des<br />

Anzugs, das mit dem lilafarbenen Pullover äußerst gewagt<br />

wirkt, die lilafarbenen Fingernägel, der weiße Spitzenkragen<br />

und die Perlenkette, die an Lady Di erinnern –und die<br />

kindlichen Mary-Jane-Schuhe, die mit dem Dresscode der<br />

Gothic Lolitas assoziiert sind.<br />

„Androgyner Großmutterschick“, kommentierte eine Userin,<br />

„das war der Traumlook meiner Mutter für mich in<br />

der Unterstufe“, eine andere, und „very Wes Anderson“,<br />

eine dritte. So freundlich sind die Kommentare inden<br />

(sozialen) Medien aber nicht immer. Manche nennen<br />

Harry Styles mitunter einen Clown oder einen Möchtegern-David-Bowie.<br />

Und tatsächlich trägt erauf dem Cover<br />

seines Albums „Fine Line“ fast die gleiche Hose wie David<br />

Bowie 1983. Bowie hatte allerdings viele Bühnenpersönlichkeiten.<br />

Styles macht es anders: Er möchte erselbst<br />

sein, weil er denkt, dass diese Art von Authentizität<br />

gerade viele Leute brauchen. Zum „Guardian“ sagte er:<br />

„Wenn ich etwas sage, dann möchte ich, dass die Leute<br />

annehmen können, ich meine das auch wirklich so.“<br />

Model und Muse. Den Ausdruck seiner wahren Persönlichkeit<br />

fand er offenbar in den Kollektionen von Alessandro<br />

Michele für Gucci. Der erfolgreiche Designer unterscheidet<br />

nicht mehr zwischen männlichen und weiblichen<br />

Bekleidungskonventionen und inszeniert inseinen<br />

Shows eine bunt durchmischte Atmosphäre mit Einflüssen<br />

aus den 1970er-Jahren und diversen Subkulturen.<br />

Damit leitete erAnfang 2015 eine Stilwende ein, mit der<br />

niemand gerechnet hatte: Während seine Kollegen vernünftige<br />

Alltagskleidung designten, schwelgte Michele in<br />

farbenprächtigen floralen Dessins, opulenten Silhouetten<br />

und absurden Dekorationen. Wie sich später herausstellte,<br />

stellte ersich damit auf die Befindlichkeit einer<br />

neuen Zielgruppe ein.<br />

Harry Styles gilt als eine der Musen von<br />

Michele; der Sänger holt dessen Modevisionen<br />

vom Laufsteg in das echte Leben – oder<br />

zumindest auf den roten Teppich. Umgekehrt<br />

bringt ersein verspieltes Naturell auch in die<br />

Kampagnen des Labels ein. In einer Fotoserie<br />

taucht er mit einem Huhn auf dem Arm auf –<br />

in einem anderen spielt er mit Schweinchen<br />

und Lämmchen. Diese Szenarien sollen sich<br />

von verbreiteten Images der Luxusmode<br />

absetzen und zeigen, dass Mode zumindest in<br />

Genderfragen einen Unterschied machen kann.<br />

Bei jungen weiblichen Musikstars ist esderzeit chic, feministisch<br />

zu sein. Zuletzt war esdie 18-jährige Billie Eilish,<br />

die das Thema in den öffentlichen Diskurs brachte. Sie<br />

trägt weite Kleider, weil sie nicht nach ihrem Körper, sondern<br />

nach ihren Fähigkeiten beurteilt werden will.<br />

Harry Styles wiederum findet seinen unentschiedenen<br />

Stil passend für sein Image: Er zieht Parallelen zur Musik,<br />

wo die Grenzen zwischen den Genres auch gerade verfließen.<br />

Dass die Medien diese Attitüde mit seiner Sexualität<br />

in Verbindung bringen, sei Teil des Jobs, so Styles. Gegenüber<br />

dem „Guardian“ sagte er: „Sich darüber zubeschweren<br />

wäre einfach dumm. Man respektiert, dass jemand<br />

fragt, und man hofft, dass derjenige esauch respektiert,<br />

womöglich keine Antwort zu bekommen.“ s<br />

<strong>Schaufenster</strong> 19


DESIGN<br />

Lexikon<br />

der Dinge:<br />

Die Taschenlampe<br />

von Norbert Philipp<br />

Entweder alles istvoller Lichtmüll. Also<br />

leuchtende Restln, die halt so hängenbleiben<br />

am Himmel, weil darunterein<br />

paar Menschen ein paar unnötige Details<br />

des Ganzen extrahell sehen wollen. Oder<br />

es istVollmond. Jedenfalls scheint die Welt<br />

gar nicht mehr richtig finsterzuwerden.<br />

Aber das ist nicht der einzige Grund, warum<br />

aus der alten Taschenlampe daheim<br />

zuverlässig Batteriesäure quillt. Seit dem<br />

letzten Pfadfinderlager wurde sie nicht<br />

mehr aus der Kiste geholt, in der auch das<br />

Schweizer Messer liegt, an dem noch immer<br />

ein wenig Butterbrot vondamals klebt.<br />

Und auch sonst hat sich kaum jemand um<br />

die Taschenlampe gekümmert. Am wenigsten<br />

die Designer. Hinten Batterie rein<br />

und vorn Licht raus, mehr brauchte man<br />

nicht zuwissen. Der Letzte, der Taschenlampen<br />

wirklich benötigte, war das „Gruselwusel“<br />

aus Christine Nöstlingers gleichnamigem<br />

Buch. Es waren seine Augen. Am<br />

Schicksal der Taschenlampe ist auch das<br />

Schweizer Messer der Digitalisierung<br />

schuld: das Smartphone. Es kann Taxis<br />

rufen, Position bestimmen und den<br />

Weg leuchten. Nur nicht Milch<br />

schäumen und Bier öffnen. Oder<br />

doch. Aber meistens nur einmal.<br />

Aber zum Zelten nimmt man eh<br />

meist Dosen, oder?Taschenlampen<br />

braucht man hauptsächlich, um<br />

seinen Kindern zu zeigen, was eine<br />

Taschenlampe ist. Umso schöner,<br />

wenn sich Designer wieder damit<br />

beschäfigen. Dabei die Taschenlampe<br />

als Werkzeug verstehen.<br />

Und sie die Nutzer, die sie ja nie<br />

nutzen, in der Hand halten lassen,<br />

als wäre sie ein Hammer. „Trace“<br />

von Northern ist<br />

bereit für das<br />

Abenteuer. Und<br />

die letzten<br />

dunklen Flecken<br />

der Welt.<br />

DiePresse.com/<br />

designkolumne<br />

BRATISLAVA. DieLiebe zur Natur isttraditionell<br />

etwas, das man vorden Haustüren<br />

auslebt. Dort, wo man die Natur eben<br />

vermuten würde. Das Design lebtdie<br />

„Biophilie“aber gern auch in geschlossenen<br />

Räumen aus. Wie auch etwa im<br />

Entwurf vonLevyfür die Mirror Bar des<br />

Im Blickfeld<br />

DESIGN IM FILM. BewegteBilder<br />

haben es leichterals Stühle und<br />

Leuchten. Sieschlüpfendurch die<br />

Internetverbindung. Der Film<br />

„Chair Times“manövriert den<br />

Zuschauer durch einen Parcours<br />

aus einem „Meer der Stühle“,<br />

gebildetaus <strong>12</strong>5 Objekten des<br />

VitraDesign Museums (www.vitra.<br />

com). Der Hersteller Flos zeigt eine<br />

Dokumentation über das aktuelle<br />

Projekt „about Cambio“des Duos<br />

Formafantasma (l.) (www.flos.com).<br />

Hotels Radisson Blu Carlton in Bratislava.<br />

Dort wachsen sich die Ideen ziemlich<br />

botanisch-organisch aus. Gut, dass eine<br />

Leuchte zumindestästhetisch schnörkelloser<br />

dagegenhält: Sieheißt„North“und<br />

wurde vomHersteller Vibia entwickelt.<br />

Auch für naturnahe Umgebungen.<br />

Redaktion: Norbert Philipp. Fotos: Kristoffer Johnsson, Patrik Gubis, beigestellt.<br />

20 <strong>Schaufenster</strong>


FÜR EIN<br />

SCHÖNERES<br />

ZUHAUSE<br />

www.lederleitner.at


Im Kosmos<br />

der Ideen<br />

Mikrooder makro: Egal. Hauptsache, Welten. JohannesMücke baut sie mit dem<br />

DesignbüroWideshot. FürFilme, Games, Industrie oder den ganz normalen Arbeitsalltag.<br />

Text: Norbert Philipp<br />

Porträt: Christine Pichler<br />

VONLEIPZIG BIS<br />

HOLLYWOOD. Eigendefinition:<br />

„Weltenbauer.“<br />

Johannes<br />

Mückeleitet das Büro<br />

WideshotinWien am<br />

Platz Am Hof.<br />

22 <strong>Schaufenster</strong>


Raum. Im Deutschen klingt das<br />

gleich so abgeschlossen und<br />

definiert. Und mit Dach darüber<br />

womöglich auch noch. Als<br />

könnte man selbst der Architektur<br />

und dem Design vorschreiben: Bis hierher<br />

und nicht weiter. Johannes Mücke lässt sich<br />

aber von Kategorien und Begriffen nicht so<br />

gern limitieren. Zum Glück hat das Englische<br />

für „Raum“ auch den Begriff „space“ imWörterbuch<br />

parat. Der lässt gleich viel mehr Spielraum<br />

– räumlich und gedanklich. Und in<br />

Mückes Universum der Ideen ist ohnehin er<br />

selbst der Raumfahrer. Die Unendlichkeit ist<br />

dabei nicht sein deklariertes Ziel. Aber<br />

irgendwo zwischen hier und dem undefinierten<br />

Dort –was man durchaus Zukunft nennen<br />

könnte –bewegt ersich doch, mit seinen Konzepten,<br />

Designs, Architekturen und Ideen.<br />

Dabei lässt er mit dem in Wien ansässigen<br />

Design- und Architekturbüro Wideshot, das er<br />

leitet, regelmäßig spektakuläre Projekte vom<br />

Start. Und dazwischen auch ein paar riesige<br />

Architekturen landen. Ganze Industriehallen<br />

zum Beispiel, in denen noch Vehikel gefertigt<br />

werden, wie wir sie aus dem Alltag kennen.<br />

Doch ein paar Raumschiffe hat Mücke zumindest<br />

schon auf den Weg gebracht. InFilmen, in<br />

Themenparks oder in Computer-Games. Und<br />

jetzt gerade heißt sein Programm am Abend:<br />

„Ad Astra“ mit Brad Pitt etwa. Oder: „Life“ mit<br />

Jake Gyllenhaal.<br />

Und all die anderen Science-<br />

Fiction-Filme mit „relevanten<br />

Raumschiffen“, wie er sagt.<br />

Schließlich baut er mit seinem<br />

Büro gerade wieder eines, wie<br />

damals am Anfang des gestalterischen<br />

Wegs seines Studios.<br />

Damals, 2008, hieß es „Second<br />

Solar“ und landete imSensapolis-Themenpark<br />

in der Nähe<br />

von Stuttgart. Im Oktober, wenn<br />

die Dreharbeiten im besten Fall<br />

beginnen, wird das nächste in<br />

Wien in einer alten Fabrik parken.<br />

Als Kulisse für einen österreichischen<br />

Science-Fiction-Film. Einen, der<br />

ausschließlich in jenem Raumschiff spielen<br />

wird. „Sojus“ soll der Film heißen.<br />

Biografien und Charaktere. Gegründet hatte<br />

Mücke Wideshot gemeinsam mit seinem Partner<br />

Oliver Bertram. Seitdem schickt er sein<br />

Team auf die unterschiedlichsten Missionen. In<br />

alle Richtungen verzweigen sie sich gestalterisch,<br />

aber ein gemeinsamer Auftrag verbindet<br />

sie doch: In die Zukunft sollen sie führen. Und<br />

dabei sind jene Welten, in die man im Alltag<br />

normalerweise nicht gerät – auch Mücke<br />

nicht –, meist Sehnsuchtsorte. Der Weltraum ist<br />

einer davon. Vielleicht, weil er sich nicht so<br />

genau abstecken lässt wie der Entwurf eines<br />

„Juri Gagarin<br />

ist mein<br />

größter Held.<br />

Seine<br />

Biografie<br />

fasziniert<br />

mich.“<br />

Gebäudes. So nehmen die Designs von Wideshot<br />

unterschiedlichste Wege und Karrieren.<br />

Manche bleiben Bilder und sollen auch nicht<br />

mehr sein als das, sie blitzen auf als Visual<br />

Effects in Filmen oder ziehen in Virtual-Reality-<br />

Architekturen an den Betrachtern vorbei –die<br />

dabei gerade in einer Achterbahn im Europapark<br />

inDeutschland sitzen etwa.<br />

Andere Designs sind fast so etwas wie Mission<br />

Statements, wenn sie das Tor zueinem Universum<br />

öffnen, das Projekt für alle Beteiligten<br />

schon vorweg atmosphärisch umreißen. Und<br />

gleichzeitig konzeptuell als unverwechselbare<br />

„Brand“ indie Umlaufbahn des Entertainment-<br />

Marktes schießen. Egal ob es Games sind oder<br />

Filme. Oder gar Tausende Quadratmeter Office-<br />

Space, wie sie Wideshot für verschiedene<br />

Unternehmen gestaltet hat. Welten sind es<br />

immer. Inmanchen wird eben an ganz alltäglichen<br />

Dingen wie Bankgeschäften gearbeitet. In<br />

anderen müssen Helden möglichst heldenhaft<br />

Katastrophen abwenden. In welcher Form diese<br />

auf die Welt einstürzen, selbst das hat Johannes<br />

Mücke manchmal mitgestaltet. Genauso wie so<br />

einige„Characters“, die mitunter als Bösewichte<br />

in Gamesihr Unwesen treiben.<br />

Am Beginn der Designs stehen bei Mücke meist<br />

Bilder. Oder noch ein eher undefiniertes<br />

Gefühl, das ihm sagt: „Wir machen das. Auch<br />

wenn wir es zuvor noch nie probiert haben“.<br />

Auf ähnliche Weise ist er in eine markante<br />

Abzweigung seiner gestalterischen Biografie<br />

gestolpert: bis nach Hollywood,<br />

ans Set von „Independence Day<br />

–die Wiederkehr“. Angefangen<br />

hat alles mit einem Telefonanruf<br />

eines alten Freundes,<br />

erzählt Mücke. Er führte ihn zu<br />

Harald Kloser, einem Vorarlberger<br />

Filmproduzenten, auch<br />

umtriebig in Hollywood. Einen<br />

Trickfilm sollte ermachen, für<br />

den Film „20<strong>12</strong>“ von Roland<br />

Emmerich: Nur eine kurze<br />

Sequenz auf dem Laptop, die<br />

im Film dem Schauspieler John<br />

Cusack das Ende der Welt<br />

erklärt. Dann kam eins zum anderen, weitere<br />

Anfragen folgten. Vom „Title Design“, wenn sich<br />

Schriftzüge durchs Bild bewegen, bis hin zum<br />

„Set Design“, bei dem Mücke persönlich den<br />

„Moon Tug“, einen futuristischen Gabelstapler,<br />

für „Independence Day 2“inStellung brachte.<br />

Seit damals durfte Wideshot in jeden Film von<br />

Roland Emmerich Ideen und Designs einstreuen.<br />

Fast schien es, als hätte das geniale<br />

Auge von Roland Emmerich endlich seine perfekte<br />

Hand gefunden, die die Vorstellungen des<br />

Regisseurs visualisiert.<br />

Und solche Bilder hängen aktuell auch wieder<br />

an der Pinnwand; schon lassen sie erahnen, in<br />

welche Welt, inwelche Kultur die atmosphärische<br />

Reise des nächsten Emmerich-Films führt.<br />

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Wo sich die eine Welt in die andere blendet.<br />

Auch die Fiktion in die Realität. Wenn etwa<br />

Wideshot dazwischen auch einmal ein<br />

zukunftsweisendes Mobilitätskonzept ausformuliert,<br />

in dem selbstfahrende Autos die<br />

Hauptdarsteller sind. Oder wenn er für die<br />

Recherche nach Bruck an der Leitha fährt, um<br />

ein wenig Zukunft zu erahnen. Dort steht eine<br />

riesige Algenfarm. Und Algen wiederum sind<br />

die Lebens- und Energiegrundlage indem Science-Fiction-Film,<br />

den er gerade designt.<br />

→<br />

HOLLYWOOD. Am Setvon<br />

„Independence Day 2“.Johannes<br />

Mück vordem „Moon Tug“.<br />

Es ist jene der Maya. Daneben:<br />

ganz andere Landschaften. Büro-<br />

Interieurs. Eigenständige Welten<br />

sind es auch. Dort übernimmt die<br />

Gestaltung fast ähnliche Aufgaben<br />

wie im Film. „Visual Storytelling“ nennt das<br />

Mücke. Die Dinge, die Formen, die Farben, die<br />

Muster –alles hat etwas zuerzählen. Und wie<br />

beim Set Design im Film hat auch die Architektur<br />

im Büro, in der Bar oder einfach nur<br />

zuhause hauptsächlich eine Aufgabe: jene des<br />

Gefühlsverstärkers.<br />

Ein Büro mit über 60.000 Quadratmetern<br />

kann auch Gefühle vermitteln, den Kunden,<br />

den Mitarbeitern. Zumindest so etwas wie<br />

Wertschätzung. „Wenn es dir gelingt, in dem<br />

Raum etwas zu schaffen, was als Emotion<br />

nachhallt im Benutzer“, definiert Mücke<br />

schließlich doch etwas – ein gestalterisches<br />

Ziel. Im architektonischen Konzept übernehmen<br />

Räume ganz unterschiedliche Aufgaben.<br />

Schon Walt Disney, meint Mücke, habe das für<br />

den Kreativprozess propagiert: Jede Phase,<br />

jede Aufgabe braucht seine eigene Umgebung.<br />

Und sobewegt sich Mücke selbst in seinem<br />

Büro von einer Atmosphäre indie andere.<br />

Vom Raum, der mit „Shutter Island“ beschriftet<br />

ist, ineinen, der den Namen eines Science-<br />

Fiction Films aus dem jahr 1978 mit James Brolin<br />

und Telly Savalas trägt: „Capricorn One“.<br />

„Fight Club“ ist der Fitnessraum imBüro. Auch<br />

in seinem gestalterischen Büroalltag bleibt<br />

Mücke Weltenwandler.<br />

Wenn er sich doch einmal aufhält, dann am<br />

liebsten an den Schnittstellen der Gestaltung.<br />

FLUGFELD. In den Räumlichkeiten<br />

der Austro<br />

Control sind Entwürfevon<br />

Wideshotgelandet.<br />

„Wir verbinden<br />

Architektur<br />

und<br />

digitale<br />

Wahrnehmung.“<br />

Raumerlebnis. Film, Multimedia, Science-Fiction,<br />

Games, Fantasy. „All diese Erfahrungen<br />

stärken, worin wir gut sind –imRäume planen<br />

und bauen“, ist Mücke überzeugt. Seinen<br />

gestalterischen Zugang<br />

borgt ersich gern aus jener<br />

Zeit, als er Concept Artist<br />

für eine große Video-<br />

Games-Firma war. „Man<br />

geht vom Big Picture aus<br />

und zoomt immer mehr ins<br />

Detail“. Dasselbe gelte für<br />

Architekturprojekte, und<br />

darum: „Welten denken“,<br />

nicht nur „räumlich denken“.<br />

Beim Filmset hört<br />

zumindest hinter der<br />

Kulisse der Weltenbau<br />

schon wieder auf.<br />

Bei Games, sagt Mücke, reiche<br />

die Welt in jedes Detail<br />

und in jede Richtung weiter. Und auch die<br />

Architektur endet für Mücke nicht an ihren<br />

physischen Grenzen: „Wir arbeiten an der Verbindung<br />

von Architektur und digitaler Wahrnehmung.“<br />

Dafür hat Wideshot gleich neben<br />

„Capricorn One“ ein Virtual-Reality-Lab eingerichtet.<br />

Um nicht nur die Kunden in die<br />

Zukunft ihrer Projekte zuversetzen. Sondern<br />

auch die Besucher des Europaparks in ganz<br />

neue Raumerlebnisse. Wenn sie etwa mit der<br />

Achterbahn unterwegs sind.<br />

Nicht nur der Weltraum fasziniert Mücke.<br />

Auch der Mensch, der als Erster in ihm unterwegs<br />

war: Juri Gagarin. Seine englische Biografie<br />

„Starman“ zählt zu seinen Lieblingsbüchern.<br />

Und sogar „besessen“ nennt er sich von<br />

einem Szenario: Wenn die künstliche Intelligenz<br />

jenen Punkt erreicht, an dem sie die<br />

Kapazitäten der menschlichen endgültig überflügelt.<br />

Und danach die Zukunft nicht mehr<br />

vorhersehbar wird.<br />

In einem selbst produzierten Kurzfilm<br />

beschäftigt sich Mücke damit. „UI. Soon We All<br />

Will Be One“ heißt er. Die Idee kam ihm dazu,<br />

als er am Arlberg Skifahren war. Und diesen<br />

monströsen Zeigefinger der Betonarchitektur<br />

der 1970er-Jahre aus dem Berg ragen sah:<br />

einen der Lüftungstürme des Arlberg-Tunnels.<br />

Da wusste er. Es muss sich hierbei um künstliche<br />

Intelligenz handeln. s<br />

Fotos: Wide Shot, Austro Control.<br />

24 <strong>Schaufenster</strong>


Sind Sie in der glücklichen Lage, über Garten, Terrasse oder Balkon zu verfügen? Dann schaffen Sie sich Ihre zeitlose Wohlfühloase zu Hause! Die exquisiten Zutaten dazu bieten die Outdoor-<br />

Kollektionen von Gloster, Extremis, Bullfrog, Roolf Living, Fermob, Tuuci und anderen. Das Möbelwerk-Team steht Ihnen gerne beratend und planend zur Seite und freut sich auf Ihren Besuch!<br />

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Gloster, seit Jahrzehnten Inbegriff für Gartenmöbel höchster Qualität, öffnet Türen zu zeitlos schönen Räumen im<br />

