Falstaff Magazin Deutschland 04/2021
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GENIESSEN WEIN ESSEN REISEN<br />
/ jun <strong>2021</strong><br />
BORDEAUX<br />
SO GUT WIRD<br />
BRAD PITT & CO<br />
WAS TAUGEN DIE<br />
WEINE DER STARS?<br />
GENUSS-RADELN<br />
DREI TOUREN<br />
FÜR GOURMETS<br />
DER 2020 ER € 9,50 WWW.FALSTAFF.COM<br />
SPANIEN / ITALIEN € 12,80 BELGIEN / LUXEMBURG / FRANKREICH € 10,90<br />
Meer schmecken<br />
DAS BESTE AUS DEN OZEANEN<br />
<strong>04</strong><br />
DEUTSCHLAND-AUSGABE <strong>04</strong>/<strong>2021</strong><br />
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AUS DER<br />
CHEFREDAKTION<br />
ENDLICH!<br />
LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER!<br />
Foto: Manfred Klimek, Ian Ehm<br />
Als einen Tag vor Christi Himmelfahrt die ersten<br />
E-Mails von Gastronomen in unserer Inbox landeten<br />
mit der Meldung: Ab morgen dürfen wir wieder<br />
öffnen – wenigstens im Außenbereich! – da pochte uns<br />
<strong>Falstaff</strong>-Redakteuren das Herz, und wir wären am liebsten<br />
sofort hingefahren in jene glücklichen Landkreise in<br />
Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und einigen anderen<br />
Bundesländern. Und es sieht ganz so aus, als würden auch<br />
im Rest der Republik nach unserem Redaktionsschluss<br />
Lockerungen eintreten, so dass das Leben zurückkehren<br />
kann in Gastronomie und Hotelerie. Endlich!<br />
Die letzten Monate waren furchtbar. Aber jene Branchen,<br />
die am schlimmsten von Schließungen betroffen<br />
waren, haben jetzt auch den größten Grund zur Hoffnung:<br />
Denn wir alle sehnen uns doch nach jedem kleinsten Bisschen<br />
Normalität, nach einem Glas Wein und einem Mahl<br />
mit Freunden, nach einer Landpartie am Wochenende,<br />
nach Urlaub in den Bergen, am See oder am Meer. Und<br />
dank der nun in hohem Tempo voranschreitenden Impfungen<br />
haben wir auch substanziellen Grund zur Hoffnung.<br />
<strong>Falstaff</strong> möchte Ihnen auch mit diesem Heft wieder Lust<br />
machen auf kulinarische Genüsse. Unsere Coverstory verspricht<br />
das Beste aus dem Meer und nennt dazu passende<br />
Weine. Wir beleuchten, was die Wissenschaft zur Wirkung<br />
von Omega-3-Fettsäuren sagt. Und wir vermitteln Ihnen<br />
alles, was Sie schon immer über Sushi wissen wollten –<br />
inklusive einiger Feinheiten dieses hoch entwickelten<br />
Handwerks, die Sie bestimmt nie geahnt hätten.<br />
In den nächsten Wochen werden Ihnen vom Weinhandel<br />
die Offerten für den Vorverkauf der 2020er Bordeauxweine<br />
zugehen. Beim Wein hat dieses Jahr, das uns allen<br />
ewig im Gedächtnis bleiben wird, absolute Spitzenqualitäten<br />
hervorgebracht. Allerdings ist der Jahrgang nicht<br />
homogen, weshalb unsere <strong>Falstaff</strong>-Bewertungen vielleicht<br />
besonders hilfreich sind.<br />
Erobern Sie sich nun die Freiheit zurück, bleiben Sie<br />
vorsichtig und gesund, aber genießen Sie! Und kosten Sie<br />
jeden Augenblick doppelt aus. Wir haben 15 Monate<br />
Nachholbedarf.<br />
Viel Spaß und Genuss mit dem neuen <strong>Falstaff</strong>!<br />
WOLFGANG M. ROSAM<br />
Chefredakteur und Herausgeber<br />
wolfgang.rosam@falstaff.com<br />
@RosamWolfgang<br />
DR. ULRICH SAUTTER<br />
Chefredakteur Wein<br />
ulrich.sautter@falstaff.com<br />
PHILIPP ELSBROCK<br />
Chefredakteur Gourmet<br />
philipp.elsbrock@falstaff.com<br />
Geschmack ist individuell.<br />
Warum nicht auch<br />
Ihre Reise?<br />
Reisen,<br />
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Individualreisen auf fünf<br />
Kontinenten<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
5
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4 191943 009505<br />
<strong>04</strong><br />
<strong>04</strong><br />
JUNI<br />
12<br />
<strong>Falstaff</strong> und das Meer: Wir gehen<br />
auf die Suche nach dem besten<br />
Seafood und vielen anderen<br />
Genüssen, die in der Tiefe des<br />
Ozeans schlummern. Dazu<br />
stellen wir köstliche Weine vor.<br />
/ jun <strong>2021</strong><br />
BORDEAUX<br />
SO GUT WIRD<br />
GENIESSEN WEIN ESSEN REISEN<br />
BRAD PITT & CO<br />
WAS TAUGEN DIE<br />
WEINE DER STARS?<br />
GENUSS-RADELN<br />
DREI TOUREN<br />
FÜR GOURMETS<br />
COVER<br />
FOTO: COPPI BARBIERI /<br />
TRUNK ARCHIVE<br />
SPANIEN / ITALIEN € 12,80 BELGIEN / LUXEMBURG / FRANKREICH € 10,90<br />
DER 2020 ER € 9,50 WWW.FALSTAFF.COM<br />
Meer schmecken<br />
DAS BESTE AUS DEN OZEANEN<br />
118<br />
So simpel Sushi auch<br />
aussieht, so komplex ist<br />
das Handwerk dahinter.<br />
126<br />
Austern kommen zurück in die<br />
Gewässer vor New York<br />
COVER: MEERESGENUSS<br />
12 DER BESTE WEIN FÜR DAS MEER<br />
Die <strong>Falstaff</strong>-Weinredaktion verrät ihre<br />
Favoriten zu Garnelen, Muscheln & Co.<br />
38 GENIALES DUETT<br />
Eine Rundreise durch zehn Weingüter<br />
der Extraklasse direkt am Mittelmeer<br />
96 DELIKATESSEN AUS DEM MEER<br />
Ozeanische Glücksgefühle für Gourmets<br />
108 INS NETZ GEGANGEN<br />
Praktische Helfer für den Seafood-Genuss<br />
110 ALL-STARS AUS DEM OZEAN<br />
Seafood-Rezepte von drei Spitzenköchen<br />
118 DAS SUSHI-GEHEIMNIS<br />
Woran man authentisches und gutes<br />
Sushi erkennt und wie man es richtig isst<br />
126 COMEBACK DER SUPER-MUSCHEL<br />
Austern heilen New Yorks Hafenbecken<br />
132 SO WICHTIG IST OMEGA 3<br />
Wozu wir ungesättige Fettsäuren brauchen<br />
136 SERIE: CORTIS KÜCHENZETTEL<br />
Severin Corti macht Garnelen betrunken<br />
142 KRAKEN ZUM KUSCHELN<br />
Essay: Faszination Unterwasserwelt<br />
WEIN & MEHR<br />
10 WEIN-NOTIZEN<br />
Wein-Chefredakteur Ulrich Sautter<br />
präsentiert Trends und Neuigkeiten<br />
5 AUS DER CHEFREDAKTION<br />
183 IMPRESSUM<br />
250 SAGEN SIE EINMAL …<br />
38<br />
Von Spanien und<br />
Frankreich über Italien<br />
bis nach Kroatien: Weine,<br />
die am Mittelmeer – in<br />
jeder Hinsicht – groß<br />
geworden sind.<br />
DEUTSCHLAND-AUSGABE <strong>04</strong>/<strong>2021</strong><br />
Fotos: Gettya Images/Chrsitopher Laurenz Photography, 16 © Andrea Fazzari, cody traxler/Shutterstock<br />
6 falstaff jun <strong>2021</strong>
Die Magie<br />
liegt im Detail<br />
Für uns zeigt sich Exzellenz in der Reduktion auf<br />
das Wesentliche, in der Langlebigkeit von zeitlosem Design<br />
und im schonenden Umgang mit natürlichen<br />
Ressourcen. Dafür perfektionieren wir jedes Detail.<br />
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JUNI<br />
52<br />
Bei Dresden gedeiht Wein mit<br />
internationaler Strahlkraft.<br />
24 ENDE GUT, ALLES GUT<br />
Der 2020er-Bordeaux ist an seinen<br />
Herausforderungen gewachsen<br />
52 SACHSENS STOLZ<br />
Die Lage »Goldener Wagen« in<br />
Radebeul hat das Zeug zur Legende<br />
64 WAS TAUGEN PROMI-WEINE?<br />
Die Tropfen der Weingüter von<br />
Showbiz-Stars auf dem Prüfstand<br />
74 VORNEHME BLÄSSE<br />
Das wachsende Rosé-Angebot bietet<br />
Aroma-Überraschungen<br />
84 SERIE: WORLD CHAMPIONS<br />
Pierre Lurton und die Legenden<br />
Cheval Blanc und Yquem<br />
90 LAY SOME HAPPINESS …<br />
Cocktail-Kreationen fürs<br />
Day-Drinking sind im Kommen<br />
GOURMET<br />
94 GOURMET-NOTIZEN<br />
Kulinarische News von Gourmet-<br />
Chefredakteur Philipp Elsbrock<br />
138 SERIE: STERNEMILLIONÄR<br />
Die Tellerwäscher-Legende hinter<br />
dem Gourmet-Imperium »Milos«<br />
144 SERIE: KUNST & KULINARIK<br />
Ernest Hemingway und seine<br />
»wilden kulinarischen Abenteuer«<br />
LIFESTYLE<br />
150 LIFESTYLE-NOTIZEN<br />
Style-Ideen von LIVING-<br />
Herausgeberin Angelika Rosam<br />
152 URLAUB FÜR JEDEN TAG<br />
Den Sommer daheim zum Fest machen<br />
160 HÜBSCHE BEGLEITER<br />
Kleinigkeiten für große Atmosphäre<br />
166 ORIGINELL PLATZIERT<br />
Diese Platzteller vollenden das Gedeck<br />
168 ART GERECHT<br />
Kunst oder Möbel? – beides!<br />
172 STREIFENLOOK<br />
Streifenweise frisches Design<br />
REISE<br />
184 TRAVEL-NOTIZEN<br />
Reise-Highlights von Online-<br />
Chefredakteur Bernhard Degen<br />
186 UNTERWEGS MIT RÜCKENWIND<br />
Drei Radrouten zum Genuss<br />
2<strong>04</strong> LONG WEEKEND CAGLIARI<br />
Tipps für ein perfektes Wochenende<br />
JOURNAL<br />
107 DELI-GENUSSPARTNER<br />
203 MIT BESTER EMPFEHLUNG<br />
212 VINOTHEKEN<br />
248 EVENTS<br />
TASTING<br />
214 SHORTLIST<br />
216 ROSÉ TROPHY<br />
224 GOLDENER WAGEN<br />
228 BORDEAUX EN PRIMEUR<br />
236 LUGANA/CUSTOZA TROPHY<br />
242 SARDINIEN TROPHY<br />
DIE NÄCHSTE FALSTAFF-AUSGABE ERSCHEINT AM 14. JULI <strong>2021</strong><br />
64<br />
Von Kylie Minogue bis<br />
Francis Ford Coppola:<br />
Wenn Promis Wein<br />
machen, überzeugt<br />
das nur manchmal.<br />
152<br />
Sommerliches Design lädt zum<br />
Genießen auf der Terrasse.<br />
186<br />
E-Bikes machen neue Urlaubserlebnisse<br />
möglich, gerade auch für Genießer<br />
Fotos: Martin Förster (DML-BY), ONLINE_YES/Polaris/laif, jeroenvanderspek.com, Rainer Weisflog<br />
8 falstaff jun <strong>2021</strong>
GELEBTE<br />
LEBENDIGE<br />
ESS- & TRINKKULTUR<br />
Torben Bunte, Gastrosoph<br />
„Heinrich sein Enkel –<br />
Weinbar & Weinboutique” Bielefeld.<br />
Mitglied bei Gerolsteiner WeinPlaces -<br />
eine Initiative für unkomplizierten und<br />
hervorragenden Wein-Genuss.<br />
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HERDER ZEHN – FREIBERG DREXLERS – FREIBURG KLEINES JACOB – HAMBURG VINEYARD – HAMBURG WEINLADEN ST. PAULI – HAMBURG<br />
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Wein-Chefredakteur<br />
ULRICH SAUTTER<br />
WEIN<br />
WEIT GEREISTER<br />
PÉTRUS<br />
Eine Zwölferkiste Pétrus, Jahrgang<br />
2000, verbrachte 14 Monate auf<br />
der Internationalen Raumstation<br />
ISS. Mithilfe der weit gereisten Flaschen<br />
soll untersucht werden, welchen Veränderungen<br />
Aroma- und andere Inhaltsstoffe<br />
eines Weins in der Schwerelosigkeit ausgesetzt<br />
sind. Im selben Experiment wurden<br />
auch Rebensetzlinge im All gelagert<br />
und nach ihrer Rückkehr auf die Erde<br />
ausgepflanzt. Eine Verkostung des »galaktischen«<br />
Pétrus im direkten Vergleich mit<br />
Flaschen, die auf der Erde geblieben<br />
waren, hat ebenfalls bereits stattgefunden.<br />
Tenor: Der aus dem All zurückgekehrte<br />
Wein wirke reifer. Eine Flasche ISS-Pétrus<br />
wird nun auch bei Christie’s verkauft –<br />
im Set mit einer irdischen Flasche für eine<br />
Million Dollar. christies.com<br />
FRANÇOIS PINAULT:<br />
RETTET DIE GIRONDINS!<br />
François Pinault – drittreichster Franzose und<br />
Besitzer unter anderem von Château Latour<br />
und dem Fußballverein Stade Rennes –<br />
appelliert an seine Cru-Classé-Kollegen, die<br />
finanziell angeschlagenen Girondins de<br />
Bordeaux zu retten. Kommt jetzt »Château<br />
Margaux« als Bandenwerbung?<br />
WINZER GRÜNDET<br />
GENOSSENSCHAFT<br />
Der Winzer Wolfgang Bender aus Bissersheim<br />
in der Pfalz plant, das Weingut seiner<br />
Familie in eine Genossenschaft zu verwandeln<br />
– nicht in einen Verbund mit weiteren<br />
Winzern, sondern als Verbund von Anteilseignern.<br />
Stimmberechtigt sollen dabei nur<br />
Mitarbeiter sein. wolfgangsweine.de<br />
BURGUND MIT ASSYRTI-<br />
KO UND XINOMAVRO?<br />
Tabubruch in Burgund: Bei einer Onlinetagung<br />
des Verbands BIVB zum Thema Klimawandel<br />
brachten Forscher Rebsorten wie Assyrtiko als<br />
Ersatz für Chardonnay, Xinomavro oder Nebbiolo<br />
als Ersatz für Pinot Noir ins Spiel. <strong>Falstaff</strong><br />
meint: Eher wächst Ananas in Alaska, als dass<br />
Burgunderwinzer fremde Rebsorten pflanzen.<br />
10 falstaff jun <strong>2021</strong>
NOTIZEN<br />
»Wir wollten die Menschen<br />
zum Schmunzeln bringen.<br />
Traurig, dass uns dies nun<br />
verwehrt werden soll.«<br />
MARTIN LENIKUS Weingut Lenikus, Wien<br />
»SCHLUCK-IMPFUNG«<br />
Das Wiener Weingut Lenikus staunte nicht<br />
schlecht, als Anfang April Polizei im Weingut<br />
und zeitgleich in einem Logistiklager auftauchte<br />
und frisch gefüllte Flaschen mit dem Etikett<br />
»Schluck-Impfung« beschlagnahmte. Die<br />
Behörde sah offenbar Gefahr im Verzug wegen<br />
angeblich irreführender »gesundheitsbezogener<br />
Angaben«. bioweingutlenikus.at<br />
KELLERNEUBAU I:<br />
CHÂTEAU LYNCH-BAGES<br />
Blitzender Edelstahl, eine Schaltzentrale<br />
wie in einem Elektrizitätswerk und ein<br />
Aufzug, in dem Trauben und Most in<br />
Stahltanks zwischen den einzelnen<br />
Stockwerken hin- und herfahren können:<br />
Château Lynch-Bages hat seinen Weinen<br />
einen Hightech-Tempel gebaut.<br />
lynchbages.com<br />
Fotos: Christies, Shutterstock, HOLGER WALCH,PR_Victor-Cornec. Markus Kirchgessner / laif / picturedesk.com, beigestellt<br />
FALSTAFF<br />
WINEGUIDE<br />
GERMANY<br />
Der deutsche Wein hat ab<br />
sofort überall auf unserem<br />
Planeten einen neuen<br />
Botschafter: Der <strong>Falstaff</strong><br />
Weinguide <strong>Deutschland</strong><br />
<strong>2021</strong> ist vor wenigen<br />
Tagen auf Englisch<br />
erschienen! Übersetzt von<br />
Anne Krebiehl MW und<br />
ihrem Team von <strong>Falstaff</strong><br />
International, ist die englischsprachige<br />
Version nun<br />
in ganz Europa an allen<br />
großen Bahnhöfen und<br />
Flug häfen erhältlich.<br />
Zudem wurde der Guide<br />
weltweit an Multipli katoren<br />
in Weinhandel, Gastronomie<br />
und Hotellerie<br />
versandt. Ein Ruhmesblatt<br />
für <strong>Deutschland</strong>s Winzer!<br />
shop.falstaff.de/<br />
products/wine-guidegermany-<strong>2021</strong>-englisch<br />
KELLERNEUBAU II:<br />
CHÂTEAU HAUT-BAILLY<br />
Er verschwindet fast zwischen Château<br />
und Weinbergslandschaft: Wie eine<br />
Austernschale liegt der neue Keller von<br />
Château Haut-Bailly halb über, halb<br />
unter dem Erdreich. Bewachsen wie ein<br />
verwunschener Garten, entsteht ein reizvoller<br />
Kontrast zur Monokultur Weinbau.<br />
haut-bailly.com<br />
DEUTSCHE WINZER MIT<br />
IMPFPRIORISIERUNG<br />
Als Teil der systemrelevanten Infrastruktur<br />
dürfen sich <strong>Deutschland</strong>s Winzer<br />
in Prioritätsgruppe 3 impfen lassen.<br />
Berechtigt sind Betriebsinhaber, Arbeitnehmer<br />
inklusive Saisonarbeitskräften<br />
sowie auf dem Betrieb lebende und<br />
mitarbeitende Familienmitglieder.<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
11
wein / DIE BESTEN ZU SEAFOOD<br />
Rezept-Inspirationen<br />
zu Meeresfrüchten & mehr:<br />
falstaff.com/meeresfruechte<br />
Köstliche Meeresfrüchte<br />
schreien förmlich nach einer<br />
passenden Weinbegleitung.<br />
Die <strong>Falstaff</strong>-Weinredaktion<br />
verrät auf den folgenden<br />
Seiten ihre aktuellen<br />
Favoriten zu Garnelen,<br />
Muscheln & Co.<br />
Foto: Getty Images<br />
12 falstaff jun <strong>2021</strong>
DER BESTE<br />
WEIN<br />
FÜR DAS<br />
MEER<br />
Seafood muss zweimal schwimmen, sagt man! Es gibt<br />
nur wenige Speisenkategorien, die derart prädestiniert<br />
für die Paarung mit Wein sind. Die <strong>Falstaff</strong>-Weinredaktion<br />
hat klassische und ausgefallene Meeresspeisen unter die<br />
Lupe genommen und dazu ihre Weinfavoriten definiert.<br />
TEXT BENJAMIN HERZOG UND DOMINIK VOMBACH<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
13
wein / DIE BESTEN ZU SEAFOOD<br />
94+<br />
2015 MÂCON CHAINTRÉ<br />
VIEILLES VIGNES<br />
Domaine Valette, Burgund,<br />
Frankreich<br />
Hellgolden mit grünlichen Reflexen.<br />
Apfelschnitz und feuchter<br />
Stein, Rost, Orange, pfeffrige Töne,<br />
Tahini. Im Mund von sehr feinem<br />
Extrakt, eleganter Säurebogen,<br />
alles sehr kultiviert und dabei<br />
mineralisch, konzentriert und trotz<br />
der Körperkraft knackig und straff<br />
wirkend, würzig abklingend,<br />
eindringlich in der Mineralik.<br />
passion-vin.de, € 29,90<br />
94<br />
2017 FIVE<br />
Constantia Glen, Western Cape,<br />
Südafrika<br />
Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Ockerrandaufhellung.<br />
Feine Röstaromen, dunkle<br />
Waldbeeren, zart nach Heidelbeeren<br />
und Cassis, Nuancen von<br />
Bourbonvanille unterlegt. Stoffig,<br />
Brombeerkonfit, feine Extraktsüße,<br />
seidige, tragende Tannine, gute<br />
Frische, mineralisch-salzig im<br />
Abgang, etwas Nougat im Nachhall,<br />
ein vielseitiger Begleiter.<br />
moevenpick-wein.de, € 27,90<br />
93<br />
LAHERTE BLANC DE BLANCS<br />
BRUT NATURE<br />
Champagne Laherte-Frères<br />
Finessenreicher Champagner mit<br />
Noten von Zitronenzeste, weißen<br />
Blüten, Obst sowie mineralischen<br />
Nuancen. Komplex und überaus<br />
elegant wirkend. Am Gaumen klar<br />
strukturiert. Eher frischer Typus<br />
mit dezenter Reife. Kommt intensiv<br />
auf die Zunge mit feiner Perlage,<br />
eleganter Struktur und langem<br />
Nachhall. Balanciert buttriges<br />
Hummerfleisch perfekt aus.<br />
maitrephilippe.de, € 43,50<br />
94<br />
2018 »VERNILLON«<br />
CONDRIEU<br />
Domaine Jamet, Rhône,<br />
Frankreich<br />
Im Duft ebenso viel Stein wie Sortenwürze,<br />
im Mund mollig, fein<br />
texturiert in seiner Geschmeidigkeit,<br />
reife Säure, intensive Noten<br />
von Steinstaub im Abgang, intensiver<br />
Ausdruck des Granit- und<br />
Glimmerschieferterroirs.<br />
wein-kreis.de, € 68, –<br />
KRUSTENTIERE<br />
Hummer, Langusten & Co.<br />
gehören auf jede Seafood-<br />
Platte. Erste Wahl bei der<br />
Begleitung sind trockene<br />
Weißweine – doch hier gibt<br />
es Ausnahmen!<br />
92<br />
2019 GRÜNER VELTLINER<br />
SMARAGD TERRASSEN<br />
Domäne Wachau, Dürnstein,<br />
Wachau, Österreich<br />
Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Mit feiner Kräuterwürze unterlegte<br />
gelbe Tropenfrucht, etwas Mango,<br />
zart nach Orangenzesten. Saftig,<br />
feine Fruchtsüße, elegant und<br />
ausgewogen, angenehme<br />
Säurestruktur, mineralisch-zitronig<br />
im Abgang, salziger Nachhall.<br />
domaene-wachau.at, € 14,50<br />
94<br />
2017 LÖWENGANG<br />
CHARDONNAY<br />
Alois Lageder, Südtirol<br />
Italien<br />
Funkelndes, sattes Strohgelb. Sehr<br />
duftige und ansprechende Nase<br />
mit vielen fein herausgearbeiteten<br />
Duftnuancen, nach Mango, Grapefruit<br />
und frischer Ananas. Zeigt am<br />
Gaumen tolle Spannung, saftig und<br />
salzig, feine tropische Fruchtnote,<br />
lange und klar.<br />
weinteufel.de, € 45,–<br />
93<br />
2019 GRÜNER VELTLINER<br />
ALTE REBEN<br />
Weingut Nigl, Niederösterreich<br />
Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Feine Kräuterwürze, gelbe Apfelfrucht,<br />
Nuancen von Orangenzesten,<br />
mineralischer Touch. Saftig,<br />
fruchtsüß, reife Mango, dezenter<br />
Säurebogen, feine zitronige Noten<br />
im Abgang, salziger Nachhall,<br />
vielseitiger Speisenbegleiter.<br />
weingutnigl.at, € 16, –<br />
91<br />
2019 NIERSTEIN RIESLING<br />
KABINETT AUS ERSTEN<br />
LAGEN<br />
Weingut Schätzel, Rheinhessen,<br />
<strong>Deutschland</strong><br />
Mandel und Fuder sowie eine sehr<br />
intensive Rotschieferwürze. Im<br />
Mund trotz 38 Gramm Restzucker<br />
nachgerade trocken wirkend: knackige<br />
Säure, packende Mineralität,<br />
und ein frischer Spannungsbogen.<br />
Fast schon bissig verdichtet. Sehr<br />
eigenständig.<br />
wirwinzer.de, € 19,–<br />
Foto:s: mauritius images / foodcollection / Bianca Brandon-Cox, beigestellt<br />
14 falstaff jun <strong>2021</strong>
Seafood ist vielfältig – das zeigt<br />
alleine schon die Kategorie der<br />
Krustentiere. Sie existieren in<br />
den verschiedensten Formen und<br />
Farben. Angefangen beim Hummer<br />
– dem König dieser Kategorie – über<br />
Langusten, Garnelen bis hin zu den Krebsen.<br />
Den genannten Köstlichkeiten gemein<br />
ist ihr Fleisch, das je nach Art fester oder<br />
feiner, intensiver oder eleganter, aber vor<br />
allem einmal süßer und einmal weniger süß<br />
ausfällt. Auf diese Süße sollte bei der Vermählung<br />
von Krustentiergerichten und<br />
Wein besonders geachtet werden – sie kann<br />
unterstützt oder mit einem trockenen Wein<br />
kontrastriert werden. Krustentiere werden<br />
oft in Kombination mit ganz bestimmten<br />
Ingredienzen verarbeitet, was die Weinwahl<br />
zusätzlich beeinflusst.<br />
Einige Klassiker und Faustregeln zu kennen<br />
schadet nicht. Wer sie je genossen hat,<br />
weiß: Die Marriage von saftigem Hummerfleisch<br />
mit mollig-buttrigem Chardonnay<br />
gehört zu den einprägsamsten Wein-Speise-<br />
Kombinationen überhaupt. Und spätestens<br />
seit der Belle Époque ist auch bekannt,<br />
dass Champagner dieses Fleisch in perfekter<br />
Weise zu begleiten vermag. Sind die<br />
Zubereitungen allerdings weniger puristisch,<br />
eröffnet sich ein weites Feld von<br />
Kombinationsmöglichkeiten. Lobster<br />
Thermidor – Hummer in Weißweinsauce<br />
gekocht und wahlweise mit ofengebräunter<br />
ZU BUTTRIGEM<br />
HUMMER,<br />
KAISERGRANAT & CO.<br />
MUSS ES NICHT IMMER<br />
CHARDONNAY SEIN –<br />
ABER ERLAUBT<br />
IST ER NATÜRLICH!<br />
Gruyère-Kruste serviert – versteht sich beispielsweise<br />
hervorragend mit einem Grünen<br />
Veltliner Smaragd – eine Symbiose, die<br />
dem erwähnten Chardonnay durchaus das<br />
Wasser reichen kann. Überraschender, aber<br />
nicht minder köstlich ist die Kombination<br />
eines Shrimps-Cocktails mit einem molligen,<br />
kräftigen Rotwein, gerne auch aus<br />
Übersee. Eine Kombination, bei der sich<br />
Gericht und Wein gegenseitig beflügeln und<br />
so ein ganz neues Geschmackserlebnis<br />
eröffnen. Auch bei gegrillter oder gebratener<br />
Zubereitung von Krustentieren ist Rotwein<br />
durchaus eine Option. Schwieriger,<br />
aber nicht unmöglich zu kombinieren sind<br />
scharfe, asiatische Gerichte wie etwa ein<br />
Curry mit Garnelen – hier ist man gut beraten,<br />
wenn man Weine aussucht, die den<br />
Gaumen nach jedem Bissen zu reinigen vermögen<br />
und die Schärfe nicht potenzieren.<br />
Schaumweine können etwa den Schärfeeffekt<br />
verstärken. Besser geeignet sind hier<br />
Weine mit moderater Restsüße.<br />
<<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
15
wein / DIE BESTEN ZU SEAFOOD<br />
Austern findet man praktisch<br />
auf dem ganzen Planeten.<br />
Überraschend: Die mit<br />
Abstand größte Menge an<br />
Austern wird nicht etwa in<br />
Frankreich vertilgt, sondern im Fernen<br />
Osten. Dort kommen sie allerdings oft<br />
gegart auf den Tisch und nicht lebend, wie<br />
es in weiten Teilen Europas Usus ist. Auster<br />
ist der Überbegriff für mehrere Muschelarten.<br />
Die meistverbreitete und konsumierte<br />
Austernart ist die pazifische Felsenauster,<br />
die – wie der Name schon sagt – aus dem<br />
Pazifik stammt, heute aber auf der ganzen<br />
Welt gezüchtet und verzehrt wird. Ihr<br />
Fleisch schmeckt in der Regel überaus<br />
frisch, während europäische Austernarten<br />
fleischiger daherkommen. Neben dem<br />
Geschmack entscheidet die Konsistenz einer<br />
Auster über deren Qualität. Das Fleisch soll<br />
fest und keinesfalls schwammig oder gar<br />
milchig sein. Die europäischen Austernsorten<br />
gelten grundsätzlich als delikater als die<br />
MUSCADET UND<br />
CHAMPAGNER<br />
SIND ZU RECHT<br />
KLASSIKER BEI DER<br />
KOMBINATION MIT<br />
AUSTERN. DIE PAARUNG<br />
FUNKTIONIERT IMMER.<br />
genannte pazifische Variante. Zum Gipfel<br />
des Genusses gehört hierbei die flache, runde<br />
Belon-Auster, die nach dem gleichnamigen<br />
Fluss in der Bretagne benannt ist, wo<br />
sie ihre letzte Veredelung findet. Wenige<br />
Kilometer bevor der Belon in den Atlantik<br />
mündet, wo sich salziges Meerwasser und<br />
süßes Flusswasser vermischen, verbringen<br />
die Belon-Austern mehrere Wochen, bevor<br />
sie für den Transport zu den Genießerinnen<br />
und Genießern dieser Welt vorbereitet werden.<br />
Diese Technik zeigt exemplarisch, welchen<br />
Einfluss die Wasserqualität auf den<br />
Geschmack von Austern hat – und das<br />
nicht nur zum Zuchtende.<br />
Beim Lebendverzehr ist es elementar,<br />
sicherzustellen, dass die Auster beim<br />
Genuss auch wirklich noch lebt, ansonsten<br />
riskiert man eine Vergiftung. Lebend ist<br />
eine Auster fest verschlossen und der äußere<br />
Teil der Muschel – der Bart – zieht sich<br />
beim Beträufeln mit Zitronensaft leicht<br />
zusammen. Beim Pairing von Austern mit<br />
Wein ist nicht weniger Fingerspitzengefühl<br />
gefragt. Es gibt die klassischen Kombinationen,<br />
die ganz einfach funktionieren. Der<br />
salzig-mineralische Muscadet von der Loire<br />
etwa ist ein perfekter Begleiter, ebenso wie<br />
Schaumwein – allen voran natürlich trockener,<br />
mineralischer Champagner. Werden<br />
Austern nicht lebend genossen, sondern<br />
gegart oder sonst in Gerichten verarbeitet,<br />
sind aber auch ausgefallene Begleiter denkbar,<br />
etwa leichtere Rotweine.<br />
<<br />
Fotos: Getty Images, beigestellt<br />
16 falstaff jun <strong>2021</strong>
95<br />
2009 DOM RUINART<br />
BLANC DE BLANCS<br />
Ruinart, Champagne, Frankreich<br />
Intensive, einnehmende Aromatik<br />
mit Noten von Zitronenzeste, Orangenmarmelade<br />
und hellen Steinfrüchten,<br />
dazu Nuancen von Nüssen<br />
und Mandeln, dezent Gebäck.<br />
Am Gaumen schön ausbalanciert<br />
und überaus lebendig mit feiner<br />
Perlage, großer Frische und reifer<br />
Säure. Sehr langanhaltend.<br />
feinkost-kaefer.de, € 198,–<br />
92<br />
2020 ALBARIÑO »ZARATE«<br />
Bodegas Zarate, Rias-Baixas,<br />
Spanien<br />
Klassischer Albariño mit präziser<br />
Aromatik von grünem Apfel,<br />
Zitrusfrüchten sowie mineralischen<br />
Anklängen. Am Gaumen straff und<br />
fein mit schöner Frische und mittlerer<br />
Länge. Mineralisch-salziger<br />
Nachhall. Dürfte von der Reife profitieren.<br />
weinco.de, € 13,83<br />
92<br />
2018 CHABLIS »TERROIR DE<br />
COURGIS«<br />
Patrick Piuze, Burgund,<br />
Frankreich<br />
Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Nuancen von Lindenblüten, feine<br />
gelbe Apfelfrucht, ein Hauch von<br />
Akazienhonig, mineralisch unterlegt,<br />
einladendes Bukett. Straff, feine<br />
Extraktsüße, zart nach Birnen<br />
und Quitten, frischer Säurebogen,<br />
zarte salzige Nuancen im Abgang,<br />
appetitlicher Stil, zartes weißes<br />
Nougat im Nachhall.<br />
weinhalle.de, € 23,90<br />
94<br />
2015 GUSBOURNE BRUT<br />
RESERVE<br />
Gusbourne Estate, Kent,<br />
Großbritannien<br />
Helles, silbriges Gold mit grünen<br />
Reflexen. Delikates Duftspiel von<br />
frischem Hefegebäck, Zitronenmelisse,<br />
mit weißen Blüten unterlegt,<br />
Nuancen von gerösteten Mandeln.<br />
Elegantes Mousseux, finessenreich<br />
strukturiert mit dunkler Mineralik,<br />
animierend geradlinige Säure, karg<br />
am Gaumen. Eleganz bis ins leicht<br />
salzige, lange Finale.<br />
lakaaf.de, € 52, – (2016)<br />
92<br />
MUSCADET SÈVRE-ET-MAINE<br />
LE FIEF DU BREIL 2016<br />
Domaines Landron, Loire,<br />
Frankreich<br />
Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Nuancen von frischer Birnenfrucht,<br />
zart nach Wiesenkräutern und<br />
Orangenzesten, mineralischer<br />
Touch. Mittlerer Körper, feine reife<br />
Apfelfrucht, frischer Säurebogen,<br />
dezent nach gelbem Pfirsich, bleibt<br />
gut haften, lebendig und vielseitig<br />
einsetzbarer leichtfüßiger Speisenbegleiter.<br />
weinhalle.de, € 19, –<br />
AUSTERN<br />
Sie werden in unseren<br />
Breiten meist roh und mit<br />
Weißweinen genossen.<br />
Werden sie gegart, eröffnet<br />
sich aber ein weites<br />
Kombinationsfeld.<br />
92<br />
2019 SANCERRE BLANC<br />
Domaine Vacheron, Sancerre,<br />
Frankreich<br />
Intensive, vielschichtige, aber<br />
feine Nase mit Noten von hellen<br />
Steinfrüchten, Zitrone, etwas grüne<br />
Kräuter, dazu hefige Nuancen. Am<br />
Gaumen mineralisch mit belebender<br />
Säure und schönem Schmelz.<br />
Kiwi- und Agrumennoten im Finale.<br />
weinladen.de, € 22,–<br />
91<br />
2018 ZWEIGELT KIESELSTEIN<br />
Claus Preisinger,<br />
Neusiedlersee, Österreich<br />
Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Feine Zwetschgenfrucht, reife<br />
Herzkirschen, kandierte Orangenzesten.<br />
Saftig, elegant, feine<br />
Frucht, frisch strukturiert, mineralisch,<br />
eingelegte Kirschen im<br />
Abgang, zitroniger Nachhall,<br />
vielseitig einsetzbar.<br />
weinfurore.de, € 10,50<br />
90<br />
2020 MUSCADET DE SÈVRE<br />
ET MAINE »SUR LIE«<br />
Domaine de la Pépière, Loire,<br />
Frankreich<br />
Ein Trinkwein im positiven Sinne,<br />
perfekt als Begleiter zu einer<br />
Austernplatte auf der Sonnenterrasse.<br />
In der Nase eher neutral mit<br />
Zitrustönen, Anklängen von Apfel<br />
sowie hefigen Nuancen. Am Gaumen<br />
von einem wunderbaren<br />
Schmelz getragen, dabei frisch in<br />
der Säure mit schöner Länge.<br />
alleswein.com, € 9,81<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
17
wein / DIE BESTEN ZU SEAFOOD<br />
OKTOPUS, KALMAR & CO.<br />
Tintenfisch-Gerichte sind oft sehr aromatisch – der<br />
begleitende Wein darf kreativ dazu kombiniert werden.<br />
Ob gefüllte Calamari, deftiges<br />
Fritto misto, die japanischen<br />
Oktopus-Bällchen Takoyaki<br />
oder der in vielen Küstenländern<br />
Asiens als Snack<br />
verbreitete Dried Squid – Gerichte auf Basis<br />
von Tintenfischen gehören zu den Favoriten<br />
der meisten Meeresküchen. Den Speisen<br />
gemein ist nicht nur das verwendete Seafood,<br />
sondern oft auch der Einsatz von<br />
aromatisch intensiven Ingredienzen wie<br />
Kräutern und Gewürzen – frittierter Tintenfisch<br />
wird gerne in Aioli gedippt, in Asien<br />
wird er nicht selten mit Chili kombiniert<br />
und in Salaten mit Säure und Kräutern<br />
kontrastriert. Dieser Umstand eröffnet viele,<br />
teils ungeahnte Möglichkeiten für die<br />
Kombination mit Wein. Naheliegend sind<br />
natürlich charaktervolle Weißweine, die mit<br />
genügend Aroma aufwarten, um von den<br />
Tintenfisch-Gerichten nicht erschlagen zu<br />
werden. Gerade Weißweine aus natürlicher<br />
Vinifikation wissen mit zurückhaltender<br />
Frucht und oft eigenständiger Aromatik<br />
viele Tintenfisch-Gerichte zu begleiten.<br />
Auch kräftige Rosé-Weine können hier<br />
glänzen und sogar Rotwein ist beim Tintenfisch<br />
kein Sakrileg! Insbesondere, wenn er<br />
vorab gegrillt oder in besagter Weinart<br />
geschmort wurde.<br />
93<br />
2018 BANDOL ROSÉ<br />
Domaine Tempier, Provence,<br />
Frankreich<br />
Lachsrosa. Rote Beeren und feuchter<br />
Stein im Duft. Traubenzucker.<br />
Ölig am Gaumen, aber auch saftig<br />
und feinnervig, guter Grip, Körper<br />
und Extrakt harmonieren, mineralische<br />
Noten und eine sich zuspitzende<br />
Stoffigkeit geben dem<br />
Abklang Spannung. Ein sehr ernsthafter<br />
Rosé, der etwa zu Oktopus<br />
vom Grill passt.<br />
pinard-de-picard.de, € 25,50<br />
93<br />
2018 SANCT VALENTIN PINOT<br />
GRIGIO SÜDTIROL<br />
KG St. Michael-Eppan, Südtirol,<br />
Italien<br />
Leuchtendes, sattes Strohgelb. In<br />
der Nase nach kaltem Rauch, eleganter<br />
Holz-Unterton, dann sehr<br />
blumig, gelbfruchtig, nach nassem<br />
Stein. Zeigt am Gaumen eleganten<br />
Schmelz mit rassiger Säure, sehr<br />
lebendig, vibrierend, nussig, kompakt,<br />
zartbitteres Schwänzchen im<br />
Abgang, kommt salzig wieder.<br />
superiore.de, € 23,70<br />
92+<br />
2018 VERDICCHIO DI CASTEL-<br />
LI DI JESI CLASSICO SUPER-<br />
IORE DOCG<br />
Stefano Antonucci, Azienda<br />
Santa Barbara, Marche, Italien<br />
Zitrisch-frisch im Duft, noch recht<br />
verschlossen. Im Mund stoffig und<br />
hoch verdichtet bei moderatem<br />
Alkohol, geradeaus gebaut mit<br />
einer kultivierten, reifen Säure. Eine<br />
Stunde in der Karaffe kann nicht<br />
schaden.<br />
garibaldi.de, € 22,90<br />
94<br />
93<br />
92<br />
2018 GRAUE FREYHEIT<br />
Gernot & Heike Heinrich<br />
Gols, Burgenland<br />
Österreich<br />
Helles Kupferrot. Reife gelbe<br />
Tropenfrucht, Blütenhonig und<br />
kandierte Orangenzesten, feine<br />
Kräuterwürze. Saftig, weiße<br />
Fruchtnuancen, frisch strukturiert,<br />
mineralisch-zitronig, ein animierender<br />
Speisenbegleiter aus natürlichem<br />
Anbau und Vinifikation.<br />
gute-weine.de, € 28,–<br />
2018 NOA – NOAH OF ARENI<br />
Vayots Dzor<br />
Armenien<br />
Helles Granatrot. In der Nase<br />
betont fruchtig mit Noten von Kirschen,<br />
Himbeeren und Erdbeeren,<br />
dazu dezent Bittermandel und ein<br />
Hauch Würze. Am Gaumen elegant<br />
und recht schlank mit Noten von<br />
hellen Beeren sowie frischen,<br />
pfeffrigen Gewürznoten im etwas<br />
gerbstoffbetonten Abgang.<br />
schulerweine.de, € 20,50<br />
BLAUFRÄNKISCH<br />
KALKSTEIN 2019<br />
Claus Preisinger, Burgenland,<br />
Österreich<br />
Leuchtendes, kräftiges Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Reife Kirschen, zart<br />
nach Veilchen, etwas Orangenzesten,<br />
Wiesenkräuter, einladendes<br />
Bukett. Saftig, frische Struktur,<br />
mineralisch, salzig, rote Herzkirschenfrucht<br />
im Abgang, lebendiger<br />
Speisenbegleiter.<br />
gute-weine.de, € 11, –<br />
Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />
18 falstaff jun <strong>2021</strong>
93<br />
2019 MANZONI BIANCO<br />
»FONTANASANTA«<br />
Foradori, Trentino, Italien<br />
Komplexe, sich mit Luft entwickelnde<br />
Nase mit Noten von alpinen<br />
Kräutern, Zitrusfrüchten,<br />
weißen Blüten sowie Honig- und<br />
Wachsnuancen. Am Gaumen von<br />
einer präsenten, aber überaus<br />
milden Säure getragen. Schöner<br />
Schmelz, kräutriger, langer Nachhall.<br />
Perfekter Muschelwein.<br />
weinco.de, € 22,75<br />
93<br />
2015 VOUVRAY AOC LE MONT<br />
DEMI SEC<br />
Domaine Huet, Loire, Frankreich<br />
Leuchtendes Goldgelb, Silberreflexe.<br />
Reife gelbe Tropenfrucht,<br />
Nuancen von Quitten und Honig,<br />
feine mineralische Noten, zart<br />
rauchiger Touch, reifer Pfirsich<br />
unterlegt. Saftig, komplex und elegant,<br />
Ananas und Honig, integrierte<br />
Süße, bleibt sehr gut haften, mineralisch,<br />
im Abgang frischer, trockener<br />
und salziger, gute Länge.<br />
silkes-weinkeller.de, € 39,90<br />
91<br />
2019 SOAVE BORGOLETTO<br />
Fasoli Gino, Venezien, Italien<br />
Der Soave-Klassiker schlechthin<br />
passt zu Muscheln perfekt! Helles<br />
Grüngelb. In der Nase dezent mit<br />
Noten von Agrumen, Kräutern und<br />
mineralischen Nuancen. Am Gaumen<br />
frisch und ebenfalls zurückhaltend<br />
mit Zitronennoten und<br />
salzigen Noten im Nachhall.<br />
probiowein.de, € 7,75<br />
Zu den beliebtesten und meistkonsumierten<br />
Muscheln gehören<br />
die Miesmuscheln – sie<br />
existieren vom Nordostatlantik<br />
weit verteilt bis zum Pazifik.<br />
Für das Weinpairing mit Miesmuscheln<br />
gilt, was für alle anderen Muscheln gilt, die<br />
in einem Sud gekocht werden, etwa Venusoder<br />
Herzmuscheln. Der Sud selber spielt<br />
eine Rolle, klar, aber ebenfalls nicht außer<br />
Acht lassen sollte man die Herkunft des<br />
jeweiligen Gerichts. Zu Moules et Frites<br />
etwa kann man eigentlich nichts anderes als<br />
einen französischen, frischen Weißwein<br />
trinken, etwa einen Sauvignon Blanc oder<br />
MUSCHELN<br />
Trockene Weißweine sind zu Muscheln erste Wahl – sie<br />
begleiten ihr süßes Fleisch auf ideale Art und Weise.<br />
einen Chenin Blanc. Zu den italienischen<br />
Spaghetti alle Vongole hingegen empfiehlt<br />
es sich, eher zu einem Verdicchio oder<br />
einem frischen Soave zu greifen. Unabhängig<br />
von der Herkunft sind natürlich aber<br />
auch trockene Weißweine aus heimischen<br />
Gefilden für die Vermählung mit Muschelgerichten<br />
geeignet – von Riesling über<br />
Weißburgunder bis zum Grünen Veltliner.<br />
Werden Muscheln gebraten oder in der<br />
Schale auf dem Grill zubereitet, ändert sich<br />
ihr Pairing-Verhalten. Gebratene Jakobsmuscheln<br />
beispielsweise harmonieren<br />
perfekt mit einem molligen Chardonnay<br />
aus dem Barriquefass.<br />
<<br />
94<br />
CHARDONNAY RESERVE 2018<br />
Weingut Bründlmayer, Kamptal,<br />
Österreich<br />
Helles Goldgelb, Silberreflexe. Zart<br />
reduktive Nuancen, feine Holzwürze,<br />
ein Hauch von Feuerstein und<br />
gelber Tropenfrucht. Straff, elegant,<br />
feine Steinobstnuancen,<br />
finessenreiche Säurestruktur, ausgewogen,<br />
bleibt gut haften, bereits<br />
gut zugänglich, ein facettenreicher<br />
Speisenbegleiter, beispielsweise zu<br />
gebratenen Jakobsmuscheln.<br />
oesiwein.de, € 29,99<br />
93<br />
2018 SAVENNIÈRES LES<br />
VIEUX CLOS<br />
Nicolas Joly, Loire, Frankreich<br />
Leuchtendes Goldgelb, zarte Orangenreflexe.<br />
Kräuterwürzig-brotig<br />
unterlegte Nuancen von reifer Quitte,<br />
etwas Mango und Blütenhonig,<br />
dunkle Mineralität, changierend<br />
zwischen Brioche und Schieferwürze.<br />
Reife Fruchtnuancen, feine,<br />
lebendige Säurestruktur, zart herb<br />
nach Grapefruit, salzige Noten,<br />
sehr gute Länge, Akazienhonig im<br />
Nachhall. weinco.de, € 35,65<br />
91<br />
SYDRE ARGELETTE 2019<br />
Eric Bordelet, Normandie,<br />
Frankreich<br />
In der Normandie wird zur Zubereitung<br />
des Miesmuschel-Suds gerne<br />
Cidre verwendet. Er begleitet auch<br />
die Speise perfekt. Der Argelette<br />
von Eric Bordelet gehört zu den<br />
absoluten Spitzenprodukten. Feine<br />
klare Aromatik mit mineralischen<br />
Nuancen. Am Gaumen wunderbar<br />
ausbalanciert und bemerkenswert<br />
langanhaltend.<br />
wein-kreis.de, € 15, –<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
19
wein / DIE BESTEN ZU SEAFOOD<br />
SEEIGEL & CO.<br />
Ausgefallenes Seafood liegt im Trend – allen voran der<br />
stachlige Seeigel. Eine Pairing-Herausforderung!<br />
95<br />
2010 AVIZOISE BLANC DE<br />
BLANCS CHAMPAGNE EXTRA<br />
BRUT<br />
Agrapart & Fils, Champagne,<br />
Frankreich<br />
Kreidig im Duft, feine erste Tertiäraromen,<br />
im Mund mit zartem<br />
Mousseux, einer durchdringenden<br />
taktilen MIneralität und delikatem<br />
Säurezug. Ein gehaltvoller Champagner,<br />
der dennoch unbeschwert<br />
wirkt durch seine Struktur und<br />
seine trockene Abstimmung.<br />
kierdorfwein.de, € 106,90<br />
Der Genuss von Seeigeln ist in<br />
manchen Ländern ein wahrer<br />
Kult. Für viele sind sie eine<br />
unvergleichliche Delikatesse,<br />
die intensiv nach Meer<br />
schmeckt. Die Intensität des Seeigels ist es<br />
auch, die ihn zu einem nicht ganz leicht zu<br />
vermählenden Partner macht. In Apulien<br />
oder auf Sizilien etwa werden die Rogen<br />
der »Ricci di mare« gerne mit Pasta genossen.<br />
Es gibt einschlägige Lokale, die fast<br />
nichts anderes servieren. Begleitend empfehlen<br />
sich kräftige Weißweine, etwa solche<br />
aus der ursprünglich aus Apulien stammenden<br />
und auf Sizilien viel kultivierten Rebsorte<br />
Grillo. Dabei handelt es sich um eine<br />
autochthone Varietät, die alkoholreiche,<br />
extraktreiche Weine hervorbringt, die mit<br />
der Kraft der Seeigel-Rogen gut mithalten<br />
können. Nahe verwandt mit den Seeigeln<br />
sind übrigens die Seegurken – in Asien<br />
werden diese als rare Delikatessen ge -<br />
handelt.<br />
Neben Seeigeln gelten bei uns auch die<br />
Meeresschnecken als Rarität – obwohl diese<br />
etwa in eine klassische spanische Paella<br />
gehören. Meeresschnecken werden ähnlich<br />
wie Muscheln mit trockenen Weißweinen<br />
oder aber je nach Zubereitungsart mit<br />
leichteren Rotweinen kombiniert.<br />
94+<br />
2011 XI. TRIUMVIRAT GRANDE<br />
CUVÉE BRUT<br />
Sekthaus Raumland,<br />
Rheinhessen, <strong>Deutschland</strong><br />
Präsentiert sich mit Tiefe und subtiler<br />
Kraft, wunderbar nuanciert<br />
und fokussiert. Feine Briochenote<br />
und Würze, ein Hauch helle Frucht<br />
und Blüte, kalkige Mineralik. Am<br />
Gaumen dicht, intensiv und doch<br />
feinkomplex. Feine Perlage.<br />
Steinobst und saftige Zitrusfrucht.<br />
Salzig-mineralische Säurestruktur.<br />
koelner-weinkeller.de, € 49,–<br />
<<br />
94<br />
2019 VILLA GEMMA CERA-<br />
SULO D’ABRUZZO SUPERIORE<br />
Masciarelli, Abruzzen, Italien<br />
Zeigt ein intensives Kirschrosa mit<br />
brillantem Reflex im Glas. Einladende,<br />
fruchtig-komplexe Nase,<br />
leicht würzig, satte junge Kirsche,<br />
Waldbeeren, Blutorangen-Saft.<br />
Ausgewogen auch am Gaumen,<br />
gut abgestimmt, schöne Balance<br />
zwischen Frucht und Säure, gute<br />
Länge, schönes Spiel.<br />
callmewine.de, € 11,90<br />
92 – 94<br />
2019 SAUVIGNON BLANC<br />
SÜDSTEIERMARK DAC<br />
GAMLITZ<br />
Familienweingut Sattlerhof,<br />
Südsteiermark, Österreich<br />
Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Reife Stachelbeeren, feiner Cassistouch,<br />
Nuancen von Grapefruitzesten,<br />
etwas Wiesenkräuter. Saftig,<br />
weißer Pfirsich, finessenreich<br />
strukturiert, salzig und animierend,<br />
leichtfüßiger Speisenbegleiter,<br />
vielseitig einsetzbar.<br />
sattlerhof.at, € 16,90<br />
92<br />
2020 SAUVIGNON BLANC<br />
GUTSWEIN SÜDSTEIERMARK<br />
DAC<br />
Tement, Südsteiermark,<br />
Österreich<br />
Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Nuancen von frischen Stachelbeeren,<br />
ein Hauch von Cassis, gelber<br />
Apfel, etwas Grapefruit. Saftig, elegant,<br />
feine Kräuterwürze, Nuancen<br />
von Birne, dezenter Säurebogen,<br />
ein Hauch von Mango im Nachhall.<br />
tement.at, € 12, –<br />
92<br />
GRAPPOLI DEL GRILLO 2017<br />
Marco de Bartoli,<br />
Sizilien, Italien<br />
Eigenständiges Bukett mit Noten<br />
von Zitrusfrüchten wie Bergamotte<br />
und Mandarine, dazu kräutrige<br />
sowie mineralische Nuancen.<br />
Entwickelt sich mit Luft. Am Gaumen<br />
von schöner Harmonie mit gut<br />
integrierter Säure, spürbarer, passender<br />
Herbe und langem Nachhall.<br />
Ein eigenständiger Grillo, der<br />
gut zu kräftigen Gerichten passt.<br />
vinigrandi.de, € 22, –<br />
Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />
20 falstaff jun <strong>2021</strong>
Sei<br />
Gut Zu<br />
Dir<br />
St. PrimuS<br />
heilwaSSer<br />
Es unterstützt<br />
natürlich die<br />
Verdauung und dient<br />
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dem körperlichen<br />
Wohlbefinden.<br />
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adelholzener primus heilQuelle: Traditionell angewendet – zur Unterstützung der Funktion von Magen und Darm – zur Unterstützung<br />
der Harnausscheidung. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie das Etikett oder fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
wein / DIE BESTEN ZU SEAFOOD<br />
ALGEN UND KÜSTENGEMÜSE<br />
Seafood beschränkt sich nicht mehr nur auf tierische<br />
Delikatessen. Algen & Co. sind auf dem Vormarsch!<br />
In der japanischen Küche gehören<br />
Algen zur Grundausstattung. Sie<br />
finden Verwendung als Noriblätter<br />
beim Sushi und sind Grundlage<br />
von Saucen, Suppen und Salaten.<br />
Ihr Umami-Geschmack ist köstlich und<br />
unübertroffen. Dank dem Sushi- und<br />
Japanboom kommen auch wir Europäer<br />
zusehends auf den Geschmack von Gemüse<br />
aus dem Meer und von seinen Ufern! Im<br />
Trend ist vegetarisches Seafood auch in der<br />
Spitzengastronomie. Der würzige Meeresspargel<br />
oder -fenchel beispielsweise ist nicht<br />
nur köstlich, sondern durch sein Aussehen<br />
auch sternewürdig. Auch wenn Algen oder<br />
94<br />
2017 CHINON ROUGE AOC LA<br />
CROIX BOISSÉE<br />
Bernard Baudry, Touraine, Loire,<br />
Frankreich<br />
Rubingranat, violette Reflexe, breiterer<br />
Wasserrand. Feinwürzig<br />
unterlegte, reife Herzkirschfrucht,<br />
Nuancen von Tabak, Velours und<br />
Trockenkräutern, etwas Schokolade,<br />
Lakritze. Saftig, elegant, feine<br />
Waldbeerfrucht, runde Tannine,<br />
frische Säurestruktur, dezenter<br />
Gerbstoff, kreidig-tuffiger Nachhall.<br />
weinpalais.de, € 27,90<br />
Küstengemüse auf einer klassischen Seafood-Platte<br />
natürlich nichts verloren haben,<br />
gehören sie heute zu den wichtigen Nahrungsmitteln<br />
aus dem Meer – nicht nur, was<br />
ihren Nährwert, sondern auch, was den<br />
Geschmack betrifft. Die vielfältigen Charaktere<br />
von Meerwasser- und Muschelaromen<br />
bis hin zu Fisch- und Krustentiergeschmack<br />
eröffnen nicht nur viele Möglichkeiten<br />
in der Küche, sondern auch in der<br />
Kombination mit den passenden Weinen.<br />
Oxidative Weine wie Sherry oder der Reiswein<br />
Sake können hier ebenso brillieren<br />
wie kräftige, dunkelfruchtige Rotweine<br />
oder weiße Preziosen.<br />
<<br />
93<br />
2017 OPUS EXIMIUM NO. 30<br />
Albert Gesellmann,<br />
Mittelburgenland, Österreich<br />
Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Zarte Blutorangenzesten sind<br />
unterlegt, Tabaknuancen, dunkles<br />
Waldbeerkonfit, Brombeerfrucht,<br />
kräutrig. Saftig, elegant, engmaschig,<br />
schwarze Beerenfrucht,<br />
extraktsüß, mineralisch, feinwürzig<br />
im Rückgeschmack, vielseitiger<br />
Speisenbegleiter.<br />
zweigeltundco.de, € 22, –<br />
93<br />
SHERRY FINO INOCENTE<br />
SINGLE VINEYARD<br />
Valdespino, Jerez, Spanien<br />
Leuchtendes Goldgelb, Silberreflexe.<br />
Rauchig-würzig unterlegte<br />
Mandelnote, nussiger, feiner Hefetouch,<br />
ein Hauch von Bergamotte.<br />
Straff, dunkle Mineralik, nussiger<br />
Kern, guter, knochentrockener Stil,<br />
verfügt über gute Länge. Ein echter<br />
Klassiker und Allrounder zu<br />
Meeres-Spezialitäten, insbesondere<br />
mit intensivem Geschmack.<br />
vinos.de, € 18,95 (0,75 l)<br />
92<br />
2018 CRASTO SUPERIOR<br />
BRANCO<br />
Quinta do Crasto, Douro,<br />
Portugal<br />
Helles Gelbgrün, Silberreflexe. Zart<br />
ätherische Nuancen, Anklänge von<br />
Tannenwipfeln und reifer Ananas,<br />
mit etwas Blütenhonig unterlegt.<br />
Saftig, elegant, gute Komplexität<br />
und frische, weiße Fruchtnuancen<br />
am Gaumen, bleibt gut haften,<br />
mineralisch, mit Länge ausgestattet,<br />
feine Fruchtsüße im Nachhall.<br />
cityandmore.de, € 18, – (2017)<br />
91<br />
SAKE DASSAI 39<br />
Dassai, Yamaguchi, Japan<br />
Sake ist wie Algen aus der japanischen<br />
Kulinarik nicht wegzudenken<br />
– und die beiden sind ein<br />
echtes Traumpaar! Der Dassai 39<br />
zeigt recht intensive Aromen von<br />
reifen exotischen Früchten sowie<br />
Obst und Trauben – wirkt fast wie<br />
ein regulärer Weißwein. Am Gaumen<br />
ist er trocken mit wunderbarem<br />
Umami-Charakter. Pflaumen-<br />
& Traubennoten im Abgang.<br />
japan-gourmet.com, € 29, – (0,3 l)<br />
90<br />
2019 ZWEIGELT NEUSIEDLER-<br />
SEE DAC<br />
Hannes Reeh, Andau,<br />
Burgenland, Österreich<br />
Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung.<br />
Zart rauchig unterlegte, rote<br />
Kirschfrucht, feine Kräuterwürze,<br />
mit dezentem Brombeerkonfit<br />
unterlegt. Mittlere Komplexität,<br />
rotes Waldbeerenkonfit, dezente<br />
Tannine, frisch strukturiert, etwas<br />
Nougat im Kern, fruchtiger Nachhall.<br />
weindotcom.de, € 7,95<br />
Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />
22 falstaff jun <strong>2021</strong>
UBS<br />
DIE ZUKUNFT DER ERDE<br />
LIEGT IN UNSERER HAND<br />
Tobias Vogel, verantwortlich für das deutsche Wealth-Management-Geschäft<br />
bei UBS, erklärt im Interview, wie Investoren mit raschem Handeln und<br />
klimasmarten Anlagen die Erde für künftige Generationen schützen können.<br />
ADVERTORIAL Fotos: © Rene Spalek; beigestellt<br />
H<br />
err Vogel, warum müssen wir<br />
mit Blick auf den Klimawandel<br />
schleunigst handeln?<br />
TOBIAS VOGEL Im vergangenen<br />
Jahrhundert hat sich unser globaler Lebensstandard<br />
kontinuierlich verbessert. Wir<br />
haben heute eine fast doppelt so hohe<br />
Lebenserwartung, nur noch halb so viele<br />
Menschen in extremer Armut und einen<br />
technologischen Fortschritt, der uns<br />
Zugang zu allen wichtigen Gütern und<br />
Dienstleistungen bietet. Doch all dies hat<br />
seinen Preis: die Erderwärmung. Sie geht<br />
mit Waldbränden, Stürmen und Überflutungen,<br />
dem Verlust natürlicher Ressourcen<br />
und erheblichen Gesundheitsrisiken einher.<br />
2020 kostete uns das rund 286 Milliarden<br />
Dollar weltweit – ein trauriger Rekord.<br />
Investoren könnten die Bekämpfung des<br />
Klimawandels erheblich beeinflussen.<br />
Warum?<br />
TOBIAS VOGEL Es ist günstiger, in die Eindämmung<br />
des Klimawandels zu investieren,<br />
als mit seinen Folgen zu leben – und damit<br />
rücken Investoren in den Fokus. UBS<br />
beschäftigt sich bereits seit über 30 Jahren<br />
mit Umweltschutz, mittlerweile sind nachhaltige<br />
Anlagen unsere bevorzugte Empfehlung<br />
für Privatkunden. Doch noch ist das<br />
Volumen zu gering, um den Klimawandel<br />
wirkungsvoll zu begrenzen. Es ist aber in<br />
den vergangenen Jahren jährlich um etwa<br />
25 Prozent gestiegen und das schürt Hoffnung.<br />
Gleichzeitig gibt es immer mehr<br />
Schlüsseltechnologien, die dem Klimawandel<br />
entgegenwirken und damit auch attraktive<br />
Chancen für Anleger bieten.<br />
Können Sie ein Beispiel nennen?<br />
TOBIAS VOGEL Nehmen wir das Beispiel<br />
Luftverschmutzung, heute die vierthäufigste<br />
Todesursache weltweit, denn sie bedingt<br />
Krebs, Atemwegs- und Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen. Die medizinische Behandlung<br />
klima- und umweltbedingter Krankheiten<br />
wird also tendenziell an Bedeutung<br />
gewinnen. Weitere Auswirkungen des Klimawandels<br />
auf die menschliche Gesundheit<br />
sind extreme Hitze in Großstädten und die<br />
Möglichkeit einer stärkeren Verbreitung<br />
von Infektionskrankheiten durch Insekten<br />
bei steigenden Temperaturen. Anleger können<br />
Investitionen in neue Behandlungsmöglichkeiten,<br />
Medikamente und Geräte für<br />
»Klimakrankheiten« oder Stadtplanungslösungen<br />
und Technologien für intelligente<br />
Als weltweit führender Vermögensverwalter mit<br />
Niederlassungen in Düsseldorf, Berlin, Frankfurt,<br />
Hamburg, München und Stuttgart ist es die oberste<br />
Priorität der UBS, das Vermögen ihrer Kunden<br />
langfristig zu schützen.<br />
Tobias Vogel<br />
(Head Wealth<br />
Management<br />
Germany).<br />
Städte in Erwägung ziehen. Diese Entscheidungen<br />
könnten sich als gute langfristige<br />
Investitionen erweisen – sowohl für das<br />
Klima als auch die Rendite. Dies ist jedoch<br />
nur ein Beispiel, denn auch klimafreundliche<br />
Anlageentscheidungen müssen immer<br />
von den finanziellen Zielen und Interessen<br />
eines jeden Kunden her gedacht werden.<br />
Genau darum geht es auch beim ersten<br />
Beratungsgespräch, zu dem wir gerne in<br />
unsere Niederlassungen einladen.<br />
Herr Vogel, vielen Dank für den Austausch!<br />
INFO<br />
Weitere Informationen unter<br />
ubs.com/de<br />
jun <strong>2021</strong> falstaff 23
wein / BORDEAUX-JAHRGANG 2020<br />
BORDEAUX-JAHRGANG 2020:<br />
ENDE GUT,<br />
ALLES GUT!<br />
Abenddämmerung bei Château<br />
Lafaurie-Peyraguey in Sauternes,<br />
heute im Besitz des Schweizer<br />
Unternehmers Silvio Denz.<br />
Foto: Château Lafaurie Peyraguey<br />
24 falstaff jun <strong>2021</strong>
Nach einem hervorragenden Jahrgang 2018 und einem außergewöhnlichen<br />
Jahrgang 2019 reiht sich 2020 in eine Trilogie von Spitzenjahren ein, wie sie<br />
Bordeaux zuletzt zwischen 1988 und 1990 erleben durfte. Und dabei hatte<br />
dieses Jahr zunächst alles andere als vielversprechend begonnen …<br />
TEXT PETER MOSER<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
25
wein / BORDEAUX-JAHRGANG 2020<br />
spricht damit etwas aus, was dieses Jahr<br />
von vielen Kellermeistern auf die eine oder<br />
andere Weise zu hören ist: Alle sind von der<br />
Qualität der aktuellen Weine überrascht.<br />
Aber blicken wir zunächst noch einmal<br />
kurz zurück auf das letzte Jahr …<br />
Dem Jahr 2020 ist natürlich<br />
längst eine Sonderstellung in<br />
den Geschichtsbüchern<br />
sicher – generell, aber ganz im<br />
Besonderen auch im Bordelais.<br />
Es war – natürlich – das Jahr, in dem Covid<br />
vieles anders laufen ließ als üblich, ein Jahr,<br />
in dem zudem das Wetter verrückt spielte,<br />
und somit eines, das die Winzer vor zahlreiche<br />
Fleißaufgaben stellte. Doch »Ende<br />
gut, alles gut«, lässt sich heute sagen – denn<br />
mit der erreichten Qualität können die<br />
Winzer in allen Appellationen gut leben.<br />
»2020 war in mancherlei Hinsicht zum<br />
Vergessen«, so Aymeric de Gironde von<br />
Château Troplong Mondot. »Aber letztlich<br />
doch ein Jahrgang, von dem wir uns einiges<br />
weglegen werden müssen.« De Gironde, der<br />
2017 von Cos d’Estournel nach Saint-Émilion<br />
gekommen war, ist sicher, dass er mit<br />
2020 einen Wein in den Fässern liegen hat,<br />
der so gut ist wie keiner zuvor. Und er<br />
Jacques Thienpont von Le<br />
Pin in Pomerol ist sichtlich<br />
zufrieden mit 100 <strong>Falstaff</strong>-<br />
Punkten für den 2020er.<br />
EXTREM, ABER OHNE EXTREME<br />
Der Wettergott hatte 2020 für die Bordelaiser<br />
Weinbaugebiete so ziemlich alles im<br />
Programm. Das Angebot reichte von jeder<br />
Menge Regen im Frühjahr über Hagel und<br />
Spätfrost bis zu einer fast zweimonatigen<br />
Dürreperiode, unterlegt mit dem Auftreten<br />
der gefürchteten Pilzkrankheit Mehltau,<br />
Stürmen von heißer Wüstenluft und<br />
weiteren Wetterkapriolen. Und weil<br />
Bordeaux zudem ein weit ausgedehntes<br />
Anbaugebiet ist, waren die Rahmenbedingungen<br />
von Appellation zu Appellation in<br />
beträchtlichem Maße unterschiedlich. Dazu<br />
kommt, dass die Böden aufgrund ihrer<br />
geologischen Zusammensetzung recht<br />
verschieden auf die Niederschlagsereignisse<br />
reagieren, die Drainagen wiederum haben<br />
auf das Wachstum der Trauben einen<br />
direkten Einfluss.<br />
Auch wenn in sämtlichen Regionen<br />
am Ende des Tages sehr gute Ergebnisse<br />
erreicht werden konnten, so wurden im<br />
Jahr 2020 die spezifischen Witterungsereignisse<br />
ganz besonders ausschlaggebend,<br />
was den Stil der Weine betrifft. Man muss<br />
also in diesem Jahr etwas genauer auf die<br />
Details eingehen, um verstehen zu können,<br />
wo die teilweise wirklich frappanten<br />
Unterschiede herkommen und wie diese<br />
qualitativ einzuordnen sind.<br />
Der auffälligste Punkt ist dabei die<br />
Alkoholausbeute, die in der Parade region<br />
Pauillac im Médoc im Jahr 2020 bei etwa<br />
13 Prozent liegt und damit deutlich<br />
geringer ausgefallen ist als in den beiden<br />
Jahren davor, während der Wert im<br />
Pessac-Léognan im Süden der Stadt<br />
Bordeaux bei den Rotweinen muntere<br />
14,5 Prozent erreicht – und dies bei nahezu<br />
identischen Ernteterminen.<br />
WECHSELHAFTER RAHMEN<br />
Der Winter 2019/2020 war im Bordelais<br />
von starken Niederschlägen gekennzeichnet,<br />
dennoch gestalteten sich Januar und<br />
Februar 2020 vergleichsweise mild mit<br />
trockenen Phasen, was den Winzern die<br />
Fotos: Château Le Pin, Château Phélan Ségur, beigestellt<br />
26 falstaff jun <strong>2021</strong>
Möglichkeit zum Rebschnitt und zu anderen<br />
Vorbereitungsarbeiten in den Weinbergen<br />
bot. Die folgenden Regenfälle von März bis<br />
Juni sollten dann sämtliche Rekorde<br />
brechen. Der Austrieb der Reben erfolgte<br />
ungewöhnlich früh, und als Frankreich<br />
durch die Covid-Pandemie am 17. März in<br />
den ersten Lockdown gezwungen wurde,<br />
war in den Weingärten nahezu wucherndes<br />
Wachstum zu beobachten. In den Nächten<br />
des 25. und 26. März kam es in vielen<br />
Anlagen zu Frostschäden, welche die am<br />
weitesten gewachsenen Triebe beschädigten.<br />
Einmal mehr kamen Strohballen, Heizkerzen<br />
und andere Techniken zum Einsatz, um<br />
die späten Frostnächte zu überstehen, mit<br />
denen man schon in den letzten Jahren<br />
unliebsame Bekanntschaft gemacht hatte –<br />
so übrigens auch wieder im April <strong>2021</strong>.<br />
Ende April 2020 hingegen stiegen die<br />
Temperaturen auf bis zu 26 Grad Celsius an,<br />
ab dem 20. April mussten deshalb viele<br />
Weingüter zusätzliches Personal anheuern,<br />
um des rasanten Pflanzenwachstums Herr zu<br />
werden. Die Teams arbeiteten da bereits<br />
unter erschwerten, aber den neuen Sicherheitsregeln<br />
entsprechenden Bedingungen.<br />
DER NEUE JAHRGANG<br />
BRINGT SOWOHL<br />
SPITZENQUALITÄTEN<br />
ALS AUCH WIEDER<br />
SEHR ATTRAKTIVE<br />
EN-PRIMEUR-PREISE.<br />
Keine Zigarren, sondern edler<br />
Rotwein von den besten<br />
Pomerol-Gütern des Hauses<br />
Moueix in Libourne war<br />
Inhalt dieser Phiolen.<br />
In den ersten elf Maitagen fielen nun<br />
Regenmengen, die jenen von zwei Monaten<br />
entsprachen, die Böden waren völlig<br />
durchweicht, das Arbeiten in den Weinbergen<br />
schwierig. Danach ereignete sich das<br />
erste kleine Wein-Wunder des Jahres: Warme<br />
und dann auch trockene Bedingungen<br />
schufen zwischen 10. und 25. Mai ein<br />
vierzehn tägiges optimales Zeitfenster für die<br />
Blüte, die zwei Wochen früher erfolgte als<br />
üblich. Anfang Juni sorgte dann allerdings<br />
erneut feuchtes Wetter für Mehltaugefahr.<br />
Mit dem 20. Juni schwenkte das Wetter<br />
glücklicherweise erneut auf trocken und<br />
heiß um und es folgte eine fast zweimonatige<br />
Trockenperiode. Mitte August<br />
unterbrachen kräftige<br />
Gewitter diese<br />
Phase,<br />
<<br />
Das bezaubernde Château<br />
Phélan Ségur in Saint-<br />
Estèphe erzeugt einen der<br />
verlässlichsten Crus Bourgeois.<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
27
wein / BORDEAUX-JAHRGANG 2020<br />
<<br />
Die Appellation Pauillac stellt auch im<br />
Jahr 2020 einige der Stars, die man<br />
sich nicht entgehen lassen sollte.<br />
<<br />
die den Reben bereits massiven Stress<br />
verursacht hatte, unter etwas kühleren<br />
Bedingungen färbten die Trauben daraufhin<br />
gut um. Die Ernte der roten Trauben<br />
erfolgte im September unter besten<br />
Wetterbedingungen und war so früh<br />
abgeschlossen wie selten zuvor.<br />
PESSAC-LÉOGNAN UND GRAVES<br />
Bei den Weißweinen zeigt sich eine exzellente<br />
Balance, sie sind von intensiver Frucht<br />
und Komplexität am Gaumen geprägt und<br />
mit guter Frische ausgerüstet, die den<br />
DIE SPITZEN-<br />
ROTWEINE DER<br />
JÜNGEREN BORDEAUX-<br />
GENERATION SIND<br />
BEREITS NACH EINIGEN<br />
JAHREN SEHR GUT<br />
ANTRINKBAR.<br />
Die Zahl der biozertifizierten Betriebe in<br />
Bordeaux wächst von Jahr zu Jahr. Château<br />
Guiraud in Sauternes ist bereits seit 2011 bio.<br />
kühlen Nächten geschuldet ist. Die Weißweinlese<br />
begann um den 19. August für den<br />
Sauvignon Blanc und endete bereits am<br />
4. September mit den letzten Sémillons.<br />
Durch die sommerliche Hitze und Trockenheit<br />
waren die Traubenschalen sehr dick<br />
und reich an exotischen Fruchtaromen, die<br />
Weine zeigen eine gute Frische und salzige<br />
Nuancen im Nachhall. In den ersten beiden<br />
Septemberwochen setzte in Pessac-Léognan<br />
heißer, kräftiger Wind ein, den mancher<br />
Winzer gar als »Wüstensturm« bezeichnete.<br />
Die Beeren der Trauben begannen zusehends<br />
zu schrumpfen.<br />
Die Ernte der Rotweine begann in<br />
Pessac-Léognan mit dem Merlot ab dem<br />
10. September, der Cabernet Sauvignon<br />
folgte eine Woche später, und die Lese war<br />
zum Ende des Monats abgeschlossen. Die<br />
Alkoholausbeute ist hier deutlich höher<br />
ausgefallen als im Médoc, die Rotweine<br />
werden im gefüllten Zustand über 14 Prozent,<br />
manche sogar über 14,5 Prozent<br />
Alkohol liegen, was nicht zuletzt dem<br />
höheren Anteil von Merlot in den Cuvées<br />
der Grands Vins zu verdanken ist. Fabien<br />
Teitgen, der mit 2020 seinen 25. Jahrgang<br />
für Château Smith Haut Lafitte vinifizierte,<br />
fasst seine Eindrücke so zusammen: »Die<br />
Fotos: Chateau Giraud, beigestellt<br />
28 falstaff jun <strong>2021</strong>
BEST OF<br />
LINKES UFER<br />
97 – 99 CHÂTEAU MOUTON ROTHSCHILD 2020<br />
Pauillac<br />
Im Jahr 2020 am linken Ufer Primus inter Pares.<br />
chateau-mouton-rothschild.com<br />
96 – 98 CHÂTEAU DUCRU-BEAUCAILLOU 2020<br />
Saint-Julien<br />
Die Wiederentdeckung des feinen Clarets.<br />
chateau-ducru-beaucaillou.com<br />
96 – 98 CHÂTEAU LAFITE ROTHSCHILD 2020<br />
Pauillac<br />
Pauillac pur, finessenreich und voller Facetten.<br />
lafite.com<br />
96 – 98 CHÂTEAU PICHON COMTESSE 2020<br />
Pauillac<br />
Einmal mehr die verführerische Königin der Herzen.<br />
pichon-comtesse.com<br />
95 – 97 CHÂTEAU DURFORT-VIVENS 2020<br />
Margaux<br />
Der aktuell größte Amphorenkeller der Welt.<br />
gc-lurton-estates.com<br />
95 – 97 CHÂTEAU LÉOVILLE LAS CASES<br />
Saint-Julien<br />
Der zu Recht als Premier-Anwärter gehandelte.<br />
domaines-delon.com<br />
95 – 97 CHÂTEAU LÉOVILLE POYFERRÉ<br />
Saint-Julien<br />
Würzig und elegant, der stoffigste der drei Léovilles.<br />
leoville-poyferre.fr<br />
95 – 97 CHÂTEAU LYNCH-BAGES, Pauillac<br />
Von der Familie Cazes zum Kultwein entwickelt.<br />
jmcazes.com<br />
95 – 97 CHÂTEAU MARGAUX, Margaux<br />
Immer der seidigste Premier Grand Cru Classé.<br />
chateau-margaux.com<br />
95 – 97 CHÂTEAU MONTROSE, Saint-Estèphe<br />
Erlebt zuletzt eine enorme Qualitätsrenaissance.<br />
chateau-montrose.com<br />
95 – 97 CHÂTEAU PALMER, Margaux<br />
Vorreiter des organischen Weinbaues im Margaux.<br />
chateau-palmer.com<br />
sehr sommerlichen Bedingungen zu Beginn<br />
der Weinlese zwangen uns, das übliche<br />
Vorgehen zu adaptieren: Die weißen<br />
Trauben wurden nur am Vormittag bis elf<br />
Uhr gelesen, denn den heißen Tagen mit<br />
30 Grad Celsius folgten stets kühle Nächte<br />
mit maximal zehn Grad, was dazu beigetragen<br />
hat, das Säurepotenzial und die<br />
aromatische Frische zu erhalten.« Und<br />
weiter: »Bei den roten Sorten führten diese<br />
Bedingungen zu einem kompakteren und<br />
homogeneren Ausreifen der Trauben. Die<br />
einzelnen Beeren waren recht klein, und der<br />
Regen am Ende des Septembers kam zu<br />
spät, als dass davon die Beeren angeschwollen<br />
wären, trug aber dennoch dazu bei, die<br />
mächtigen Tannine etwas abzuschwächen.«<br />
LEICHTFÜSSIGES MÉDOC<br />
Der dem Jahrgang 2020 vorangegangene<br />
Winter verlief im Médoc ausgesprochen<br />
mild, auch der Frühling war gleichermaßen<br />
recht mild und feucht. Von Mitte Juni<br />
bis Mitte August gab es so gut wie keinerlei<br />
Niederschlag. Zwischen dem 12. und<br />
dem 16. August suchten Hitzegewitter das<br />
Médoc heim, die ein Ende der Trockenheit<br />
brachten. Anfang September war es tagsüber<br />
sehr heiß, die Nächte hingegen waren<br />
kühl. Mitte September begannen die Temperaturen<br />
zu fallen, und der Regen kehrte<br />
zurück. Daher wurde die Rotweinernte<br />
ELEGANT UND<br />
FRISCH: DIE 2020ER<br />
AUS DEM MÉDOC<br />
PRÄSENTIERTEN SICH<br />
ALS »NEW CLARETS« –<br />
LEICHTFÜSSIG UND MIT<br />
REIFEPOTENZIAL.<br />
nicht allzu lange hinausgezögert, der Merlot<br />
wurde ab dem 14. September und somit<br />
etwa zehn Tage früher als üblich in die<br />
Keller geholt, der Cabernet Sauvignon wurde<br />
in der letzten Septemberwoche gelesen.<br />
Das Jahr war mit seinem dauernden<br />
Auf und Ab für die Winzer nicht leicht zu<br />
gestalten, Austrieb und Blüte passierten<br />
zwei Wochen früher als üblich und brachten<br />
eine Gefährdung durch Spätfröste mit<br />
sich, der feuchte Frühsommer war vom<br />
gefürchteten Mehltau, der den Weingärten<br />
bereits 2018 stark zugesetzt hatte, begleitet.<br />
Da die Trauben des Jahrgangs durch<br />
die Hitze klein waren, präsentierten sich<br />
die Moste der Rotweine sehr tief in der<br />
Farbe, die phenolischen Komponenten und<br />
Tannine sehr kräftig ausgeprägt. Deren<br />
Werte lagen sogar über jenen von 2019.<br />
Für den Winzer war es nicht notwendig,<br />
<<br />
95 – 97 CHÂTEAU PICHON BARON, Pauillac<br />
Das Flaggschiff der AXA-Gruppe im Médoc.<br />
pichonbaron.com<br />
* 95 – 97 Château Latour, nimmt nicht am<br />
Subskriptionssystem teil.<br />
Klein, aber fein: In Saint-Julien teilen sich elf namhafte<br />
Grands Crus Classés die 900 Hektar Rebland.<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
29
wein / BORDEAUX-JAHRGANG 2020<br />
Die edelsüßen Weine aus<br />
Sauternes und Barsac<br />
zeigen Frucht, Balance<br />
und Eleganz.<br />
BEST OF<br />
RECHTES UFER<br />
98 – 100 CHÂTEAU LE PIN 2020<br />
Pomerol<br />
Le Pin entsteht auf eisenhaltigem Kiesboden auf<br />
der winzigen Fläche von zwei Hektar in Pomerol.<br />
(Keine Internetpräsenz.)<br />
98 – 100 CHÂTEAU LAFLEUR 2020, Pomerol<br />
Biozertifiziert arbeitet die Familie Guinaudeau mit<br />
der Präzision von Schweizer Uhrmachern.<br />
chateaulafleur.fr<br />
AUCH DIE<br />
SÜSSWEINE DES<br />
JAHRGANGS 2020<br />
VERSPRECHEN MIT<br />
VIEL FRUCHT UND<br />
ELEGANZ GROSSE<br />
TRINKFREUDE.<br />
<<br />
stark zu extrahieren, ganz im Gegenteil:<br />
Es war Zurückhaltung geboten, wenn<br />
man sich nicht zu viel Gerbstoff einhandeln<br />
wollte. Im Ergebnis hält der Jahrgang 2020<br />
farbtiefe Rotweine bereit, die zwischen 13<br />
und 13,5 Prozent Alkohol aufweisen, also<br />
etwas weniger kräftig ausfallen werden als<br />
die letzten beiden Jahrgänge. Die Tannine<br />
sind enorm, dabei aber reif und von einer<br />
saftigen Frucht verdeckt. Auch deswegen<br />
wirken die Jungweine bereits sehr harmonisch,<br />
sie werden sehr gutes Lagerpotenzial<br />
mitbringen.<br />
RECHTES UFER<br />
Die beiden Topappellationen des rechten<br />
Ufers, Pomerol und Saint-Émilion, haben<br />
mit 2020 einen sensationellen Jahrgang im<br />
Keller, denn hier kamen die beim letztjährigen<br />
Niederschlagsverlauf vorteilhaften<br />
Böden aus Sand und Kalkstein optimal zum<br />
Tragen. Von den besten Terroirs kommen<br />
daher 2020 absolute Spitzenweine mit<br />
Saft und Kraft, die aber auch hier die<br />
jahrgangstypische Frische aufweisen, die<br />
nicht auf höheren Säuregehalt, sondern auf<br />
perfekt reife Tannine zurückzuführen ist.<br />
Einschränkend gilt auch hier, dass Weine<br />
von weniger bevorzugten Terroirs auch<br />
in Pomerol und Saint-Émilion weniger<br />
homogene Qualitäten hervorbrachten als<br />
2019 – es lohnt sich, genau hinzusehen.<br />
SAUTERNES UND BARSAC<br />
Die ersten Lesedurchgänge erfolgten Mitte<br />
September, als die ersten Trauben von<br />
Botrytis befallen wurden. Nach einem<br />
kräftigen Regen in der zweiten Oktoberwoche<br />
setzte eine flächendeckende Edelfäule<br />
ein, sodass die Ernte rund um den<br />
20. Oktober abgeschlossen werden konnte.<br />
Die kühlen Nächte haben die Ausbildung<br />
exotischer Fruchtnuancen sehr beflügelt,<br />
Überraschend modern: Château Gruaud-Larose in<br />
Saint-Julien mit neuem Aussichtsturm.<br />
<<br />
97 – 99 CHÂTEAU AUSONE 2020<br />
Saint-Émilion<br />
Klein und sehr fein. Seit die Familie Vauthier das<br />
Weingut führt, ist Ausone einfach Weltklasse.<br />
chateau-ausone.fr<br />
97 – 99 CHÂTEAU PÉTRUS 2020, Pomerol<br />
Immer unter den Besten, leider auch den Teuersten,<br />
die Legende ist auch 2020 an der Spitze dabei.<br />
Keine Homepage<br />
97 – 99 CHÂTEAU TROTANOY 2020<br />
Pomerol<br />
Das 7,2 Hektar große Weingut wurde bereits Ende<br />
des 18. Jahrhunderts als Premier Cru genannt.<br />
moueix.com<br />
97 – 99 VIEUX CHÂTEAU CERTAN 2020<br />
Pomerol<br />
Das Weingut besitzt 14 Hektar mit alten Reben in<br />
einem Block am Plateau von Pomerol.<br />
vieux-chateau-certan.com<br />
96 – 98 CHÂTEAU BEAUSÉJOUR DUFFAU-<br />
LAGARROSSE 2020, Saint-Émilion<br />
Der Premier Grand Cru Classé B erlebt in den letzten<br />
Jahren einen wahren qualitativen Höhenflug.<br />
beausejourhdl.fr<br />
96 – 98 CHÂTEAU BÉLAIR-MONANGE 2020<br />
Saint-Émilion<br />
Das Weingut mit Wurzeln zurück bis zur Römerzeit<br />
liegt am höchsten Punkt des Kalksteinplateaus.<br />
moueix.com<br />
96 – 98 CHÂTEAU L’EGLISE CLINET 2020<br />
Pomerol<br />
Im Durchschnitt der letzten zehn Jahre das zweithöchstbewertete<br />
Weingut im gesamten Bordeaux.<br />
denis-durantou.com<br />
96 – 98 CHÂTEAU TROPLONG MONDOT 2020<br />
Saint-Émilion<br />
Das Weingut mit seinem besonderen Terroir hat<br />
2020 einen echten Weltklassewein im Keller.<br />
troplong-mondot.com<br />
Fotos: Chateau Gruaud Larose, beigestellt<br />
30 falstaff jun <strong>2021</strong>
Natürlich köstlich genießen<br />
Das macht COMTÉ so einzigartig: Die herrliche Natur des französischen Jura-Massivs, einer urgesunden<br />
Landschaft im Osten Frankreichs, in der die rot-weißen Montbéliard-Kühe zu Hause sind, die natürliche<br />
Zubereitung aus frischer Rohmilch und zum Reifen die Ruhe, die nur die Natur schenken kann. Mindestens<br />
vier Monate, aber auch zwölf und mehr Monate, ruht jeder Laib im Reifekeller, wo er regelmäßig gewendet<br />
und mit Salzwasser eingerieben wird. Was auf den kräuter-verwöhnten Wiesen im Jura-Massiv beginnt,<br />
kommt so als naturreines, würzig-mildes Geschmackserlebnis auf den Tisch.<br />
www.comte.de<br />
www.comte.de/facebook<br />
www.instagram.com/comte_kaese/
wein / BORDEAUX-JAHRGANG 2020<br />
Stéphanie de Boüard-<br />
Rivoal leitet Château<br />
Angélus und hat in<br />
Saint-Émilion für ihren<br />
Zweitwein Carillon<br />
eine sehenswerte neue<br />
Kellerei gebaut.<br />
BEST OF<br />
PESSAC-LÉOGNAN<br />
96 – 98 CHÂTEAU HAUT-BAILLY 2020<br />
Pessac-Léognan<br />
Mit ihrem neuen Keller hat Véronique Sanders noch<br />
mehr Facetten aus dem Wein hervorgezaubert.<br />
haut-bailly.com<br />
96 – 98 CHÂTEAU HAUT-BRION 2020<br />
Pessac-Léognan<br />
Der große Klassiker der Appellation, wie immer<br />
aristokratisch und facettenreich angelegt.<br />
haut-brion.com<br />
95 – 97 CHÂTEAU PAPE CLÉMENT 2020<br />
Pessac-Léognan<br />
Bernard Magrez und sein Team haben das historische<br />
Gut an die Spitze herangeführt.<br />
bernard-magrez.com<br />
2020<br />
IST IN DEN<br />
BESTEN<br />
FÄLLEN ZUGÄNGLICH<br />
FÜR HEDONISMUS UND<br />
WIE GESCHAFFEN FÜR<br />
EINE SCHON FRÜH<br />
BEGINNENDE EWIGKEIT.<br />
<<br />
auffällig sind jene von reifen Aprikosen,<br />
Ananas, Passionsfrucht und Mango.<br />
Aufgrund der sommerlichen Trockenheit<br />
und Hitze bis Mitte August – zwischen<br />
19. Juni und 11. August fielen ganze sechs<br />
Millimeter Niederschlag – waren die<br />
Trauben und deren Beeren klein, die<br />
Erntemenge am Ende limitiert. In Sauternes<br />
wurden im Mittel ganze 1000 Liter<br />
Süßwein pro Hektar erzielt. Erstes Fazit:<br />
Die süßen Weine des Jahrgangs 2020 sind<br />
von saftiger Fruchtopulenz bei etwa<br />
130 Gramm Restzucker geprägt und<br />
wirken mit durchschnittlich 13,5 Prozent<br />
Alkohol nicht sonderlich voluminös. Die<br />
Säurestruktur ist eher dezent, auch sind die<br />
Weine nicht sehr stark von den typischen<br />
Noten der Edelfäule Botrytis cinerea<br />
geprägt. Die meisten Fassmuster zeigten<br />
sich bereits harmonisch und gut entwickelt,<br />
die Weine werden wohl bald nach dem<br />
Verkauf zugänglich und antrinkbar sein.<br />
Alles in allem ein frucht betonter, unkomplizierter<br />
Jahrgang.<br />
»Man darf sich 2020 auf keinen Fall entgehen<br />
lassen«, meint der Bremer Händler<br />
und langjährige En-Primeur-Kenner Heiner<br />
Lobenberg, »weil die besten 2020-Weine<br />
die früher immer fehlende Perfektion der<br />
Legenden aus 1945, 1961, 1982, 2005 und<br />
2010 darstellen.« Und Lobenberg weiter:<br />
»2019 bleibt über alle Weingüter Bordeaux’<br />
gesehen das aufregende ›Best ever‹-Jahr der<br />
bisherigen Geschichte. 2016 bleibt über alle<br />
Weingüter die Perfektion in reifer Klassik.<br />
Das Jahr 2018 hat für immer die meisten<br />
Bewertungen ab 94 Punkten. Aber die<br />
Spitzen aus 2020 erschaffen die Superlative<br />
früherer Legenden neu und besser, die es<br />
in dieser Ausprägung so noch nie gab.«<br />
Mit anderen Worten: kaufen!<br />
<<br />
95 – 97 CHÂTEAU SMITH HAUT LAFITTE 2020<br />
Pessac-Léognan<br />
Seit der Übernahme 1991 ist die Familie Cathiard<br />
aus Pessac-Léognan nicht mehr wegzudenken.<br />
smith-haut-lafitte.com<br />
95 – 97 CHÂTEAU LA MISSION HAUT-BRION<br />
Pessac-Léognan<br />
Mineralisch und präzise stellt das legendäre Weingut<br />
mitten in der Stadt seine Qualität unter Beweis.<br />
mission-haut-brion.com<br />
94 – 96 CHÂTEAU SMITH HAUT LAFITTE BLANC<br />
2020, Pessac-Léognan<br />
In Martillac entsteht seit Jahren einer der besten<br />
trockenen Weißweine der Bordeaux-Region.<br />
smith-haut-lafitte.com<br />
94 – 96 CHÂTEAU PAPE CLÉMENT BLANC 2020<br />
Pessac-Léognan<br />
Die sehr frühe Ernte ließ bei Pape Clément einen<br />
finessenreichen Weißwein mit Potenzial entstehen.<br />
bernard-magrez.com<br />
94 – 96 DOMAINE DE CHEVALIER BLANC 2020<br />
Pessac-Léognan<br />
Olivier Bernard steht seit 1983 für Weine voller<br />
Harmonie und finessenreicher Frische.<br />
domainedechevalier.com<br />
94 – 96 DOMAINE DE CHEVALIER 2020<br />
Pessac-Léognan<br />
Der lehmig-schottrige Boden mit guter Drainage<br />
kam den roten Sorten dieses Jahr sehr entgegen.<br />
domainedechevalier.com<br />
94 – 96 CHÂTEAU HAUT-BRION BLANC 2020<br />
Pessac-Léognan<br />
Der stets nur in Kleinstmengen erzeugte weiße<br />
Haut-Brion ist ein wahrlich exklusives Erlebnis.<br />
haut-brion.com<br />
Foto: Deepix, beigestellt<br />
32 falstaff jun <strong>2021</strong>
EINMAL UM DIE WELT…<br />
DIE GENUSSVOLLE WELTREISE FÜR NUR 65,– €!<br />
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Das Paket beinhaltet 6 Flaschen à 75cl:<br />
1 x Cape Diamond Pinotage Reserve 2018 (21,50 €)<br />
1 x El Real Selección 2018 (14,40 €)<br />
1 x Lady Josephine‘s Shiraz Reserve 2017 (21,80 €)<br />
1 x La Raiz Malbec 2018 (14,90 €)<br />
1 x NOA - Noah of Areni 2018 (20,50 €)<br />
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wein / BORDEAUX-JAHRGANG 2020<br />
TASTING<br />
INFO<br />
WEITERE BEWERTUNGEN<br />
UND BESCHREIBUNGEN<br />
FINDEN SIE SIE AB<br />
AB SEITE 228. 148.<br />
EN PRIMEUR<br />
KAUFEN:<br />
Was bedeutet es eigentlich, Weine in Subskription zu<br />
kaufen? Und wann macht das überhaupt Sinn? Mit dem<br />
Bordeaux-Jahrgang 2020 kommen für Weinliebhaber<br />
zahlreiche spannende Angebote – <strong>Falstaff</strong> beantwortet<br />
vorab die wichtigsten Fragen für potenzielle Käufer.<br />
Die En-primeur-Kampagne bezeichnet<br />
ein vom Weinhandel<br />
in Bordeaux ersonnenes Prinzip,<br />
das einerseits dazu führt,<br />
dass die Winzer Geld für Wein<br />
bekommen, der noch im Fass liegt. Andererseits<br />
bekommen die Kunden die Möglichkeit,<br />
die begehrtesten Weine aus Bordeaux<br />
zu kaufen, bevor diese noch abgefüllt<br />
und auf den Markt gebracht sind. Man<br />
kauft und bezahlt also den Jungwein quasi<br />
blind, der erst etwas mehr als ein halbes<br />
Jahr im Barrique reift, und bekommt den<br />
fertigen Wein rund eineinhalb Jahre später<br />
ausgeliefert. Der Vorteil für den Endverbraucher<br />
ist bei der Geschichte ein deutlich<br />
besserer Preis als jener, den der Fachhandel<br />
später für den Wein ausrufen wird.<br />
Entstanden ist diese Form des Warentermingeschäfts<br />
bereits vor über 200 Jahren,<br />
war aber in früherer Zeit nur für die Weinhändler<br />
möglich. In den alten Tagen wurde<br />
der Wein samt den Gebinden verkauft, die<br />
Abfüllung auf Flaschen erfolgte erst durch<br />
den Händler und oft erst weit weg von Bordeaux,<br />
etwa in England, Holland oder Belgien.<br />
Das ist auch der Grund dafür, dass die<br />
meisten Châteaus nur über Lagerhallen für<br />
die Barriques des ersten und zweiten Jahres<br />
verfügen, einen Weinkeller findet man in<br />
der Gironde aber höchst selten.<br />
DER »PLACE DE BORDEAUX«<br />
Erst seit 1972 ist die »mis en bouteille au<br />
château«, die Flaschenabfüllung direkt am<br />
Weingut, verbindlich vorgeschrieben, und<br />
seit den 1980er-Jahren wurde das En-primeur-System<br />
auch Privatkunden zugänglich.<br />
Das Novum der jüngsten Saison sind die gläsernen<br />
Tubes der Bordelaiser Firma Flaconwit, in denen<br />
100-Milliliter-Proben der Jungweine in alle Welt<br />
verschickt wurden.<br />
Das passierte nicht zuletzt, weil während<br />
der Ölkrise einige Händler am Platz<br />
Bordeaux bankrottgingen und man so auch<br />
das Kapital der Letztverbraucher in dieses<br />
mehrstufige Geschäft direkt miteinbeziehen<br />
konnte.<br />
In der Praxis geht das so: Die bekannten<br />
Châteaus verkaufen den Großteil ihrer<br />
Produktion durch sogenannte »courtiers« –<br />
das sind erfahrene Zwischenhändler, welche<br />
die Weingutsbesitzer zum Beispiel auch bei<br />
der Preisgestaltung beraten – in mehreren<br />
Tranchen an die Händler (»négociants«),<br />
die an der »place de Bordeaux« registriert<br />
sind. Von diesen rund 400 eingetragenen<br />
Firmen handeln nur etwa 150 mit den<br />
Grands Crus Classés. Diese wiederum<br />
bedienen den Weinfachhandel in aller<br />
Welt, der mit einem kleinen Aufschlag die<br />
Kontingente an Weinen, die er als Allokation<br />
vom »négoce« in Bordeaux zugeteilt<br />
bekommt, für den Endverbraucher in<br />
Subskription anbietet.<br />
Zeitlich spielt sich das in der Regel zwischen<br />
dem 15. Mai und dem 15. Juni ab, in<br />
als qualitativ schwach oder preislich überhöht<br />
angesetzten Jahrgängen kann es auch<br />
durchaus länger dauern.<br />
2020? EIN KLARES JA, BITTE!<br />
Aber warum sollte ein Konsument einen<br />
Wein kaufen, den er nicht verkosten kann<br />
und der erst im Herbst 2023 ausgeliefert<br />
wird? Der wichtigste Punkt ist der zu erwartende<br />
Preisvorteil. Im Vorjahr wurde<br />
der herausragende Jahrgang 2019 zu vergleichsweise<br />
günstigen Preisen angeboten,<br />
und trotz des schwierigen wirtschaftlichen<br />
Umfelds lief die En-primeur-Kampagne zügig<br />
und erfolgreich und hat die Erwartungshaltung<br />
für 2020 entsprechend erhöht.<br />
Der Jahrgang ist qualitativ wiederum top<br />
und auch die Zahlenmagie mit dem Nullerjahr<br />
stimmt. Auch wenn die Preise nicht<br />
zuletzt wegen der geringeren Erntemenge<br />
und der jüngsten Frostereignisse im April<br />
<strong>2021</strong> über dem Niveau von 2019 liegen, so<br />
ist die Ratio zwischen Qualität und Preis<br />
für 2020 noch extrem gut. Wenn Sie also<br />
den Wein eines speziellen Weinguts und<br />
diesen vielleicht auch noch in einem größeren<br />
Format als der Bouteille in Ihren Keller<br />
bekommen möchten, sollten Sie rasch zugreifen.<br />
Denn wer diesmal in Subskription<br />
DER AKTUELLE<br />
JAHRGANG 2020<br />
IST FÜR BORDEAUX-<br />
FREUNDE EINE<br />
SICHERE EMPFEHLUNG<br />
FÜR EINEN<br />
EN-PRIMEUR-KAUF. kauft, kann nichts falsch machen. <<br />
Foto: beigestellt<br />
34 falstaff jun <strong>2021</strong>
ATOUT FRANCE<br />
KORSIK A<br />
IN ALLER MUNDE<br />
Korsika ist nicht nur für die traumhaften Strände und Buchten, sondern auch<br />
für die hervorragende Küche und die korsischen Spezialitäten eine Reise wert.<br />
ADVERTORIAL Fotos: © AdobeStock_fraenzken, AdobeStock_ JPC-PROD, fotolia.comHassan bensliman<br />
Eine der größten Lebensfreuden,<br />
»das Essen und Trinken«, nimmt<br />
in der korsischen Tradition eine<br />
bedeutende Rolle ein – das merkt<br />
man auf der französischen Insel in jedem<br />
Restaurant und auf allen Märkten.<br />
Die heimischen Produzenten sind geprägt<br />
von der Kultur und Geschichte Korsikas,<br />
sie stellen authentische und traditionelle<br />
Spezialitäten in höchster Qualität her. Zu<br />
den wichtigsten Zutaten, die aus der korsischen<br />
Küche kaum noch wegzudenken sind,<br />
zählt die Kastanie. Getrocknet und gemahlen<br />
ergeben Kastanien ein feines Mehl, aus<br />
dem hervorragende herzhafte und süße<br />
Speisen kreiert werden. Sogar für die Herstellung<br />
des berühmten korsischen Biers<br />
»Pietra« wird die braune Frucht vergoren.<br />
Auch für die Wurst- und Käsespezialitäten<br />
der heimischen Hersteller sind die Korsen<br />
bekannt. Neben den Wurstwaren aus dem<br />
oberen Taravo-Tal oder aus der Region<br />
Castagniccia muss man unbedingt den Käse<br />
»Brocciu«, hergestellt aus Magermilch,<br />
probieren. Dieser findet sogar in die<br />
Zutatenliste vieler süßer Gerichte Eingang.<br />
Natürlich dürfen in den korsischen Gerichten<br />
die Zutaten aus dem Meer nicht fehlen.<br />
Als ein ganz besonderes Gericht gilt die<br />
Languste, die im Gegensatz zur kontinentalen<br />
Languste nicht im Sand, sondern in den<br />
Felsen lebt und sich daher vom Geschmack<br />
deutlich abhebt. Als weitere typische korsische<br />
Produkte dürfen das Nougat aus<br />
Soveria, Mandeln aus der Gemeinde Muro<br />
oder der Honig aus dem Pays d’Ajaccio auf<br />
keinen Fall unerwähnt bleiben. Schließlich<br />
wird jede Küche von einem guten Tropfen<br />
Wein begleitet. Die Weinberge von<br />
Patrimonio am Fuße des Cap Corse gelten<br />
als älteste Weinbauregion im Mittelmeerraum,<br />
wo seit der Zeit des antiken Rom<br />
Weine erzeugt werden.<br />
INFO<br />
Weitere Informationen unter<br />
visit.corsica<br />
jun <strong>2021</strong> falstaff 35
VEUVE CLICQUOT<br />
BLÜHENDE<br />
LEBENSFREUDE<br />
Die japanische Kult-Künstlerin Yayoi Kusama<br />
inspiriert mit ihrer farbenfrohen Kreation für<br />
das Champagnerhaus Veuve Clicquot.<br />
Das Kunst-Objekt<br />
»My Heart that Blooms<br />
in the Darkness of the<br />
Night«.<br />
36<br />
falstaff jun <strong>2021</strong>
ADVERTORIAL Fotos: © Yayoi Kusama; beigestellt massvoll-genießen.de<br />
Die japanische Künstlerin<br />
Yayoi Kusama kreierte für<br />
La Grande Dame 2012 ein<br />
einzigartiges und farbenfrohes<br />
Kunstwerk mit dem Titel »My Heart that<br />
Blooms in the Darkness of the Night«.<br />
Veuve Clicquot feiert mit dieser Limited<br />
Edition von La Grande Dame Lebensfreude<br />
und Optimismus. Ihre ikonischen<br />
Polka Dots schmücken die Flasche und<br />
Geschenkbox der neuen La Grande Dame<br />
2012 und spiegeln die Perlage des<br />
Champagners wider. Die opulente Blume<br />
symbolisiert Energie, Liebe und die Freude<br />
am Leben. Yayoi Kusama gilt als eine<br />
der erfolgreichsten zeitgenössischen<br />
Künstlerinnen. Sie wurde durch ihre<br />
charakteristischen Polka Dots und Spiegelräume<br />
weltberühmt. Wie auch<br />
Madame Clicquot, steht Kusama für eine<br />
mutige Wegbereiterin und erfolgreiche<br />
Unternehmerin, der es trotz aller Widerstände<br />
gelang, ihre kreative Vision zu verwirklichen.<br />
Durch diese parallelen Lebenslinien<br />
ist die Beziehung zwischen dem<br />
Champagnerhaus und der Künstlerin<br />
bereits seit Jahren verankert. Diese<br />
Kooperation ist nicht die erste gemeinsame<br />
Begegnung von Veuve Clicquot und<br />
der Künstlerin: Bereits 2006 gab<br />
Yayoi Kusama für eine Wohltätigkeitsauktion<br />
in Tokio einem Originalporträt von<br />
Madame Clicquot durch ihre berühmten<br />
Punkte ihre eigene Handschrift. Mit der<br />
Kooperation La Grande Dame 2012 x<br />
Yayoi Kusama erreicht dieser langjährige<br />
Austausch nun einen funkelnden, gewagten<br />
und optimistischen Höhepunkt.<br />
»MY HEART THAT BLOOMS IN THE<br />
DARKNESS OF THE NIGHT«<br />
Im Zentrum des von Yayoi Kusama<br />
entworfenen Kunstwerks »My Heart that<br />
Blooms in the Darkness of the Night«<br />
steht eine kunstvoll verzierte Magnumflasche<br />
des La-Grande-Dame-Jahrgangs<br />
2012. Diese opulente Blume ist eine originelle<br />
künstlerische Schöpfung. Sie symbolisiert<br />
Lebensenergie, Liebe und das<br />
Genießen des Lebens.<br />
La Grande Dame ist ein Tribut an die<br />
Natur, die Madame Clicquot ebenso sehr<br />
am Herzen lag wie Yayoi Kusama. Das<br />
Kunst-Objekt ist auf 100 Exemplare<br />
weltweit limitiert und ausschließlich auf<br />
DAS AN EINE BLUME<br />
ERINNERNDE<br />
OBJEKT TRÄGT DIE<br />
IKONISCHEN UND FÜR<br />
KUSAMA SO TYPISCHEN<br />
POLKA DOTS. SIE<br />
SOLLEN IN DIESEM<br />
FALL DIE PERLAGE DES<br />
CHAMPAGNERS<br />
SYMBOLISIEREN.<br />
Anfrage über Moët Hennessy Private Sales<br />
erhältlich. Neben diesem Kunstwerk designte<br />
die Künstlerin zudem eine<br />
La Grande Dame 2012 Limited Edition.<br />
Die »La Grande Dame 2012 x Yayoi<br />
Kusama Limited Edition« ist ab Juni über<br />
Clos19.com zum Preis von ca. € 190,–<br />
erhältlich.<br />
INFO<br />
Weitere Informationen unter<br />
Clos19.com<br />
jun <strong>2021</strong> falstaff 37
wein / ZEHN KLASSIKER VOM MITTELMEER<br />
GENIALES<br />
DUETT<br />
Meer und Wein, das ist nicht nur aus Konsumentensicht eine<br />
perfekte Kombination. Auch der Weinbau profitiert von der Nähe<br />
zum Wasser. Die salzhaltige Luft, Wind und Sonne, geografische<br />
Besonderheiten, Mikroklima – all diese Aspekte geben auch dem<br />
Wein einen unverwechselbaren Charakter. Der <strong>Falstaff</strong> präsentiert<br />
zehn außergewöhnliche Erzeuger an den Küsten des Mittelmeers.<br />
TEXT OTHMAR KIEM, PETER MOSER, DOMINIK VOMBACH, BENJAMIN HERZOG<br />
Foto: Jo Hunt / robertharding / picturedesk.com<br />
38<br />
falstaff<br />
jun <strong>2021</strong>
Der Wein und das Meer:<br />
Seit der Mensch Weinbau<br />
betreibt, haben sich<br />
diese beiden Aspekte<br />
immer gegenseitig<br />
befruchtet und inspiriert.<br />
jun <strong>2021</strong> falstaff 39
wein / ZEHN KLASSIKER VOM MITTELMEER<br />
Die Wiegen des Weinbaus<br />
standen dereinst in Georgien,<br />
im Südkaukasus sowie im<br />
Zwischenstromland Mesopotamien.<br />
Über Ägypten und<br />
den Nahen Osten verbreitete sich die Rebe<br />
dank des Aufstiegs der griechischen Kultur<br />
auch in Europa. Kolonisten brachten die<br />
Weinkultur bis zum fünften vorchristlichen<br />
Jahrhundert bis nach Sizilien, Marseille<br />
oder Cádiz, wohl auch bis zur Atlantikküste<br />
Portugals. Danach übernahmen die<br />
Römer diese Rolle und trieben die<br />
Kultivierung des Weinstocks weiter voran.<br />
Bis heute sind die Küstenlandschaften des<br />
Mittelmeeres entscheidend vom Weinbau<br />
geprägt. Von winzigen, steilen Terrassen<br />
wie in Liguriens Cinque Terre bis hin zu<br />
Rebenmeeren wie jenen auf den flachen<br />
Küstenstreifen Südfrankreichs reicht die<br />
Palette. An den Gestaden des Mittelmeers<br />
wachsen alle Arten von Wein: von leichtfüßig<br />
bis voluminös, von trocken bis süß,<br />
von reduktiv bis oxidativ. Alles ist möglich.<br />
Ein gutes Glas Wein in<br />
der sanften, mediterranen<br />
Abendsonne – gibt es Schöneres?<br />
Fotos: Shutterstock, Getty Images Karte: Stefanie Hilgarth<br />
40 falstaff jun <strong>2021</strong>
GEFRAGTE KRAFT UND SÜSSE<br />
Die Mittelmeerhäfen Europas entwickelten<br />
sich im Zuge dessen schnell zu den wichtigsten<br />
Drehscheiben für den internationalen<br />
Weinhandel, der schnellste Transportweg<br />
war das Meer. Lange waren vor allem<br />
die maritimen Süßweine das gefragteste<br />
Handelsgut, denn für diese konnten die<br />
höchsten Preise ausgerufen werden. Zu<br />
diesen Trinkpreziosen zählten Weine wie<br />
der – einem süßen Sherry ähnliche – Commandaria<br />
aus Zypern, der Vinsanto von der<br />
Vulkaninsel Santorin oder süßer Malvasia<br />
aus Monemvasia am Peloponnes. Später<br />
kamen auch die Weine aus Marsala in<br />
Sizilien oder die Muscats de Lunel oder de<br />
Frontignan aus der Region um Montpellier<br />
dazu, außerdem der Banyuls, der Maury im<br />
Roussillon oder aus Malaga.<br />
Längst haben sich die Ansprüche der<br />
Weinfreunde verändert, heute sucht man<br />
nach trockenen Weinen, die sich mit den<br />
Küchenstilen von heute kombinieren lassen.<br />
Und so wie sich die regionale Art zu kochen<br />
Schritt für Schritt weiterentwickelt hat, so<br />
Die aktuell größte<br />
Erfolgsgeschichte am<br />
Mittelmeer ist der aus<br />
der Provence kommende<br />
Rosé-Boom.<br />
haben auch die Küstenzonen des Mittelmeers<br />
eine stets weiterwachsende Vielfalt<br />
von höchst unterschiedlichen Stilen aus<br />
einem Panoptikum von Rebsorten entwickelt.<br />
Und der fortschreitende Klimawandel<br />
wird auch weiter zu spürbaren Veränderungen<br />
des mediterranen Weinangebots<br />
führen – die Zeit bleibt nicht stehen. Das<br />
beste Beispiel aus jüngeren Tagen ist der<br />
Boom, der um die feinfruchtigen Rosés<br />
de Pro vence entstanden ist, die lange<br />
eher ein Mauer blümchendasein auf den<br />
internationalen Weinkarten geführt haben.<br />
Der Mittelmeerraum war also schon<br />
immer gleichsam ein leistungsstarkes<br />
Versuchslabor, wenn es darum ging, neue<br />
Weinstile und -trends zu kreieren. Der<br />
<strong>Falstaff</strong> präsentiert auf den folgenden<br />
Seiten zehn exemplarische Weingüter<br />
rund ums Mittelmeer, die<br />
aufgrund ihrer Geschichte,<br />
ihrer Produkte und ihrer<br />
Philosophie eine herausragende<br />
Rolle im europäischen<br />
Weinbau spielen …<br />
<<br />
Weinbau am Mittelmeer:<br />
Bereits seit der Antike ist<br />
Europas größtes Meer der<br />
Taktgeber für das größte und<br />
wichtigste Trendlabor des<br />
Weinbaus in der Alten Welt.<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
41
wein / ZEHN KLASSIKER VOM MITTELMEER<br />
DINGAČ SAINT HILLS, KROATIEN<br />
falstaff<br />
94<br />
Punkte<br />
aus Bordeaux geholt, um dieses<br />
Weinmonument zu bändigen. Der<br />
Dinga ist ein exzellent lagerfähiger<br />
Wein, der in der Regel nach zehn<br />
Jahren seine erste Trinkreife erreicht<br />
und im Alkohol auch über die<br />
15-Prozent-Grenze hinauskommt.<br />
Der Saint Hills zeigt sich hingegen<br />
geschmeidig und keine Spur rustikal<br />
und ist mit 14,5 Prozent im Bereich<br />
der großen Gewächse vom rechten<br />
Ufer in Bordeaux oder der stoffigen<br />
Cabernets aus dem Napa Valley<br />
angesiedelt. Kein Wunder, dass in<br />
dieser Region auch die genetische<br />
Wiege des Zinfandel gestanden hat.<br />
Der Dingač ist ein atemberaubend<br />
steiler Weinberg, der scheinbar<br />
direkt aus dem Meer vor der dalmatinischen<br />
Halbinsel Pelješac unweit der<br />
historischen Stadt Dubrovnik aufragt. Vom<br />
Landesinneren erreichen die Winzer durch<br />
einen finsteren Tunnel ihre Rebterrassen,<br />
die mit Plavac-Mali-Reben bestockt sind.<br />
Hier, in diesem Grand Cru Kroatiens, reifen<br />
voluminöse Rotweine mit präsenten Tanninen<br />
heran, die von den Kellermeistern erst<br />
gezähmt werden müssen. Der Dinga aus<br />
der Spitzenlage Sv. Lucia stammt aus dem<br />
Keller des Weinguts Saint Hills, Besitzer Ernest<br />
Tolj hat sich als Berater keinen geringeren<br />
als den Starönologen Michel Rolland<br />
2016 DINGAČ SV. LUCIA<br />
Saint Hills, Dalmatien<br />
Kräftiges Karmingranat, Ockerreflexe, breite Randaufhellung.<br />
Getrocknete Orangenzesten, ein Hauch<br />
von Dörrpflaumen und eingelegten Kirschen, Rosinen,<br />
einladendes Bukett. Saftig, elegant, engmaschige<br />
Textur, feine Extraktsüße, tragende Tannine,<br />
mineralische Noten und Schokolade im Nachhall.<br />
maluni-weine.de, € 41,80<br />
ISTRIEN KOZLOVIĆ, KROATIEN<br />
Seit sich die kroatische Winzerfamilie<br />
Kozlovi entschieden hat, ihr traditionsreiches<br />
Weingut im Tal von<br />
Momjan bei Buje in Istrien auf den modernsten<br />
Stand der Technik zu bringen, hat<br />
die Qualität der ohnehin bereits sehr guten<br />
Weine noch einen weiteren Sprung<br />
nach oben getan. Dass sich zudem<br />
die wichtigste Sorte des Betriebs,<br />
die weiße Malvazija, auch noch zur<br />
unumstrittenen Trendsorte in der<br />
Gastronomie und bei Weinfreunden<br />
entwickelt hat, spielte den Kozlovi s<br />
zusätzlich in die Hände. Der Spitzenwein<br />
aus dieser Sorte stammt<br />
aus einer tollen Einzellage namens<br />
Santa Lucia. Hier wurde bereits im<br />
Jahr 1962 auf einer Seehöhe von<br />
rund 250 Metern auf idealem Terroir<br />
aus Flysch, Kalkstein und Lehm<br />
der istrische Malvasia ausgepflanzt.<br />
Von Hand gelesen werden die selektionierten<br />
Trauben kalt mazeriert<br />
und sanft gepresst, der Ausbau<br />
falstaff<br />
94<br />
Punkte<br />
erfolgt in großen 3200-Liter-Holzfässern<br />
über mindestens ein Jahr, danach Reife im<br />
Edelstahl. Nach der Füllung verweilt der<br />
von seinen Liebhabern bereits ersehnte neue<br />
Jahrgang vom Santa Lucia noch ein weiteres<br />
Jahr auf der Flasche, bevor er den Keller<br />
verlassen darf. Bis dahin vertreibt<br />
man sich die Zeit mit der klassischen<br />
Version oder dem neuen Selekcija.<br />
2018 MALVAZIJA SANTA LUCIA<br />
Kozlović, Momjan, Istra, Kroatien<br />
Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe. Feiner Blütenhonig,<br />
unterlegt mit frischen Wiesenkräutern,<br />
Pfirsich, zart nach Kapstachelbeeren und Minze,<br />
attraktives Bukett. Saftig, gute Komplexität, feine<br />
Steinobstnuancen, finessenreicher Säurebogen, zart<br />
nach Babybanane, etwas Blütenhonig, salziger<br />
Abgang, sehr gute Länge, sicheres Reifepotenzial.<br />
kroatische-feinkost.de, € 29,90<br />
Fotos: beigestellt<br />
42 falstaff jun <strong>2021</strong>
MARKEN OASI DEGLI ANGELI, ITALIEN<br />
falstaff<br />
98<br />
Punkte<br />
Dafür setzte er von Beginn an auf<br />
naturnahen Anbau und extrem niedrige<br />
Erträge: Dichtpflanzungen im<br />
Stocksystem ergeben lediglich 150<br />
bis 170 Gramm pro Stock. Heute<br />
werden die Weinberge der Oasi<br />
degli Angeli zudem biodynamisch<br />
bewirtschaftet. Der Kurni ist ein<br />
Konzentrat dieser Landschaft: weich<br />
und warm, aber zugleich auch<br />
strukturiert und tiefgründig. Der<br />
deutliche Fruchtschmelz, der für den<br />
Kurni in jungen Jahren noch sehr<br />
charakteristisch ist, baut sich mit<br />
den Jahren der Reife schließlich<br />
ganz wunderbar ein.<br />
In der Ortschaft Cupra Marittima, am<br />
südlichen Ende der Region Marken<br />
gelegen, führt eine kleine Landstraße in<br />
rechtem Winkel von der Küste landeinwärts.<br />
Nach wenigen Kilometern Fahrt<br />
stößt man schließlich auf die Oase der Engel,<br />
Oasi degli Angeli. Hier ist das Reich von<br />
Eleonora Rossi und ihrem Mann Marco<br />
Casolanetti. 1997 erzeugte Marco den ersten<br />
Wein, einen sortenreinen Montepulciano,<br />
den er – nach dem Kosenamen seiner<br />
Schwiegermutter – Kurni nannte. Das Ziel<br />
war von Anfang an klar: Aus dem sonst oft<br />
vernachlässigten Montepulciano, der dominanten<br />
Sorte der südlichen Adriaküste,<br />
wollte er einen großen Rotwein kreieren.<br />
2018 KURNI, ROSSO MARCHE IGT<br />
Oasi degli Angeli, Marken<br />
Satte Nase mit Noten nach Schokolade, Holunderund<br />
Maulbeeren, dahinter nach Tabak und Kardamom,<br />
beeindruckend. Eröffnet am Gaumen mit<br />
barocker Fülle, viel süße Frucht, wieder Maulbeeren,<br />
im hinteren Verlauf geprägt von dichtem,<br />
engmaschigem Tannin, hat im Finale satten Druck.<br />
superiore.de, € 117,90<br />
AMALFI<br />
MARISA CUOMO<br />
KAMPANIEN, ITALIEN<br />
falstaff<br />
Die Aussicht ist atemberaubend<br />
schön, die Arbeit im 95<br />
Punkte<br />
Weingarten schweißtreibend.<br />
Furore, das sind eine Handvoll an die<br />
Felsen geklebte Häuser auf der Amalfihalbinsel,<br />
die wie ein Daumen ins<br />
Tyrrhenische Meer ragt. In die Felsterrassen<br />
gehauen, scheinen die Weingärten<br />
förmlich über dem smaragdgrünen<br />
Meer zu schweben. 500 Meter<br />
über den Wellen liegt der Keller, der<br />
tief ins Kalkgestein getrieben wurde.<br />
So wie die Weine, die hier erzeugt<br />
werden. Marisa Cuomo und ihr Mann<br />
Andrea Ferraioli erstanden 1980 die Traditionsmarke<br />
Gran Furor Divina Costiera<br />
und begannen mit der Produktion eigener<br />
Weine. Bis dahin war der Wein aus den verstreuten<br />
Terrassen nur für den lokalen Konsum<br />
bestimmt. Doch Marisa und Andrea<br />
haben es geschafft, Furore auf Weinkarten<br />
in der ganzen Welt zu setzen. Aushängeschild<br />
von Marisa Cuomo, die auch kraftvolle<br />
Rote erzeugt, ist der Fiorduva. Dieser<br />
einzigartige Weißwein entsteht aus den lokalen<br />
Sorten Fenile, Ginestra und Ripoli.<br />
Er vereint den Geschmack von Meer und<br />
Felsen, duftet nach Sonne und reifen Früchten.<br />
Ein Glas voller Sommer und Sonne.<br />
2019 FURORE BIANCO FIORDUVA,<br />
COSTA D’AMALFI DOC<br />
Marisa Cuomo, Kampanien<br />
Goldgelb. Offene Nase mit Noten nach Aprikose,<br />
reifem Pfirsich und Zitrusfrüchten, sehr klar. Am<br />
Gaumen frisch, mit feiner, reifer Frucht, auch da<br />
wieder viel Aprikose und Pfirsich, unterlegt von<br />
salzig-mineralischen Komponenten, fein ziseliert,<br />
große Strahlkraft. marisacuomo.com, € 41,80<br />
<<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
43
wein / ZEHN KLASSIKER VOM MITTELMEER<br />
BOLGHERI TENUTA ARGENTIERA, ITALIEN<br />
T<br />
enuta Argentiera ist das südlichste<br />
Weingut von Bolgheri nahe Livorno<br />
an der Küste der Toskana. Von der<br />
Straße aus sieht man nur einen kleinen<br />
Weingarten und ein altes Gutshaus, das als<br />
Verkaufsraum dient. Der große Teil der<br />
insgesamt 75 Hektar Weinberge ist von der<br />
Küstenstraße aus nicht einsehbar, da sie<br />
falstaff<br />
97<br />
Punkte<br />
sich auf einem Plateau auf 200 Meter Höhe<br />
befinden. An klaren Tagen hat man von<br />
dort einen atemberaubenden Rundblick auf<br />
die beiden vorgelagerten Inseln Elba und<br />
Capraia, in der Ferne kann man manchmal<br />
sogar Sardinien und Korsika schemenhaft<br />
erkennen. Grand Vin des Weinguts, das<br />
2016 von dem österreichischen Industriellen<br />
Stanislaus Turnauer übernommen<br />
wurde, ist der Tenuta Argentiera,<br />
eine Cuvée aus Cabernet Sauvignon,<br />
Merlot und Cabernet Franc. Mit<br />
dem Jahrgang 2015 wurde ein neuer<br />
Wein geboren, der in exklusiver<br />
Kleinstauflage erscheint: Ventaglio.<br />
Der Name stammt von einem wunderbaren<br />
Weingarten, in dem sich<br />
die Rebzeilen fächerförmig um eine<br />
große, alte Eiche ausbreiten. In seinem<br />
ersten Jahr waren darin noch<br />
20 Prozent Cabernet Sauvignon mit<br />
enthalten, mit dem Jahrgang 2016<br />
ist Ventaglio ein reiner feinwürziger<br />
Cabernet Franc.<br />
2016 VENTAGLIO, TOSCANA IGT<br />
Tenuta Argentiera, Toskana<br />
Kompakte, würzige Nase mit satten Noten nach<br />
Brombeere und dunklen Johannisbeeren, dazu<br />
Zedernholz und Zigarrenkiste, fein verwoben. Am<br />
Gaumen zupackend und kraftvoll, öffnet sich mit<br />
dichtem Tannin in vielen Schichten, würzige Noten,<br />
dazu dunkle Beerenfrucht und etwas Lakritze.<br />
superiore.de, € 259,–<br />
NIZZA CHÂTEAU DE BELLET, FRANKREICH<br />
W<br />
eithin sichtbar thront in den<br />
Bergen über Nizza seit 1873 die<br />
Kapelle der Barone de Bellet,<br />
die bereits im 18. Jahrhundert diesen Hügel<br />
mit Reben bepflanzen ließen. Heute dient<br />
die Kapelle als Ort für Empfänge, unter ihr<br />
befindet sich der Lagerraum, hier<br />
kann man die feinen Weine von<br />
Château de Bellet verkosten und<br />
mit Blick über das funkelnde Blau<br />
des Mittelmeers genießen. Die<br />
Weingärten selbst liegen zwischen<br />
dem Meer und den Alpen und profitieren<br />
von einem speziellen Klima falstaff<br />
und besonderen Böden, die hier<br />
aus dem »Poudingue« bestehen,<br />
93<br />
Punkte<br />
einer kompakten Masse aus Kalk-<br />
Sand-Gemisch und feinem Kies.<br />
Die Terrassen sind südwestlich<br />
orientiert, hier wachsen die drei<br />
Hauptsorten der Appellation Nizza<br />
in Bioqualität: Rolle, Braquet und<br />
Folle Noir. Braquet wird insbesondere<br />
mit Château de Bellet<br />
verbunden, diese rare rote Sorte ist nach<br />
einer alten Familie in Nizza benannt. Hier<br />
wird ein Rosé aus 100 Prozent Braquet<br />
erzeugt, während der klassische Château de<br />
Bellet Blanc aus Rolle mit einem kleinen<br />
Anteil Chardonnay entsteht. Der Rotwein<br />
des Hauses besteht aus Folle Noir<br />
mit einem Viertel Braquet und<br />
etwas Grenache – ideal zu Lamm.<br />
2018 CHÂTEAU DE BELLET BLANC<br />
Château de Bellet, Nizza, Frankreich<br />
Helles Grüngelb, Silberreflexe. Zarte weiße Fruchtnuancen,<br />
ein Hauch von Limettenzesten unterlegt<br />
mit reifen Birnenaromen, mit Luft ein Hauch von<br />
gerösteten Mandelkernen und ein Touch von Jod.<br />
Mittlere Komplexität, frisches Kernobst, straffe<br />
Textur, meersalziger Touch, zeigt gute Länge und<br />
Lebendigkeit, ein facettenreicher Speisenwein.<br />
lapartdesanges-aubagne.com, € 27,50<br />
<<br />
Fotos: beigestellt<br />
44 falstaff jun <strong>2021</strong>
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wein / ZEHN KLASSIKER VOM MITTELMEER<br />
PROVENCE DOMAINES OTT, FRANKREICH<br />
falstaff<br />
94<br />
Punkte<br />
Vintage-Port Ramos Pinto oder das<br />
Château Pichon Comtesse in Pauillac<br />
in Bordeaux gehören. Auf Clos Mireille<br />
entsteht ein saftiger Blanc de<br />
Blancs, ein Stillwein aus Sémillon und<br />
der aromatischen regionalen Rolle-Traube,<br />
der im Holzfass reift und<br />
mit dezenter Süße auf die Flaschen<br />
kommt. Besonders geschätzt wird der<br />
trockene Rosé Cœur de Grain Clos<br />
Mireille, der seine Stoffigkeit dem<br />
Grenache verdankt. Die Seidigkeit<br />
verdankt er dem Anteil von Cinsault<br />
und seine saftige Frucht kommt vom<br />
Syrah, die hier allesamt auf reinem<br />
Schieferboden perfekt heranreifen.<br />
Die Domaines Ott bestehen aus drei<br />
Weingütern, die von der Familie<br />
Ott im Laufe des 20. Jahrhunderts<br />
erworben wurden und deren Weine zu echten<br />
Klassikern unter den Roséweinen der<br />
Provence aufgebaut wurden. Den Anfang<br />
machte Château de Selle in Draguignan, das<br />
Marcel Ott bereits 1912 erwarb. Um 1930<br />
folgte Clos Mireille mit seiner Traumlage<br />
direkt am Mittelmeer bei La Londe-les-Maures<br />
und schließlich Château Romassan<br />
in der Appellation Bandol. Heute<br />
gehören die Weine in ihrer unverwechselbaren<br />
Flaschenform zum Luxusweinimperium<br />
der Familie Rouzaud, der unter anderem<br />
das Champagnerhaus Louis Roederer, der<br />
2019 CLOS MIREILLES CRU CLASSÉ ROSÉ<br />
Domaine Ott, Provence, Frankreich<br />
Helles Lachsrosa, Orangetouch, Silberreflexe.<br />
Verfügt über ein blumiges Bukett, unterlegt von<br />
Fruchtnuancen von Pfirsich und Honigmelone,<br />
frischen Kirschen und einem Hauch von Orangenblüten.<br />
Saftig, feine rotbeerige Nuancen, wirkt<br />
leichtfüßig und frisch strukturiert, zitroniger Touch,<br />
salziger Abgang. weinco.de, € 34,65<br />
CASSIS<br />
CLOS SAINTE MAGDE<br />
LEINE, FRANKREICH<br />
falstaff<br />
Das Weingut ist ein einzigartiges<br />
Kleinod der Provence, 93<br />
Punkte<br />
und mit seiner Lage unmittelbar<br />
am Meer in einer der kleinsten<br />
Appellationen Südfrankreichs<br />
zählt Clos Sainte Magdeleine zu den<br />
gesuchtesten Weißweinen der Region.<br />
Das Weingut direkt in der Bucht<br />
von Cassis ist seit vier Generationen<br />
in Familienbesitz und wird heute<br />
von Jonathan Sack-Zafiropulo geleitet.<br />
Die Rebflächen reichen bis zum<br />
Meer und auf terrassiertem Gelände<br />
bis hoch hinauf zur Route des Crètes – also<br />
eine Fläche, deren Bewirtschaftung eine<br />
echte Herausforderung für den Winzer ist.<br />
Ausgebaut werden die Weine im Betonfass,<br />
im Stahlfass und im Holzfass, hier entstehen<br />
der weiße Cassis AOP und eine kleine<br />
Menge Rosé, die aber regional konsumiert<br />
und nicht exportiert wird. Der heute<br />
biozertifizierte traditionelle Weißwein ist<br />
unverwechselbar. Er wird aus den vier Rebsorten<br />
Ugni Blanc, Clairette, Bourboulenc<br />
und Marsanne komponiert, wobei letztere<br />
fast die Hälfte der Cuvée ausmacht und die<br />
Aromatik dominiert. Idealerweise genießt<br />
man diesen Wein in einem der schönen<br />
Terrassenrestaurants im Hafen von Cassis.<br />
2020 CLOS SAINTE MAGDELEINE BLANC<br />
Cassis, Frankreich<br />
Helles Grüngelb, mit Goldreflexen. Feine gelbe<br />
Fruchtnuancen von Mango und Melone unterlegt<br />
mit weißen Blüten, südlichen Kräutern und einem<br />
typischen Hauch von Jod. Elegant am Gaumen,<br />
saftige Steinobstnoten, angenehmer Säurebogen,<br />
salzig-mineralisch und lange anhaftend.<br />
provence-wein.com, € 18,90<br />
<<br />
Fotos: beigestellt<br />
46 falstaff jun <strong>2021</strong>
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wein / ZEHN KLASSIKER VOM MITTELMEER<br />
ALTA ALELLA MIRGIN EXEO, SPANIEN<br />
falstaff<br />
93<br />
Punkte<br />
Amphitheater befinden und nach biologischen<br />
Richtlinien bewirtschaftet<br />
werden, genießt man den spektakulären<br />
Ausblick auf die azurblauen<br />
Wellen des nahe gelegenen Meeres,<br />
das hier nicht nur besonders bezaubernd,<br />
sondern auch essenziell für<br />
den Weinbau ist. Auf den sandigen<br />
Granit böden, die hier vorherrschen,<br />
auch Sauló genannt, kultiviert die<br />
Familie traditionelle lokale Rebsorten<br />
wie Pansa Blanca (Xarel·lo), die neben<br />
einem feinen Touch Chardonnay<br />
auch Teil ihres knochentrockenen,<br />
harmonischen Spitzencavas mit dem<br />
Namen Mirgin Exeo ist.<br />
Unweit von Barcelona entlang der<br />
Küste zwischen den beiden kleinen<br />
Städtchen Montgat und Mataró erstreckt<br />
sich das eher unbekannte und kleine<br />
spanische Anbaugebiet Alella. Wer hier<br />
Rebparzellen besitzt, darf sich glücklich<br />
schätzen, denn durch die besondere Lage<br />
mit freier Sicht aufs Mittelmeer ist das<br />
Land äußerst begehrt und mittlerweile fast<br />
jede freie Parzelle Bauland. Josep Maria<br />
Pujol-Busquets und seine Frau Cristina<br />
erfüllten sich hier dennoch inmitten des<br />
Nationalparks Serralada im Jahr 1991 den<br />
Traum vom eigenen Weingut namens Alta<br />
Alella Mirgin. Von den Rebbergen des<br />
Weinguts, die sich in einem natürlichen<br />
2015 ALTA ALELLA MIRGIN EXEO BRUT<br />
NATURE, D.O. Alella<br />
Intensives Bukett mit Noten von gelber Steinfrucht,<br />
Apfel und weißen Blüten. Dazu edel anmutende<br />
Zitrusnoten und etwas Buttertoast. Am Gaumen<br />
straffe Säure, die von einer schmeichelnden<br />
Cremigkeit getragen wird. Feine Perlage, langer<br />
mineralisch-salzig anmutender Abgang.<br />
altaalella.wine, € 55,–<br />
EMPORDÀ CASTILLO PERELADA, FINCA GARBET, SPANIEN<br />
Die Ursprünge des Weinbaus auf<br />
Castillo Perelada in der D.O. Empordà<br />
an der Costa Brava reichen<br />
zurück bis ins Mittelalter. Mit seinen<br />
Schaumweinen erlangte das altertümliche<br />