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BEAUTY<br />

Riechstoff<br />

von Daniel Kalt<br />

1<br />

Besondersweit ist man mit Experimentenf´ür<br />

das voll synästhetische Geruchskino<br />

ja nie gekommen: Schade<br />

eigentlich, denn so weiß man nicht, wie,<br />

sagen wir, Catherine Deneuve sich als sextolle<br />

Bourgeoise in Luís Buñuels „Belle de<br />

jour“ (1967) eingedüftelt hätte. Zehn Jahre<br />

3<br />

später hätte die Figur gewiss „Opium“ getragen<br />

–eingekleidetwar sie schließlich<br />

auch zur Gänzevon Yves Saint Laurent.<br />

TomFord nun, selbst imNebenberuf Filmemacher,<br />

hat mit seinem neuesten Männerduft<br />

„Beau de jour“ quasi das Parfumpendant<br />

zuBuñuel vorgelegt: Eine sehr klassische<br />

Angelegenheit, was auch stimmig ist.<br />

JUNG GEBLIEBEN. Streng genommen istMaroon-<br />

5-Sänger Adam Levine, Jahrgang 1979,gar nicht<br />

Teil der Generation Y. Für„YEau Fraîche“von Saint<br />

Laurentdarf er trotzdem werben: Echte Toleranz!<br />

HERRENGEDECK. Der Frühling bringt neue<br />

Pflegeproduktefür Männer,etwa die<br />

folgenden: 1. Bartöl aus der neuen „Linie M“<br />

vonSusanne Kaufmann mit versprochener<br />

Dreifachwirkung für Haut und Haar (39 €).<br />

2. Vegane Repair-Maske„GetStrong“ für<br />

strapaziertes Haar vonBundy Bundy (27 €).<br />

3. Reinigungsgel mit Zirbelkieferund Meersalz<br />

vonDr. Hauschka(26 €). 4. Vielseitige<br />

Gesichtspflege „UVPlus Multi-Protection“<br />

vonClarins mit SFP 50 (29 €).<br />

5. 96 Stunden lang Feuchtigkeit<br />

spenden soll der<br />

„Maximum Hydrator Eye“ für<br />

die Augenpartie vonClinique<br />

(35 €). 6. Vielseitige Foundation<br />

aus der „BoydeChanel“-<br />

Linie vonChanel für einen gleichmäßigen<br />

Teintinzahlreichen<br />

Nuancen (65€). 7. Detox-Sheetmaskefür<br />

Männer vonder österreichischen<br />

MarkeBad Boymit<br />

Kaffeesamenextrakt (5 €).<br />

8. Feuchtigkeitspflege „Fresh Moisturiser“<br />

mit Tigergras- und Berghopfenextrakt<br />

vonRingana (41€).<br />

9. ZurBeruhigung der Haut nach<br />

der Rasur,„UltimateRazor Burn and<br />

Bump Relief“ vonKiehl’s(22 €). 10. Die<br />

„Face Cream Men“ vonDr. BarbaraSturm<br />

soll spezifisch auf die Bedürfnisse von<br />

Männerhaut eingehen (150 €).<br />

6<br />

2<br />

7<br />

5<br />

9<br />

8<br />

4<br />

10<br />

Ein frigider Gigolo, der sich an Nachmittagen<br />

aus Fadesse mit Matratzensport die<br />

Zeit vertreibt, würde wahrscheinlich wirklich<br />

in einer solchen Lavendelwolke einherschreiten:<br />

Übung somit gelungen.<br />

Literarisch ist die Inspiration für einen Duft<br />

des Nischenlabels Salle privée, gegründet<br />

von dem Niederländer PatrickMunsters (im<br />

Vorleben übrigens Mitbesitzer der Modemarke<br />

Scotch &Soda). „Letemps perdu“<br />

soll Prousts Meisterwerk evozieren, riecht<br />

aber (glücklicherweise) nicht nach süßem<br />

Madeleine-Sandteig, sondern ist eine Holz-<br />

Amber-Moschuskomposition mit viel Iso-E-<br />

Super. Letzteres ist ein Garantfür Spritzigkeit,<br />

zumindest imAnfangsakkord bläst<br />

einem hier aber eine verholzteWodkanote<br />

entgegen. Hätte es „Du côté de chez<br />

Swann“ sogerochen? Hätte man nicht<br />

eher Chartreuse genossen? Fragen, auf die<br />

auch das beste Parfum keine Antwort geben<br />

kann.<br />

KANONISCH. „Le temps perdu“ von<br />

Salle privée, 100ml um 190 €. „Beau de<br />

jour“ vonTom Ford,50ml um 110 €.<br />

Fotos: YSL, beigestellt.<br />

26 <strong>Schaufenster</strong>


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LUXURYTIMES<br />

Krone &<br />

Kaliber<br />

LEINEN LOS. Der Countdownfür den America’sCup hat begonnen: Die36. Auflage des<br />

„Auld Mug“ gehtimMärz 2021 über die Bucht vonAuckland. Omega istals offizieller<br />

Zeitmesser mit an Bord. Einguter Anlass, bereits jetzt die „SeamasterPlanetOcean<br />

36th America’sCup Limited Edition“zulancieren (6600 Euro).<br />

GENF RUFT. In der Schweiz findet<br />

heuer wider Erwarten doch noch eine<br />

Uhrenmesse statt. DieGeneva Watch<br />

Days, die vonBulgari-ChefJean-<br />

Christophe Babin ins Leben gerufen<br />

wurden, bringen vom26. bis 29.August<br />

Luxusmarken, Händler,Presse und<br />

Uhrenfans zusammen. Neben Bulgari<br />

sind auch Breitling, De Bethune, Gerald<br />

Genta,Girard-Perregaux, H. Moser &<br />

Cie, MB &F,UlysseNardin und Urwerk<br />

fix dabei. Weiteresollen folgen.<br />

Die 1-1/2-<br />

Zeiger-Uhr<br />

AUFGEZEIGT. MeisterSinger<br />

hat sich auf Einzeigeruhren<br />

spezialisiert. Mit der „Neo<br />

Zeigerdatum“beschreitet die<br />

Manufaktur aus Münster<br />

neue Wege: DieUhr ist<br />

nämlich mit einen Zusatzzeiger<br />

für das Datum ausgestattet.<br />

Die wahren Reisen finden im Kopf statt,<br />

heißt es. Oder doch die Abenteuer?<br />

Egal, nicht jeder von uns kann Philosoph<br />

sein. Auch nicht jeder von uns hat Lust auf<br />

das Verreisen mit dem Finger auf der Landkarte.<br />

Ist zwar günstiger als vier Wochen<br />

Seychellen mit Kind und Kegel, aber vielleicht<br />

nicht unbedingt zeitfüllend erquickend.<br />

Nun verhält es sich coronakrisenbedingt<br />

so, dass nicht nur die Tourismus-<br />

Branche, sondern auch die alljährlichen<br />

Urlaubspläne ganz ordentlich auf den Kopf<br />

gestellt wurden. Was also tun, lautet die<br />

gute Frage. Die einen empfehlen, den heurigen<br />

Urlaub in Österreich zu verbringen,<br />

die anderen fragen sich, warum das<br />

Urlaubsbudget nichtfür anderes auf den<br />

Kopf stellen? Reisen steht im besten Falle<br />

auch für das Erfüllen von Sehnsüchten.<br />

Dazu braucht man auch kein Philosoph<br />

sein. Sehnsüchte gibt esviele. Manche<br />

spuken einem schon eine schöne Weile<br />

durch den Kopf.Warum also nicht indie<br />

Uhrinvestieren, von der man schon seit<br />

langer Zeit träumt?<br />

von Alexander Pfeffer<br />

Der gute Zweck, auch den gibt es: Man<br />

streichelt durch eine Uhr, die man schon<br />

länger im Kopf hat, das eigene Wohlbefinden<br />

viel länger, als ein paar Urlaubswochen<br />

das tun. So werden aus diesen<br />

Urlaubswochen –man verzeih den Wortwitz<br />

–Uhrlaubswochen. Das hilft zwar der<br />

Tourismusbranche nur wenig, dafür dem<br />

heimischen Uhrenhandel umso mehr. Und<br />

der liegt im Gegensatz zum Flughafen<br />

gleich um die Ecke. Und nächstesJahr? Da<br />

geht die Uhrdann mit auf große Reise. Und<br />

darf sie auch wieder mit nach Hause.<br />

URLAUBSZIEL<br />

HANDGELENK.<br />

DieWeltzeituhr<br />

vonPatek<br />

Philippe.<br />

Fotos: Emirates Team New Zealand, Jean-Daniel Meyer, beigestellt. Redaktion: Alexander Pfeffer.<br />