Weinschloss in den 1960er-Jahren Legendenstatus:<br />
Der Erfolg des Weins<br />
Champagne Rosado de Castillo<br />
Perelada vor allem in England rief<br />
damals die Produzenten der französischen<br />
Champagne auf den Plan.<br />
Gegen Perelada beanspruchten sie<br />
erstmals die Herkunftsbezeichnung<br />
vor Gericht für sich allein. Der<br />
Rest ist Geschichte. Seit vielen<br />
Jahren setzt sich Perelada für die<br />
Weine der Heimatregion Empordà<br />
ein – eine der wenigen Regionen<br />
Spaniens, wo Reben Mittelmeerblick<br />
genießen. Der Weinberg Garbet<br />
erstreckt sich auf zwölf Hektar und<br />
ist in Terrassen direkt am Meeresufer<br />
angelegt. Die Stöcke wurzeln<br />
tief in Schieferböden, das Meer sorgt<br />
falstaff<br />
94<br />
Punkte<br />
für ein einzigartiges Mikroklima. Der stetige<br />
Wind vermindert den Krankheitsdruck, und<br />
das Meer spiegelt das Sonnenlicht, verstärkt<br />
die Sonneneinstrahlung und regelt die Temperatur.<br />
Der Spitzenwein Finca Garbet wird<br />
aus 100 Prozent Syrah gewonnen und reift<br />
24 Monate lang in Barriques seiner<br />
Perfektion entgegen. Toller Speisenbegleiter<br />
zum sommerlichen BBQ.<br />
2015 FINCA GARBET<br />
Castillo Perelada, D.O. Empordà<br />
Tiefes Rubingranat, violette Reflexe, dezente<br />
Randaufhellung. Dunkle Beeren, Cassis, Pflaume,<br />
Trockenfrüchte, exotische Gewürze, zart Tabak<br />
sowie Zartbitterschokolade in der Nase. Intensive,<br />
kräftige Aromatik. Am Gaumen erstaunlich leicht<br />
und elegant mit schönem Säurefaden, spürbarem,<br />
aber feinem Tannin und großer Länge.<br />
vinos.de, € 139,–<br />
<<br />
Fotos: beigestellt<br />
48 falstaff jun <strong>2021</strong>
PIO CESARE<br />
PIO CESARE: EINE FAMILIE,<br />
EIN GEBIET, EIN STIL<br />
Bereits in fünfter Generation werden am Weingut Pio Cesare ausdrucksvolle<br />
Weine hergestellt – <strong>2021</strong> feiert das Weingut 140-jähriges Jubiläum.<br />
Pio Cesare feiert <strong>2021</strong> sein 140-jähriges<br />
Bestehen und ist damit Teil<br />
der Geschichte eines großartigen<br />
Weingebietes. In die Feierlichkeiten<br />
mischt sich leider auch die Trauer über<br />
den plötzlichen Tod von Pio Boffa, einem<br />
weitsichtigen Winzer und unermüdlichen<br />
Botschafter von Barolo und Barbaresco, der<br />
Mitte April verstorben ist. Das Familienunternehmen,<br />
das 1881 von Großvater<br />
Cesare Pio gegründet und bis vor wenigen<br />
Wochen von Pio Boffa geleitet wurde, wird<br />
nun von der fünften Generation, vertreten<br />
durch seine Tochter Federica und seinen<br />
Enkel Cesare, im Sinne des unverwechselbaren<br />
Stils des Weingutes fortgeführt.<br />
Das historische Weingut Pio Cesare ruht<br />
auf den alten römischen Mauern der Stadt<br />
Alba. Heute verfügt es über 75 Hektar<br />
Weinberge, die sich in prestigeträchtigen<br />
Lagen in verschiedenen Gemeinden von<br />
Barolo und Barbaresco befinden. »Jedes<br />
Gebiet und jede Parzelle hat ihren eigenen<br />
Charakter; durch die Kombination dieser<br />
vielen Ausprägungen gelingt es uns, Weine<br />
zu komponieren, die wirklich der Ausdruck<br />
von Pio Cesare und den Langhe sind«,<br />
erklärt Federica Boffa Pio. Zum 140-Jahr-<br />
Jubiläum wurden die Etiketten von Barolo<br />
und Barbaresco, den Aushängeschildern des<br />
Weingutes, einem kleinen Restyling unterzogen.<br />
»Die ursprünglich vom Gründer entworfenen<br />
Etiketten bleiben weitgehend<br />
unverändert, tragen aber ab diesem Jahr<br />
zusätzlich die Bezeichnungen »Barolo Pio«<br />
und »Barbaresco Pio«, führt Federica Boffa<br />
Pio aus, die mit ihren 23 Jahren schon sehr<br />
klare Vorstellungen von den Traditionen des<br />
Hauses hat.<br />
Passend zum Jubiläum werden auch zwei<br />
Sondereditionen präsentiert: der Barolo del<br />
Comune di Serralunga d’Alba 2017 und<br />
der Barolo Riserva 2000. »Wir wollen<br />
unsere historische Verbundenheit mit Serralunga<br />
d’Alba würdigen und haben dazu<br />
exklusiv zum Jubiläum einen Barolo aus<br />
einem Teil der Lagen Ornato, La Briccolina,<br />
La Serra und Lirano produziert, auf dem<br />
Etikett gekennzeichnet durch einen mehrfarbigen<br />
Tetraeder. Die Auflage ist auf 1881<br />
nummerierte Flaschen limitiert«, sagt Cesare<br />
Benvenuto Pio, der seit 2000 im Betrieb<br />
mitarbeitet. Beim Barolo Riserva 2000 ist<br />
die Auflage noch stärker, auf 500 Exemplare,<br />
begrenzt. Pio Boffas Idee war es, damit<br />
eine Hommage an den Barolo, an seine<br />
Langlebigkeit und an die Familientradition<br />
zu schaffen. In diesem großartigen Wein<br />
lebt der Geist Pio Boffas noch lange weiter.<br />
ADVERTORIAL Fotos: beigestellt<br />
INFO<br />
Weitere Informationen unter<br />
piocesare.it<br />
jun <strong>2021</strong> falstaff 49
Perfekte Anbaubedingungen<br />
bieten die Grundlage für beste<br />
kalifornische Weine.<br />
CALIFORNIAN DREAM,<br />
CALIFORNIAN WINE<br />
Kalifornien ist ein Anziehungspunkt für Menschen aus der ganzen Welt.<br />
Der »Golden State« ist bekannt für seine vielfältigen Landschaften, paradiesischen<br />
Strände, pulsierenden Städte – und für seine hervorragenden Weine.<br />
In Kalifornien herrscht das ganze Jahr<br />
hindurch ein weltweit einmaliges<br />
Klima, das die Reben lieben.<br />
Reichlich Sonnenschein sorgt für eine<br />
gleichmäßige Reifezeit. Herbstliche Niederschläge<br />
sind hier selten, sodass man die<br />
Trauben besonders lange an den Reben<br />
hängen lassen kann. Während die küstennahen<br />
Weinberge mit Nebel und Meeresbrisen<br />
versorgt werden, sind die wärmeren<br />
Täler im Inland von Flüssen und Seen<br />
geprägt. Beste Voraussetzungen für einen<br />
Weinbau auf hohem Niveau, der ein Mini-<br />
mum an Eingriffen erfordert und damit<br />
nachhaltige Methoden im Weinberg und im<br />
Keller begünstigt. Dazu gehören diverse<br />
Vorkehrungen, um Wasser einzusparen.<br />
Oder der Einsatz von Solarenergie und die<br />
nächtliche Traubenlese, was eine energieintensive<br />
Kühlung im Keller überflüssig<br />
macht.<br />
NAPA VALLEY & MONTEREY –<br />
ANBAUGEBIETE VON WELTRUF<br />
Das Napa Valley ist eines der kleinsten<br />
Weinbaugebiete der Welt, doch zweifellos<br />
das bekannteste der USA und eines der<br />
renommiertesten weltweit. Curtis McBride,<br />
eine Bekanntheit in der kalifornischen<br />
Weinszene und Besitzer des 689 Cellars,<br />
hat sich in China zum Namen seines<br />
Weinguts inspirieren lassen. Die drei<br />
Zahlen stehen für Glück, Reichtum und<br />
langes Leben. Die besten Trauben für<br />
seine Weine und damit sein Glück hat er<br />
im Napa Valley gefunden. Der Submission<br />
ist ein üppiges und geschmeidiges Beispiel<br />
dafür, was die Cabernet-Sauvignon-Trauben<br />
und das Napa-Terroir hergeben.<br />
50<br />
falstaff<br />
jun <strong>2021</strong>
MÖVENPICK<br />
Die Tasting Box California von Mövenpick Wein<br />
kann mit der aufgeklebten Antwortkarte<br />
oder über den QR-Code bestellt werden.<br />
Eine Tasting Box enthält von den<br />
drei verschiedenen Weinen je zwei Flaschen:<br />
2018 CHARDONNAY MONTEREY COUNTY<br />
Hess Winery, Hess Family Estates<br />
2018 CABERNET SAUVIGNON SUBMISSION<br />
689 Cellars, California<br />
2018 CABERNET SAUVIGNON<br />
Avalon Winery, Napa Valley<br />
EUR 78,– statt EUR 1<strong>04</strong>,40<br />
inkl. MwSt. und Versandkosten.<br />
Irrtum & Preisänderungen vorbehalten.<br />
Angebot gültig bis 31.7.<strong>2021</strong><br />
oder solange der Vorrat reicht.<br />
Wie positiv sich die unzähligen Sonnenstunden<br />
im Napa Valley auf den Wein auswirken<br />
können, zeigt auch der Cabernet<br />
Sauvignon von der Avalon Winery. Ein vielschichtiger,<br />
samtig-weicher Wein mit viel<br />
schwarzer Frucht. Der mythische<br />
Name Avalon verweist auf die traditionelle<br />
Technik der Weinbereitung, die hier mit<br />
modernster Technologie im Weinkeller<br />
kombiniert wird.<br />
An der Central Coast, zwischen Santa Barbara<br />
und dem Süden von San José, wachsen<br />
Reben, die zu den ältesten im ganzen Staat<br />
gehören. Eines der wichtigsten Anbaugebiete<br />
dieser Region ist Monterey. Von hier<br />
stammt der Chardonnay Monterey County,<br />
einer der beliebtesten Weine der Hess Select<br />
Winery. Das sortentypische Vanillearoma,<br />
gepaart mit viel Charme, sorgt für<br />
Trinkspaß.<br />
KALIFORNISCHES WEINERLEBNIS<br />
FÜR FALSTAFF LESER<br />
Damit sich die vinophilen Leserinnen und<br />
Leser selbst ein Bild von den Weinen aus Kalifornien<br />
machen können, haben <strong>Falstaff</strong> und<br />
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Spezialpreis zusammengestellt.<br />
ADVERTORIAL Fotos: © Californian Wine Institute / George Rose, RARusso; beigestellt<br />
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moevenpick-wein.de/california-wines<br />
jun <strong>2021</strong> falstaff 51
wein / GOLDENER WAGEN<br />
Weitere Lagen-Portraits unter<br />
falstaff.com/lagen-portrait<br />
Berlin<br />
Radebeul<br />
RADEBEUL<br />
<strong>Deutschland</strong><br />
SACHSENS<br />
STOLZ<br />
Einst tröstete der Wein aus der Lage »Goldener Wagen« in<br />
Dresdens Vorort Radebeul den sächsischen Kurfürsten im<br />
Dreißigjährigen Krieg. Heute hat er das Zeug dazu, eine<br />
Legende mit internationaler Strahlkraft zu werden.<br />
TEXT ULRICH SAUTTER<br />
Foto: Martin Förster (DML-BY)<br />
52 falstaff jun <strong>2021</strong>
Terrassen über Terrassen – die<br />
Erhaltung der Mauern ist eine<br />
Sisyphosarbeit. Rechts oben<br />
das »Spitzhaus«, früher ein<br />
Weinbergshaus, heute ein<br />
Ausflugslokal.<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
53
wein / GOLDENER WAGEN<br />
Der westliche Teil des<br />
Goldenen Wagens, rechts oben<br />
im Bild der Bismarckturm und<br />
darunter die 88 Höhenmeter<br />
überwindende Spitzhaustreppe.<br />
K<br />
urfürst Johann Georg I. von<br />
Sachsen (1585-1656) soll gerne<br />
gebechert haben, seine<br />
Untertanen schmähten ihn als<br />
»Bierjörge«. Doch die Zeitläufe<br />
waren ja auch zum Saufen: Mit<br />
zunehmender Dauer des Dreißigjährigen<br />
Kriegs gelang es dem Lutheraner immer<br />
weniger, ausgleichend zu wirken zwischen<br />
der katholischen Partei um Kaiser Ferdinand<br />
II. und den radikaleren Protestanten<br />
um Gustav Adolf von Schweden und dem<br />
calvinistischen Böhmenkönig Friedrich V..<br />
Die kaiserlichen Truppen dankten dem<br />
Sachsen die Neutralität, indem sie 1631<br />
Magdeburg verwüsteten und sich plündernd<br />
über Kursachsen hermachten. Ein<br />
paar Jahre später hinterließen dann auch<br />
die Schweden eine Brandspur der Verwüstung.<br />
Es spricht Bände, dass der Monarch<br />
sofort nach Kriegsende 1648 an seinem<br />
bevorzugten Aufenthaltsort, dem Weingut<br />
Hoflößnitz am Fuß des Goldenen Wagens,<br />
ein Lustschlösschen errichten ließ.<br />
GOLDENE TRAUBEN<br />
Das »Weingebirge«, das sich schon damals<br />
in Dutzenden Steilterrassen hinter dem<br />
Anwesen erhob, bringt bis zum heutigen<br />
Tag jene goldenen und Gold werten Trauben<br />
hervor, deren vergorener Most den kurfürstlichen<br />
Kelch füllte. Ein staatstragender<br />
Weinberg ist der Goldene Wagen auch heute<br />
noch, denn das sächsische Staatsweingut<br />
Schloss Wackerbarth und das der Stadt<br />
Radebeul gehörende Weingut Hoflößnitz<br />
Das »Meinholdsche Turmhaus« beherbergt heute<br />
das Weingut Aust. Die ältesten Gebäudeteile sind<br />
von 1650, Erweiterung und Turmaufsatz um 1720.<br />
KURFÜRST JOHANN<br />
GEORG I. LIESS<br />
GLEICH NACH<br />
KRIEGSENDE 1648 EIN<br />
LUSTSCHLÖSSCHEN AM<br />
FUSS DES GOLDENEN<br />
WAGENS ERBAUEN.<br />
Fotos: beigestellt<br />
54 falstaff jun <strong>2021</strong>
haben großen Anteil an der schweißtreibenden<br />
Steillage. Doch wie der Staat selbst hat<br />
sich auch der Weinbergsbesitz in den vergangenen<br />
400 Jahren demokratisiert.<br />
»111 Winzer haben Parzellen in den<br />
26,9 Hektar des Goldenen Wagens«, erläutert<br />
Karl Friedrich Aust, der von allen privaten<br />
Winzern wohl derjenige mit dem beispielhaftesten<br />
Lebenslauf ist. Das nur einen<br />
Steinwurf entfernt vom kurfürstlichen Lustschlösschen<br />
am Fuss des Goldenen Wagens<br />
gelegene Weingut mit dem markanten<br />
Turmhaus war marode, als es die die Vorbesitzer<br />
im Arbeiter- und Bauernstaat Austs<br />
Eltern vermachten. Dem Zwingerbaumeister<br />
Ulrich Aust trauten sie zu, den Besitz<br />
wieder auf Vordermann zu bringen. Vater<br />
Aust bewirtschaftete neben seinem Hauptberuf<br />
zwei Parzellen. »Diese Terrassen<br />
begleiten mich schon mein ganzes Leben<br />
lang«, sagt Karl Friedrich Aust, Jahrgang<br />
1978, »wir Kinder wurden immer angebunden,<br />
während mein Vater die Reben pflegte.<br />
Die Nachbarn fanden das grauslich, aber<br />
für uns Kinder war das schön, wir konnten<br />
uns auf die Mauern legen und hatten die<br />
Sicherheit, wir können nicht runterfallen.«<br />
Oben: Das kurfürstliche<br />
Lustschlösschen im<br />
Weingut Hoflößnitz.<br />
Unten: Schlafgemächer<br />
und Festsaal entführen den<br />
Besucher ins 17. Jahrhundert.<br />
DER KÖLNER DOM<br />
Die Weinbergsmauern sollten Aust dann<br />
auch zum Eintritt in die Welt des Weins verhelfen.<br />
Er erlernte den Beruf des Steinmetzes<br />
und sammelte als nicht einmal 20-Jähriger<br />
Erfahrung bei der Sanierung des Kölner<br />
Doms. Zurück in Radebeul verdiente er<br />
sein erstes Geld damit, eingestürzte Weinbergsmauern<br />
wieder aufzubauen, und von<br />
diesen gab es reichlich. »1997 oder 98 habe<br />
ich dann da oben einen ersten Weinberg<br />
gekauft«, erinnert sich Aust und zeigt in<br />
den Hang. »Kerner. Das waren super Trauben,<br />
und ich dachte, jetzt kann ich Wein<br />
machen.« Dabei klingt Aust, als wolle er<br />
sagen: In Wirklichkeit konnte ich noch gar<br />
nichts. Allerdings muss er dann doch zugeben,<br />
dass ihm ein Blick fürs Weinmachen,<br />
wenn vielleicht nicht in die Wiege, so doch<br />
zumindest in den Weinberg gelegt wurde:<br />
»Natürlich wussten wir schon als Kinder<br />
ganz genau, welche Traminerbeeren am<br />
besten schmeckten. Wir haben immer genau<br />
die rausgepickt, die genial waren.«<br />
<<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
55
wein / GOLDENER WAGEN<br />
DER WEINBERG ALS GALERIE<br />
Ein paar Häuser weiter gehört ein veritabler<br />
Kunstprofessor zu den Weingutsbesitzern<br />
im Goldenen Wagen. Professor Rainer<br />
Beck, ein gebürtiger Stuttgarter, erwarb<br />
2002 das historische Weingut Hermannsberg<br />
mitsamt seiner 1705 erbauten Gebäude.<br />
Als Kunstsammler hat Beck Weinberg<br />
und Weingut zu einem Kunstraum gestaltet,<br />
ein Who’s who der zeitgenössischen deutschen<br />
und internationalen Kunst schmückt<br />
die Weinberge und das Obergeschoss des<br />
Gutshauses. Damit der Weinberg erlebbar<br />
wird, gibt es im Steilhang Treppen mit<br />
Handläufen aus Edelstahl. »Das Weingut<br />
zu kaufen, war ökonomisch der größte<br />
Blödsinn meines Lebens«, sagt Beck, »aber<br />
zugleich ist es meine größte Freude«.<br />
Weingut Drei Herren: Gewann<br />
Ballberg direkt hinter dem<br />
Gutsgebäude in der Lage<br />
Goldener Wagen.<br />
DDR-Feinripp mit<br />
Reben: »Drei Herren«<br />
des Chemnitzer<br />
Künstlers Jan<br />
Kummer – Kreis:<br />
Ausstellung im<br />
Gutshaus.<br />
Ein zweiter Neuankömmling im Goldenen<br />
Wagen ist der Franzose Frédéric Fourré.<br />
Geboren in Paris, kam Fourré erstmals<br />
1993 zu Besuch nach Dresden, und staunte<br />
über die Weinberge. 1998 nahm er eine<br />
Stellung als Sommelier im Taschenbergpalais<br />
an, im Jahr 2000 konnte er die ersten<br />
drei Terrassen im Goldenen Wagen übernehmen.<br />
Seit 2007 konzentriert sich Fourré<br />
ganz auf den Weinbau: Bis tief in die Nacht<br />
arbeiten und morgens um sechs im Weinberg<br />
stehen, das war kein Dauerzustand.<br />
Gemeinsam mit seiner Ehefrau Amrei, einer<br />
Geisenheim-Absolventin, bewirtschaftet er<br />
nun 2,5 Hektar. »Der rote Faden im Goldenen<br />
Wagen ist die Mineralität«, sagt Fourré.<br />
Und weil ihm der vulkanische Syenit im<br />
Boden der Weinberge wie eine etwas weichere<br />
Version des Granits aus Condrieu<br />
vorkommt, hat Fourré schon den nächsten<br />
Plan: »Ich hab’ jetzt zwei Terrassen, auf die<br />
kommt Viognier drauf«.<br />
<<br />
Fotos: beigestellt<br />
56 falstaff jun <strong>2021</strong>
YouDinner @ home<br />
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57 falstaff mai 2017
wein xxx / / XXXXXXXXXXX<br />
GOLDENER WAGEN<br />
Ein Publikumsmagnet, der<br />
Auge und Gaumen verwöhnt:<br />
Schloss Wackerbarth<br />
mit seinem traumhaften<br />
Belvedere und der Lage<br />
Wackerbarthsberg.<br />
DER STAAT MACHT STAAT<br />
Dass so viel Dynamik herrscht im Umfeld<br />
des Goldenen Wagens, hat auch mit klugen<br />
Entscheidungen der öffentlichen Hand zu<br />
tun. Sonja Schilg, Geschäftsführerin des<br />
Staatsweinguts Schloss Wackerbarth und<br />
Chefin über nahezu 100 Hektar, wird nicht<br />
müde zu betonen, wie wichtig die Entscheidung<br />
des Landes und der sächsischen Aufbaubank<br />
war, Wackerbarth in den Neunzigerjahren<br />
nicht zu veräußern, und stattdessen<br />
zum Erlebnisweingut umzubauen.<br />
»Radeberger hat zehn Millionen für Werbung<br />
mit der Semperoper ausgegeben«,<br />
resümiert sie, auf dem Bergkamm des Goldenen<br />
Wagens stehend. »Wenn wir das<br />
nicht genützt hätten, um auch Wein-Tourismus<br />
hierher zu bringen …« Sie spricht<br />
nicht weiter, und weist stattdessen hangabwärts<br />
auf eine Terrasse, in der gerade Traminerstöcke<br />
aus einer eigenen Selektion neu<br />
Sonja Schilg leitet Schloss Wackerbarth seit 2003.<br />
Mit großem Erfolg: 2019 lösten 190.000 Personen<br />
ein Ticket für eine Weingutsbesichtigung.<br />
RADEBERGER GAB<br />
ZEHN MILLIONEN<br />
FÜR WERBUNG MIT DER<br />
SEMPEROPER AUS. EINE<br />
STEILVORLAGE AUCH<br />
FÜR DEN WEIN-<br />
TOURISMUS.<br />
gepflanzt wurden. Der Erfolg der Aufbauarbeit<br />
ist sicht- und auch schmeckbar.<br />
Das gilt auch fürs Weingut der Stadt Radebeul,<br />
Gut Hoflößnitz, den einzigen Bio-<br />
Betrieb der Gegend. Auch hier ist der Traminer<br />
eine Klasse für sich: unaufdringlich und<br />
fein. Nach einem kräftigen Schluck dieses<br />
Nektars lädt Direktor Jörg Hahn zu einem<br />
Besuch im Festsaal des kürfürstlichen<br />
Schlösschens. Deckengemälde aus dem<br />
17. Jahrhundert, nebenan die original erhaltenen<br />
Schlafgemächer von Kurfürst und Kurfürstin:<br />
Man taucht ein in eine andere Welt.<br />
Und ja, trägt der Weingutsleiter, der eben<br />
noch die Vorteile pilzwiderstandsfähiger<br />
Sorten erläutert hat, nicht auf einmal eine<br />
Barockperücke? Schon fängt ein Kammerensemble<br />
an, die Instrumente zu stimmen.<br />
Keine Frage, gleich wird der Kurfürst durch<br />
die Tür treten, und den Musici huldvoll<br />
gestatten, mit dem Spiel zu beginnen.<br />
<<br />
Fotos: beigestellt<br />
58 falstaff jun <strong>2021</strong>
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wein / GOLDENER WAGEN<br />
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GOLDENER WAGEN<br />
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2007 SPÄTBURGUNDER TRO-<br />
CKEN SÄCHSISCHER LANDWEIN<br />
Karl Friedrich Aust, Radebeul<br />
100 % Goldener Wagen. Herzkirsche,<br />
Lakritz, balsamisch, Malz, Wacholder,<br />
Minze, Teer und Cassis, Darjeeling,<br />
Himbeere, Holz. Im Mund mit sehr<br />
feinem Tannin, saftig und unglaublich<br />
frisch, lebendiger Säurenerv, pure<br />
Eleganz. Der geschmeidige Fond<br />
steht keinen Moment isoliert, alles ist<br />
dicht ineinander gewoben und wirkt<br />
dennoch schwerelos ätherisch und<br />
mineralisch. weingut-aust.de,<br />
Schatzkammerwein<br />
2020 RADEBEUL GOLDENER<br />
WAGEN RIESLING SPÄTLESE TR.<br />
Weingut Drei Herren, Radebeul<br />
Im Duft gelbfleischiger Pfirsich<br />
und Süßkirsche, mineralische<br />
Gesteinsnoten im Hintergrund.<br />
Im Mund unmittelbar salzig, reife<br />
Säure, zurückhaltend gesetzte<br />
Süße, geschmeidige Motive und<br />
zarte Phenole, sich im Abgang<br />
kompakt verdichtend und ganz<br />
und gar zur taktilen Mineralität<br />
hinführend. Ein Terroir-Riesling<br />
vom Feinsten.<br />
weingutdreiherren.de, € 18,–<br />
2019 RADEBEUL GOLDENER<br />
WAGEN TRAMINER SPÄTLESE<br />
Weingut Hoflößnitz, Radebeul<br />
Duftig und komplex, Rosenblatt,<br />
Basilikum und Minze, frische reife<br />
Traube. Im Mund rund und schmelzig,<br />
mit feinem mineralischem<br />
Nadeln im Hintergrund, keine Kohlensäure,<br />
eine Textur wie Gesteinsmehl,<br />
zurückhaltende Süße, reife,<br />
den stattlichen Körper tragende Säure,<br />
ein ganz nahtlos runder Bau, der<br />
fast trocken wirkt. Zu Pasteten<br />
und Terrinen.<br />
hofloessnitz.de, € 24,50<br />
94+<br />
94<br />
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2019 RADEBEUL GOLDENER<br />
WAGEN TRAMINER TROCKEN<br />
Karl Friedrich Aust, Radebeul<br />
Im Duft opulent, aber nicht penetrant:<br />
Rosenblatt, Blutorange, Wachs,<br />
prall reife Traube. Im Mund mit einer<br />
fabelhaften Balance: viel Saftigkeit,<br />
lebendige Säure und ein Spiel, das<br />
seine Spannung vor allem aus<br />
Frucht und Mineralität bezieht und<br />
nicht aus der – zurückhaltend eingesetzten<br />
– Süße. Lang, frisch, mit feiner<br />
taktiler Mineralität bis zuletzt.<br />
weingut-aust.de, € 19,50<br />
2017 SPÄTBURGUNDER<br />
TROCKEN<br />
Karl Friedrich Aust, Radebeul<br />
Vergleichsweise helle, burgundertypische<br />
Farbe. Darjeelingtee, Hagebutte,<br />
Malve, ein Hauch von Karamell.<br />
Im Mund druckvoll mit saftigem,<br />
anhaltendem Säurezug, mehligem,<br />
mürbem Tannin und würzigen<br />
Anlagen hinter dem molligen, fast<br />
cremigen Körper. Ganz auf Finesse<br />
gebaut, ein erstklassiger Speisenbegleiter,<br />
zum Wildgeflügel.<br />
weingut-aust.de, € 19,50<br />
2019 RADEBEUL GOLDENER<br />
WAGEN RIESLING TROCKEN<br />
Karl Friedrich Aust, Radebeul<br />
Kräuterwürzig, mineralisch, Feuerstein,<br />
Bergamotte, Pfirsich, Kümmel,<br />
gelbes Curry, sehr komplex.<br />
Im Mund druckvoll und nachgerade<br />
schlank zugleich, eine zarte Schicht<br />
Phenole, reife Säure und eine<br />
zurückhaltende, nur eben passend<br />
die Frucht unterstützende Süße.<br />
Sehr gute Länge. Eigenständig,<br />
mit großer Authentizität.<br />
weingut-aust.de, € 18,–<br />
94<br />
94<br />
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2019 RADEBEUL GOLDENER<br />
WAGEN TRAMINER TROCKEN<br />
Frédéric Fourré, Dresden<br />
Noch hefig im Duft, zeigt nach intensiver<br />
Luftzufuhr eine dezente, klare<br />
Traminerfrucht, Litschi und Rose. Im<br />
Mund opulent, leicht viskos, rund<br />
und schmelzig mit feinem Säurespiel,<br />
derzeit noch in sich gekehrt<br />
und das aromatische Potenzial erst<br />
andeutend. Zarte Phenole. Sehr<br />
gehaltvoll und reich an Schichten –<br />
spätestens in zwei, drei Jahren wird<br />
der Würze-Turbo zünden.<br />
weinbau-fourré.de, € 13,50<br />
2019 RADEBEUL GOLDENER<br />
WAGEN ALTE REBEN TROCKEN<br />
Sächsisches Staatsweingut<br />
Schloss Wackerbarth, Radebeul<br />
Pflanzjahr 1950. Verschlossen im<br />
Duft, Feuerstein, etwas Ananas. Im<br />
Mund sehr dicht, kräftiger phenolischer<br />
Gehalt, reife und gut tragende<br />
Säure, ganz in sich ruhend mit eng<br />
ineinander gewobenen Schichten.<br />
Ein großer Terroirwein im Embryonalstadium,<br />
intensiv taktil-mineralisch<br />
abklingend.<br />
schloss-wackerbarth.de, € 59,–<br />
(exklusiv in der Magnumflasche)<br />
2019 RADEBEUL GOLDENER<br />
WAGEN RIESLING AUSLESE<br />
Sächsisches Staatsweingut<br />
Schloss Wackerbarth, Radebeul<br />
Verschlossen im Duft. Kandierte<br />
Ananas, Passionsfrucht, Ingwerstäbchen.<br />
Im Mund mit sehr feinem<br />
Spiel, lang anhaltend und intensiv<br />
mineralisch unterlegt, leichte<br />
Viskosität, konzentrierte Frucht, eine<br />
extraktreiche, aber dennoch leichtfüßig<br />
bleibende Auslese mit pfeffrig-terroirwürzigen<br />
Abgangsnoten.<br />
schloss-wackerbarth.de<br />
€ 24,90 (0,5 l)<br />
Fotos: beigestellt<br />
60 falstaff jun <strong>2021</strong>
Sonne,<br />
Leidenschaft und<br />
Erfahrung – unsere<br />
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Weine.<br />
Weine aus Baden:<br />
Qualität, die man<br />
schmeckt.<br />
Perfekte Weine zum Grillen.<br />
Direkt vor Ihrer Haustüre.<br />
Was wäre der Sommer ohne genussvolle Grillabende<br />
in geselliger Runde? Genauso vielfältig<br />
wie das Grillgut auf dem Rost ist auch die Weinauswahl<br />
zum Grillen. Die 13 Anbaugebiete für<br />
Qualitätswein, die hauptsächlich im Südwesten<br />
<strong>Deutschland</strong>s liegen bieten hier für jeden<br />
Geschmack die richtige Auswahl. Verschiedene<br />
Bodenarten, klimatische Unterschiede und gebietsspezifische<br />
Rebsorten prägen die Vielfalt<br />
der deutschen Weine. Die Namen dieser 13<br />
Weinanbaugebiete sind von der Europäischen<br />
Union als geschützte Ursprungsbezeichnungen<br />
(g.U.) anerkannt. Bei der geschützten Ursprungsbezeichnung<br />
(g.U.) muss der Zusammenhang<br />
zwischen den Produkteigenschaften und dem<br />
Ursprung besonders eng sein. So müssen nicht<br />
nur die Eigenschaften der Produkte ausschließlich<br />
oder überwiegend durch die geografische<br />
Herkunft sowie den natürlichen und handwerklichen<br />
Einflüssen in der Region bedingt sein.<br />
Das Produkt muss auch in dem betreffenden<br />
Gebiet erzeugt, verarbeitet und hergestellt<br />
worden sein. Die Anerkennung als geschützte<br />
Ursprungsbezeichnung erfolgt im Rahmen<br />
eines mehrstufigen Verfahrens. Die genaue<br />
Spezifikation der jeweiligen Produkte wie Besonderheiten,<br />
Herstellungsart und -ort spielt<br />
eine zentrale Rolle. Wer sicher sein möchte,<br />
einen deutschen Wein mit geschützter Herkunftsangabe<br />
zu kaufen, achtet darauf, dass<br />
die Region auf der Flasche steht.<br />
Baden ist mit mehr als 2.000 Sonnenstunden im<br />
Jahr die sonnenverwöhnteste Region <strong>Deutschland</strong>s.<br />
Unterschiedliche Böden, liefern besondere Mineralstoffe<br />
für die Weine. Die Weine aus Baden sind<br />
dabei nicht nur die idealen Grill-Begleiter sondern<br />
zeichnen sich auch durch ihre hohe Qualität und<br />
ihre geschützte Ursprungsbezeichnung aus. Ob zu<br />
Lamm, Rind, Fisch oder vegetarischen Köstlichkeiten<br />
– mit den passenden Weinen wird die Grill-Party<br />
zu einem genussvollen Event für alle Gäste.<br />
Perfekt zu gegrilltem Fisch, hellen Fleischspeisen<br />
wie gegrilltem Hähnchen, mediterranem Gemüse<br />
und auch Salatvariationen passen fruchtige Weißwein-Cuvées<br />
vom Bodensee, Weißburgunder vom<br />
Kaiserstuhl oder Kraichgau, ein Riesling Kabinett<br />
aus der Ortenau, Grauburgunder von der badischen<br />
Bergstraße, oder auch ein Sauvignon Blanc<br />
aus dem Markgräflerland. Auch ein dezent vom Holz<br />
geprägter Weißburgunder Chardonnay aus der Ortenau<br />
passt als Weißwein hervorragend zu dunklem<br />
Grillfleisch.<br />
Für eine Extraportion Kreativität, und Abwechslung<br />
gibt es zu den bewährten Weißweinen aus Baden<br />
sehr schöne Alternativen: Ein feinfruchtiger Tauberschwarz<br />
aus Tauberfranken lässt sich ebenfalls perfekt<br />
zu diesen Speisen kombinieren.<br />
Zu gegrilltem Geflügel in pikanter Marinade und<br />
gegrillten Garnelen empfiehlt sich ein spritziger<br />
Rosé, mit seiner leuchtenden Farbe und floralen<br />
Anklängen. Selbstverständlich muss auch der Rotweinliebhaber<br />
nicht auf Weingenuss verzichten. Der<br />
klassische Spätburgunder aus Baden passt hervorragend<br />
zu allen gegrillten Fischen und vor allem<br />
zu dunklem Grillfleisch. Der Regent ist mit seiner<br />
tiefdunklen Farbe und seinen saftigen Gerbstoffen<br />
ein perfekter Begleiter zu Spareribs in einer deftigen<br />
Marinade und jedem dunklen Grillfleisch. Zum<br />
Schluss noch eine Weinempfehlung für alle, die<br />
auch Desserts gerne auf dem Grill zubereiten: Hier<br />
empfehlen sich aus Baden eine Scheurebe Spätlese<br />
aus der Ortenau oder als prickelnder Begleiter ein<br />
aromatischer Traminer Sekt.<br />
Die ausgezeichneten Weine aus Baden lassen<br />
sich übrigens auch ganz leicht von zu Hause<br />
aus bestellen. Besuchen Sie hierfür die Online-<br />
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BALKONIEN<br />
Wenn der Sommer kommt, verwandeln sich Balkon und Terrasse in Naherholungsgebiete.<br />
Und mit Weinen aus dem Müller-Sortiment kommt erst recht Urlaubsstimmung auf.<br />
My home is my castle – nie hatte<br />
dieses Bonmot mehr Bedeutung<br />
als gerade jetzt zu Corona-Zeiten.<br />
Geschmückt mit<br />
blühenden Pflanzen und duftenden Kräutern<br />
verwandeln sich Balkon und Terrasse in<br />
einen Zufluchtsort, an dem man ausspannen<br />
kann: am Wochenende und vielleicht sogar<br />
einen ganzen Urlaub lang, aber im Prinzip<br />
auch jeden Abend nach getaner Arbeit.<br />
Gerade für den alltäglichen Genuss hat<br />
Müller vorgesorgt, denn es gibt zahlreiche<br />
Weine in der praktischen »halben« Flasche:<br />
Die 0,375-Liter-Abfüllungen entsprechen<br />
drei Achtel-Gläsern, sie belasten weder das<br />
Budget noch die Fitness. Aber sie heben die<br />
Stimmung, wie der gehaltvolle Riesling<br />
»von den Hügeln« mit seinem feinen Pfirsichduft.<br />
Oder der Rosé selben Namens,<br />
dessen beerige Aromen animieren und dessen<br />
Geschmeidigkeit gute Laune macht.<br />
Für den späteren Abend oder etwas frischeres<br />
Wetter findet man im Müller-Sortiment<br />
auch einen feinen Roten in der Kleinflasche:<br />
Der Rioja »El Viaje Ramón« zeigt<br />
sich komplex im Duft, am Gaumen mild<br />
und mürb mit dezentem, bereits schön<br />
gereiftem Gerbstoff. Dazu ein paar Lammkotelettes<br />
und mit Olivenöl bepinselte rote<br />
Paprika vom Tischgrill – und der Genuss<br />
kennt keine Grenzen.<br />
Alle drei Weine gibt es übrigens auch in<br />
der 0,75-Liter-Flasche. Und in dieser Flaschengröße<br />
hat Müller selbstredend noch<br />
weitere Neuheiten zu bieten. Den feinherben<br />
Deinhard Riesling von der Mosel zum<br />
Beispiel. Einen Aperitif, wie man ihn sich<br />
schöner kaum vorstellen kann: frisch und<br />
saftig, mit erfrischendem Süße-Säure-Spiel.<br />
So viel Ausdruck bei solcher Leichtigkeit,<br />
das schafft nur die Mosel.<br />
Deutlich körperreicher sind die harmonischen<br />
Weißen von Schloss Bockfliess aus Niederösterreich:<br />
Beim Sauvignon blanc strömen<br />
Aromen von Stachelbeere und schwarzem<br />
Pfeffer aus dem Glas, der Chardonnay hat<br />
eine Spur von Holz und verlangt nach weißem<br />
Fleisch und / oder gratiniertem Gemüse<br />
als Begleitung. Ein weiterer Rosé und zwei<br />
Rotweine stehen ebenfalls neu im Regal:<br />
Der »Mutter Erde«-Rosé aus Österreich<br />
schmeichelt mit seiner Pastellfarbe, mit seiner<br />
gebündelten, saftigen Art ist er ein wunderbarer<br />
Schluck für die warmen Tage des<br />
Jahrs. Kulinarisch wird es wieder bei den<br />
Rotweinen aus Apulien (Primitivo Salento)<br />
und aus dem Piemont (Barbera Ricossa).<br />
Ersterer ist mit seiner Fülle und seiner<br />
intensiven Frucht der ideale Begleiter zur<br />
Pasta mit Fleisch. Letzterer, in der Art eines<br />
Amarone aus getrockneten Trauben erzeugt<br />
und entsprechend reich und druckvoll, verlangt<br />
einen Sonntagsbraten oder ein Ragout<br />
vom Ochsenschwanz. Viel Vergnügen!<br />
INFO<br />
Weitere Informationen<br />
mueller.de<br />
62<br />
falstaff jun <strong>2021</strong>
MÜLLERS EMPFEHLUNG FÜR DIE<br />
WARMEN SOMMERTAGE:<br />
90<br />
88+<br />
88<br />
2020 DEINHARD RIESLING,<br />
MOSEL **<br />
Frisch geriebene Zitronenschale,<br />
Hefe und Mandarine. Im Mund<br />
geschmeidig ansetzend, mit leichter<br />
Süße zusätzlich abgerundet, dann<br />
säurefrisch, mit schönem Zug, saftig,<br />
unverkitscht und ungekünstelt,<br />
ein richtig ausgewachsener Moselriesling<br />
mit Erfrischungsfaktor.<br />
€ 5,99<br />
2020 PRIMITIVO SALENTO<br />
Ätherisch kräuterwürzig im Duft,<br />
etwas Holz, die typisch dunkelbeerige<br />
Frucht der Sorte verbleibt hinter<br />
den Kräutertönen. Im Mund mit viel<br />
Saftigkeit, präsentem, dichtem, ganz<br />
leicht grünlichem Gerbstoff und<br />
einer den Körper gut balancierenden<br />
Säure. Pfeffrige Aromen im leeren<br />
Glas. Ein Primitivo, der nicht nur auf<br />
die Frucht setzt und sich daher gut<br />
zur Speisenbegleitung eignet, z. B.<br />
zur Pasta mit Fleischsaucen.<br />
€ 4,99<br />
2020 RIESLING VON DEN<br />
HÜGELN *<br />
Pfirsich und Mango, eine Spur Kiwi,<br />
eine Ahnung von Champignon, im<br />
Mund weich ansetzend, dann mit<br />
einer Schicht Phenolen, recht voll<br />
im Gaumeneindruck, dezent süß<br />
abgerundet bei reifer, gut eingebundener<br />
Säure. Ein harmonischer,<br />
angenehmer Speisenbegleiter.<br />
€ 3,99<br />
90<br />
88+<br />
88<br />
ADVERTORIAL Fotos: © Shutterstock, Christoper Arnoldi, Friedrich Michael Jansenberger, Wilfried Adam, beigestellt<br />
2019 RICOSSA BARBERA<br />
APPASSIMENTO<br />
Eine Spur von Zimt und Kakao, aber<br />
vor allem Schwarzkirsche, Amarenakirsche,<br />
weißer Pfeffer, ein balsamischer<br />
Oberton von sehr reifem,<br />
rosiniertem Lesegut. Druckvolles<br />
Tannin im Mund, feinkörnig, trocken,<br />
cremig grundiert, von reifer und<br />
nahtlos eingebundener Säure balanciert.<br />
Zum Sonntagsbraten, zum<br />
Ochsenschwanzragout.<br />
€ 6,49<br />
89+<br />
2020 SCHLOSS BOCKFLIESS<br />
CHARDONNAY<br />
Riecht sortentypisch nach Popcorn<br />
und Puffreis mit einem Hauch von<br />
Holz. Im Mund mit feister Statur,<br />
geschmeidige Motive und eine deutliche<br />
Holzprägung konterkarieren<br />
die Wucht, ein feiner Säurenerv leitet<br />
ins lange Finale. Braucht Essen<br />
zur Begleitung, Gerichte mit Sahnesaucen.<br />
€ 4,99<br />
2020 MUTTER ERDE ROSÉ<br />
Pastellfarben. Im Duft Pflaume und<br />
Erdbeere, mit guter Klarheit. Im<br />
Mund gradlinig gebaut, zurückhaltend<br />
in Alkohol und Säure, mit derzeit<br />
noch verschlossener Gaumenfrucht<br />
und mit einer appetitanregenden<br />
Frische.<br />
€ 4,99<br />
2020 SCHLOSS BOCKFLIESS<br />
SAUVIGNON BLANC<br />
88<br />
Reiffruchtig, rote Stachelbeere, aber<br />
auch leicht pfeffriges Aroma, Brennnesseltee.<br />
Körperreicher Gaumen,<br />
merkliche Süße, aber auch ein festes<br />
Säurerückgrat. Ein Spätlese-Stil,<br />
betont zugänglich gehalten.<br />
€ 4,99<br />
2020 ROSÉ VON DEN HÜGELN *<br />
Helles Zinnoberrot mit orangetönigen<br />
Reflexen. Himbeere im Duft,<br />
rote Johannisbeere. Gute Klarheit.<br />
Geschmeidig, fast cremig ansetzend<br />
im Mund, dann mit Saftigkeit und<br />
feinem Säurenerv, gut eingebundene,<br />
fruchtig unterlegte Süße. Ein<br />
zugänglicher Rosé für eine fröhliche<br />
Tischgesellschaft.<br />
€ 3,99<br />
2019 EL VIAJE RAMÓN 2019 *<br />
88<br />
Komplex und intensiv im Duft: Dörrfeige,<br />
Nougat, Blaubeere. Etwas<br />
dunkle Schokolade und Rosine. Im<br />
Mund mit einigem Volumen und<br />
einer insgesamt milden, mürben<br />
Anmutung, dezenter Gerbstoff, der<br />
bereits eine erste Reife erlangt hat,<br />
eine mittelgewichtige Frucht und ein<br />
mollig-geschmeidiger, runder<br />
Abklang.<br />
€ 5,99<br />
* Diese Weine sind auch als Kleinflaschen erhältlich.<br />
** Nur in 92 ausgewählten Filialen und über Click & Collect in allen Müller-Filialen in <strong>Deutschland</strong> und Österreich. jun <strong>2021</strong> falstaff 63
wein / STARWEINE<br />
WAS TAUGEN DIE<br />
WEINE<br />
DER STARS?<br />
Auch Stars kochen nur mit Wasser – wenn sie denn selber kochen.<br />
Gleich verhält es sich mit ihren Weinen. Auch Star-Weine werden aus<br />
nichts anderem als Trauben hergestellt und sind noch dazu in den<br />
seltensten Fällen auch selber gemacht. <strong>Falstaff</strong> hat erstmals Promi-<br />
Weine aus aller Welt auf den Prüfstand gestellt.<br />
TEXT BENJAMIN HERZOG UND DOMINIK VOMBACH<br />
Foto: Darenote Ltd<br />
64 falstaff jun <strong>2021</strong>
Erfolgreich auch<br />
im Weinbusiness:<br />
Die australisch-britische<br />
Sängerin Kylie Minogue<br />
verkaufte in nur einem<br />
Jahr mehr als eine<br />
Million Flaschen Wein.<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
65
wein / STARWEINE<br />
Die neue Weinlinie des<br />
britischen Starkochs<br />
Gordon Ramsay<br />
begeisterte die <strong>Falstaff</strong>-<br />
Tester — insbesondere der<br />
Chardonnay Reserve.<br />
W<br />
as haben Kylie Minogue,<br />
Gordon Ramsay,<br />
Sting und John<br />
Malkovich gemeinsam?<br />
Natürlich, sie<br />
alle sind berühmt – und sie alle sind in den<br />
letzten Jahren ins Weinbusiness eingestiegen.<br />
Die Meldungen über Promis, die ein<br />
Weingut besitzen oder zumindest Wein unter<br />
ihrem Namen vermarkten, werden nicht<br />
weniger. Im Gegenteil! Nahezu im Wochenrhythmus<br />
vermelden die Klatschspalten entsprechende<br />
Investitionen von Prominenten.<br />
Viele Weinkenner nehmen das zwar zur<br />
Kenntnis – doch die Weine probiert haben<br />
nur die wenigsten. Warum sollte man auch<br />
einen Wein trinken von einer Person, die<br />
gut Fußball spielt, singt oder Rennwagen<br />
fährt? Zahlt man da nicht einfach für den<br />
Namen? Nun, nicht zwangsläufig. Nach einer<br />
ausgedehnten Verkostung kann <strong>Falstaff</strong><br />
vermelden: Promi-Weine zu trinken kann<br />
sich durchaus auszahlen, weil einige echt<br />
gut schmecken – und in den meisten Fällen<br />
auch nicht teurer als andere Weine sind.<br />
WARUM SOLL MAN<br />
EINEN WEIN<br />
TRINKEN VON EINER<br />
PERSON, DIE GUT<br />
SINGEN KANN? WEIL<br />
PROMI-WEINE ECHT<br />
SCHMECKEN KÖNNEN!<br />
Spitzenreiter bei der <strong>Falstaff</strong>-Verkostung<br />
mit insgesamt knapp 90 Weinen waren<br />
einerseits der legendäre »Inglenook Rubicon<br />
2011« vom kalifornischen Weingut<br />
des Filmemachers Francis Ford Coppola<br />
(»Der Pate«) und andererseits der »O.T.<br />
Toscana Rosso 2015« vom Weingut des<br />
Starfotografen Oliviero Toscani, der durch<br />
seine provokanten Sujets für die italienische<br />
Modemarke Benetton ab den 1980er-Jahren<br />
Legendenstatus erreichte. Beide Weine<br />
erzielten je 95 Punkte! Coppola und<br />
Toscani sind alte Hasen im Weinbusiness.<br />
Beide machten die ersten Schritte in diesem<br />
Bereich bereits bevor sie auf ihren Gebieten<br />
zu Legenden wurden – also bereits in<br />
den 1970er-Jahren. Coppola gehört heute<br />
nicht nur im Filmbusiness zu den lebenden<br />
Legenden, sondern auch im kalifornischen<br />
Weinbau, seine Weinlinie ist breit und<br />
divers. Toscani hingegen setzt auf Handwerk<br />
– mitterweile ist sein Sohn Rocco<br />
um die Geschicke des Weinguts bemüht,<br />
bewirtschaftet die zwölf Hektar Reben biologisch<br />
und übt Zurückhaltung im Keller.<br />
SPITZENWEINE VON STARS<br />
Auch taufrische Weinprojekte von Prominenten<br />
beeindruckten die <strong>Falstaff</strong>-Verkoster.<br />
Der britische Koch Gordon Ramsay<br />
etwa lancierte seine eigene Weinlinie erst<br />
vor wenigen Wochen und stellte gleich die<br />
beste Kollektion der gesamten Verkostung.<br />
Ramsay, der für seine direkte Kritik und<br />
seinen unfehlbaren Geschmack berühmtberüchtigt<br />
ist, bleibt auch hier seiner Linie<br />
treu. Die <strong>Falstaff</strong>-Kritiker mussten bei der<br />
Weinbeschreibung keine Kraftausdrücke<br />
Fotos: GordonRamsayWines, Chad Keig, ONLINE_YES/Polaris/laif<br />
66 falstaff jun <strong>2021</strong>
emühen, sondern waren begeistert von<br />
den Gewächsen aus Kalifornien. Ramsays<br />
Weine werden von Seabold Cellars in Monterey<br />
hergestellt. Er kollaboriert hierfür mit<br />
renommierten Experten. Verkauft werden<br />
die Weine insbesondere über einen eigenen<br />
Weinclub in den USA. In Europa befindet<br />
sich die Distribution noch im Aufbau.<br />
Schwer wird es nicht werden, die Flaschen<br />
unter die Leute zu bringen. Denn mit<br />
35 Restaurants – davon 15 alleine in London<br />
– verfügt Ramsay schon selbst über<br />
zahlreiche direkte Absatzmöglichkeiten.<br />
Das Engagement in der Weinbranche<br />
ist für die meisten Stars nicht etwa<br />
bloß ein Goodie für ihre Fans<br />
oder eine Nebenbeschäftigung,<br />
sondern ein<br />
ernstzunehmender<br />
Business-Case. Das provenzalische<br />
Rosé-Weingut Château Miraval beispielsweise<br />
ist trotz Trennung immer noch im<br />
Besitz des einstigen Hollywood-Traumpaars<br />
Angelina Jolie und Brad Pitt – Liebe<br />
vergeht, Hektar besteht. Als 2012 der erste<br />
Château Miraval lanciert wurde, erwartete<br />
die Weinszene nicht unbedingt, dass der<br />
Wein bald zu einer Benchmark für Rosé de<br />
Provence werden würde. Doch heute darf<br />
man Miraval durchaus als solche bezeichnen.<br />
Verantwortlich für die Weinqualität<br />
zeichnet die legendäre Weinmacher-Familie<br />
Perrin, die unter anderem das ikonenhafte<br />
Rhône-Weingut Château de Beaucastel<br />
ihr eigen nennt. Mutmaßlich verkaufen<br />
sich heute nicht wenige<br />
Flaschen des Miraval-Rosés<br />
ganz einfach<br />
deshalb, weil das Weingut für gleichbleibend<br />
hohe Qualität bekannt ist und nicht<br />
wegen der berühmten Besitzer. Auch in der<br />
<strong>Falstaff</strong>-Verkostung überzeugte der aktuelle<br />
Jahrgang 2020 mit 93 Punkten.<br />
KOMMERZIELL ERFOLGREICHE<br />
STAR-WINZER<br />
Die großen Welthits von Kylie Minogue<br />
liegen zwar schon eine Weile zurück. Dafür<br />
startet die britisch-australische Sängerin<br />
nun mit ihrer im letzten Jahr lancierten<br />
Weinmarke durch. Mehr als eine Million<br />
Flaschen verkaufte Minogue bisher – dank<br />
frischer, unkomplizierter Tropfen, die auch<br />
die <strong>Falstaff</strong>-Jury überzeugten. Zum Portfolio<br />
gehören ein französischer Rosé sowie<br />
ein vor Kurzem lancierter Rosé-Prosecco.<br />
Letzterer in maximal femininer Flasche<br />
<<br />
Regielegende<br />
Francis Ford<br />
Coppola war schon<br />
im Weinbusiness<br />
aktiv, bevor er<br />
als Filmemacher<br />
durchstartete: 1970<br />
erwarb er das Weingut<br />
»Inglenook« im Napa Valley.<br />
Dort parkt auch ein Tucker, jene<br />
Auto-Legende, welcher Coppola<br />
sogar einen Film widmete (kl. Bild).<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
67
wein / STARWEINE<br />
Schauspieler John<br />
Malkovich hält sich bei<br />
seinem Weingut namens<br />
Les Quelles de la Coste<br />
dezent im Hintergrund.<br />
Genauso wie der Sänger<br />
Sting und seine Frau<br />
Trudy Steiner auf<br />
Tenuta il Pallagio.<br />
<<br />
mit Herzchen-Optik.<br />
Minogues Name<br />
prangt auf den Etiketten,<br />
die Werbefotos könnten auch<br />
einem Hochglanz-Modemagazin<br />
entstammen.<br />
Minogue inszeniert sich für ihre Weinlinie<br />
ganz bewusst, ganz anders als beispielsweise<br />
John Malkovich. Der amerikanische<br />
Schauspieler, bekannt für seine charakterstarken<br />
Darbietungen, spielte bei unserer<br />
Verkostung mit seinem Weingut Les Quelles<br />
de la Coste ebenfalls eine bedeutende Rolle.<br />
Bei der Vermarktung seiner südfranzösischen<br />
Weine hält sich der Star aber im<br />
Hintergrund. Ganz einfach deshalb, weil<br />
es nicht um ihn, sondern um das Weingut<br />
geht. Malkovich selbst sei bereits berühmt<br />
und man wolle nun Les Quelles de la Coste<br />
berühmt machen, so die Erklärung auf die<br />
Nachfrage, warum sein Name nur ganz<br />
klein auf dem Rückenetikett der Flaschen<br />
zu finden ist. Wie unsere Verkostungsergebnisse<br />
zeigen, ist das Team um John Malkovich<br />
und dessen Frau Nicoletta Peyran auf<br />
dem besten Wege, Les Quelles de la Coste<br />
auf die Weinlandkarte zu bringen. Nächstes<br />
Ziel des Amerikaners ist es, einen wirklich<br />
guten Cabernet Sauvignon in die Flasche zu<br />
bringen. Sein Team arbeitet daran.<br />
Gemeinsam mit dem französischen Weinmacher<br />
Marc Perrin (r.) schuf Brad Pitt eines der<br />
erfolgreichsten auf Rosé spezialisierten Weingüter<br />
der Welt: Château Miraval in der Provence.<br />
Fotos: an HANNING/REA/laif, Lionel Cironneau / AP / picturedesk.com, chapuis-photo.com pour Miraval, Getty Imageas, Daniel Hofer / laif / picturedesk.com<br />
68 falstaff jun <strong>2021</strong>
DIE SCHWARZEN SCHAFE<br />
Um im Weinbusiness erfolgreich zu<br />
sein, braucht es mehr als nur einen<br />
berühmten Namen. Genau das zeigen<br />
die Promi-Weine, die bei der <strong>Falstaff</strong>-Verkostung<br />
abräumten. Allesamt Weine, bei<br />
denen die jeweiligen Stars maßgeblich zum<br />
Resultat beitragen und sich mit den Produkten<br />
identifizieren. Natürlich gibt es aber<br />
auch andere Beispiele. Im Formel-1-Sport<br />
etwa war es eine Zeit lang angesagt, Weine<br />
mit den Namen berühmter Fahrer auf dem<br />
Etikett zu vermarkten. Die Weinqualität<br />
stand dabei offensichtlich eher im Hintergrund.<br />
Gleiches gilt für viele Weine mit<br />
Namen bekannter Musiker. Ein amerikanisches<br />
Unternehmen lanciert und vertreibt<br />
einfache Massenweine und schmückt sie mit<br />
branchenfremden Federn: Etwa mit den Logos<br />
der Rockbands Kiss, The Rolling Stones<br />
oder The Police. In der <strong>Falstaff</strong>-Verkostung<br />
wurden diese reinen Marketingprodukte<br />
deshalb auch bewusst links liegen gelassen.<br />
Das Fazit unserer Verkostung? Wie alle<br />
anderen Weine auch, sind Star-Weine nur<br />
so gut wie die zugrunde liegenden Trauben<br />
Der italienische Starfotograf Oliviero Toscani (l.)<br />
wurde bekannt durch seine Arbeit für Benetton<br />
ab den 1980er-Jahren. Für die Spitzenweine<br />
seines Zwölf-Hektar-Weinguts in der Toskana<br />
ist Sohn Rocco (r.) verantwortlich.<br />
HINTER DEN BESTEN<br />
PROMI-WEINEN<br />
STEHEN STARS,<br />
DIE SICH SELBER<br />
EINBRINGEN UND MIT<br />
IHREN PRODUKTEN<br />
IDENTIFIZIEREN.<br />
und die Qualität der Verarbeitung. Bei<br />
der Vermarktung aber genießen die<br />
Promi-Tropfen einen Startvorteil. Denn<br />
schließlich sind erfolgreiche Prominente<br />
vor allem was? Gute Vermarkter<br />
und Unternehmer! Bester Beweis hierfür<br />
ist die amerikanische Rap-Legende Jay Z.<br />
Im Jahr 2014 kaufte er die Markenrechte<br />
des Champagners Armand de Brignac. Die<br />
Produktion beließ er bei der damaligen Besitzerfamilie<br />
Cattier. Unter dem Übernamen<br />
»Ace of Spades« vermarktete er den Wein<br />
mit geschickten Produktplatzierungen in seinen<br />
eigenen Songs und Videos und machte<br />
den Champagner in der golden glänzenden<br />
Flasche in gewissen Kreisen zum Kultobjekt.<br />
Aktuell liegt der Flaschenpreis bei knapp<br />
300 Euro. Anfang <strong>2021</strong> verkaufte Jay-Z nun<br />
50 Prozent der Firmenanteile an den Luxuskonzern<br />
LVMH. Die Verkaufssumme wurde<br />
öffentlich zwar nie kommuniziert, glaubt<br />
man den Lyrics seines Songs »What’s Free«<br />
aus dem Jahr 2018 aber, war die Marke<br />
schon damals 500 Millionen Dollar wert.<br />
Star-Weine sind schon längst weit mehr<br />
als Spaßprodukte von Show-Sternchen.<br />
<<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
69
wein / STARWEINE<br />
BEST OF<br />
STARWEINE<br />
95<br />
93<br />
92<br />
2011 INGLENOOK RUBICON<br />
Francis Ford Coppola Winery,<br />
Geyserville<br />
Intensives Bouquet mit Noten von<br />
dunklen Waldbeeren, gedörrter<br />
Pflaume und Brombeerkonfitüre.<br />
Dazu frische Anklänge von Grapefruit<br />
und Sauerkirsche sowie würzige<br />
Noten. Am Gaumen vollmundig und<br />
zupackend. Kraftvolle Statur, Aroma<br />
von dunklen Waldbeeren und Karamell<br />
sowie Lakritze. Fein geschliffenes<br />
Tannin, langer Abgang.<br />
bestofwines.com, € 140,–<br />
2020 MIRAVAL CÔTES DE<br />
PROVENCE<br />
Château Miraval, Le Val<br />
Der Rosé von Angelina Jolie und<br />
Brad Pitt ist ein moderner Klassiker.<br />
Intensives Bukett mit Noten von<br />
Grapefruit, Pfirsich, Ananas,<br />
Litschi und Passionsfrucht. Dazu<br />
Anklänge von weißen Blüten.<br />
Am Gaumen straffe Säure, wirkt<br />
leichtfüßig, viel Frucht mit Erdbeere,<br />
reifem Apfel und Agrumen.<br />
Langer Abgang.<br />
vinexus.de, € 18,90<br />
2020 CARMÉNÈRE<br />
Les Quelles de la Coste,<br />
Provence<br />
Spitzenwein von John Malkovich<br />
und Team. Ansprechende Nase mit<br />
Noten von reifer Sauerkirsche und<br />
dunklen Waldbeeren. Dazu rauchigspeckige<br />
Anklänge und etwas<br />
Grapefruit. Am Gaumen saftige Säure,<br />
wirkt angenehm elegant. Dezente<br />
Fruchtaromatik mit Sauerkirsche<br />
und roter Johannisbeere. Leicht<br />
spürbares Tannin, langer Abgang.<br />
Preis: k. A.<br />
95<br />
93<br />
92<br />
2015 OLIVIERO TOSCANI<br />
Oliviero Toscani, Casale Marittimo<br />
Konzentrierte Aromatik in der Nase.<br />
Noten von dunklem Beerenkompott<br />
und Sauerkirsche. Dazu würzige<br />
Noten von Lorbeer, schwarzem<br />
Pfeffer und Lakritze. Am Gaumen<br />
dicht und saftig. Feinkörniges Tannin<br />
und reife saftige Säure. Aroma von<br />
Zwetschge, Brombeere und Sauerkirsche<br />
sowie eine elegante Würze.<br />
Langer Abgang.<br />
garibaldi.de, gute-weine.de<br />
ca. € 30,–<br />
2016 OJO DE IBIZA TERRAZAS<br />
DEL NORTE<br />
Dieter Meier, Agrelo<br />
Würzig-fruchtiges konzentriertes<br />
Bukett mit Noten von Erdbeerkonfitüre<br />
und Brombeere. Dazu<br />
Anklänge von Kokos und Karamell<br />
sowie Lakritze. Am Gaumen dicht,<br />
vollmundig und kraftvoll. Reife<br />
Säure, viel dunkle Frucht. Wirkt<br />
konzentriert und wartet mit feinkörnigem<br />
Tannin auf. Langer, salzigmineralischer<br />
Abgang.<br />
deineweinwelt.de, € 79,95<br />
2016 SISTER MOON ROSSO<br />
TOSCANA<br />
Castello il Palagio, Mercatale<br />
Val di Pesa (Firenze)<br />
Rotwein von Stings Weingut in der<br />
Toskana. Ansprechende Nase mit<br />
Noten von reifer Sauerkirsche und<br />
dunklen Waldbeeren. Dazu rauchigspeckige<br />
Anklänge und etwas<br />
Grapefruit. Am Gaumen saftige Säure,<br />
wirkt angenehm elegant. Dezente<br />
Fruchtaromatik mit Sauerkirsche<br />
und roter Johannisbeere. Leicht<br />
spürbares Tannin, langer Abgang.<br />
bio-weinhandel.de, € 44,50<br />
94<br />
93<br />
91<br />
2018 CHARDONNAY SONOMA<br />
COUNTY RESERVE<br />
Gordon Ramsey Wines, Sonoma<br />
Ansprechende Zitrusaromatik in der<br />
Nase. Limette, Zitrone und Grapefruit.<br />
Dazu Anklänge von Buttertoast<br />
und Pfirsich sowie Mirabelle.<br />
Am Gaumen saftige, schöne Säure.<br />
Wirkt vollmundig, ohne aufzusetzen.<br />
Feine Zitrusaromatik und gelbes<br />
Steinobst. Langer mineralischer<br />
Abgang.<br />
gordonramsay.wine, € 34,–<br />
2019 »ALTE REBEN« KANZEM<br />
ALTENBERG RIESLING SPÄTLESE<br />
Weingut von Othegraven,<br />
Kanzem<br />
Das Weingut von Günther Jauch<br />
gehört zur deutschen Spitze. In der<br />
Nase Zitrus, getrocknete Früchte,<br />
Aprikose ist dabei, kandierte Orange,<br />
Rosine, dazu Schieferwürze. Am<br />
Gaumen sehr viel Schmelz, feine<br />
Phenole, reife Zitrusfrucht, Pfirsichsaft,<br />
balanciert und würzig, dabei<br />
mit gewisser Leichtigkeit, sehr<br />
gutes Potenzial.<br />
von-othegraven.de, € 25,–<br />
PROSECCO ROSÉ NV<br />
Kylie Minogue Wines, Veneto<br />
Intensives fruchtig-pudriges Bukett.<br />
Noten von Erdbeere, roter Johannisbeere<br />
und Litschi. Dazu Honigmelone<br />
und gedörrte Ananas. Am Gaumen<br />
spürbare angenehme Süße,<br />
saftige Säure, Zitrusnoten, weißes<br />
Steinobst und Apfel. Angenehm feine<br />
Perlage, mittel-langer Abgang.<br />
kylieminoguewines.com<br />
€ 29,–<br />
Fotos: beigestellt<br />
70 falstaff jun <strong>2021</strong>
SOMMERLICHE<br />
MOMENTE ZUM<br />
2020 Zweigelt<br />
Cuvée Classic<br />
Fruchtig-trockener Rotwein<br />
aus Österreich, 0,75-l-Flasche,<br />
l-Preis 2.65<br />
BERNARDOR<br />
Vinho Verde DOC<br />
Portugiesischer Weißwein,<br />
halbtrocken, 0,75-l-Flasche,<br />
l-Preis 3.32<br />
1. 99 2. 49<br />
2020 BARON PHILIPPE<br />
DE ROTHSCHILD<br />
Bordeaux Rosé AOC<br />
Französischer Rosé,<br />
charmant-trocken, 0,75-l-Flasche,<br />
l-Preis 6.65<br />
4. 99<br />
2020 LEITZ<br />
Pinot Noir Rosé<br />
QbA<br />
Rheinhessischer Rosé,<br />
fruchtig-trocken,<br />
0,75-l-Flasche, l-Preis 6.65<br />
2020 Coteaux<br />
d‘Aix en Provence<br />
Rosé AOP<br />
Trockener Rosé aus<br />
Frankreich, 0,75-l-Flasche,<br />
l-Preis 6.39<br />
4. 99 4. 79<br />
Weitere ausgezeichnete Weine findest du auf aldi-sued.de/wein<br />
A<br />
Quelle: Nielsen Homescan, Wein (kundenindividuelle Kategorie), MAT Oktober 2019, Absatz Pack, LEH+DM im ALDI SÜD-Vertriebsgebiet <strong>Deutschland</strong><br />
ALDI SÜD Dienstleistungs-GmbH & Co. oHG, Burgstraße 37, 45476 Mülheim. Firma und Anschrift unserer regional tätigen Unternehmen findest du auf<br />
aldi-sued.de/filialen oder mittels unserer kostenlosen automatisierten Service-Nummer 0 800/8 00 25 34.<br />
WEIN-HÄNDLER<br />
NR. 1<br />
A<br />
ALDI SÜD<br />
Jeden Tag besonders – einfach ALDI.