28 <strong>Schaufenster</strong>


LIVE<br />

YOUR<br />

PASSION<br />

SLIMLINE POWER RESERVE<br />

MANUFACTURE<br />

UVP €3.595,-<br />

Handgefertigtes Manufakturwerk.<br />

Kollektion Manufacture: selbst entwickelte,<br />

gefertigte und zusammengesetzte Uhrwerke.<br />

Für weitere Informationen:<br />

Tel. (+43) 1546 47-0, info@frederique-constant.at<br />

frederiqueconstant.com


LUXURY TIMES<br />

DieUhr<br />

Die Rolex„Datejust“ erschien 1945 mit keinem<br />

geringeren Ziel, als die perfekte Uhr zu sein. Auch<br />

wenn es echte Perfektion nicht gibt: Die „Datejust“ kam<br />

und kommt dem Ideal sehr nahe.<br />

Text: Alexander Pfeffer<br />

DIE IKONE HEUTE.<br />

Eine beliebte Gestaltungsvariante<br />

istdie „Datejust41“ mit blauem<br />

Zifferblatt und geriffelter Lünette.<br />

Was erwartet man von einer guten<br />

Armbanduhr? Sie soll sich selbst aufziehen,<br />

präzise laufen, wasserdicht<br />

sein und nach Möglichkeit das<br />

Datum anzeigen. Das alles konnte<br />

die „Datejust“ schon bei ihrer Vorstellung vor 75Jahren.<br />

Weil Rolex-Gründer Hans Wilsdorf die Datejust zum<br />

40. Geburtstag seines Unternehmens präsentierte, kleidete<br />

esden mechanischen Alleskönner in ein Goldgehäuse.<br />

Außerdem entwickelte Rolex das elegante Jubilé-<br />

Band –mit zwei breiten Gliedern außen und drei schmalen<br />

Gliedern innen –inbesagtem Jubiläumsjahr für die<br />

erste „Datejust“.<br />

Wasserdichte Gehäuse hatte Rolex bereits 1926 eingeführt<br />

und den damit ausgerüsteten Uhren den bezeichnenden<br />

Namen „Oyster“ (Auster) gegeben. Das<br />

erste Automatikwerk war 1931 erschienen, und<br />

weil ein solches Werk ohne manuelles Eingreifen<br />

theoretisch ewig läuft, hießen die Uhren<br />

fortan „Oyster Perpetual“. Nun, 1945, kam dann<br />

noch ein Fensterdatum hinzu. Der wenig später<br />

dafür gefundene Name lautete „Datejust“ und<br />

kombinierte die Bestandteile Date für „Datum“<br />

und just für „gerade jetzt“, denn die Anzeige im<br />

Fenster bei drei Uhr schaltete pünktlich um<br />

Mitternacht.<br />

Der Wegzur Perfektion. Bis heute hat sich die<br />

ohnehin annähernd perfekte Uhr stetig weiterentwickelt:<br />

1954 kam die berühmte Datumslupe,<br />

die das Ablesen der kleinformatigen<br />

Zusatzfunktion erleichterte; 1972 ermöglichte<br />

ein Sekundenstopp das exakte Einstellen der<br />

Uhrzeit; 1974 führte Rolex kratzfeste Saphirgläser<br />

in die Uhrenwelt ein; und 1977 kam dann noch die<br />

Schnellkorrektur für das Datum, das bis dahin durch<br />

Drehen der Zeiger justiert werden musste.<br />

Über all die Jahre behielt die „Datejust“ ihre ursprüngliche<br />

Gehäusegröße von 36 Millimetern. Erst 2009<br />

UHRENTECHNI-<br />

SCHER MEILEN-<br />

STEIN. Dieerste<br />

Rolex„Datejust“<br />

erschien 1945.<br />

BETONT ELEGANT. Mit Bicolorgehäuse,<br />

champagnerfarbenem Zifferblatt und<br />

Jubilé-Band wirddie robuste Alltagsuhr<br />

zum elegantenAbendbegleiter.<br />

KLEINE HERREN-<br />

GRÖSSE.<br />

Die„Datejust36“,<br />

hier mit glatter<br />

Lünette,wirdheute<br />

noch gern von<br />

Männerngetragen.<br />

erschien die 41 Millimeter große „Datejust II“, die 2016<br />

erneut überarbeitet wurde und seitdem „Datejust 41“<br />

heißt. Heute tickt in dieser Uhr, genauso wie in der weiterhin<br />

erhältlichen „Datejust 36“, das verbesserte<br />

Rolex-Automatikkaliber 3235 mit 70 Stunden<br />

Gangreserve und Chronometerzertifikat. Zudem<br />

gibt es Damengrößen mit 34, 31 und 28 Millimetern,<br />

in denen andere Werke ihren Dienst verrichten.<br />

Sie alle sind bis100 Meterwasserdicht.<br />

Die Gestaltungsvielfalt ist immens: Neben den<br />

verschiedenen Größen stehen eine glatte und<br />

eine geriffelte Lünette sowie das dreireihige<br />

Oysterband sowie das fünfreihige Jubiléband<br />

zur Wahl. Darüber hinaus kann der Träger beim<br />

Material aus Edelstahl sowie Bicolor-Kombinationen<br />

aus Edelstahl und Gelb- beziehungsweise<br />

Roségold wählen. Bei den Zifferblättern gibt es<br />

gar kein Halten mehr: Die Farben sind genauso<br />

vielfältig wie die Formen und Beschaffenheiten<br />

der Stundenindexe.<br />

All diese Uhren vereinen die wichtigen Merkmale,<br />

die die „Datejust“ einst berühmt gemacht<br />

haben: Wasserdichtheit, Automatikaufzug, Datum und<br />

Chronometergenauigkeit. Dank dieser Features –und<br />

der Detailverbesserungen der vergangenen 75 Jahre –<br />

kommt die „Datejust“ der uhrmacherischen Perfektion<br />

heute näher denn je. s<br />

Fotos: Beigestellt.<br />

30 <strong>Schaufenster</strong>


LUXURY TIMES<br />

Es grüntsogrün<br />

Glashütte Original bringt die Natur auf dieUhr.Inspirieren<br />

ließen sich die Designer der hauseigenen Zifferblattmanufaktur<br />

in Pforzheim dabei vomtiefen Grün desWaldes.<br />

Text: Alexander Pfeffer<br />

Grüne Zeitmesser liegen aktuell schwer im<br />

Trend. Nicht zuletzt symbolisieren sie<br />

einen naturverbundenen Lifestyle –soist<br />

es momentan hip, sich mit dem Thema<br />

Garteln auseinanderzusetzen oder sich die<br />

eine oder andereZimmerpflanze in den Raum zu stellen.<br />

Letztereshaben die Meistervon GlashütteOriginal in der<br />

sächsischen Uhrenhauptstadt Glashütte gar nicht nötig,<br />

sind sie an ihrem Arbeitsplatz doch von den<br />

dichten, immergrünen Nadelwäldern desErzgebirges<br />

umgeben. Die Tannen wachsen ihnen<br />

quasi zum Fenster herein. Was läge also näher,<br />

als dies zur Inspiration für die Gestaltung eines<br />

neuen Zifferblattsheranzuziehen?<br />

Tatsächlich begeistert die neue „PanoMaticLunar“<br />

durch ihr kräftiges und tiefes Grün. Der<br />

Farbverlauf des handgefertigten Zifferblatts<br />

hebt sich dabei besonders hervor: Ausgehend<br />

von einem intensiven Dunkelgrün im Zentrum,<br />

changiert die Farbe bis hin zu einem schwarzen<br />

Farbton am Rand.<br />

SIGNIFIKANT. Eine<br />

Spezialität, die der<br />

„PanoMatic“ihren<br />

Namen gibt: das<br />

große Panoramadatum<br />

auf vier Uhr.<br />

MANUFAKTUR. Die<br />

aufwendigeHerstellung<br />

der Mondscheibe<br />

der „PanoMaticLunar“<br />

wirdebenfalls in Pforzheim<br />

realisiert.<br />

Fotos: Beigestellt.<br />

Unikate. Für diesen effektvollen Verlauf mit<br />

verschiedenen Schattierungen sorgen die<br />

Experten der hauseigenen Zifferblattmanufaktur<br />

in Pforzheim. Nachdem sie das Zifferblatt zunächst<br />

galvanisch vernickelt haben, wird der Rand behutsam<br />

mit schwarzem Lack besprüht, um den speziellen<br />

Dégradé-Effekt zu erreichen. Anschließend erfolgt die<br />

vollflächige Lackierung mit grünem Transparentlack.<br />

Durch diese filigrane Handarbeit entsteht ein besonderer<br />

Farbverlauf –auf diese Weise wird jedes Zifferblatt<br />

zu einem Unikat.<br />

Eingerahmt in ein poliertes und satiniertes Edelstahlgehäuse,<br />

präsentiert sich das Zifferblatt entsprechend<br />

dem Goldenen Schnitt, dem Gesetz ästhetischer Harmonie,<br />

mit seinen typisch dezentral angeordneten Anzeigen:<br />

So liegen die Hilfszifferblätter für Stunde und<br />

Minute und die kleine Sekunde auf einer senkrechten<br />

Achse innerhalb der linken Zifferblatthälfte, während<br />

das Panoramadatum bei vier Uhr angeordnet ist. Die<br />

mit Super-LumiNova ausgelegten weißgoldenen Zeiger<br />

bilden einen funkelnden Kontrast zum kräftigen Grün<br />

des Zifferblatts. Aber auch bei den inneren Werten geizt<br />

man bei Glashütte Original nicht: Durch den Saphirglasboden<br />

hat man einen ungehinderten Blick auf das Herz<br />

der Uhr, das hochfein vollendete Manufakturkaliber<br />

90-02. Die typische Duplex-Schwanenhalsfeinregulierung<br />

–eine Glashütter Spezialität –sowie weitere traditionelle<br />

Elemente des Glashütter Uhrenbaus, wie die<br />

Dreiviertelplatine, gebläute Schrauben und Zierschliffe,<br />

zeugen von ihrer Herkunft. Das Kaliber hat eine<br />

Schwingfrequenz von vier Hertz und verfügt über eine<br />

Gangreserve von 42Stunden. s<br />

BLICKFANG. Ein<br />

Detail des Manufakturkalibers,<br />

das durch<br />

den Saphirglasboden<br />

bewundert werden<br />

kann: die Schwanenhalsfeinregulierung.<br />

<strong>Schaufenster</strong> 31


LUXURY TIMES<br />

MitHaien<br />

tauchen<br />

ImWasser zu Hause: Ulysse Nardin zeigt mit seinen<br />

neuen Taucheruhren, in welchem Element man sich<br />

besondersheimisch fühlt.<br />

Text: Alexander Pfeffer<br />

ANSAGE. Zeigt den<br />

Haien, wo der<br />

Hammer hängt: Die<br />

„Hammerhead<br />

Shark“-Sonderedition<br />

vonUlysse Nardin in<br />

limitierter Auflage.<br />

Der Taucherchronograf<br />

wird vom<br />

UN-150-Manufakturkaliber<br />

mit Siliziumhemmung<br />

und<br />

48 Stunden Gangreserveangetrieben.<br />

MEERWERT. Vonder<br />

verschraubtenKrone<br />

bis zur invertierten<br />

Drehlünette –beim<br />

„Diver Chronograph<br />

44 mm“inTitan sind<br />

alle wichtigen<br />

Tauchercodes<br />

vorhanden.<br />

IM RAUSCH DER<br />

TIEFE. Der „Diver<br />

Chronograph<br />

44mm“inRoségold<br />

verfügt über eine<br />

Wasserdichtigkeit bis<br />

300 Meter.<br />

Der nächste Sommer kommt bestimmt,<br />

aber schon jetzt lässt Ulysse Nardin eine<br />

ganze Armada an tiefseetauglichen Zeitmessern<br />

aufdie Weltmeerelos. Ein ganzes<br />

Jahr haben die Schweizer Uhrmacher und<br />

-designer daran gearbeitet, die gesamte Taucheruhrenlinie<br />

zu überarbeiten und abzurunden. So gesellen sich zu<br />

den „Diver“-Modellen der Vorjahre, etwa der „Diver“ mit<br />

44 und 42 Millimetern Durchmesser oder der „Diver X“,<br />

heuer drei neue „Diver Chronographen“ hinzu: eine<br />

schwarze Version in Titan, eine Version im typischen<br />

Ulysse-Nardin-Blau und Roségold sowie eine limitierte<br />

und nummerierte „Hammerhead Shark“-Sonderedition.<br />

Hailight. Vor allem Letztere ist das „talking piece“ der<br />

Linie: Ein Modell, das stark genug ist, um als „sharkproof“<br />

zugelten. Als Inspiration diente dabei der Hammerhai.<br />

Diese Tiere tragen ihren Namen wegen der<br />

besonderen und unverkennbaren Form ihres Kopfes.<br />

Sie sind raffinierte Raubfische, die ihre spezielle Kopfform<br />

mit außen liegenden Augen zur besseren Erkennung<br />

ihrer Beute nutzen. Diese auf 300 Stück limitierte<br />

Edition trägt einen auf den Boden gravierten<br />

Hammerhai und weist damit diskret auf<br />

ihre großen Schwestern hin, die „Diver<br />

Great White 44mm“ und die „Diver Blue<br />

Shark 42mm“.<br />

Ein spezielles Gittermuster, mit dem der weit<br />

geöffnete Rachen des Hais hinterlegt ist, verstärkt<br />

die aggressive Ausstrahlung des Tiers für<br />

ein cooleres und männlicheres Aussehen. Außerdem<br />

sieht man den Hai nun frontal und nicht<br />

mehr im Profil für einen entschlosseneren und<br />

selbstsichereren Look. Wie von der „Hammerhead“-<br />

Tradition bei Ulysse Nardin gewohnt –die Marke entwickelt<br />

seit einigen Jahren blaue und rote „Hammerhead“-Editionen<br />

–, wird auch dieser Chronograf von<br />

einem automatischen UN-150-Manufakturkaliber mit<br />

Siliziumhemmung und 48 Stunden Gangreserve angetrieben.<br />

Rote Akzente finden sich überall: angefangen<br />

bei der Dichtung der Lünette über die Chrono-Sekundenzeiger<br />

und die Drücker bis schließlich zum Kautschukband<br />

mit einem dreidimensionalen Hammerhai<br />

bei zwölf Uhr. s<br />

Fotos: Beigestellt.<br />

32 <strong>Schaufenster</strong>


LUXURY TIMES<br />

Rund um die Uhr<br />

Zeit, drei führende Köpfe desWiener Uhrenhandels zu Wort kommen zu<br />

lassen: Welche Modelle versetzen sie in Staunen, wohin geht der Trend,<br />

und birgt die Krise auch eine Chance?<br />

LUKASE.SCHULLIN<br />

Juwelier Schullin<br />

ASTRID STÜGER-HÜBNER<br />

UhrmachermeisterHübner<br />

Wassind die wichtigsten Uhrentrends?<br />

Sehr gefragt sind momentan Two-<br />

Tone- bzw. Bicolor-Modelle, wie<br />

zum Beispiel Stahl mit Gelb- oder<br />

Roségold.<br />

Welche Uhrhat Sie zuletzt in Staunen<br />

versetzt?<br />

Die Rolex „Deep-Sea“ ist eine<br />

unglaubliche Darbietung des erstklassigen<br />

Ingenieurwesens im<br />

mechanischen Uhrenbereich; das<br />

Heliumventil lässt während der<br />

Dekompression die Moleküle<br />

schnell genug entweichen, somit<br />

kann man bis zu<strong>12</strong>.800 Fuß in die<br />

Hydrosphäre eindringen.<br />

Jede Krise bietet auch eine Chance:<br />

Welche wäre das für Ihre Branche?<br />

Man hat in den letzten Wochen<br />

mehr Zeit gefunden, sich damit zu<br />

beschäftigen, worauf man sich als<br />

Mensch und als Firma konzentrieren<br />

sollte. Es bietet eine Chance,<br />

sich vermehrt mit jenen Dingen zu<br />

beschäftigen, die zu den Kernkompetenzen<br />

gehören.<br />

ROLEX DEEP-SEA<br />

BREITLING CHRONOMAT<br />

Wassind die wichtigsten Uhrentrends?<br />

Die namhaften Hersteller besinnen sich auf ihre<br />

traditionellen Stärken. Man konzentriert sich auf<br />

die eigenen ikonenhaften Modelle –Revivals solcher<br />

Modelle bzw. Vintage-Uhren, die ihren Vorbildern<br />

sehr detailgetreu folgen, bleiben weiterhin<br />

ein ganz starker Trend.<br />

Welche Uhrhat Sie zuletzt in Staunen versetzt?<br />

Der Breitling „Chronomat“, das war die erste<br />

Uhr, die ich mir nach der Matura selbst kaufte,<br />

sogar mit dem schon damals außergewöhnlichen<br />

Rolleauxband. Dieses war technisch aber<br />

etwas problembehaftet. Daher hat mich die<br />

neue Konstruktion des „Chronomat“-Bandes<br />

wirklich erstaunt. Das Band ist optisch dem Original<br />

treu geblieben, aber technisch perfekt<br />

gefertigt. Für die Träger fürchte ich, dass da bei<br />

einer starken Belastung eher das Handgelenk zu<br />

Schaden kommt, als dass das Band nachgibt.<br />

Jede Krise bietet auch eine Chance: Welche<br />

wäre das für Ihre Branche?<br />

Ich glaube –und das zeigt auch unsere<br />

Erfahrung –, dass in solchen Zeiten<br />

besonders das Echte und Authentische<br />

gefragt ist. Starke Marken und einzigartige<br />

Produkte überzeugen –manchmal wird ein<br />

lang gehegter Wunsch gerade ineiner solchen<br />

Situation der Unsicherheit erfüllt, schließlich ist<br />

eine hochwertige Uhr etwas sehr Beständiges.<br />

Redaktion: Alexander Pfeffer, Fotos: Franz HELMREICH, Andreas TISCHLER, beigestellt.<br />

34 <strong>Schaufenster</strong>


LUXURY TIMES<br />

Perfection<br />

doesn’tcome<br />

in seconds.<br />

HERMANN GMEINER-WAGNER<br />

Juwelier Wagner<br />

LukasKehnen, Geigenbaumeister<br />

Die ganzeGeschichte auf www.meistersinger.com<br />

Wassind die wichtigsten Uhrentrends?<br />

Gehäusedurchmesser stabilisieren sich auf<br />

gut tragbare Größen. „Echte“ Damenmodelle,<br />

also keine verkleinerten Herrenmodelle,<br />

werden immer beliebter. Ein weiterer<br />

spannender Trend, speziell bei Golduhren,<br />

sind Kautschukarmbänder auf<br />

höchster Qualitätsebene.<br />

Welche Uhrhat Sie zuletzt in Staunen versetzt?<br />

TAG Heuer „Connected“ ist eine vielseitige<br />

Digitaluhr mit einem sehr attraktiven<br />

Preis­Leistungs­Verhältnis. Daher sieht<br />

man sie am Armgelenk quer durch alle<br />

Altersklassen und bei allen Gelegenheiten.<br />

Bulgari „Serpenti Seduttori“ ist eine sehr<br />

schöne Damenuhr, die neu interpretiert<br />

auf eine Designikone aufgebaut ist. Zeitlos<br />

und heutig, edel und elegant.<br />

Jede Krise bietet auch eine Chance: Welche<br />

wäre das für Ihre Branche?<br />

Hochwertige Markenuhren sind auch eine<br />

Wertrücklage, die ihrem Träger täglich<br />

Freude bereiten und sein Qualitätsbewusstsein<br />

unterstreichen.<br />

BULGARI SERPENTI SEDUTTORI<br />

TAGHEUER CONNECTED<br />

Astroscope<br />

DieEinzeigeruhr für<br />

Sternenguckerzeigtdas<br />

Datumund denTag mit<br />

seinem Himmelskörper.<br />

uvp1.990,- €<br />

Fürweitere<br />

Informationen


LUXURY TIMES<br />

Benzin im Blut<br />

Im Umfeld vonröhrenden Rennmotoren und coolen Oldtimern<br />

fühlen sich die folgenden Zeitmesser besonderswohl.<br />

Text: Alexander Pfeffer<br />

FÜR AUSTIN-<br />

HEALEY-FANS.<br />

Frederique Constant<br />

„Vintage Rally<br />

HealeyAutomatic“.<br />

36 <strong>Schaufenster</strong>


LUXURY TIMES<br />

Fotos: Beigestellt.<br />

Bereits seit 1988 fungiert Chopard als offizieller<br />

Zeitnehmer und Hauptsponsor der<br />

italienischen Oldtimer-Rallye Mille Miglia.<br />

In diesem Jahr müssen die Teilnehmer,<br />

darunter Chopard-Kopräsident Karl-Friedrich<br />

Scheufele, etwas länger auf das 1000-Meilen-Rennen<br />

warten, aber Ende Oktober wird esdann endlich so<br />

weit sein. Die zugehörigen Uhren gibt es schon jetzt:<br />

Neben einem Valjoux-Chronografen in Edelstahl präsentierte<br />

Chopard zur (Renn-)Saison <strong>2020</strong> einen Manufakturzeitmesser<br />

aus Edelstahl und Roségold, der neben<br />

dem Datum auch noch eine Gangreserveanzeige imStil<br />

einer Tankuhr bietet. Das Zifferblatt und die Aluminiumeinlage<br />

inder Lünette sind genauso in sportlichem Blau<br />

gehalten wie das vom Motorsport inspirierte gelochte<br />

Kalbslederband – daher der Name „Mille Miglia GTS<br />

Azzurro Power Control“. Für Vortrieb sorgt das hauseigene<br />

Automatikkaliber 01.08-C mit Chronometerzertifikat<br />

und 60 Stunden Gangreserve. Eslässt sich durch<br />

einen Saphirglasboden betrachten, auf dessen Rand die<br />

Mille-Miglia-Route Brescia–Roma–Brescia verzeichnet<br />

ist. Die Uhr misst 43 Millimeter und wird 500-mal<br />

gebaut.<br />

Ebenfalls zur Tradition geworden sind die Sondereditionen,<br />

die Frederique Constant regelmäßig für Fans der<br />

ehemaligen britischen Sportwagenmarke<br />

Austin-Healey lanciert. In<br />

diesem Jahr erscheint die „Vintage<br />

Rally Healey Automatic“ inzwei Versionen.<br />

Die sportlichere kombiniert<br />

ein 40 Millimeter großes Edelstahlgehäuse<br />

mit einem Zifferblatt in British<br />

Racing Green. Hinter dem Edelstahlboden<br />

tickt das bewährte Automatikkaliber<br />

Sellita SW200. Inden<br />

Gehäuseboden ist ein Austin-Healey<br />

100S graviert, der 2011 für fast eine<br />

Million Euro verkauft wurde. Zudem<br />

findet sich eine Miniatur des Fahrzeugs<br />

in der Präsentationsbox der<br />

Uhr.<br />

50 Jahre Monaco. Im vergangenen Jahr feierte TAG<br />

Heuer den 50. Geburtstag seiner legendären Rennsportuhr<br />

„Monaco“ und brachte aus diesem Anlass erstmals<br />

ein Serienmodell mit vollständig selbst entwickeltem<br />

Chronografenwerk heraus. Besagtes Manufakturkaliber<br />

Heuer 02 tickt auch in der brandneuen „Monaco Grand<br />

Prix de Monaco Historique Limited Edition“. Mit diesem<br />

Sondermodell huldigt die Schweizer Uhrenmarke dem<br />

Oldtimer-Grand-Prix in Monaco, zudessen offiziellem<br />

Zeitnehmer sie vom Automobile Club de Monaco<br />

ernannt wurde. Das auffällige Design greift die Farben<br />

der Veranstaltung auf und weist darüber hinaus mit<br />

ZU EHREN<br />

DES NEUEN<br />

BENTLEY.<br />

Breitling „Premier<br />

B01 Chronograph<br />

42 Bentley<br />

Mulliner Limited<br />

Edition“.<br />

DIE UHR<br />

ZUM OLDTIMER-<br />

RENNEN.<br />

Monaco „Grand<br />

Prix de Monaco<br />

Historique Limited<br />

Edition“.<br />

RENNSPORT<br />

PUR.<br />

DieChopard„Mille<br />

Miglia GTSAzzurro<br />

Power Control“ mit<br />

Gangreserveim<br />

Tankuhrenstil.<br />

einem stilisierten Fahrzeug zwischen ein<br />

und zwei Uhr auf die Veranstaltung hin.<br />

Außerdem findet sich das Logo des Grand<br />

Prix auf dem Saphirglasboden, hinter<br />

dem das automatische Chronografenkaliber<br />

mit 80 Stunden Gangreserve zu<br />

sehen ist. Die 39mal 39 Millimeter große<br />

Edelstahluhr ist auf 1000 Exemplare limitiert.<br />

Während Frederique Constant seine Healey-Uhren<br />

einer ganzen Automarke widmet,<br />

feiert die neue Breitling „Premier<br />

B01 Chronograph 42 Bentley Mulliner<br />

Limited Edition“ ein einziges Fahrzeug:<br />

Das Design der Uhr lehnt sich an den<br />

gleichzeitig lancierten Bentley Continental GT Mulliner<br />

Convertible an –genau genommen an dessen cremeweiß-rot-blaues<br />

Interieur. Als Gestaltungsgrundlage für<br />

dieses Sondermodell hat sich Breitling, wie schon bei<br />

der „Mulliner“-Edition aus dem vergangenen Jahr, die<br />

noch junge Kollektion „Premier“ ausgesucht, die elegante<br />

und sportliche Features vereint. Während das<br />

Gehäuse für Eleganz steht, bietet das Zifferblatt dynamische<br />

Möglichkeiten zur –zweifarbigen –Darstellung von<br />

Uhrzeit und Chronograf. ImInnern des 42Millimeter<br />

großen Edelstahlstoppers versieht das Manufaktur-<br />

Automatikkaliber B01 mit 70 Stunden Gangreserve und<br />

Chronometerzertifikat seinen Präsisionsdienst. s<br />

<strong>Schaufenster</strong> 37


LUXURY TIMES<br />

Alltagsallrounder<br />

Eine Stahluhr gehört zur Grundausstattung einesjeden<br />

Uhrenliebhabers. Acht neuefür das Handgelenk.<br />

Text: Alexander Pfeffer<br />

VACHERON CONSTANTIN „Overseas“.<br />

Eine neue, sechseckige Lünette,<br />

die an ein Malteserkreuz erinnert, und<br />

ein patentiertes Bandwechselsystem:<br />

2016 überarbeitete die GenferManufaktur<br />

seine „Overseas“-Kollektion.<br />

Das 41 Millimetergroße Dreizeiger-<br />

Stahlmodell, angetrieben vomKaliber<br />

5100 mit 60 Stunden Gangreserve, ist<br />

jetzt auch mit schwarzem Zifferblatt<br />

erhältlich.<br />

BULGARI „OctoFinissimo Automatic“.<br />

Dieerste „Finissimo Automatic“in<br />

Stahl (mit schwarz lackiertem Zifferblatt)<br />

stellte Bulgari Anfang des<br />

Jahres bei der LVMH WatchWeek in<br />

Dubai vor. Im Inneren tickt unverändert<br />

das Manufakturkaliber BVL138<br />

mit 2,23 Millimetern Bauhöhe.<br />

Dies istein Weltrekordauf dem<br />

Gebietder Automatikwerkemit<br />

Mikrorotor.<br />

WEMPE GLASHÜTTE „Iron Walker<br />

Automatik Chronograph“. Ende<br />

MailancierteWempe seine dritte<br />

Uhrenlinie: Die„Iron Walker“<br />

umfasstinsgesamt16verschiedene<br />

Edelstahluhren mit integriertem<br />

Metallarmband. Angeführt<br />

wirddie Kollektion vom42-Millimeter-Chronografen<br />

mit dem Automatikkaliber<br />

Eta-Valjoux 7753, das<br />

Wempe als Chronometerzertifizieren<br />

lässt.<br />

GRAND SEIKO „60th Anniversary<br />

Professional Diver’s600M Limited<br />

Edition“. Anlässlich des 60.Geburtstags<br />

vonGrand Seikofeiert das<br />

Kaliber 9RA5 seine Premiereineiner<br />

Taucheruhr.Das neue Spring-Drive-<br />

Kaliber istschlanker,präziser und mit<br />

einer längeren Gangreservevon bis zu<br />

<strong>12</strong>0 Stunden ausgestattet. Das Modell<br />

istabAugustineiner limitierten<br />

Auflage von700 Stück erhältlich.<br />

CERTINA „DS-1Big Date“.Die „DS-1Big<br />

Date“ hattevergangenes Jahr ihren<br />

großen Auftritt, anlässlich des<br />

60-Jahr-Jubiläums des „Doppelten<br />

Sicherheitssystem“-Konzepts.<br />

Heuer gesellt sich zum grünen<br />

Sondermodell eine Version mit<br />

dunkelblauem Dégradé-Zifferblatt.<br />

Der Saphirglasboden gewährt Einblick<br />

in das Powermatic-Kaliber 80.651 mit<br />

seiner Nivachron-Spirale, die höhere<br />

Magnetfeldsicherheit bietet.<br />

RADO „Golden HorseLimited Edition“.<br />

1957 kamen die erste Uhrenunter<br />

dem Namen Rado auf den Markt,<br />

darunterauch die „Golden Horse“.<br />

Als Hommage an das Original bringt<br />

die Schweizer Markeheuer eine auf<br />

1957 Stück limitierteEdition heraus.<br />

Signifikantsind die original Indexe<br />

und Zeiger,die beiden goldenen<br />

Seepferdchen und das rote<br />

Datum.<br />

AUDEMARSPIGUET „RoyalOak Automatik“.Eine<br />

im wahrstenSinne kleine<br />

Sensation liefert die Schweizer Manufaktur<br />

mit der ersten34-mm-„Royal<br />

Oak“ mit Automatikwerk, da man bei<br />

den kleineren Modellen bislang rein<br />

auf Quarzwerkesetzte. Angetrieben<br />

werden die Neuheiten vomneuen<br />

Kaliber 5800,welches als klassischer<br />

Dreizeiger mit Fensterdatum auf drei<br />

Uhrdaherkommt.<br />

EBEL „Sport Classic Automatic“. Vor<br />

zwei Jahren feiertedie „Sport Classic“<br />

mit ihrer abgerundetenSechseckform,<br />

den fünfSchrauben und dem<br />

wellenförmigen Band ihr Comeback.<br />

Seit heuer gibtesdie 40 Millimeter<br />

große und bis fünfBar wasserdichte<br />

Stahluhr mit einem Eta-2892-Automatikwerk<br />

auch mit blauem Zifferblatt.<br />

Fotos: Beigestellt.<br />

38 <strong>Schaufenster</strong>


THAT‘S LIFE<br />

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WANDLUNGSFÄHIG<br />

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GOOD LIFE<br />

SCHLAFSOFA-PROGRAMM<br />

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ECKKOMBINATIONEN | FAUTEUIL | HOCKER<br />

4Armlehnen I 7Varianten Rückenkissen I 52 Elemente zur Auswahl<br />

Fußvarianten: Edelstahl I Metall verchromt oder schwarz<br />

Holz massiv Buche I Eiche I Nussbaum<br />

integrierter Bettkasten I Stoffbezug abziehbar<br />

z.B.: B240 x162 cm I Liegefläche: B138 x210 cm<br />

in Stoff ab2.585,–<br />

auch in Leder erhältlich


GOURMET<br />

Aufgedeckt<br />

HELFERLEIN. In vierter Generation leistetdie Werkstätte Carl<br />

Auböck in der Wiener Bernardgasse ihren Beitrag zum österreichischen<br />

Design- und Kunstbetrieb,hier etwa in Form einer<br />

helfenden Hand aus Messing beim Flaschenöffnen, 198 Euro,<br />

zu beziehen im Onlineshop über diesellerie.com<br />

Kostnotiz<br />

Das Hotel Hirschen im vorarlbergischen<br />

Schwarzenberg schafft<br />

dem um sich greifenden Fernweh<br />

Abhilfe: Am 11. Juni startet dort die<br />

Veranstaltungsreihe „Gasthaus zum<br />

Fernweh“. Montags wird inKooperation<br />

mit dem Mochi-Team ein japanisch<br />

inspiriertes Omakase-Menü serviert,<br />

donnerstags kocht man italienisch<br />

in der „Osteria Al Amore“, freitags<br />

gibt’s französische Klassiker aus<br />

der „Brasserie aux Amis Sauvages“<br />

und sonntags Tacos von Köchin Lucía<br />

in der „Cantina Montenegro“ aus ihrer<br />

mexikanischen Heimat.<br />

WELTREISE. DieVeranstaltungsreihe<br />

„Gasthaus zum Fernweh“imHotel<br />

Hirschen in Schwarzenbergentführt bis<br />

September in ferne Länder.<br />

Shatta<br />

(für 1mittelgroßes Glas)<br />

•250 groteoder grüne Chilischoten, zu sechs Monate. Das Öl setzt sich<br />

vonStielen befreit und mit den ab und verfestigt sich im Kühlschrank,<br />

deshalb vorder Verwen-<br />

Samen in sehr dünne Ringe<br />

geschnitten<br />

dung gut umrühren, um alles<br />

•1ELSalz<br />

wieder gleichmäßig zu verteilen.<br />

•3ELApfelessig<br />

•••<br />

•1ELZitronensaft<br />

Sami Tamimi –langjähriger Businesspartner<br />

von Kultkoch Yotam<br />

•Olivenöl zum Auffüllen<br />

Ottolenghi –und Tara Wigley geben<br />

in diesem Buch Einblicke indie<br />

Die Chilis und das Salz in einem<br />

mittelgroßen sterilisierten Glas orientalische Küche mit Rezepten<br />

sorgfältig vermengen. Fest verschließen<br />

und für drei Tage in den Bällchen oder Hähnchen-Musa-<br />

für die Chilisoße Shatta, Labneh-<br />

Kühlschrank stellen. Die Chilis am khan: „Palästina –Das Kochbuch“,<br />

dritten Tagabtropfen lassen und DK Verlag, 28,80 Euro.<br />

im Mixer pürieren –entweder zu<br />

einer feinen Paste oder nur grob<br />

zerkleinern, sodass noch Stücke<br />

verbleiben. Den Essig und den<br />

Zitronensaft untermixen und das<br />

Ganze zurück in das Glas geben.<br />

Mit Olivenöl bedecken und im<br />

Kühlschrank lagern. Das fertige<br />

Shatta hält sich im Kühlschrank bis<br />

Redaktion: Sissy Rabl, Fotos: Die Sellerie, Jenny Zarins, f.d.dt. Ausgabe: Dorling Kindersley Verlag, Cornelius Klimt, beigestellt.<br />

40 <strong>Schaufenster</strong>


CASTELLO DI<br />

VICCHIOMAGGIO<br />

AUS DEM HERZEN ITALIENS<br />

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Unserlangjähriger Freundund Starwinzer John Matta stehtmit seinen Weinen<br />

seit fast fünf Jahrzehnten für wahren Hochgenuss ausder Toskana! Wenn ein<br />

Weinmacher von einemWein 45 Jahrgänge vinifiziert, zeugt das nichtnur von<br />

großerLeidenschaft, sondern noch viel mehr voneiner großartigen Konstanz<br />

und hohenQualität desWeins!<br />

Hoch oben auf einemHügel über Greve, im Herzendes ChiantiClassico Gebietes, liegt<br />

das majestätische CASTELLO VICCHIOMAGGIO, erbaut um 1400. Der Starwinzer und<br />

Weinliebhaber sorgt stetsfür eine Steigerung seiner Weine, mitunter wegen dem„Grand<br />

Cru“ Gedanken, bei dem jede Lagegetrennt ausgebaut wird.<br />

45 JAHRE AGOSTINO PETRI –JUBILÄUMSANGEBOT!<br />

CHIANTI CLASSICO AGOSTINO PETRI RISERVA2016<br />

VERKOSTUNGSNOTIZ: Drei Gründe machen diesen Chianti Classico zueinem Unikat: Der<br />

sehr alte Weinberg, die limitierte Produktion und seine exzellente Qualität! Der rubinrote Wein<br />

besticht durch eine reife Frucht in der Nase. Am Gaumen feine Anklänge von roten Früchten,<br />

elegant im Abgang. Angenehm zu trinken, mit gutem Potenzial für die nächsten Jahre.<br />

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Alkohol: 14 %vol., lagerfähig bis 2025 Listenpreis €16,90 je 0,75-l-Flasche Alexander Gottardi (rechts)<br />

gemeinsam mit seinem langjährigen<br />

Partner &Freund John Matta (links)<br />

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MAULTASCHEN.<br />

MaxNennstiel,<br />

Yannik Spielmann<br />

und Luca Bierkler<br />

(v.l.) machen die<br />

Spezialität selbst.<br />

Gekommen,<br />

um zu<br />

bleiben<br />

Vier gastronomische Pop-ups, die<br />

während der Coronakrise<br />

enstanden sind und sie gern<br />

überdauern würden.<br />

Text: Sissy Rabl<br />

PASTA. Sebastian<br />

Hofer,Cornelius<br />

Klimt, Stefan<br />

Doubek, Kevin<br />

Nowak (v. l.) von<br />

Tutto Pasta.<br />

Nach knapp zwei Wochen Einzelquarantäne<br />

kämpfte Max Hauf mit der Langeweile<br />

und bat seine Freundin Katrin Wondra<br />

just darum, ihm acht Kilo vom<br />

Schwein, Haut, Knochen, Kopf inklusive,<br />

vor die Tür zu stellen: Er wolle sich im Ramenkochen<br />

versuchen (seine Dusche war bereits vollgestellt mit<br />

kübelweise fermentierendem Kimchi). Schließlich<br />

musste der gelernte Koch seine Reise imFernen Osten –<br />

zuletzt Japan –wegen der Pandemie verfrüht abbrechen,<br />

und so konnte ersich wenigstens die Aromen<br />

näherbringen. Nach zwei Tagen wurde das Ergebnis<br />

unter strikter Einhaltung der Abstandsregeln im Flur<br />

von Freundin Wondra –ebenfalls gelernte Köchin –und<br />

ihrer Quarantänemitbewohnerin Sophie Kernreiter, mit<br />

der sie auch gemeinsam für den Gastronomiebetrieb<br />

Neni arbeitet, verkostet und für gut befunden.<br />

Allerdings waren vier Liter Ramen ein bisschen viel für<br />

den Eigenbedarf, und so meldeten sich einen Instagram­Post<br />

später zahlreiche Freunde und Bekannte für<br />

eine Kostprobe an. Die Rückmeldungen fielen so positiv<br />

aus, dass die drei beschlossen, das Projekt unter dem<br />

Namen „Makaso“ fortzuführen: Was hier japanisch<br />

klingt, ist inWirklichkeit ein Kofferwort, zusammengesetzt<br />

aus ihren Vornamen. „Wir haben in kürzester Zeit<br />

so viele Leute kennengelernt, sei es in der Gastro­ oder<br />

Kreativszene, die unser Vorhaben unterstützen wollten,<br />

das ist unglaublich“, sagt Wondra. In der Küche wurde<br />

mit immer neuen Rezepten und immer größeren Töpfen<br />

hantiert, bis das Unterfangen den wohnlichen Rahmen<br />

sprengte. Da im Café Kandl im siebten Bezirk<br />

gerade noch umgebaut wird, konnte sich das Trio dort<br />

einmieten, zwei Mal die Woche werden die Ramenkits<br />

auf Anfrage inder näheren Umgebung ausgeliefert oder<br />

können abgeholt werden. Es handelt sich nämlich nicht<br />

um ein fertiges Endprodukt, das Finish muss man selbst<br />

hinlegen. Etwa Nudeln und Brühe aufkochen oder Toppings<br />

wie Enoki, hart gekochtes Ei, Frühlingszwiebel,<br />

Chilisoße und Sesam möglichst fotogen im fertigen<br />

Schüsselchen anordnen.<br />

Fotos: Lukas Schraml, Pilar Schacher, Isabelle Nonveiller, Sebastian Hofer, beigestellt.<br />

42 <strong>Schaufenster</strong>


Aus einer Mischung aus zuviel Zeit und zu wenig Angebot<br />

entstand auch das kleine Unternehmen Maultaschen<br />

Delivery. Die Studenten Max Nennstiel und Luca<br />

Bierkler sowie der Koch Yannik Spielmann versuchen<br />

seit Jahren vergeblich, eine deutsche Kindheitserinnerung<br />

in Österreich Realität werden zu lassen: Maultaschen<br />

nach Großmutters Art gebe eshierzulande kaum.<br />

In Deutschland nennt man die Teigtäschchen im Übrigen<br />

auch „Herrgottbescheißerle“: Laut Herkunftsmythos<br />

hätten ursprünglich Mönche so in der Fastenzeit<br />

geschwindelt und das Fleisch im Teig versteckt. Die drei<br />

experimentierten also in der eigenen Küche und tasteten<br />

bald über Instagram das mögliche Interesse im<br />

Bekanntenkreis ab. Die Resonanz war vor allem unter<br />

deutschen Freunden groß, wächst aber auch stetig<br />

unter österreichischen Bekannten: „Da mussten wir bei<br />

der Auslieferung schon einmal zehn Minuten mehr einplanen,<br />

um so manchen zu erklären, was denn Maultaschen<br />

eigentlich sind und wie man sie isst“, schmunzelt<br />

Spielmann. Die Antwort: Herzhaft gefüllte Teigtaschen<br />

–hier in vegetarischer und herkömmlicher Variante –,<br />

die man kurz anbrät und mit Schmorzwiebeln und Kartoffelsalat<br />

oder als Suppeneinlage verspeist. Mittlerweile<br />

produziert und verkauft man auch in der Genussmanufaktur<br />

am Yppenplatz und plant die eigene Präsenz<br />

von Instagram hin zu analogen Wiener Märkten zu<br />

verschieben.<br />

Virale Inhalte. Instagram hat sich als Medium der Wahl<br />

für die meisten Aktionen und Pop-ups der Coronazeit<br />

etabliert. So auch bei Tutto Pasta. Hier haben sich die<br />

Akteure zwar über drei Ecken gekannt, über Instagram<br />

aber überhaupt erst organisiert: Gastronom Cornelius<br />

Klimt (eröffnet heuer den Donauhof ), Koch Stefan Dou-<br />

„Unglaublich, wie<br />

viele Menschen uns<br />

in kurzer Zeit<br />

unterstützten.“<br />

TACOS. Georg<br />

Schmidhuber ließ<br />

Tacos aus dem Fenster<br />

zu Kunden herab.<br />

bek (ehemals stellvertretender Küchenchef bei Konstantin<br />

Filippou), Grafikdesigner Sebastian Hofer (gründete<br />

etwa die Plattform vorfreude.kaufen) und Kevin Nowak<br />

haben den Lieblingsitaliener in die Küchen Wiens transportiert:<br />

Eingewickelt im trashig-schönen rot-weiß-karierten<br />

Tischtuch, wurden hausgemachte Ricotta-Gnocchi<br />

und Tomatensugo zum Aufkochen, Gazpacho im<br />

Glas als Vorspeise und Ricciarelli di Siena im Sackerl als<br />

Dessert ausgeliefert. Die beigelegte Kochanleitung, frisches<br />

Basilikum, ein grobes Stück Parmesan, Teelicht<br />

und Streichhölzer sorgten für die Atmosphäre. „Es sollte<br />

den Eindruck von einem ersten Date beim Italiener im<br />

New York der Neunziger widerspiegeln“,<br />

beschreibt Klimt. Die Non-Profit-Aktion hat<br />

dem Quartett so viel Spaß gemacht, dass es<br />

bereits darüber nachdenkt, sie auch nach<br />

Ende der Coronakrise zuwiederholen oder<br />

als Cateringdienst anzubieten.<br />

Auch Georg Schmidhuber will sein als Charity-Projekt<br />

angelegtes Take-away zukünftig in<br />

Form eines Restaurants fortsetzen, das mit<br />

viel Glück noch dieses Jahr aufsperren soll.<br />

Ganz im Stile Rapunzels und im Sinne der Coronamaßnahmen<br />

ließ er seine Tacokits aus dem Fenster zu seinen<br />

Kunden herab, daher auch der Name La Taquería la<br />

Ventana. Selbst gemachte Maistacos servierte er mit<br />

Cochinita Pibil (Bio-Schweineschulter in Bananenblättern<br />

gegart), Tomatillo-Chipotle-Salsa, eingelegten roten<br />

Zwiebeln und schwarzen Bohnen. „Die Nachfrage nach<br />

original mexikanisch zubereiteten Tacos hat mich selbst<br />

überrascht“, meint Schmidhuber und werkt deshalb an<br />

der Eröffnung einer Taquería in Wien. s<br />

Tipp<br />

RAMEN. MaxHauf,<br />

Katrin Wondraund<br />

Sophie Kernreiter<br />

stehen hinterMakaso.<br />

CORONA-POP-UPS. Mehr Infosund Bestellungen über Instagram:<br />

@tuttopasta_vie, @makaso_ramen, @taqueria.la.<br />

ventana und @maultaschen.delivery.vienna.Maultaschen<br />

gibtesauch am Yppenplatz in der Genussmanufaktur.<br />

<strong>Schaufenster</strong> 43


Im Keller<br />

von Gerhard Hofer<br />

Der Augarten hat ein wunderbares Restaurant bekommen,<br />

in dem es streng genommen keine Beilagen gibt.<br />

Geschmacksfrage<br />

von Rainer Nowak<br />

Info<br />

Zuden vielen amüsant-peinlichen<br />

Momenten im Leben gesellte sich<br />

zuletzt einer in Gestalt des Eigentümers<br />

und Geschäftsführers der Tageszeitung<br />

„Der Standard“. Ich wollte das gemeinsame<br />

Abendessen für diese Lokalkritik<br />

nutzen und bemerkte erst beim Eintreffen<br />

im Sperling, dass ich meine Brieftasche<br />

liegen hatte lassen. Sie ahnen, worauf ich<br />

hinauswill, die Transparenz und alle<br />

Compliance-Regeln erfordern folgendes<br />

Geständnis: Die Rechnung für das an dieser<br />

Stelle beschriebene Lokal ging auf Kosten<br />

des Kollegen von der Konkurrenz. Es<br />

blieb an diesem Abend nicht bei einer<br />

Merkwürdigkeit: Als Tester ist esnämlich<br />

unmöglich, das Social Distancing aufrechtzuerhalten.<br />

Ich koste immer von den<br />

anderen Tellern. Und weiter: Wie soll man<br />

eigentlich Restaurantchef, Koch und Kellner<br />

hinter den Masken erkennen? Zumal<br />

die Gruppe im Sperling wirklich aus alten<br />

Bekannten besteht: Andreas Sael und<br />

Aurelio Nitsche haben schon viele Lokale<br />

gesehen und eröffnet, unter anderen das<br />

Hill in Sievering. Nun führen sie das optische<br />

Schmuckstück im Augarten, das<br />

wirklich empfehlenswert ist. (Darf man in<br />

der Post-Coronazeit eigentlich noch<br />

Lokale kritisieren? Ja, aber noch besser,<br />

man schreibt nur über halbwegs vernünftige.)<br />

Mit den Park-Restaurants war es lang<br />

wie mit den Hotelgaststätten: Die Wiener<br />

trauten ihnen nicht. Seit sie aber ihren<br />

Großstädter gemacht haben, verstehen<br />

sie, dass auch ein Lokal im Park nicht nur<br />

Kaffee und Kuchen serviert.<br />

Danke auch an die Familie Reitbauer.<br />

Jedenfalls werden hier schnörkellose<br />

Gerichte gereicht, die ohne Beilagen pur<br />

serviert werden. Allein das ist schon dankenswert.<br />

Wenn dann noch eine zart gebackene<br />

Forelle aufgetragen wird, verdient<br />

das donnernden Applaus –ebenso wie ein<br />

unvergleichbarer oben knuspriger, unten<br />

mürber Schweinebauch. Die Roten Rüben<br />

fallen so fein säuerlich-aromatisch aus,<br />

dass sich die lokalen Grünen sicher auch<br />

ohne Fahrrad in Kopenhagen wähnen. Wie<br />

die Küche überhaupt Gemüse kann und<br />

mag, Austernpilze schmecken ebenso<br />

leicht wie geschmort. Dass man die Melanzani<br />

auf der Karte übrigens Eierfrucht und<br />

im Untertitel Aubergine nennen muss,<br />

erzürnt nicht nur den sonst hier auch<br />

zufriedenen Wiener Tourismusdirektor.<br />

Ich knabbere noch ein wenig an der glasig<br />

gebratenen Hühnerbrust und überlege, im<br />

Augarten zucampieren. Dafür brauche ich<br />

auch kein Geld. Das nächste Mal zahle ich<br />

dann wieder. s<br />

Sperling im Augarten, ObereAugartenstraße 1, 1020 Wien, Tel.: +43/(0)1/997 72 66, Restaurant:<br />

Mo–Sa: 9–22 Uhr, So: 9–18 Uhr. Mehr Kolumnen auf: DiePresse.com/lokalkritiken<br />

Aber das ist jagar kein Roter!“ Ja, diesen<br />

Satz hört Hans Czernymanchmal,<br />

wenn er seinen RotenVeltliner präsentiert.<br />

Er erklärt dann geduldig, dass der<br />

Name von der rot leuchtenden Farbe der<br />

Trauben stammt, dass der Rote Veltliner<br />

eine der ältestenWeißweinsorten, dass<br />

schon die alten Römer...Ja, darauf muss<br />

man gefasst sein, wenn man dem Chefdes<br />

Weinguts Wimmer-Czernyaus Fels am<br />

Wagram solche Fragen stellt. Czernyist<br />

nämlich auch Obmann der Slow-Food-<br />

Community „RoterVeltliner Donauterrassen<br />

Austria“. Zehn Weingüter aus vier<br />

Weinbauregionen mit einer Mission: Den<br />

RotenVeltiner zu würdigen. Das Coronavirus<br />

hat den Startschuss der Mission verzögert.<br />

Aber man kann ja vorkosten: Den<br />

„RotenVeltliner 2019“ vomWimmer-Czerny:Würzig,<br />

harmonisch, sehr burgundisch.<br />

Der perfekteWein gegen die Krise.<br />

Wimmer-Czerny, „RoterVeltliner 2019“,<br />

9,70Euro ab Hof, www.wimmer-czerny,at<br />

VomGreißler<br />

Dietypisch saurig-saftige<br />

Süße von Kimchi gibt es<br />

hier ohne Chili und vegan:<br />

Das Team von das Ferment<br />

verkauft weißes Kimchi<br />

gläschenweise, genauso<br />

wie eingelegte Gelbe<br />

Rüben und Radieschen.<br />

Weißes Kimchi, 6,90 Euro, bei das Ferment.<br />

#Foodie<br />

Ein Hokkaido-<br />

Milchbrötchen,<br />

Kimchi Slaw und<br />

Rindfleisch vom<br />

X.O.Beef: Über<br />

Events wie den Burger<br />

Brunch von Noble<br />

Savage erfahren Sie auf Facebook und<br />

Instagram unter @diepresse.essentrinken<br />

Redaktion: Sissy Rabl, Fotos: Christine Pichler (2), beigestellt.<br />

44 <strong>Schaufenster</strong>


SELEKTION<br />

Platz nehmen undentspannen. Und zwar genau dort, wo man möchte.<br />

Die frei stehenden Rückenkissen sowie das Nackenkissen und die<br />

Armlehne sind bei der Sitzgruppe „Verona“ von Ada Austria premium<br />

frei positionierbar. Zudem überzeugt „Verona“ durch eine<br />

komfortable Relaxliege, die sich per Knopfdruck verstellen lässt.<br />

www.ada.at<br />

High Class. Das Boxspringbett „Piazza“ von Joka bringt noble<br />

Eleganz in jedes Schlafzimmer, der sensationelle Liegekomfort wird<br />

höchsten Ansprüchen gerecht. So lässt es sich in edlem Design<br />

traumhaft ruhen!<br />

www.joka.at<br />

„Limited Edition 20“. Das Aktionsbett gibt es bis Ende August zum<br />

Bestpreis. Hoher Anspruch an Design, erstklassiger Liegekomfort<br />

und ein Kopfteil, das durch seine softe Polsterung ein sanftes Anlehnen<br />

verspricht, punkten.<br />

www.schramm-werkstaetten.com/betten<br />

Wohnlich. Der von Jean-Marie Massaud meisterhaft entworfene<br />

„Kensington“-Esstisch in Verbindung mit traumhaftem Sitzkomfort<br />

und elegantem Design der drehbaren „Stanford Bridge“-Essstühle<br />

sind die perfekte Ergänzung im Wohnraum. Gesehen bei: Poliform<br />

Wien, Franz-Josefs-Kai 47, 1010 Wien<br />

Fotos: Beigestellt<br />

SELEKTION ist eine Verlagsserie der „Die Presse“ Verlags-Gesellschaft m.b.H. &CoKG, 1030 Wien, Hainburger Straße 33,<br />

Koordination: Alexander Reichel, E-Mail: alexander.reichel@diepresse.com, Telefon: +43/(0)676/871 97 01 84<br />