ALDI SÜD<br />
Gekeltert aus roten Trauben, zeigt<br />
sich Roséwein mit der Fruchtigkeit<br />
und Frische von seiner besten Seite.<br />
Nicht nur für warme Sommertage<br />
gut geeignet, er gilt auch als<br />
perfekter Begleiter vieler Speisen.<br />
SOMMERANFANG<br />
Roséweine zählen nicht umsonst zu den absoluten Favoriten unter den<br />
Sommerweinen. Die Frische und Fruchtigkeit machen sie zum perfekten Begleiter<br />
für die warmen Sommertage.<br />
Wie schön, dass es langsam<br />
Sommer wird. Mit steigenden<br />
Temperaturen zieht<br />
nun eine gewisse Leichtigkeit<br />
in unser Leben, der Urlaub gerät in<br />
unmittelbare Sichtweite. Wir erleben unbeschwerte<br />
und erholsame Stunden in der<br />
Natur, mit Glück ist ein See in der Nähe<br />
oder sogar das Meer. Genau für dieses<br />
sommerliche Lebensgefühl steht ein Weintyp:<br />
der Rosé. Frisch, fruchtig, elegant, vielseitig<br />
– so schätzen wir ihn. Da Rosé aus<br />
Rotweintrauben gekeltert wird und etwas<br />
Farbe aus den Schalen gelöst wurde, haben<br />
die Weine gleichzeitig genügend Halt und<br />
Kraft, um uns einen ganzen Abend lang zu<br />
begleiten. Das Motto dabei lautet: Alles ist<br />
möglich! Genau so, wie es sich für den<br />
Sommer gehört!<br />
DIE LIEBLINGE UNTER<br />
DEN ROSÉWEINEN<br />
Ein Paradebeispiel für einen gelungenen<br />
Rosé ist der 2020er Coteaux d’Aix en Provence,<br />
der lachsrosa im Glas funkelt. Der<br />
Wein aus dem weltberühmten Rosé-Anbaugebiet<br />
duftet nach roten Früchten, am Gaumen<br />
ist er frisch und fest, etwas Gerbstoff<br />
gibt Struktur. Der Körper ist kraftvoll, die<br />
Säure präsent, da ist weiteres Reifepotenzial<br />
vorhanden. Anders als Südfrankreich ist der<br />
Rheingau keine klassische Rosé-Gegend.<br />
Was aber nicht heißt, dass hier nicht exzellente<br />
Weine dieser Art gekeltert werden! Das<br />
beweist der 2020er Pinot Noir Rosé QbA<br />
vom angesehenen Weingut Leitz eindrucksvoll.<br />
Der Wein schimmert korallenrosa und<br />
duftet nach Süßkirsche und Erdbeere. Am<br />
Gaumen ist die Frucht dicht, der Körper<br />
72<br />
falstaff jun <strong>2021</strong>
ADVERTORIAL Fotos: © Ingo Heyer, Shutterstock, beigestellt<br />
kräftig, die Säure eher verhalten. Der aus<br />
Pinot-Noir-Trauben gekelterte Wein vereint<br />
Ausdruck und Harmonie. Aperitif, Vorspeise,<br />
Grillgut – dieser Pinot Noir Rosé von<br />
Leitz geht immer. In gewisser Weise gilt das<br />
auch für den 2020er Bordeaux Rosé AOC<br />
Rothschild, allerdings eignet sich der Wein<br />
aus dem weltberühmten Haus ganz besonders<br />
gut als Essensbegleiter. Er ist hellrosa<br />
und duftet nach Himbeere, Erdbeere und<br />
Brombeere. Am Gaumen dominieren rote<br />
Früchte, eine lebendige Säure sorgt für<br />
Frische. Das ist ein Rosé mit viel Zug und<br />
Struktur, dazu gegrillter Fisch – perfekt!<br />
PERFEKTE SPEISENBEGLEITER<br />
Aber zugegeben: Rosé kann viel, aber zu<br />
einem Stück Fleisch darf es natürlich auch<br />
mal ein Rotwein sein wie das 2020er<br />
Zweigelt Cuvée Classic. Der Wein aus der<br />
traditionellen österreichischen Rebsorte<br />
duftet nach Kirschen und reifer Frucht, am<br />
Gaumen bietet der Zweigelt Frucht, Saft<br />
und Würze, die Gerbstoffe sind präsent und<br />
sorgen dafür, dass er ideal ein kräftiges<br />
Stück Fleisch ergänzt. Danach ist der Zeitpunkt<br />
für ein Dessert gekommen – und für<br />
den Vinho Verde DOC. Der sprudelnde<br />
Wein aus Portugal ist zwar kein Rosé, mit<br />
seiner spritzigen Frische und dezenten Süße<br />
jedoch eine sehr stimmige Begleitung beispielsweise<br />
zu einem Sorbet.<br />
Aber klar, zum Schluss schenken wir<br />
wieder einen Rosé ein. Der Crémant de<br />
Bordeaux Rosé von »Marquise de Beaucel«<br />
leuchtet hellrosa und duftet nach zarten<br />
roten Früchten, am Gaumen perlt er elegant,<br />
es dominieren feine Fruchtaromen – was für<br />
ein gelungener Abschluss eines Sommerabends.<br />
Wobei: Mit dem »Marquise de Beaucel«<br />
wäre der Start ebenfalls perfekt<br />
geglückt. So ist es eben beim Rosé – es gibt<br />
immer ganz viele Möglichkeiten.<br />
INFO<br />
Weitere Infos zum exklusiven Weinsortiment<br />
von ALDI SÜD gibt es online auf<br />
aldi-sued.de/weinwelt<br />
EXKLUSIV IN DEN ALDI SÜD FILIALEN<br />
Pinot Noir Rosé Rheinhessen QbA Leitz, 2020<br />
88 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />
Leuchtendes Korallenrosa, Süßkirsche im Duft, Erdbeere.<br />
Im Mund mit kräftiger süßer Frucht, weitem Körper und<br />
eher verhaltener Säure. Mittlere Konzentration und<br />
Länge, ein Hauch Phenole, ein solide gebauter Rosé mit<br />
Ausdruck und Harmonie.<br />
Vinho Verde DOC<br />
86 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />
Etwas laktisch im Duft, im Mund spritzig mit fester Säure.<br />
Schlank im Alkohol, ein nur ganz dezent gesetzter Hauch<br />
von Süße.<br />
Bordeaux Rosé AOC Rothschild, 2020<br />
88 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />
Duft nach Himbeere und Erdbeere, dazu etwas Brombeere.<br />
Am Gaumen rote Früchte, lebendige Säure, etwas<br />
Limone, saftig, mit Zug. Gut zum Essen.<br />
Coteaux d’Aix en Provence Rosé AOP, 2020<br />
88 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />
Pastell lachsrosa. Sehr verschlossen im Duft, feuchter<br />
Stein. Im Mund mit kräftigem, leicht adstringierendem<br />
Gerbstoff, kraftvoller Körper, festes Säuregerüst, ein<br />
noch etwas strenger Rosé, der vermutlich am Ende des<br />
Sommers besser schmeckt als jetzt.<br />
Zweigelt Cuvée Classic, 2020<br />
87 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />
Fruchtiger Duft nach Kirschen und Blaubeeren, auch<br />
Waldbeeren und würzige Anklänge. Auch am Gaumen mit<br />
viel Frucht, Saft und Würze, die Gerbstoffe sind präsent,<br />
in seiner Struktur nicht zu komplex, zugänglich und eine<br />
gute Wahl zu Fleisch und Wild.<br />
Crémant de Bordeaux Rosé »Marquis de Beaucel«<br />
88 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />
Helles Lachsrosa, zarte rote Frucht in der Nase, Himbeere,<br />
Holunder, elegant. Mittelfeines Mousse am Gaumen. Tolle<br />
Frische, fein und gute Länge, perfekt als Aperitif.<br />
* Testergebnisse zu den Weinen auf falstaff.de<br />
jun <strong>2021</strong> falstaff 73
wein / ROSÉ INTERNATIONAL<br />
Alle von <strong>Falstaff</strong><br />
bewerteten Rosés unter<br />
falstaff.com/rose<br />
Foto: 020 VERONIKA Neiman/Shutterstock<br />
74 falstaff jun <strong>2021</strong>
VORNEHME<br />
BLÄSSE<br />
Die Weinwelt färbt sich immer mehr rosa: Kein Weintyp weist in den<br />
letzten Jahren höhere Zuwachsraten auf. Und die hellfarbenen Weine aus<br />
roten Trauben sind nicht nur hübsch anzusehen – sie gestatten auch ein<br />
weites Spektrum hochwertiger Wein-Charaktere.<br />
TEXT ULRICH SAUTTER UND DOMINIK VOMBACH<br />
Rosa ist die Farbe des<br />
Sommers: Roséweine<br />
werden in ganz Europa<br />
immer beliebter.<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
75
wein / ROSÉ INTERNATIONAL<br />
Rosés sind heute keine<br />
einfachen Trinkweine mehr.<br />
Die anspruchsvollsten besitzen<br />
Mineralität und sogar ein<br />
gewisses Lagerpotenzial.<br />
Im Finale der diesjährigen <strong>Falstaff</strong><br />
Rosé-Trophy <strong>Deutschland</strong> standen<br />
15 Weine, und noch vor dem ersten<br />
Beschnuppern der Gläser erfreute<br />
schon das Farbenspiel die Verkoster:<br />
Zarte Pastelltöne dominierten, bis hin zu<br />
strohgelben Farben, die nur einen Anflug<br />
von Rosa in ihren Reflexen erahnen ließen.<br />
Ganz eindeutig: Die Muster mit kräftigeren<br />
Rosatönen, mit einem klassischen Lachsrosa<br />
oder gar mit kirschroten Nuancen waren<br />
deutlich in der Minderheit. Beim Rosé<br />
scheint es sich derzeit ähnlich zu verhalten<br />
wie beim Strandurlaub: Chic ist vor allem<br />
der blasse Teint.<br />
Diese Beobachtung dürfte vor allem zwei<br />
Gründe haben: Zum einen dominiert das<br />
Vorbild der Provence die Welt der Rosés<br />
– heute mehr denn je. Und die Provencalen<br />
sind Meister der Pastelltöne. Zum zweiten<br />
legen auch die Winzer in <strong>Deutschland</strong>,<br />
Österreich und der Schweiz heute ungleich<br />
mehr Ehrgeiz als früher in ihre Rosés. Die<br />
Hansjörg (l.) und Matthias Aldinger waren 2017<br />
Newcomer des Jahres bei <strong>Falstaff</strong> <strong>Deutschland</strong> –<br />
und die Brüder brillieren auch mit Rosé.<br />
IM TOP-SEGMENT<br />
GIBT ES KAUM NOCH<br />
EINEN UNTERSCHIED<br />
ZWISCHEN ROSÉ UND<br />
BLANC DE NOIRS, SO<br />
SORGFÄLTIG ARBEITEN<br />
DIE WINZER.<br />
meisten Weingüter erzeugen in<br />
ihrem Produktspektrum mindestens<br />
einen hellen Prestigewein aus dunklen<br />
Trauben. Für diese Flaggschiffe verwenden<br />
sie Lesegut, das durch seine Reife und<br />
Gesundheit mühelos gut genug wäre, um<br />
auch Rotwein hervorzubringen. Diese<br />
Trauben werden nun jedoch nicht gemaischt,<br />
sondern so schnell und schonend<br />
transportiert und gepresst, dass so gut wie<br />
gar keine Farbe aus den Beerenschalen<br />
ausgelöst wird. Daher gibt es im Top-<br />
Segment kaum noch eine Grenze zwischen<br />
»Rosé« und »Blanc de noirs«: De facto<br />
stellte die <strong>Falstaff</strong>-Jury bei den diesjährigen<br />
Verkostungen sogar fest, dass viele Rosés<br />
ähnlich wenig oder sogar weniger Farbe<br />
besitzen als Weine, die mit der Bezeichnung<br />
»Blanc de noirs« etikettiert waren.<br />
Ein Beispiel für einen solchen Rosé ist<br />
der Siegerwein aus dem Weingut Aldinger,<br />
ein echter Geniestreich von Matthias und<br />
Hansjörg Aldinger. »Wir haben in der Lage<br />
Fotos: Shutterstock, Alois Mueller, beigestellt<br />
76 falstaff jun <strong>2021</strong>
PROVENCE & CO.<br />
Die Tipps der Redaktion aus<br />
Frankreichs Süden<br />
95 CHÂTEAU DE ROMASSAN BANDOL<br />
ROSÉ 2020, DOMAINES OTT<br />
Der Klassiker aus den Domaines Ott (Champagne<br />
Roederer) ist 2020 ein echter Vin de<br />
Garde – zum Weglegen, aber auch zum Wegtrinken.<br />
Beerig im Duft, tolle Mineralik, feine<br />
Säure. bremer-weinkolleg.de, € 32,90<br />
94 »SECRET« CÔTES DE PROVENCE<br />
2017, CHÂTEAU DES SARRINS<br />
Opulenter Duft, balsamisch, kräuterwürzig,<br />
Apfelschale, kräftiger Holzakzent. Ein Kontrast<br />
aus Fülle und lebendigem Säurebogen,<br />
kulinarisch vielseitig. Zu Champagne Bruno<br />
Paillard. victoria-weine.com, ca. € 22,–<br />
94 CLOS MIREILLES CÔTES DE<br />
PROVENCE 2020, DOMAINES OTT<br />
Herzkirsche und Erdbeerpüree, Gesteinsmehl.<br />
Ölig und feinnervig, seidige Textur, süße Gaumenfrucht.<br />
bremer-weinkolleg.de, € 32,90<br />
94 »ROSE-MARIE« VIN DE FRANCE<br />
2018, CHÂTEAU LE PUY<br />
Biodyn aus Bordeaux (Côtes de Francs).<br />
Wuchtiger Duft (Spontangärung, Kräuter,<br />
kandierte Orangenschale). Grip, Druck,<br />
Kalk-Mineralität. passion-vin.de, € 46,–<br />
Untertürkheimer Gips einen uralten<br />
Trollinger-Weinberg«, berichtet Matthias<br />
Aldinger. »Da hat uns gereizt, den Trollinger,<br />
der ja ohnehin nie viel Farbe hat,<br />
mal wie eine weiße Sorte zu behandeln. Der<br />
Ansatz war, zu beweisen, wie sehr der<br />
Trollinger das Terroir widerspiegelt.«<br />
Ein Beweis, der vollauf gelungen ist. Die<br />
<strong>Falstaff</strong>-Jury konnte sich der Magie dieses<br />
Weins nicht entziehen, bei dem man<br />
eigentlich kaum zu sagen wüsste, ob er eher<br />
DER AUSBAU IM<br />
HOLZFASS HÄLT<br />
IMMER HÄUFIGER<br />
EINZUG – EIN<br />
SCHMALER GRAT, DA<br />
DAS HOLZ NICHT<br />
DOMINIEREN DARF.<br />
Rosé oder eher Weißwein ist. »Für mich<br />
hatte er am Schluss doch etwas zu viel<br />
Farbe, um ihn als Blanc de noirs zu<br />
etikettieren«, sagt Matthias Aldinger, »aber<br />
wo genau ist die Abgrenzung? Das kann<br />
ich auch nicht sagen. Behandelt haben wir<br />
den Wein im Keller aber jedenfalls wie<br />
einen Chardonnay Großes Gewächs.«<br />
STRUKTURGEBER HOLZFASS<br />
Das heißt in diesem Fall: Vergärung und<br />
Ausbau im Holzfass. Zumindest der<br />
Ausbau im Holz hält immer häufiger<br />
Einzug auf den Weingütern in <strong>Deutschland</strong>,<br />
Österreich und der Schweiz. Stets ein<br />
schmaler Grat, da das Holz natürlich nicht<br />
die delikaten Aromen des Weins und seine<br />
animierende Frische überlagern soll. Wo<br />
der Spagat gelingt, wie etwa beim Rosé »La<br />
Grande« von Familie Pfaffl<br />
aus dem Weinviertel<br />
oder beim augenzwinkernd<br />
<<br />
93+ BANDOL ROSÉ 2019,<br />
DOMAINE DU GROS‘ NORÉ<br />
Duftig, Apfelschale, Hagebutte, pfeffrige Aromen.<br />
Gehaltvoll, viskos, ein molliger Wonneproppen<br />
von Rosé. passion-vin.de, € 19,90<br />
93+ »LES CLANS« CÔTES DE<br />
PROVENCE 2019, CHÂTEAU D’ESCLANS<br />
Balsamisch, Neuholz, viel Schmelz im Mund,<br />
seidige Textur, mineralisch, Beerenfrucht im<br />
Abgang. hawesko.de, € 64,90<br />
93 CÔTES DE PROVENCE CRU<br />
CLASSÉ GRANDE RÉSERVE 2020,<br />
CHÂTEAU DE SAINT-MARTIN<br />
Saftig im Mund mit Gehalt und Tiefe, tolle<br />
Frische. tesdorpf.de, € 19,90<br />
93 BANDOL ROSÉ 2019,<br />
CHÂTEAU DE PIBARNON<br />
Kandierte Frucht im Duft, gehaltvoll im Mund,<br />
herrlich Old School. gute-weine.de, € 25,50<br />
92+ »LION & DRAGON« CÔTES DE<br />
PROVENCE CRU CLASSÉ 2020,<br />
CHÂTEAU ROUBINE<br />
Biodyn. Mineralisch-brenzlig im Duft, Charme<br />
und Dichte im Mund. clublavender.de, € 19,90<br />
92+ »PURE« CÔTES DE PROVENCE<br />
2020, MIRABEAU<br />
Floral, kleine rote Beeren, geschmeidig und<br />
saftig. mirabeauwine-shop.de, € 15,90<br />
Holzfasskeller bei Michael Broger<br />
in Ottoberg (TG), Schweiz: Der<br />
Rosé ist gemacht für asiatische<br />
Gerichte wie Currys.<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
77
wein / ROSÉ INTERNATIONAL<br />
Château d‘Esclans: Moët<br />
Hennessy übernahm 2019<br />
55 Prozent an dem Kult-<br />
Roséweingut, die restlichen<br />
Anteile bleiben bei Sacha<br />
Lichine.<br />
<<br />
»Rosé aus der Provinz« getauften Wein<br />
des Weinguts Dürnberg, ebenfalls Weinviertel,<br />
bereichert das Holz die Struktur, gibt<br />
Rückhalt und Länge.<br />
Auch in der Schweiz hat die Elite der<br />
Rosé-Winzer das Holz für sich entdeckt.<br />
Während die traditionellen Westschweizer<br />
»Oeil de Perdrix«-Rosés (so genannt nach<br />
der Farbe des Rebhuhnauges) mit dem<br />
Image kämpfen, allzu merkantil und<br />
säurearm zu sein und der Frische zu<br />
ermangeln, folgen Winzer wie der Thurgauer<br />
Michael Broger der eigenen Nase:<br />
»Ich bin früher viel gereist und habe dabei<br />
auch die asiatische Küche für mich<br />
entdeckt. Aber was trinkt man nur dazu?<br />
Bis mir dann die Idee kam, es mit Rosé zu<br />
probieren. Da oft Schärfe im Spiel ist,<br />
braucht man etwas Süße, und damit der<br />
Rosé mit den Gewürzen mithalten kann,<br />
braucht er etwas Breite, also Holz.«<br />
Brogers Lösung: Er zieht von der Maische<br />
seiner besten Rotwein-Trauben bis zu 20<br />
Prozent Saft ab und schlägt damit zwei<br />
Fliegen mit einer Klappe. Einerseits<br />
konzentriert er die Maischegärung des<br />
Hochbegabter Nachbar der Côtes de Provence:<br />
Bandol in Sichtweite des Mittelmeers.<br />
DIE PROVENCE IST<br />
FÜR ROSÉ, WAS DIE<br />
CHAMPAGNE FÜR<br />
SCHAUMWEIN IST: DER<br />
ORT DER VEREINIGUNG<br />
VON NATUR-PRIVILEG<br />
UND KNOW-HOW.<br />
Rotweins,<br />
andererseits<br />
legt er den<br />
delikaten<br />
Saignée-Most in<br />
ein gebrauchtes<br />
Barrique und vergärt ihn<br />
bis zu einem Restzuckergehalt von etwa<br />
zehn Gramm. Der entstehende Wein ist mit<br />
seiner Dichte und seinem Süße-Säure-Spiel<br />
genau das, was man etwa zu einem Curry<br />
im Glas haben möchte.<br />
ROSÉ-LEGENDEN<br />
Schaut man nach Südeuropa, dann gibt es<br />
natürlich eine Reihe von Gebieten, deren<br />
Rosé-Tradition auf höchstem Niveau<br />
weitergeführt wird. Die Provence ist indes<br />
das einzige von ihnen, das sich in einem<br />
hohen Preisniveau etablieren konnte. Das<br />
liegt daran, dass die Provence für den Rosé<br />
dasselbe ist wie die Champagne für den<br />
Schaumwein: Sie ist der Ort, an dem Klima<br />
und Böden mit einem Know-how zusammentreffen,<br />
das sich ganz und gar auf einen<br />
Weintyp spezialisiert hat. In der Provence<br />
Fotos: Sara Matthews, mauritius images / Alamy / Ciscardi Gabriel, beigestellt<br />
78 falstaff jun <strong>2021</strong>
ITALIEN<br />
Südfranzösische<br />
Nonchalance, hier auf<br />
Château des Sarrins, dem<br />
provenzalischen Vorposten<br />
von Champagne Bruno<br />
Paillard.<br />
EIN GUTER ROSÉ, MIT<br />
VERSTAND<br />
PRODUZIERT, IST<br />
NICHT ABHÄNGIG VON<br />
DER MODE. ER IST<br />
EINFACH EIN WEIN, DER<br />
SCHMECKT.<br />
werden Weinberge schon so gepflanzt, dass<br />
sie das ideale Lesegut für einen Roséwein<br />
erbringen. Laubarbeiten, Lese, Traubentransport<br />
und Kelterung – alles ist zu<br />
100 Prozent auf die Erzeugung von<br />
Rosé ausgerichtet. Auch dies<br />
bedingt den (Preis-)Vorsprung,<br />
den die Provence mit ihren<br />
prestigereichen Weingütern<br />
vom Schlage einer Domaine<br />
Ott, eines Château d’Esclans<br />
oder einer Domaine Richeaume<br />
besitzt. Ganz zu schweigen von<br />
den kleineren Nachbar-AOCs der<br />
Côtes de Provence wie Bandol oder<br />
Palette, die noch mehr Individualität<br />
versprechen, auch beim Rosé.<br />
BELLA ITALIA<br />
In Italien liegen die Rosé-Hochburgen<br />
übers ganze Land verstreut. Bei der<br />
<strong>Falstaff</strong> Rosé Trophy Italien teilen sich drei<br />
Rosati punktegleich die Spitze: der eigens<br />
für das Luxushotel»Villa Cordevigo«<br />
erzeugte Bardolino Chiaretto der Vigneti<br />
Villabella, der »Aurea Gran Rosé« von<br />
Frescobaldi aus der Toskana sowie der<br />
»Five Roses Anniversario« von Leone de<br />
Castris aus Apulien. Letzterer knüpft an<br />
die große Rosé-Tradition des Salento, ganz<br />
unten im Absatz des italienischen Stiefels,<br />
an. Am Ende des zweiten Weltkriegs war<br />
die Nachfrage der amerikanischen Besatzungstruppen<br />
nach dem süffigen Rosé<br />
Apuliens so groß, dass Leone de Castris zu<br />
einem Pionier bei der Flaschenfüllung eines<br />
Rosés wurde: Der erste abgefüllte Jahrgang<br />
war 1943. Ein Hinweis auch darauf, dass<br />
einem auch nicht vor dem Nachlassen der<br />
Rosé-Mode bange sein muss. Ein guter<br />
Rosé, mit Verstand produziert, wird immer<br />
seinen Markt finden. Er ist<br />
einfach ein Wein, der<br />
schmeckt und passt.<br />
Verkauften 1944 als<br />
erster Betrieb Italiens<br />
einen Rosé in Flaschen:<br />
Leone de Castris<br />
in Salice Salentino<br />
(Apulien).<br />
<<br />
Die besten Rosés aus der<br />
<strong>Falstaff</strong> Rosé Trophy Italien<br />
94 FIVE ROSES 77. ANNIVERSARIO<br />
ROSATO SALENTO IGT 2020<br />
LEONE DE CASTRIS<br />
Zartes Rosarot. In der Nase nach Pfirsich,<br />
Honigmelone, mit einem Tropfen Orangen,<br />
blumiger Nachhall, einladend und elegant.<br />
Am Gaumen mit feiner Cremigkeit und gut<br />
eingebundener Säure, klarer Fruchtschmelz,<br />
öffnet sich im zweiten Bereich schön auf<br />
Honigmelone und Aprikosen, langes, klares<br />
Finish. leonedecastris.com, ca. € 12,–<br />
94 VILLA CORDEVIGO GAUDENZIA<br />
BARDOLINO CHIARETTO CLASSICO<br />
DOC 2018, VILLABELLA<br />
Leuchtendes, zartes Lachsrot. Intensive und<br />
ansprechende Nase, duftig, nach reifen Kirschen,<br />
roten Johannisbeeren und Himbeere.<br />
Cremig und rund am Gaumen, zeigt sich<br />
geschmeidig und ausgewogen, im hinteren<br />
Verlauf schöne Himbeerfrucht.<br />
vignetivillabella.com, ca. € 13,–<br />
94 AUREA GRAN ROSÉ TOSCANA IGT<br />
2019, FRESCOBALDI<br />
Zart zwiebelschalenfarben. In der Nase nach<br />
Edelholz, zartem Harz, kandierter Zitronenzeste,<br />
Banane, schwarzer Johannisbeere, im<br />
Nachhall Orangenblüte und Holunder. Am<br />
Gaumen saftig und ausgewogen, mit Frische<br />
und mit Druck, salziger Unterton, spannt sich<br />
klar und lange auf. frescobaldi.com, ca. € 30,–<br />
93 BARDOLINO CHIARETTO 2020<br />
GORGO<br />
Ansprechende Nase, Erdbeere und Himbeere,<br />
Apfel. Klar und präzise am Gaumen, rund<br />
und geschmeidig in Ansatz und Verlauf, reife<br />
Himbeerfrucht. cantinagorgo.com, ca. € 12,–<br />
93 VILLA GEMMA CERASUOLO<br />
D‘ABRUZZO DOC SUPERIORE 2020<br />
MASCIARELLI<br />
Dunkles Kirschrosa. In der Nase duftig, dunkle<br />
Beeren und Kirschen, am Gaumen mit satter<br />
Struktur lange und schmelzig, zarte Würze.<br />
masciarelli.it, ca. € 16,–<br />
93 SPELT CERASUOLO D‘ABRUZZO DOC<br />
SUPERIORE 2020, LA VALENTINA<br />
Kirschen, Bittermandel, Waldbeeren, am Gaumen<br />
saftig, geschliffen, spannt sich knackig<br />
und mit zartem Druck auf, im Finale geradlinig<br />
und lange. lavalentina.it, ca. € 16,–<br />
93 VERSÝ IN ROSE TOSCANA ROSÉ<br />
IGT 2019, TENUTA MONTECCHIESI<br />
Zart duftend, nach frischen Kirschen und<br />
Waldbeeren, ein Hauch Muskatwürze, Melone,<br />
edler Holzeinsatz. Am Gaumen klar und frisch,<br />
mit mineralisch-salzigem Nerv.<br />
dalcerofamily.it, ca. € 25,–<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
79
wein / ROSÉ INTERNATIONAL<br />
BEST OF<br />
ROSÉ D-A-CH<br />
TASTING<br />
INFO<br />
WEITERE BEWERTUNGEN<br />
UND BESCHREIBUNGEN<br />
FINDEN SIE SIE AB<br />
AB SEITE 216. 148.<br />
94+<br />
93<br />
92<br />
2019 UNTERTÜRKHEIMER GIPS<br />
TROLLINGER ROSÉ TROCKEN<br />
Weingut Aldinger, Fellbach (D)<br />
Cremefarben mit altrosa Reflexen.<br />
Im Duft mit einer Mischung aus balsamischem<br />
Holz, Kalkmineralik und<br />
Sauerkirschen. Am Gaumen eine<br />
schwerelos in Szene gesetzte Dichte,<br />
ernsthaft und getragen, perfekt<br />
integrierte Säure, feinste Phenole,<br />
ein Volumen wie bei einem hochklassigen<br />
Côte-de-Beaune-Weißwein,<br />
zugleich eine Füllung voller Noblesse,<br />
ein Druck aus feinen Mitteln.<br />
weingut-aldinger.de, € 80,–<br />
2020 »KALIBER 11« SPÄTBUR-<br />
GUNDER ROSÉ TROCKEN<br />
Simone Adams, Ingelheim (D)<br />
In der Farbe ist ein fast provenzalisches<br />
Rosé. Ein dezenter Duft in der<br />
Nase von Erdbeere, Holunder, Sauerkirsche<br />
sowie etwas Rauch. Am<br />
Gaumen folgen Aromen von reifer<br />
Limette und Zitronenmelisse. Eine<br />
feine Säure ermöglicht eine gute<br />
Balance zu den obigen Aromen in<br />
einem eher schlanken Körper. Im<br />
Nachhall entwickelt sich dazu eine<br />
moderate Salzigkeit.<br />
adamswein.de, € 11,–<br />
2019 »ROSÉ AUS DER PROVINZ«<br />
Weingut Dürnberg, Falkenstein (A)<br />
Mittleres Lachsrosa, Orangereflexe.<br />
Zarte Kräuterwürze, feines rotes<br />
Waldbeerenkonfit, Nuancen von<br />
frischem Apfel, mineralischer<br />
Anklang. Komplex, engmaschig, ein<br />
Hauch von roten Kirschen, feine<br />
Holzstütze, zitronig-salzig im<br />
Abgang, besitzt Länge, ein seriöser<br />
Speisenbegleiter.<br />
duernberg.at, € 17,–<br />
93+<br />
92<br />
92<br />
2019 SPÄTBURGUNDER ROSÉ<br />
RESERVE<br />
Weingut Aldinger, Fellbach (D)<br />
Eher moderat in der Farbgebung,<br />
dafür desto spannender in der Nase<br />
und am Gaumen. Im Duft ein Potpourri<br />
von Himbeeren, Erdbeere und<br />
einer leichten Kräuternote. Am<br />
Gaumen ergänzt das fast ideal eingebundene<br />
Holz obige Aromen von<br />
sehr sauberer Frucht, abgefedert<br />
von sehr guter Säure. Ein Wein<br />
mit Potenzial.<br />
weingut-aldinger.de, € 19,50<br />
2020 ROSÉ SPÄTLESE SÜSS<br />
Weinlaubenhof Kracher<br />
Falkenstein (A)<br />
Mittleres Altrosa, Silberreflexe.<br />
Frische rote Waldbeeren, ein Hauch<br />
von Kirschen, mit weißem Apfel<br />
unterlegt. Schlank, rotes Konfit,<br />
feine Säurestruktur, rote Frucht im<br />
Nachhall, bleibt haften, ein vergnüglicher<br />
Sommerwein mit fruchtiger<br />
Süße und gutem finalem Druck.<br />
Am besten gut gekühlt genießen.<br />
kracher.at, € 10,–<br />
2020 ROSÉ DE PINOT NOIR<br />
Weingut Diederik<br />
Küsnacht (CH)<br />
In der Nase viel Frucht, mit Noten<br />
von roten Beeren, gelbem Steinobst<br />
und gedörrter Mango. Zudem eine<br />
dezente kräutrige Würze und<br />
Anklänge von weißen Blüten. Am<br />
Gaumen saftig mit frischer Säure.<br />
Aroma von Apfel und Agrumen<br />
sowie exotischen Früchten.<br />
Mittellanger Abgang.<br />
diederik.ch, CHF 18,60<br />
93<br />
92<br />
92<br />
2020 OTTENBERGER<br />
WEISSHERBST<br />
Michael Broger, Ottoberg (CH)<br />
Frisches, fruchtiges Bukett mit<br />
Noten von Grapefruit und Limette.<br />
Zudem Anklänge von Ananas und<br />
gelbem Steinobst sowie kräutrigwürzige<br />
Nuancen. Am Gaumen<br />
saftige Säure, gepaart mit schönem<br />
Schmelz. Viel Frucht, vor allem<br />
Agrumen und rote Beeren. Langer<br />
mineralisch-saftig anmutender<br />
Abgang.<br />
boucherville.ch, CHF 23,50<br />
2020 ROSÉ LA GRANDE<br />
Weingut R&A Pfaffl, Stetten (A)<br />
Mittleres Altrosa, Silberreflexe.<br />
Frisches rotes Waldbeerenkonfit,<br />
ein Hauch von roten Kirschen und<br />
Limetten, weißer Nougat im Hintergrund.<br />
Saftig, sehr kraftvoll, weiße<br />
Tropenfrucht, frischer Säurebogen,<br />
zarte Holzwürze, mineralisch und<br />
anhaftend, ein feinwürziger<br />
Speisenbegleiter.<br />
pfaffl.at, € 14,50<br />
2019 WALENSTADTER<br />
PINOT SAIGNÉE<br />
Casanova WeinPur,<br />
Walenstadt (CH)<br />
Fruchtiges Bukett mit Noten von<br />
reifem Apfel, Pfirsich und Grapefruit.<br />
Dazu Anklänge von exotischen<br />
Früchten und eine dezente kräutrige<br />
Würze. Am Gaumen saftig-frischer<br />
Auftakt. Straffe Säure und Aroma<br />
von grünem Apfel, Aprikose und<br />
Limette. Langer Abgang.<br />
casanova-weinpur.ch, CHF 19,–<br />
Fotos: Claudia Schindlmaißer<br />
80 falstaff jun <strong>2021</strong>
SOMMER IN ÖSTERREICH.<br />
ROSÉ AUS ÖSTERREICH!<br />
Wärmere Temperaturen und die wieder<br />
bunte Vielfalt der Natur machen Lust<br />
auf Frische und Farbe im Glas. Was eignet<br />
sich also besser als Frühsommergetränk als<br />
Rosé-Wein? Hervorragende Rosés kommen<br />
aus allen Weinbaugebieten Österreichs<br />
(Nieder österreich, Burgenland, Steiermark<br />
und Wien) und präsentieren sich in vielerlei<br />
Gestalt: vom charmanten Jungwein über frische<br />
Vertreter aus Zweigelt und St. Laurent<br />
und würzige Blaufränkisch-Rosés bis hin zum<br />
rassigen Schilcher. Rosé vereint wunderbar<br />
die Vorzüge von Weiß- und Rotwein: Frische<br />
und Struktur, Fruchtigkeit und Würze.<br />
österreichwein.at
WEINGUT SCHEIBLHOFER<br />
YOUNG, WILD & FREE<br />
Es klang viele Monate wie ein Wunschtraum, jung, wild und frei zu sein.<br />
Nun hat wieder halbwegs das »alte« Leben Einzug gehalten und mit den frisch<br />
gefüllten Weinen von Erich Scheiblhofer kann man sich dieses Lebensgefühl zur neuen<br />
Normalität ganz einfach ins Glas holen. Denn 2020 war nicht alles schlecht.<br />
Sauvignon Blanc oder eine der beiden<br />
Cuvées ist, entscheiden Lust, Laune und<br />
persönliche Präferenz.<br />
ROT<br />
Bezaubert der Merlot mit seiner wunderbaren<br />
Süße, so zeigt sich der Blaufränkisch<br />
mit würziger Brombeerfrucht. Scheiblhofers<br />
Cabernet Sauvignon besticht mit würzig-wilden<br />
Johannisbeernoten. Die wichtigste<br />
Sorte des Hauses, der Zweigelt, der<br />
sich besonders gut für Jungweine eignet,<br />
bringt hingegen all das ins Glas, was<br />
nach Burgenland-Sehnsucht riecht und<br />
schmeckt: Freiheit und grenzenlosen<br />
Genuss.<br />
Das Jahr 2020 wird wohl den<br />
meisten Menschen wegen der<br />
Pandemie in Erinnerung bleiben.<br />
Weinfreunden wird es sich aber<br />
auch als hervorragender Jahrgang sowohl<br />
für Weißweine als auch für Rotweine einprägen.<br />
Und damit Schluss mit der ewigen<br />
Jammerei, sondern zur Abwechslung auch<br />
mal die guten Seiten betrachten und vor<br />
allem genießen.<br />
JUNG<br />
Manche mögen meinen, dass gerade Rotwein<br />
doch etwas Zeit zur Reife braucht.<br />
Das stimmt auch, aber nur bedingt und nur<br />
für jene Weine, die gehaltvoller sind und<br />
über etwas mehr Substanz und Tannin verfügen,<br />
das sich erst nach einiger Zeit einbindet<br />
und eine ganze andere Facette zeigen<br />
möchte wie die Weine mit dem Präfix<br />
»The« des Hauses. Hier muss man sich<br />
noch in Geduld üben, wenn man den ausgezeichneten<br />
Jahrgang 2020 kosten möchte.<br />
Rote Jungweine können aber durchaus<br />
auch großen Spaß bereiten, denn sie überzeugen<br />
mit Finesse, Frische, Frucht und<br />
Charme und sind gerade deshalb auch ausgezeichnete<br />
Speisenbegleiter, explizit zu Pizza,<br />
Pasta & Co, eine Küche, die schon<br />
längst im deutschsprachigen Raum ein<br />
fixer Bestandteil des Speiseplans ist.<br />
Die jungen Weißweine von Scheiblhofer<br />
wie Sauvignon Blanc, Gelber Muskateller<br />
oder auch die Cuvée Big John White bieten<br />
viel Trinkspaß und sind deshalb ausgezeichnete<br />
Begleiter für das erste Wiedersehen<br />
mit Freunden, denn es muss nicht<br />
immer Sekt oder Frizzante sein, um auf das<br />
Leben anzustoßen.<br />
WILD<br />
Diese jugendliche Leichtigkeit, die sich<br />
etwas ungestümer oder eben wilder präsentiert,<br />
findet man in den bereits gefüllten<br />
Rotweinen der Ernte 2020 vom Weingut<br />
Scheiblhofer wie eben auch in den Weißweinen<br />
aus aromatischen Sorten. Ob es der<br />
Lovely Merlot, der Blaufränkisch Classic,<br />
Cabernet Sauvignon, der für das Burgenland<br />
so typische Zweigelt oder Muskateller,<br />
FREI<br />
Die Weine von Erich Scheiblhofer sind aber<br />
auch in einem ganz anderen Zusammenhang<br />
frei, denn schon seit Jahren sorgt er<br />
im Keller dafür, dass der Genuss nicht<br />
durch körperliche Beschwerden getrübt<br />
wird. Deshalb ist das gesamte Scheiblhofer-<br />
Sortiment auch so gut wie histaminfrei. Ein<br />
Faktor, der immer mehr im Fokus vieler<br />
Weinfreunde steht, denn allergische Reaktionen<br />
sind wohl das Letzte, was man<br />
braucht. Präzise Gärführung ist dabei der<br />
entscheidende Punkt.<br />
Nahezu frei ist das Weingut aber auch,<br />
wenn es um schädliche Umweltbelastungen<br />
geht. Dort, wo es möglich ist, wurde der<br />
Fuhrpark auf Elektromobilität umgestellt<br />
und auch in vielen anderen Belangen ist<br />
nachhaltiges und zugleich zukunftsorientiertes<br />
Handeln ein absolutes Must.<br />
WEISS<br />
Auch wenn das Weingut Scheiblhofer vor<br />
allem für exzellenten Rotwein steht, so hat<br />
man doch in den letzten Jahren sehr viel<br />
Zeit und Energie aufgebracht, um auch mit<br />
Weißweinen zu brillieren und zwar solchen,<br />
82 falstaff jun <strong>2021</strong>
92<br />
91<br />
90<br />
CABERNET SAUVIGNON<br />
SELECTION 2020<br />
ZWEIGELT HEIDEBODEN<br />
SELECTION 2020<br />
BIG JOHN WHITE 2020<br />
13,5 Vol-%, DV. Dunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Ockerrandaufhellung.<br />
Tabakig, reife Cassisnuancen,<br />
Brombeerkonfit unterlegt,<br />
kandierte Orangenzesten, feiner<br />
Nougat unterlegt. Saftig, reife<br />
Zwetschgen, runde Tannine, schokoladiger<br />
Touch im Abgang, gutes<br />
Entwicklungspotenzial.<br />
13,5 Vol-%, DV. Dunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Einladende Nuancen von<br />
reifen Kirschen und Zwetschgen,<br />
zarte florale Nuancen, ein Hauch<br />
von Erdbeeren und frischen Orangenzesten.<br />
Saftig, rund und elegant,<br />
feine Fruchtsüße, seidige Tannine,<br />
zarter Schokotouch im Abgang,<br />
bereits gut antrinkbar.<br />
13,5 Vol-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zarte Nuancen von Pfirsich<br />
und frischer Mango, ein Hauch<br />
von Mandarinenzesten. Saftig, gelber<br />
Apfel, feine Säurestruktur, ein<br />
Hauch von Blütenhonig im Nachhall,<br />
vielseitig einsetzbar.<br />
ZWEIGELT NEUSIEDLERSEE<br />
DAC 2020<br />
92<br />
13 Vol-%, DV. Dunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Dunkle Beerenfrucht, Nuancen<br />
von reifen Zwetschgen und Nougat,<br />
kandierte Orangenzesten, einladendes<br />
Bukett. Saftig feine Fruchtsüße,<br />
Brombeerkonfit, feinwürzige Tannine,<br />
bleibt haften, verfügt über gute<br />
Länge, vielseitiges Einsatzspektrum,<br />
bereits zugänglich.<br />
91<br />
GELBER MUSKATELLER CLASSIC<br />
2020<br />
12 Vol-%, DV. Sehr helles Gelbgrün,<br />
Silberreflexe. Zart florale Nuancen<br />
von Grapefruitzesten, weiße Blüten,<br />
ein Hauch von Honig, dezent nach<br />
Muskatnuss. Mittlerer Körper, feine<br />
Fruchtsüße, zart nach Pfirsich, ein<br />
Hauch von Mandarinen, salziger<br />
Touch, mineralische Nuancen, zitronig,<br />
ein feiner Sortenvertreter.<br />
SAUVIGNON BLANC CLASSIC<br />
2020<br />
90<br />
12 Vol-%, DV. Sehr helles Gelbgrün,<br />
Silberreflexe. Zart nach Grapefruitzesten,<br />
ein Hauch von Stachelbeeren,<br />
weiße Johannisbeeren, floraler<br />
Touch. Feine Kräuterwürze, weißer<br />
Pfirsich, ein Hauch von Ananas,<br />
frisch strukturiert, bleibt haften, ein<br />
leichtfüßiger Speisenbegleiter.<br />
91<br />
90<br />
89<br />
PREMIUM CUVÉE 2020<br />
BLAUFRÄNKISCH CLASSIC 2020<br />
LOVELY MERLOT 2020<br />
13,5 Vol-%, DV. Dunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Tabakig, kräuterwürzig,<br />
schwarze Kirschen, zart nach<br />
Zwetschgen und kandierten Orangenzesten.<br />
Mittlerer Körper, feine<br />
Brombeerfrucht, feine Tannine, feine<br />
Kirschen, etwas Nougat, zart kräuterwürzig<br />
im Abgang.<br />
13,5 Vol-%, DV. Dunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Mit einem Hauch von frischen<br />
Feigen und Nougat unterlegte<br />
schwarze Kirschenfrucht, feiner<br />
tabakiger Anklang. Saftig, schwungvoll,<br />
zeigt gute Frucht und Frische,<br />
präsente Tannine, mineralischer<br />
Abgang, wird von Flaschenreife<br />
profitieren.<br />
13 Vol-%, DV, lieblich. Kräftiges<br />
Rubingranat, zarte Ockerreflexe,<br />
dezente Randaufhellung. Nuancen<br />
von Erdbeerkonfit und eingelegten<br />
roten Kirschen, ein Hauch von Edelholzwürze.<br />
Fruchtig, angenehm integrierte<br />
Süße, runde Tannine, schokoladiger<br />
Schmelz im Abgang,<br />
bereits zugänglich, ein Hauch von<br />
frischen Feigen im Nachhall.<br />
ADVERTORIAL Fotos: beigestellt<br />
die wiederum die Bekömmlichkeit in den<br />
Mittelpunkt stellen und etwas weniger säurebetont<br />
auftreten. Für den bekanntesten<br />
Wein des Hauses, den Big John, hat man<br />
deshalb ein weißes Pendant kreiert, den Big<br />
John White. Auch hier ist bereits der neue<br />
Jahrgang 2020 verfügbar und die Cuvée<br />
aus Chardonnay und Sauvignon Blanc zeigt<br />
wie der reinsortige Sauvignon Blanc und<br />
die Gelbe Muskateller-Fruchtbombe raffiniert,<br />
dass young, wild & free auch für die<br />
Weißweine des Andauer Starwinzers gilt.<br />
INFO<br />
Weingut Scheiblhofer<br />
Halbturnerstraße 1a, A-7163 Andau<br />
T: +43 (0) 2176 2610<br />
office@scheiblhofer.at<br />
scheiblhofer.at<br />
jun <strong>2021</strong> falstaff 83
wein / WORLD CHAMPIONS<br />
Nachlesen: alle Teile der Serie<br />
»World Champions« unter<br />
falstaff.com/champ<br />
PIERRE LURTON:<br />
BORDEAUX’<br />
MISTER LVMH<br />
Fotos: Gerard Uferas<br />
84 falstaff jun <strong>2021</strong>
Der Kellerneubau<br />
von Château Cheval Blanc<br />
(Architekt: Christian<br />
de Portzamparc)<br />
fügt sich nahtlos ins<br />
Landschaftsbild.<br />
Das Weinportfolio des Luxusgüterkonzerns<br />
LVMH umfasst Dutzende Marken. Zwei der<br />
wertvollsten, die Châteaus Cheval Blanc und<br />
d’Yquem, sind in Bordeaux zu Hause. Dank des<br />
Vertrauens zwischen LVMH-Mehrheitseigner<br />
Bernard Arnault und Güterdirektor Pierre Lurton<br />
strahlen deren Weine heute mehr denn je.<br />
TEXT ULRICH SAUTTER VERKOSTUNGSNOTIZEN PETER MOSER<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
85
wein / WORLD CHAMPIONS<br />
daraufhin geantwortet, sagt<br />
Lurton, »aber ehrlich gesagt<br />
bin ich im Zweifel, ob das die<br />
Sache besser macht. Meine<br />
Mutter trug vor ihrer Heirat<br />
den Namen Lafitte.«<br />
As eiur ad magnisi simpo<br />
re, ut quis eum restiam demquis<br />
rento ma aut ad que parumquat<br />
apis vel ilit<br />
Pierre Lurton erinnert sich noch<br />
genau an den Tag, der ihn zum<br />
Direktor auf Château Cheval<br />
Blanc machen sollte. Das war<br />
1991, noch etliche Zeit bevor<br />
Bernard Arnault das Kultweingut an der<br />
Grenze Saint-Émilions zu Pomerol übernahm.<br />
Lurton war gerade einmal 33 Jahre<br />
alt, hatte aber bereits eine bemerkenswerte<br />
Erfolgsbilanz auf einem der Weingüter seiner<br />
Familie vorzuweisen, dem ebenfalls als<br />
Saint-Émilion Premier Grand Cru Classé<br />
klassifizierten Clos Fourtet. Cheval Blanc<br />
wäre ein großer Sprung auf der Karriereleiter<br />
gewesen, denn während hinter dem<br />
Rang des Clos Fourtet ein B steht, steht<br />
hinter demjenigen von Cheval Blanc ein A.<br />
Nun saß er beim Vorstellungsgespräch den<br />
Repräsentanten der Eigentümerfamilie<br />
Fourcaud-Laussac gegenüber. Die hätten<br />
recht nachdenklich dreingeschaut, berichtet<br />
Lurton hinter dem Direktionsschreibtisch<br />
auf Cheval Blanc und amüsiert sich noch<br />
heute königlich: »Sie sind noch ziemlich<br />
jung«, hätten sie zu ihm gesagt, »und Sie<br />
haben einen Familiennamen, bei dem in der<br />
Öffentlichkeit der Eindruck entstehen könnte:<br />
Jetzt haben die Lurtons noch ein weiteres<br />
Weingut übernommen. Könnten Sie nicht<br />
wenigstens der Namen Ihrer Mutter verwenden,<br />
wenn Sie auf Cheval Blanc arbeiten?« –<br />
»Das könnte ich im Prinzip schon«, habe er<br />
Oben: Keller und Parzellen auf Cheval Blanc.<br />
Flasche: Château d’Yquem ist immer für einen<br />
Sauternes-Jahrgang mit Legendenstatus gut.<br />
EIN NEUES KAPITEL<br />
Da am 21. April 1991 ein verheerender<br />
Frost über die Weinberge<br />
zog, fiel Lurtons erster Jahrgang auf<br />
Cheval Blanc dann gleich komplett aus.<br />
»Das war wohl ein gutes Zeichen«,<br />
schmunzelt der 64-Jährige. Und in der Tat<br />
waren die seither vergangenen 30 Jahre ein<br />
einziger Triumphzug. Cheval Blanc, diese<br />
Ikone der kühlen und gleichzeitig eindrucksvollen<br />
Eleganz, strahlt mehr denn je,<br />
der 2011 eingeweihte Kellerneubau ist<br />
mehr als nur ein Dokument des Erfolgs:<br />
Mit seiner raffinierten Architektur und den<br />
eigens für das Château konzipierten Gärbehältnissen<br />
aus Beton verleiht das Gebäude<br />
dem Esprit Cheval Blanc einen sichtbaren<br />
Ausdruck, steht für eine Funktionalität, die<br />
durchdrungen ist von Stilbewusstsein.<br />
Die bedeutendste Änderung in Lurtons<br />
Amtszeit war zweifellos der Einstieg von<br />
LVMH-Mehrheitseigner Bernard Arnault<br />
gemeinsam mit dem (2018 verstorbenen)<br />
belgischen Milliardär Baron Albert Frère.<br />
Die Stunde der beiden befreundeten<br />
Cheval-Blanc-Liebhaber schlug, als ein Teil<br />
der Eigentümerfamilie Fourcaud-Laussac<br />
verkaufen wollte. Wie so oft bei komplexen<br />
Erbschaftsverhältnissen war der Besitz für<br />
die Familie nicht zu halten. Damit ging<br />
eine Familientradition zu Ende, die 1832<br />
be gonnen hatte – und die dem Weingut erst<br />
seine eigentliche Form gegeben hatte.<br />
Jean-Jacques Ducasse, dessen Tochter mit<br />
einem Laussac-Fourcaud verheiratet war,<br />
hatte Parzellen vom Nachbarn Figeac<br />
erworben und so das noch heute praktisch<br />
unverändert existierende 39 Hektar große<br />
Lagen-Ensemble geschaffen. Sein Schwiegersohn<br />
Jean Laussac-Fourcaud etikettierte<br />
den Wein 1852 erstmals mit dem Namen<br />
»Cheval blanc«. Zuvor hatte immer »Vin<br />
de Figeac« auf dem Etikett gestanden. Und<br />
er pflanzte den Weinberg mit dem ungewöhnlichen,<br />
aber ebenfalls heute noch<br />
weitgehend erhaltenen Sortenspiegel, in<br />
dem sich Cabernet Franc und Merlot die<br />
Ertragsfläche in etwa fifty-fifty teilen. ><br />
Fotos: Cecile Burban, www.deepix.com,<br />
86 falstaff jun <strong>2021</strong>
Oben: Die Rebflächen von Château Cheval Blanc<br />
liegen an der Grenze zur Nachbar-AOC Pomerol.<br />
Unten: Barriqueausbau im Keller von Cheval Blanc.<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
87
wein / WORLD CHAMPIONS<br />
Oben: Château d’Yquem ist eine Trutzburg aus<br />
dem 16. Jahrhundert. Kreis: Bernard Arnault (r.)<br />
mit Pierre Lurton vor Château Cheval Blanc.<br />
AUF GEGENSEITIGKEIT<br />
Als Bernard Arnault und Albert Frère<br />
Cheval Blanc 1998 übernahmen, »hat<br />
sich mein Leben komplett verändert«,<br />
berichtet Lurton. »Zuvor hatte ich kaum<br />
Kontakt mit den Eigentümern, aber danach<br />
lebte ich in einem anderen Universum, und<br />
das mit gerade mal 42. Fantastisch! Die<br />
neuen Eigentümer haben sofort lebhaften<br />
Anteil an unserem Alltag genommen. Und<br />
ich habe sehr schnell gemerkt, dass sie mir<br />
komplett vertrauen.«<br />
Die Verantwortung auf Lurtons Schultern<br />
sollte sogar noch wachsen: Nur ein<br />
Jahr nach dem Erwerb von Cheval Blanc<br />
kaufte LVMH die Sauternes-Legende<br />
Château d’Yquem von der Familie Lur<br />
Saluces. Alexandre de Lur Saluces blieb bis<br />
zum Jahr 20<strong>04</strong> verantwortlich, dann ging<br />
die Leitung auf Pierre Lurton über. Und<br />
Lurton tat mit dem Team auf d’Yquem das<br />
Gleiche, das Bernard Arnault mit demjenigen<br />
auf Cheval Blanc getan hatte: ließ es in<br />
Ruhe weiterarbeiten, brachte ihm Respekt<br />
entgegen und unterstützte es mit Rückendeckung<br />
und finanzieller Stabilität. Yquems<br />
promovierte Önologin Sandrine Garbay,<br />
die ähnlich früh zu Yquem gekommen war<br />
wie Lurton zu Cheval Blanc, mit 27 als<br />
Laborkraft, mit 31 als leitende Kellermeisterin,<br />
wurde noch von Alexandre de Lur<br />
Saluces eingestellt. Bis zum heutigen Tag ist<br />
sie die Garantin dafür, dass die Feinjustage<br />
der so immens komplexen Produktion eines<br />
Botrytisweins Jahr für Jahr gelingt.<br />
LE GRAND LUXE<br />
»Bernard Arnault hat einen unglaublichen<br />
Überblick über seine Unternehmen und<br />
gewährt ihnen große Autonomie«, erläutert<br />
Lurton weiter. »Der Hausstil bleibt erhalten,<br />
und man bekommt die finanziellen<br />
Mittel, um ihn sogar noch präziser und<br />
finessenreicher ausdrücken zu können.«<br />
Gerade im Fall von Yquem sei diese Haltung<br />
von unschätzbarem Wert: »Yquem<br />
ist der größte Weißwein der Welt, aber er<br />
ist überhaupt nicht in Mode.« Dabei, fährt<br />
Lurton mit einer nur allzu verständlichen<br />
Werbeeinblendung fort, gebe es so viele<br />
gute Gelegenheiten für ein Glas Yquem: Er<br />
passe wunderbar als Aperitif, zum Geflügel<br />
mit Morchelrahm, zu Roquefort, zu Pasteten.<br />
Kein Kontext, der momentan sehr<br />
populär ist. »Doch Bernard Arnault sagt:<br />
›Wir schauen nicht auf die Zahlen, mach<br />
einen guten Yquem.‹ Er nimmt auch Verluste<br />
hin, denn er weiß, dass es um ein weinbauliches<br />
Erbe und um die langfristige<br />
Bewahrung einer großen Kultur geht.«<br />
Dann lehnt sich Lurton in seinem Schreibtischstuhl<br />
zurück. »LVMH wird als Luxusgüterkonzern<br />
bezeichnet, und manche<br />
Leute sagen, dem Wort ›Luxus‹ hafte etwas<br />
Snobistisches an. Aber das ist doch völlig<br />
verkehrt! Wie Bernard Arnault mit Yquem<br />
verfährt, dieser Blick auf die langfristigen<br />
Traditionslinien: Das ist er, der ›grand<br />
luxe‹, und nichts anderes.«<br />
Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />
88 falstaff jun <strong>2021</strong>
BEST OF<br />
LVMH-BORDEAUX<br />
100<br />
100<br />
98+<br />
2018 CHÂTEAU CHEVAL BLANC<br />
SAINT-ÉMILION PREMIER GRAND<br />
CRU CLASSÉ A<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker<br />
Kern, violette Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />
Feiner Nougat, unterlegt<br />
mit süßen Gewürzen, reife schwarze<br />
Beerenfrucht, reife Pflaumen, zart<br />
nach Orangenzesten. Kraftvoll, zeigt<br />
eine enorme Extraktsüße, feste,<br />
tragende, vollreife Tannine, große<br />
Komplexität und Süße, zeigt<br />
enorme Frische und Eleganz, bleibt<br />
minutenlang haften.<br />
millesima.de, € 841,–<br />
100<br />
2005 CHÂTEAU CHEVAL BLANC<br />
SAINT-ÉMILION PREMIER GRAND<br />
CRU CLASSÉ A<br />
Dunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />
zarte Randaufhellung. In der Nase<br />
intensive, exotische Gewürzanklänge,<br />
feinstes rotbeeriges Konfit, zarte<br />
Reife nuancen in der Frucht, Noten<br />
von reifen Pflaumen, ein Hauch von<br />
blättriger, mineralischer Cabernet-<br />
Franc-Würze. Am Gaumen feste,<br />
süße Tannine, hochelegant, perfekt<br />
strukturiert, dunkler Fruchtschmelz,<br />
delikater Wein, ausgestattet mit<br />
wirklich überzeugender Länge, tolles<br />
Zukunftspotenzial.<br />
millesima.de, € 1020,–<br />
100<br />
2017 CHÂTEAU D’YQUEM<br />
SAUTERNES PREMIER GRAND<br />
CRU CLASSÉ SUPÉRIEUR<br />
Sehr feine, nuancierte Botrytis, nussig,<br />
Nektarine, Terroir-Noten, edel. Am<br />
Gaumen von höchster Finesse, seidig<br />
und zart, aber mit immenser Festigkeit,<br />
sublim stoffig, lang anhaltend<br />
süß und von zarter Säure begleitet,<br />
durchdringend mineralisch, Säure<br />
und Körper sind extrem dicht beieinander,<br />
die Mineralität zieht pfeilgerade<br />
in den langen Abgang. Sehr fein,<br />
viel innere Spannung, griffig und<br />
zupackend, und das alles in völliger<br />
Delikatesse. Ungemein präzise.<br />
koelner-weinkeller.de, € 419,–<br />
97<br />
Foto: Gerard Uferas<br />
2010 CHÂTEAU CHEVAL BLANC<br />
SAINT-ÉMILION PREMIER GRAND<br />
CRU CLASSÉ A<br />
Tiefdunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine,<br />
mit einem Hauch von Kokos unterlegte<br />
Gewürznuancen, angenehme<br />
Edelholzwürze, zart nach Nougat, reife<br />
Kirschen, sehr vielschichtig, verführerisches<br />
Bukett. Saftig, gute Komplexität,<br />
extraktsüße, vielgeschichtete<br />
Textur, präsente, präzise Tannine,<br />
hier ist alles perfekt ausgeführt, was<br />
wirklich großen Wein ausmacht, hat<br />
eine Riesenzukunft vor sich.<br />
moevenpick-wein.de, € 1250,–<br />
2009 CHÂTEAU D’YQUEM<br />
SAUTERNES PREMIER GRAND<br />
CRU CLASSÉ SUPÉRIEUR<br />
Leuchtendes mittleres Goldgelb,<br />
Silber reflexe. Frische Orangenblüten,<br />
ein Hauch von Bourbonvanille,<br />
frische Aprikose, ein Touch von<br />
Grapefruitzesten, floraler, ungemein<br />
facetten reicher Duft. Saftig, elegant,<br />
cremige Textur, reife Ananas und<br />
gelber Pfirsich, fein eingebundene<br />
Holz nuancen, zartes Karamell im<br />
Abgang, verfügt über gute Frische.<br />
Bereits antrinkbar.<br />
millesima.de, € 1785,–<br />
(3 Flaschen)<br />
2018 CHÂTEAU D’YQUEM<br />
SAUTERNES PREMIER GRAND<br />
CRU CLASSÉ SUPÉRIEUR<br />
Mittleres Grüngelb, silberfarbene<br />
Reflexe. Mit feiner Edelholzwürze<br />
unterlegte reife gelbe Tropenfrucht,<br />
kandierte Orangen- und Grapefruitzesten,<br />
etwas Pfirsich und Blütenhonig,<br />
Biskuit im Hintergrund. Stoffig,<br />
elegant, angenehme Fruchtsüße,<br />
zart nach Kokos und Litschi, cremige,<br />
seidige Textur, sehr balanciert, reifer<br />
Pfirsich und Honig auch im Nachhall,<br />
sehr vielversprechend, zeigt große<br />
Länge, weißer Pfeffer im Nachhall.<br />
hawesko.de, € 190,– (0,375 Liter)<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
89
spirits / SPRITZ & CO.<br />
Top 10 Spritz(er)-Rezepte<br />
für den Sommer:<br />
falstaff.com/spritzer<br />
LAY SOME<br />
HAPPINESS …<br />
In Zeiten der Dauer-Lockdowns haben wir gelernt, dass die Nacht nicht mehr so sein darf<br />
wie früher. Deshalb werden die Nächte zu Tagen – und schon am Nachmittag die ersten<br />
Drinks gemixt. Ein Boom, der vor allem auch die Anbieter von Spritz-Getränken beflügelt.<br />
Foto: Getty Images<br />
TEXT HERBERT HACKER<br />
90 falstaff jun <strong>2021</strong>
K<br />
eine Bars, kein Nachtleben<br />
wie früher, spätestens um<br />
22 Uhr heißt’s ab nach<br />
Hause. Und das monatelang,<br />
mit nur kurzen Unterbrechungen.<br />
Unser Leben hat sich in Pandemie-Zeiten<br />
radikal verändert. Und damit<br />
auch unsere Trinkgewohnheiten.<br />
Frei nach dem Motto »Wenn die Nacht<br />
nicht sein darf, dann machen wir den Tag<br />
zur Nacht« nehmen viele den ersten Drink<br />
daher bereits ab 14 Uhr. Natürlich keinen<br />
Whisky oder Cognac pur, man will ja nicht<br />
am Nachmittag sturzbetrunken herumtorkeln.<br />
Wir sprechen von einem milden<br />
Aperitif, einem Aperol Spritz, einem<br />
Campari-Soda oder – wenn es etwas mehr<br />
Wirkung haben soll – einem Gin Fizz.<br />
Jedenfalls eine Mischung aus etwas Alkohol<br />
und viel Soda. Sprudeln muss es, damit<br />
einem das Ganze nicht sofort zu Kopf<br />
steigt. Der unschätzbare Vorteil dabei: Wer<br />
sich schon am Nachmittag einen solchen<br />
Drink genehmigt, der ist am späten Abend<br />
längst wieder nüchtern und hat am<br />
nächsten Tag sicher keinen Kater. Ein<br />
Lebensgefühl, das eindeutig aus dem Süden<br />
Europas stammt, wo das zwischenzeitliche<br />
»Zwitschern« eines Aperitivs schon lange<br />
zum guten Ton gehört.<br />
ZIELGRUPPE »TAGTRINKER«<br />
Doch inzwischen sind Drinks für den Tag<br />
auch in nördlicheren Breiten so beliebt wie<br />
noch nie. Zwar war Aperol Spritz schon<br />
vor der Pandemie ein absoluter Topseller,<br />
die Nachfrage ist seither aber noch weiter<br />
gestiegen. Und es kommen laufend neue<br />
Produkte auf den Markt, deren Produzenten<br />
eindeutig die Zielgruppe der<br />
<<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
91
spirits / SPRITZ & CO.<br />
PALOMA<br />
ZUTATEN<br />
5 cl Weißer Tequila<br />
1 cl Agaven-Dicksaft<br />
4 cl Grapefruitsaft, frisch gepresst<br />
Soda, Grapefruitspalte<br />
ZUBEREITUNG<br />
– 5 cl Weißer Tequila<br />
1 cl Agaven-Dicksaft<br />
4 cl Grapefruitsaft<br />
mit Soda auffüllen<br />
– Grapefruitspalte als Deko<br />
– Drink im Glas gebaut<br />
Gery Tsai, Inhaber der Wiener<br />
Bar »Tür 7«, kreierte für<br />
<strong>Falstaff</strong> einige Sommer-<br />
Drinks, die man auch am<br />
Tag genießen kann.<br />
<<br />
»Tag-Trinker« im Visier haben. Bestes<br />
Beispiel: der neue »Chandon Garden<br />
Spritz«, ein Schaumwein, vermählt mit<br />
Kräutern und Gewürzen sowie einem<br />
hausgemachten Bitterorangen-Likör von<br />
einer pestizidfreien Farm. Keine künstlichen<br />
Aromen, kein künstlicher Farbstoff.<br />
Chardonnay-, Pinot Noir- und Sémillon -<br />
Trauben aus einer Höhe von etwa 1000<br />
Metern im argentinischen Mendoza sind<br />
die Basis für diesen neuen Schaumwein mit<br />
dezenten Bitternoten.<br />
ALLES BEGANN IN VENETIEN<br />
In Erinnerung haben wir alle auch den<br />
sagenhaften Hype um den so genannten<br />
»Hugo«, eine simple Mischung aus<br />
Holunderblüten-Sirup, Prosecco und Soda.<br />
Niemand wusste so recht, weshalb dieses<br />
Getränk derart in Mode kam.<br />
APERITIVO<br />
SPARKLING<br />
ZUTATEN<br />
5 cl Italienischer Bitter<br />
Sekt<br />
Brombeere<br />
ZUBEREITUNG<br />
– 5 cl Italienischer Aperitivo<br />
mit Sekt auffüllen<br />
– Brombeere als Deko<br />
– Drink im Glas gebaut<br />
Der Klassiker in diesem Genre ist aber<br />
eindeutig der Aperol Spritz. Und der ist<br />
alles andere als neu. Ursprünglich stammt<br />
der Spritz (oder »Sprizz«) aus Italien,<br />
genauer gesagt aus der Region Venetien,<br />
wo er seit Jahrzehnten als beliebter Aperitif<br />
getrunken wird. Der original italienische<br />
»Sprizz« besteht aus Prosecco, Sodawasser,<br />
Eis und einem Schuss Aperol. Der Drink<br />
schmeckt bittersüß und – wahrscheinlich<br />
namensgebend – spritzig-frisch. Die<br />
Zutaten des Aperol-Likörs sind Rhabarber,<br />
Chinarinde, Enzian, Bitterorange und<br />
geheime Kräuter, die vor über 80 Jahren<br />
von zwei findigen Brüdern in Padua<br />
erstmals zusammengebraut wurden.<br />
Nicht minder populär ist der Gin Fizz,<br />
ebenfalls ein Schwergewicht im Grenzgebiet<br />
zwischen Tag- und Nacht-Drink. Doch<br />
was ist eigentlich ein »Fizz«? Im Grunde<br />
Fotos: Lukas Ilgner, Jolly Schwarzc<br />
92 falstaff jun <strong>2021</strong>
genommen nichts anderes als ein geschüttelter<br />
Sour, der mit Sodawasser aufgefüllt<br />
wird. Es gibt ihn schon seit ewigen Zeiten,<br />
erstmals schriftlich erwähnt wurde er im<br />
Jahr 1887 in »Jerry Thomas’s Bartender’s<br />
Guide«, und im frühen 20. Jahrhundert<br />
erlangte er weltweite Popularität. Die<br />
üblichen Spirituosen für einen Fizz sind Gin,<br />
Whiskey und Rum, wobei der Gin Fizz mit<br />
Abstand der populärste Fizz ist. Er zählt<br />
gemäß der »International Bartender<br />
Association« (IBA) zu den »unvergesslichen<br />
Klassikern«. Wie jeder Fizz wird auch der<br />
Gin Fizz im Shaker mit Eis gemixt und erst<br />
im Glas mit etwas Sodawasser aufgefüllt,<br />
also »gefizzed«.<br />
Auch ein »Highball« ist ein Drink auf<br />
Basis einer Spirituose, die mit einem<br />
kohlensäurehaltigen Filler aufgefüllt wird –<br />
zum Beispiel einer Limonade oder Sodawasser.<br />
Zusätzlich kann<br />
das Getränk<br />
HORSE’S<br />
NECK<br />
ZUTATEN<br />
5 cl Bourbon<br />
2 Dashes Bitter<br />
Ginger Ale<br />
Zitronenspirale<br />
ZUBEREITUNG<br />
– 5 cl Bourbon<br />
2 Dashes Bitter<br />
mit Ginger Ale auffüllen<br />
– Zitronenspirale als Deko<br />
– Drink im Glas gebaut<br />
mit einem so genannten Modifier – zum<br />
Beispiel Cocktailbitters – verfeinert werden.<br />
Whisky und stark kohlensäurehaltiges<br />
Wasser war die erste Highball-Kombination.<br />
Andere bekannte Vertreter dieser<br />
Kategorie sind der »Moscow Mule«<br />
(Wodka, Ginger Beer und Limette) oder der<br />
»Horse’s Neck« (amerikanischer Whiskey<br />
und Ginger Ale). Und auch der überaus<br />
beliebte Gin & Tonic ist ein Highball.<br />
WIE KAM ES ZU HIGHBALL<br />
Der Ursprung des Namens hat übrigens mit<br />
der Welt der Bars gar nichts zu tun: Als<br />
»Highballs« bezeichnete man in der<br />
amerikanischen Eisenbahnwelt einst die<br />
Signale – es waren nämlich Bälle, die an<br />
hohen Pfosten aufgehängt waren. Hingen<br />
sie hoch, bedeutete dies, dass Eile geboten<br />
war. Also bitte rasch einsteigen. Wie dieser<br />
Begriff schließlich in die Barszene gelangte,<br />
ist leider nicht überliefert … <<br />
Der klassische Aperol<br />
Spritz gilt schon seit<br />
Jahren als absolutes<br />
Trendprodukt.<br />
WERMUT<br />
TONIC<br />
ZUTATEN<br />
5 cl Wermut<br />
Tonic<br />
Grapefruit-Zeste<br />
ZUBEREITUNG<br />
– 5 cl Wermut<br />
mit Tonic auffüllen<br />
– Grapefruit-Zeste als Deko<br />
– Drink im Glas gebaut<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
93
Chefredakteur<br />
PHILIPP<br />
ELSBROCK<br />
GOURMET<br />
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falstaff.com/newsletter<br />
DIE BESTEN FOOD-FOTOS<br />
VON DER<br />
SCHÖNHEIT<br />
Stolz begutachten zwei Frauen die<br />
Ergebnisse der Maisernte, fast wie ein<br />
Gemälde wirkt die Szene, die Fotograf<br />
Yiping Wan in China festgehalten hat.<br />
Sinnliche Vielfalt zeichnet gutes Essen aus,<br />
das wissen nicht nur Gourmets. Geschmack<br />
steht im Vordergrund, aber genauso geht es<br />
um den Geruch, die Textur und – in zunehmendem<br />
Maße – um das Aussehen. Die<br />
Rolle der Fotografie als Träger optischer<br />
Opulenz ist nicht zu überschätzen. Eine<br />
Auswahl der weltweit besten Food-Fotos<br />
wurde nun im Wettbewerb »Pink Lady<br />
Food Photography« für diverse Kategorien<br />
gekürt. Sie zeigen Essen als Inszenierung,<br />
Nahrungsmittel, Retter und sind damit<br />
zugleich ein stimmungsvolles Spiegelbild<br />
menschlichen Lebens.<br />
pinkladyfoodphotographeroftheyear.com<br />
WORTE FÜR DEN KÄSEGENUSS<br />
Wer komplexe Werke beschreiben will,<br />
braucht eine angemessene Sprache. Das<br />
gilt für Ingenieursleistungen genauso wie<br />
für Meisterstücke aus Kunst, Musik und<br />
Literatur. In der Genusswelt gibt es längst<br />
ein Repertoire, um Weine und Kreationen<br />
der Haute Cuisine sprachlich zu vermitteln,<br />
Beispiele dafür findet man in jeder <strong>Falstaff</strong>-<br />
Ausgabe. Doch wie beschreibt man eigentlich<br />
ein so alltägliches und zugleich vielschichtiges<br />
Lebensmittel wie Käse? Eine<br />
Broschüre der Arbeitsgemeinschaft Heumilch<br />
gibt Antworten. Sie klärt, weshalb<br />
manche Käsesorten süßlich schmecken,<br />
andere nussig, warum die Konsistenz von<br />
schmelzend bis elastisch reicht und wie<br />
94 falstaff jun <strong>2021</strong><br />
man eine Käseverkostung vorbereitet – ein<br />
entsprechender Verkostungsbogen mit<br />
diversen Eigenschaften gehört ebenfalls<br />
dazu. Die Broschüre ist kostenlos und kann<br />
entweder in Papierform bestellt oder<br />
herun tergeladen werden.<br />
heumilch.com<br />
Ob ein Käse hart oder weich ist,<br />
lässt sich schnell sagen. Danach<br />
fehlen häufig die Worte. Eine<br />
Broschüre hilft weiter.