<strong>Schaufenster</strong> 45


ZENTRUM. DieHauptstadt<br />

Tirana wächst: Gebaut<br />

wirdgroßund auffällig.<br />

Alter Stahl,<br />

neuer Glitzer<br />

An der Küste entstehen Hotelkomplexe,das Hinterland ist still. In den<br />

Städten Albaniens ist einiges an Aufbruchsstimmung zu spüren.<br />

Text: Franz Lerchenmüller<br />

Fotos:Alla Simacheva/IStock<br />

46 <strong>Schaufenster</strong>


Wer morgens um acht durch<br />

das erwachende Elbasan<br />

bummelt, erkennt bald, wo<br />

die Sehnsuchtsziele der<br />

Menschen liegen: anderswo.<br />

Annis Cosmetics, der<br />

Damensalon Lady Diena, die<br />

Irish Bar und die Bar Playstation säumen die Rruga<br />

Rinia. Zwischen Maserati-Pub und Barber Shop Henry<br />

riecht es nach scharf geröstetem Kaffee und frisch<br />

Gebackenem. Gerade öffnet Euro-Kids mit Spielzeug für<br />

hoffentlich künftige EU-Bewohner seine Türen. Vor der<br />

Farmaci Berlin wäscht ein Mann seinen alten Mercedes<br />

mit einem Schwamm wie eine Geliebte. Und aneinem<br />

der kleinen, runden Cola-Kioske stopft ein Opa seinem<br />

Enkel ein Stück Schokolade in die Schultasche,<br />

worauf der Bub über das ganze<br />

Gesicht strahlt. Der alten Frau auf der Mauer<br />

vor dem Smart Home PC Point kann der<br />

Besucher zwar ein Paar selbst gestrickte<br />

Socken für umgerechnet fünf Euro abkaufen,<br />

aber Näheres über ihr Leben in Albaniens<br />

drittgrößter Stadt lässt sich mit Händen<br />

und Füßen eben nicht erfragen. Und so<br />

Das Land ist nicht<br />

mehr Gnadenhof<br />

für Autoschrott<br />

aus Mitteleuropa.<br />

ist erfroh, später wieder Ina Havaraj, die Reiseführerin,<br />

an seiner Seite zuwissen.<br />

Albanien ist ein faszinierendes Land, das jede Menge<br />

Fragen aufwirft und unendlich viele Geschichten<br />

erzählt –wenn jemand da ist, der sie übersetzt. Will<br />

man mehr erfahren als reines Reiseführerwissen, bedarf<br />

es einer kompetenten Begleitung wie etwa der 27-jährigen<br />

Ina, die Psychologie studiert hat, sich im Tourismus<br />

aber besser aufgehoben fühlt. Trotz Korruption und<br />

hoher Arbeitslosigkeit im Land hat sie ihren Optimismus<br />

nicht verloren: „Es wird javon Tag zuTag besser.“<br />

Ölpumpen und Baukräne. Schon optisch prägen tiefe<br />

Gegensätze das Land. Da sind die schwarz-verschmierten<br />

Ölförderpumpen der ehemaligen Stalin-Stadt<br />

Kucova, die sich bis in Hinterhöfe hinein<br />

heben und senken wie versehentlich nicht<br />

stillgelegte Industriedenkmäler. Zur gleichen<br />

Zeit drehen sich in Tirana moderne Baukräne<br />

über den beigefarbenen Villen und den<br />

Grenzmauern der Rolling Hills, des neuen<br />

Reichenviertels.<br />

Noch sind im ganzen Land klapprige Busse<br />

aus Deutschland und rostige Lkw mit „Eis-<br />

→<br />

<strong>Schaufenster</strong> 47


Infos<br />

Hotel: Sokrat HotelinTirana: Gut<br />

gelegen, ruhig, großes Frühstück.<br />

hotelsokrat.com<br />

HotelGuri in Elbasan: in der Festung,<br />

zu italienischer Villa umgebaut.<br />

Tel.: +355/(0)69208/30 89<br />

Essen/Trinken: Typisch sind frisches<br />

Gemüse inkl. Knoblauch<br />

und Frühlingszwiebeln, Schafskäse<br />

und Brot. Byrek mit Spinat,<br />

Käse oder Faschiertem. Fermet<br />

(Sauercreme aus Ziegenmilch),<br />

Auflauf von Elbasan (mit Joghurt,<br />

mariniertem Lamm und<br />

→<br />

mann“-Aufschrift unterwegs. Aber Albanien ist nicht<br />

mehr nur der Gnadenhof für Mitteleuropas Autoschrott:<br />

Sportwägen und SUVs zeigen, dass neues Geld auch mit<br />

neuen Autos protzen will.<br />

In den verfallenen Fabrikhallen des einstigen Kombinats<br />

„Stahl der Partei“ arbeiteten einst 11.000 Menschen.<br />

Heute schmelzen gerade einmal 3000 Angestellte<br />

Abfallmetall aus ganz Europa ein. Schon zwei,<br />

drei Kilometer weiter aber beginnen blühende Landschaften:<br />

Ginster leuchtet, Rebenreihen ziehen sich die<br />

Hänge hinauf, zwischen Pappeln und Vogelbeeren<br />

schmiegen sich Steinhäuser an steile Hänge. Bunker<br />

ragen wie halbversunkene Domkuppeln aus der Erde.<br />

Häuser in jedem Zustand der Nichtfertigstellung warten<br />

auf den nächsten Geldschub aus dem Ausland. Und entdeckt<br />

man irgendwo einen maurischen Tempel oder ein<br />

Märchenschloss mit einem schwarzen Adler, handelt es<br />

sich garantiert umein neues Hotel.<br />

Rebsorten und Bettenburgen. Bei türkischem Kaffee<br />

und Raki erfahren die Besucher, wie Ali und Flora<br />

Tafani im vergangenen Jahr von einem Aufkäufer um<br />

die ganze Tabakernte betrogen wurden. Nun versuchen<br />

sie es mit Heilkräutern. Zum Rotwein erzählt der 90-jährige<br />

Künstler Leke Tasi, wie er vom Regime Enver Hodschas<br />

wegen mangelnder Begeisterung in ein fernes<br />

Dorf deportiert wurde. Und Flori Uka, ein 43-jähriger<br />

Winzer, erklärt, wie erder alten Traubensorte<br />

Cernja zu neuer Blüte verhelfen will.<br />

Auch im Tourismus sind die Gegensätze frappierend.<br />

Entlang eines kilometerlangen Streifens<br />

an der Küste ziehen sich monströse Bettenburgen,<br />

wie sie Spanien vor 40Jahren verbrochen<br />

hat. In Berat, der schönen „Stadt der<br />

1000 Fenster“, sind viele albanische Schüler<br />

unterwegs, und von der 2400 Jahre alten Festung<br />

geht der Blick hinunter auf einen breiten<br />

Boulevard. Das dominierende Gebäude, das<br />

einer Mischung aus Petersdom und Tadj Mahal<br />

ähnelt, sollte ursprünglich als Privatuni betrieben<br />

werden. Dafür erhielt der Bauherr keine<br />

Genehmigung. Jetzt wird eszum Hotel.<br />

Ganz im Osten des Landes liegt der Shebenik-<br />

Jablanica-Nationalpark. Eine halbfertige Straße<br />

führt ins kleine Dorf Fushe Studa. Während<br />

STIMMUNG.<br />

Das Leben findet<br />

draußen statt: Die<br />

Straßen säumen<br />

Gastgärten.<br />

Eiern). Tipps: Restaurant Mangalemi:<br />

(mangalemihotel.com), Uka-<br />

Farm: Biofarm des früheren Landwirtschaftsministers<br />

Rexhep Uka.<br />

Infos: Visit-albania.com<br />

In den uralten Buchenwäldern<br />

leben Bären, Luchse, Wildziegen.<br />

RESERVE. DieÖlund<br />

Gasvorkommen<br />

des Landes<br />

sind noch wenig<br />

erschlossen.<br />

Fatnis Tupi, der Wirt des Lokals, im Kamin Weißbrot<br />

röstet und den Tisch mit Eingelegtem, harten Eiern,<br />

Salat, Lammstücken und Fergese (einer Mischung aus<br />

Leber, Käse und Öl) füllt, sitzen Männer aus dem Dorf<br />

beim Raki, rauchen und starren schweigend in den<br />

Regen. Juli Balla, der 34-jährige Chef der Ranger, erzählt<br />

von seiner Arbeit. Der größte Nationalpark Albaniens<br />

reicht von 260 bis in2660 Meter Höhe. Sein Juwel sind<br />

uralte Buchenwälder, indenen sich Bären, Luchse und<br />

Wildziegen tummeln. Das kleine Infozentrum nebenan<br />

hat eine italienische Organisation gestiftet. Die Zahl der<br />

Touristen nimmt zu, aber es gibt gerade mal 60 Betten<br />

in der Region. Deshalb organisieren er und seine Männer<br />

auch Treffen für Dorfbewohner, bei denen es um<br />

Hygiene, Kalkulation und Betriebsführung geht.<br />

„Nur der Tourismus kann das Dorf wiederbeleben“,<br />

ist sich Fatnis Tupi sicher.<br />

Am nächsten Morgen scheint die Sonne und<br />

Lorec, der freundliche Sohn des Wirten, führt<br />

die Besucher in die Berge. Farne und Wacholder<br />

säumen den Pfad. Aneiner Feuerstelle am türkisen<br />

Karstsee kickt er wütend ein paar zurückgebliebene<br />

Bierflaschen in die Asche. Seinetwegen,<br />

sagt Lorec, müsse die Zufahrtsstraße nicht verbessert<br />

werden. Touristen seien willkommen,<br />

aber noch mehr Leute mit Jeeps, die Bier tränken<br />

und rumgrölten, bräuchten sie hier nicht.<br />

400 Häuser in der Region stehen leer, seine<br />

Schwester arbeitet als Ärztin in Miami, er selbst<br />

findet im Dorf keine Frau. Und doch, sagt Lorec,<br />

der 31-Jährige, der jeden Tag inseinen Bergen<br />

wandert, lächelnd: „Alles ist gut, wie es ist.“ s<br />

Fotos: Die Recherche erfolgte „vor Corona“ auf Einladungn des Veranstalters „Reisen mit Sinnen“, www.reisenmitsinnen.de, Perboge/Istock, Getty via Istock,<br />

48 <strong>Schaufenster</strong>


Zeit fürÖsterreichUrlaub<br />

Gratis<br />

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(Mo-Fr:10:00-13:00 Uhr|kostenlos ausganzÖsterreich)<br />

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Veranstalter: Verkehrsbüro-RuefaReisenGmbH, Lassallestraße3,1020Wien. Es kommen dieAGBsder Verkehrsbüro-Ruefa Reisen GmbH<br />

zur Anwendung, siehewww.ruefa.at/veranstalter. LimitiertesKontingent, tagesaktuellePreise,Stand bei Drucklegung (05/<strong>2020</strong>).<br />

*Bitte beachtenSie,dassdie Stornobedingungen fürjedes Angebotindividuell sind.Details finden Sieunter: ruefa.at/storno


GLOBUS<br />

Amanshausers<br />

Album<br />

Vor Ort<br />

144. Reisekrise, Teil 8. Kein „Undertourism“-Sommer!<br />

Aber hoffentlich scheitern sinnlose Projekte.<br />

von Martin Amanshauser<br />

Von „Overtourism“ spricht man,<br />

wenn die Zahl der Bewohner eines<br />

Landes von der seiner Besucher übertroffen<br />

wird. Als überfüllteste Destination<br />

gilt Kroatien (4,1 Millionen Einwohner)<br />

mit jährlich 57,6 Millionen Touristen.<br />

Am anderen Ende der Skala steht<br />

Papua-Neuguinea (acht Millionen/<br />

200.000). Corona bescherte Kroatien<br />

schlagartig einen „Undertourism“ von<br />

papua-neuguineischen Ausmaßen.<br />

Viele fanden die menschenleeren Innenstädte<br />

schön. Doch trotz „koste es, was<br />

es wolle“ blieben auch die Börsen der<br />

Tourismusanbieter schön leer. Beileibe<br />

nicht aus medizinischen Gründen öffnen<br />

jetzt die meisten europäischen Staaten<br />

füreinander die Grenzen. Werden spektakuläre<br />

Infektionswellen folgen? Nein,<br />

die Tourismusmanager sind superoptimistisch.<br />

Wird schon schiefgehen.<br />

Mit einem Datenschutz-Glaubenskrieg<br />

zum Thema zentrale beziehungsweise<br />

dezentrale Datenspeicherung scheiterte<br />

im April eine einheitliche europäische<br />

Contact-Tracing-App. Deutschland diskutierte<br />

das öffentlich; Länder wie<br />

Österreich sparten sich die Debatte und<br />

entwickelten ihre National-Apps. Witze<br />

machten die Runde. Die coolste Funktion<br />

der Rote-Kreuz-App: Wischt man<br />

das Bild eines Covid-Infizierten, den<br />

man traf, nach links, verschwindet er<br />

ganz. Wischt man es hingegen nach<br />

rechts, darf man sich erneut mit ihm<br />

treffen!<br />

Der wohltuende Undertourism wird<br />

bald zu Ende sein. Bleibt die Hoffnung<br />

auf eine sinnvolle neue Ära mit weniger<br />

Menschenmassen und weniger Kurzstreckenflügen.<br />

Müssen ja wirklich nicht 57,6<br />

Millionen Leute nach Kroatien jetten.<br />

In Spitzenzeiten befanden sich weltweit<br />

gleichzeitig bis zu20.000 Flugzeuge<br />

(im Schnitt 10.000) in der Luft –über<br />

200.000 am Tag. Positiver Kollateraleffekt<br />

des Zusammenschmelzens der<br />

Branche: Endlich wackeln überflüssige<br />

Wachstumsprojekte wie jenes der dritten<br />

Piste des Flughafens Wien-Schwechat.<br />

Zukunftsbewusste Luftfahrt benötigt<br />

dringend eine durchdachte Phase<br />

des Postwachstums („degrowth“). Hinter<br />

der kleinen Corona-Tourismuskrise lauert<br />

jadie große, weil existenzielle Klimakrise,<br />

durch die uns das Reisevergnügen<br />

gänzlich zerstört werden könnte. s<br />

VORÜBERGEHEND.<br />

LeereStrände (wie<br />

hier in SriLanka)<br />

werden nichtleer<br />

bleiben: Der Druck<br />

des Tourismus ist<br />

groß, der coronabedingteUndertourism<br />

wirdbald vorbei sein.<br />

Nichtweit vonWien entfernt, aber schon<br />

eine ordentliche Bergwertung: „Vom<br />

Buckl zum Berg“ führt die 135 Kilometerlange<br />

Radtour durch die Wiener Alpen, sprich von<br />

der Buckligen Welt in das Schneebergland.<br />

Das lässt sich in zwei Tagen mit dem E-Bike<br />

locker schaffen –und als Radreise buchen.<br />

Startpunkt ist Krumbach, und man beginnt<br />

gleich mit einem Menü im Krumbacherhof;<br />

Andreas Ottner, der Wirt und Initiator der Tour,<br />

gibt einem auch noch Tipps auf den Weg.<br />

Sechs Stunden lang geht’s den Feistritztal-<br />

Radweg entlang, zwischen Krumbach über<br />

Kirchberg nach Grünbach werden an die<br />

950Höhenmeterbewältigt. Stopps sind kulinarischer<br />

Natur, etwa beim „GrünenBaum“ in<br />

Kirchberg oder im „Zur Schubertlinde“ in<br />

Grünbach, wo die Radfahrer übernachten und<br />

die kürzere zweite Etappe (375 Höhenmeter)<br />

retour nach Krumbach vorsich wissen.<br />

Mehr Infos zuder Tour: www.wieneralpen.at/<br />

buckl-zum-berg<br />

Viel zu wenig wissen wir eigentlich über die<br />

Bewohner der Meere, und auch selten<br />

wird das Reich der Fische so beschrieben wie<br />

in dem schönen Buch der Meeresbiologin Helen<br />

Scales. Im „Auge des Schwarms“tummeln<br />

sich schillernde und geheimnisvolle Wesen<br />

vomWalhai bis zum Mikrofisch auf ozeanumspannenden<br />

Wanderwegen. Scales erschließttauchend<br />

und erzählend für den Leser<br />

unbekanntes Unterwasserterrain<br />

und fremde Lebens-,<br />

sprich Jagd- oder Tarnstrategien,<br />

die viel älter sind als<br />

der Mensch.<br />

Helen Scales: „Im Auge des<br />

Schwarms“, Folio Verlag,<br />

25 Euro.<br />

Im Buch<br />

Texte: mad; www.amanshauser.at; Weitere Kolumnen auf: DiePresse.com/amanshauser Fotos: Dinuka Liyanawatte/Reuters, Wiener Alpen/Fröhlich, Folio Verlag.<br />

50 <strong>Schaufenster</strong>


Ihre Augen<br />

sind uns<br />

wichtig<br />

SCHAU SCHAU BRILLEN-ATELIER<br />

1010Wien, Rotenturmstraße 11/Ertlgasse<br />

Telefon 0043 1/ 5334584<br />

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AUGENARZT DDr. med. Christian P. Kozich<br />

1010Wien, Rotenturmstraße 11/2.Stock<br />

Telefon 0043 1/ 5320579<br />

www.ihre-augen.at


VIERERBANDE.<br />

Matthias Vieider,<br />

Alexander Kranabetter,<br />

Jannis<br />

Klenkeund Martin<br />

Burk.<br />

52 <strong>Schaufenster</strong>


„Jetzt kostet<br />

MondlichtGeld“<br />

Mit ihren hintersinnigen Songtexten prangern Fainschmitz gesellschaftliche<br />

Entwicklungen an. Manchmal singen sie aber auch einfach über die Liebe.<br />

Text: Daniela Tomasovsky<br />

Foto: Christine Pichler<br />

Keine Lust auf das Problem. Bald werden<br />

hier Palmen stehen, das ist doch schön!<br />

Holland ist zum Glück entbehrlich. Wir<br />

werden am Wasser stehen, Delfine zählen,<br />

die Hunde des Meeres,“ singen Fainschmitz<br />

inihrem Lied „Delfine zählen“. Im Musikvideo<br />

sieht man die vier Bandmitglieder ein Holzboot bauen.<br />

„Das ist unser Kommentar zu den Klimawandelskeptikern“,<br />

erzählt Matthias Vieider, Saxofonist und Sänger<br />

der Band. Politisch sind die Songs von Fainschmitz<br />

immer wieder –aber auf lustige, ironische und hintersinnige<br />

Weise: In„Mond“ heißt es: „Jemand hat den<br />

Mond verkauft. Es wurde nicht gefragt, ob sich der<br />

Mond verkaufen lässt. Jetzt kostet Mondlicht Geld.<br />

Nachts geh ich jetzt nimmer raus, kann es mir nicht leisten,<br />

den Mond anzusehen.“ Inspiration beziehen Fainschmitz<br />

von Alltagsbeobachtungen, gesellschaftlichen<br />

Phänomenen oder Debatten. „Wir haben<br />

aber auch gefühlige Themen“, erzählt Vieider. So<br />

wie „Just Go Now“, woes um eine verflossene<br />

Liebe geht. Kitschgefahr besteht keine. Nicht nur,<br />

weil Vieider in ein Megaphon singt...<br />

Jungle Swing. Seit rund vier Jahren existiert die<br />

Band: Matthias Vieider (Saxofon, Klarinette,<br />

Gesang), Alexander Kranabetter (Trompete), Jannis<br />

Klenke (Gitarre) und Martin Burk (Kontrabass)<br />

waren alle aus den Bundesländern nach<br />

Wien gekommen, hatten sich bei Jam-Sessions<br />

und über Freunde kennengelernt, immer wieder<br />

gemeinsam musiziert. „Anfang 2016 fiel dann der Entschluss,<br />

das Ganze ernster anzugehen“, sagt Vieider. Der<br />

Bandname Fainschmitz stand schnell fest. „Da ist keine<br />

besondere Bedeutung dahinter. Der Klang hat uns einfach<br />

gut gefallen. Er vermittelt die Stimmung und die<br />

Athmosphäre unserer Musik.“ Jungle Swing nennt sich<br />

der Stil der vier, „Musik zum Kuscheln und zum wilden<br />

Tanz mit Einflüssen von Gipsy Swing, Chanson, Jazz,<br />

Pop und Punk“, heißt esauf der Website. 40 Konzerte<br />

absolvierten Fainschmitz inihrem ersten Jahr, anfangs<br />

in Bars oder Kellern –mit Hutgeld als Gage. „Durch<br />

Mundpropaganda konnten wir bald viel spielen.“<br />

Aus den Bars ging es bald heraus inKleinkunst-Locations,<br />

Konzertsäle und zu Festivals. Vergangenen Herbst<br />

waren sie im Musikverein zu Gast. Auch geografisch<br />

erweiterte sich der Einsatzbereich: In Deutschland, Italien,<br />

Ungarn und Luxemburg sind Fainschmitz bereits<br />

aufgetreten. „Letztes Jahr hatten wir 60 Konzerte. Das<br />

Musik zum<br />

Kuscheln und<br />

zum wilden<br />

Tanz mit<br />

Einflüssen von<br />

Gipsy Swing.<br />

Tipp<br />

„JUNGLE<br />

SWING“. Das<br />

Konzert findetim<br />

Rahmen der Festwochen<br />

Gmunden<br />

am <strong>12</strong>.Juli im<br />

Toscana Congress<br />

in Gmunden<br />

statt. www.festwochen-gmunden.at<br />

war fast zu viel. Heuer wollten wir es etwas reduzieren,<br />

weil wir gerade unser zweites Album einspielen. Dass es<br />

so wenig wird, war aber nicht geplant“, sagt Vieider. Die<br />

coronabedingte Zwangspause hat die Band für Studioaufnahmen<br />

(soweit möglich) und Remote-Proben<br />

genützt. Geschlechterrollen und Männlichkeit sind die<br />

Themen der Platte, die im Winter erscheint. Langsam<br />

läuft auch der Konzertbetrieb wieder an: Am 7. Juli spielen<br />

Fainschmitz imTheater amSpittelberg, am<strong>12</strong>. Juli<br />

bei den Festwochen in Gmunden.<br />

Die Stückfindung ist übrigens ein „radikal gemeinsamer<br />

Prozess“,wie Vieider betont. „Jeder bringtIdeenmit und<br />

wir erarbeiten die Lieder gemeinsam. Wir sind alle vier<br />

heikel, stur und haben unterschiedliche Geschmäcker.<br />

Das ist kein einfacher Prozess. Aber das Gute ist: Wenn<br />

es gelungen ist, stehen wir alle hinter den Liedern.“<br />

Von der Band leben können die vier Musiker<br />

(noch) nicht. Vieider arbeitet in der Kunstvermittlung<br />

–ermacht Führungen in der Albertina.<br />

Alexander Kranabetter spielt in der Band<br />

von Vodoo Jürgens. Martin Burk spielt auch<br />

noch in anderen Bands und kellnert. „Natürlich<br />

wäre es schön, das hauptberuflich zu<br />

machen. Aber das kann man nicht erzwingen.<br />

Wichtig ist uns, dass wir uns als Gruppe wohlfühlen,<br />

dass sich jeder verwirklichen kann.“<br />

Vier Männer, vier Herzen. Fainschmitz haben<br />

keine Agentur und kein Managment. Die sozialen<br />

Medien nutzen sie hauptsächlich, um Konzerttermine<br />

zu kommunizieren. „Wir sind alle vier keine<br />

Fans des Content-Produzierens. Wir haben keine Lust<br />

auf diese Art der Selbstdarstellung. Wir wollen durch<br />

unsere Konzerte bekannt werden, nicht durch Social<br />

Media.“ Natürlich bekämen sie weniger Aufmerksamkeit<br />

als Agentur-gesteuerte Bands. „Dafür genießen wir es,<br />

die Dinge sozumachen, wie wir wollen. Es gab nie<br />

einen Hype. Dafür ist unsere Musik auch zu wenig Mainstream.<br />

Aber wir entwickeln uns langsam und stetig<br />

voran. Schön wäre es, noch internationaler zu werden.“<br />

Vier Männer, regelmäßig gemeinsam auf Tour, wie ist da<br />

die Gruppendynamik? „Wenn man zu viert imAuto sitzt<br />

und tourt, ist das natürlich nicht unanstrengend. Wir<br />

sind aber gute Freunde und feiern auch gern miteinander.<br />

Jeder von uns hat schon Erfahrungen mit Bands, oft<br />

sind das Zweckgemeinschaften. Wir arbeiten wirklich<br />

gern und gut zusammen. Die Band ist ein Projekt, an<br />

dem wir alle mit vollem Herzen hängen.“ s<br />

<strong>Schaufenster</strong> 53


Laufend<br />

aktualisierte<br />

Informationen zu<br />

aktuellen Kulturevents<br />

finden Sieonlineauf<br />

DiePresse.com/<br />

kulturkalender<br />

KULTUR<br />

TIPPS<br />

Theater<br />

von Barbara Petsch<br />

Kinder<br />

von Daniela Tomasovsky<br />

Lehrerinnen waren ja jetzt im Kreuzfeuer der Kritik: Zu viel oder zu<br />

wenig Corona-Hausaufgaben, zu viel oder zu wenig Videounterricht<br />

etc. Doch wie sehen eigentlich die (Alb-)Träume einer Lehrerin<br />

vordem ersten Schultag aus? Das veranschaulichen Sylvie Neeman<br />

und Albertine sehr humorvoll in ihrem Bilderbuch<br />

„Sie kommen!“ (Aladin). Noch sind sie<br />

nicht zusehen, aber sehr wohl zu hören: die<br />

kleinen gefräßigen Monster. Hoffentlich<br />

haben sie gut gefrühstückt! Was hecken sie<br />

gerade wieder aus? Sind sie gefleckt oder<br />

gestreift? Die Erzählerin verstrickt sich in<br />

Gedanken, und Albertine zeigt sie in klaren<br />

Buntstiftlinien. Die Schweizer Illustratorin<br />

wurde für ihre präzisen und lebendigen<br />

Zeichnungen gerade mit dem Hans-Christian-Andersen-Preis<br />

<strong>2020</strong> (dem „Nobelpreis“<br />

für Kinderliteratur) ausgezeichnet.<br />

Wer weiß, was dich im Leben noch erwartet!“ Eine Siebenjährige<br />

muss den Selbstmordversuch ihrer Mama erleben. Sie schreibt<br />

auf,was es alles Tolles gibt imLeben. Die Mutter überlebt. Als die<br />

Tochtergroß ist, kann sie das Verfahren, wie man sich ermutigt, das<br />

Dasein zu genießen, selber brauchen. Maximiliane Haß spielt im<br />

Haus zwei des Grazer Schauspielhauses „All das Schöne“ von Duncan<br />

Macmillan (16., 17., 18. Juni). Das Schauspielhaus sperrt zwar auf,<br />

aber es muss sich nach den Corona-Vorschriften richten, daher dürfen<br />

nur 27 Personen zu den Aufführungen kommen. Gerhard Balluch<br />

gibt am19. und 20.Juni im Haus zwei „Die Rede an den kleinen<br />

Mann“ vonWilhelm Reich, einen Essay über die Befreiung der Arbeiterklasse<br />

aus dem Jahr 1945. Ganz was anderes: Henriette Blumenau<br />

sinniert am 23., 24. und 25. 6. in „Welche Droge passtzumir?“ über<br />

eine junge Mutter, die sich in Rauschmittel flüchtet.<br />

Literatur<br />

von Barbara Petsch<br />

Kabarett<br />

von Veronika Schmidt<br />

Die bestenRucksäckegibtesinWien, wer hättedas gedacht, doch<br />

man muss lang verhandeln und sich dagegen wehren, dass einem<br />

Billigwareangehängt wird. „Die Kunstdes stilvollen Wanderns“ (HarperCollins)von<br />

dem SchottenStephen Graham lockt poetisch, aber<br />

auch mit praktischen Tipps in die Natur.Der Autorhat fast die ganze<br />

Welt zu Fußbereist. Mansiehtihn förmlich vorsich, in Militärstiefeln und<br />

mit Tweedhut, wie er ein Feuerchen unterFelsvorsprüngen<br />

machtoder bei freundlichen Bauersfrauen<br />

Milch oder Braten „schnorrt“.Tatsächlich,<br />

über diese Tätigkeit hat er ein eigenes<br />

Kapitel geschrieben, ebenso über Missverständnisse<br />

bei der Verständigung: „Room“oder<br />

„Rum“? Graham staunt, dass in Europa so viele<br />

Sprachen gesprochen werden. Der „philosophische<br />

Wegweiser“ des 1975verstorbenen Schriftstellerserschien<br />

erstmals 1926, ein<br />

nostalgisches Vergnügen. Undesgibtfeine<br />

Lektüretipps für einsame Abende im Wald.<br />

Veranstaltungsinformationen bitteper Post an Christine Mayrhofer(HainburgerStraße 33,1030<br />

Wien) oder per E-Mail an: schaufenster@diepresse.com. Es müssengenaue Details zur Veranstaltung<br />

(Datum, Uhrzeit, Öffnungszeiten, Adresse,Telefonnummer,Website)enthalten sein. Einsendeschlussist<br />

14 Tage vordem gewünschten Erscheinungstermin. UnvollständigeEinsendungen<br />

werden nicht berücksichtigt. Für Angaben übernehmen wir keine Gewähr.Die blau gekennzeichneten<br />

Programmhinweisebeziehen sich auf Kooperationspartner der „Presse“.<br />

Hinweis: n Kooperationen diepresse.com/derclub H Premieren<br />

Der Spielbetrieb der Kabarettbühnen ist noch fast überall eingestellt.<br />

Die erste, die wieder öffnete,war die Kulisse in Wien Hernals<br />

mit Überraschungsabenden. Die altbewährte Kulisse-Show „Katzeim<br />

Sack“ läuft nun statt monatlich jeden Wochentag. Mit Abstand und<br />

Anstand treten drei Künstler proAbend auf.Welche das sind, erfährt<br />

man erst während des Applauses. Vielleicht ist eine der Damen von<br />

Zieher&Leeb dabei? Das Impro-Duo hat sich in der einnahmenfreien<br />

Zeit im Internet herumgetrieben. Im Facebook-Channel Zieher Leeb<br />

kann man ihre „CovBriefe“ nachlesen, in denen Anita Zieher (r.) mit<br />

Unterstützung von Magda Leeb (l.) die Weltherrschaft von Österreich<br />

anstrebt. Ihr ersterPodcast „Wie man ein Pornohörspiel macht“ ist<br />

zum Tränenlachen. Puls4 ermöglicht indessen, dass Kabarettisten<br />

auch ohne Live-Auftritte Geld verdienen: Auf 4GamechangersRoomservice<br />

kann man Ticketsfür Streaming-Shows kaufen, am <strong>12</strong>. 6. etwa<br />