NOTIZEN<br />
BEREIT FÜR DIE SOMMERPARTY<br />
Hochklassige, aber alkoholfreie<br />
Aperitifs sind in<br />
den USA der Trend der<br />
Saison, und auch hierzulande<br />
findet man immer<br />
häufiger Alternativen<br />
ohne Prozente. Empfehlenswert<br />
ist der »Herbe<br />
Hibiskus« der Apothekerin<br />
und Spirituosengründerin<br />
Christina Jagla. Insbesondere<br />
in Kombination<br />
mit Tonic ein überraschend<br />
komplexer Drink.<br />
dr-jaglas.de<br />
BRAUMEISTERIN HER MAJESTY<br />
Queen Elizabeth II. trinkt gern Martini,<br />
Portwein oder Champagner – als Bierfan<br />
war sie bisher nicht bekannt. Doch mit<br />
ihrer Genehmigung sind ab sofort ein<br />
Bitter und ein Indian Pale Ale im Verkauf,<br />
die aus Hopfen entstehen, der auf dem<br />
königlichen Anwesen Sandringham im<br />
englischen Norfolk wächst. Dem Biertrinker<br />
Prinz Philip hätte das gefallen.<br />
sandringhamestate.co.uk<br />
LACHS VOM<br />
FESTLAND<br />
Fotos: Yiping Wan / Pink Lady Food Photographer, ARGE / Heumilch, Shutterstock, Melanie Bauer, beigestellt<br />
GEGEN LUFT IM EIS<br />
Italienisches Eismacherhandwerk<br />
genießt hohes Ansehen in der<br />
Welt. Tatsächlich sind Konsistenz<br />
und Geschmack von echtem<br />
Gelato unübertroffen gut – wenn<br />
sie denn wirklich auf Handwerkskunst<br />
beruhen. Ein Gesetzesentwurf,<br />
der dem italienischen Senat<br />
vorgelegt wurde, soll diese nun<br />
schützen. Er verbietet zum Beispiel,<br />
Luft ins Eis zu pumpen –<br />
eine Methode, mit der Hersteller<br />
ihr Eis fluffiger machen.<br />
senato.it<br />
Lachs aus schottischen Gewässern<br />
gilt als einer der besten der Welt,<br />
doch künftig könnte ihm vom Festland<br />
Konkurrenz drohen. In Florida<br />
laufen erstmals Versuche mit Zuchtlachs,<br />
der aus neuartigen Aquakultur-Systemen<br />
stammt und nie im<br />
Meer geschwommen ist.<br />
atlanticsapphire.com<br />
SPITZENKÖCHE OPTIMISTISCH<br />
<strong>Deutschland</strong>s Spitzenköche haben den<br />
zweiten Lockdown gut verwunden. Sie<br />
blicken optimistisch in die Zukunft, wie<br />
eine <strong>Falstaff</strong>-Umfrage unter Top-Chefs<br />
wie Tim Raue, Kevin Fehling und Christian<br />
Bau ergab. Die Kölner Gastronomin<br />
Julia Komp (Foto) hatte zwar hohe<br />
Umsatzverluste, setzt aber auf gestiegenes<br />
Qualitätsbewusstsein.<br />
falstaff.com/umfrage-topchefs<br />
KETCHUP-NOTSTAND IN DEN USA<br />
Eine unerwartete Nebenwirkung zeigte<br />
die Corona-Pandemie in den Vereinigten<br />
Staaten. Wie das »Wall Street Journal«<br />
berichtet, geriet Ketchup-Gigant Heinz<br />
mit der Versorgung durch kleine Einmalpackungen<br />
an seine Grenzen. Hintergrund:<br />
Viele Restaurants stellten auf<br />
Außer-Haus-Verkauf um.<br />
wsj.com<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
95
gourmet / MEERES-SCHÄTZE<br />
Fische, Muscheln, Kaviar und<br />
Krustentiere: Das kulinarische<br />
Angebot aus den Weltmeeren<br />
könnte punkto Geschmack und<br />
Biss kaum vielfältiger sein. Aber<br />
nicht alles, was gut aussieht,<br />
schmeckt auch so. <strong>Falstaff</strong><br />
nimmt Sie mit in die Welt der<br />
maritimen Delikatessen.<br />
Selten zuvor war das Angebot<br />
an hochklassigen Fischen<br />
und Meeresfrüchten auf den<br />
Fischmärkten der Welt so groß<br />
wie derzeit. Aber wo sollte man<br />
zugreifen und was besser liegen<br />
lassen? Der <strong>Falstaff</strong> sagt,<br />
welche Produkte man bedenkenlos<br />
kaufen kann und was kulinarisch<br />
am spannendsten schmeckt.<br />
TEXT HERBERT HACKER<br />
DELIKATESSEN<br />
Foto: Lukas Ilgner<br />
96 falstaff jun <strong>2021</strong>
AUS DEM MEER97<br />
jun <strong>2021</strong> falstaff
gourmet / MEERES-SCHÄTZE<br />
Beantwortet für<br />
den <strong>Falstaff</strong> die<br />
wichtigsten Fragen:<br />
Norbert Schuster<br />
von Österreichs<br />
renommiertestem<br />
Fischimporteur<br />
»Eishken Estate«.<br />
Die Firma »Eishken Estate« am<br />
Wiener Großgrünmarkt gilt<br />
als bester Fischlieferant in<br />
Österreich. Einer der anerkannten<br />
Experten des Hauses:<br />
Norbert Schuster, ein Mann, der wie kaum<br />
ein anderer weiß, wie die Fangsituation auf<br />
den Weltmeeren aussieht, wo es derzeit den<br />
besten Steinbutt gibt, woher die besten<br />
Austern kommen und auf was man achten<br />
muss, wenn man Lachs oder Thunfisch<br />
kauft. Für den <strong>Falstaff</strong> beantwortet Norbert<br />
Schuster die aktuell wichtigsten Fragen zu<br />
den Themen Fisch und Seafood:<br />
WIE HAT SICH DIE KRISE AUF DEN<br />
FISCHMARKT AUSGEWIRKT?<br />
Auch wenn es im ersten Moment seltsam<br />
klingen mag, aber durch die Pandemie hat<br />
sich das Angebot an hochqualitativem<br />
Seafood spürbar verbessert. Schuster: »Der<br />
Grund dafür ist einfach: Weil die Gastronomie<br />
fast überall auf der Welt als Abnehmer<br />
weggefallen ist, haben die Anbieter zwar<br />
deutliche Einbußen, der Privatkunde aber<br />
kann aus dem Vollen schöpfen.« Laut<br />
Schuster ist derzeit das Angebot an<br />
hervorragenden Meeresfischen und<br />
Muscheln so groß wie schon lange nicht.<br />
»Und dieses Angebot wird auch angenommen,<br />
die Leute kochen viel mehr zu Hause,<br />
zu uns kommen so viele Privatkunden wie<br />
noch nie.« Generell wird auf der Welt<br />
immer mehr Fisch gegessen. Wie die<br />
UN-Organisation für Ernährung und<br />
Landwirtschaft (FAO) in ihrem jährlichen<br />
WEIL DIE<br />
GASTRONOMIE<br />
ALS ABNEHMER<br />
AUSGEFALLEN IST, GIBT<br />
ES JETZT VIEL MEHR<br />
TOP-WILDFANG FÜR<br />
PRIVATKUNDEN.<br />
Fischereibericht mitteilt, stieg der weltweite<br />
jährliche Pro-Kopf-Konsum von Fisch im<br />
vergangenen Jahr auf einen Rekordwert<br />
von 20,5 Kilogramm. Der FAO-Auswertung<br />
zufolge trägt besonders der wachsende<br />
Anteil der Fischzucht in sogenannten<br />
Aquakulturen in Meeren und Teichen zu<br />
diesem Wachstum bei. Und: Nach jüngsten<br />
Schätzungen der FAO wird der weltweite<br />
Fischkonsum auch weiterhin steigen. 2018<br />
lag die Gesamtproduktion noch bei<br />
179 Millionen Tonnen. Bis 2030, so die<br />
Organisation, könnte diese Zahl auf über<br />
200 Millionen Tonnen ansteigen.<br />
Fotos: Severin Wurnig, Lukas Ilgner, Shutterstock, StockFood / Lehmann, Joerg<br />
98 falstaff jun <strong>2021</strong>
IST ZUCHTFISCH GENAUSO<br />
GUT WIE WILDFANG?<br />
Norbert Schuster von »Eishken Estate«<br />
beantwortet diese Frage mit einem klaren<br />
Nein. Einer der Hauptgründe dafür: Fische,<br />
die im Meer schwimmen, müssen andauernd<br />
gegen Strömungen ankämpfen und<br />
sind daher ständig in Bewegung. Das wirkt<br />
sich auch auf die Qualität aus. Dadurch<br />
entsteht ein festeres Fleisch – und damit<br />
mehr Geschmack. Schuster: »Das wird man<br />
in der Zucht nie schaffen.«<br />
Dennoch, so Schuster, sei die Qualität<br />
von Fischen aus Zuchtanlagen und<br />
Aquakulturen in den vergangenen Jahren<br />
Steinbutt: Wildfang<br />
ist deutlich besser im<br />
Geschmack, aber auch<br />
doppelt so teuer. Die<br />
beste Ware stammt<br />
von Fischern mit<br />
kleinen Booten.<br />
STEINBUTT IST EINER<br />
DER EDELSTEN<br />
PLATTFISCHE DER<br />
WELTMEERE,<br />
GESCHÄTZT VON<br />
STARKÖCHEN UND<br />
FEINSCHMECKERN.<br />
Nordwestküste Frankreichs:<br />
ideales Fanggebiet<br />
für Steinbutt,<br />
Seezungen und<br />
Wolfsbarsch.<br />
deutlich besser geworden. An der Tatsache,<br />
dass diese Tiere weniger in Bewegung sind,<br />
ändert das freilich wenig.<br />
WOHER KOMMEN DIE BESTEN<br />
SEEZUNGEN UND DER<br />
BESTE STEINBUTT?<br />
Steinbutt ist wohl einer der edelsten<br />
Plattfische der Weltmeere, geschätzt von<br />
Spitzenköchen ebenso wie von privat<br />
kochenden Feinschmeckern. Ähnliches gilt<br />
für Seezungen, auch sie sind extrem beliebt.<br />
In beiden Fällen bezieht »Eishken Estate«<br />
Wildfang derzeit von Frankreichs<br />
Westküste bis hinauf zur Bretagne,<br />
wo für diese Tiere ideale Bedingungen<br />
vorherrschen. Schuster:<br />
»Dort gibt es starke Strömungen,<br />
die Tiere sind pausenlos in<br />
Bewegung, das macht ihr Fleisch<br />
aromatischer.« Und es gäbe<br />
derzeit genug Angebot, so der<br />
Experte, die Fischer seien froh,<br />
wenn ihnen der Fang abgekauft wird.<br />
Die beste Ware stamme von Fischern<br />
mit kleinen Booten, egal ob Steinbutt oder<br />
Seezungen. Es sind Tiere, die vor der<br />
Coronakrise hauptsächlich in den Küchen<br />
der Gastronomie verarbeitet wurden. Jetzt<br />
gäbe es diese schwimmenden Delikatessen<br />
auch für Privatkunden in ausreichender<br />
Menge, versichert Schuster und meint:<br />
»Bei Steinbutt wie auch bei Seezungen gilt:<br />
Wildfang ist deutlich besser im Geschmack<br />
als Zuchtware. Wild gefangener Steinbutt<br />
ist allerdings auch doppelt so teuer wie<br />
gezüchteter, bei Seezungen ist der Preisunterschied<br />
weniger groß.«<br />
WIE GUT IST ST. PETERSFISCH?<br />
Petersfisch (auch Heringskönig oder<br />
Saint-Pierre) erkennt man an seinem<br />
diskusartigen Kopf und an einem schwarzen<br />
Punkt auf den Flanken, der Legende<br />
nach ein Fingerabdruck des Apostels<br />
Petrus. Petersfisch ist zwar nicht so populär<br />
wie Steinbutt, sein Fleisch aber ist ähnlich<br />
fest und geschmacksintensiv. In jedem Fall<br />
eine Delikatesse aus dem Reich der<br />
Plattfische. Bei Petersfisch wird allerdings<br />
auch gehörig getrickst. Auch Buntbarsche<br />
werden von unseriösen Anbietern als<br />
Petersfisch verkauft. Die beste Qualität<br />
kommt, ähnlich wie bei Seezungen und<br />
Steinbutt, aus Frankreich.<br />
<<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
99
gourmet / MEERES-SCHÄTZE<br />
DIE WELTWEITEN<br />
FANGMENGEN BEI<br />
THUNFISCH SIND IN<br />
DEN VERGANGENEN<br />
JAHRZEHNTEN UM<br />
EIN VIELFACHES<br />
GESTIEGEN.<br />
Gelbflossen-Thunfisch: Eine inzwischen rar<br />
gewordene Delikatesse aus dem Meer.<br />
Foto: Getty Images/ Giordano Cipriani<br />
100 falstaff jun <strong>2021</strong>
WAS MAN BEI THUNFISCH<br />
BEACHTEN MUSS<br />
Thunfisch ist schon seit einiger Zeit zu<br />
einem Problemfisch geworden. Von<br />
gigantischen Hochseefangflotten gejagt und<br />
von Piratenfischern verfolgt, sind heute viele<br />
Thunfischbestände überfischt. Die Weltnaturschutzunion<br />
IUCN listet Thunfischarten<br />
wie Roten Thun und Südlichen Blauflossen-Thun<br />
als vom Aussterben bedroht.<br />
In Japan ist Thunfisch besonders beliebt,<br />
er wird dort für Sushi und Sashimi verwendet.<br />
Japanischen Fischereiflotten wird von<br />
Naturschutzorganisationen immer wieder<br />
vorgeworfen, sie würden für rar gewordene<br />
Thunfischarten Höchstpreise zahlen. Laut<br />
einer Studie der International Seafood<br />
Sustainability Foundation (ISSF) befinden<br />
sich derzeit nur rund 60 Prozent der<br />
Thunfischbestände in gutem Zustand. Die<br />
weltweiten Fangmengen für Thunfisch sind<br />
jedenfalls laut der Welternährungsorganisation<br />
FAO in den vergangenen Jahrzehnten<br />
kontinuierlich gestiegen – und zwar von<br />
weniger als 0,6 Millionen Tonnen im Jahr<br />
1950 auf über sechs Millionen Tonnen.<br />
Besonders problematisch ist die Situation<br />
beim Blauflossen-Thunfisch (Bluefin Tuna),<br />
auch als Roter Thunfisch oder Großer<br />
Thunfisch bekannt. Schuster: »Bluefin gibt<br />
es kaum noch, Süditalien zum Beispiel ist<br />
weitgehend leergefischt. Man bekommt ihn<br />
nur noch zu horrenden Preisen.«<br />
Es gibt aber noch ein anderes Problem:<br />
Ein Zeichen für Frische ist beim Thunfisch<br />
häufig die rote Farbe des Fleisches. Aufgrund<br />
von Oxidation an der Oberfläche<br />
verändert Thunfisch allerdings seine Farbe.<br />
Anstatt rot wird älterer Thunfisch dann<br />
bräunlich oder gräulich. Die auffallend rote<br />
Farbe machen sich jedoch unseriöse<br />
Anbieter zunutze: Sie färben den Fisch<br />
einfach ein, um Frische vorzugaukeln.<br />
»Wir beziehen Thunfisch fast nur noch<br />
aus den Meeren bei Sri Lanka und Indonesien«,<br />
erklärt Schuster, »und bekommen die<br />
besten Stücke von dort schockgefrostet.<br />
Und wir wollen auch da nur von Fischern<br />
mit kleinen Booten kaufen. Die haben meist<br />
eine hervorragende Qualität.«<br />
<<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
101
gourmet / MEERES-SCHÄTZE<br />
Lachszucht in Norwegen:<br />
Probleme in den Anlagen haben<br />
das Image zwischenzeitlich<br />
arg ramponiert.<br />
LACHS: IST ER DOCH<br />
BESSER ALS SEIN RUF?<br />
Lachs zählt zwar zu den beliebtesten<br />
Fischen – lange Zeit galt er als feine<br />
Delikatesse. Doch sein Ruf ist inzwischen<br />
arg ramponiert. Durch Überfischung und<br />
fragwürdige Fangmethoden sind die<br />
weltweiten Bestände an Wildlachs schon<br />
vor Jahrzehnten stark geschrumpft.<br />
90 Prozent des Angebots in den Supermärkten<br />
stammen deshalb aus Aquakulturen.<br />
Doch konventionelle Aquakulturen haben<br />
sich als keine gute Alternative erwiesen: Die<br />
Lachse aus den Zuchtfarmen sind häufig<br />
mit Antibiotika und umstrittenen<br />
Konservierungsmitteln belastet oder von<br />
Lachsläusen befallen. Und Wildlachse gibt<br />
es kaum noch. Laut Angaben des Marine-Instituts<br />
Bergen gibt es in Norwegen<br />
nur noch 500.000 Wildlachse – gegenüber<br />
400 Millionen Zuchtlachsen. Schuster:<br />
»Norwegischer Lachs hat durch all die<br />
Probleme bei den Zuchtfarmen ein riesiges<br />
Imageproblem und gilt als Billigware. Wir<br />
DER WWF<br />
EMPFIEHLT MSC-<br />
ZERTIFIZIERTEN LACHS<br />
AUS ALASKA. DORT<br />
WERDEN DIE BESTÄNDE<br />
GUT GEMANAGT.<br />
beziehen unseren Lachs deshalb aus<br />
Schottland, die Qualität ist dort hervorragend.<br />
Auch irische Ware wird immer<br />
besser.« Der WWF wiederum empfiehlt<br />
MSC-zertifizierten Wildlachs aus Alaska,<br />
denn »dort werden die Bestände sehr gut<br />
gemanagt«. Zuchtlachs sollte auf jeden Fall<br />
ASC- oder Bio-zertifiziert sein. Am unbedenklichsten<br />
ist Bio-Zuchtlachs mit einem<br />
Naturlandsiegel.<br />
<<br />
Fotos: Andrey Armyagov/Shutterstock, Chanonry/Shutterstock<br />
102 falstaff jun <strong>2021</strong>
www.wiltmann.de<br />
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MAN.
gourmet / MEERES-SCHÄTZE<br />
WELCHE AUSTERN<br />
SIND AM BESTEN?<br />
Austern, das ist die Königsklasse der<br />
Muscheln. Doch welche sind derzeit<br />
am besten? Grundsätzlich ist Frankreich<br />
auf diesem Gebiet weltweit<br />
führend, doch auch Austern-Produzenten<br />
aus anderen Ländern erheben den<br />
Anspruch, ganz außergewöhnliche Qualitäten<br />
zu liefern.<br />
Die Franzosen, nach China, Japan und<br />
Südkorea die viertgrößten Austernproduzenten<br />
der Welt, behaupten gern, zu den<br />
besten Austern gehören jene der Sorte<br />
»Bélon« oder jene des bekannten französischen<br />
Austernzüchters Gérard Gillardeau,<br />
der es bislang als Einziger geschafft hat,<br />
Austern unter seinem eigenen Namen auf<br />
den Markt zu bringen. Vor allem unter<br />
Spitzenköchen wurden diese maritimen<br />
Edelprodukte lange Zeit als Nonplusultra<br />
geschätzt und der Name Gillardeau als<br />
Herkunftsbezeichnung wie ein Adelsprädikat<br />
gesehen. Doch das hat sich inzwischen<br />
geändert. Norbert Schuster: »Leider sind<br />
auch Gillardeau-Austern inzwischen zu<br />
einem Massenprodukt geworden. Wir<br />
führen jetzt etwa Austern von David Hervé,<br />
einem wesentlich kleineren Produzenten mit<br />
exzellenter Qualität.«<br />
Als Spitzenprodukte gelten unter Feinschmeckern<br />
aber auch die so genannten<br />
»Kumamoto«-Austern«, die sich vor allem<br />
in Nordamerika enormer Beliebtheit<br />
erfreuen. Sie stammen aus der japanischen<br />
Präfektur Kumamoto und gelangten bereits<br />
in den 1920er-Jahren nach Nordamerika. In<br />
Japan hat man sie etwas später durch<br />
Überfischung fast ausgerottet. Kumamoto-Austern<br />
haben einen ganz typischen<br />
Geschmack mit einem Hauch Melone und<br />
Gurke im Abgang. Aber auch »Limfjord«-<br />
Austern aus Dänemark und irische Austern<br />
gelten als Spitzenprodukte.<br />
Zu den besten Austern,<br />
so die Fama, gehören<br />
wahlweise jene der Sorte<br />
»Bélon« oder die des<br />
bekannten französischen<br />
Austernzüchters Gérard<br />
Gillardeau. Weltweit wird<br />
das inzwischen allerdings<br />
differenziert betrachtet.<br />
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Stand in Hamburg, sondern versendet seine<br />
Krabben auf Wunsch vom heimischen Friedrichskoog<br />
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bestes Fleisch, doch auch ihr Sortiment aus<br />
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Auch wenn der Name anderes besagt:<br />
Hier bekommt man längst nicht nur Ware<br />
aus deutschen Meeren wie etwa Wattenmeer-Miesmuscheln,<br />
sondern auch gute<br />
Qualität aus anderen Gewässern, darunter<br />
kanadischen High-Pressure-Hummer als<br />
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Hinter dem Online-Versender steht ein<br />
Familienbetrieb aus Wilhelmshaven, der auch<br />
auf Marktständen verkauft. Zusätzlich zum<br />
normalen Sortiment gibt es jede Woche ein<br />
Spezialangebot.<br />
T: +49 4421 771356<br />
send-a-fish.de<br />
Fotos: zarzamora/Shutterstock, Natalia Lisovskaya/Shutterstock<br />
1<strong>04</strong> falstaff jun <strong>2021</strong>
gourmet / MEERES-SCHÄTZE<br />
WAS UM ALLES IN DER WELT<br />
SIND »ENTENMUSCHELN?<br />
Entenmuscheln sind eigentlich gar keine<br />
Muscheln, sondern Krebstiere, die auf<br />
harten Oberflächen in Küstennähe und auf<br />
Treibgut leben. Sie sind hierzulande noch<br />
weitgehend unbekannt, in Spanien und<br />
Portugal kennt man sie als »Percebes«. An<br />
der spanischen Atlantikküste, in Galizien,<br />
findet sogar einmal im Jahr ein Percebes-<br />
Fest statt. Die Ernte dieser Delikatessen ist<br />
nicht ungefährlich, weil sie sich an steilen<br />
Felsen in der heftigen Brandung festsetzen<br />
und nur schwer zu lösen sind. »Wir haben<br />
diese köstlichen Meerestiere jetzt neu im<br />
Programm«, sagt Norbert Schuster von<br />
Eishken Estate, »weil die Nachfrage in den<br />
vergangenen Monaten stark gestiegen ist.<br />
Vor einigen Jahren war dieses Produkt noch<br />
völlig unbekannt, aber die Menschen<br />
werden experimentierfreudiger.« Nachsatz:<br />
»Auch das ist eine Folge der Krise.« <<br />
DIE NEUE KRAFT DES KAVIARS<br />
Kaviar vom wild gefangenen Stör darf schon längst nicht<br />
mehr geerntet werden, die Tiere sind streng geschützt.<br />
Dafür ist die Qualität von Zuchtkaviar heute so gut wie nie.<br />
Zügellose Wilderei, Umweltverschmutzung<br />
und die Verbauung der Flüsse haben dem<br />
Stör das Überleben heute fast unmöglich<br />
gemacht, weshalb er vom Aussterben bedroht<br />
und streng geschützt ist. Inzwischen gibt es<br />
aber immer mehr Stör-Züchter auf der Welt.<br />
Lange Zeit wurde die Qualität von Kaviar aus<br />
Zuchtanlagen von Kennern etwas skeptisch<br />
beäugt, doch längst liefern die Züchter ganz<br />
hervorragende Produkte, die auch anspruchsvollen<br />
Gaumen gerecht werden. »Die Qualität<br />
von Zuchtkaviar hat generell zugenommen«,<br />
sagt Bernd Schreiner vom österreichischen<br />
Delikatessen-Importhaus »Schenkel«. Der<br />
bekannte Grossist importiert inzwischen auch<br />
immer mehr Waren aus China, lange Zeit<br />
eher ein fragwürdiger Anbieter. »Dort ist man<br />
inzwischen merklich besser geworden«, sagt<br />
Schreiner, »wir können auch aus dieser Region<br />
jetzt echte Top-Qualität anbieten.«<br />
EINIGE DER BESTEN PRODUZENTEN UND ANBIETER:<br />
Entenmuscheln, die eigentlich gar keine Muscheln<br />
sind: In Österreich noch weitgehend unbekannt,<br />
stammt diese köstliche maritime Spezialität aus<br />
Galizien und dem Norden Portugals.<br />
KAVIAR AUS<br />
WILDFANG GIBT ES<br />
KAUM NOCH. DOCH<br />
ZUCHTKAVIAR IST<br />
INZWISCHEN VIEL<br />
BESSER ALS SEIN RUF.<br />
ALTONAER KAVIAR IMPORT HAUS<br />
Das Traditionshaus in Hamburg blickt auf<br />
eine fast 100-jährige Geschichte zurück,<br />
führt eines der größten Kaviarsortimente<br />
Europas und beliefert Kreuzfahrtschiffe,<br />
Luxushotels sowie viele Feinkosthändler.<br />
Bezugsquelle:<br />
bestellung@aki-hamburg.de<br />
CALVISIUS<br />
Einer der derzeit besten Zuchtkaviare<br />
stammt aus dem 8500-Einwohner-Städtchen<br />
Calvisano in der italienischen Provinz<br />
Brescia. Seit über 40 Jahren produziert<br />
dort der Betrieb »Calvisius« Kaviar in<br />
verschiedensten Qualitätsstufen.<br />
Bezugsquelle: eishken.at<br />
ALPENKAVIAR<br />
Das Unternehmen liegt am Rande des<br />
Nationalparks Kalkalpen im Steyrtal in<br />
Oberösterreich. Dort schwimmen Sibirischer<br />
Stör und Sterlet in klarem<br />
Quellwasser.<br />
Bezugsquelle: alpenkaviar.at<br />
ROYAL BELGIAN CAVIAR<br />
Einigen deutschen und europäischen<br />
Köche der Spitzenliga gilt dieser Kaviar<br />
aus Belgien als Referenzqualität. Speziell<br />
entwickeltes Futter für die Zuchtstöre<br />
sichert gleichbleibende Qualität.<br />
Bezugsquelle: royalbelgiancaviar.be/de<br />
MANDARIN IMPERIAL<br />
CAVIAR<br />
Gewonnen aus einer Kreuzung zwischen<br />
Amur-Stör und des Kaluga-Hausen (eine<br />
Unterart der Störe), gezüchtet in der<br />
Provinz Zhejiang in Südostchina. Ein<br />
Kaviar, der ob seiner guten Qualität<br />
auch von internationalen Topköchen<br />
geschätzt wird.<br />
Bezugsquelle: lachs-henke.de<br />
CASPIAN MONARQUE<br />
Überwiegend aus Iran stammt die Ware<br />
dieses spezialisierten Anbieters, der auch<br />
den begehrten Almas-Kaviar im Programm<br />
hat.<br />
Bezugsquelle: caspianmonarque.com<br />
Foto: Oleg Samoylov/Shutterstock, VicPhotoria/Shutterstock<br />
106 falstaff jun <strong>2021</strong>
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sich sein ganzes Leben schon mit<br />
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und schönsten Konserven Europas<br />
zusammenträgt, sieht man bei Daniel<br />
Rietdorf. Konserven gibt es schon seit<br />
Napoleons Zeiten, daher hatte sich<br />
bei der Betrachtungsweise dieser<br />
Produkte etwas Staub abgesetzt.<br />
Wer schon einmal in Spanien oder<br />
Portugal einschlägige Geschäfte<br />
besucht hat, weiß, dass handwerklich<br />
hergestellte Konserven nie weg vom<br />
Fenster waren und diese Delikatessen<br />
bei uns auch wieder eine<br />
Renaissance erfahren. Begeistert von<br />
Produktqualität, dem Handwerk und<br />
Verpackungsdesign sucht und findet<br />
der Konservenspezialist dieses kulinarische<br />
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unterschiedlicher Kulturen und<br />
Traditionen zu jedermann nach Hause<br />
zu bringen, ist die größte Leidenschaft<br />
von Luis Dias. Zwar liegen seine Wurzeln<br />
in Portugal, dennoch fühlt er sich<br />
kulinarisch zahlreichen Länderküchen<br />
verbunden und ist seit vielen Jahren<br />
in Köln zu Hause. Hier entstand auch<br />
die Idee zur Luis-Dias-Genusslinie,<br />
zu der auch das Grillgewürz N°19,<br />
die Gewürzmischung N°17 für Fisch<br />
& Scampi sowie das Teegewürz N°7<br />
gehören. Letzteres eignet sich auch<br />
hervorragend zum Dämpfen oder<br />
Pochieren von delikatem Fisch. Für<br />
mehr Raffinesse auf dem Teller und<br />
unkompliziert-kreativen Kochgenuss.<br />
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jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
107
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sondern auch das Zubehör. Wir haben die wichtigsten Accessoires<br />
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entfernen, kann zur Geduldsprobe<br />
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unter die Schale und kinderleicht an das<br />
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108 falstaff jun <strong>2021</strong>
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gourmet / REZEPTE<br />
110 falstaff jun <strong>2021</strong>
ALL-STARS<br />
AUS DEM<br />
OZEAN<br />
Hummer, Austern und Oktopus gelten nicht<br />
ohne Grund als die »großen drei« der Meeresfrüchte.<br />
Ihr Fleisch ist unendlich vielfältig im Biss, ihr<br />
Geschmack vermittelt die Weite der Meere.<br />
Für den <strong>Falstaff</strong> verraten drei Spitzenköche<br />
sommerliche Rezepte für die Seafood-All-Stars.<br />
FOTOS STINE CHRISTIANSEN<br />
KONZEPT & PRODUKTION THOMAS HOPFERWIESER<br />
FOODSTYLIST THOMAS STEINMANN<br />
<strong>Falstaff</strong> Rezept-Newsletter<br />
Rezeptideen kostenlos<br />
via E-Mail erhalten:<br />
falstaff.com/rezept-newsletter<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
111
gourmet / REZEPTE<br />
112 falstaff jun <strong>2021</strong>
GEDÄMPFTE AUSTER<br />
Apfelessig-Emulsion/Estragonöl<br />
(FÜR 2 PERSONEN)<br />
ZUTATEN FÜR DIE APFELESSIG-EMULSION<br />
125 ml hochwertiger Apfelessig, Zimmertemperatur<br />
100 g brauner Zucker<br />
1 Knoblauchzehe<br />
375 ml Traubenkernöl, Zimmertemperatur<br />
1 Eigelb<br />
Salz, Pfeffer<br />
ZUBEREITUNG DER APFELESSIG-EMULSION<br />
– Den Apfelessig, den braunen Zucker und den<br />
Knoblauch mit einem Mixstab zerkleinern.<br />
– Das Traubenkernöl langsam zugeben, bis eine<br />
Emulsion entsteht.<br />
– Nun das Eigelb beifügen und mit Salz und Pfeffer<br />
abschmecken.<br />
der Apfelessig-Emulsion übergießen.<br />
– Abschließend mit etwas Estragonöl beträufeln<br />
und mit ein, zwei frischen Estragonblättern<br />
garnieren.<br />
FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />
2017 Saint-Véran »La Combe DesRoches«<br />
La Soufrandière, Burgund, Frankreich<br />
Ein körperreicher Burgunder, der präzise und klar<br />
den Gaumen streichelt. Zum Finale leicht zitronig<br />
und cremig, ummantelt er die Salzigkeit und<br />
spielt mit dem Estragon.<br />
lebendigeweine.de, € 29,44<br />
ZUTATEN FÜR DAS ESTRAGONÖL<br />
100 g frischer Estragon<br />
80 ml Rapsöl<br />
ZUBEREITUNG DES ESTRAGONÖLS<br />
– Den Estragon zusammen mit dem Rapsöl mit<br />
einem Mixstab ca. fünf Minuten pürieren.<br />
– Dann durch ein Passiertuch geben und in eine<br />
Quetschflasche abfüllen.<br />
ZUTATEN FÜR DIE GEDÄMPFTEN AUSTERN<br />
6 Stück wilde Austern, ungeöffnet<br />
100 g Butter, geklärt<br />
ZUBEREITUNG DER GEDÄMPFTEN AUSTERN<br />
– Einen Topf mit Wasser zum Kochen bringen und<br />
einen Dämpfkorb daraufsetzen.<br />
– Die Austern ca. drei bis vier Minuten in dem Korb<br />
dämpfen.<br />
– Die Butter in einem kleinen Topf zergehen lassen.<br />
– Nun die Austern öffnen und aus der Schale lösen.<br />
– Jetzt das Austernfleisch kurz durch die zerlassene<br />
Butter ziehen.<br />
ANRICHTEN<br />
– Die Austernschale auf einen Teller mit grobem<br />
Salz legen.<br />
– Das Austernfleisch in die Schale geben und mit<br />
Rezept von Tobias Fesser, Restaurant<br />
»XO Seafoodbar«, Hamburg, <strong>Deutschland</strong><br />
In einer Hafenstadt wie Hamburg bietet es sich<br />
naturgemäß an, viel und guten Fisch zu essen.<br />
Und in der mitten in St. Pauli gelegenen »XO<br />
Seafoodbar« von Fabio Haebel ist man diesbezüglich<br />
bestens aufgehoben. Haebel und sein Headchef<br />
Tobias Fesser setzen auf Qualität, Nachhaltigkeit<br />
und Kreativität. Und die Getränkekarte offeriert<br />
viele Topweine, die nicht enttäuschen.<br />
Foto: Wim Jansen<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
113
gourmet / REZEPTE<br />
PULPOSALAT<br />
mit Tomaten, Kartoffeln und<br />
Stangensellerie<br />
(FÜR 4 PERSONEN)<br />
ZUTATEN FÜR DEN PULPO<br />
1 frischer Pulpo, ca. 800 g<br />
ZUBEREITUNG DES PULPOS<br />
– Den Pulpo weich kochen.<br />
ZUTATEN FÜR DAS GEMÜSE<br />
4 San-Marzano-Tomaten<br />
400 g Kartoffeln, festkochend<br />
1 rote Zwiebel (ca. 80 g)<br />
150 g Stangensellerie<br />
40 g Taggiasca-Oliven, entsteint<br />
10 Basilikumblätter<br />
FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />
2016 Petite Arvine, Olivier Pittet, Fully,<br />
Wallis, Schweiz<br />
Der biodynamisch angebaute, in Fässern auf der<br />
Feinhefe neun Monate gereifte Wein überzeugt<br />
durch ein komplexes Bukett. Am Gaumen<br />
strukturiert, wunderbar mineralisch, saftig und<br />
langanhaltend.<br />
vinothek-brancaia.ch, ca. € 28,30<br />
ZUBEREITUNG DES GEMÜSES<br />
– Die Kartoffeln in der Schale weich kochen und<br />
abkühlen lassen.<br />
– Anschließend schälen und in einen Zentimeter<br />
große Würfel schneiden.<br />
– Die Tomaten schälen, entkernen und ebenfalls<br />
in einen Zentimeter große Würfel schneiden.<br />
– Den Stangensellerie in dünne Scheiben<br />
schneiden.<br />
– Nun die Zwiebel vierteln und in dünne Scheiben<br />
schneiden.<br />
– Die Oliven der Länge nach halbieren.<br />
– Die Basilikumblätter in feine Streifen schneiden.<br />
ZUTATEN ZUM FINALISIEREN<br />
80 g Olivenöl, kaltgepresst<br />
Saft einer ½ Biozitrone<br />
Fleur de Sel<br />
Weißer Pfeffer aus der Mühle<br />
FINALISIEREN<br />
– Den Pulpo noch warm zerteilen und in Scheiben<br />
schneiden.<br />
– Nun alle Zutaten mit dem Pulpo mischen.<br />
– Zum Schluss mit dem Zitronensaft, dem Fleur de<br />
Sel und dem Pfeffer abschmecken und servieren.<br />
Rezept von Markus Furtner, Restaurant<br />
»Didi’s Frieden«, Zürich, Schweiz<br />
Zwischen Zürichberg und Hauptbahnhof liegt<br />
das Restaurant von Didi Bruna sehr zentral<br />
und besticht vor allem durch seine gelungene<br />
Mischung aus bodenständiger Schweizer Küche<br />
und mediterraner Leichtigkeit. Der Küchenchef<br />
und passionierte Jäger Markus Furtner konnte<br />
dank seiner Kochkunst schon mehrfach<br />
Auszeichnungen gewinnen.<br />
114 falstaff jun <strong>2021</strong>
Foto: beigestellt<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
115
gourmet / REZEPTE<br />
116 falstaff jun <strong>2021</strong>
SAUTIERTER HUMMERSCHWANZ<br />
mit Blumenkohl und Sellerie<br />
(FÜR 4 PERSONEN)<br />
ZUTATEN FÜR DEN HUMMER<br />
4 Hummer<br />
ZUBEREITUNG DES HUMMERS<br />
– Einen Topf mit mindestens 15 Litern aufstellen.<br />
– Das Wasser zum Kochen bringen, die Hummer<br />
hineingeben und für eineinhalb Minuten kochen<br />
lassen.<br />
– Dann die Hummer in Eiswasser abschrecken<br />
und ausbrechen.<br />
– Alle Teile säubern und kühl stellen.<br />
ZUTATEN FÜR DIE BLUMENKOHLCREME<br />
400 g Blumenkohl (1 Stück aufbehalten für die<br />
rohen Scheiben und die kleinen Röschen)<br />
120 g Sahne<br />
80 g Butter<br />
Salz, Pfeffer<br />
Muskatnuss<br />
ZUBEREITUNG DER BLUMENKOHLCREME<br />
– Den Blumenkohl klein schneiden und mit der<br />
Sahne und der Butter weich kochen lassen.<br />
– Dann ungefähr zehn Minuten lang aufmixen und<br />
mit den Gewürzen abschmecken.<br />
ZUTATEN FÜR DIE ROHEN BLUMENKOHL-<br />
SCHEIBEN<br />
Blumenkohl<br />
etwas kaltes Wasser<br />
ZUBEREITUNG DER ROHEN BLUMENKOHL-<br />
SCHEIBEN<br />
– Den Blumenkohl mithilfe eines Trüffelhobels in<br />
rohe Scheiben hobeln und diese in kaltem Wasser<br />
einlegen.<br />
ZUTATEN FÜR DIE BLUMENKOHLRÖSCHEN<br />
Blumenkohl<br />
Wasser, Salz<br />
ZUBEREITUNG DER BLUMENKOHLRÖSCHEN<br />
– Für jede Person drei bis vier Röschen abschneiden<br />
(der Rest kann zur Creme gegeben werden)<br />
und in Salzwasser blanchieren.<br />
ZUTATEN FÜR DEN SELLERIE<br />
1 Bund Sellerie<br />
Etwas Butter<br />
ZUBEREITUNG DES SELLERIES<br />
– Den Sellerie schälen und in dünne Stifte<br />
schneiden.<br />
– Diese in der Butter schwenken.<br />
– Die Sellerieblätter können als Garnitur verwendet<br />
werden.<br />
ZUTATEN FÜR DIE KREBS- ODER HUMMER-<br />
SAUCE (FÜR CA. 1 LITER)<br />
1 kg Krebskarkassen<br />
100 ml Olivenöl (zum Anbraten)<br />
100 g weißes Röstgemüse wie Lauch, Sellerie,<br />
Fenchel, in kleine Würfel geschnitten<br />
100 g Tomatenmark<br />
Etwas Knoblauchpaste<br />
Salz, Pfeffer, Kamillentee, Zucker, Curry,<br />
Paprikapulver<br />
1 l Gemüsefond<br />
1 l Fischfond<br />
½ l Schlagsahne<br />
50 g Crème fraîche<br />
50 g Mascarino<br />
Rezept von Hubert Wallner,<br />
»Gourmet Restaurant Huber Wallner«,<br />
Dellach am Wörthersee, Österreich<br />
Nach Stationen bei renommierten Köchen wie<br />
Hans Haas, Hermann Huber und Toni Mörwald<br />
verschlug es den Herdvirtuosen Hubert Wallner<br />
nach Kärnten, wo der Spitzenkoch ab Juni dieses<br />
Jahres seine Gäste im neuen »Gourmet<br />
Restaurant Hubert Wallner« verwöhnen wird.<br />
ZUBEREITUNG DER KREBS- ODER HUMMER-<br />
SAUCE<br />
– Die Krebskarkassen langsam in Olivenöl<br />
anbraten.<br />
– Nun das Röstgemüse hinzufügen und mitrösten,<br />
bis es leicht Farbe bekommt.<br />
– Das Tomatenmark beigeben und ebenfalls<br />
kurz mitrösten lassen.<br />
– Danach mit dem Gemüsefond ablöschen und<br />
mit dem Fischfond aufgießen.<br />
– Jetzt die Gewürze dazugeben und die Sauce<br />
auf die Hälfte einreduzieren.<br />
– Die Schlagsahne einrühren, die Knoblauchpaste<br />
hinzufügen und nochmals kurz aufkochen lassen.<br />
– Die Sauce durch ein Sieb passieren und mit der<br />
Crème fraîche und dem Mascarino aufmixen.<br />
ZUTATEN ZUM FINALISIEREN<br />
Olivenöl<br />
Butter<br />
Salz, Pfeffer, Limettensaft<br />
Gemüsefond<br />
FINALISIEREN<br />
– Vor dem Anrichten die Hummerschwänze in<br />
einem Olivenöl-Butter-Gemisch anbraten und<br />
zum Schluss mit Salz, Pfeffer und Limettensaft<br />
würzen.<br />
– Die rohen Blumenkohlscheiben mit Olivenöl und<br />
Limettensaft marinieren.<br />
– Die Blumenkohlröschen in Gemüsefond erwärmen,<br />
mit Butter glacieren und mit Salz würzen.<br />
ANRICHTEN<br />
Zuerst die Blumenkohlcreme in Form von Punkten<br />
auf den Teller geben.<br />
Dann den Hummerschwanz sowie die Blumenkohlschreiben,<br />
die Röschen und den Sellerie appetitlich<br />
anrichten.<br />
Etwas von der Sauce auf dem Teller verteilen und<br />
ein paar Sellerieblätter dekorativ verteilen.<br />
FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />
Mâcon-Verzé 2017<br />
Domaine Jules Desjourneys by<br />
Fabien Duperray, Frankreich<br />
Saftiger, apfelfruchtig unterlegter Chardonnay,<br />
zeigt Nuancen von reifer Melone und Honig. Zarte<br />
Extraktsüße und präzise Säurestruktur ergänzen<br />
sowohl das Gemüse wie den süßen Hummer.<br />
lespassionnesduvin.com, € 31,90<br />
Foto: Lukas Kirchgasser<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
117
gourmet / SUSHI<br />
DAS SUSHI-<br />
GEHEIMNIS<br />
Fisch, Seafood und Essigreis – das sind die Hauptzutaten des wohl<br />
teuersten Fast Foods der Welt. Doch so simpel es aussieht, so komplex<br />
ist das Handwerk dahinter. Bisweilen dauert die Ausbildung zum<br />
Sushi-Meister Jahrzehnte, die Preise für hohe Produktqualität sind<br />
atemberaubend. Über die hohen Ansprüche eines japanischen Kulturguts.<br />
TEXT PHILIPP ELSBROCK<br />
Foto: ANDREA FAZZARI<br />
118 falstaff jun <strong>2021</strong>
Wer bei Yasuhiko Mitsuya<br />
Sushi essen will, kann am<br />
1. Januar um 10 Uhr sein<br />
Glück versuchen. Binnen<br />
Minuten ist er dann für das<br />
ganze Jahr ausgebucht. Die<br />
Qualität seiner Zutaten – hier<br />
Thunfisch – ist legendär.<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
119
gourmet / SUSHI<br />
Faszinierende Farben: Sushi<br />
vom fliegenden Neonkalmar<br />
bekommt man im exklusiven<br />
Restaurant Tenzushi<br />
Kyomachi auf der Insel<br />
Kyūshū.<br />
SUSHI VEREINT DAS<br />
STREBEN NACH<br />
HANDWERKLICHER<br />
PERFEKTION MIT DER<br />
SUCHE NACH DER<br />
VOLLKOMMENEN<br />
ZUTAT.<br />
Es gibt in der Gourmet-Welt<br />
wenig Möglichkeiten, sein Geld<br />
so schnell loszuwerden wie in<br />
einer Sushi-Bar. Für eine halbe<br />
Stunde an der Theke einer der<br />
besten Sushi-Bars Tokyos zahlt man leicht<br />
300 Euro und mehr, Getränke nicht<br />
inbegriffen. Und doch warten Gourmets<br />
jahrelang, um einen der wenigen Plätze in<br />
der Bar von Yasuhiko Mitsuya zu bekommen.<br />
Die Reservierung beginnt am Neujahrstag<br />
um 10 Uhr – kurz darauf sind alle<br />
Plätze vergeben, und zwar fürs ganze Jahr.<br />
Ähnlich sieht es im Sukiyabashi Jiro aus,<br />
ebenfalls in Tokyo. Es mag helfen, wenn<br />
man US-Präsident ist: Barack Obama<br />
ergatterte mit dem damaligen Premierminister<br />
Japans, Shinzo Abe, eine Audienz –<br />
für den normalen Gast sind die Wege an die<br />
Theke deutlich schwieriger. Man muss<br />
schon einen guten Concierge oder gar eine<br />
Agentur beauftragen. Auf normalem Wege<br />
sind die Plätze aufgrund des immensen<br />
Andrangs praktisch nicht mehr reservierbar<br />
– was übrigens der Grund dafür ist, dass<br />
die beiden Top-Restaurants im Jahr 2019<br />
ihre drei Michelin-Sterne verloren.<br />
Der Hype um Sushi hält seit Jahren an.<br />
Kaum ein Element der facettenreichen japanischen<br />
Küche fasziniert das internationale<br />
Gourmetpublikum so wie die klassische<br />
Kombination aus Reis und rohem Fisch<br />
oder Seafood, die nicht nur gut schmeckt,<br />
sondern auch dem Körper Gutes tut. Sushi<br />
Foto: Andrea Fazzari<br />
120 falstaff jun <strong>2021</strong>
In den Top-<br />
Restaurants wird<br />
Sushi mit Sojasauce<br />
bestrichen, hier<br />
magerer Thunfisch<br />
aus der Hand von<br />
Yasuhiko Mitani.<br />
Links: Teile und<br />
Zuschnitte vom Thun.<br />
JAPANS KULTURGUT<br />
BESTEHT IM GRUNDE<br />
AUS ROHEM FISCH UND<br />
ESSIGREIS – UND DOCH<br />
STECKT EINE GANZE<br />
PHILOSOPHIE<br />
DAHINTER.<br />
Minimalismus und Schlichtheit<br />
prägen viele von Japans besten<br />
Sushi-Restaurants.<br />
der Spitzenklasse<br />
vereint das Streben<br />
nach handwerklicher<br />
Perfektion und die<br />
Suche nach der vollkommenen<br />
Zutat – und ist dabei<br />
so viel zugänglicher als die oft verkopft<br />
wirkende Haute Cuisine Europas.<br />
Natürlich sind längst nicht alle Sushi-<br />
Bars in Japan auf Sterne-Niveau angesiedelt,<br />
auch dort bekommt man Sushi<br />
für schmales Geld, so wie hierzulande in<br />
jeder größeren Stadt. Allein: Das Sushi der<br />
oberen Liga hat mit jenem der Ketten und<br />
Lieferdienste so viel zu tun wie eine digitale<br />
Plastikuhr mit einem Schweizer Manufaktur-Kaliber.<br />
Was mit den beiden gerade<br />
angesprochenen Punkten zu tun hat: Handwerk<br />
und Produktqualität. Allein zum Thema<br />
Reis ließe sich eine Doktorarbeit schreiben,<br />
so viele Varianten, Zubereitungsarten<br />
und Rezepte gibt es. Für Nicht-Sushimeister<br />
reicht indes vorläufig: Der Reis von einem<br />
Nigiri-Sushi, also dem Handballen-Sushi,<br />
auf das Fisch gelegt wird, muss lauwarm<br />
sein oder gar Körpertemperatur haben.<br />
Dann der Fisch: Wer würde nicht gern<br />
einmal über den legendären Tokyoter<br />
Toyoso-Markt (früher Tsukiji-Markt)<br />
schlendern, wo morgens um 5.30 Uhr die<br />
Auktion der größten Thunfische beginnt?<br />
Ein denkwürdiges Schauspiel, wie<br />
die Marktarbeiter unter ständigem Glockenläuten<br />
und kehligem Geschrei einen<br />
<<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
121
gourmet / SUSHI<br />
FACTS<br />
Atsushi Sugimoto<br />
bereitet im »Aska«<br />
in Regensburg<br />
sterneprämiertes<br />
Sushi zu – die einzige<br />
deutsche Sushi-Bar mit<br />
dieser Auszeichnung.<br />
IMMER WIEDER LIEST MAN<br />
ÜBER FISCH UND SEAFOOD »IN<br />
SASHIMIQUALITÄT« ODER »SUSHI-<br />
GRADE«. WAS BEDEUTET DAS?<br />
Es handelt sich um Fantasiebegriffe. Für<br />
Sashimi und Sushi braucht man die höchste,<br />
frischeste Qualität – diese ist aber nicht eigenständig<br />
ausgewiesen.<br />
ESSEN JAPANER SUSHI MIT DEN<br />
HÄNDEN ODER MIT STÄBCHEN?<br />
Beides ist möglich. Sashimi allerdings isst<br />
man nur mit Stäbchen.<br />
WIE GEHT MAN MIT DER SOJASAUCE<br />
RICHTIG UM?<br />
In guten Sushi-Bars bestreicht der Meister die<br />
Nigiris mit Sojasauce oder einer Kombination<br />
aus Dashi, Sojasauce und Mirin. Falls man<br />
selbst tunkt, dann nur den Fisch, nie den Reis.<br />
Wasabi nicht in die Sauce mischen.<br />
<<br />
tiefgefrorenen Fisch nach dem anderen<br />
mit Haken wegschleifen. Für beste Qualität<br />
wird fast jeder Preis gezahlt, der aktuelle<br />
Rekord liegt bei drei Millionen US-Dollar<br />
für einen 278 Kilogramm schweren, gefährdeten<br />
Blauflossen-Thun.<br />
Wie bekommt man vergleichbare Qualität<br />
in Europa? Zum Beispiel, indem man<br />
verrückte Händler kennt. »Ich kann meinen<br />
Händler nachts um vier Uhr anrufen und<br />
sagen, ich brauche sechs Seebarben à 330<br />
Gramm, und am nächsten Tag bekomme<br />
ich sechs Seebarben à 330 Gramm«, sagt<br />
Christian Bau, Produktfanatiker und Drei-<br />
Sterne-Koch im Saarland. Steinbutt aus<br />
der Bretagne, Balfegó-Thun aus Spanien,<br />
Jakobsmuscheln aus Norwegen – »zu 90<br />
Prozent findet man die Qualität der Zutaten<br />
auch bei uns«, sagt Bau. Zusätzlich<br />
lässt er, ähnlich wie Yoshizumi Nagaya, der<br />
in Düsseldorf sein japanisches Sternerestaurant<br />
führt, Ware direkt aus Japan einfliegen.<br />
Echten Wasabi beispielsweise, dessen<br />
Kilopreis teils bei 250 Euro liegt.<br />
Trotzdem muss man zugeben, und das<br />
tun beide Köche auch, dass die letzten paar<br />
Prozent schon allein durch die Dauer des<br />
Transports verlorengehen. Der Österreicher<br />
Joji Hattori, Geiger und Sternegastronom<br />
in Wien, setzt deshalb auf eine andere Herangehensweise.<br />
Mit seinem Chef de Cuisine<br />
Alois Traint hat er zum einen kreative<br />
vegetarische Sushi entwickelt, etwa mit<br />
<<br />
WIE BEKOMMT MAN<br />
DIE BERÜHMTE<br />
JAPANISCHE PRODUKT-<br />
QUALITÄT IN EUROPA?<br />
ZUM BEISPIEL, INDEM<br />
MAN VERRÜCKTE<br />
HÄNDLER KENNT.<br />
UND MIT DEM INGWER?<br />
Gari, der marinierte Sushi-Ingwer, ist als Gaumenreiniger<br />
gedacht. Man isst ihn zwischen<br />
den Nigiris, um die unterschiedlichen Fische<br />
bestmöglich zu schmecken. Aus dem gleichen<br />
Grund sollte man vor dem Besuch einer<br />
Sushi-Bar Parfum nur sparsam auftragen.<br />
MUND AUFMACHEN<br />
Sushi-Meister haben ihre Nigiri als ganzheitliches<br />
Erlebnis angelegt, Fisch und Reis sind<br />
perfekt aufeinander abgestimmt. Deshalb<br />
sollte man ein Nigiri in einem Stück essen.<br />
NICHT WARTEN<br />
Ein Nigiri ist dafür gemacht, sofort gegessen<br />
zu werden, damit die Qualität nicht leidet. In<br />
guten Sushi-Bars erhalten die Gäste ihr Nigiri<br />
manchmal direkt aus der Hand des Meisters.<br />
»The Japanese« ist das<br />
höchstgelegene japanische<br />
Restaurant der Schweiz.<br />
Dietmar Sawyere zeichnet<br />
für Sushi und Sashimi<br />
verantwortlich.<br />
Fotos: Michael Krug Photography, HENRIK NIELSEN PHOTOGRAPHY<br />
122 falstaff jun <strong>2021</strong>
gourmet / SUSHI<br />
TOP TEN<br />
SUSHI<br />
IN EUROPA<br />
Essen (fast) wie in Japan?<br />
Hier ist das möglich.<br />
THE JAPANESE RESTAURANT,<br />
ANDERMATT<br />
Dietmar Sawyere serviert im Luxushotel feinste<br />
Sushi und Sashimi. thechediandermatt.ch<br />
•<br />
HOZE, GÖTEBORG<br />
Bei José Cerdá stammt der Fisch ausschließlich<br />
aus Schweden. hozerestaurant.com<br />
•<br />
Je frischer, desto besser: Sushi-<br />
Meister Keiji Nakazawa mit<br />
einem Prachtexemplar eines<br />
Gotteslachses.<br />
Kreis: Bastardmakrele aus<br />
dem »Yoshino New York« in<br />
einem Cut, der den Umami-<br />
Geschmack verstärkt.<br />
KIRO SUSHI, LOGROÑO<br />
Im Herzen der Rioja zeigt der in Japan ausgebildete<br />
Félix Jiménez seine Künste. kirosushi.es<br />
•<br />
ENDO AT THE ROTUNDA, LONDON<br />
Der namensgebende Sushimeister zählt zu<br />
den besten des Landes. endoatrotunda.com<br />
•<br />
Die Mehrheit der Fotos stammt aus dem Buch<br />
»Sushi Shokunin« der Fotografin Andrea Fazzari.<br />
Es ist im Verlag Assouline erschienen, kostet 95<br />
Euro und ist über assouline.com erhältlich.<br />
<<br />
Spargel. Zum anderen setzt er<br />
Süßwasserfische ein, die zwar im<br />
traditionellen Sushi nicht vorkommen,<br />
aber dafür mit extremer Frische<br />
punkten: etwa Bachsaibling, den man<br />
in Japan wegen Qualitätsproblemen<br />
nicht roh essen kann, in Österreich aber in<br />
Top-Qualität bekommt. In der Regensburger<br />
Sushi-Bar »Aska« sind es Garnelen aus<br />
dem bayerischen Erding, die wohl keinen<br />
Vergleich mit Japan scheuen müssen.<br />
Die andere Grundvoraussetzung für<br />
hervorragendes Sushi ist nicht gebunden<br />
an Ländergrenzen: ein hochambitionierter,<br />
nie endender Anspruch ans eigene Handwerk.<br />
Der Begriff »Shokunin« beschreibt<br />
die Haltung des Immer-besser-Werdens: Bis<br />
zum Tod muss man sein Handwerk lernen.<br />
Berühmtes Beispiel ist Jiro Ono aus dem<br />
eingangs erwähnten Sukiyabashi Jiro: Er ist<br />
mittlerweile 95 und formt noch immer täglich<br />
Nigiri. Sein Sohn Yoshikazu, 62, und<br />
seit Jahrzehnten unter ihm in Ausbildung,<br />
darf den Fisch schneiden. <<br />
SUSHI B, PARIS<br />
Winzige, hochqualitative Sushi-Bar nahe der<br />
Nationalbibliothek. sushi-b-fr.com<br />
•<br />
SUSHI OKUDA, PARIS<br />
Der berühmte japanische Koch Toru Okuda<br />
bürgt für die hohe Qualität. sushiokuda.com<br />
•<br />
ASKA, REGENSBURG<br />
Sushi-Meister Atsushi Sugimoto kam eigens<br />
aus London in die Oberpfalz. aska.restaurant<br />
•<br />
SABI OMAKASE, STAVANGER<br />
Norwegens erstes Sushi-Restaurant mit Stern<br />
ist meist lange ausgebucht. omakase.no<br />
•<br />
SUSHI SHO, STOCKHOLM<br />
Intime Atmosphäre, herausragende Qualität –<br />
dafür steht Chef Carl Ishizaki. sushisho.se<br />
•<br />
SHIKI, WIEN<br />
Violinist und Dirigent Joji Hattori geht hier<br />
seiner zweiten Leidenschaft nach. shiki.at<br />
Fotos: Andrea Fazzari<br />
124 falstaff jun <strong>2021</strong>
SEAFOOD FROM NORWAY<br />
SUSHI, SASHIMI<br />
UND LACHS<br />
Lachs als Sushi – das ist eine norwegische Erfindung.<br />
ADVERTORIAL Fotos: © James Eric Hensley, Andres Jorgensen<br />
Heutzutage findet man Sushi<br />
kaum noch ohne Lachs – 1985<br />
war das noch ganz anders. Erstens<br />
wurde Sushi hauptsächlich<br />
in Japan verzehrt und zweitens wurde von<br />
den japanischen Sushi-Meistern kein Lachs<br />
auf deren perfekten Sushi-Reis gelegt. Hierfür<br />
gab es zwei Gründe: einerseits war der<br />
Wildlachs aufgrund seines Fettgehalts und<br />
der Konsistenz für die Zubereitung von<br />
Sushi ungeeignet und andererseits musste<br />
jeglicher Wildfisch vor dem Rohverzehr<br />
gefroren werden.<br />
Sushi ist eine 500 Jahre alte Tradition –<br />
die Verwendung von Lachs in der Sushi-<br />
Zubereitung verdanken wir aber einer<br />
Gruppe von Norwegern, die Anfang der<br />
80er-Jahre ein ambitioniertes Projekt in<br />
Japan starteten. Norwegischer Lachs fand<br />
somit Einzug in die sehr konservative<br />
Essenskultur der Japaner. Nicht umsonst ist<br />
sie Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Die<br />
Sushi-Meister stellen hohe Ansprüche an<br />
die japanische Küche, hier gelten nur drei<br />
Worte: Qualität, Qualität und nochmals<br />
Qualität. Somit wird klar, dass die Einführung<br />
des norwegischen Projekts in Japan<br />
keinem »Walk in the Park« glich. Es hat<br />
rund zehn Jahre gedauert bis die ersten<br />
Sushi-Meister vom Geschmack, dem Fettgehalt<br />
und der Qualität überzeugt waren –<br />
der norwegische Lachs war »umami«<br />
genug für die jahrhundertealte Tradition.<br />
Heute gibt es bereits über 50.000 Sushi-<br />
Restaurants außerhalb Japans und in 17<br />
der 20 wichtigsten Märkte ist Lachs die<br />
liebste Zutat in der Herstellung von Sushi.<br />
INFO<br />
Weitere Informationen unter<br />
fischausnorwegen.de<br />
jun <strong>2021</strong> falstaff 125
gourmet / NEW YORK UND SEINE AUSTERN<br />
COMEBACK<br />
DER SUPER-<br />
MUSCHEL<br />
Überfischung und Umweltverschmutzung hatten die Auster in der einstigen<br />
»Austern-Welthauptstadt« New York längst ausgerottet. Doch dank findiger<br />
Ideen und engagierter Bürger ist sie nun zurückgekehrt – und macht die<br />
Unterwasserwelt rund um die Millionen-Metropole jeden Tag ein Stück besser.<br />
TEXT ANGELIKA AHRENS<br />
Foto: Shutterstock<br />
126 falstaff jun <strong>2021</strong>
Nicht nur kulinarisch,<br />
sondern auch in<br />
ökologischer Hinsicht<br />
hat die Auster eine<br />
Sonderstellung unter den<br />
Muscheln: Jede Auster<br />
filtert und säubert Hunderte<br />
Liter Wasser pro Tag.<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
127
gourmet / NEW YORK UND SEINE AUSTERN<br />
Als Henry Hudson im Jahr<br />
1609 das heutige New York<br />
anlief, musste er sein Schiff<br />
durch 900 Quadratkilometer<br />
große Austernkolonien<br />
navigieren, ehe er an<br />
Land gehen konnte.<br />
Die Bucht des heutigen New<br />
Yorker Hafens war in früheren<br />
Tagen vor allem ein Paradies<br />
für Austern. Man könnte<br />
sogar sagen: New York war<br />
einmal die Welthauptstadt der Auster. Doch<br />
dann kam die Besiedelung, die Stadt wuchs,<br />
der Hafen wurde ausgebaut zu einem der<br />
größten der Welt und die Auster wurde verdrängt.<br />
Doch jetzt soll sie zurückkehren in<br />
die Gewässer rund um die Millionenmetropole.<br />
Eine Initiative namens »Billion Oyster<br />
Project« treibt die Wiederansiedlung von<br />
Austernriffen voran, welche nicht nur die<br />
Wasserqualität verbessern, sondern auch<br />
die Küste vor Stürmen schützen sollen.<br />
Dass die wilden Austern überhaupt wieder<br />
gedeihen, ist ein Zeichen dafür, dass sich die<br />
Wasserqualität in einem der meistgenutzten<br />
Häfen der Welt sukzessive verbessert.<br />
Bis Anfang des 20. Jahrhunderts prägte das vor<br />
der Stadt geerntete Seafood als billiger Imbiss<br />
für alle auch das Straßenbild New Yorks.<br />
DIE STRUKTUR DER<br />
AUSTERNSCHALEN<br />
BERUHIGT DAS WASSER,<br />
HILFT DABEI, WELLEN<br />
ZU BRECHEN UND KANN<br />
SO VOR STURMFLUTEN<br />
SCHÜTZEN.<br />
INSEL MIT GESCHICHTE<br />
Nebel dick wie Erbsensuppe hüllt Downtown<br />
Manhattan ein. Es ist einer dieser<br />
Tage, an dem die Freiheitsstatue von der<br />
Bildfläche verschwunden zu sein scheint<br />
und die Brooklyn Bridge sich nur schemenhaft<br />
vom Wasser abhebt. Alle paar Minuten<br />
tuten die Nebelhörner der vorbeiziehenden<br />
Schiffe: tief, langgezogen, langsam.<br />
Die »Coursen« ist eine jener Fähren, die<br />
vom Südzipfel Manhattans ablegt. Ihr Ziel<br />
ist Governors Island, eine 70 Hektar große<br />
Insel vis-à-vis der Freiheitsstatue – und eine<br />
kleine Welt für sich. Governors Island war<br />
einst ein Fischereiplatz der indigenen Ureinwohner,<br />
später Armee- und Marine-Stützpunkt.<br />
Heute ist sie ein beliebtes Freizeitareal.<br />
Tausende New Yorker kommen<br />
jedes Wochenende zum Radfahren oder<br />
picknicken – und seit einiger Zeit auch, um<br />
Fotos: Getty Images, Ullstein Bild / picturedesk.com, DON EMMERT / AFP / picturedesk.com, beigestellt<br />
128 falstaff jun <strong>2021</strong>
Auch wenn es heute kaum mehr vorstellbar<br />
scheint: »Man musste nicht<br />
weit ins flache Wasser gehen, um<br />
Austern wie reife Früchte zu pflücken«,<br />
schreibt Mark Kurlansky in seinem<br />
Buch »The Big Oyster: History on the<br />
Half Shell«. Ellis Island (wo früher die<br />
Immigranten registriert worden sind) und<br />
Liberty Island (wo heute die Freiheitsstatue<br />
steht) hießen in Kolonialzeiten noch »kleine<br />
und große Austerninsel«.<br />
Das »Billion Oyster Project« ist seit dem Beginn<br />