für die Kernölamazonen, am 14. 6. für Christine Teichmann.<br />

Fotos: Aladin Verlag, Harper Collins Germany, Lupi Spuma, Anna Stöcher.<br />

54 <strong>Schaufenster</strong>


GALERIEN &MUSEEN<br />

GALERIEN<br />

WIEN<br />

Amart Halbgasse17<br />

&<strong>06</strong>76/4681896<br />

PeterMarquant:Architektonisches-Malerisches<br />

Bis 13.6.<br />

AnzenbergerGallery<br />

Absberggasse 27<br />

& 01/5878251<br />

Regina Anzenberger:<br />

ShiftingRoots Bis 28.8.<br />

Artemons Contemporary<br />

Opernring 21<br />

& <strong>06</strong>99/16688881<br />

80 JahrePeter Pongratz Bis 27.6.<br />

Artmark Singerstraße 17<br />

& <strong>06</strong>60/9010331<br />

Martina Kresta:Aufzeichnungen<br />

vonbis Bis Mitte Juni<br />

Bechter Kastowsky<br />

Gluckgasse3<br />

&<strong>06</strong>76/4260570<br />

Asgar/Gabriel: UpsideUpBis 27.6.<br />

Beider Albertina<br />

Lobkowitzplatz 1<br />

& 01/5131416<br />

Modern Bis 30.6.<br />

Crone Getreidemarkt14<br />

&01/5813164<br />

Carola Dertnig Bis 31.7.<br />

Croy Nielsen Parkring 4<br />

& <strong>06</strong>76/6530074<br />

SoshiroMatsubara:<br />

True Romance Bis 4.7.<br />

Exile Elisabethstraße 24<br />

& <strong>06</strong>81/81462848<br />

Nazim ÜnalYilmaz Bis 11.7.<br />

Faber Brahmsplatz7<br />

&<strong>06</strong>64/5151517<br />

Photographs 1900-2000<br />

<strong>12</strong>.6. bis <strong>12</strong>.9.<br />

Feichtner Seilerstätte 19<br />

& <strong>06</strong>76/3387145<br />

Marielis Seyler:Empfindung und<br />

Reflexion Bis 20.6.<br />

Frey Wien Gluckgasse3<br />

&01/5138283<br />

Sigridvon Lintig:<br />

Schwimmen -Malen Bis 30.8.<br />

Galerie am Park<br />

Liniengasse 2a<br />

& <strong>06</strong>99/19460346<br />

Philipp Christoph Haas&<br />

Christoph Mayr 20.6.bis 3.7.<br />

Gans Kirchberggasse4<br />

&<strong>06</strong>99/18774901<br />

Martin Praska Bis 10.7.<br />

Gaudlitz Werdertorgasse4/2/13<br />

& info@felixgaudlitz.com<br />

Tanja Widmann: V Bis 11.7.<br />

Gerersdorfer<br />

Währinger Straße <strong>12</strong><br />

& 01/3108484<br />

Martin Veigl: Musterstücke Bis 27.6.<br />

HiekeKunsthandel<br />

Grünangergasse <strong>12</strong><br />

& 01/5133259<br />

PeterPálffy Bis 30.6.<br />

Spring intoArt Bis 30.6.<br />

Hilger Dorotheergasse5<br />

&01/5<strong>12</strong>5315<br />

YigalOzeri Bis 28.8.<br />

Hilger Next /BROTkunsthalle<br />

Absberggasse 27,StiegeIII,2.<br />

Stock & 01/5<strong>12</strong>5315200<br />

AlbertoStorari:<br />

DenAnker hieven Bis 13.6.<br />

Hrobsky<br />

Grünangergasse 6<br />

& 01/5137676<br />

Code 2D -3DBis 13.7.<br />

Janda Eschenbachgasse 11<br />

& 01/5857371<br />

Melanie Ebenhoch Bis 11.7.<br />

Kandlhofer<br />

Brucknerstraße 4<br />

& 01/5031167<br />

G.T. Pellizzi:NoSignal. Bis 18.7.<br />

Knoll Gumpendorfer Straße 18<br />

& 01/5875052<br />

Alexander Brener<br />

&BarbaraSchurz:Fuck Off<br />

and Die Alone Bis 27.6.<br />

König Schleifmühlgasse 1A<br />

& 01/5857474<br />

Rade Petrasevic<br />

&Pierre Klossowski Bis 1.8.<br />

Koenig2 by_robbygreif<br />

Margaretenstraße 5<br />

& 01/5857474<br />

Radenko Milak 5.6. bis 1.8.<br />

Konzett Spiegelgasse 21<br />

& 01/5130103<br />

KunstinÖsterreich ab 1945<br />

Bis <strong>12</strong>.9.<br />

Kovacek &Zetter<br />

Stallburggasse 2A<br />

&01/5<strong>12</strong>8636<br />

Anselm Glück Bis 13.6.<br />

Ingrid Brandstetter: Allegrocon<br />

Spirito/En Voyage 15.6.bis 3.7.<br />

Krinzinger Seilerstätte 16<br />

& 01/51330<strong>06</strong><br />

Secundino Hernández: Onemore<br />

time is good enough Bis 28.8.<br />

Krinzinger Projekte<br />

Schottenfeldgasse45<br />

&01/5<strong>12</strong>8142<br />

PantsonFire.Art andother<br />

fictions Bis 17.6.<br />

Krobath Eschenbachgasse 9<br />

& 01/5857470<br />

Sebastian Koch:<br />

schlingfiester Bis 31.7.<br />

Layr Seilerstätte 2/26<br />

& 01/9451791<br />

BenjaminHirte:<br />

FirstHouses Bis 31.7.<br />

Leeb Kaiserstraße 76<br />

& 01/9560341<br />

Gruppenausstellung:Stand by<br />

Bis 19.6.<br />

Loft 8 Radetzkystraße 4<br />

& 01/8022779<br />

Entdecken, Erleben.Katharina<br />

Moser&Arnold Schmidt. Bis 17.6.<br />

MeyerKainer<br />

Eschenbachgasse 9<br />

& 01/5857277<br />

Julia Haller Bis 20.6.<br />

Edith Deyerling Bis 20.6.<br />

Marcin Maciejowski 18.6.bis 25.7.<br />

Kamilla Bischof 18.6.bis 25.7.<br />

Peithner-Lichtenfels<br />

Preßgasse 30 & 01/2369236<br />

Kaufen SieKunst, Kitschist zu<br />

teur Bis 13.6.<br />

Photon Zieglergasse34<br />

&01/9543588<br />

Goran Trbuljak:<br />

WowI ready made Seit 15.5.<br />

GoranBertok: Hunger 10.6.bis 11.7.<br />

Raum mit Licht<br />

Kaiserstraße 32<br />

& <strong>06</strong>76/6362578<br />

ErnstKoslitsch: We have to move<br />

to the island Bis 3.7.<br />

Rauminhalt<br />

Schleifmühlgasse 13<br />

& <strong>06</strong>50/4099892<br />

PRINZpod:Skulptur/Architektur<br />

/Malerei Bis 18.6.<br />

Stefan Olah 19.6.bis 2.7.<br />

Reinthaler<br />

Gumpendorfer Straße 53<br />

& <strong>06</strong>99/1<strong>06</strong>81871<br />

RBF Bis 26.6. UlrikeKönigshofer: On<br />

the other sideofthe sky Seit 5.6.<br />

Senn Schleifmühlgasse 1A<br />

& 01/5852580<br />

Entertainment through absence<br />

Bis 1.8.<br />

Slavik Himmelpfortgasse17<br />

&01/51348<strong>12</strong><br />

Mirjam Hiller&AttaiChen Bis 20.6.<br />

Jacqueline Ryan 25.6.bis 31.7.<br />

SmolkaContemporary<br />

Lobkowitzplatz 3<br />

& 01/5<strong>12</strong>2314<br />

UtaWeber Seit 5.6.<br />

Sturm und Schober<br />

Kohlmarkt9/2/5<br />

& <strong>06</strong>76/5551777<br />

Jo Schoepfer&<br />

Norbert Fleischmann Bis 24.7.<br />

Tappeiner<br />

An der Hülben 3<br />

& <strong>06</strong>64/88929621<br />

Liesl Raff: AboutPalms,<br />

Snakes and Tongues Bis 28.8.<br />

Thoman Seilerstätte 7<br />

& 01/5<strong>12</strong> 08 40<br />

Marcus Geiger: Wenn2 Seit 6.6.<br />

unttld contemporary<br />

Schleifmühlgasse 5<br />

& <strong>06</strong>76/7650866<br />

SofiaGoscinski:Believer Bis 31.7.<br />

Wolfrum<br />

Augustinerstraße 10<br />

& 01/5<strong>12</strong>53980<br />

AnnaStangl,Takako Matsukawa<br />

Bis 31.7.<br />

Zeller vanAlmsick<br />

Franz-Josefs-Kai 3<br />

& <strong>06</strong>99/10881984<br />

Dejan ukic: Restless Relays Bis 27.6.<br />

ZS Art<br />

Westbahnstraße 27–29<br />

& 01/895939519<br />

zselection Bis 15.7.<br />

BURGENLAND<br />

STOOB<br />

Hametner Kirchengasse16<br />

&<strong>06</strong>76/9607167<br />

Deborah Sengl Seit 6.6.<br />

KÄRNTEN<br />

KLAGENFURT<br />

Alpen-Adria-Galerie Theaterplatz3&0463/5375224Zorka<br />

L-Weiss Bis 21.6.<br />

Galerie 3 Alter Platz 25<br />

& <strong>06</strong>64/2642494<br />

ViolettaEhnsperg Bis 28.6.<br />

MILLSTATT<br />

Forum Kunstcontemporary<br />

Stiftgasse 1 & <strong>06</strong>76/4185528<br />

PeterSengl: roll over beethoven<br />

Ab <strong>12</strong>.6.<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

ST. PÖLTEN<br />

Maringer Herrenplatz3<br />

&02742/354277<br />

Kunstfrühling Bis 20.6.<br />

KREMS<br />

Kopriva Dominikanerplatz1<br />

&02732/7<strong>06</strong>76<br />

Künstlerder Galerie Bis 25.7.<br />

KREMS-STEIN<br />

Göttlicher SteinerLandstraße<br />

88 & 02732/82962<br />

Herwig Zens: Weitermachen<br />

Bis Ende Juni<br />

MARIA GUGGING<br />

Galerie Gugging Am Campus 2<br />

& <strong>06</strong>76/84118<strong>12</strong>19<br />

Misleidys Castillo Pedroso &<br />

Oswald Tschirtner: weiblich<br />

mächtig –männlichzart Bis 6.9.<br />

MÖDLING<br />

Kunstraum Arcade Hauptstraße<br />

79 & <strong>06</strong>64/7675143<br />

Zeitfenster Bis September<br />

Da Capo laut &leise 20.6.bis 18.7.<br />

NEULENGBACH<br />

Galerie am Lieglweg<br />

Lieglweg23&02772/56363<br />

Szilvia Ortlieb,GerlindeThuma:<br />

Liquid Seit 7.6.<br />

OBERÖSTERREICH<br />

LINZ<br />

Brunnhofer<br />

Hafenstraße 33<br />

& 0732/7783210<br />

Best Offers Seit 23.4.<br />

ATTNANG-PUCHHEIM<br />

Galerie Schloss Puchheim<br />

Gmundnerstraße 1a<br />

& <strong>06</strong>50/5051853<br />

AndreasEgger,Gerald Egger,<br />

Martin Egger Bis 28.6.<br />

GMUNDEN<br />

Galerie 422<br />

An der Traunbrücke9–11<br />

& 076<strong>12</strong>/626680<br />

MatthiasLautner,Patrick Roman<br />

Scherer Bis 13.6. Kunstsommer am<br />

See. Highlights 20.6.bis 29.8.<br />

REICHERSBERGAMINN<br />

Galerie am Stein<br />

StiftReichersberg<br />

& <strong>06</strong>64/4352268<br />

Bruno Gironcoli,TobiasPils,<br />

Elfie Semotan Bis 7.9.<br />

SCHÖRFLING AM ATTER-<br />

SEE<br />

Galerie Seiser<br />

Weyregger Straße11<br />

&07662/2261<br />

Rudi Stanzel Bis 1.7.<br />

SALZBURG<br />

SALZBURG<br />

Eboran Ignaz-Harrer-Straße 38<br />

& eboran_galerie@gmx.at<br />

Christian Hutzinger:<br />

Transformers 2 Bis 10.7.<br />

Fotohof Inge-Morath-Platz 3<br />

& <strong>06</strong>62/849296<br />

Sissi Farassat/Erwin Polanc<br />

Bis 11.7.<br />

Galerie 5020<br />

Residenzplatz10<br />

&<strong>06</strong>62/848817<br />

Love me tender Bis 19.6.<br />

Haas &Gschwandtner<br />

Neutorstraße 19<br />

& <strong>06</strong>62/243491<br />

Picksfromthe Gallery Bis 18.7.<br />

LeicaGalerie Salzburg<br />

Gaisbergstraße <strong>12</strong><br />

& <strong>06</strong>62/875254<br />

Tina Trumpp:Verführungen<br />

Bis 27.6.<br />

LeicaGalerie Schloss Arenberg<br />

Arenbergstraße 10<br />

& <strong>06</strong>62/640101Paolo Burlando:<br />

American Icons Bis 20.6.<br />

Ropac Villa Kast,Mirabellplatz2<br />

&<strong>06</strong>62/8813930<br />

Daniel Richter Bis 18.7.<br />

Ruzicska<br />

Faistauergasse<strong>12</strong><br />

&<strong>06</strong>62/630360<br />

Henrik Eiben Bis 19.6.<br />

Trapp Griesgasse 6<br />

& <strong>06</strong>62/844362<br />

BernhardResch Bis 27.6.<br />

Weihergut<br />

Linzergasse25<br />

&<strong>06</strong>62/879119<br />

Oliver Dorfer,Michele Bubacco:<br />

campo visivo Seit 30.5.<br />

Welz<br />

Sigmund-Haffner-Gasse 16<br />

& <strong>06</strong>62/841771<br />

Gabriele Kutschera: Eisenplastiken<br />

Bis 11.7. Susanne Pohl:<br />

Radierungen Bis 11.7.<br />

FEISTRITZIMROSENTAL<br />

Walker<br />

Schloss Ebenau,Weizelsdorf 1<br />

& <strong>06</strong>77/617168<strong>12</strong><br />

Impuls Natur II Seit 16.5.<br />

STEIERMARK<br />

GRAZ<br />

Artelier Contemporary<br />

Griesgasse 3<br />

& 0316/834411<br />

...born to be alive Seit Mai <strong>2020</strong><br />

Artepari<br />

Peter-Tunner-Gasse60<br />

&<strong>06</strong>76/5190<strong>06</strong>6<br />

Shades of Grey Bis 20.6.<br />

Atelier Jungwirth<br />

Opernring <strong>12</strong><br />

& 0316/815505<br />

Déjà-vu: Wiedersehen,<br />

wieder erleben Bis 26.6.<br />

Galerie Heimo Bachlechner<br />

Bürgergasse5<br />

&<strong>06</strong>50/9908722<br />

Niki Passath Bis 30.6.<br />

TIROL<br />

INNSBRUCK<br />

Artdepot Maximilianstraße 3<br />

& <strong>06</strong>50/5531985<br />

Querschnittdurch dieKunstwelt<br />

Seit 29.5.<br />

Kugler Burggraben 6<br />

& 05<strong>12</strong>/561748<br />

Ausstellungsplakate2004-<strong>2020</strong><br />

Bis 3.7.<br />

Maier Maria-Theresien-Straße 38<br />

& 05<strong>12</strong>/561748<br />

Theodor,Wilhelm Nicolaus und<br />

Markus Prachensky Bis 4.7.<br />

Rhomberg Templstraße 2-4<br />

& 05<strong>12</strong>/5880800<br />

HeidiPopovic: Serail Bis 9.7.<br />

KITZBÜHEL<br />

Zeitkunstgalerie<br />

Hammerschmiedstraße 5<br />

& <strong>06</strong>64/2541771<br />

Herbert Hinteregger Seit 29.5.<br />

MUSEEN &<br />

AUSSTEL-<br />

LUNGEN<br />

WIEN<br />

Akademie der bildendenKünste<br />

Ausstellungsraum xE<br />

Eschenbachgasse 11<br />

& 01/588160 Multiple Singularities<br />

Seit 2.6. Katharina Scheucher:<br />

We'll double back, seesaw,and<br />

leaveintracksand traces Seit 2.6.<br />

n Albertina<br />

Albertinaplatz1<br />

&01/534830<br />

Wilhelm Leibl –Gut sehen ist<br />

alles! Bis 26.7. Die früheRadierung.<br />

VonDürer bisBruegel Bis 26.7.<br />

Michael Horowitz. Seit 27.5.<br />

Architekturzentrum Wien<br />

Museumsplatz1im MQ<br />

& 01/5223115<br />

<strong>Schaufenster</strong>zum Hof: Österreichbild<br />

Seit 29.5.<br />

Bodenfür Alle Seit 29.5.<br />

Arnold SchönbergCenter<br />

Schwarzenbergplatz6<br />

&01/7<strong>12</strong>1888Mit Schönbergin<br />

dieNatur Seit 18.5.<br />

Bank Austria Kunstforum<br />

Freyung8<br />

&01/5373326<br />

The Cindy Sherman Effect. Bis 19.7.<br />

n Belvedere21<br />

Arsenalstraße 1<br />

& 01/795570<br />

EvaGrubinger Bis 6.1.<br />

Herbert Brandl:<br />

ExposedtoPainting Bis 26.10.<br />

Bildraum 01 Strauchgasse 2<br />

& 01/8152691<br />

Gabriele Rothemann Bis 24.6.<br />

Bildraum 07<br />

Burggasse 7–9<br />

& 01/8152691<br />

AlfredRottensteiner:<br />

Heroes Bis 18.6.<br />

Merlin Kratky: Welcome to the<br />

promised land 24.6. bis 13.8.<br />

DomMuseum Wien<br />

Stephansplatz 6<br />

& 01/515525300<br />

Family Matters Bis 30.8.<br />

Fotogalerie WUK,Währinger<br />

Straße 59 & 01/4085462<br />

Rituale III –Macht Bis 13.6.<br />

HeeresgeschichtlichesMuseum<br />

Ghegastraße,Arsenal,<br />

Objekt1&01/795610<br />

Daueraustellungen Seit 2.6.<br />

Hinterland Galerie<br />

Krongasse 20 & 01/58<strong>12</strong>359<br />

Nives Widauer:<br />

Living withAnna B. Seit 5.6.<br />

Hofmobiliendepot<br />

Andreasgasse 7<br />

& 01/5243357<br />

märklinModerne Bis 23.8.<br />

n JüdischesMuseum am Judenplatz<br />

Judenplatz 8<br />

& 01/5350431<br />

Lady Bluetooth.<br />

HedyLamarr Seit 31.5.<br />

n JüdischesMuseum Wien<br />

Dorotheergasse11<br />

&01/5350431<br />

Wirbittenzum Tanz. DerWiener<br />

Cafetier Otto Pollak Seit 31.5.<br />

Künstlerhaus Karlsplatz<br />

Karlsplatz5<br />

&01/5879663<br />

Eröffnungsausstellung:<br />

Alleswar klar. Bis 1.11.<br />

Kubus Seit 27.5.<br />

n KunstHaus Wien Untere<br />

Weißgerberstraße 13<br />

& 01/7<strong>12</strong>04910<br />

Alec Soth: Photographyis<br />

aLanguage Bis 16.8.<br />

Kunsthalle MuseumsQuartier<br />

Museumsplatz1<br />

&01/521890<br />

...vonBrot,Wein,Autos, Sicherheit<br />

und Frieden Bis 4.10. AndifI<br />

devotedmylifetoone of it's feathers?<br />

EinProlog im öffentlichen<br />

Raum Bis 31.7.<br />

n KunsthistorischesMuseum<br />

Maria-Theresien-Platz<br />

& 01/525240 Münzkabinett:<br />

Böse Kaiser Bis 4.10.<br />

Kunstraum Nestroyhof Nestroyplatz1/1/4<br />

& 01/9929769<br />

Andrea Bischof: color live Bis 25.6.<br />

Leopold Museum Museums-<br />

Quartier,Museumsplatz1<br />

&01/525702645Wien 1900.<br />

Aufbruchindie Moderne Seit 27.5.<br />

Deutscher Expressionismus Seit<br />

27.5.Hundertwasser –Schiele<br />

Seit 27.5.<br />

MAK Museum für angewandte<br />

Kunst Stubenring 5<br />

& 01/711360<br />

„Sitzen69“ Revisited Bis 23.8.<br />

Otto Prutscher.Allgestalterder<br />

Wiener Moderne Bis 11.10.<br />

Bugholz, vielschichtig.Thonet<br />

unddes moderne Möbeldesign<br />

Bis 6.9. Show off.<br />

Austrian Fashion Design Bis 30.8.<br />

Metro Kinokulturhaus<br />

Johannesgasse 4 & 01/5<strong>12</strong>1803<br />

Kino Welt Wien Bis 10.1.<br />

n Mozarthaus Vienna<br />

Domgasse 5<br />

& 01/5<strong>12</strong>1791<br />

DasTrias derWiener Klassik:<br />

Haydn–Mozart–Beethoven<br />

Bis 31.1.<br />

MUMOK Museum moderner<br />

KunstStiftung Ludwig Wien<br />

MuseumsQuartier,Museumsplatz1&01/525000<br />

Objects Recognized in Flashes.<br />

17.6.bis 6.9.<br />

Im Raum die Zeit lesen. Moderne<br />

im Mumok 1910 bis 1955 17.6.bis<br />

6.9. SiegriedZawroka.<br />

Funktionale 17.6.bis 31.<strong>12</strong>.<br />

James Coleman 17.6.bis 30.8.<br />

IngeborgStrobl: Gelebt.<br />

17.6.bis 21.1.<br />

SteveReinke:<br />

Butter. 17.6.bis 26.10.<br />

<strong>Schaufenster</strong> 55


GALERIEN &MUSEEN<br />

Schauplätze<br />

von Johanna Hofleitner<br />

MUSA Museum Startgalerie<br />

Artothek Felderstraße 6-8<br />

& 01/40008400<br />

RichardNeutra: Wohnhäuser für<br />

Kalifornien Bis 20.9.<br />

MuseumsQuartier Q21 Freiraum<br />

MuseumsQuartier, Museumsplatz<br />

1<br />

& 01/52358811717<br />

Approximation by Bilderbuch<br />

Bis 20.8.<br />

MuseumsQuartier Q21 Komische<br />

Künste MuseumsQuartier,<br />

Museumsplatz1<br />

&01/8902753<br />

Autofahren in leiwandenGrafiken<br />

Bis 11.7.<br />

NaturhistorischesMuseum<br />

Burgring 7 & 01/521770<br />

Vielfalt in Gefahr:Maßnahmen im<br />

Vogelschutz Bis 31.<strong>12</strong>.<br />

Kunstinstallation:<br />

Alien Star Dust Bis 29.6.<br />

Eine Frau in der Landschaft.<br />

Elisabethvon Samsonow Bis 4.10.<br />

Österreichische Nationalbibliothek<br />

Prunksaal Josefsplatz1<br />

&01/53410394<br />

Beethoven. Menschenwelt und<br />

Götterfunken Seit 29.5.<br />

Photoinstitut Bonartes<br />

Seilerstätte 22 & 01/2360293<br />

EinArchitektals Medienstratege.<br />

Otto Wagner unddie Fotografie<br />

Bis 3.7.<br />

Secession Friedrichstraße <strong>12</strong><br />

& 01/5875307<br />

John Akomfrah 16.6.bis 21.6.<br />

Michael E. Smith 16.6.bis 6.9.<br />

Sehsaal Zentagasse 38<br />

& <strong>06</strong>99/19434054<br />

Fake &Fragment Ab 17.6.<br />

TechnischesMuseum<br />

Mariahilfer Straße 2<strong>12</strong><br />

& 01/899980<br />

Bis 30.6.nur Sa,So, Ftg10–18h<br />

Special Effects Bis 31.8.<br />

Arbeit &Produktion<br />

Universität für angewandte<br />

KunstAusstellungszentrum<br />

Heiligenkreuzer Hof<br />

Eingang Grashofgasse 3oder<br />

Schönlaterngasse 5<br />

unter flaschen. dieFledermaus in<br />

der BarduBois Seit 13.5.<br />

Volkskundemuseum Wien<br />

Laudongasse 15–19<br />

& 01/4<strong>06</strong>8905<br />

Dauerausstellung: DieKüsten<br />

Österreichs Seit 15.5.geöffnet<br />

Waschsalon Karl-Marx-Hof<br />

Halteraugasse 7<br />

& <strong>06</strong>80/1415744<br />

2.Arbeiter-Olympiade in Wien:<br />

Neue Menschen für eineneue<br />

Welt Bis 28.11.<br />

BURGENLAND<br />

HALBTURN<br />

Infeld Haus der Kultur<br />

Parkstraße 13<br />

& 02172/20<strong>12</strong>3<br />

Franz Gyolcs Bis 16.8.<br />

KÄRNTEN<br />

KLAGENFURT<br />

Kunstraum Lakeside<br />

Lakeside Science&Technology<br />

Park,B02<br />

& 0463/22882220<br />

MartinaSchwentner:<br />

re-Assembly Bis 21.6.<br />

ErnstMiesgang:-Nah dran<br />

Performative Setzung: 15.-17.6;<br />

Ausstellung 28.6.bis 8.7.<br />

Kunstverein Kärnten<br />

Goethepark 1 & 0463/55383<br />

Schwebende Linien: Avramidis,<br />

Damisch, de Pauli,Hauenfels,<br />

Pfeffer,Zinner Seit 15.5.<br />

Museum Moderner Kunst<br />

Burggasse8&5053616252<br />

Bilder einer Landschaft Seit 30.5.<br />

Burgkapelle: PayerGabriel.<br />

Lastthings. Seit 30.5.<br />

Stadtgalerie Klagenfurt<br />

Theatergasse4<br />

&0463/537-5532 oder 5545<br />

Gunter Sachs:Fotografie,Film,<br />

Sammlung Seit 30.5.<br />

NEUHAUS<br />

Museum Liaunig Neuhaus 41<br />

& 04356/21115 Mi–So 10–18h<br />

PersonaleMarthaJungwirt: o.T.<br />

Bis 31.10.<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

ST. PÖLTEN<br />

Kunst:Werk –St. Pöltner<br />

Künstlerbund Linzerstraße 16<br />

& 02742/362058<br />

Re.Aktion Ab 18.6.<br />

NÖ Dokumentatioszentrum für<br />

moderne Kunst<br />

Prandtauerstraße 2<br />

& 02742/353336<br />

Six Appeal! 3.6. bis 16.8.<br />

ASPARN AN DER ZAYA<br />

MAMUZAsparn Schloss Asparn/<br />

Zaya,Schlossgasse 1<br />

& 02577/84180<br />

Achtung Baustelle:Bauen und<br />

WohnenimMittelalter Bis 22.11.<br />

BADEN<br />

nKaiserhaus Baden<br />

Hauptplatz17<br />

&02252/86800-585<br />

Beethoven<strong>2020</strong>:<br />

MythosLudwig van Bis 20.<strong>12</strong>.<br />

Kunstverein Baden<br />

Beethovengasse 7<br />

& <strong>06</strong>50/4710011<br />

Sissa Micheli:the Ballad of Interacting<br />

Objects. Rafael Mayu<br />

Nolte:Seduction Strategies<br />

Bis 28.6.<br />

ENGELHARTSTETTEN<br />

nSchloss Niederweiden<br />

Niederweiden1<br />

&02285/20000<br />

Sisi Sonderausstellung Bis 20.11.<br />

MISTELBACH<br />

MAMUZMistelbach<br />

Museum Mistelbach,Waldstraße<br />

44-46 & 02572/20719<br />

Maya Bis 22.11.<br />

PRIGGLITZ<br />

Galerie Gut Gasteil<br />

Gasteil 1 & 02662/45633<br />

Susanne Kosund Walter Kainz<br />

Bis 21.6. Therese Eisenmann und<br />

PeterPaszkiewicz Bis 23.8.<br />

Friedrich Danielis und<br />

Nadja Hlavka Bis 1.11.<br />

SCHALLABURG<br />

Renaissanceschloss<br />

Schallaburg<br />

Schallaburg1&02754/63170<br />

Menschen, Schätze &Kulturen.<br />

Vomschwarzen Meerzur<br />

Schallaburg Bis 8.11.<br />

SCHREMS<br />

Kunsmuseum Waldviertel<br />

Mühlgasse 7a<br />

& 02853/72888<br />

Di–So &Mowenn Ftg10–17h<br />

Lebenszeichen:Warlamis –Grafische<br />

Meisterwerke Bis 10.1.<br />

OBERÖSTERREICH<br />

LINZ<br />

Landesgalerie Linz Museumstraße<br />

14 & 0732/772052200<br />

Valie Export:<br />

CollectionCare. Bis 13.9.<br />

Lentos<br />

Ernst-Koref-Promenade 1<br />

& 0732/70703614<br />

PawelAlthammer:Cosmic Order<br />

Seit 2.6. JakobLena Knebl Seit 2.6.<br />

Maerz Eisenbahngasse 20<br />

& 0732/771786<br />

Egon Hofmann Bis 19.6.<br />

Nordico Dametzstraße 23<br />

& 0732/707019<strong>12</strong><br />

Egon Hofmann –Linz. Künstler,<br />

Industrieller,Kosmopolit. Bis 9.8.<br />

OÖ Kunstverein<br />

Landstraße31, Ursulinenhofim<br />

OÖ Kulturquartier<br />

& 0732/795355<br />

MichaelaSchwarz-Weismann:<br />

Enchanted Garden Seit 19.5.<br />

Schlossmuseum Linz<br />

Schlossberg 1<br />

& 0732/772052300<br />

Andy Warhol bisCindy Sherman.<br />

Amerikanische Kunstaus der<br />

Albertina Seit 16.5.<br />

Die Gerechten–Courageist eine<br />

Frageder Entscheidung Seit 16.5.<br />

THALHEIMBEI WELS<br />

Museum Angerlehner<br />

AscheterStraße 54<br />

& 07242/2244220<br />

Jutta Pointner –<br />

40 JahreWebkunst Seit 16.5.<br />

Therese Eisenmann –<br />

Stille Räume Seit 16.5.<br />

Anna Maria Brandstätter –<br />

Jahreszeiten Seit 16.5.<br />

WERNSTEIN AM INN<br />

Kubin-Haus Zwickledt<br />

Zwickledt 7 & 07713/6603<br />

Gregor Graf Bis 5.7.<br />

SALZBURG<br />

SALZBURG<br />

artbvBerchtoldvilla<br />

Josef-Preis-Allee <strong>12</strong><br />

& <strong>06</strong>62/846542<br />

Essen-ziell Bis 25.6.<br />

DomQuartier<br />

Residenzplatz1<br />

&<strong>06</strong>62/80422109<br />

VonBerninibis Rubens.<br />

Römischer Barock ausder<br />

Sammlung Rossacher Bis 14.6.<br />

DerKussder Musen.Festspiele<br />

göttlicher Inspiration Bis 10.1.<br />

Galerie im Traklhaus<br />

Waagplatz 1a & <strong>06</strong>62/80422149<br />

Lehmann Preis fürKeramik<br />

Bis 20.6.<br />

Kunstverein Salzburg<br />

Hellbrunner Straße 3<br />

& <strong>06</strong>62/842294<br />

Gernot Wieland Bis 5.7.<br />

Ringgalerie: PerDybvig Bis 5.7.<br />

Ringgalerie: Omer Fast.<br />