eine reine Bürgerinitiative, auch wenn Stadt und<br />
Staat inzwischen finanzielle Schützenhilfe leisten.<br />
DAS NEW YORKER<br />
HAFENBECKEN<br />
WAR EINST EINES DER<br />
VIELFÄLTIGSTEN UND<br />
DYNAMISCHSTEN ÖKO-<br />
SYSTEME DER ERDE.<br />
GIGANTISCHE AUSTERNBÄNKE<br />
Im fruchtbaren Wasser-Mix aus Hudson<br />
River und Atlantik gab es immer schon gewaltige<br />
Austernbänke. Als Henry Hudson<br />
im Jahre 1609 hier ankam, navigierte er<br />
seinen Dreimaster durch 900 Quadratkilometer<br />
große Austernbänke – eine Fläche,<br />
mehr als doppelt so groß wie Wien. Der<br />
New Yorker Hafen war sehr lange Zeit eine<br />
der biologisch produktivsten, vielfältigsten<br />
und dynamischsten Unterwasserwelten an<br />
der Ostküste der USA. Es gab hier so viele<br />
Austern, dass man sogar eine Straße im Financial<br />
District an der Südspitze Manhattans<br />
danach benannte: die Pearl Street.<br />
<<br />
beim »Billion Oyster Project« freiwillig mit<br />
Hand anzulegen. Ein Projekt, bei dem hier<br />
bis zum Jahr 2035 eine Milliarde (= »One<br />
Billion«) Austern angesiedelt werden sollen.<br />
Hinter den historischen Offiziersgebäuden<br />
mit ihren alten Kanonen türmen sich<br />
Berge von Austernschalen. Diese stammen<br />
von den vielen Seafood-Restaurants in der<br />
City. Darin werden Austernlarven gezüchtet<br />
und anschließend im Hafenbecken ausgesetzt,<br />
um die Bestände aufzufrischen.<br />
»Wir wollen die ursprüngliche Landschaft,<br />
wie sie einst im Hafen von New York<br />
zu finden war, wiederherstellen und den<br />
Leuten Nachhaltigkeit und Umweltschutz<br />
nahebringen«, erklärt Pete Malinowski, Direktor<br />
des »Billion Oyster Project«: »Denn<br />
riesige Austernriffe, die sich über Tausende<br />
von Jahren entwickelt haben, schützten einst<br />
die Küste von New York.«<br />
Lebendiger Umweltschutz:<br />
Schätzungen zufolge haben die<br />
Austern seit dem Beginn des<br />
Projekts im Jahr 2014 bereits<br />
über 3000 Tonnen Stickstoff aus<br />
dem Wasser gefiltert.<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
129
gourmet / NEW YORK UND SEINE AUSTERN<br />
Tonnen von Muschelschalen<br />
aus New Yorker Restaurants<br />
lagern auf Governors Island.<br />
Während die Natur ihre<br />
Säuberung übernimmt,<br />
warten diese auf ihren Einsatz<br />
bei der Rekultivierung der<br />
Austernbänke vor New York.<br />
<<br />
Diese heutige Spezialität<br />
war dabei seinerzeit<br />
längst nicht nur ein Essen für<br />
reiche Leute, sondern auch für die<br />
Armen. Straßenhändler grillten an jeder<br />
Ecke Austern, wo heute Hot Dogs angeboten<br />
werden. Und Millionen Stück wurden<br />
exportiert. Doch Anfang des 20. Jahrhunderts<br />
war Schluss mit dem Überfluss: Die<br />
Austern von New York waren aufgegessen.<br />
Der stetig wachsende Industriemüll, Abwässer<br />
und Krankheiten waren für deren<br />
Überleben ebenfalls nicht gerade förderlich.<br />
Manhattan wuchs in die Breite und<br />
in die Höhe. Sumpfig-steinige Ufer, die für<br />
Austern einst ein ideales Zuhause waren,<br />
mussten Schottwänden und Piers weichen.<br />
Aber nicht nur in New York, weltweit<br />
sind die natürlichen Austernvorkommen<br />
vielerorts dramatisch geschrumpft. Dabei<br />
sind Austern so etwas wie die Ingenieure<br />
des Ökosystems. Eine durchschnittliche<br />
Auster filtert und reinigt über ihre Kiemen<br />
mindestens 200 Liter Wasser pro Tag, oft<br />
sind es noch mehr. Zum Vergleich: Eine Ba-<br />
dewanne fasst etwa 150<br />
bis 180 Liter. Sie sind damit<br />
die Nieren des Meeres, entfernen<br />
Gifte, Schadstoffe und Krankheitserreger.<br />
Das Wasser wird klarer, es fällt<br />
mehr Licht auf den Meeresboden.<br />
Durch neue Gesetze zur Verbesserung der<br />
Wasserqualität ist das Hafenwasser in New<br />
York in den letzten Jahrzehnten sukzessive<br />
sauberer geworden. Zumindest so weit,<br />
dass gezüchtete Austern ausgesetzt werden<br />
und überleben können. Das ist der Grundstein<br />
für das »Billion Oyster Project«.<br />
DIE LEEREN SCHALEN<br />
ALLER ARTEN VON<br />
MUSCHELN AUS NEW<br />
YORKS RESTAURANTS<br />
WERDEN ZUM NEUEN<br />
ZUHAUSE FÜR DIE<br />
WILDEN AUSTERN.<br />
GOURMETS ALS VERBÜNDETE<br />
Die Schalen für die Babyaustern liefern,<br />
wie bereits gesagt, New Yorker Restaurants.<br />
»Vor der Pandemie haben wir von<br />
80 Lokalen die Austernschalen bekommen,<br />
sechs Mal die Woche wurden sie abgeholt.<br />
Derzeit fährt unser Truck nur ein Mal pro<br />
Woche zu zwölf Restaurants«, so Projektleiter<br />
Malinowski. Aber auch wenn derzeit<br />
weniger Muschelschalen gesammelt werden,<br />
lagern auf Governors Island derzeit<br />
etwa 500 Tonnen. »Sie liegen zunächst ein<br />
Jahr lang hier und werden von Wind und<br />
Wetter gereinigt«, erklärt Malinowski.<br />
»Denn wir wollen ja keine Krankheitserreger<br />
auf unsere Jungtiere übertragen.«<br />
Hier finden sich hauptsächlich Austernschalen<br />
von Tieren, die von der Ostküste<br />
stammen. Aber auch welche von der Westküste<br />
sowie Jakobsmuscheln und Venusmuscheln<br />
sind darunter. Schätzungen zufolge<br />
wurden vor Covid in New York pro Woche<br />
eine halbe Million Muscheln verzehrt.<br />
Und den Austernlarven ist es herzlich egal,<br />
welche Muschel ihr neues Zuhause ist. Sie<br />
Fotos: Shutterstock, Katie Orlinsky for The Pew Charitable Trusts, Thomas Ramstorfer / First Look / picturedesk.com,<br />
Angelika Ahrens, Robina Taliaferrow<br />
130 falstaff jun <strong>2021</strong>
DELIKATESSE<br />
MIT ÖKO-BONUS<br />
Gerade in Europa darf der<br />
Verzehr von Austern eigentlich<br />
als gute Tat gelten<br />
In Säcken oder Käfigen wird<br />
die Austern-Saat – mit<br />
alten Muschelschalen<br />
als Basis – versenkt.<br />
Der ökologische<br />
Erfolg entlohnt die<br />
freiwilligen Helfer<br />
für die Mühen der<br />
Handarbeit.<br />
EXQUISIT UND NACHHALTIG<br />
Austern punkten nicht nur als Delikatesse,<br />
sondern auch als nachhaltige Proteinquelle<br />
mit Öko-Bonus – vor allem in Europa: Denn<br />
zum Unterschied von Nordamerika, wo noch<br />
immer etwa die Hälfte der Austern aus Wildfang<br />
stammt und Überfischung damit ein allgegenwärtiges<br />
Thema ist, stammen Austern<br />
in Europa fast ausschließlich aus Aquakulturen.<br />
Diese sind nicht nur umweltverträglich,<br />
sondern helfen sogar bei der Säuberung der<br />
sie umgebenden Gewässer. Die Austernzucht<br />
ist zudem, da sie fast ausschließlich<br />
in Handarbeit erledigt werden muss, auch<br />
nachhaltiger (und kostspieliger) als andere<br />
Formen von Sea-Farming. Nicht umsonst gibt<br />
es vom WWF punkto nachhaltigen Fisch- und<br />
Seafood-Kaufs nur drei vorbehaltlose Empfehlungen<br />
für Genuss mit gutem Gewissen:<br />
Karpfen, Wels – und eben Austern.<br />
brauchen nur eine passende Oberfläche,<br />
an der sie andocken können. Hauptsache,<br />
diese ist reich an Calciumcarbonat.<br />
Das 30-köpfige Team des »Billion Oyster<br />
Project« befruchtet im Labor zunächst<br />
Keimzellen in Wassertanks. Die dabei<br />
entstehenden Larven werden mit Algenkulturen<br />
versorgt und nach zwei bis drei<br />
Wochen in Tanks zu den Restaurant-Schalen<br />
gesetzt. Das »Andocken« gelingt in bis<br />
zu 40 Prozent der Fälle.<br />
Seit dem Start des Projekts 2014 konnten<br />
so schon 50 Millionen Austern in kleinen<br />
Säcken oder schwimmenden Metallkäfigen<br />
im Hafen von New York ausgesetzt werden.<br />
Und die Wasserqualität<br />
hat sich dadurch offenbar<br />
bereits weiter verbessert. Denn vor<br />
Kurzem wurden große Vorkommen wilder<br />
Austern an Brückenpfeilern gefunden. Malinowski:<br />
»Wir haben Tausende von Austern<br />
pro Quadratmeter gezählt – gewaltig!«<br />
NATÜRLICHE WELLENBRECHER<br />
Aber können Austernriffe, wie erhofft, die<br />
gut 800 Kilometer Küstenlinie von New<br />
York tatsächlich vor künftigen Stürmen<br />
und Hurrikans schützen? »Die Riffe<br />
können die Wellen brechen, bevor sie auf<br />
Land treffen und so Schäden mindern«,<br />
so Malinowski. Das funktioniert aber vor<br />
allem an flachen Küstenstrichen wie etwa<br />
Jamaica Bay in Brooklyn. »Im unteren Teil<br />
von Manhattan ist das Wasser nicht flach<br />
genug. Man würde ein riesiges Austernriff<br />
benötigen, zwölf Meter von Grund<br />
auf«, erklärt Malinowski. Aber bei einem<br />
weiteren Projektabschnitt, der den Stadtteil<br />
Staten Island schützen soll, würden die gezüchteten<br />
Riffe bereits eine Rolle spielen.<br />
Für Feinschmecker ist die Initiative jedenfalls<br />
eine Aufforderung, mehr Austern zu konsumieren<br />
– mit winzigen Abstrichen: »Wenn<br />
man in Austernfarmen gezüchtete Tiere verzehrt,<br />
belastet man damit nicht die Umwelt<br />
und tut seinem Körper Gutes«, erklärt Projektleiter<br />
Pete Malinowski. Die jungen, vor<br />
Manhattan neu gezüchteten Austern seien<br />
hingegen nicht essbar – das Wasser rund<br />
um die Millionenmetropole ist nach wie vor<br />
zu schmutzig, was die Austern ungenießbar<br />
mache. Es wird also noch einige Zeit dauern,<br />
bis wieder fliegende Austernhändler die New<br />
Yorker Straßen bevölkern.<br />
ANGELIKA AHRENS<br />
Die ehemalige ORF-Star-<br />
Moderatorin lebt seit<br />
vielen Jahren mit<br />
ihrem Ehemann,<br />
dem Küchenchef<br />
Kurt Gutenbrunner,<br />
in New York und<br />
arbeitet als freie<br />
Journalistin.<br />
<<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
131
gourmet / WISSENSCHAFT<br />
SO WICHTIG<br />
IST OMEGA 3<br />
Sie werden mit einem langen Leben verbunden und zählen zu<br />
den Stars der gesunden Ernährung: die Omega-3-Fettsäuren.<br />
Aber wie sehr unterstützen die vor allem in Meeresfrüchten und<br />
Fisch enthaltenen Fettsäuren unsere Gesundheit wirklich?<br />
TEXT MARLIES GRUBER<br />
ILLUSTRATION GINA MÜLLER<br />
132 falstaff jun <strong>2021</strong>
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
133
gourmet / WISSENSCHAFT<br />
Fett spielt eine zentrale Rolle beim<br />
Essen. Es ist der Geschmacksträger<br />
schlechthin, oft aufs Erste<br />
nicht erkennbar, macht satt und<br />
verleitet trotzdem dazu, mehr zu<br />
essen. Einmal gut gespeichert, bedarf es einigen<br />
Aufwands, es wieder loszuwerden. Das<br />
Image von Fett schwankt zwischen »good<br />
cop« und »bad cop«. Denn während sich die<br />
Rehabilitation von gesättigten Fettsäuren<br />
trotz vielversprechender Datenlage schwierig<br />
gestaltet, werden ungesättigte und hier vor<br />
allem die mehrfach ungesättigten Fettsäuren<br />
nach wie vor besonders ins Scheinwerferlicht<br />
gestellt. Dabei brauchen wir die einen wie die<br />
anderen. Denn Fettsäuren sind nicht nur<br />
Energieträger, wir benötigen sie auch zum<br />
Aufbau von Zellen sowie als Ausgangs-<br />
Substanz für Stoffe wie Hormone und Stoffwechselprodukte.<br />
Offiziell wird empfohlen, knapp ein Drittel<br />
der täglichen Kalorien über Fette aufzunehmen.<br />
In der Praxis ist es freilich etwas<br />
mehr. Und es mehren sich die Stimmen, die<br />
meinen, dass das auch weniger tragisch sei,<br />
solange die generelle Energiebilanz stimmt.<br />
Denn neben der Gesamtmenge kommt es<br />
auf das Verhältnis der verschiedenen Fettsäure-Typen<br />
an. Hier gilt die Drittel-Regel:<br />
Die Fette sollen sich demnach in je ein Drittel<br />
gesättigt, einfach ungesättigt und mehrfach<br />
ungesättigt aufteilen. In die letztere<br />
Gruppe fallen die Omega-3-Fettsäuren, die<br />
gemeinsam mit den Omega-6-Fettsäuren<br />
eine Sonderstellung einnehmen, weil unser<br />
Körper ein paar dieser mehrfach ungesättigten<br />
Fettsäuren nicht selbst herstellen<br />
kann. Sie sind, im wahrsten Sinn des Wortes,<br />
essenziell, das heißt, sie müssen über die<br />
Nahrung aufgenommen werden.<br />
SURF’N’TURF<br />
Konkret stehen drei Omega-3-Fettsäuren<br />
im Zentrum des Interesses: die kurzkettige<br />
Alpha-Linolensäure (ALA) sowie die beiden<br />
langkettigen Fettsäuren Eicosapentaensäure<br />
(EPA) und Docosahexaensäure (DHA).<br />
ALA kommt in pflanzlichen Nahrungsmitteln<br />
wie Walnüssen, Leinöl und Rapsöl vor<br />
und kann vom menschlichen Körper in EPA<br />
und DHA umgewandelt werden – wenn<br />
auch nur in eher kleinem Maßstab. Die<br />
langkettigen Omega-3-Fettsäuren sind aber<br />
sowieso auch in fettreichen Meeresfischen<br />
wie Lachs, Thunfisch, Hering, Makrele<br />
<<br />
134 falstaff jun <strong>2021</strong>
DASS DER MENSCH OMEGA-3-FETTSÄUREN BRAUCHT, IST<br />
ERWIESEN. GERADE AM ANFANG DES LEBENS. AUCH DIE<br />
POSITIVE WIRKUNG AUF DIE BLUTFETTE IST BELEGBAR.<br />
UMSO BESSER, DASS SICH OMEGA-3-FETTSÄUREN IN WEIT<br />
MEHR NAHRUNGSMITTELN IN AUSREICHENDER MENGE<br />
FINDEN ALS MAN GEMEINHIN DENKT.<br />
und Sardine sowie in etwas geringerem<br />
Umfang in Meeresfrüchten und Krustentieren<br />
enthalten, etwa in Miesmuscheln, Austern,<br />
Langusten und Garnelen. Zudem enthalten<br />
auch Algen die genannten Fettsäuren.<br />
Eine weitere interessante und oft unterschätzte<br />
Quelle für Omega-3-Fettsäuren ist<br />
zudem Fleisch. Es enthält nicht nur gesättigte,<br />
sondern auch beachtliche Mengen an<br />
mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Rund<br />
die Hälfte der aufgenommenen Omega-<br />
3-Fettsäuren beziehen Menschen in Australien<br />
Schätzungen zufolge aus Fleisch, vor<br />
allem Rindfleisch. Dabei wirken sich Biound<br />
Weidehaltung positiv aus, weil die Rinder<br />
mehr Gras, Heu und Leguminosen wie<br />
Klee zu fressen bekommen. Das kommt<br />
ihrem Stoffwechsel entgegen und führt zur<br />
besseren Fettsäure-Zusammensetzung.<br />
EINE HERZENSANGELEGENHEIT<br />
Die verschiedenen Fettsäuren sind auch für<br />
unseren Organismus relevant. So ist DHA<br />
für die Gehirnentwicklung beim Ungeborenen<br />
und in den ersten zwei Lebensjahren<br />
wichtig. Bei Kindern mit ADHS zeigen<br />
Omega-3-Fettsäuren – entgegen entsprechenden<br />
Annahmen – jedoch keinen Nutzen.<br />
Auch für einen Effekt bei Depressionen<br />
liegen keine harten Belege vor.<br />
Ihren Nimbus haben die langkettigen<br />
Omega-3-Fettsäuren aber ohnehin vor<br />
allem deswegen, weil sie schon seit langer<br />
Zeit als wirksame Waffe gegen koronare<br />
Herzkrankheiten im Gespräch sind. Der<br />
aktuellen Datenlage zufolge verbessern sie<br />
das Blutfettprofil, indem DHA und EPA<br />
den Triglyceridspiegel senken und ALA das<br />
»böse« Cholesterin (LDL). Wahrscheinlich<br />
reduziert ALA auch das Gesamtcholesterin<br />
und wahrscheinlich sind DHA und EPA in<br />
der Lage, Bluthochdruck zu verringern.<br />
MEHR IST NICHT IMMER BESSER<br />
Wenn es um die harten Endpunkte geht,<br />
erwiesen sich Extra-Portionen von Omega-<br />
3-Fettsäuren jedoch als kaum wirkungsvoll,<br />
wie vor gut drei Jahren eine große Meta-<br />
Analyse von randomisierten Interventionsstudien<br />
belegte: Sie reduzieren wahrscheinlich<br />
weder das Auftreten eines Schlaganfalls,<br />
noch senken sie das Risiko für einen<br />
Herzinfarkt oder jenes, frühzeitig zu sterben.<br />
Und sie beeinflussen wahrscheinlich<br />
auch nicht das Risiko für verschiedene<br />
Krebserkrankungen. Auch Menschen, die<br />
bereits einen Herzinfarkt hatten, profitieren<br />
nicht von mehr Omega-3-Fettsäuren. Denn<br />
zusätzliche Omega-3-Fettsäuren können<br />
wahrscheinlich nicht vor weiteren Herzinfarkten<br />
oder Schlaganfällen schützen. Das<br />
alles wäre von einer singulären Substanz<br />
auch recht viel verlangt. Ein zusätzlicher<br />
Konsum ist also nicht nötig und auch nicht<br />
notwendig. Denn die mittlere tägliche<br />
Zufuhr der langkettigen Omega-3-Fettsäuren<br />
liegt in Österreich bei Frauen bei 232<br />
Milligramm und bei Männern bei 288 Milligramm.<br />
Laut den Leitlinien der Deutschen<br />
Gesellschaft für Ernährung sind zur Fettzufuhr<br />
und Prävention ausgewählter ernährungsmitbedingter<br />
Krankheiten 250 Milligramm<br />
EPA und DHA empfohlen. <<br />
Weitere Food-Facts<br />
aus der Welt der Wissenschaft:<br />
falstaff.com/science<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
135
KÜCHENZETTEL<br />
Gourmet-Autor<br />
SEVERIN CORTI<br />
DER TANZ<br />
DER GARNELEN<br />
Drunken Prawns ist ein Klassiker der Hongkong-Küche,<br />
der ganz einfach zu machen ist und toll schmeckt –<br />
aber eine ziemlich dunkle Geschichte hat.<br />
A<br />
ch herrje, schon wieder so<br />
ein Text, der wütende Reaktionen<br />
hervorrufen wird.<br />
Dabei ist das aktuelle<br />
Rezept eines, das sich die<br />
meisten Leser wohl noch so gern gefallen<br />
lassen – die knackigen und grätenfreien<br />
Garnelen gelten den Österreichern schließlich<br />
als bevorzugte Delikatesse aus dem<br />
Meer. Dass ihre Zucht in Südostasien (wo<br />
fast alle hierzulande verkauften Tiere herstammen)<br />
ein schmutziges, für die Umwelt<br />
nachhaltig verheerendes Business sein kann,<br />
steht auf einem anderen Blatt. Wildgarnelen<br />
aus nachhaltigem Fang kosten zwar mehr,<br />
sie schmecken aber auch unvergleichlich<br />
viel besser. Eine Alternative sind auch Bio-<br />
Zuchtgarnelen.<br />
Gar nicht harmlos ist aber die Idee, die<br />
hinter dem Rezept steht. Sie stellt dar, wie<br />
in vielen Regionen Ostasiens mit Tieren<br />
umgegangen wird, die für die Küche<br />
bestimmt sind. Während in unseren Breiten<br />
die Allgegenwart des Todes, die mit dem<br />
Konsum von Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten<br />
einhergeht, nach Kräften unter den<br />
Teppich gekehrt wird und Wegschauen als<br />
Vorbedingung für einen »gesunden Appetit«<br />
gilt, haben sie in China keine Scheu,<br />
der Wahrheit ins Antlitz zu blicken. Im<br />
Gegenteil: Ein chinesischer Markt wird<br />
dem westlichen Besucher auf den ersten<br />
Blick oft wie eine Tierhandlung erscheinen.<br />
Von Schweinen und Ferkeln über Enten<br />
und Hühner bis zu Fischen und Meeres-<br />
früchten wird das, was als qualitätsvolles<br />
Lebensmittel gilt, vorzugsweise lebendig<br />
dargeboten – und auf Wunsch vor Ort<br />
geschlachtet, gerupft, ausgenommen. Hat<br />
den erheblichen Vorteil, dass man dem Tier<br />
schon vorab ansieht, ob es aus guter, pfleglicher<br />
Haltung stammt. Und, wie wir seit<br />
mindestens einem Jahr wissen, den Nachteil,<br />
dass Viren auf diese Art wohl viel leichter<br />
von einer Spezies auf eine andere überspringen<br />
können – mit bekannt fatalen<br />
Konsequenzen.<br />
Bei den »betrunkenen Garnelen« geht es<br />
aber noch einmal um etwas anderes: Das<br />
südchinesische Originalrezept verlangt nicht<br />
nur, dass die Garnelen lebendig in Reiswein<br />
mariniert werden, die benebelten Krustentiere<br />
werden danach in die heiße Pfanne<br />
geworfen, auf dass sie ebenda ein<br />
»beschwingtes Tänzchen« hinlegen, wie es<br />
auf einer kantonesischen Website heißt. Man<br />
kann nur hoffen, dass die Wirbellosen durch<br />
den Alkohol so weggetreten sind, dass sie<br />
nicht mitbekommen, wie ihnen da geschieht.<br />
Abschließend noch zwei Einkaufstipps:<br />
Der dichte Krustentiergeschmack, den wir<br />
bei Garnelen so lieben, kommt unvergleichlich<br />
besser heraus, wenn die Tierchen mitsamt<br />
Panzer und Kopf gebraten werden.<br />
Und: beim Einkauf darauf achten, dass sie<br />
aus Salzwasserzucht stammen oder, noch<br />
besser, aus Wildfang. Garnelen aus Süßwasserzucht<br />
(»freshwater«) sind zwar deutlich<br />
günstiger, im Geschmack aber entscheidend<br />
weniger attraktiv.<br />
DRUNKEN PRAWNS<br />
wie in Hongkong<br />
(für 4 Personen)<br />
ZUTATEN<br />
24 mittelgroße Tigerprawns mit Kopf (aufgetaut)<br />
1 daumengroßes Stück Ingwer<br />
2 Knoblauchzehen<br />
10–12 getrocknete, kleine Chilischoten (Bird’s Eye)<br />
600 ml Mijiu (chinesischer Reiswein, aus dem<br />
Asia-Laden)<br />
1 EL Zucker<br />
Salz<br />
Pfeffer<br />
Pflanzenöl zum Braten<br />
1 Bund Koriander<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Die Garnelen mit einem scharfen Messer entlang<br />
des Rückens so einritzen, dass der Darm (sieht<br />
wie eine dunkle Ader aus) freiliegt. Unter fließendem<br />
Wasser säubern, abtropfen lassen und<br />
die Garnelen für 30 Minuten in einer Schüssel<br />
mit dem Reiswein marinieren.<br />
– Ingwer schälen – die braune Haut lässt sich<br />
besonders sparsam mittels eines Teelöffels<br />
abschaben –, Knoblauch schälen und beides<br />
möglichst fein hacken.<br />
– Etwas Öl in einem Wok erhitzen, Ingwer und<br />
Knoblauch bei milder Hitze anrösten. Garnelen<br />
aus der Marinade heben, Hitze auf das Maximum<br />
erhöhen und die Krustentiere samt Chilis<br />
zugeben. Gut eine Minute bei größter Hitze<br />
und mehrmaligem Umrühren braten, dann<br />
Reiswein zugeben und, wenn die Küchensituation<br />
es erlaubt, kurz flambieren. Für eine Minute<br />
stark kochen lassen, mit Salz, Zucker und<br />
Pfeffer würzen. Brennheiß und mit Koriander<br />
bestreut servieren.<br />
Fotos: Johannes Kernmayer, Lena Staal<br />
136 falstaff jun <strong>2021</strong>
FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />
Gewürztraminer Les Pucelles 2018,<br />
Meyer, Elsass<br />
So funky kann Gewürztraminer sein, wenn<br />
er von einem Meister des Natural Wine<br />
wie Patrick Meyer stammt! Ein Feuerwerk<br />
exotischer Aromen, wie gemacht für<br />
asiatische Küche. weinskandal.at, € 20,–<br />
viniculture.de (2019), € 19,90<br />
Gesammelte Rezepttipps<br />
von Severin Corti unter<br />
falstaff.com/corti<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
137
gourmet / COSTAS SPILIADIS<br />
Alle Teile der Serie unter<br />
falstaff.com/sterne-millionaere<br />
SERIE<br />
DIE<br />
RESTAUR ANT-<br />
MILLIONÄRE<br />
TEIL 13<br />
ESTIATORIO<br />
MILOS<br />
STEINREICH<br />
MIT FISCH<br />
Der gebürtige Grieche Costas Spiliadis eröffnete im Jahr 1979 sein erstes<br />
Fischrestaurant in Montreal – doch kaum jemand hätte damals auf ihn<br />
und seine Idee gesetzt. Heute besitzt Spiliadis ein Gastronomie-Imperium<br />
mit mehr als einem halben Dutzend Lokalen in der ganzen Welt.<br />
TEXT HERBERT HACKER<br />
W<br />
er viel in der Welt<br />
herumkommt und<br />
gute Fischrestaurants<br />
liebt, der kennt ihn<br />
beinahe zwangsläufig:<br />
Costas Spiliadis. Seine Lokale heißen<br />
allesamt »Estiatorio Milos« und sind über<br />
die ganze Welt verstreut – man findet sie<br />
u.a. in Montreal, Athen, Las Vegas, Miami,<br />
London und gleich zweimal in New York.<br />
Die Karriere von Costas Spiliadis, 73,<br />
entspricht dem klassischen Klischee des<br />
Tellerwäschers, der es zum Millionär<br />
gebracht hat. Um genauer zu sein: Es ist die<br />
Geschichte eines Mannes, der als Sohn eines<br />
pensionierten Militärrichters ohne Geld<br />
nach New York auswanderte, um dort zu<br />
studieren. Etwas später übersiedelte er nach<br />
Kanada, wo er sein erstes »Estiatorio<br />
Milos« eröffnete – der Grundstein eines<br />
heute weltweit verzweigten Gastronomie-<br />
Imperiums.<br />
Costas Spiliadis stammt aus der griechischen<br />
Hafenstadt Patras. Als er im Alter von<br />
»Milos«-Spezialität: Hauchdünn geschnittene<br />
und frittierte Auberginen und Zucchini, serviert<br />
mit paniertem Feta und Tsatsiki.<br />
19 Jahren in New York ankam, hatte er nur<br />
zwei Koffer mit Kleidung und Büchern bei<br />
sich. Heute sagt er: »Ich war damals<br />
verängstigt, nervös und total eingeschüchtert.«<br />
Der junge Grieche wohnte zunächst in<br />
einem kleinen Zimmer in Manhattan – um<br />
dort ans Fenster zu gelangen, musste er<br />
über sein Bett klettern. Spiliadis war mehr<br />
oder weniger mittellos und kochte für sich<br />
selbst – mit Vorliebe Hühnerhälse, denn die<br />
kosteten nur 15 Cent das Kilo.<br />
Spiliadis studierte damals Soziologie an<br />
der University of Maryland, doch nach vier<br />
Jahren gab er auf und verließ New York<br />
– da er an politischen Aktivitäten teilgenommen<br />
hatte, bekam Spiliadis Probleme<br />
mit seinem Studentenvisum. Deshalb<br />
übersiedelte er 1971 schließlich nach<br />
Montreal. An Kanada faszinierte ihn die<br />
liberale und weltoffene Atmosphäre, als<br />
griechischer Einwanderer wurde er dort<br />
mehr geschätzt als in den USA. Er studier te<br />
noch einige Zeit weiter und half<br />
<<br />
Fotos: Tim Atkins. Sabin Orr<br />
138 falstaff jun <strong>2021</strong>
Von der griechischen<br />
Hafenstadt Patras aus<br />
eroberte er mit simplem<br />
Seafood die Kulinarik-Welt:<br />
Costas Spiliadis, Herr über die<br />
»Estiatorio Milos«-Lokale.<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
139
gourmet / COSTAS SPILIADIS<br />
Ob wie hier in<br />
New York oder in<br />
einem der anderen »Milos«-<br />
Restaurants, immer gilt:<br />
What you see is what you get<br />
– jeder Gast kann sich<br />
»seinen« Fisch oder »sein«<br />
Seafood selbst aussuchen.<br />
<<br />
nebenbei bei der Gründung von »Radio<br />
Center-Ville« mit, einem lokalen Sender, bei<br />
dem er eine tägliche Show mit Nachrichten,<br />
Interviews und kulturellen Informationen<br />
für Griechen im Ausland moderierte.<br />
Schließlich entschloss er sich, in Montreal<br />
ein Restaurant aufzmachen – wovon ihm<br />
viele Bekannte allerdings abgeraten hatten,<br />
denn Spiliadis konnte damals kein bisschen<br />
kochen. Zusammen mit einem Tellerwäscher<br />
stellte er sich dennoch an den Herd.<br />
»Um zu beweisen, dass die griechische<br />
Küche und Kultur nicht so schlecht sind,<br />
wie alle dachten«, sagte er vor Jahren in<br />
einem Interview mit der New York Times.<br />
Das erste »Estiatorio Milos« war ein<br />
einfaches Lokal mit einfachen Fischgerichten.<br />
Mit Haute Cuisine hatte Spiliadis<br />
damals rein gar nichts am Hut – und das ist<br />
KAUM ZU GLAUBEN,<br />
ABER WAHR: ALS<br />
COSTAS SPILIADIS SEIN<br />
ERSTES RESTAURANT<br />
ERÖFFNETE, KONNTE<br />
ER NOCH NICHT EINMAL<br />
RICHTIG KOCHEN.<br />
Frisches Sashimi auf Eis: Bei Costas Spiliadis<br />
isst das Auge immer mit – entsprechend<br />
werden die Köstlichkeiten angerichtet.<br />
auch heute noch so. Von kulinarischen<br />
Moden wie der Molekularküche oder der<br />
neuen, innovativen, kalifornischen Küche<br />
hat Spiliadis nie etwas gehalten, er ignorierte<br />
sie einfach. Das Kochen brachten ihm<br />
Freunde bei, manchmal rief er auch seine<br />
Mutter in Griechenland wegen eines<br />
Rezeptes an. Ihm ging es immer um das<br />
Authentische, um akribisch zubereitete<br />
Gerichte auf Basis der griechischen Küche.<br />
Sein Motto lautete damals genauso wie<br />
heute: Der Geschmack entsteht nicht im<br />
Kopf, sondern im Mund.<br />
EINFACHHEIT IN PERFEKTION<br />
Diesem Erfolgsrezept blieb er bis heute treu.<br />
Spiliadis’ Restaurants heißen nicht nur alle<br />
»Milos«, sie bieten auch – egal, ob in New<br />
York, Athen oder London – ein mehr oder<br />
weniger einheitliches Angebot: exzellente<br />
Meeresfrüchte, auf Eis präsentiert, aus<br />
denen sich jeder Gast selbst aussuchen kann,<br />
was für ihn zubereitet werden soll. Die<br />
maritimen Delikatessen, darunter auch ganz<br />
seltene Fische und Muscheln, werden nicht<br />
einfach irgendwie zubereitet – es muss<br />
perfekt sein, reduziert auf den wesentlichen<br />
Geschmack des Produkts. Darüber wacht<br />
Spiliadis wie ein Besessener. Sein chronischer<br />
Hang zur Perfektion umfasst alles, was er<br />
Fotos: Getty Images, mauritius images / Alamy / James Newton-VIEW, Tim Atkins, Adrien Wiliams<br />
140 falstaff jun <strong>2021</strong>
Das »Estiatorio Milos« in Montreal<br />
war das erste Lokal von Costas<br />
Spiliadis (links). Ob Lachs-Tatar,<br />
Austern, Muscheln oder<br />
Meeresschnecken: Es geht immer<br />
um den authentischen Geschmack.<br />
ESSEN BEI »MILOS«<br />
Das Fisch-Imperium<br />
des Costas Spiliadis<br />
(estiatoriomilos.com)<br />
ESTIATORIO MILOS, MONTREAL<br />
Die Keimzelle des Milos-Imperiums, bereits<br />
im Jahr 1979 eröffnet und bis heute ein Fixpunkt<br />
für Fischliebhaber in Montreal.<br />
5357 ave. du Parc, Montreal, Kanada<br />
ESTIATORIO MILOS, NEW YORK<br />
1997 als erstes Restaurant in den USA<br />
eröffnet, unmittelbar am Südende des<br />
Central Park gelegen.<br />
125 West 55th Street, New York, NY<br />
sieht, schmeckt oder<br />
besitzt. Davon kann<br />
auch Sohn George, der in<br />
der Milos-Gruppe eine<br />
leitende Funktion hat, ein Lied<br />
singen. Es sei nicht einfach, für seinen<br />
Vater zu arbeiten, versichert George<br />
Spiliadis immer wieder, man nehme nur das<br />
Beispiel mit den Blumen. Der Senior will,<br />
dass in all seinen Lokalen ein riesiger<br />
Blumenstrauß weithin sichtbar aufgestellt<br />
wird. Die Blumen müssen perfekt arrangiert<br />
sein – und das ist teuer, sagt der Sohn:<br />
»1000 Dollar pro Blumenstrauß, 52<br />
Wochen im Jahr. Wissen Sie, wie viele<br />
Garnelen wir verkaufen müssen, um alleine<br />
die Blumen zu bezahlen?«<br />
»Für das, was ich meinen Gästen in Rechnung<br />
stelle, erwarten die Leute Perfektion«,<br />
meint dazu der Senior. »Ich habe nichts<br />
anderes, bin kein Sternekoch. Die Leute<br />
beurteilen mich nach ihrer Erfahrung.«<br />
Mit dieser Einstellung gelang dem<br />
manischen Qualitätsfanatiker nicht zuletzt<br />
auch eine sagenhafte Expansion. Nachdem<br />
sich sein erstes Lokal in Montreal im Laufe<br />
der Jahre zu einem der besten Fischrestaurants<br />
Kanadas entwickelt hatte, eröffnete<br />
Costas Spiliadis in den Jahren danach ein<br />
»Estiatorio Milos« nach dem anderen. 1997<br />
startete Spiliadis in<br />
New York City, das<br />
Lokal wurde schon nach<br />
kürzester Zeit von der New<br />
Yorker Society in Beschlag<br />
genommen. 20<strong>04</strong> eröffnete er in Athen im<br />
Rahmen der Olympischen Spiele sein drittes<br />
»Milos«. Es folgten Restaurants unter<br />
anderem in Las Vegas, Miami, London und<br />
Los Cabos in Mexiko. Alle präsentieren<br />
griechische Produkte, Küche und Stil auf<br />
üppige und extravagante Weise. 2019 wurde<br />
in New York am Hudson Yards das zweite<br />
»Milos« eröffnet. Ein Gastronomie-Imperium<br />
mit Ablegern in aller Welt war entstanden.<br />
GASTRO-BOTSCHAFTER<br />
In den amerikanischen Medien wird Costas<br />
Spiliadis gerne als der Mann bezeichnet,<br />
»der wie kein zweiter die Bedeutung des<br />
griechischen Essens weltweit verändert<br />
hat«. David McMillan, selbst gefeierter<br />
Gastronom aus Montreal und Freund des<br />
griechischen Lokal-Multis, bringt es auf<br />
den Punkt, wenn er sagt: »Vor Milos war<br />
ein griechisches Restaurant nicht mehr als<br />
ein Ort, an dem ein paar Leute mit<br />
Papiertüten vor einem Fleischspieß standen.<br />
Dank Costas Spiliadis ist das jetzt ein<br />
bisschen anders.«<br />
<<br />
ESTIATORIO MILOS, ATHEN<br />
20<strong>04</strong> im Zentrum von Athen eröffnet –<br />
im Umfeld der Olympischen Spiele.<br />
46, Leof. Vasilissis Sofias, Athen<br />
ESTIATORIO MILOS, LAS VEGAS<br />
Im gigantischen Hotel-Komplex des<br />
Venetian gelegen.<br />
3355 S Las Vegas Blvd.<br />
Las Vegas, NV 89109<br />
ESTIATORIO MILOS, MIAMI<br />
Gilt als bestes Fischrestaurant in Miami.<br />
30 1st Street, Miami, Florida<br />
ESTIATORIO MILOS, LONDON<br />
Seit 2015 eine Institution – im Herzen der<br />
Metropole gelegen.<br />
1 Regent Street St. James, SW1Y 4NR<br />
UK, London<br />
ESTIATORIO MILOS, HUDSON YARDS<br />
Erst 2019 im hippen Stadtentwicklungsgebiet<br />
Hudson Yards im Westen von<br />
Manhattan eröffnet.<br />
20 Hudson Yards, 5. Stock, New York<br />
ESTIATORIO MILOS, LOS CABOS<br />
Im schicken Four Seasons Resort nahe dem<br />
mexikanischen Ferienparadies Cabo San<br />
Lucas gelegen.<br />
Costa Palmas San José del Cabo<br />
23570 La Ribera, Mexiko<br />
fourseasons.com/loscabos<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
141
gourmet / ESSAY<br />
KRAKEN<br />
ZUM KUSCHELN<br />
Seit jeher übt die Unterwasserwelt auf uns Menschen eine unvergleichliche<br />
Faszination aus. Diese wird umso größer, je mehr sich der Mensch die<br />
Möglichkeiten verschafft, dort zu Gast zu sein. Fest steht damit aber auch:<br />
Wir unterschätzen die Unterwasser-Mitbewohner unseres Planeten jetzt<br />
vielleicht noch mehr als zu Zeiten, in denen sie uns ein Rätsel sein mussten.<br />
Alles Leben, so viel steht fest,<br />
kommt aus dem Meer.<br />
Zugleich birgt dieses Urelement<br />
des Daseins bis heute<br />
unzählige ungelöste Mysterien,<br />
vor allem, weil die Erkundung dieses<br />
Ökosystems und seiner Bewohner mit<br />
großen Schwierigkeiten verbunden ist.<br />
Lange Zeit galt deshalb das maritime<br />
Leben als die große Unbekannte, eine<br />
geheimnisvolle, exotische Sphäre, die nicht<br />
nur Nahrung barg, sondern in der auch<br />
Schrecken und Gefahren schlummerten,<br />
bedrohliche Monster, die den Seefahrern<br />
nach dem Leben trachteten. An Land kam<br />
die Wissenschaft der Evolution immer mehr<br />
auf die Schliche, die Tiefe und Weite der<br />
Ozeane blieb für die Forschung hingegen<br />
ein Enigma: eine schweigende Welt, der<br />
keinerlei Informationen zu entlocken<br />
waren. Das änderte sich erst langsam durch<br />
technische Hilfsmittel, die es den Menschen<br />
erlaubten, für eine gewisse Zeit in das<br />
große Unbekannte vorzudringen. Seitdem<br />
kommen die Wissenschaftler nicht mehr<br />
aus dem Staunen heraus.<br />
KLUGHEIT IM VERBORGENEN<br />
Hatten Meeresbewohner zuvor als kalte,<br />
gedankenlose und nur von Instinkten geleitete<br />
Lebewesen gegolten, so stellte sich allmählich<br />
heraus: Sie spüren Schmerzen, verfügen<br />
über ein Gedächtnis, kommunizieren<br />
auf vielfältige Art miteinander und zeigen<br />
ein zum Teil ausgeprägtes Sozialverhalten.<br />
Sie können Laute von sich geben, und sie<br />
können hören. Das bewies der österreichische<br />
Verhaltensforscher und spätere Nobelpreisträger<br />
Karl von Frisch, der seinem<br />
142 falstaff jun <strong>2021</strong>
JOACHIM RIEDL<br />
ist Journalist,<br />
Schrift steller und<br />
Ausstellungsgestalter.<br />
Bis 2020 leitete er<br />
das Wiener Büro und<br />
die Österreich-Seiten<br />
der Wochenzeitung<br />
DIE ZEIT.<br />
Illustration: Gina Mueller<br />
blinden Wels Xaverl beibrachte, auf Pfeifsignale<br />
zu reagieren. Der US-ame rikanische<br />
Verhaltensforscher Jonathan Balcombe<br />
behauptet sogar, viele Arten in den Ozeanen<br />
kämen mit ihrer Intelligenz Primaten nahe,<br />
den nächsten Verwandten der Menschen.<br />
Diese Erkenntnisse bringen allerdings<br />
auch ein ethisches Problem mit sich, das<br />
den gewohnten Umgang mit der maritimen<br />
Bevölkerung infrage stellt. Tierschutzgesetze<br />
müssten angesichts der achtlosen Art, mit<br />
der die Meere ausgebeutet werden, auch für<br />
Fische und Krustentiere gelten. Bis sich<br />
diese Einsicht durchgesetzt hat, dürfte es<br />
indes noch dauern. Es fehlt einfach an<br />
Wissen, das veranschaulicht, wie hoch<br />
entwickelt die Meeresbewohner sind.<br />
DER KUSS DES OKTOPUS<br />
Für die Psychologin Sy Montgomery<br />
begann alles im Aquarium von Boston.<br />
Dort lernte sie einen pazifischen Riesenkraken<br />
kennen, der sie faszinierte. Kaum hatte<br />
sie ihre Hände ins Wasser getaucht, da<br />
umfasste er sie mit mehreren Armen und<br />
unzähligen Saugnäpfen: »Sein Saugen ist<br />
sanft, aber nachdrücklich, und es fühlt sich<br />
an wie der Kuss eines Unbekannten«,<br />
schwärmte sie. Es war der Ausgangspunkt<br />
einer mehrjährigen Erkundungsreise.<br />
In ihrem Bestseller »Rendezvous mit<br />
einem Oktopus« begegnet man Gestalten<br />
mit Namen wie Athena oder Octavia, auf<br />
deren acht Armen die Haut in Sekundenschnelle<br />
farbig aufflackert, so wie auf<br />
menschlichen Gesichtern die Mimik. Es<br />
sind Einzelgänger mit einer ungewöhnlichen<br />
Physis – drei Herzen schlagen in ihren<br />
Körpern, ihre Gehirne sind walnussgroß,<br />
UNTER WASSER<br />
FINDET SEIT JAHR-<br />
MILLIONEN EIN<br />
»UNABHÄNGIGES<br />
EXPERIMENT DER<br />
EVOLUTION« STATT.<br />
sie besitzen rund 300 Millionen Neuronen.<br />
Die meisten davon befinden sich allerdings<br />
nicht im Hirn, sondern an den Armen, mit<br />
denen der Oktopus zärtlich sein kann oder<br />
kräftig zupackend. Er kann blitzschnell seine<br />
Farbe wechseln und reagiert sehr sensibel<br />
auf Veränderung. Viele Leserinnen und<br />
Leser verstanden die Faszination der Autorin.<br />
Sy Montgomery erzählt, viele hätten ihr<br />
versichert, nach der Lektüre ihres Buches<br />
nie mehr Oktopus verzehrt zu haben.<br />
Der australische Krakenforscher Peter<br />
Godfrey-Smith spricht in diesem Zusammenhang<br />
von einem »unabhängigen Experiment<br />
der Evolution«. Diese habe sich nicht<br />
geradlinig von den Seetieren zu den Menschen<br />
vollzogen, sondern sei eigenständige<br />
Wege gegangen, welche die unterschiedli<br />
chen Meerestiere – man schätzt sie auf nahezu<br />
33.000 Arten – an ihr Element anpassten<br />
und perfektionierten. Das macht es auch so<br />
schwierig nachzuvollziehen, wie Leben unter<br />
Wasser funktioniert. Es folgt einfach einer<br />
anderen Logik als jenes der Säugetiere.<br />
WER IST HIER DAS MONSTER?<br />
Das gilt auch für Haie, die keineswegs die<br />
gefräßigen Monster sind, als die sie oft<br />
noch gelten. Die bedrohten Raubfische seien,<br />
sagt der deutsche Haiforscher Thomas<br />
Peschak, »viel klüger als Katzen«. Bei<br />
Experimenten mit Futterautomaten würden<br />
sie etwa viel schneller herausfinden, welche<br />
Tasten sie mit ihrer Schnauze drücken<br />
müssen, um einen Happen zu erhaschen.<br />
Einen Sonderplatz nehmen die Meeressäuger<br />
Delfine ein. Ihr ausgeprägtes<br />
Kommunikationsverhalten wird bereits seit<br />
geraumer Zeit erkundet. Manche Forscher<br />
sind überzeugt, dass es sich bei ihrem Klicken,<br />
Pfeifen und Schnattern um eine eigene<br />
Sprache handeln müsse. Die lernfähigen<br />
Tiere suchen auch die Nähe zu Menschen –<br />
und dienen zur Therapie. Im israelischen<br />
Eilat werden Delfine in einer wissenschaftlichen<br />
Station etwa auch eingesetzt, um Kontakt<br />
zu autistischen Kindern aufzunehmen.<br />
Da kann man beobachten, wie am frühen<br />
Morgen ein kleiner Junge am Strand sitzt<br />
und auf das Wasser hinausblickt. Plötzlich<br />
taucht aus den Fluten »sein« Delfin auf –<br />
immer dasselbe Tier, das sich aufrichtet und<br />
dem Buben zuschnattert. Und der streckt<br />
seine Finger Richtung Meer und tut, wozu<br />
ihn Menschen niemals bewegen können –<br />
er beginnt, seinem tierischen Besucher<br />
Kosenamen zuzurufen.<br />
<<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
143
gourmet / ERNEST HEMINGWAY<br />
NEUE SERIE<br />
Teil 4<br />
»DAS MEER IST DER<br />
LETZTE FREIE ORT<br />
AUF DER WELT«<br />
Das Dasein mit allen Sinnen auszukosten und zu beschreiben, war<br />
Lebensinhalt des ebenso begeisterten wie trinkfesten Fischers, Jägers und<br />
selbst ernannten »kulinarischen Abenteurers« Ernest Hemingway.<br />
TEXT JUDITH HECHT<br />
1952<br />
strafte Ernest Hemingway seine Kritiker<br />
Lügen. Die hatten ihn längst abgeschrieben:<br />
Der Amerikaner habe nichts mehr zu<br />
sagen, so ihr Urteil, sein exzessiver Lebensstil<br />
fordere eben seinen Tribut.<br />
Doch dann erschien »Der alte Mann und<br />
das Meer« – und diese Novelle wurde ein<br />
durchschlagender Erfolg. Sie verkaufte sich<br />
besser als alle anderen Bücher zusammen,<br />
die Hemingway bis dahin geschrieben<br />
hatte. Die Geschichte des kubanischen<br />
Fischers Santiago, der den Fang seines<br />
Lebens macht und ihn wieder ans Meer<br />
verliert, berührte die Menschen tief. Aufgeben<br />
ist für diesen alten Mann keine Option,<br />
seien die Bedingungen auch noch so<br />
widrig. »A man can be destroyed but not<br />
defeated«, so Hemingways Botschaft. Sein<br />
Publikum nickte anerkennend, schließlich<br />
hatte er damit selbst gezeigt, dass auch er<br />
wieder aufstehen konnte. Zwei Jahre später<br />
erhielt er dafür den Literaturnobelpreis.<br />
»Der alte Mann und das Meer« spielt in<br />
Hemingways Wahlheimat Kuba. Dorthin<br />
hatte es den Abenteurer 1939 mit seiner<br />
dritten Frau verschlagen, um nach vielen<br />
Wanderjahren zur Ruhe zu kommen. Ein<br />
Plan, der allerdings so gar nicht zu ihm<br />
passte. Denn Hemingway war ein Abenteurer,<br />
den jede Form von Alltag langweilte.<br />
Feinschmecker war er außerdem: In seinen<br />
Texten wimmelt es von Episoden übers<br />
Essen und Trinken. Ob am Lagerfeuer in<br />
den Wäldern von Illinois, auf Safari in<br />
Tansania, auf seinem Fischerboot oder<br />
<<br />
Foto: Getty Images<br />
144 falstaff jun <strong>2021</strong>
Alle Teile der Serie unter<br />
falstaff.com/kunst-kulinarik<br />
Hemingway in seinem<br />
Element: am Beginn seiner<br />
kubanischen Jahre, beim<br />
Fischen mit Freunden<br />
auf seiner Jacht.<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
145
gourmet / ERNEST HEMINGWAY<br />
Die von Hemingways Skipper Gregorio Fuentes<br />
zubereitete Dorade (Rezept unten) überzeugte<br />
sogar den legendären Hotelier Charles Ritz.<br />
Doradenfilet à la<br />
Gregorio Fuentes<br />
(für 4–5 Personen)<br />
ZUTATEN<br />
1 Kilo Filet von der Dorade, gut 1 cm dick<br />
Saft von 2 Limonen<br />
Salz<br />
frisch gemahlener Pfeffer<br />
Olivenöl zum Braten<br />
1 zerstoßene Knoblauchzehe<br />
2 grüne Paprikaschoten<br />
¼ kg Spargel, in sehr feine Würfel geschnitten<br />
1 ½ Tassen Fischfond<br />
½ Tasse frisch gehackte Petersilie<br />
¼ Tasse Rosinen<br />
¼ Tasse Kapern<br />
1 ½ Tassen trockener Weißwein<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Die Filets in dem mit Salz und Pfeffer<br />
abgeschmeckten Limonensaft mindestens<br />
eine Stunde marinieren.<br />
– Das Olivenöl in einer großen Pfanne<br />
erhitzen. Knoblauch, Paprikaschoten und<br />
Spargel einige Minuten anbraten. Den<br />
Fischfond dazugeben und zusammen mit<br />
Petersilie, Rosinen und Kapern zugedeckt<br />
10 Minuten köcheln lassen.<br />
– Den trockenen Weißwein und die Filets<br />
dazugeben und zugedeckt etwa 5 bis 8<br />
Minuten köcheln lassen, jedenfalls aber<br />
so lange, bis die Filets gar sind.<br />
<<br />
in Paris, Madrid und Havanna: Immer<br />
war ihm gutes Essen wichtig – begleitet<br />
von reichlich Alkohol in geselliger Runde.<br />
Das Faible für Kulinarik, aber auch seine<br />
Abenteuerlust und die Liebe zur Natur<br />
hatte Hemingways Vater dem Sohn mitgegeben.<br />
Ed Hemingway nahm Ernest von<br />
Kindesbeinen an zum Jagen und Angeln<br />
mit. Ed war auch begeisterter Koch und<br />
liebte es, selbst Erbeutetes am Lagerfeuer<br />
zuzubereiten. Selbst ein Dessert gehörte<br />
zum Menü unter freiem Himmel. Es galt<br />
die Devise: »Selbst ist der Mann – auch<br />
beim Kochen.«<br />
KULINARISCHER ABENTEURER<br />
In seinem Artikel »Zelten in freier Natur«<br />
ermutigte Hemingway seine männlichen<br />
Leser, sich kochtechnisch mehr zuzutrauen.<br />
MÄNNER SOLLTEN<br />
ÖFTER KOCHEN,<br />
BEFAND HEMINGWAY.<br />
JEDER MANN KÖNNE<br />
»EINEN MINDESTENS<br />
SO GUTEN PIE MACHEN<br />
WIE SEINE FRAU«.<br />
Jeder Mann könne »einen mindestens so<br />
guten Pie wie seine Frau machen. Für einen<br />
Pie braucht man lediglich anderthalb Tassen<br />
Mehl, einen halben Teelöffel Salz, eine<br />
halbe Tasse Schmalz und kaltes Wasser.<br />
Das macht den Pie so knusprig, dass Ihren<br />
Campingpartnern Freudentränen in die<br />
Augen treten werden.«<br />
Als Hemingway die Schule beendet hatte,<br />
drängten ihn seine Eltern, ein Studium zu<br />
beginnen. Er wollte jedoch nichts anderes<br />
als schreiben, und zwar über das, »was ich<br />
sehe und fühle, auf die beste und einfachste<br />
Art und Weise«. Als er für eine Tageszeitung<br />
als Reporter arbeiten konnte, zog der<br />
18-Jährige dafür nach Kansas City. Dort<br />
begeisterte ihn nicht zuletzt das kulinarische<br />
Angebot. Ein Auszug aus Hemingways<br />
Reportage »Die wilden kulinarischen<br />
Abenteuer eines Gourmets«: »In dieser Zeit<br />
erweiterte ich meine epikureischen Kenntnisse,<br />
indem ich mich durch die komplette<br />
Speisekarte eines Chinarestaurants aß. (…)<br />
Sie war fast sieben Seiten lang. Ich brauchte<br />
den ganzen Winter. Aber ich habe einige<br />
wundervolle Entdeckungen gemacht.«<br />
Seine gastronomische Neugier blieb<br />
Hemingway sein Leben lang erhalten. Und<br />
in Paris fand er perfekte Forschungsbedingungen<br />
vor. Mit seiner ersten Frau Hadley<br />
Richardson lebte er dort für sechs Jahre.<br />
Fotos: Shutterstock, Getty Images<br />
146 falstaff jun <strong>2021</strong>
Wie viele Künstler verbrachten die beiden<br />
ihre Tage im »Café de Flore«, dem »Café<br />
du Dôme«, dem »Café Les Deux Magots«<br />
oder der »Brasserie Lipp« – auch, um ihre<br />
Wohnung nicht heizen zu müssen. Denn<br />
Geld hatten sie wenig. Auf gehobenen<br />
Lebensstil verzichteten sie dennoch nicht:<br />
Ihre Haushälterin Marie Cocotte konnte<br />
vorzüglich kochen und servierte etwa<br />
»junge Radieschen und gute foie de veau<br />
mit Kartoffelpüree und Endiviensalat,<br />
danach Apfelkuchen« – Menüs, die sie sich<br />
auswärts nur leisten konnten, wenn Ernest<br />
auf das richtige Pferd gesetzt hatte: »An<br />
einem anderen Tag (…) hatten wir wieder<br />
Glück auf einer Rennbahn und gingen auf<br />
dem Heimweg zu ›Prunier‹ hinein und<br />
setzten uns an die Bar, nachdem wir uns<br />
draußen im Fenster all die deutlich mit<br />
Preisen versehenen Herrlichkeiten angesehen<br />
hatten. Wir aßen Austern und crabe<br />
mexicaine und tranken Sancerre dazu«,<br />
schrieb Hemingway später in »Paris – ein<br />
Fest fürs Leben«.<br />
Heimweh hatte Hemingway nicht, im<br />
Gegenteil. 1922 fuhr er mit seiner Frau<br />
nach Chamby in die Schweiz. Dort ließen<br />
sich die beiden in einem Chalet verwöhnen:<br />
EIN GUTER DRINK IST<br />
PFLICHT: IN SEINEM<br />
LEBEN HÄTTEN IHM<br />
»NUR WENIGE DINGE<br />
MEHR VERGNÜGEN<br />
BEREITET«, SCHRIEB<br />
HEMINGWAY SPÄTER.<br />
»Wir frühstücken im Bett und dann gibt’s<br />
noch zwei riesige Mahlzeiten. Wir zahlen<br />
für eine Mahlzeit wie Roastbeef, pürierter<br />
Blumenkohl, Bratkartoffeln, eine Suppe<br />
vorher und Blaubeeren mit Schlagsahne hinterher<br />
zwei Dollar am Tag … Wozu sollte<br />
man versuchen, in einem so scheußlichen<br />
Land wie Amerika zu leben, wenn es Paris<br />
und die Schweiz und Italien gibt?«<br />
Sechs Jahre später hatte Hemingway<br />
seine Meinung geändert. Mit seiner zweiten<br />
Ehefrau Pauline Pfeiffer zog er nach<br />
Florida. Doch ruhelos, wie er war, unternahm<br />
er laufend ausgedehnte Reisen nach<br />
Afrika, Kuba und Europa. Mit Spanien<br />
verband ihn eine besondere Liebe. Der<br />
<<br />
HEMINGWAYS<br />
BAR<br />
Ernest Hemingway trank Unmengen an<br />
Alkohol. Bei der Auswahl seiner Drinks war<br />
er allerdings sehr wählerisch, jedes Detail war<br />
ihm bei der Zubereitung wichtig. Er kreierte<br />
auch selbst Cocktails oder wandelte sie ab,<br />
damit sie seinen geschmacklichen Vorstellungen<br />
auch wirklich entsprachen.<br />
»PAPA DOBLE« – AUCH<br />
»HEMINGWAYS DAIQUIRI« GENANNT<br />
In seiner Lieblingsbar in Havanna, im<br />
»El Floridita«, trank Hemingway besonders<br />
gerne Daiquiri. Den damaligen Besitzer der<br />
Bar, Constantino Ribailagua, ließ Stammgast<br />
Hemingway alsbald wissen, dass er mehr Rum<br />
in seinem Drink wolle, Zucker in einem guten<br />
Daiquiri allerdings nichts zu suchen habe. Folgende<br />
Zutaten gehören seither zu dem »Papa<br />
Doble« genannten Hemingway-Daiquiri:<br />
10 cl weißer Rum, Saft von zwei Limetten,<br />
Saft einer halben Grapefruit, sechs Tropfen<br />
Maraschino, zerstoßenes Eis.<br />
Alle Zutaten kräftig in einem Shaker<br />
schütteln, bis das Gemisch eine<br />
schäumend-helle Farbe hat und sofort in<br />
einem eiskalten Kelchglas servieren.<br />
»Papa Hem« in Bronze: Seit 2003 ziert<br />
eine Statue des berühmtesten Stammgasts<br />
das »El Floridita« in Havanna, wo der<br />
»Hemingway Daiquiri« erfunden wurde.<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
147
gourmet / ERNEST HEMINGWAY<br />
GRENZGÄNGER<br />
HEMINGWAY<br />
Sich mit den Kräften der<br />
Natur zu messen, prägte<br />
Leben und Werk des Autors.<br />
<<br />
Stierkampf faszinierte Hemingway, und<br />
auch das Rahmenprogramm lag ihm, wie<br />
man in »Tod am Nachmittag« nachlesen<br />
kann: »Mariscos sind Krustentiere, die<br />
man im Café, während man Bier trinkt, vor<br />
oder nach dem Stierkampf isst; die besten<br />
sind percebes, eine Art Entenmuscheln mit<br />
einem schmackhaften Stiel von sehr zartem<br />
und köstlichem Geschmack«.<br />
1936 bekam sein unbändiger Freiheitsdrang<br />
einen neuen Schub. Hemingway<br />
kaufte eine zwölf Meter lange Motorjacht,<br />
denn »das Meer ist der letzte freie Ort auf<br />
der Welt«. Das Hochseefischen in kubanischen<br />
Gewässern wurde zu seiner großen<br />
Passion. Und auch auf hoher See legte er<br />
Wert auf beste Verköstigung. Dafür hatte<br />
Gregorio Fuentes zu sorgen. Er war Hemingways<br />
Skipper, der sich auch um die<br />
Ausstattung der »Ethyl-Abteilung« an<br />
Bord kümmerte. Und er war ein exzellenter<br />
Koch. Fuentes könne es mit jedem Küchenchef<br />
der Welt aufnehmen, war Hemingway<br />
überzeugt. Als der Hotelier Charlie Ritz<br />
ihn besuchte, schloss Hemingway die Wette<br />
ab, dass sein Skipper besseres Essen auf<br />
Auf hoher See, den Cocktail immer<br />
zur Hand: Hemingway und seine<br />
dritte Ehefrau, die Journalistin<br />
Martha Gellhorn, im Jahr 1941.<br />
den Tisch bringen könne als alle Köche im<br />
Pariser Hotel Ritz. Tatsächlich gelang es<br />
Fuentes, Ritz mit seiner Spaghetti-Kreation,<br />
Schwertfisch à la Pilar und Doradenfilet<br />
in Limonensauce zu überzeugen.<br />
Das Leben in Kuba behagte Hemingway<br />
auch zu Land. In den vielen Bars, vor allem<br />
dem »El Floridita« in Havanna, wurde er<br />
schnell zum gerne gesehenen Stammgast.<br />
»Ich trinke, seit ich fünfzehn bin, und nur<br />
wenige Dinge haben mir mehr Vergnügen<br />
bereitet«, schrieb er einmal seinem russischen<br />
Übersetzer Iwan Kaschkin.<br />
Dass der maßlose Alkoholkonsum irgendwann<br />
ernste Folgen für ihn haben<br />
würde, nahm der Autor in Kauf, an ärztliche<br />
Anordnungen hielt er sich nicht. Als<br />
sich sein Gesundheitszustand jedoch nachhaltig<br />
verschlechterte, kam er damit nicht<br />
zurecht. Depressionen und Angstzustände<br />
peinigten ihn und keine Behandlung konnte<br />
sein Leid lindern. Am 2. Juli 1961 setzte<br />
Hemingway seinem Leben in seinem Haus<br />
in Ketchum (Idaho) ein Ende. An seinem<br />
Buch »Paris – ein Fest fürs Leben« arbeitete<br />
er bis zu seinem letzten Tag.<br />
<<br />
Ernest Miller Hemingway wurde 1899 in Oak<br />
Park, Illinois, geboren. Die Begeisterung fürs<br />
Jagen und Fischen hatte er von seinem Vater<br />
Edmond. Von ihm lernte er, wie man in der<br />
Wildnis überlebt. Diese Zeit war für Hemingway<br />
prägend, er entwickelte eine tiefe Verbundenheit<br />
zur Natur. Sein Leben lang zog es ihn<br />
in die Berge, die Wälder, die Wüste, vor allem<br />
aber aufs Meer. Hemingway liebte die Gefahr<br />
und bis an sein Limit zu gehen, erst<br />
da fühlte er sich lebendig.<br />
An seine Grenzen gelangt auch der alte<br />
Fischer Santiago in Hemingways Erzählung<br />
»Der alte Mann und das Meer«. Den einst so<br />
erfolgreichen Santiago hat das Glück verlassen,<br />
doch er gibt nicht auf. Immer wieder<br />
fährt er aufs Meer, und tatsächlich beißt ein<br />
riesiger Fisch an. Zwei Tage lang kämpft er<br />
mit dem Marlin am Haken. Nachdem er ihn<br />
am dritten Tag töten konnte, ist er aber selbst<br />
zu schwach, um das Tier ins Boot zu hieven. Er<br />
beschließt, ihn an der Leine im Wasser hinter<br />
sich her zu ziehen. Doch als Santiago entkräftet<br />
das Land erreicht, ist von dem riesigen<br />
Fisch nichts mehr übrig als sein Skelett.<br />
Mit seiner Novelle gelang es Hemingway,<br />
eine lange Schaffenskrise zu beenden. Kaum<br />
jemand hatte ihm noch einen derartigen Wurf<br />
zugetraut. Aber als »Der alte Mann und das<br />
Meer« 1952 im <strong>Magazin</strong> »Life« erschien,<br />
reagierten die Leser euphorisch. Auch seine<br />
Kritiker mussten eingestehen, dass Hemingway<br />
das Schreiben doch noch nicht verlernt<br />
hatte. Der Autor erhielt für sein Werk sowohl<br />
den Pulitzer- als auch den Literaturnobelpreis.<br />
Allerdings sollte »Der alte Mann und das<br />
Meer« das letzte Buch sein, das zu seinen<br />
Lebzeiten veröffentlicht wurde. Im Sommer<br />
1961 nahm sich Hemingway das Leben.<br />
Fotos: Getty Images, beigestellt<br />
148 falstaff jun <strong>2021</strong>
KI NO BI<br />
KI NO BI wurde von der<br />
International Wine & Spirits<br />
Competition 2018 zum<br />
Contemporary Gin of the<br />
Year ernannt.<br />
Die Kyoto Distillery wurde<br />
2018 als International Gin<br />
Producer of the Year und<br />
2019 als Craft Producer of<br />
the Year ausgezeichnet.<br />
DER GIN MIT DEM<br />
JAPANISCHEN HERZ<br />
KI NO BI Kyoto Dry Gin ist die ideale Kombination aus Tradition und<br />
Moderne. In Japans erster Gin-Destillerie produziert, wird die Spirituose<br />
von ihrer Herkunft und der stolzen Geschichte des Landes inspiriert.<br />
ADVERTORIAL Fotos: beigestellt genuss-mit-verantwortung.de<br />
Die Heimat von KI NO BI liegt in<br />
Kyoto, einer einzigartigen Stadt,<br />
in der Kultur und Moderne keine<br />
Gegensätze, sondern eine Einheit<br />
sind. Hier befindet sich die erste Gin-Destillerie<br />
Japans, die ihre Inspiration aus ebenjener<br />
Eleganz, Handwerkskunst und Harmonie<br />
schöpft. Für die Herstellung wird mit<br />
Familien-Unternehmen zusammengearbeitet,<br />
die ihr Können über Generationen hinweg<br />
perfektioniert haben. Der Ultra Premium<br />
Gin vereint gleich elf Botanicals, aufgeteilt<br />
in sechs Segmente: Base (Wacholder,<br />
Hinoki), Citrus, Tee, Gewürze, Fruchtig/Floral<br />
und Kräuter. Die meisterhaft aufeinander<br />
abgestimmten Inhaltsstoffe werden<br />
mazeriert und einzeln destilliert, um ihre<br />
Aromen perfekt herauszuarbeiten. Ikonische<br />
japanische Einflüsse ergeben einen perfekt<br />
abgerundeten Geschmack. Der Gyokuro-<br />
Tee stammt aus einem Teegarten in Uji, der<br />
Ingwer wird exklusiv für KI NO BI angebaut,<br />
der rote Shiso und das Sansho werden<br />
SUGGESTED SERVES<br />
* * *<br />
KI NO BI Cherry Blossom<br />
50 ml KI NO BI SEI<br />
100 ml Cherry Blossom (Thomas Henry)<br />
Kirschblüten<br />
Beide Zutaten in einem Longdrink-Glas<br />
zusammenfügen und umrühren. Vor dem<br />
Servieren mit den Kirschblüten garnieren.<br />
* * *<br />
KI NO BI Martini<br />
60 ml KI NO BI Dry Gin<br />
20 ml Sake<br />
Zitronenzesten<br />
Alle Zutaten über einen Eiswürfel in ein<br />
Mixingglas geben und umrühren. Danach in<br />
ein gekühltes Martini-Glas gießen und mit<br />
Zitronenzesten garnieren.<br />
in der Nähe von Kyoto produziert. Die<br />
Basis bildet hochwertiger Reisschnaps, das<br />
Wasser wird wöchentlich aus einer der<br />
ältesten Sake-Brauereien geholt. Nur wahre<br />
Meister der Gin-Herstellung vermögen es,<br />
diese exquisite Spirituose zu blenden. Unterstrichen<br />
wird die Exklusivität von KI NO BI<br />
Gin durch seine nach Karakami-Methode<br />
designten Verpackungen, ausgewählt und<br />
produziert von Akihiko Toto, einem Kunsthandwerker<br />
in der 12. Generation. KI NO<br />
BI gibt es in drei Qualitäten zu entdecken:<br />
den klassischen Kyoto Dry Gin, die teebetonte<br />
Qualität KI NO TEA für anspruchsvolle<br />
Genießer sowie die kraftvolle Version<br />
KI NO BI SEI.<br />
INFO<br />
Weitere Informationen unter<br />
kyotodistillery.jp/en<br />
Erhältlich unter<br />
tastillery.com/collections/ki-no-bi<br />
jun <strong>2021</strong> falstaff 149
Herausgeberin<br />
ANGELIKA<br />
ROSAM<br />
LIFESTYLE<br />
Jetzt anmelden –<br />
Wöchentlich aktuelle Nachrichten<br />
falstaff.com/newsletter<br />
VIELSEITIGES<br />
KÜCHEN-UPGRADE<br />
Eines hat sich im letzten Jahr deutlich<br />
herauskristallisiert: Die Küche ist<br />
ein Raum, der nicht nur zum<br />
Kochen, sondern auch als zweites Wohnzimmer<br />
genutzt wird. Grund genug, um ihr<br />
ein Facial zu gönnen und in hochwertiges<br />
Mobiliar zu investieren. Die neue Designlinie<br />
der Natursteinmanufaktur MCR<br />
vereint schicke Aufmachung mit praktischem<br />
Nutzen. Hightech-Kühlschrank,<br />
Backofen und Stauraum finden in einem<br />
luxuriösen Hochschrank Platz, der von<br />
edlen Granat-Fronten ummantelt wird –<br />
die filigranen Füße versprühen dazu<br />
dezentes Retro-Flair. We love!<br />
mcr-stein.de<br />
WAX MEETS WINE<br />
Umweltbewusstsein liegt fraglos im Trend<br />
– kein Wunder also, dass coole Gadgets mit<br />
Nachhaltigkeitsfaktor den Markt erobern.<br />
Beispielsweise die Duftkerzen von Calma<br />
Candle, die aus recycelten Weinflaschen<br />
hergestellt werden. Noch dazu handgefertigt<br />
und vegan – was will man mehr?<br />
calmacandle.co<br />
150 falstaff jun <strong>2021</strong><br />
COOLE KUGEL<br />
Gio Ponti – der klingende Name des<br />
italienischen Design-Maestros ist nicht<br />
weniger beeindruckend als seine Entwürfe.<br />
Die nahezu architektonisch anmutende<br />
Symmetrie seiner Werke findet sich auch in<br />
dieser »Apfel«-Bonbonniere aus glänzendem<br />
Edelstahl für Sambonet wieder – ein<br />
zeitloser Klassiker. sambonet.it<br />
SCHICKES REISEN SOLL<br />
GEKONNT SEIN<br />
Wenn Ihnen die unbequemen Hartschalen-<br />
Koffer eine Qual sind, warum switchen Sie<br />
nicht einfach um? Die originelle Bedford-<br />
Travel-Reisetasche von Michael Kors ist<br />
nicht nur im Innenraum gut aufgeteilt,<br />
sondern ermöglicht dank eines abnehmbaren<br />
Schulterriemens auch jeden Tragekomfort.<br />
farfetch.com
NOTIZEN<br />
RUNDE SACHE<br />
Die formschöne Serie<br />
»Eternal Snow« entstand<br />
aus der Kollaboration des<br />
belgischen Labels Serax<br />
mit der portugiesischen<br />
Designerin Bela Silva, die<br />
sich dafür von geschüttelten<br />
Schneekugeln inspirieren<br />
ließ. Durch zarte<br />
Luftbläschen im Fuß der<br />
Gläser und die fließende,<br />
organische Formgebung<br />
wirkt die Kollektion<br />
faszinierend lebendig.<br />
serax.com<br />
WILD HORSES<br />
Dass animalische Prints auch in der<br />
Tableware ein spektakuläres Comeback<br />
feiern, beweisen diese exquisiten<br />
Teller von Hermés – inklusive cooler<br />
Farbkombination.<br />
hermes.com<br />
TUPFEN-<br />
TREND<br />
Farbenfrohe Gläser fungieren<br />
als Stimmungsmacher an<br />
Tisch & Tafel und sorgen für<br />
sommerliches Flair im Tablesetting.<br />
Fröhliches Grün in<br />
Kombination mit Wasserfarben-Optik<br />
setzt erfrischende<br />
Akzente – treiben Sie es bunt!<br />
klevering.nl<br />
HIGHLY RECOMMENDED<br />
Mit einem guten Buch am Strand liegen<br />
und die Sonne genießen – diese herrliche<br />
Vorstellung könnte bald wieder Realität<br />
werden. Empfehlenswert dafür: Katie<br />
Treggiden greift in »Wasted« die Verbindung<br />
von aktuellem Design und<br />
Nachhaltigkeit auf – spannend!<br />
weltbild.de<br />
BEAUTY AND THE BEAST<br />
Fotos: Rafaela Pröll, Studio des Fleurs, beigestellt<br />
Was auf den ersten Blick an die magische<br />
Rose unter der Glaskuppel im Schloss des<br />
Biests erinnert, deren fallende Blätter seine<br />
Tage zählen, ist tatsächlich ein exquisites<br />
Glaskunstobjekt der türkischen Designerin<br />
Bilge Nur Saltik. Diese entwarf in Zusammenarbeit<br />
mit Künstlern in Istanbul die »OP-<br />
Vase«-Kollektion, die auch ohne magische<br />
Kräfte verzaubert. Die kaleidoskopartig angeordneten,<br />
exakt geschliffenen Glasflächen<br />
kreieren eine optische Täuschung – so entsteht<br />
schon aus einer einzelnen Blume ein<br />
beeindruckendes Bouquet. Must have!<br />
bilgenursaltik.com<br />
PLISSÉ-CHIC<br />
Apropos Küchen-Upgrade: Alessis neue<br />
»Plissé«-Serie macht aus Küchengeräten<br />
dank elegantem Rillen-Design echte<br />
Eyecatcher – und hat definitiv Kultpotenzial!<br />
Dieser Toaster ist in verschiedenen<br />
Farben erhältlich. eu.alessi.com<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
151
lifestyle / SOMMERPARTY<br />
Mit schlichtem Bartisch und<br />
farbenfrohen Hockern sind<br />
Sie für jede Party gerüstet.<br />
Die Serie »Albi« ist bei Möbel<br />
Pfister in der Schweiz und<br />
in grenznahen Regionen<br />
erhältlich.<br />
URLAUB<br />
FUR JEDEN<br />
TAG<br />
Egal, ob wir dieses Jahr verreisen oder nicht, eins steht fest:<br />
Schon jetzt feiern wir die ersten Sommertage auf der Terrasse.<br />
Wir zeigen, wie die schönste Jahreszeit auch dort zum Fest wird.<br />
TEXT ULRIKE WILHELMI<br />
Foto: jeroenvanderspek.com<br />
152 falstaff jun <strong>2021</strong>
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
153
lifestyle / SOMMERPARTY<br />
Oben: Patricia Urquiola hat ihre Serie<br />
»Trampoline« für Cassina erweitert.<br />
Luxus-Grill »Ethos« von Kugelblitz,<br />
hier aus poliertem Edelstahl (r.).<br />
Wenn es doch bloß<br />
schon wieder so weit<br />
wäre …« dachte ich,<br />
als ich die stimmungsvollen<br />
Bilder für diese<br />
Strecke zusammensuchte. Blauer Himmel,<br />
dauerhaft angenehme Temperaturen, nur<br />
ein leichtes Lüftchen. Der Daunenmantel ist<br />
endlich eingemottet, maximal die Strickjacke<br />
kommt zum Einsatz. Unbeschwertes<br />
draußen sein und laue Nächte. Mehr denn<br />
je sehnen wir uns momentan danach, die<br />
schönste Zeit des Jahres ausgiebig zu feiern<br />
– am liebsten gemeinsam mit Freunden,<br />
Nachbarn oder der Familie. Bis das wieder<br />
möglich ist, schlemmen wir im kleinen<br />
Kreis, planen aber bei einem Glas Rosé und<br />
voller Optimismus schon mal die nächste<br />
Dinnerparty unter freiem Himmel. Taugt<br />
der Gartentisch noch? Wollten wir nicht<br />
längst mal einen neuen und dazu bequemere<br />
Stühle kaufen? Wie deckt man diese Saison<br />
die Tafel ein? Und was servieren wir den<br />
Gästen? Stellen wir die Küche in den Garten<br />
oder schmeißen wir Scampi, Steak und<br />
OB FÜR DIE<br />
GROSSE RUNDE<br />
ODER ZU ZWEIT:<br />
BESONDERS EINLADEND<br />
SIND OUTDOORPOLSTER<br />
IN GESCHWUNGENEN<br />
FORMEN.<br />
Zeitlos ist die Schaukelbank der Serie »Indoor-<br />
Outdoor« von Carl Hansen aus dem Jahr 1959.<br />
Gemüse auf unseren<br />
»Kugelblitz«? Wo ist<br />
eigentlich die bunte Lichterkette<br />
nach dem letzten Fest<br />
gelandet? Am besten, Sie machen schon mal<br />
eine Checkliste.<br />
FOKUS AUF DAS WESENTLICHE<br />
Was die Tableware angeht, empfiehlt Gabi<br />
Schupp, Vorständin Dining und Lifestyle<br />
bei Villeroy & Boch, auf sanfte Farben zu<br />
setzen. »Beige, Creme, Weiß oder Pastelltöne<br />
sind ein guter Ausgleich zur opulenten<br />
Fülle der Natur«, findet sie. »So kehrt auch<br />
eine gewisse Ruhe auf dem Tisch ein und<br />
die Aufmerksamkeit wird auf das Wesentliche<br />
fokussiert, nämlich darauf, sich für<br />
das Essen und füreinander Zeit zu nehmen.«<br />
Auf der schlichten Servierplatte aus<br />
der Kollektion »BBQ Passion« etwa<br />
kommen die Speisen besonders zur<br />
Geltung. Dank integrierter Griffe lässt sie<br />
sich außerdem gut tragen. Auch mit einer<br />
Hand, wenn man in der anderen die<br />
Grillzange hat. Dezent gedeckte Tische<br />
<<br />
Fotos:Patricia Urquiola, Maffini, Wework AS , beigestellt<br />
154 falstaff jun <strong>2021</strong>
Das Lamellendach Lamaxa L70<br />
Momente purer<br />
Freiheit.<br />
Spaß am Leben im Freien das ganze Jahr – bei Sonne, Wind und Regen.<br />
Mit dem innovativen Lamaxa L70. Ein Design, das Maßstäbe setzt.<br />
Dazu Funktionen und integrierbares Komfort-Zubehör, die Sie begeistern.<br />
Einfach per Knopfdruck die Lamellen wenden oder komplett ein- und<br />
ausfahren.<br />
Entdecken Sie jetzt Ihr Lamaxa L70 inklusive 5 Jahre Herstellergarantie*<br />
– für Ihre schönsten Momente auf lamaxa-moments.de<br />
Der SonnenLicht Manager<br />
*gemäß Garantiebedingungen unter www.warema.de/garantie
lifestyle / SOMMERPARTY<br />
Kochen unter freiem Himmel<br />
mit den Modulen von Wesco.<br />
Links: Getränkekühler, Vase<br />
und Windlicht in einem<br />
entwarf Designer Anton<br />
Björsing für Sagaform.<br />
Purer Genuss in den Stuhlsesseln »Forest« am<br />
Tisch »Orizon« von Fast. Rechts: Bei »Cone«<br />
von Höfats wird die Hitze durch Heben und<br />
Senken des Kohlerostes reguliert.<br />
<<br />
bilden mit dem Design der<br />
Stühle eine spannende Liaison.<br />
Sitzschalen aus komfortablem<br />
Schnurgeflecht oder solche,<br />
deren Struktur von der Natur<br />
inspiriert sind, wie beim Modell<br />
»Forest« von Fast, laden zum<br />
geselligen Open-Air-Schmaus ein, den<br />
man so lange wie möglich auskosten<br />
möchte. Digestif oder Aperitif werden in<br />
den Outdoorpolstern eingenommen.<br />
Besonders einladend sind geschwungene<br />
Formen, etwa aus der Kollektion »Trampoline«,<br />
die Patricia Urquiola für Cassina<br />
entworfen hat. Die Italiener haben es eben<br />
raus mit der Grandezza und mit der<br />
Lebensart.<br />
Für Zweisamkeit bietet die Schaukelbank<br />
aus massivem Teakholz von Carl Hansen<br />
& Søn ein lauschiges Plätzchen. Das<br />
passende Sitzpolster erhöht den Gemüt-<br />
<<br />
BEI EINEM GLAS<br />
ROSÉ UND VOLLER<br />
OPTIMISMUS PLANEN<br />
WIR SCHON MAL<br />
DIE NÄCHSTE<br />
DINNERPARTY UNTER<br />
FREIEM HIMMEL.<br />
Fotos. Weco, beigestellt<br />
156 falstaff jun <strong>2021</strong>
WIR<br />
VERWANDELN<br />
DEINEN<br />
RAUM<br />
WE DESIGN COOL SHADOWS<br />
Ob Jalousie, Markise, Rollladen oder Pergola - Sonnenschutzsysteme von HELLA sind mehr als smarte Schattenspender. Die intelligenten und technisch<br />
perfekten Systeme spielen elegant mit Licht und Schatten und erschaffen individuelle Raumerlebnisse. Die innovative HELLA Technologie ist besonders<br />
fl exibel und montagefreundlich. Das spart Ihnen wertvolle Zeit und Geld. www.hella.info
lifestyle / SOMMERPARTY<br />
V&B<br />
Angenehmes<br />
Sitzgefühl<br />
auch bei hohen<br />
Temperaturen:<br />
bietet der Stuhl<br />
»Palma«. Er<br />
passt zum Tisch<br />
»Kapstadt« mit<br />
Alugestell. Beide<br />
gibt es bei Hunn<br />
in der Schweiz.<br />
WIE WÄRE ES MAL<br />
MIT EINER<br />
HAWAII-PARTY? BUNTE<br />
MÖBEL UND EINE<br />
LICHTERKETTE<br />
ZAUBERN SÜDSEE-<br />
FEELING.<br />
<<br />
lichkeitsfaktor. Mit einem frisch<br />
gemixten Cocktail in der Hand träumen<br />
wir uns von dort herrlich in<br />
sanften Schwüngen ans Meer oder<br />
unter einen Apfelbaum in Südtirol.<br />
Wenn der Salon ins Grüne geholt<br />
wird, darf auch ein üppiger<br />
Blumenstrauß nicht fehlen. Wie gut,<br />
dass der Getränkekühler aus Glas<br />
von Sagaform ebenso Blumenvase<br />
oder auch Windlicht sein kann. Und<br />
was hat die Tischkulturexpertin Schupp<br />
immer parat, falls spontan mal Gäste<br />
kommen? »Multifunktionale Stücke wie<br />
Schalen und Bowls. Darin lassen sich kleine<br />
Snacks servieren. Genauso gut kann man<br />
sie aber auch zum Dekorieren benutzen,<br />
indem man sie mit frischen Blüten füllt.«<br />
Hübsch auftischen mit<br />
der Platte »BBQ Passion«<br />
von Villeroy & Boch (o.).<br />
Unten: Pfanne »Heat&Eat« aus<br />
Gusseisen von Le Creuset.<br />
URLAUB ZUHAUSE<br />
Apropos Blüten, wie wäre es denn mal mit<br />
einer Hawaii-Party? Da zaubern dann<br />
bunte Möbel und die wiedergefundene<br />
Lichterkette Südsee-Feeling. Denn wenn<br />
wir in diesem Jahr schon nicht wegfahren,<br />
holen wir uns den Urlaub eben in den<br />
Garten, auf den Balkon oder auf die<br />
Terrasse. »Man kann den Sommer auch<br />
vor der eigenen Haustür genießen«, findet<br />
Gabi Schupp. »Und diese Wertschätzung<br />
für das Naheliegende wird uns hoffentlich<br />
erhalten bleiben, auch wenn wir wieder<br />
reisen können.« <<br />
Fotos. beigestellt<br />
158 falstaff jun <strong>2021</strong>
BOTUCAL RUM<br />
EIN GLAS<br />
VOLL SOMMER<br />
Mit dem passenden Wetter schmecken Cocktails gleich doppelt so gut.<br />
Botucal Rum aus Venezuela verkörpert gekonnt karibisches Flair<br />
Wie sehr können wir auf den<br />
Sommer warten wie in diesem<br />
Jahr? Auf warme Tage<br />
draußen und lange Nächte<br />
mit intensiven Gesprächen, auf diese besonderen<br />
Momente – gekrönt von den richtigen<br />
Drinks.<br />
Ein Tag am See, Grillen mit Freunden,<br />
spontan den eigenen Garten in ein Freibad<br />
verwandeln – die Monate Juni bis August<br />
bieten perfekte Gelegenheiten für Abenteuer.<br />
Scheint die Sonne, produzieren wir unzählige<br />
Glückshormone. Wir fühlen uns frei, wollen<br />
etwas wagen und Augenblicke schaffen,<br />
an die wir uns noch Jahre später erinnern.<br />
Geht das nicht auf einer Fernreise zu den<br />
schönsten Stränden der Welt, feiern wir eben<br />
daheim unvergessliche Sommer-Partys.<br />
Dafür braucht es zum Glück nicht viel: die<br />
besten Freunde, Musik, leckeres Essen und<br />
kühle Getränke. Am besten solche, die eine<br />
gute Portion Urlaubsgefühl ins Glas bringen.<br />
Klassiker, deren Namen voller<br />
Geschichte stecken und überall bekannt<br />
sind. Oder überraschende Erfrischungen,<br />
Frische Rum-<br />
Limonade mit<br />
Botucal Mantuano,<br />
Zitrone, Puderzucker<br />
und<br />
Mineralwasser.<br />
von denen jeder einzelne Schluck nach<br />
Sommer schmeckt. Aber nicht irgendwie,<br />
sondern anspruchsvoll, hochwertig, erinnerungswürdig<br />
für den Gaumen. Schließlich<br />
wollen wir die schönste Jahreszeit bestmöglich<br />
genießen.<br />
THE HEART OF RUM<br />
Wenn es eine Zutat gibt, die wie dafür<br />
gemacht ist, dann ist es vermutlich Botucal.<br />
Der Rum von Welt und mit Herz, hergestellt<br />
in einem Familienbetrieb am Fuße der<br />
Anden Venezuelas, geblendet von meisterlichen<br />
Roneros. Ihre Liebe fürs Handwerk<br />
spüren wir in den verschiedenen Editionen<br />
und kosten sie in Cocktails wie dem legendären<br />
Daiquiri oder in spritzigen Limonaden<br />
mit exotischem Vibe. Damit liefert Botucal<br />
das Rezept für einen gelungenen Sommer.<br />
1a-Daiquiri: Limettensaft,<br />
Zuckersirup und Botucal.<br />
ADVERTORIAL Fotos: © Isreal De Lago, beigestellt<br />
INFO<br />
Weitere Informationen unter<br />
botucalrum.com<br />
jun <strong>2021</strong> falstaff 159
lifestyle / ACCESSOIRES<br />
Lampions 2.0<br />
LED-Girlande »Hoop« ist zwölf Meter<br />
lang und hat acht dimm- und drehbare<br />
Leuchtringe. Die Gehäusefarbe verschmilzt<br />
quasi mit der Natur. Steuerung<br />
ist über Schalter oder Bluetooth möglich.<br />
fermob.com, ca. € 275,–<br />
Macht lustig<br />
An Ferien am Mittelmeer erinnert die Keramikserie<br />
»Lemon«. Schon allein der Anblick erfrischt! Die<br />
Schale ist 32 Zentimeter breit und sollte lieber mit<br />
der Hand gespült werden.<br />
byondesign.de, ca. € 80,–<br />
HÜBSCHE<br />
BEGLEITER<br />
Oft machen Kleinigkeiten die Atmosphäre draußen perfekt:<br />
Stimmungsvolles Licht, schöne und praktische Accessoires<br />
für den Tisch oder herrlich bequeme Kissen – da sollen die<br />
Sommertage am liebsten gar nicht enden!<br />
TEXT ULRIKE WILHELMI<br />
Stimmungsvoll<br />
Die farbigen LEDs des Pflanzenübertopfs »Pure<br />
smart« werden entweder per App gesteuert<br />
oder mit der Zeitschaltuhr programmiert. Er ist<br />
ca. 80 Zentimeter hoch und hat einen wasserfesten<br />
Stecker.<br />
elho.com, ca. € 349,–<br />
Abhängen<br />
Das geht prima mit dem Kissen »Graphic«<br />
aus recycelter Baumwolle und der<br />
160 x 140 Zentimeter großen gequilteten Decke.<br />
Drei Farben stehen zur Auswahl.<br />
lexingtoncompany.com, Kissenbezug ca.<br />
€ 49,–, Decke ca. € 350,–<br />
Fotos: SEBASTIEN EROME, WWW.SCREENGRAPHICS.NL,Lexington, Christian Fischbacher, beigestellt<br />
160 falstaff jun <strong>2021</strong>
Romantisch<br />
Aufgestellt oder angehängt. Bambuslaterne<br />
»Bamboo« mit Glaseinsatz begleitet lange Sommernächte<br />
mit schönem Schein.<br />
pfister.ch, ca. CHF 70,–<br />
(ähnliche Modelle in<br />
<strong>Deutschland</strong> etwa bei<br />
maisonsdumonde.com)<br />
Two in One<br />
Karaffe »Ripple« ist längst ein Klassiker auf<br />
dem Tisch. Jetzt gibt es den passenden Deckel,<br />
der gleichzeitig Trinkglas ist.<br />
fermliving.com, Karaffe ca. € 35,–<br />
Deckel ca. € 15,–<br />
Asia-Flair<br />
Nudelgerichte, Tempura oder Currys unter<br />
freiem Himmel genießen? Nehmen Sie die schicke<br />
Aluminium-Wok-Pfanne doch einfach mit in Ihre<br />
Gartenküche.<br />
lecreuset.com, ø 30 cm<br />
ca. € 179,–<br />
Hitzefrei<br />
»Table Frame« verdoppelt seine Fläche mit einem<br />
simplen Klappmechanismus. So haben Topf oder<br />
Auflaufform auf dem Holzuntersetzer Platz.<br />
bywirth.com, Maß geschlossen 21 x 15 cm<br />
ca. € 40,–<br />
Runde Sache<br />
Perfekt für das Dinner for Two oder schicker<br />
Beistelltisch für Drinks und Gastgeschenke ist<br />
der Tisch »Tricia« mit Aluminiumfuß.<br />
hofmeister.de, ø ca. 90 cm, ca. € 480,–<br />
Komfortzone<br />
UV-Licht und Feuchtigkeit können<br />
den eleganten atmungsaktiven Stoffen<br />
der Outdoor-Kollektion »Argentario«<br />
aus recycelbaren Kunststoff-Fasern<br />
nichts anhaben.<br />
fischbacher.com, Mtr. ab ca. € 116,–<br />
Cool down<br />
Glas-Weinkühler »Pilastro« ist vom Art-déco-Stil<br />
der 20er-Jahre inspiriert und adelt die Sommertafel.<br />
Vor dem Einsatz am besten ins Eisfach legen.<br />
stelton.com, ca. € 35,–<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
161
OUTDOOR LIVING<br />
Textile Ideen für die Freiluft-Saison<br />
von JAB ANSTOETZ
Verwandeln Sie Ihre In- und Outdoor-<br />
Bereiche in Wohlfühloasen.<br />
Hier kommen textile Ideen von JAB ANSTOETZ<br />
für die Freiluft-Saison.<br />
Wohlfühloasen schaffen<br />
Sobald das Wetter es erlaubt, wird gerade in diesen Zeiten das<br />
Leben am liebsten nach draußen verlagert. Im Garten, auf der Terrasse<br />
oder dem Balkon kann man umgeben von Sonnenschein und<br />
frischer Luft die Natur genießen, entspannen, lesen, dösen, grillen<br />
und zusammensitzen. Wer viel draußen wohnt, möchte es dabei<br />
natürlich auch gemütlich haben. „Praktische“ Plastikstühle und<br />
harte Holzbänke sind deshalb nicht die erste Wahl. Stattdessen<br />
machen großzügige, gepolsterte Sitzlandschaften und weiche Kissen<br />
den Outdoor-Bereich zum zweiten Wohnzimmer und schaffen<br />
harmonische Übergänge zwischen drinnen und draußen.<br />
Stimmungsvolle Farben<br />
Vornehme Farben und klassische Muster funktionieren auch im<br />
Außen-Bereich. Kontraste wirken Wunder: monochrom drinnen,<br />
temperamentvoll im Freien. Zonen im Abendlicht vertragen ausdrucksstarke<br />
Farben. Auch die Gartengestaltung hat ein Wörtchen<br />
mitzureden: Herrscht bunte Vielfalt, werden Stoffe dezent<br />
eingesetzt.<br />
Stimmungsvoll!<br />
Unter freiem<br />
Himmel ist Platz<br />
für exotische<br />
Muster und<br />
fröhliche Farben.<br />
!<br />
Textilien für den Freilufteinsatz müssen<br />
natürlich bestimmte Anforderungen<br />
erfüllen. Wichtig ist vor allem, dass die<br />
Farben UV-beständig sind, weil sie sonst im<br />
Sonnenlicht schnell ausbleichen.<br />
Auch leicht zu reinigen und robust gegen<br />
Schmutz, Schimmel oder Chlorwasser sollten<br />
die Stoffe sein.
Es zieht uns wieder ins Freie. Hier genießen wir die Natur, erleben Momente mit Urlaubsfeeling.<br />
Polsterstoffe, Kissen, Vorhänge und Teppiche der JAB ANSTOETZ Group machen<br />
Outdoor-Zonen gemütlich und schaffen harmonische Übergänge nach draußen.<br />
Begleiter für den Boden<br />
Aufrollen, unter den Arm packen, ausrollen. Outdoor-Teppiche<br />
machen das Wohnzimmer to go möglich. Ihre Webstrukturen passen<br />
zu Rattan und Flechtoptiken. Runde Formen erschaffen kleine<br />
Sitzinseln. Mit dezenten Mineral- und Sandtönen runden Teppiche<br />
die Outdoor-Atmosphäre elegant ab.<br />
Mit Outdoor-Teppichen wird der •<br />
Gartenraum komplett eingerichtet
Stimmungsvoll!<br />
Unter freiem<br />
Himmel ist Platz<br />
für exotische<br />
Muster<br />
Im Garten-Wohnzimmer<br />
Die Outdoor-Klassiker: Großzügige Sitzlandschaft, Sofas und<br />
Sessel. Mit individuellen Bezügen können Lieblingsfarben aus dem<br />
Interieur auf die Terrasse geholt werden. In dieser Saison ist Mut<br />
zum Muster angesagt. Wie wäre es mit exotischen Blüten, verschlungenen<br />
Lianen oder wilden Tieren? Wer es dezenter mag,<br />
kombiniert strukturierte Unis in warmen Naturfarben. Bequeme<br />
Auflagen und Sitzkissen schaffen Chill-out-Zonen. An Pools, auf<br />
Daybeds oder Loungern setzen sie frische Farbakzente.<br />
Luftig leicht – Vorhänge sorgen auf Terrassen für Sichtschutz<br />
Vorhänge bieten Sichtschutz<br />
Leichte duftige Stoffe sorgen auf Terrassen für eine wohnliche<br />
Atmosphäre. Dank ihrer einzigartigen Qualität können ihnen Wind<br />
und Wetter nichts anhaben. Als Betthimmel oder an Paravents eingesetzt,<br />
schenken Outdoor-Stoffe ein Gefühl von Geborgenheit.<br />
Lassen Sie sich bei der Auswahl von Ihrem Interiordesigner<br />
oder Ihrer Lieblings-Raumausstatterin beraten. Wir wünschen viel<br />
Freude im Freien.<br />
Wollen Sie mehr über unsere<br />
Outdoor-Produkte erfahren?<br />
Besuchen Sie unsere Website:<br />
outdoor.jab.de<br />
oder den Einrichtungsfachhandel<br />
in Ihrer Nähe.
lifestyle / PLATZTELLER<br />
ORIGINELL<br />
PLATZIERT<br />
Der passende Platzteller komplettiert erst das Gedeck. Ob in intensiven<br />
Farben, Mustern oder in dezenter Eleganz: Design- und Tableware-<br />
Aficionados können hier ihren Wünschen und Ideen freien Lauf lassen.<br />
Flechtkunst<br />
Die neue Tableware-Serie der<br />
Frühlingskollektion von Dior<br />
präsentiert sich in geflochtenem<br />
Muster und zarten Tönen. dior.com<br />
Fotos: Courtesy of two persimmons & Takemura Yoshinori, Audrey Corregan<br />
166 falstaff jun <strong>2021</strong>
1. 2.<br />
3.<br />
4. 5. 6.<br />
7. 8. 9.<br />
1. Federschmuck Intensive Blau- und Türkistöne machen den Platzteller aus der Bahia-Kollektion von »The Invisible Collection« zu einem echten Eyecatcher.<br />
theinvisiblecollection.com 2. Red Chain Das umlaufende kirschrote Kettenmotiv des von Richard Ginori entworfenen Platztellers wird in Handarbeit verziert<br />
und ist daher empfindlich – die Reinigung sollte nur von Hand erfolgen. amara.com 3. Abstrakte Kunst Der japanische Porzellankünstler Takemura Yoshinori<br />
bemalt seine Keramik-Kreationen wie Leinwände, jedes Stück ist ein Unikat. twopersimmons.com 4. Zarte Züge hat die Dame auf dem Platzteller von Fornasetti –<br />
das Label weiß immer wieder mit erfrischenden Designs zu faszinieren. farfetch.com 5. Tropisch Paradiesische Vibes serviert man mit dem »Le Bresil«-Teller von<br />
Haviland, der aus feinstem Limoges-Porzellan gefertigt wird. bregner.com 6. Gestreift Der Entwurf von Marcel Wanders für Alessi überzeugt durch schlichte Eleganz.<br />
alessi.com 7. Boho-Style Alle Porzellan-Produkte der Boheme-Kollektion von L’Objet werden handbemalt und mithilfe einer speziellen Tropf-Technik mit künstlerischen<br />
Motiven versehen. l-objet.com 8. Pastell-Nuancen Die pudrige Farbgebung des Platztellers von HK Living bringt sommerliche Akzente in das Tablesetting. heals.com<br />
9. Go green Durch die Kombination verschiedener Grüntöne mit einem feinen Goldrand wirkt dieser marmorierte Platzteller besonders edel. artedona.com<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
167
lifestyle / INSPIRATION<br />
Schon längst inspiriert die Kunst die Interior-<br />
Branche für außergewöhnliche Einrichtungs-<br />
Objekte. Kreativ gestaltete Möbel, die das<br />
eigene Zuhause in eine Art Heim-Ausstellung<br />
verwandeln. TEXT SANDRA KEPLINGER<br />
ART<br />
GERECHT<br />
1.<br />
Fotos: beigestellt, Cassina with Venini/Bethan Laura Wood, Courtesy of Miniforms, Courtesy of Lindsey Adelman<br />
168 falstaff jun <strong>2021</strong>
2. 3.<br />
4.<br />
5.<br />
1. Assoziativ Ja, der kupferfarbene Ring, der aus dem Buffettisch<br />
»Caruso« ragt, ist tatsächlich der Trichter eines Lautsprechers. Dahinter<br />
befindet sich eine smarte Stereoanlage, die – wie könnte es anders sein?<br />
– per Handy gesteuert wird. Design von Paolo Cappello. miniforms.com<br />
2. En garde! Der etwas schräge Luster »Burst« von Lindsey Adelman ist<br />
in verschiedenen Farbausführungen, Größen und Formen erhältlich.<br />
Besonders reizvoll: die Kombination aus Gläsern mit Farbverlauf,<br />
Schwarz und Messing. lindseyadelman.com<br />
3. Auferstehung Paolo De Poli feiert mit dem Schrank »Cahier« alte<br />
Handwerkstradition: Er verwendet eine Feueremaillierung auf Kupfer.<br />
Die fast vergessene Technik soll so wiederbelebt werden und zeigt<br />
obendrein noch ein modernes Style-Statement. decastelli.com<br />
4. Bunte Vögel Bethan Laura Wood ist für ihre schrägen Outfits inklusive<br />
buntem Make-up berühmt-berüchtigt. Die Vase »Colordisk« greift die<br />
für die Designerin typischen Farben in Form von Murano-Glas-<br />
Applikationen auf. cassina.com<br />
5. Wunderlampe Wenn moderne Technologien auf kreative Ideen treffen,<br />
entstehen magische Entwürfe – so wie die 3D-gedruckte Lampe »Issey«<br />
von Fornice Objects, die an 1001 Nacht erinnert. artemest.com<br />
6. Neoklassizismus Fornasetti zelebriert die italienische Kunstgeschichte<br />
mit der neuen Kommode »Palladiana«. fornasetti.com<br />
6.<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
169
lifestyle / INSPIRATION<br />
7. 8.<br />
7. Skulpturaler Monolith Man nehme einen<br />
Mineralstein – in diesem Fall Travertin – und<br />
schlage daraus einen Beistelltisch. Gesagt,<br />
getan! Erhältlich bei Kelly Wearstler um 5.900<br />
US-Dollar. kellywearstler.com<br />
8. Ein Klecks Farbe Naia Ceschin kreierte für<br />
Bossa die handbemalte und mit Wollapplikationen<br />
ausgestattete »Brazilian Contemporary<br />
Tapestry«. bossafurniture.com<br />
9. Furry Friend Die Design-Schwestern Kate und<br />
Laura Mulleavy sind für ihre intensiven Muster<br />
in der Modebranche unter dem Labelnamen<br />
»Rodarte« bekannt. Vor Kurzem erschien ihre<br />
erste Teppichkollektion. therugcompany.com<br />
10. Celebrate Nature! Die Tapete »Tree of Life«<br />
greift die Strukturen der Jahresringe eines<br />
Baumstamms auf und wurde von Lorenzo De<br />
Grandis entworfen. wallanddeco.com<br />
9.<br />
10.<br />
Fotos: Courtesy of Kelly Wearstler, Courtesy of www.wallanddeco.com, Courtesy of www.therugcompany.com<br />
170 falstaff jun <strong>2021</strong>
VILLEROY & BOCH<br />
METROCHIC:<br />
EINE KLASSE FÜR SICH<br />
Jeder kennt sie, jeder will so sein wie sie: Stilikonen sind Menschen mit<br />
Klasse, Eleganz und dem gewissen Etwas. Genau für diese Menschen wurde<br />
unsere Signature-Kollektion MetroChic entworfen.<br />
Villeroy & Boch<br />
Signature.<br />
ADVERTORIAL Fotos: © JUNI, beigestellt<br />
Eine Liebeserklärung an das Besondere<br />
– das sind die ausgewählten<br />
Signature-Kollektionen von Villeroy<br />
& Boch aus edelstem Premium<br />
Bone Porcelain. Signature ist die Quintessenz<br />
dessen, was Villeroy & Boch auszeichnet:<br />
prägender Stil, Designkompetenz,<br />
erstklassige Qualität und die Kunst des<br />
guten Lebens – und gleichzeitig eine Hommage<br />
an die mehr als 270-jährige, einzigartige<br />
Geschichte des Unternehmens. So wie<br />
MetroChic: Die geometrischen, tiefschwarzen<br />
Konturen zitieren die kunstvollen Muster<br />
des Art déco und werden mit zarten<br />
Linien aus 20-karätigem Gold akzentuiert.<br />
So verbindet sich der unangepasste Geist<br />
der Art-déco-Epoche mit einer zeitgemäßen,<br />
klassischen Ästhetik. Kombiniert mit der<br />
reinweißen Variante MetroChic blanc öffnet<br />
MetroChic eine ganze Welt individueller<br />
Inszenierungen, ganz gleich, ob man<br />
luxuriöse Opulenz, klassische Eleganz oder<br />
gepflegtes Understatement lebt und liebt.<br />
Perfekter Tischbegleiter ist das gleichnamige<br />
Besteck, das mit feinen Linien, ungewöhnlichen<br />
Proportionen und gerundeten Konturen<br />
pure Eleganz ausstrahlt<br />
STILVOLLE GESCHENKE<br />
MetroChic Geschenkartikel wie Teekanne,<br />
Porzellandose und Blumenvase funktionieren<br />
sowohl im Service als auch als Solitaire und<br />
lassen die Herzen von Stilikonen garantiert<br />
höherschlagen. Genauso begehrt: MetroChic<br />
Gläser aus Kristallglas mit ihrer prägnanten<br />
Formensprache, für die sich die Kollektion<br />
einen Red Dot Design Award verdient hat:<br />
»Gerade Linien und präzise geführte Radien<br />
vereinen sich zu einem gut ausbalancierten<br />
und ästhetisch sehr ansprechenden<br />
Ausdruck. Die daraus resultierende Eleganz<br />
& Schlankheit machen die Kollektion<br />
unverkennbar« – so das Urteil der renommierten<br />
Jury.<br />
INFO<br />
villeroy-boch.de<br />
jun <strong>2021</strong> falstaff 171
lifestyle / TRENDS<br />
Bunt behängt<br />
Eine originelle Alternative zu<br />
Gemälden bieten textile<br />
Wandbehänge – hier in<br />
Colour-Block-Optik.<br />
anthropologie.com<br />
Gut gepolstert<br />
Wer den Streifenlook<br />
etwas vorsichtiger<br />
angehen möchte, ist<br />
mit dem in gedeckten<br />
Farben gehaltenen<br />
Kissen von Normann<br />
Copenhagen gut<br />
beraten.<br />
trouva.com<br />
Edles Garn<br />
Das Design des<br />
kreativen Beistelltisches<br />
des Luxuslabels<br />
Missoni<br />
ist von einer Garnspule<br />
inspiriert,<br />
die Streifenoptik<br />
ergibt sich durch<br />
um den Korpus<br />
gewickelte Fäden.<br />
missoni.com<br />
STREIFENLOOK<br />
Spring-Alert! Mit poppigen Farben und fröhlichen Streifen<br />
holen wir uns jetzt erfrischendes Interior und stilvolle<br />
Accessoires ins Haus, die ein super schickes Flair versprühen.<br />
Ganz schön knallig<br />
Dieses Sofa im<br />
Retro-Look von<br />
HKliving kombiniert<br />
gekonnt kräftiges<br />
Neongelb mit zartem<br />
Beige – so kommt die<br />
Streifenoptik besonders<br />
stilvoll zur Geltung.<br />
orangehaus.eu<br />
Black or White?<br />
Bei diesem asymmetrisch<br />
gestreiften Teppich aus handgewebter<br />
Baumwolle muss<br />
man sich nicht entscheiden!<br />
rugvista.de<br />
Fotos: Xavier Marsical, Courtesy of Lorenza Bozzoli Design, www.connox.at/Courtesy of Established & Sons, Courtesy of Kelly Wearstler<br />
172 falstaff jun <strong>2021</strong>
Charmanter<br />
Stauraum<br />
Die entzückenden<br />
Boxen von OYOY lassen<br />
unerwünschten Krimskrams<br />
im Nu von<br />
Tischen und Co.<br />
verschwinden.<br />
debijenkorf.de<br />
Bonbon-Look<br />
Designer Sebastian Wrong<br />
entwarf die gestreifte Pendelleuchte<br />
nach dem Vorbild der<br />
venezianischen Glasbläser.<br />
andlight.at<br />
Schöner<br />
Schwung<br />
Die »Juice Vase«<br />
ist in mehreren<br />
fröhlichen Farbkombinationen<br />
und verschiedenen<br />
Größen<br />
erhältlich.<br />
connox.at<br />
Stilvoll serviert<br />
Auf der hübschen<br />
Kuchenplatte aus<br />
hochwertigem Marmor<br />
lassen sich Backwaren<br />
aller Art geschmackvoll<br />
drapieren.<br />
editionsmilano.com<br />
Elegante Ringel<br />
Kelly Wearstlers »Fairfax<br />
Chair« setzt den Streifenstil<br />
dezent in Szene – die<br />
asymmetrische Lehne<br />
verleiht dem Möbel einen<br />
besonderen Twist.<br />
kellywearstler.com<br />
STREIFEN-<br />
HÖRNCHEN<br />
Hay ist bekannt für erfrischende<br />
Designs. Mit der »Juice Vase« ist der<br />
norwegischen Designerin Kristine<br />
Five Melvær für Hay ein Objekt<br />
gelungen, das Potenzial zum Kultstück<br />
hat. Lebendige Optik und klare Farbgebung<br />
spiegeln das Portfolio der<br />
talentierten Norwegerin wider, deren<br />
interdisziplinärer Zugang Design<br />
und Kommunikation vereint.<br />
kristinefivemelvaer.com<br />
LORENZA BOZZOLI<br />
Die Künstlerin und Designerin Lorenza<br />
Bozzoli studierte in der Accademia di<br />
Belle Arti di Brera in Milano und entwarf<br />
sowohl Kollektionen für Modelabels<br />
wie Plein Sud und Sergio Rossi<br />
als auch für Interior-Größen à la<br />
Alessi, Editions Milano und Dedon.<br />
Für die »Artemest Virtual Craft Week«<br />
designte die gebürtige Italienerin die<br />
»Bean Couture«: farbenfrohe Samtbänke<br />
und Poufs im Art-Déco-Stil, deren<br />
Fransenbehang von geometrischen<br />
Mustern und Streifen durchzogen ist.<br />
lorenzabozzoli.com<br />
Fröhliche Fransen<br />
Die Sitzbänke und Hocker der<br />
»Bean Couture«-Kollektion<br />
gibt es neben zahlreichen<br />
verfügbaren Varianten auch in<br />
maßgefertigter Ausführung.<br />
artemest.com<br />
Tafelfreuden<br />
Für ein fröhliches Tablesetting<br />
im Streifenlook sind diese<br />
handbemalten Teller in<br />
kräftigen Farben genau das<br />
Richtige. oka.com<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
173
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Was gibt es Schöneres, als in dieser außergewöhnlichen Zeit<br />
eine vitalisierende Auszeit in den Alpen zu verbringen! In den<br />
hier präsentierten Top-Hotels genießen Sie Gaumenfreuden auf<br />
höchstem Niveau, entspannen in luxuriösen Wellnesstempeln<br />
und entdecken bei vielfältigen Freizeit- und Sportaktivitäten die<br />
einzigartige Natur. Nicht zu vergessen die bestens sortierten<br />
Weinkeller, in denen so manch edle Tropfen zu finden sind. Dass<br />
in diesen Häusern höchste Hygienestandards implementiert<br />
sind, versteht sich von selbst. Lassen Sie es sich in diesen<br />
charmanten Hotels einfach gutgehen – mit Sicherheit!<br />
Foto: © Iakov Filimonov shutterstock<br />
TIROL<br />
Alpine Wellnesshotel<br />
Cervosa «««««<br />
Im liebenswertesten 5-Sterne-Hotel der Alpen, im traditionsreichen<br />
Hotel Cervosa, sorgen die Gastgeberfamilie und das Cervosa-<br />
Team für Ihr Wohlbefinden. Auf über 3.000 m 2 wartet eine Oase<br />
der Entspannung: 11 verschiedene Saunen und Dampfbäder,<br />
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Außenpool, ein neuer Infinity-Pool, Panoramasauna sowie ein vielseitiges<br />
Angebot an Spa- und Wellnessanwendungen sorgen dafür,<br />
dass Sie sich rundum erholen können. Erleben Sie mit der Super.<br />
Sommer.Card. in der Region Serfaus-Fiss-Ladis einen abwechslungsreichen<br />
Sport-, Aktiv- und Genussurlaub. Die Küche im Gourmethotel<br />
Cervosa legt größten Wert auf die Qualität der Speisen<br />
und ein Höchstmaß an Service. Alle Gerichte zeichnen sich durch<br />
Professionalität und Leidenschaft in der Zubereitung aus. Gewürzt<br />
und garniert mit Liebe zum Detail und serviert mit charmantem<br />
Service in einem stilvollen Ambiente: Das ist Cervosa-Genuss pur!<br />
Wellnesshotel Cervosa *****<br />
Hugo Westreicher GmbH, Herrenanger 11<br />
6534 Serfaus, Tirol, ÖSTERREICH, T +43 (0) 5476 6211,<br />
info@cervosa.com, www.cervosa.com<br />
Impressum: Feldkircher Medienpartner GmbH, GF Walter Feldkircher, Kirchnerstraße 6, A-6111 Volders, www.feldkircher-medienpartner.com, Firmenbuch-Nr. FN 464135b – LG Innsbruck, UID-Nr. ATU 73277367
SAVOIR VIVRE<br />
SCHWEIZ ENGADIN<br />
Chasa Montana<br />
Hotel & Spa ««««S<br />
Das Relais & Châteaux Chasa Montana liegt im Herzen von<br />
Samnaun, das ein 200 km Bike- und Wanderparadies bietet.<br />
Neben zwei À-la-carte-Restaurants genießen die Gäste kulinarische<br />
Spezialitäten im Rahmen der Verwöhn-Halbpension, gekrönt<br />
von über 1.400 verschiedenen Weinen aus der ganzen Welt.<br />
Das Montana-Spa (1.500 m 2 ) bietet Wellness vom Feinsten<br />
mit römischem Hallenbad, sieben Saunen, drei Ruhezonen,<br />
Außen-Solebecken, Grotte mit Whirlpool, exklusivem Saunabereich<br />
für Damen, Fitnesscenter und Beauty- und Massagecenter<br />
mit Produkten von Sisley, Ligne St. Barth und Fuhlendorf.<br />
Die Zollfrei-Geschäfte von ZEGG.ch bieten ein umfangreiches<br />
Sortiment an Topmarken und Sie tanken Ihr Auto zollfrei!<br />
E-Mountainbikes gibt es für Chasa-Montana-Gäste ab einer Übernachtung<br />
kostenlos zur Benutzung. Auch die Nutzung der Bergbahnen<br />
der Silvretta Arena Samnaun/Ischgl ist von Mitte Juni bis<br />
Mitte Oktober im Rahmen der Kurtaxe kostenlos.<br />
Chasa Montana Hotel & Spa ****S<br />
Zegg Hotels AG, Familie Zegg, Dorfstraße 30<br />
7563 Samnaun Dorf, SCHWEIZ<br />
T +41 (0) 81 8619000, info@hotelchasamontana.ch<br />
www.hotelchasamontana.ch – CHE103862369<br />
MONTANA KURZTRIP<br />
03.06.–17.10.<strong>2021</strong><br />
Volles Programm für 2 Nächte mit Wellness<br />
& Genuss. Ein Abend mit Halbpension,<br />
eine Ganzkörpermassage und vieles mehr.<br />
Ab CHF 339,00 p. P. im DZ Alpenrose<br />
TIROL<br />
Bergblick Hotel & Spa ««««S<br />
Ankommen – Eintreten – Wohlfühlen und Genießen<br />
Im Tannheimer Tal, welches als eines der schönsten Hochtäler<br />
Europas gilt, liegt in einer traumhaften Alleinlage das Genießer-<br />
Hotel Bergblick & Spa. Der neue In- und Outdoor-Panorama-<br />
Pool mit der schönen Liegewiese ist das exklusive Herzstück des<br />
Hotels. Hier widmet sich alles dem „Sich-Wohlfühlen“!<br />
Der Empfangsbereich, die Lobby, das Restaurant und die Bar<br />
sind ebenfalls neugestaltet, um dem Gast und Genießer seine<br />
„Ich-Zeit“ noch angenehmer zu gestalten.<br />
Die komfortablen Zimmer und Suiten wurden in Holz- und<br />
Naturtönen eingerichtet und bieten ein wahrlich traumhaftes<br />
Bergpanorama. <strong>Falstaff</strong> und Gault Millau attestieren der Küche im<br />
Hotel Bergblick beste Noten.<br />
Bergblick Hotel & Spa ****S<br />
Hotel Bergblick GmbH & Co. KG, Am Lumberg 20<br />
6673 Grän/Tannheimer Tal, Tirol, ÖSTERREICH<br />
T +43 (0) 5675 6396, info@hotelbergblick.at<br />
www.hotelbergblick.at<br />
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Reisetermine<br />
30.<strong>04</strong>.–15.07.<strong>2021</strong> | 26.09.–06.11.<strong>2021</strong><br />
Preis ab € 840,00 pro Person<br />
(im Komfortzimmer mit Morgensonne)<br />
7 Nächte buchen, nur 6 bezahlen<br />
inkl. Bergblick-Genießer-¾-Pension,<br />
Ticket zur Benutzung der<br />
Tannheimer Bergbahnen, alle<br />
weiteren Bergblick-Inklusivleistungen
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SAVOIR VIVRE<br />
SÜDTIROL<br />
Schenna Resort ««««S<br />
Schenna Resort – Quelle des Lichts<br />
Gesunder Genuss, der glücklich macht.<br />
In herrlicher Panoramalage am Sonnenhang über den Dächern der Kurstadt Meran<br />
liegt das Schenna Resort, ein Refugium der Ruhe und Entspannung. Genuss und<br />
Wohlbefinden stehen an erster Stelle. Hier lassen Gäste aus nah und fern den<br />
Alltag hinter sich und genießen kulinarische Gaumenfreuden, abwechslungsreiche<br />
Aktivmöglichkeiten und einen erstklassigen Service. Das Schenna Resort bietet seinen<br />
Gästen kuschelige Zimmer und Suiten, moderne, heimelige Aufenthaltsbereiche,<br />
Family-Pool, Wasserrutschen, ein großzügiges Adults-only-Spa, Saunalandschaft<br />
und verwöhnende Wohlfühlbehandlungen. Das abwechslungsreiche „Mind & Soul“-<br />
Programm mit Yoga, Meditation, Pilates und vielem mehr unterstützt Sie dabei, neue<br />
Kraft und Lebensfreude zu tanken. Gönnen Sie sich eine Auszeit vom Alltag und<br />
tauchen Sie ein in die wunderbare Quelle des Lichts!<br />
STEPHAN EGGER & NERTIL HOXHA<br />
„Gesunder Genuss, der glücklich macht“, umschreibt<br />
am besten die leckeren Gerichte der beiden<br />
Küchenchefs, die Sie in den 3 verschiedenen<br />
Restaurants genießen können. Highlights sind dabei<br />
die exklusiven Gourmetmenüs mit regionalen<br />
Zutaten und Südtiroler Spezialitäten, die feinen<br />
Weine aus dem hoteleigenen Weingut Pföstl und<br />
die wöchentlichen Weinverkostungen im urigen<br />
Felsenkeller.<br />
Save the date: Schenna Resort Winzerwoche 14.11.–21.11.<strong>2021</strong><br />
Schenna Resort ****S – Familien Pföstl und Wörndle<br />
Alte Straße 14, 39017 Schenna, Südtirol, ITALIEN<br />
T +39 <strong>04</strong>73 230760, info@schennaresort.com<br />
www.schennaresort.com
SAVOIR VIVRE<br />
SÜDTIROL<br />
Hotel Cristal ««««S<br />
SÜDTIROL / EIN KLEINES JUWEL<br />
Parc Hotel am See ««««S<br />
© Parc Hotel am See (Florian Andergassen)<br />
Schauen Sie sich um, genießen Sie den herrlichen Ausblick von<br />
den märchenhaften Zimmern oder der Liegeterrasse auf die<br />
traumhafte Bergwelt von Rosengarten und Latemar. Einer der<br />
nahen Gipfel heißt übrigens Bellamonte, viele weitere zählen zu<br />
den schönsten Wanderbergen überhaupt.<br />
Natürlich finden Sie hier Ihr Paradies zum Wandern, zum<br />
Biken und für den Naturgenuss. Und wie wär’s mit Golf auf<br />
1.200 Metern? Südtirols schönste 18-Loch-Anlage lädt ein zu<br />
Ferien mit Drive. Für beides, für Schwung und Erholung, sorgt das<br />
Cristal-Wellness- & Beautyprogramm.<br />
Weiters zählt zu den schönen Aussichten jene auf kulinarische<br />
Topqualität: Ein hervorragendes Küchenteam begeistert mit<br />
Gustostückerln aus dem Genussland Südtirol ebenso wie mit<br />
internationalen Köstlichkeiten.<br />
Freiheit spüren an einem Ort, an dem Zeit keine Rolle spielt: Das<br />
exquisite Parc Hotel am See steht für ungezwungenen Luxus mit<br />
Charakter. Das elegante Hotel, ein Mitglied der erlesenen Belvita<br />
Leading Wellnesshotels Südtirol, liegt unmittelbar am Ufer des<br />
wärmsten Badesees der Alpen, des Kalterer Sees. 45 Zimmer und<br />
stilvolle Suiten mit Panoramablick, ein 4.000 m² großer Hotelpark<br />
mit Infinitypool und der exklusive private Badestrand machen die<br />
Wohlfühloase zum perfekten Ort für Ruhesuchende.<br />
Rund um das Parc Hotel am See wird das Wandern zum<br />
reinsten Genuss, die alpin-mediterrane Naturlandschaft wartet<br />
mit einer Vielzahl an Erlebnissen auf ihre Besucher. Golf-Fans<br />
wird der Urlaub mit der Golfcard Südtirol (20 % auf alle Greenfees)<br />
versüßt und die Gourmetküche des 4-Sterne-S-Hotels<br />
zählt, genau wie die edlen Weintropfen Südtirols, die hier kredenzt<br />
werden, zur absoluten Spitzenklasse.<br />
Hotel Cristal ****S<br />
Familie Thaler, Obereggen 31<br />
39050 Deutschnofen, Südtirol, ITALIEN<br />
T +39 <strong>04</strong>71 615511, info@hotelcristal.com<br />
www.hotelcristal.com<br />
UNTER DER SONNE SÜDTIROLS<br />
Ein Segen, was unter der Sonne Südtirols<br />
wächst und gedeiht! Eine Gabe,<br />
dieses kostbare Gut der Berge so außergewöhnlich<br />
zuzubereiten. Küchenmeister<br />
Adolf Munter wird weit über<br />
die Grenzen hinaus geschätzt und begeistert<br />
selbst vielgereiste Genießer täglich<br />
aufs Neue. Und immer genießen<br />
Sie höchste Qualität.<br />
Parc Hotel am See ****S<br />
Familie De Carli, Klughammer 9<br />
39052 Kaltern am See, Südtirol, ITALIEN<br />
T +39 <strong>04</strong>71 960000, info@parchotel.info<br />
www.parchotel.info – IT02242900211<br />
MEISTER DER KULINARIK<br />
Seit 15 Jahren verwöhnt er die Gaumen<br />
der Gäste im Parc Hotel am See: Otmar<br />
Oberhammer. Voller Leidenschaft kombiniert<br />
er in seinen Gerichten gekonnt Südtirols<br />
bodenständige Vielfalt mit der fantasievollen<br />
Leichtigkeit der mediterranen Küche<br />
(mehr zum kulinarischen Erlebnis auf<br />
www.parchotel.info).
PROMOTION<br />
SAVOIR VIVRE<br />
©Schenna Hotels (Armin Terzer, Michael Huber), IDM Südtirol (Tina Sturzenegger)<br />
SÜDTIROL<br />
Romantik Hotel &<br />
Restaurant Stafler ««««<br />
Zwischen Sterzing und Brixen, zwischen Tradition und Moderne –<br />
Gastlichkeit ohne Kompromisse: Die vier Sterne des Romantik<br />
und Gourmethotels Stafler stehen für perfekten Service, ausgezeichnete<br />
Küche und eigener Landwirtschaft, charmante Zimmer,<br />
einen Romantikpark sowie ein traumhaftes Spa.<br />
Gourmet- & Relaxpaket:<br />
• 1 x exklusives 6-Gänge-Gourmetdinner im 2-Sterne-Restaurant<br />
Gourmetstube „Einhorn“ • 6-Gang-Wahlmenü der Genuss-Halbpension<br />
• entspannen in der Wellnessoase „Romantica“ • Wellnessgutschein<br />
im Wert von € 25,00 p.P. • alle weiteren Stafler-<br />
Inklusivleistungen unter Einhaltung der geltenden Hygiene- und<br />
Sicherheitsstandards u. v. m.<br />
3 Nächte ab € 429,00 p.P.* –5 % Promocode „Savoir Vivre“<br />
* Nicht gültig in der Weihnachts- und Silvesterzeit.<br />
Romantik Hotel Stafler ****<br />
Hans Stafler KG SAS der Stafler Angelika & Co, Mauls 10<br />
39<strong>04</strong>0 Freienfeld b. Sterzing, Südtirol, ITALIEN<br />
T +39 <strong>04</strong>72 771136, info@stafler.com<br />
www.stafler.com – IT01586550210<br />
PETER GIRTLER<br />
Die mit zwei Michelinsternen und drei<br />
Hauben ausgezeichnete Gourmetstube<br />
Einhorn steht für höchsten Genuss und<br />
internationale Haute Cuisine mit dem<br />
gewissen Etwas. Peter Girtler kombiniert<br />
Tradition mit Moderne und lokale<br />
Besonderheiten mit weltweiten Inspirationen<br />
zum einmaligen Geschmackserlebnis.<br />
SCHENNA HOTELS<br />
Eschenlohe ««««S<br />
Alpin ««««<br />
Your private panoramic hideaways: doppelter Genuss, einzigartige<br />
Panoramalage. Umgeben von der faszinierenden<br />
Naturlandschaft, von Berggipfeln und Palmen garantieren die<br />
Schenna Hotels eine Auszeit im Zeichen von Wellness, Kulinarik<br />
und Aktiv-Erlebnissen. Das Boutique-Hotel Eschenlohe**** S und<br />
das Hotel Apin**** werden von der Gastgeberfamilie Götsch mit<br />
Leidenschaft und Begeisterung geführt. Rund 300 Sonnentage im<br />
Jahr laden zum Verweilen auf den Panoramaterrassen genauso<br />
wie zum Erkunden der traumhaften Umgebung ein. Die idealen<br />
Rückzugsorte für Genießer, Ruhesuchende und Aktivurlauber<br />
bieten moderne Zimmer und lichtdurchflutete Suiten. Herrlich<br />
entspannen lässt es sich in den Gartenanlagen samt Sole-Infinity-<br />
Pools und in den Spa-Bereichen. Urlaubsfeeling mit doppeltem<br />
Charme, doppeltem Komfort und doppelten Gaumenfreuden. In<br />
aller Kürze: la dolce vita in Perfektion in der besten Lage Südtirols.<br />
Hotel Eschenlohe ****S | Hotel Alpin ****<br />
Schenna Hotels GmbH<br />
39017 Schenna, Südtirol, ITALIEN<br />
T +39 <strong>04</strong>73 866000, info@schennahotels.com<br />
www.schennahotels.com<br />
KULINARIK DER EXTRAKLASSE<br />
In den Schenna Hotels erleben, wie Südtirol<br />
schmeckt: Die Küchenteams sind stets bemüht,<br />
einzigartige Kreationen zu zaubern –<br />
ob alpin oder mediterran, modern oder<br />
traditionell. Die kulinarische Krönung für Genießer<br />
ist das exquisite Feinschmeckermenü<br />
am Abend, das aus erstklassigen regionalen<br />
und saisonalen Produkten kreiert wird – ein<br />
wahres Vergnügen für Gourmets.