The Invisible Hand. Bis 24.2.<br />

Kabinett:Declan Clarke.<br />

TheMuseumofBraodcasting<br />

and Loneliness Bis 5.7.<br />

MdM SalzburgMönchsberg<br />

Mönchsberg32&<strong>06</strong>62/842220<br />

Friedl Kubelkavom Gröller:<br />

DasIch im Spiegel desAnderen.<br />

20.6.bis 1.11.<br />

Wilhelm Thöny: Träumen in<br />

schwierigen Zeiten 20.6.bis 11.10.<br />

MdM SalzburgRupertinum<br />

Wiener-Philharmoniker-Gasse 9<br />

& <strong>06</strong>62/842220<br />

Die City–DasLand 20.6.bis 13.9.<br />

TwoFaces.Videoporträtsaus der<br />

Sammlung GeneraliFoundation<br />

20.6.bis 13.9.<br />

Stadtgalerie am Mozartplatz<br />

Mozartplatz5<br />

&<strong>06</strong>62/80723443<br />

Jari Genser: Ich mussdas nicht<br />

Bis 27.9.<br />

Stadtgalerie Lehen<br />

Inge-Morath-Platz 31<br />

& <strong>06</strong>62/80723443<br />

The newdimension: constructed<br />

ab 15.5. MarianneLang–<br />

Vermesssungder Leere<br />

4.6. bis 30.7.<br />

Balken, Linien, Kreise, Dreiecke, Vierecke, Zeichen, Formen, Bilder,<br />

die sich zu zwei- oder dreidimensionalen Strukturen und Konzeptenfügen:<br />

Derlei Ingredienzien bestimmen die aktuelle Hauptausstellung<br />

im privaten Kärntner Museum Liaunig. „o. T.“nennt Kurator<br />

DieterBogner den aus insgesamt 147 Werken profund zusammengestellten<br />

Überblick über die Spielarten elementarerund konzeptueller<br />

österreichischer Kunstvon Adrian bis Zobernig, von 1950 bis heute<br />

(Bild: Gerwald Rockenschaub, www.museumliaunig.at, bis 31. 10.).<br />

Konzeptualität, gepaart mit spielerischer Intuition, ist auch das Merkmal<br />

der Arbeit Herbert Hintereggers. Fürdie Kitzbüheler Zeitkunstgalerie<br />

hat er den Ausstellungsblock „Waldboden 1–4“ entwickelt.<br />

Ausgehend von einem dichtenAll-overaus ausgeschütteterRinde,<br />

massenhaft Kugelschreibern sowie Bildern und Zeichnungen, formieren<br />

sich die Bestandteile in Phase 4nun zur nachgerade klassischen<br />

Ausstellungsinstallation (www.zeitkunstgalerie.at, bis 31. 8.)<br />

Stadtgalerie Museumspavillon<br />

Mirabellgarten<br />

& <strong>06</strong>62/80723443<br />

CI –Josef Schweiger Bis 26.7.<br />

SAALFELDEN<br />

Kunsthaus Nexus<br />

Am Postplatz 1<br />

& <strong>06</strong>582/75999<br />

Gemeinsamkeit Pinzgau<br />

Bis 13.6.<br />

STEIERMARK<br />

GRAZ<br />

CameraAustria Lendkai 1<br />

& 0316/8155500<br />

IsaRosenberger: ...das weite<br />

Land, woher sie kommt Bis 30.8.<br />

Designforum Steiermark<br />

Andreas-HoferPlatz17<br />

&0316/890598<br />

Breaking Types Bis 20.6.<br />

Grazer Kunstverein<br />

Burggasse 4<br />

& 0316/834141<br />

TaiShani: Tragodía Bis 4.9.<br />

Künstlerhaus –Halle fürKunst<br />

&Medien Burgring 2<br />

& 0316/740084<br />

Sonja Gangl: Iborrowedoptimism<br />

from thepast Bis 18.6.<br />

MUWA Museum der Wahrnehmung<br />

Augarten, Friedrichgasse<br />

41 & 0316/811599<br />

Jaromir Novotný:<br />

SlowGestures Seit 20.5.<br />

MÜRZZUSCHLAG<br />

Kunsthalle Muerz<br />

Wiener Straße 35<br />

& 03852/56200<br />

Claudia Märzendorfer: Around<br />

the Light 18.6.bis 23.8.<br />

Traude Feldschuh:<br />

Spiegelungenund andere<br />

Phänomene 18.6.bis 23.8.<br />

TIROL<br />

INNSBRUCK<br />

aut.Architektur und Tirol<br />

Lois Welzenbacher Platz1<br />

&05<strong>12</strong>/571567<br />

Widerstand undWandel. Über die<br />

1970er Jahre in Tirol.<br />

Bis 24.10.<br />

Ferdinandeum<br />

Museumstraße 15<br />

& 05<strong>12</strong>/59489<br />

Goethesitalienische Reise.<br />

Eine Hommageanein Land,das<br />

es niemals gab Ab 26.6.<br />

Kunstpavillon<br />

Rennweg8a<br />

&05<strong>12</strong>/581133<br />

Alfredo Barsuglia: Nichts<br />

Bis 20.6.<br />

Kunstraum Innsbruck<br />

Maria-Theresien-Straße 34 /<br />

Arkadenhof<br />

& 05<strong>12</strong>/584000<br />

Tierische Ina Hsu Bis 11.7.<br />

Museum im Zeughaus<br />

Zeughausgasse 1<br />

& 05<strong>12</strong>/59489313<br />

Highligths aus desKaisersZeug<br />

–Maximilians Zeughaus in Innsbruck<br />

Bis 29.<strong>12</strong>. So fern –sonah.<br />

Eine Kulturgeschichteder Telekommunikation<br />

Bis 4.10.<br />

Neue Galerie Innsbruck<br />

Rennweg1,GroßesTor Hofburg<br />

& 05<strong>12</strong>/578154<br />

MichaelaSchwentner:<br />

Re-Form [again!] Bis 20.6.<br />

Taxispalais Kunsthalle Tirol<br />

Maria-Theresien-Straße 45<br />

& 05<strong>12</strong>/5083171<br />

CoritaKent:<br />

Joyful Revolutionary Bis 11.10.<br />

VORARLBERG<br />

BREGENZ<br />

Bildraum Bodensee<br />

Seestraße 5 & 01/8152691<br />

Uta Belina Waeger:<br />

Zwischenden Stühlen Bis 20.6.<br />

Künstlerhaus Palais Thurn &<br />

Taxis Gallusstraße10<br />

& 05574/42751Auswahl Bis 21.6.<br />

Kunsthaus Bregenz<br />

Karl-Tizian-Platz<br />

& 05574/48594433<br />

Fassadenprojekt: Anne Marie<br />

Jehle seit <strong>12</strong>.<strong>12</strong>. Unvergessliche<br />

Zeit: Cammock,William Kentridge’s<br />

TheCentreofthe Less Good<br />

Idea,AnnetteMessager, Rabih<br />

Mroué,Markus Schinwald,<br />

Marianna Simnett,Ania Soliman<br />

Bis 30.8.<br />

VorarlbergMuseum Kornmarktplatz1&05574/46050<br />

Reinhold Luger.<br />

Grafische Provokation<br />

Bis 30.8.<br />

DORNBIRN<br />

Kunstraum Dornbirn<br />

Jahngasse 9 & 05572/55044<br />

Erwin Wurm: Big Bis 16.8.<br />

HITTISAU<br />

Frauenmuseum Hittisau<br />

Platz501<br />

& 05513/620930<br />

Geburtskulturvom gebärenund<br />

geboren werden Bis 18.4.<br />

HOHENEMS<br />

JüdischesMuseum Hohenems<br />

VillaHeimann-Rosenthal,<br />

Schweizer Straße 5<br />

& 05576/739890<br />

Ende der Zeitzeugenschaft<br />

Bis 16.8.<br />

Fotos: Rockenschaub/Ferdinand Neumueller.<br />

56 <strong>Schaufenster</strong>


RADIO<br />

Ö1<br />

SAMSTAG<br />

13.6.<br />

SONNTAG<br />

14. 6.<br />

MONTAG<br />

15.6.<br />

DIENSTAG<br />

16.6.<br />

MITTWOCH<br />

17.6.<br />

DONNERSTAG<br />

18.6.<br />

FREITAG<br />

19.6.<br />

09 05 Hörbilder VomMut,die<br />

eigeneSehnsuchtzuleben:<br />

GeschichteeinerWandlung,<br />

vonChristinePramhas<br />

10 05 Klassik-TreffpunktLiveaus<br />

demFunkhausinWien,<br />

Gäste:KurtundChrista<br />

Schwertsik<br />

14 00 HörspielTheaterimHörspiel<br />

„DieJuden“vonGotthold<br />

EphraimLessing<br />

15 05 AproposKlassikDiePianistinSophie-MayukoVetter<br />

19 30 Gaetano Donizetti: „La<br />

Favorita“ ChorderWirtschaftsuniversitätWien,ORF<br />

Radio-Symphonieorchester<br />

Wien,GiuseppePatané<br />

23 03 JazznachtSimoneKopmajerimInterview,AzarLawrenceExperiencebeiden<br />

INNtönen2019<br />

09 05 Gedanken<br />

ÖsterreichischeTänzerin<br />

undChoreographin<br />

FlorentinaHolzinger<br />

11 03 Matinee<br />

RoyalConcertgebouwOrchestraAmsterdam,Iván<br />

Fischeru.a.(Rossini,Mozart,<br />

Haydn)<br />

14 05 Menschenbilder<br />

VomBanatnachBerlin–der<br />

SchriftstellerundÜbersetzer<br />

ErnestWichner<br />

15 05 AproposOper<br />

AusschnitteausVerdis„Un<br />

balloinmaschera“<br />

19 33 Radiosession<br />

VirtuelleDuosinZeitender<br />

Corona-Isolation<br />

21 40 Kunstsonntag NeueTexte<br />

„VierUhrmorgens“von<br />

WolfgangPollanz<br />

09 05 Radiokolleg<br />

GlobalerAusnahmezustand:<br />

WieeinVirusdieWeltverändert(in3Folgen)<br />

11 05 Radiogeschichten „Der<br />

Osten“vonAndrzejStasiuk<br />

14 05 Konzert<br />

EnsembleVocesSuaves,<br />

Jörg-AndreasBöttlicher,<br />

Orgel,CembaloundLeitung<br />

(Pasquini,Graziani,Carissimi,<br />

Foggiau.a.)<br />

17 55 Betrifft: Geschichte<br />

AlltäglicheVersorgungin<br />

Krisenzeiten,mitErnst<br />

Langthaler<br />

19 30 On stage Finnisch-österreichischesGipfeltreffender<br />

Metallzungen:OttoLechner<br />

undSväng<br />

23 03 Zeit-TonPorträt:Johannes<br />

MariaStaud<br />

09 05 Radiokolleg<br />

10 05 Anklang Erinnerungenan<br />

dieSopranistinErnaBerger<br />

11 05 Radiogeschichten<br />

„EinFund“vonNadine<br />

Gordimer<br />

14 05 Konzert GabrielaMontero<br />

mitdemRSOWienund<br />

EdvardGrieg,mitKammermusikundmiteigenen<br />

Kompositionen<br />

19 05 Dimensionen<br />

PotenzialundRisikenneuer<br />

Sicherheitstechnologien,<br />

vonChristianBrüser<br />

19 30 KonzertDeutschesSymphonie-OrchesterBerlin,Robin<br />

Ticciati,AntoineTamestit,<br />

Viola(Weill,Bartók,Martinu,<br />

Dvorak)<br />

23 03 Zeit-Ton DerKomponistund<br />

PianistJosefMaria Horváth<br />

09 05 Radiokolleg<br />

10 05 Anklang<br />

Beethoven:Serenadefür<br />

FlöteundKlavierinD-Dur<br />

op.41<br />

11 05 Radiogeschichten<br />

„Poldi“vonCarsonMcCullers<br />

14 05 Konzert<br />

WDRSinfonieorchesterKöln,<br />

RumonGamba(Moross,<br />

Böttcher,Morriconeu.a.)<br />

19 05 Dimensionen<br />

FoodDesignundNachhaltigkeit,vonGabySchlagund<br />

BennoWenz<br />

19 30 AlteMusik –neu interpretiert<br />

LeCampduDrapd‘Or<br />

(2.Teil)<br />

21 00 SalzburgerNachtstudio<br />

VomFassbarenundUnfassbareninPhysikund<br />

Mikrobiologie<br />

09 05 Radiokolleg<br />

11 05 Radiogeschichten<br />

„Schwanengesang“von<br />

JoakimKjørsvikund„Helga<br />

mitdemgelbenKleid“von<br />

VigdisHjorth<br />

14 05 Stimmen hören Novitäten<br />

ausdemWienvor200<br />

Jahren:FranzSchubert<br />

undseinUmfeld<br />

16 40 DieÖ1Kinderuni<br />

VoneingefrorenenKonten<br />

undschlauenComputersystemen<br />

19 30 Konzert AndrèSchuen,<br />

Bariton,DanielHeide,Klavier<br />

(Schubert)<br />

21 00 Im Gespräch DieKlimaökonominClaudiaKemfertim<br />

GesprächmitB.Dalheimer<br />

23 03 Zeit-Ton Zeit-TonZeitreise<br />

mitKonradBecker<br />

10 05 Intrada<br />

DieJeunesseinderSaison<br />

<strong>2020</strong>/2021/diePianistin<br />

undGeigerinSophieDruml/<br />

EineKonzertreihederJungen<br />

PhilharmonieWien<br />

11 05 Radiogeschichten<br />

„Erinnerung“undandere<br />

GeschichtenausNewYork,<br />

vonLilyBrett<br />

14 05 In Concert<br />

TerenceBlanchard<br />

19 05 matrix–computer&neue<br />

medienDasHomeschooling<br />

undseineGrenzen<br />

19 30 Konzert<br />

ORFRadio-Symphonieor-<br />

chesterWien,MirgaGrainyte-<br />

Tyla,AnikaVavic,Klavier<br />

(Weinberg,Skrjabin,Sibelius)<br />

23 03 Zeit-TonLukasKönig:KeymasteramSchlagzeug<br />

Radio Klassik<br />

Stephansdom –<br />

Opernabend<br />

Giordano: Andrea Chénier. Leitung: Alberto Paoletti. Orchestra and Chorus of the Rome Opera House. 13.6.,20h<br />

Weber: Euryanthe. Leitung: Fritz Stiedry. BBC Symphony Orchestra, BBC Chorus. 16.6.,20h<br />

Rachmaninow: Aleko. Leitung: Vladimir Fedosseyev. Tchaikovsky Symphony<br />

Orchestra ofMoscow Radio, Moscow Chamber Choir. 18.6.,20h<br />

Ö1<br />

SAMSTAG<br />

20.6.<br />

SONNTAG<br />

21. 6.<br />

MONTAG<br />

22. 6.<br />

DIENSTAG<br />

23.6.<br />

MITTWOCH<br />

24.6.<br />

DONNERSTAG<br />

25.6.<br />

FREITAG<br />

26.6.<br />

09 05 Hörbilder DieabenteuerlicheÜberlebensgeschichte<br />

vonJulianeKoepcke<br />

10 05 Klassik-Treffpunkt<br />

LiveausdemFunkhausin<br />

Wien,Gäste:MichaelSturminger,CarolinePeters<br />

14 00 HörspielTheaterimHörspiel<br />

„DasVerhördesLukullus“,<br />

vonBertoltBrecht<br />

15 05 AproposKlassikFeiernmit<br />

Strauss&L.J.Strauss(Sohn)<br />

–WienerJohannStrauss<br />

Orchesters,AlfredEschwé<br />

19 30 Vincent d‘Indy: „Fervaal“<br />

ChœurdelaRadioLettone,,<br />

OrchestreNationalMontpellierOccitanie,MichaelSchonwandtu.a.<br />

23 03 Jazznacht<br />

AntonFeinigimGespräch,<br />

dasTobiasPustelnikQuartett<br />

09 05 Gedanken<br />

Corona-Virusundseine<br />

AuswirkungenaufdieWeltwirtschaft,mitWalterÖtsch<br />

11 03 Matinee Tschechische<br />

Philharmonie,FranzWelser-<br />

Möst(Schubert,Strauss)<br />

14 05 Menschenbilder EinUniversalgelehrteramrichtigen<br />

Platz–derLandarztund<br />

MusikantErnstHuber<br />

15 05 AproposOper Ausschnitte<br />

ausMascagnis„Cavalleria<br />

rusticana“undausLeoncavallos„Pagliacci“(Chorund<br />

OrchesterdesGranTeatredel<br />

Liceu,HenrikNánási)<br />

19 33 Radiosession Meisterdes<br />

Stride-undBoogiepiano:<br />

DavidRuosch<br />

21 40 NeueTexte„FräuleinEmma“<br />

vonRenateWelsh-Rabady<br />

09 05 Radiokolleg<br />

1.DiehelleSeitederMacht;<br />

2.DatenpunkteimInformationszeitalter;3.Kosmos<br />

NeueMusik<br />

11 05 Radiogeschichten<br />

Bachmannpreis<strong>2020</strong>,<br />

Siegertext<br />

14 05 Konzert<br />

EnsembleLeCaravansérail,<br />

BertrandCuillier,Leitungund<br />

Cembalou.a.(Charpentier,<br />

Corette,Bach)<br />

17 55 Betrifft: Geschichte Vor70<br />

JahrenbegannderKoreakrieg,mitRolfSteininger<br />

19 30 On stage<br />

DieOnline-BühneimWiener<br />

RadioKulturhaus<br />

23 03 Zeit-Ton<br />

Porträt:Zum85.Geburtstag<br />

vonKurtSchwertsik<br />

09 05 Radiokolleg<br />

10 05 Anklang Einzelaufnahmen<br />

ausWagners„DieWalküre“<br />

11 05 Radiogeschichten<br />

„DieStadt.Entdeckungenim<br />

InnerenvonWien“von<br />

GerhardRoth<br />

14 05 Konzert GrazerPhilharmoniker,IngoIngensandu.a.<br />

(Haydn,Saint-Saëns,Elgar)<br />

19 05 DimensionenAußeruniversitäreDiskussionszirkelim<br />

WienderZwischenkriegszeit,<br />

vonSabrinaAdlbrecht<br />

19 30 Konzert<br />

ORFRadio-SymphonieorchesterWien,StefanAsbury<br />

u.a.(Britten,Deutsch,Schostakowitsch)<br />

23 03 Zeit-Ton VonAdamsbisZipp<br />

–Komponierenmit<br />

Beethoven(2)<br />

09 05 Radiokolleg<br />

10 05 Anklang FürLudwig:Mit<br />

BläsernundStreichern,<br />

mitNadjaKayali<br />

11 05 Radiogeschichten<br />

„DieFlussufervonfrüher“<br />

vonPeterRosei<br />

14 05 Konzert<br />

JavierMartínez,Klarinette,<br />

ManuelFernández,Horn,<br />

KarinaAzizova,Klavieru.a.<br />

(Reinecke,Chatschaturjan,<br />

Brahmsu.a.)<br />

19 30 AlteMusik –neu interpretiert<br />

LeConcertdesNations,<br />

JordiSavall/Concentus<br />

MusicusWien,StefanGottfriedu.a.(Fux,Bach,Locke,<br />

Purcell,Byrdu.a.)<br />

21 00 SalzburgerNachtstudio<br />

75JahreVertreibungausder<br />

Tschechoslowakei<br />

09 05 Radiokolleg<br />

11 05 Radiogeschichten<br />

„DerzerbrocheneRing“von<br />

EvaMenasseundeinekurze<br />

BetrachtungderWiener<br />

RingstraßevonMarlene<br />

Streeruwitz<br />

14 05 Stimmen hören Ingvar<br />

Wixell,HakanHagegard,<br />

PeterMattei<br />

16 40 Die Ö1 KinderuniWie<br />

funktioniertdieWirbelsäule?<br />

19 30 Konzert<br />

Ein„Ö1Konzert“samt„IrdischerKlänge“und„Baumgesänge“zum85.Geburtstag<br />

vonKurtSchwertsik<br />

21 00 Im Gespräch<br />

MarleneStreeruwitzzum<br />

70.Geburtstag<br />

23 03 Zeit-Ton Zum85.Geburtstag<br />

vonTerryRiley<br />

10 05 Intrada „Damenwahl“mit<br />

demEnsembleCaféAltWien<br />

/dieHarfenistinSaraKowal/<br />

dieÖ1-Talentebörse<br />

11 05 Radiogeschichten<br />

„Städtebeschimpfungen“<br />

vonThomasBernhard<br />

14 05 In Concert<br />

All-Star-DreierdesskandinavischenJazzinSpiellaune<br />

19 05 matrix–computer&neue<br />

medienGesichtserkennung<br />

–dasEndederAnonymität?<br />

19 30 Jazztime Liveausdem<br />

RadioCafe:dieRapperinund<br />

Spoken-Word-Künstlerin<br />

YasminHafedhzuGastbei<br />

JohannKneihs<br />

22 08 Spielräume –NachtausgabeDieOnline-Bühneim<br />

WienerRadioKulturhaus<br />

zumWiederhören<br />

Radio Klassik<br />

Stephansdom –<br />

Opernabend<br />

Berlioz: Roméo etJuliette. Leitung: Daniel Barenboim. Orchestre deParis, Choeur de l‘Orchestre deParis. 20.6.,20h<br />

Reicha: Lenore. Leitung: Frieder Bernius. Virtuosi di Praga, Prager Kammerchor. 23.6.,20h<br />

Morlacchi: Tebaldo eIsolina. Leitung: Antonino Fogliani. Virtuosi Brunensis,<br />

Camerata Bach Choir, Poznan. 25.6.,20h<br />

Podcast<br />

von<br />

Anna-Maria Wallner<br />

Jetzt, wo die Grenzen zu den meisten Nachbarländern<br />

Österreichs endlich wieder aufgehen, ist der richtige<br />

Zeitpunkt, um einen Podcast zuempfehlen, der sich mit<br />

den Unterschieden der drei deutschsprachigen Länder<br />

Deutschland, Schweiz und Österreich auseinandersetzt: In<br />

„Servus. Grüezi. Hallo.“ sprechen die drei „Zeit“-Redakteure<br />

Lenz Jacobsen (aus Berlin), Matthias Daum (Zürich) und<br />

Florian Gasser (Österreich) ein Mal pro Woche miteinander<br />

und tauschen sich über die Neuigkeiten in ihrer Heimat<br />

aus, und sehr oft auch darüber,wie man in dem einen Land<br />

auf die Ereignisse eines anderen Landes blickt oder darüber<br />

lacht (Stichwort: Ibiza oder jüngst das Ischgl-Gate). Die<br />

Coronakrise hat nichts an ihrem Konzept geändert, außer<br />

zuletzt die Themen bestimmt; schon bisher waren die drei<br />

via Telefon miteinander verbunden. Der Podcast lebtvon<br />

der klugen und lockeren Art der drei, die sich gegenseitig<br />

ordentlich einschenken. Um die guten Dinge des Lebens<br />

dreht sich der Podcast „Carpe Diem“ aus dem Red-Bull-<br />

Medienhaus. Daniela Zeller und Holger Potyeladen abwechselnd<br />

ein Mal pro Woche einen Gast ein, von dem<br />

Reiseautor Michael Schottenberg bis zur Ex-Skirennläuferin<br />

Lizz Görgl.<br />

<strong>Schaufenster</strong> 57


SCHLUSS<br />

Randerscheinung<br />

Die Ich-Pleite<br />

von Florian Asamer<br />

von Annemarie<br />

Wäre ich Frau Holle oder der<br />

Wettergott, ich würde mir die<br />

Hände reiben. In dem ganzen Coronagetöse<br />

ist nämlich völlig untergegangen,<br />

wie miserabel der Mai und nun<br />

auch schon wieder Teile des Juni<br />

waren. Und das ist ganz und gar nicht<br />

egal, nur falls irgendjemand einwenden<br />

würde, wie man sich ausgerechnet<br />

jetzt Gedanken über das Wetter<br />

machen kann. Für alle, die Licht und<br />

Wärme brauchen, sind Mai und Juni<br />

deutlich mehr als nur die halbe Miete.<br />

Und auch das sonst probate Gegenmittel,<br />

die Flucht über die italienische<br />

Grenze, ist uns immer noch versperrt.<br />

Die Erfahrung lehrt uns auch, für die<br />

restlichen Monate ohne Rskeptisch zu<br />

sein: Wenn das Frühjahr diesbezüglich<br />

nicht klappt, wird der Sommer meistens<br />

auch nix. Der Mai war außerdem<br />

kalt und trocken, eine besonders<br />

gemeine Kombination. Verregnet hilft<br />

wenigstens dem Grundwasserspiegel,<br />

den Allergikern und irgendwann dann<br />

der Ernte. Aber kalt und trocken klingt<br />

nach langer Durststrecke inder kasachischen<br />

Steppe. Nicht dass ich schon<br />

dort gewesen wäre. Und weil alle<br />

darüber gesprochen und sich damit<br />

ablenken haben lassen (wäre ich für<br />

Verschwörungstheorien empfänglich,<br />

könnte ich glatt glauben, die Pandemie<br />

sei nur deswegen inszeniert worden),<br />

wann und unter welchen Bedingungen<br />

die Frei- und Seebäder wegen<br />

der Pandemie möglicherweise endlich<br />

wieder aufsperren können, hat keiner<br />

bemerkt: Es gab keinen einzigen Badetag<br />

imMai. Auch die meisten ohnehin<br />

nicht gerade warmen österreichischen<br />

Seen sind heuer Anfang Juni noch einmal<br />

die paar entscheidenden Grade<br />

Celsius kälter. Wenn ein Neoprenanzug<br />

die Ansteckungsgefahr mindert,<br />

könnte das vielleicht die Lösung für<br />

die Abwicklung des heimischen Sommertourismus<br />

sein. Nur damit das<br />

auch einmal gesagt worden ist. s<br />

DiePresse.com/randerscheinung<br />

„Soein Mann,<br />

so ein Mann<br />

zieht mich<br />

unwahrscheinlichan.<br />

DieserWuchs,<br />

diese Kraft<br />

wecktinmir die<br />

Leidenschaft.“<br />

DASPOP-ZITAT DER WOCHE.<br />

Das kraftstrotzende Schlusswort zu diesem<br />

„<strong>Schaufenster</strong>“-Männerheftkommtvon<br />

Margot Werner –aus „So ein Mann“(1976).<br />

Impressum<br />

Medieninhaber,Redaktionund Herausgeber: „Die Presse“Verlags-Gesellschaft m.b.H. &CoKG,<br />

1030Wien, HainburgerStraße 33. Tel.: 01/51414-Serie. E-Mail: schaufenster@diepresse.com,<br />

vorname.name@diepresse.com.<br />

Geschäftsführung: Mag. Herwig Langanger,Rainer Nowak. Chefredaktion: Rainer Nowak.<br />

Chefredakteur „<strong>Schaufenster</strong>“: Mag.Dr. Daniel Kalt.<br />

Textchef/Wohnen, Design: Mag.Norbert Philipp. Gourmet: Mag.AnnaBurghardt(kar.). SissyRabl<br />

BA MA. Reise: Mag. Madeleine Napetschnig. Kultur: BarbaraPetsch. MMag.Daniela Tomasovsky.<br />

Online: Mag.ChristinaLechner.Barbara SchechtnerMA. Mag.SabineHottowy (kar.).<br />

Fotoredaktion: Mag.ChristinePichler. Fotoredaktion Lifestyle: Mag.Barbara Zach. Programm:<br />

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Fuhrmann BA MA (kar.). Anzeigen: Walter Celand (Geschäftsbereich Lifestyle). ArtDirection:<br />

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Hersteller: Druck Styria GmbH &CoKG, Styriastraße 20,8042Graz. Hinweis: Die in dieserAusgabe<br />

vorgestellten Produkte wurden der Redaktion zum Teil zu Testzweckenzur Verfügung gestellt.<br />

Viele Väter haben in den letzten<br />

zwölf Wochen mehr Zeit mit ihren<br />

Kindern verbracht als in den zwölf<br />

Monaten davor. Ich weiß nicht, wie<br />

sich das auf die Vatertagsfeierlust auswirken<br />

wird. Ich weiß nur, dass sich<br />

Kondome in der Coronazeit besser<br />

verkauft haben als je zuvor. Das kann<br />

natürlich auch an den Frauen gelegen<br />

haben. Laut einer österreichischen<br />

Studie leisten Frauen im Corona-<br />

Home-Office zweieinhalb Stunden<br />

mehr unbezahlte Arbeit als ihre Partner.<br />

Angeblich beherrschen Männer<br />

das Türen-hinter-sich-Schließen besser.<br />

Wahrscheinlich auch das Türen-<br />

Verbarrikadieren und das Taubstellen,<br />

wenn draußen der Nachwuchs mit<br />

dem Spinatbrei um sich wirft. Was<br />

genau die Männer hinter ihren verschlossenen<br />

Türen machen, war nicht<br />

Gegenstand der Untersuchung. Man<br />

weiß allerdings, dass sich Abfragen<br />

zum Thema „Sex“ inden Suchmaschinen<br />

gehäuft haben. Aber da muss es<br />

keinen Zusammenhang geben. Erotik-<br />

Onlinehändler freuten sich jedenfalls<br />

über steigende Umsätze. Am beliebtesten<br />

waren übrigens Krankenschwester-Outfits.<br />

Vielleicht wollte man<br />

zuhause in Ruhe für den Ernstfall proben.<br />

Schon möglich, dass sich manche<br />

Krankenschwester mehr wie eine Kindergartentante<br />

vorgekommen ist und<br />

abends im Bett nicht mehr Mund zu<br />

Mund beatmen wollte, sondern nur<br />

noch ihre Ruhe haben. Apropos: Auch<br />

nach „Paartherapie“ und „Scheidungsanwalt“<br />

soll vermehrt gesucht worden<br />

sein. Vom Gesundheitsstandpunkt aus<br />

vielleicht gar nicht die schlechteste<br />

Lösung. InCoronazeiten ist „Safer<br />

Sex“ nämlich vor allem „Selber Sex“.<br />

„Sie sind selbst Ihr sicherster Sexualpartner“,<br />

raten die New Yorker<br />

Gesundheitsbehörden. Und niemand<br />

muss Angst haben, dass er wegen<br />

einer sexy Krankenschwester stehen<br />

gelassen wird. s<br />

DiePresse.com/ichpleite<br />

Illustration „Pop-Quiz-Zitat“: Nina Ober, Fotos: Carolina Frank<br />

58 <strong>Schaufenster</strong>


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