SAVOIR VIVRE<br />
SÜDTIROL<br />
Naturhotel Lüsnerhof ««««S<br />
Einmalige naturellness ® Zeit im idyllischen Lüsnertal<br />
Sanfte Sonnenstrahlen wärmen die Gäste bei den täglichen<br />
Wanderungen und Biketours auf der Lüsner Alm, ein Naturbadeteich<br />
lockt zum Sprung ins kühle Nass und aus der Schwitzhöhle am<br />
Waldrand dringt das leise Trommeln des Schamanenrituals: In<br />
wohltuender Abgeschiedenheit auf 1.100 Metern begrüßt Familie<br />
Hinteregger ihre Gäste zu einer nachhaltigen naturellness ® Zeit mit<br />
viel Platz für Privatsphäre. Der naturellness ® Spa lässt Gäste die<br />
Kraft der Natur erleben: Im weitläufigen Garten führt der längste<br />
Saunapfad der Alpen vorbei an Saunen und Wasserwelten, zwei<br />
Badehäusern, kleinen Rückzugsorten sowie einer Kneipp-Anlage<br />
im Gebirgsbach. Eine Infrarotgondel schaukelt am Hang und ein<br />
Kraftplatz lädt zu Qi Gong und Yoga ein. Nicht zuletzt zählt die<br />
regional-biologische Naturkuchl zur naturellness ® Philosophie im<br />
Lüsnerhof.<br />
Naturhotel Lüsnerhof ****S<br />
Familie Hinteregger, Runggerstraße 20<br />
39<strong>04</strong>0 Lüsen, Südtirol, ITALIEN<br />
T +39 <strong>04</strong>72 413633, info@naturhotel.it<br />
www.naturhotel.it – IT02655090211<br />
NATURELLNESS ® WANDERWOCHE<br />
30.<strong>04</strong>.–07.11.<strong>2021</strong><br />
7 Nächte inkl. 3 / 4 -Natur-Genießerpension<br />
10–11 geführte Wanderungen pro Woche<br />
(inkl. Transfer), umfangreiches Angebot an<br />
Gymnastikeinheiten, 1 Badehausritual mit<br />
Floaten in der Solegrotte, Benutzung der<br />
naturellness ® Spa u. v. m.<br />
Preis ab € 890,00 pro Person<br />
SÜDTIROL<br />
Hotel Mareo Dolomites ««««<br />
Ein Aufenthalt im Hotel Mareo Dolomites in St. Vigil ist ein einmaliges<br />
Erlebnis. Die Herzlichkeit und die Professionalität der<br />
Gastgeberfamilie Clara, die ihr Land und die Dolomiten bestens<br />
kennt und liebt, werden Sie während Ihres Aufenthalts im Gadertal<br />
stets begleiten. Wohlbefinden, Natur, Tradition, erlesene und<br />
bodenständige Küche sowie unvergessliche Momente. Lassen Sie<br />
sich im modernen Hotel-Spa verwöhnen und die geschmackvolle,<br />
edle Einrichtung auf sich wirken.<br />
Gönnen Sie sich Zeit, um sich zu erholen, um Wohlbefinden zu<br />
erleben und Ihr inneres Gleichgewicht zu finden.<br />
Gönnen Sie sich einen Urlaub im Mareo Dolomites, bestaunen<br />
Sie täglich beim Aufwachen das faszinierende Farbenspiel der<br />
Dolomiten, atmen Sie die frische, würzige Sommerluft und erleben<br />
Sie unseren Naturpark Fanes-Sennes-Prags.<br />
Hotel Mareo Dolomites ****<br />
Familie Clara, Str. Al Plan Dessora 17<br />
39030 St. Vigil in Enneberg, Südtirol, ITALIEN<br />
T +39 <strong>04</strong>74 501007, info@mareo-dolomites.it<br />
www.mareo-dolomites.it<br />
DOLOMITES COCKTAILBAR<br />
Unser erfahrener Barkeeper Remy trifft<br />
auch Ihren Geschmack – lassen Sie<br />
Ihren Tag gemütlich bei einem speziellen<br />
Cocktail ausklingen und genießen Sie die<br />
wunderbare Aussicht.
PROMOTION<br />
SAVOIR VIVRE<br />
SÜDTIROL<br />
Hotel Giardino Marling «««««<br />
Schon die Anreise zum Giardino Marling oberhalb von Meran gibt<br />
einen Vorgeschmack auf den idyllischen Charme des 5-Sterne-<br />
Hotels. In einer reizvollen Hanglage mit fantastischem Ausblick,<br />
umgeben von sattem Grün und den umliegenden Bergen,<br />
Tälern und Wäldern, sind mehr Ruhe, Inspiration und sonnige<br />
Lebensfreude kaum möglich. Gewiss gehört das Giardino mit<br />
seinem Interieur zu den schönsten Relaxadressen der Region.<br />
Warme Materialien und sanfte Farben, mit viel Gespür eingerichtet,<br />
um ein elegantes und dennoch gemütliches und behagliches<br />
Ambiente zu bieten. In den komfortablen Zimmern fühlt sich der<br />
Gast gleich willkommen: bezaubernde Räume, hell, luftig, mit edlen<br />
Möbeln und schönen Stoffen. Nach dem Motto „weniger ist mehr“<br />
ist vor allem bei der Gestaltung der üppigen Blumenarrangements<br />
die dekorative Hand von Ulrike Spögler zu spüren. Auch auf die<br />
ganz persönliche und individuelle Betreuung der Gäste wird großer<br />
Wert gelegt.<br />
Hotel Giardino Marling *****<br />
Ulrike Spögler, St. Felixweg 18<br />
39020 Marling bei Meran, Südtirol, ITALIEN<br />
T +39 <strong>04</strong>73 447177, info@giardino-marling.com<br />
www.giardino-marling.com<br />
SIEGI ZELGER<br />
Köstliche Spezialitäten aus Südtirol und<br />
leichte mediterrane Gerichte sind die<br />
Hauptdarsteller der Gourmetküche. Ausgewählte<br />
Produkte aus Südtirol erfahren<br />
eine raffinierte Zubereitung und einen<br />
liebevollen Service.<br />
Geben Sie den Buchungscode:<br />
„GIARDINO-Genuss“ an und Sie erhalten<br />
eine gratis Teilrückenmassage pro Zimmer!<br />
SÜDTIROL | GARDASEE<br />
Quellenhof Luxury<br />
Resorts «««««<br />
In Südtirol und in Lazise am wunderschönen Gardasee trifft<br />
man auf 5-Sterne-Luxusurlaub im Doppelpack. Die Quellenhof<br />
Luxury Resorts vereinen in perfekter Harmonie Südtiroler<br />
Herzlichkeit und das typische italienische Lebensgefühl „la dolce<br />
vita“. Allen, die sich Ruhe und Entspannung gönnen möchten,<br />
bieten beide Resorts einen spektakulären Wellnessbereich.<br />
Die Sauna-, Ruhe- und Schwimmbereiche sind, um sowohl die<br />
Bedürfnisse der Ruhesuchenden, aber auch der Familien erfüllen<br />
zu können, in „adults only“- und Familienbereiche getrennt.<br />
Neben einem exklusiven Wellness- und Spa-Angebot, welches<br />
sowohl in Südtirol wie aber auch in Lazise seinesgleichen sucht, bestechen<br />
beide Resorts durch ihr ausgezeichnetes kulinarisches<br />
Angebot. In traumhaften Suiten sowie weitläufigen Garten- und<br />
Relaxbereichen können Sie ausgiebig die Seele baumeln lassen,<br />
zur Ruhe kommen und fern vom Alltag Genuss pur erleben!<br />
QUELLENHOF LUXURY RESORTS<br />
Familie Dorfer, Südtirol | Gardasee, ITALIEN<br />
T +39 <strong>04</strong>73 645474 | T +39 <strong>04</strong>5 8531000<br />
info@quellenhof.it | info@quellenhof-lazise.it<br />
www.quellenhof-resorts.it<br />
QUELLENHOF GOURMETSTUBE 1897 –<br />
SINNLICHES GENUSSERLEBNIS<br />
In der mehrfach prämierten Gourmetstube<br />
kredenzt Küchenchef Michael Mayr mit<br />
seinem Team Gaumenfreuden der Sonderklasse!<br />
Gault & Millau vergab auch <strong>2021</strong><br />
wieder großartige 3 Hauben mit 15,5<br />
Punkten!
SAVOIR VIVRE<br />
SÜDTIROL<br />
The Panoramic Lodge<br />
Der Küglerhof ««««S<br />
Wer beim Küglerhof ankommt, hält erstmal den Atem an: Die<br />
Lage und der Ausblick hinunter ins Etschtal, hinüber nach Marling<br />
und hinauf nach Hafling sind spektakulär. Aber nicht nur die Lage<br />
ist „breathtaking“ – auch die Atmosphäre des Küglerhofes, die<br />
exklusives Stilgefühl und höchsten Anspruch mit Ungezwungenheit<br />
und lässigem Luxus vereint, ist einzigartig.<br />
Die Lässigkeit spiegelt sich auch im coolen, modernen Interieur<br />
wider, dessen Stein- und Erdfarben die umliegende Natur unprätentiös<br />
und selbstverständlich ins Haus holen. Es ist diese Perfektion<br />
der Leichtigkeit und des Frohsinns, die den Küglerhof so besonders<br />
macht.<br />
Unvergessliche Genusserlebnisse bietet die Küche, in der in einer<br />
exquisiten kulinarischen Interpretation Südtiroler Gerichte verfeinert<br />
und mit den Aromen der italienischen Küche gepaart werden.<br />
SÜDTIROL<br />
Park Hotel<br />
Reserve Marlena ««««S<br />
... steht für ein exklusives Ambiente.<br />
• Architektur, Kunst und Kultur • Kulinarik und Vino<br />
• Tennis und Golf • Beauty und Gesundheit u. v. m.<br />
die Vielfalt der Marlena-Facetten bereichert Ihr Urlaubserlebnis.<br />
Marlenas Vinothek: Über 600 namhafte Etiketten aus Südtirol,<br />
Italien und anderen ausgezeichneten Weinbauregionen der Welt hat<br />
Weinkenner und -sammler Hans Inderst hier zusammengetragen.<br />
Regionale Spezialitäten treffen auf mediterrane Aromen: Hier im<br />
Marlena verwöhnt Sie Chefkoch Ernst Riedel bereits seit über 30<br />
Jahren mit einer bunten Vielfalt an Gourmetgerichten, die auf der<br />
Zunge zergehen. Mit frischen Ideen und Zutaten verzaubern er und<br />
sein Team jeden Teller in ein kulinarisches Meisterwerk. Und dabei<br />
ist unserem Küchenteam sowohl Regionalität als auch Innovation<br />
wichtig, damit am Ende ein harmonisches Ensemble entsteht.<br />
The Panoramic Lodge Der Küglerhof ****S<br />
Familie Dilitz, Haslachstraße 82<br />
39019 Dorf Tirol bei Meran, Südtirol, ITALIEN<br />
T +39 <strong>04</strong>73 923399, info@kueglerhof.it<br />
www.kueglerhof.it – IT02963940214<br />
UNSERE SPEZIALANGEBOTE<br />
– Personaltrainer auf Wunsch – Yoga<br />
– Pilates – Waldbaden – Qi Gong u. v. m.<br />
Longstay-Ermäßigung<br />
Sie erhalten 10 % Longstay-Rabatt bei<br />
einem Aufenthalt ab 9 Nächten sowie je<br />
einen € 50,00 Spa-Gutschein<br />
pro Erwachsenen. (nicht übertragbar)<br />
Park Hotel Reserve Marlena ****S<br />
Familie Hans Inderst, Nörderstraße 6<br />
39020 Marling bei Meran, Südtirol, ITALIEN<br />
T +39 <strong>04</strong>73 222266, info@marlena.it<br />
www.marlena.it<br />
WEIN- UND<br />
OLIVENÖLVERKOSTUNGEN<br />
Ein- bis mehrmals pro Woche organisiert<br />
Hans Inderst hier, in diesem authentischen<br />
Weinkeller, Wein- und Olivenölverkostungen<br />
– oftmals in Zusammenarbeit<br />
mit einer ausgewählten Kellerei oder einem<br />
der umliegenden Weinbaubetriebe.
www.cantinamesa.com<br />
STOLZ, STARK, EHRLICH, SARDINIEN.<br />
FALSTAFF_BUIO_adv_1/2bleed_page_233X148.indd 1 06/05/21 13:16<br />
JUNI <strong>2021</strong><br />
IMPRESSUM<br />
Foto: Shutterstock<br />
INTERNATIONALE ZEITSCHRIFT<br />
FÜR ESSEN, TRINKEN UND REISEN<br />
Die in dieser Ausgabe veröffentlichten Beiträge sind<br />
urheberrechtlich geschützt. Übersetzung, Nachdruck,<br />
Vervielfältigung und Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen<br />
nur mit ausdrücklicher Genehmigung des<br />
Verlags. Zitate aus Beiträgen dieser Ausgabe sind<br />
ausschließlich mit Angabe der Quelle gestattet.<br />
MEDIENINHABER<br />
<strong>Falstaff</strong> <strong>Deutschland</strong> GmbH<br />
VERLAGSORT<br />
Carlsplatz 18, D-40213 Düsseldorf<br />
T: +49 211 9666299-0, F: +49 211 9666299-9<br />
info@falstaff.de, redaktion@falstaff.de<br />
www.falstaff.com<br />
Gegenstand des Unternehmens ist die Herausgabe,<br />
der Verlag und der Vertrieb von Zeitschriften und Druckwerken<br />
aller Art unter der Bezeichnung »<strong>Falstaff</strong>«.<br />
EIGENTÜMER FALSTAFF DEUTSCHLAND<br />
<strong>Falstaff</strong> Verlags GmbH<br />
Führichgasse 8, A-1010 Wien<br />
Mitglieds-Nr. 06850<br />
HERAUSGEBER<br />
Wolfgang M. Rosam<br />
Dr. Ulrich Sautter<br />
CHEFREDAKTION<br />
Philipp Elsbrock (Gourmet), Martin Kubesch,<br />
Wolfgang M. Rosam, Dr. Ulrich Sautter (Wein)<br />
STV. CHEFREDAKTEURINNEN<br />
Marlene Tragut, Julia Vacca<br />
CHEF VOM DIENST Lukas Zimmer<br />
SENIOR EDITOR Herbert Hacker<br />
REDAKTIONSASSISTENZ Anja Kleinschuster<br />
CREATIVE DIRECTOR Anton-Georg Kiener<br />
GRAFIK Isabella Gröller, Milena Hammerschmied<br />
GRAFIK-PRAKTIKANTINNEN<br />
Julia von Wenzl, Katharina Winkler<br />
PHOTO DIRECTOR Eva Bauer, Thomas Hopferwieser<br />
PHOTO-PRAKTIKANTIN Isabella Gehart<br />
ONLINE-CHEFREDAKTION Bernhard Degen<br />
ONLINE-CHEFREDAKTION DE Philipp Elsbrock<br />
CVD NEW MEDIA Marion Topitschnig<br />
HERAUSGEBERIN & CHEFREDAKTEURIN LIVING<br />
Angelika Rosam<br />
CVD LIVING Herta Scheidinger<br />
ARTDIRECTION LIVING Klaus Rauch<br />
FOTOREDAKTION Thomas Trimmel (fotoredaktion.at)<br />
MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />
AUTOREN Angelika Ahrens, Severin Corti, Ilse Fischer,<br />
Marlies Gruber, Judith Hecht, Benjamin Herzog, Sandra Keplinger,<br />
Othmar Kiem, Peter Moser, Renate Polzer, Joachim<br />
Riedl, Ingo Swoboda, Dominik Vombach, Ulrike Wilhelmi<br />
FOTOGRAFEN Stine Christiansen, Lukas Ilgner<br />
ILLUSTRATORINNEN Stefanie Hilgarth, Gina Müller<br />
LEKTOREN Thomas Fisher, Angelika Hierzenberger-Gokesch,<br />
Ela Maywald, Johanna Weber,<br />
Angelika Wiedmaier<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Mag. Elisabeth Kamper<br />
Ronald Tomandl, M. Sc.<br />
VERLAGSLEITUNG<br />
Claudia Roman Navarro<br />
ANZEIGENLEITUNG<br />
Susanne Förster, T: +49 211 9666299-3<br />
susanne.foerster@falstaff.com<br />
ANZEIGEN<br />
Rita Kühn, T: +49 211 9666299-4<br />
rita.kuehn@falstaff.com<br />
Mareike Mattern, T: +49 211 9666299-55<br />
mareike.mattern@falstaff.com<br />
ANZEIGENKOORDINATION<br />
Ursula Oden<br />
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NIELSEN 3b: Simone Quill<br />
T: +49 711 6574468, simone.quill@falstaff.com<br />
NIELSEN 4: Martin Schaible<br />
martin.schaible@medienpartner.net<br />
Markus Piendl, markus.piendl@medienpartner.net<br />
T: +49 89 1730070<br />
DIRECT-SALES-LEITUNG Timotheus Lamberg<br />
INTERNATIONAL<br />
SCHWEIZ: Nicole Steffen (Geschäftsführerin)<br />
T: + 41 79 3255119, Nicole.Steffen@falstaff.com<br />
SPANIEN: AIM, About International Media<br />
T: +34 91 3203770, olga.martinez@aboutim.es<br />
ÖSTERREICH: Lisa Tschernig<br />
T: +43 1 9<strong>04</strong>2141495, lisa.tschernig@falstaff.com<br />
ITALIEN: Wineline, Othmar Kiem<br />
T: +39 <strong>04</strong>73 292370, info@wineline.it<br />
LEITUNG VERTRIEB UND MARKETING<br />
Dagmar Sebold<br />
LESERSERVICE & ABOS<br />
Leserservice <strong>Falstaff</strong> PressUp GmbH<br />
Postfach 70 13 11, D-22013 Hamburg<br />
T: +49 40 386666-307, F: DW 299, abo@falstaff.de<br />
PROMOTIONS & ADVERTORIALS<br />
Thomas Kepplinger (Artdirection)<br />
Julia Kremser (Advertorial-Managerin)<br />
HERSTELLER<br />
Druckerei Berger, Wiener Straße 80, A-3580 Horn<br />
VERTRIEB Partner Medienservices GmbH<br />
Julius-Hölder-Straße 47, D-70597 Stuttgart<br />
DRUCKAUFLAGE<br />
<strong>Falstaff</strong> <strong>Deutschland</strong>: 66.412 Exemplare (IVW I/<strong>2021</strong>)<br />
<strong>Falstaff</strong> Österreich: 44.667 Exemplare (ÖAK 2. Hj./2020)<br />
<strong>Falstaff</strong> Schweiz: 25.000 Exemplare<br />
Nicht gekündigte Abonnements gelten<br />
automatisch als verlängert.<br />
Jahresabonnement (9 Ausgaben): € 65,90<br />
Abopreis ab 5 Abos: € 53,90<br />
Abopreis ab 100 Abos: € 51,90 (statt € 65,90)<br />
(9 Ausgaben jährlich; Ausland auf Anfrage)<br />
Halbjahresabopreis ab 100 Abos: € 25,95<br />
Studentenabo (gegen Nachweis; 9 Ausgaben): € 39,–<br />
Gourmetclub-Abonnement (9 Ausgaben/Jahr): € 99,–<br />
Kombiabo (Print & digital; 9 Ausgaben): € 74,90<br />
Digitalabonnement (9 Ausgaben): € 35,–<br />
Alle Abonnements inklusive MwSt. und Versandkosten<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
183
Online-<br />
Chefredakteur<br />
BERNHARD<br />
DEGEN<br />
REISE<br />
UNGARN<br />
WOLFGANG PUCK GOES BUDAPEST<br />
Der aus Österreich stammende Starkoch Wolfgang Puck übernimmt<br />
die gastronomische Leitung des neuen Luxushotels »Matild Palace«<br />
in Budapest. Die Highlights des ehrgeizigen Projekts sind das<br />
Restaurant »Spago«, ein Jugendstilcafé und eine geheime Rooftop-Bar. Das<br />
Luxury Collection Hotel setzt neue Maßstäbe im ungarischen Tourismus<br />
und soll auch für die Budapester eine Institution werden.<br />
marriott.com<br />
ITALIEN<br />
GARDASEE-TRÄUME<br />
Im Frühjahr hat an der Felsenküste des<br />
Gardasees ein neues Fünf-Sterne-L-Hotel<br />
eröffnet. Bei dem Luxus-Resort in Limone sul<br />
Garda ist der Name Programm: »EALA – My<br />
Lakeside Dream«. Neben der traumhaften<br />
Lage ist auch das Konzept vielversprechend.<br />
In der Adults-Only Herberge sorgt Sternekoch<br />
Alfio Ghezzi in zwei Restaurants für<br />
das kulinarische Wohlbefinden. Im »Fine<br />
Dining Senso« und im »Alfio Ghezzi Bistrot«<br />
arbeitet Resident Chef Akio Fujita fast ausschließlich<br />
mit Zutaten aus der Region. Der<br />
Spa-Bereich erstreckt sich über 1500 m2<br />
und lässt keinen Wunsch offen.<br />
ealalakegarda.com<br />
KROATIEN – ISTRIEN<br />
KEMPINSKI »ADRIATIC«<br />
Einen herrlichen Blick auf die Adriaperle<br />
Piran genießt man vom Kempinski Hotel<br />
»Adriatic«. Mit der Wiedereröffnung wurden<br />
neue Luxusvillen mit privaten Pools eingeweiht.<br />
Chefkoch Warren Brown ist Michelinerprobt<br />
und zieht alle kulinarischen Register.<br />
kempinski.com/istria<br />
184 falstaff jun <strong>2021</strong>
NOTIZEN<br />
EMIRATE – DUBAI<br />
ROOFTOP-POOL<br />
IM 75. STOCK<br />
Im Frühjahr eröffnete das erste<br />
SLS-Hotel im Nahen Osten und<br />
begeistert mit einem Rooftop-<br />
Pool in der 75. Etage. Kulinarisch<br />
sticht das Restaurant<br />
»Fi’lia« heraus, das ausschließlich<br />
von Frauen geführt wird.<br />
Die Köche des Steakhouse<br />
»Carna« arbeiten mit Kult-<br />
Metzger Dario Cecchini.<br />
group.accor.com<br />
MALERISCHES PORTOPICCOLO<br />
IM GOLF VON TRIEST<br />
In einem ehemaligen Steinbruch liegt das<br />
jüngst errichtete Dorf Portopiccolo mit<br />
prächtiger Marina. Touristisches Herzstück<br />
ist das Fünf-Sterne-Resort »Falisia«,<br />
ein Luxury Collection Resort & Spa. Es<br />
gibt kaum eine Nische, von der man keinen<br />
wunderbaren Blick auf das Meer genießt.<br />
marriott.com<br />
SPANIEN – TENERIFFA<br />
NACHHALTIGE<br />
NEUERÖFFNUNG<br />
Fotos: photografcamangili, Neven Jurjak AKA Merlo De Graia, Roger Méndez Fotógrafo, Tom Lamm | ikarus.cc, beigestellt<br />
SPANIEN – IBIZA<br />
NOBU-HOTEL<br />
Das Fünf-Sterne-Nobu-Hotel »Ibiza Bay« eröffnete<br />
nach der Corona-Pause wieder mit entspanntem<br />
Barfuß-Luxus. Von den zahlreichen<br />
Neuerungen interessieren vor allem die kulinarischen.<br />
Zum gefeierten Nobu-Restaurant gesellt<br />
sich diesen Sommer ein neues Lokal mit einem<br />
Spitzenkoch, der aber noch nicht verraten wird.<br />
nobuhotelibizabay.com<br />
Das »Royal River«-Luxushotel<br />
auf Teneriffa punktet mit<br />
erneuerbarer Energie und<br />
herrlichen Pool-Landschaften.<br />
Regionalität und biologisch<br />
abbaubare Produkte stehen hier<br />
ebenso auf dem Programm wie<br />
purer Luxus und anspruchsvolle<br />
Kulinarik mit Produkten<br />
aus der Umgebung. Lokale<br />
Produzenten werden mit langfristigen<br />
Verträgen unterstützt.<br />
royalriver.es<br />
GENUSSFAHRTEN MIT DER<br />
HISTORISCHEN DAMPFLOK<br />
Das steirische Murtal lockt nicht nur mit<br />
herrlicher Naturkulisse. Von der Braustadt<br />
Murau fährt in den Sommermonaten ein<br />
historischer Dampfzug bis in das malerische<br />
Tamsweg in Salzburg. Genießer<br />
freuen sich auf das Grillfest und den<br />
Schmankerlzug mit lokalen Spezialitäten.<br />
steiermarkbahn.at<br />
BEST OF SCHLÖSSER & PALÄSTE<br />
Der Buckingham Palace führt das Beliebtheitsranking<br />
der royalen Herbergen an.<br />
Dicht gefolgt von Schloss Neuschwanstein<br />
in Bayern und dem Winterpalast in<br />
St. Petersburg. Das Wiener Schloss<br />
Schönbrunn landete auf Rang sechs.<br />
homedit.com<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
185
eise / GENUSS-RADELN<br />
UNTERWEGS MIT<br />
Luxuriös ausgestattete Fahrräder mit eingebautem Elektromotor verzeichnen<br />
einen sagenhaften Boom, so bequem war Radeln noch nie! Das E-Bike macht neue<br />
Urlaubserlebnisse möglich – hier kommen drei Vorschläge für spannende<br />
Gourmettouren per Zweirrad.<br />
TEXT PHILIPP ELSBROCK<br />
Mehr Inspirationen<br />
für Ihren Urlaub in <strong>Deutschland</strong> unter<br />
falstaff.com/urlaub-in-deutschland<br />
Man kann allein per Muskelkraft durch<br />
Weinberge kraxeln, doch mit den neuen<br />
E-Bikes werden auch solche Touren<br />
komfortabler.<br />
Foto: Rainer Weisflog<br />
186 falstaff jun <strong>2021</strong>
RÜCKENWIND<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
187
eise / GENUSS-RADELN<br />
Verdientes Ziel nach rund<br />
150 Kilometern Radstrecke:<br />
die imposante Altstadt von<br />
Regensburg.<br />
VON PASSAU BIS REGENSBURG:<br />
DIE BAYERISCHE<br />
DONAU ERKUNDEN<br />
Erfrischung im Biergarten, energiereiche Kost im<br />
Spitzenrestaurant und permanenter Ausblick auf einen<br />
der schönsten Flüsse Europas: Die Strecke zwischen zwei<br />
bayerischen Großstädten ist ideal für Einsteiger.<br />
Fotos: Shutterstock, MangoProductions, www.michaelkrug.co, beigestellt<br />
188 falstaff jun <strong>2021</strong>
Manche Revolutionen sind so leise,<br />
dass man sie kaum mitbekommt.<br />
Diese, von der hier die Rede ist,<br />
äußert sich zunächst in einem Surren. Ein<br />
kleiner Elektromotor, verborgen im Gestell,<br />
treibt eine neue Generation von Fahrrädern<br />
an. So unscheinbar sind sie, dass man den<br />
Unterschied kaum wahrnimmt. Erst bei<br />
genauerem Hinsehen entdeckt man den<br />
vergleichsweise massiveren Aufbau des<br />
Rads, der auf den elektrischen Antrieb und<br />
wiederaufladbare Batterien abgestimmt ist.<br />
Radeln mit einem solchen E-Bike liegt im<br />
Trend, die Verkaufszahlen brechen momentan<br />
alle Rekorde. 2020 wurden laut<br />
deutschem Zweirad-Industrie-Verband fast<br />
50 Prozent mehr E-Bikes als im Vorjahr<br />
verkauft, der Umsatz mit dem Verkauf von<br />
Fahrrädern und E-Bikes stieg binnen eines<br />
Jahres um sagenhafte 61 Prozent auf 6,4<br />
Milliarden Euro. So rasant schnellte die<br />
Nachfrage nach oben, dass Händler und<br />
Hersteller vielerorts mit den Auslieferungen<br />
nicht hinterherkommen, Wartezeiten von<br />
mehreren Monaten sind derzeit für viele<br />
Modelle üblich.<br />
Wer einmal eine Runde mit einem E-Bike<br />
gedreht hat, versteht sofort, was die Anziehungskraft<br />
ausmacht – es ist schlicht-<br />
PLÖTZLICH MUSS<br />
MAN NICHT MEHR<br />
DIE STATUR VON TOUR-<br />
DE-FRANCE-FAHRERN<br />
HABEN, UM AUCH FÜR<br />
LÄNGERE TOUREN DAS<br />
RAD ZU NUTZEN.<br />
Wenig Kohlehydrate, viel Eiweiß: Ein Essen im<br />
Gourmetrestaurant »Kook 36« in Moos gibt<br />
Kraft für weitere Kilometer auf dem Rad.<br />
Start in Passau, hier mit Blick auf den<br />
Dom St. Stephan. Kreis: »Storstad«<br />
in Regensburg, Sternerestaurant von<br />
Anton Schmau.<br />
weg ein neues Fahrgefühl. Der eingebaute<br />
Motor macht Steigungen erträglich und<br />
Gegenwind weniger unangenehm. Der<br />
sportliche Aspekt tritt, zumindest auf den<br />
klassischen Tourenrädern, in den Hintergrund,<br />
es dominiert die Lust am Fahren,<br />
am Dahingleiten durch die Landschaft.<br />
Plötzlich muss man nicht mehr die Statur<br />
(manche sagen: den Leidenswillen) von<br />
Tour-de-France-Teilnehmern haben, um<br />
auch für längere Touren das Rad zu nutzen.<br />
Der Komfort und die Technik machen eine<br />
andere Art von Tourismus möglich. Kein<br />
Zweifel: Wer mit dem E-Bike unterwegs ist,<br />
dem stehen neue Welten offen.<br />
Auf den folgenden Seiten stellen wir drei<br />
Touren vor, die reizvolle Landschaft mit<br />
vielseitigen Genuss-Angeboten verbinden.<br />
Wir nehmen Sie mit entlang der bayerischen<br />
Donau, nämlich von Passau nach<br />
Regensburg. Wir liefern Ihnen Inspiration<br />
für den Elberadweg, auf der Strecke von<br />
Dresden nach Magdeburg. Und auch die<br />
Berge Tirols stellen für erkundungsfreudige<br />
Gourmets kein Hindernis mehr dar. Nur<br />
eines darf man bei allem Überschwang<br />
nicht vergessen: Die Promillegrenze ist dieselbe<br />
wie beim Autofahren. Viel Vergnügen<br />
– und allzeit gute Fahrt!<br />
STARTSCHUSS IN PASSAU<br />
Die erste Tour beginnt in der Drei-Flüsse-<br />
Stadt Passau, wo Inn und Ilz in die Donau<br />
münden. Ein idealer Ausgangspunkt für<br />
Touristen, schließlich blickt Passau auf eine<br />
reiche Historie zurück. Eine Führung durch<br />
die Halbinsel, auf der sich die Altstadt befindet,<br />
sollte man sich nicht<br />
entgehen lassen. Unbedingt<br />
einpla-<br />
<<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
189
eise / GENUSS-RADELN<br />
Naturnah unterwegs<br />
und trotzdem nicht<br />
auf Genuss verzichten:<br />
Gourmet-Radtouren<br />
bieten genau das.<br />
<<br />
Das »Culinarium Passau« direkt am Inn punktet<br />
mit Blick auf den Dom.<br />
WER VIEL RADELT,<br />
BEKOMMT AUCH<br />
GROSSEN DURST: WAS<br />
LÖSCHT DIESEN BESSER<br />
ALS KALTES BIER AUS<br />
MASSKRÜGEN? DER<br />
SOMMERKELLER<br />
STRAUBING HILFT.<br />
nen sollte man zudem eine Besichtigung<br />
des barocken Doms St. Stephan.<br />
Ein herrlicher Blick auf den imposanten<br />
Dom bietet sich vom gegenüberliegenden<br />
Ufer des Inns: Auf der Terrasse des »Culinarium<br />
Passau« kann man eine letzte Stärkung<br />
einnehmen, bevor die Tour beginnt.<br />
Die gehobene Küche setzt auf internationale<br />
Klassiker wie Kalbstatar oder gegrillten<br />
Pulpo, dazu wählt man aus einer kennerhaften<br />
Wein-Auswahl.<br />
Nachdem sowohl die Brücke über den<br />
Inn als auch jene über die Donau überquert<br />
ist, kann der Weg gen Westen starten. Flussaufwärts<br />
geht es direkt an der Donau zunächst<br />
nach Windorf, wo mit dem »Hotel<br />
zum Goldenen Anker« eine Übernachtungsmöglichkeit<br />
für all jene besteht, die erst<br />
spät am Nachmittag aus Passau aufgebrochen<br />
sind. Das Traditionshaus, direkt am<br />
Ufer gelegen, punktet nicht nur mit rustikalem<br />
Charme, sondern bietet sogar einen<br />
kleinen Wellness-Bereich – ideal, wenn die<br />
Waden doch mal verspannt sein sollten.<br />
RUSTIKAL ODER GEHOBEN<br />
Gehobenere Ansprüche ans Abendessen<br />
erfüllt das 30 Kilometer stromaufwärts<br />
gelegene Sternerestaurant »Kook 36« in<br />
Moos, für das man den Fluss bei Winzer<br />
einmal überqueren muss. Koch und<br />
Eigentümer Daniel Klein kocht zu moderaten<br />
Preisen kohlenhydratarme Kombinationen,<br />
die zuweilen einen Asia-Touch<br />
aufweisen und strahlend schön aussehen.<br />
Wer viel radelt, bekommt auch großen<br />
Durst – und was löscht diesen besser<br />
als kaltes Bier aus großen Maßkrügen?<br />
190 falstaff jun <strong>2021</strong>
TIPPS<br />
CULINARIUM PASSAU (1)<br />
Hervorragend gelegenes Restaurant mit international<br />
geprägter Speisekarte und einer Reihe<br />
von Klassikern.<br />
Lederergasse 16, 94032 Passau<br />
T: +49 851 98908270, culinarium-passau.de<br />
Heni blam qui beriorepra<br />
nobitaq uibusandi commodi<br />
sequis iliquia conet es<br />
Ein wenig ruckelig, aber<br />
molorum fugiand aectia<br />
wunderschön: die Steinerne<br />
sumquos aut ea vellam ea cor<br />
Brücke, Regensburgs<br />
as ipsam untori<br />
Wahrzeichen.<br />
Kreis: Ein zünftiger Teller im<br />
»Sommerkeller Straubing«.<br />
HOTEL ZUM GOLDENEN ANKER (2)<br />
Einschlafen und aufwachen mit Blick auf die<br />
Donau – das familiengeführte Traditionshaus<br />
in Windorf punktet nicht nur mit der Lage, sondern<br />
auch mit einem kleinen Wellnessbereich.<br />
Marktplatz 42, 94575 Windorf a. d. D.<br />
T: +49 8541 96650,<br />
hotel-zum-goldenen-anker.de<br />
KOOK 36 (3)<br />
Quirlige, kreative Gourmetküche, die mit einem<br />
Michelin-Stern ausgezeichnet ist und erstaunlich<br />
wenig kostet.<br />
Thundorfer Straße 36, 94554 Moos<br />
T:+49 9938 9196636, kook36.de<br />
Fotos: Erik Gross, berliberlinski, Thomas Peter Widmann / Lookphotos / picturedesk.com, beigestellt Karte: Stefanie Hilgarth<br />
Selbiges erhält man im sympathischen<br />
Biergarten »Straubinger Sommerkeller« im<br />
gleichnamigen Ort. Danach geht es ans letzte<br />
Drittel der 150 Kilometer langen Strecke.<br />
Und wer es schließlich schafft, über die<br />
ruckelige Steinerne Brücke am Ziel Regensburg<br />
zu fahren, hat sich eine genussreiche<br />
Belohnung wahrlich verdient. Bestens<br />
geeignet: das sterneprämierte »Storstad«<br />
von Anton Schmaus. Nicht minder gut: sein<br />
lässiges Zweitlokal »Sticky Fingers«.<br />
<<br />
WER ES SCHAFFT, IN<br />
REGENSBURG<br />
ÜBER DIE RUCKELIGE<br />
STEINERNE BRÜCKE INS<br />
ZIEL ZU FAHREN, HAT<br />
SICH EINE<br />
GENUSSREICHE<br />
BELOHNUNG VERDIENT.<br />
BUCHNER (4)<br />
Das gesetzte Sternerestaurant befindet sich in<br />
einem früheren Gutshof. Zum Familienbetrieb<br />
gehören im gleichen Ort noch ein weiteres,<br />
jüngeres Restaurantkonzept sowie ein Hotel,<br />
beides rund anderthalb Kilometer entfernt.<br />
Freymannstraße 15, 94559 Niederwinkling<br />
T: +49 9962 730, buchner-welchenberg.de<br />
PENSION ZUM DONAUUFER (5)<br />
Einfache Übernachtungsmöglichkeit für Radler,<br />
unmittelbar an der Donau. DZ ab ca. 80 Euro.<br />
Pfelling 23, 94327 Bogen<br />
T: +49 9422 2306, zumdonauufer.de<br />
BIERGARTEN IM SOMMERKELLER (6)<br />
Ein Biergarten wie aus dem Bilderbuch: Frisch<br />
gezapftes Helles trifft auf krachlederne Traditionsspeisen.<br />
Gehobenere Küche serviert die<br />
Speisewirtschaft.<br />
Regensburger Str. 22, 94315 Straubing<br />
T: +49 9421 5688555<br />
sommerkeller-straubing.de<br />
STICKY FINGERS (7)<br />
Lässige Asia-Fusion von Anton Schmaus. Das<br />
Sternerestaurant »Storstad« des DFB-Mannschaftskochs<br />
ist nur wenige Meter weiter.<br />
Untere Bachgasse 9, 93<strong>04</strong>7 Regensburg<br />
T: +49 941 58658808,<br />
stickyfingers.restaurant<br />
HOTEL GOLIATH AM DOM ****S (8)<br />
Allein der Blick über die Dächer von Regensburg<br />
lohnt den Besuch in diesem modernen,<br />
gut geführten Haus mitten in der Stadt. DZ ab<br />
ca. 130 Euro.<br />
Goliathstraße 10, 93<strong>04</strong>7 Regensburg<br />
T: +49 941 2000900, hotel-goliath.de<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
191
eise / GENUSS-RADELN<br />
Magdeburg, hier mit dem Dom, bildet die letzte<br />
Station der rund 300 Kilometer langen Strecke.<br />
VON DRESDEN NACH MAGDEBURG:<br />
KULINARIK UND<br />
KULTUR AN DER ELBE<br />
Die Tour von Sachsen nach Sachsen-Anhalt beinhaltet<br />
nicht nur die Hauptstädte beider Länder, sondern jede<br />
Menge Abwechslung entlang der Strecke.<br />
TEXT PHILIPP ELSBROCK<br />
Stolze 1280 Kilometer misst <strong>Deutschland</strong>s<br />
beliebteste Route für Radfahrer.<br />
Weil er nicht immer direkt am Fluss<br />
entlang führt, ist der Elberadweg sogar<br />
rund 170 Kilometer länger als der Flusslauf<br />
selbst, der vom tschechischen Riesengebirge<br />
bis zur Nordseemündung bei Cuxhaven<br />
verläuft. Regelmäßig wird die Strecke von<br />
Experten des Allgemeinen Deutschen<br />
Fahrradclubs (ADFC) zum Favoriten unter<br />
den Fernradwegen gekürt, und auch für<br />
jene, die sportliche Beschäftigung mit<br />
gutem Essen und Trinken verbinden<br />
möchten, hält er einiges bereit.<br />
Fusion und Umbau während des Lockdowns:<br />
»Caroussel Nouvelle« in Dresden,<br />
Die <strong>Falstaff</strong>-Routenempfehlung umfasst<br />
den Abschnitt zwischen den Landeshauptstädten<br />
Dresden und Magdeburg und ist<br />
rund 300 Kilometer lang. Wer sich mindestens<br />
eine Woche Zeit dafür nimmt, liegt<br />
richtig, denn nicht nur die intakte Natur<br />
entlang des Ufers verdient Muße, auch das<br />
Programm aus Kulinarik und Kultur würde<br />
unter Hektik leiden.<br />
ZEITGEMÄSSE HAUTE CUISINE<br />
Ein oder zwei Tage für den Ausgangspunkt<br />
der Tour in Dresden einzuplanen, ist<br />
deshalb sicher nicht verkehrt. Für Frauen-<br />
Fotos: Magdeburg Marketing / Foto: Andreas Lander, Juergen Jeibmann, THIEL Public Relations,Shutterstock, Getty Images, beigestellt<br />
192 falstaff jun <strong>2021</strong>
kirche und Semperoper, aber auch für<br />
Galerien und das Gerhard-Richter-Archiv<br />
braucht es ein paar Stunden. Als Stärkung,<br />
bevor es losgeht, bietet sich ein Besuch in<br />
einer Neueröffnung an. Der zweite Lockdown<br />
legte zwar auch Dresdens Restaurantszene<br />
in einen Dornröschenschlaf, dem<br />
niemand entkommen konnte. Einige<br />
Gastronomen nutzten die Zwangspause<br />
aber produktiv – und am meisten warten<br />
Gourmets wohl auf die Eröffnung des<br />
»Caroussel Nouvelle«. Dahinter verbirgt<br />
sich die Fusion des Sternerestaurants<br />
Caroussel mit Bülows Bistro, die beide zum<br />
Luxushotel Bülow Palais gehören. »Wir<br />
leben die Sterneküche des 21. Jahrhunderts«,<br />
sagt Sven Vogel, der als neuer<br />
Küchenchef künftig mehr als die französisch-klassische<br />
Ausrichtung anbieten will.<br />
Wer sich noch etwas länger gedulden<br />
möchte, wartet bis zum ersten Stopp, der für<br />
die Gartenstadt Radebeul vorgesehen ist, die<br />
nur wenige Kilometer vor den Toren Dresdens<br />
liegt. Hier befindet sich nicht nur das<br />
stadteigene Weingut Hoflößnitz, sondern mit<br />
dem »Atelier Sanssouci« auch ein sterneprämiertes<br />
Restaurant samt angeschlossenem<br />
Hotel (»Villa Sorgenfrei«). Im früheren<br />
<<br />
Die Frauenkirche dominiert<br />
den Neumarkt in Dresden.<br />
PORZELLAN UND<br />
SNEAKER: MEISSENS<br />
WELTBERÜHMTE<br />
MANUFAKTUR<br />
VERWALTET NICHT<br />
BLOSS EIN ERBE,<br />
SONDERN BLEIBT AM<br />
PULS DER ZEIT.<br />
Die Albrechtsburg thront über<br />
der Elbe bei Meißen. Kreis:<br />
Das kunstvolle Porzellan, hier<br />
ein dreistufiger Tafelaufsatz,<br />
ist der bekannteste Export<br />
der Stadt.<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
193
eise / GENUSS-RADELN<br />
<<br />
Fest- und Gartensaal der »Villa Sorgenfrei«<br />
führt Chef de Cuisine Konrad Lange<br />
Regie; dank Umgebung und Einrichtung<br />
reist man ein paar Jahrhunderte zurück. Ein<br />
Element – geschichtsträchtiges Meißner Porzellan<br />
– greift schon auf die nächste Station<br />
voraus. Doch zuvor noch ein Hinweis für<br />
Weingenießer: Sie sollten nämlich keinesfalls<br />
versäumen, dem sächsischen Staatsweingut<br />
Schloss Wackerbarth einen Besuch abzustatten<br />
(s. auch Lagenportrait »Goldener<br />
Wagen« ab S. 52).<br />
Beschwingt von elegantem Traminer oder<br />
würzigem Riesling geht es zunächst wieder<br />
nach unten, direkt ans Ufer. Von dort radelt<br />
man weiter elbabwärts, bis nach rund<br />
50 Kilometern ein weiteres Kleinod auf dieser<br />
Reise erreicht wird: Meißen. Die Stadt,<br />
die ihren Namen dem weltberühmten Porzellan<br />
lieh, verzeichnet seit Jahren steigende<br />
Übernachtungszahlen. Tatsächlich findet<br />
man hier auf überschaubarer Größe<br />
ein dichtes Programm an touristischen<br />
Attraktionen. Zunächst empfiehlt sich<br />
aber ein Zwischenstopp im unpräten-<br />
Verschnaufpause auf höchstem Niveau:<br />
Zum hübschen Hotel »Villa Sorgenfrei«<br />
in Radebeul gehört auch das<br />
Sternerestaurant »Atelier Sanssouci«.<br />
Historische Bauwerke<br />
erradeln: Dresden mit<br />
der Augustusbrücke und<br />
der wiederaufgebauten<br />
Frauenkirche im<br />
Hintergrund.<br />
tiösen »Bauernhäusl«, wo deftige sächsische<br />
Küche serviert wird, von Gänsesülze<br />
bis zu gebratener Bachforelle. Im Anschluss<br />
überquert man die Elbe und könnte dann<br />
durch die malerische Altstadt spazieren<br />
oder die Meißner Porzellanmanufaktur<br />
erkunden.<br />
Dass man hier nicht nur ein historisches<br />
Erbe verwaltet, zeigt die jüngste Kooperation<br />
mit dem Sporthersteller Adidas, die einen<br />
geblümten Sneaker zur Folge hatte. Ob<br />
die Fahrradtasche Platz für ein Mitbringsel<br />
bietet, können wir hier nicht beurteilen,<br />
raten aber zu einem größeren Lunchpaket,<br />
denn größere Städte folgen zunächst nicht<br />
mehr. Für etwaige Zwischenhalte auf dem<br />
Weg nach Sachsen-Anhalt eignen sich aber<br />
Riesa und Torgau – letzteres etwa mit dem<br />
grundsoliden Restaurant »Herr Käthe«.<br />
Kurz hinter Torgau wird die Landesgrenze<br />
passiert, für ein kurzes Stück in der Höhe<br />
des Elbetals Prettin bildet die Elbe selbst<br />
die Grenze zwischen Sachsen und Sachsen-Anhalt.<br />
In Prettin verkehrt übrigens<br />
eine Elbfähre, mit der man vom linken aufs<br />
rechte Elbufer wechseln kann. Von hier ist<br />
es nicht mehr weit bis zu der Stadt, in<br />
<<br />
Fotos: Getty Images, beigestellt<br />
194 falstaff jun <strong>2021</strong>
360˚ FLEXIBILITÄT<br />
UV-SCHUTZ<br />
LEICHTGEWICHT<br />
SCHNELLTROCKNEND<br />
ATMUNGSAKTIV<br />
KNITTERFREI<br />
WASCHBAR<br />
alberto-pants.com<br />
CREATED IN MÖNCHENGLADBACH<br />
Supported by: URWAHN BIKES
eise / GENUSS-RADELN<br />
TIPPS<br />
CAROUSSEL NOUVELLE (1)<br />
Haute Cuisine oder Bistroküche, diese Frage<br />
muss man sich seit März im neuen Lokal des<br />
Dresdner Luxushotels »Bülow Palais« nicht<br />
mehr stellen.<br />
Königstraße 14, 01097 Dresden<br />
T: +49 351 8003140, buelow-hotels.de<br />
Exzellente Drinks an<br />
unvermuteter Stelle:<br />
Die »Charles Bar« in der<br />
Lutherstadt Wittenberg<br />
zählt zu den besten Bars<br />
<strong>Deutschland</strong>s.<br />
HOFLÖSSNITZ (2)<br />
Weinanbau seit mehr als 600 Jahren – die<br />
Historie des heute städtischen Weinguts von<br />
Radebeul reicht bis zu Markgraf Wilhelm I.<br />
zurück.<br />
Knohllweg 37, 01445 Radebeul<br />
T: +49 351 8398333, hofloessnitz.de<br />
ATELIER SANSSOUCI (3)<br />
Fast wie eine Zeitreise ist ein Besuch im Sternerestaurant<br />
des Hotels »Villa Sorgenfrei« –<br />
allerdings nur der Einrichtung wegen, Konrad<br />
Lange serviert frische, französisch geprägte<br />
Sterneküche.<br />
Augustusweg 48, 01445 Radebeul<br />
T: +49351 7956660, hotel-villa-sorgenfrei.de<br />
<<br />
der Martin Luther im Jahr 1517 seine<br />
95 Thesen an die Schlosstür genagelt haben<br />
soll. Genau, von der Lutherstadt Wittenberg<br />
ist die Rede, und dank der bewegten<br />
Historie der Stadt trifft man auf ein reiches<br />
kulturelles Angebot – und auf eine Bar, die<br />
locker mithalten kann mit dem Niveau aus<br />
Großstädten. Martin Kramer hat die am<br />
Markt gelegene »Charles Bar« zu einem<br />
hochrespektablen Anlaufpunkt für Bargänger<br />
gemacht, und einen frisch gemixten Gin<br />
Basil Smash sollte man sich nach etlichen<br />
Kilometern unbedingt gönnen.<br />
Das letzte Drittel der Strecke bis zum<br />
Ziel sollte nur am Stück fahren, wer neue<br />
Rekorde aufstellen will. Die Bauhaus-Stadt<br />
Dessau liegt noch auf dem Weg; zwar wurde<br />
sie im Zweiten Weltkrieg stark zerstört,<br />
doch sind einige Bauhaus-Bauten, darunter<br />
auch solche von Walter Gropius, glücklicherweise<br />
erhalten geblieben. Ähnliches gilt<br />
übrigens für die Altstadt im Ziel Magdeburg:<br />
Der südliche Teil mit seinen Gründerzeit-Häusern<br />
ist praktisch völlig intakt und<br />
sorgt für einen sehenswerten Kontrast zu<br />
den Plattenbauten.<br />
<<br />
WEINSTUBE BAUERNHÄUSL (4)<br />
Rustikale sächsische Kost und Weinschoppen:<br />
Das urige Haus mit Terrasse ist Anlaufstelle<br />
für Ausflügler.<br />
Oberspaarer Str. 20, 01662 Meißen<br />
T: +493521 733317, bauernhaeusl.de<br />
PORZELLAN-MANUFAKTUR MEISSEN (5)<br />
Das Besucherzentrum der weltbekannten<br />
Manufaktur nennt sich Erlebniswelt und bietet<br />
einen perfekten Überblick über Geschichte und<br />
Sortiment. Ein respektables Restaurant inkl.<br />
Café gibt es hier ebenfalls.<br />
Talstraße 9, 01662 Meißen<br />
T: +49 3521 468208<br />
erlebniswelt-meissen.com<br />
CHARLES BAR (6)<br />
Fernab von Großstädten hat Martin Kramer<br />
ein Barjuwel etabliert, das es in Anspruch und<br />
Qualität locker mit großen Namen aufnehmen<br />
kann.<br />
Markt 7, 06886 Lutherstadt Wittenberg<br />
T: +49 1512 0765107, charlesbar.de<br />
APPARTEMENTS AM BAUHAUS (7)<br />
Zwei im Bauhausstil eingerichtete Ferienwohnungen<br />
mit Blick aufs Prellerhaus. Übernachtung<br />
ab 95 Euro.<br />
Bauhausstraße 14, 06846 Dessau-Roßlau<br />
T: +49 1522 1400886<br />
appartements-am-bauhaus.de<br />
LANDHAUS HADRYS (8)<br />
Schön gelegenes Restaurant mit Terrasse und<br />
Blick auf alte Bäume. Kreative Speisekarte mit<br />
überwiegend regionalen Zutaten.<br />
An der Halberstädter Chaussee 1, 39116<br />
Magdeburg<br />
T: + 49 391 6626680, landhaus-hadrys.de<br />
Foto: beigestellt Karte: Stefanie Hilgarth<br />
196 falstaff jun <strong>2021</strong>
SACHSEN<br />
KLEIN, ABER FEIN!<br />
Im kleinsten Anbaugebiet <strong>Deutschland</strong>s lassen<br />
sich viele ambitionierte Winzerinnen und<br />
Winzer finden, die facettenreiche Weine auf<br />
höchstem Niveau herstellen.<br />
Proschwitzer Terroir mit<br />
Toskana-Feeling<br />
Die Proschwitzer Weinberge haben<br />
mehr als 850 Jahre Geschichte und<br />
großes Potenzial. Ein einzigartiges<br />
Terroir, dazu das »Cool Climate«<br />
des lieblichen Elbtals. Perfekte<br />
Bedingungen für die Burgunder-<br />
Familie, aber auch für Elbling,<br />
Scheurebe, Riesling, Goldriesling<br />
und Müller-Thurgau. Jeder unserer<br />
Prädikatsweine ist so individuell<br />
und authentisch wie das Blatt eines<br />
Lindenbaumes. Mit einer filigranen,<br />
akzentuierten Säure in der Spitze<br />
und duftigen, fruchtigen Aromen<br />
sowie schönem Gaumenklang. Das<br />
einzigartige Proschwitzer Terroir<br />
lässt feinste, mineralische Weiß- und<br />
Rotweine reifen, die Weinfreunde<br />
– weit über Sachsen hinaus – begeistern.<br />
Seit 1996 sind wir Mitglied im<br />
VDP. Unser Familienschloss ist ein<br />
kultureller Mittelpunkt in der Region.<br />
SCHLOSS PROSCHWITZ<br />
Heiliger Grund 2<br />
01662 Meißen OT Proschwitz<br />
T: +49 3521 40600<br />
schloss-proschwitz.de<br />
ADVERTORIAL Foto: © Eric Muench, beigestellt<br />
Die Sektmanufaktur im Elbtal.<br />
Ein Erlebnis der besonderen Art<br />
In Jacques du Preezs Adern fließt Wein, oder besser<br />
gesagt Sekt. Er ist in Südafrikas Weinmetropole<br />
Stellenbosch aufgewachsen, hat in Südafrika<br />
und <strong>Deutschland</strong> Weinbau studiert und sich ein<br />
Renommee als Wine Maker in beiden Hemisphären<br />
erarbeitet. Seine Leidenschaft gilt jedoch der<br />
traditionellen Sektherstellung. Der Fokus liegt auf<br />
der Königin aller Rebsorten: Pinot Noir, »weil sie<br />
so elegant und unglaublich vielfältig ist«, sagt Jacques<br />
du Preez. In der Sektmanufaktur sucht man<br />
neue Wege der Nachhaltigkeit: Alten Strukturen<br />
werden neue Funktionen gegeben. Ganz in diesem<br />
Sinne wird ein altes Gewächshaus zur Sektkellerei<br />
und zum Salon umgebaut. Es wird Holz genutzt, das<br />
sonst auf der Deponie gelandet wäre: 200 Jahre<br />
alte Holzbalken aus alten Bauernhäusern, davon<br />
alles Eiche. In Zukunft sollen Besucher im Rahmen<br />
der »Gläsernen Produktion« auch selbst Hand anlegen<br />
können, um ihren eigenen Sekt zu degorgieren.<br />
Jacques entstammt einer alten hugenottischen<br />
Familie aus Frankreich, die vor 350 Jahren nach<br />
Südafrika ausgewandert ist und die Weinkultur<br />
am Kap bedeutend prägte. Europa, insbesondere<br />
der östliche Teil, habe ihn schon immer fasziniert.<br />
Dass er nun in Sachsen sesshaft wurde, ist gleich<br />
doppeltes Glück. »Die Menschen hier haben eine<br />
Leidenschaft für Sekt und die Landschaft hat mich<br />
gleich beim ersten Besuch 2009 umgehauen. Im<br />
Elbtal habe ich das Gefühl, hier ist Platz, hier kann<br />
ich atmen.« Nichtsdestotrotz bleibt er Südafrika<br />
treu. Seit 2018 macht Jacques du Preez seinen<br />
eigenen Sekt in Südafrika. Traditionelle Flaschengärung<br />
made in South Africa, was dort Methóde<br />
Cap Classique genannt wird.<br />
J.J. DU PREEZ SEKTMANUFAKTUR<br />
An der Gärtnerei 11<br />
01665 Nieschütz<br />
T: +49 1626 966418<br />
info@jjdupreez.com<br />
jjdupreez.com<br />
jun <strong>2021</strong> falstaff 197
GEERO<br />
BU Text: Luptam facessitate<br />
as volore non consectatqui tent<br />
que aliqui ommodigendis<br />
WIE RADFAHREN,<br />
NUR BESSER<br />
Geero E-Bikes sind schlanke Power-Räder mit versteckter Technik und<br />
entnehmbarem Akku – mit Herz und Hirn in Österreich gefertigt. Jetzt die zweite<br />
Generation entdecken und entspannt durch den Sommer <strong>2021</strong> radeln.<br />
W<br />
enn du morgens nicht<br />
unbedingt den öffentlichen<br />
Verkehr oder das<br />
Auto nutzen möchtest,<br />
aber dennoch nicht ausgelaugt oder gar<br />
verschwitzt im Büro ankommen willst,<br />
bist du mit einem Geero 2 E-Bike bestens<br />
bedient. So bist du umweltfreundlich,<br />
unkompliziert und dank der Motorunterstützung<br />
schnell am Ziel und hältst dabei<br />
deinen ökologischen Fußabdruck dennoch<br />
gering. Zusätzlich auf der grünen Habenseite<br />
der schnittigen E-Bikes ist, dass sie<br />
mit einer besonders hochwertigen, langlebigen<br />
und damit auch nachhaltigen Akkuzellentype<br />
ausgestattet sind. Zudem sind<br />
die Rahmen pulverbeschichtet, was im<br />
Vergleich zu einer herkömmlichen Lackierung<br />
nicht nur wesentlich robuster, sondern<br />
eben auch umweltfreundlicher ist.<br />
MADE IN AUSTRIA<br />
Unabhängigkeit auf zwei Rädern, mit Liebe<br />
in Österreich gefertigt. Mit der zweiten<br />
Generation der Geero E-Bikes ist man<br />
nicht nur unterwegs frei und ungebunden,<br />
sondern auch, was das Laden des Akkus<br />
betrifft, absolut unabhängig. Der 444-Wh-<br />
Powerakku lässt sich mit einem Handgriff<br />
kinderleicht entnehmen und einfach in<br />
Büro oder Wohnzimmer laden – so muss<br />
nicht das ganze Rad zur Steckdose transportiert<br />
werden. Ist der Akku dann vollständig<br />
»satt«, sind Ausflüge von bis zu<br />
mehr als 100 Kilometern möglich.<br />
Optisch ist Geero auf den ersten Blick<br />
von einem normalen Fahrrad nicht zu<br />
unterscheiden, denn nicht nur besagter<br />
Akku verschwindet unsichtbar im pulver-<br />
198<br />
falstaff jun <strong>2021</strong>
eschichteten Alurahmen, auch der Motor<br />
hat sich diskret in der Hinterradnabe von<br />
Geero 2 versteckt. Der eigens für Geero<br />
entwickelte, wartungsfreie 250-Watt-<br />
Motor ist dort platziert, wo er gebraucht<br />
wird und erzielt hier maximalen Wirkungsgrad.<br />
Die fünf Unterstützungsstufen<br />
können hierbei über das lichtstarke LC-<br />
Display gesteuert werden. Dank des integrierten<br />
Freilaufs kann die Unterstützung<br />
aber auch komplett abgeschalten und<br />
Geero 2 tatsächlich wie ein herkömmliches<br />
Fahrrad gefahren werden. Die<br />
formschönen Geero E-Bikes sind in Vinyl<br />
und Cream, also Schwarz und Beige, und<br />
in unterschiedlichen Rahmengrößen und<br />
Ausstattungen erhältlich.<br />
PRÄMIERTES E-BIKE<br />
Die formschönen Geero E-Bikes sind in<br />
unterschiedlichen Farben, Rahmengrößen<br />
und Ausstattungen erhältlich. Doch egal<br />
in welcher Ausfertigung: Sie wiegen allesamt<br />
unter 20 Kilogramm, womit sie sich<br />
zu den Leichtgewichten auf dem E-Bike-<br />
Markt zählen dürfen. Apropos E-Bike-<br />
Markt: Geero 2 wurde in unterschiedlichen<br />
Kategorien bereits mehrfach ausgezeichnet.<br />
So ist es einer jüngsten Umfrage<br />
zufolge zum Beispiel das derzeit schönste<br />
Bike am Markt.<br />
SCHNELL SEIN!<br />
Schnell das Geero 2 E-Bike sichern,<br />
so lange die Regale noch gut gefüllt sind<br />
und eine rasche Lieferung noch garantiert<br />
werden kann. Mit dem Gutscheincode<br />
GEERO-FA-1 erhält man zudem einen<br />
€-50-Rabatt auf lagerndes Zubehör beim<br />
Kauf eines Geero 2 E-Bikes. Schnell sein<br />
lohnt sich also gleich mehrfach! Alle Preise,<br />
Modelle und weitere Informationen<br />
findet man unter geero.at<br />
ADVERTORIAL Fotos: © James Doak, beigestellt<br />
Die zweite Generation der<br />
Geero E-Bikes überzeugt<br />
mit entnehmbarem Akku<br />
und neuerdings auch<br />
integrierter Lichtanlage.<br />
Gültig bis inkl. 31.12.<strong>2021</strong> und nicht<br />
kombinierbar mit anderen Gutscheinen<br />
und Aktionen. Keine Barablöse.<br />
INFO<br />
Mehr Informationen und kostenlose Probefahrt<br />
auf geero.at oder unter der kostenlosen Hotline<br />
0800 55 66 40 517<br />
jun <strong>2021</strong> falstaff 199
eise/ GENUSS-RADELN<br />
Steigungen, die<br />
man bequem per<br />
Rad meistern kann:<br />
Bergpanorama in Zell<br />
am See.<br />
Fotos: Shutterstock, Getty images, Zell am See Kaprun Tourismus<br />
200<br />
falstaff<br />
jun <strong>2021</strong>
TIROL:<br />
MIT DEM ZWEIRAD DIE<br />
ALPEN BEZWINGEN<br />
Der elektrische Helfer moderner Räder nimmt die Angst<br />
vor Touren, die in lichte Höhen führen. Oben warten<br />
etliche Genusshöhepunkte auf radelnde Gourmets.<br />
TEXT RENATE POLZER<br />
Dass sich ausgerechnet das bergige<br />
Tirol für die Genussradler als<br />
»Radland Nummer eins der Alpen«<br />
bewirbt, lässt sich durchaus begründen:<br />
Rund 1000 Kilometer an Radwanderwegen<br />
führen durch Täler, entlang der Flüsse – und<br />
dank »E-xtraportion Schub« kommt man<br />
auch halbwegs stressfrei mitten hinein etwa<br />
in die faszinierende Kitzbüheler Bergwelt,<br />
wo der Einkehrschwung nicht nur im Winter<br />
Tradition hat, sondern mittlerweile auch auf<br />
zwei Rädern bei außergewöhnlichen<br />
Gastrohütten auf Fleckalm, Hahnenkamm<br />
Kitzbühel (oben) hat alles,<br />
was es braucht: Berg, See<br />
und reichlich Kulinarik, wie<br />
etwa bei »Neuwirt«. (rechts)<br />
und Co. gemacht werden kann. Mehr als<br />
80 Ausflugsziele sind radelnd von der<br />
Gamsstadt aus erreichbar, in der zudem<br />
nicht nur eine feine Hotellerie wartet,<br />
sondern auch zahlreiche Toprestaurants mit<br />
Spitzenkulinarik den Radtag krönen<br />
können. Und zwar, wie es der »Neuwirt«<br />
mit Küchenchef Jürgen Kleinhappl vorzeigt,<br />
tagsüber beim Tourstopp genauso wie<br />
abends beim exquisiten Menü.<br />
DIE FALSTAFF-GENUSSTOUR<br />
Wer sich auf seiner Radtour die Bergwelt<br />
aus der geruhsamen Tallage anschauen will,<br />
ist auf der LEUKENTALRUNDE genau<br />
richtig. Die 27,5 Kilometer von Kitzbühel<br />
über den Schwarzsee nach Reith, St. Johann<br />
in Tirol und wieder retour führen durch ein<br />
noch ursprüngliches Tirol und zu den<br />
perfekt dazu passenden Genussadressen.<br />
Ein paar Pedaltritte weiter findet man sich<br />
in der »weltweit größten E-Bike-Region«<br />
wieder: Rund um den Wilden Kaiser mit<br />
seinen Stützpunkten Ellmau, Going,<br />
Scheffau und Söll bekommen Radgäste auf<br />
über 350 Kilometern Rad- und MTB-Wegen<br />
eine gigantische E-Bike-Infrastruktur<br />
geboten – mit 89 Bike-Verleihshops,<br />
77 Akku-Wechselstationen, Gratistransport<br />
mit den Bergbahnen hinauf zu über 50 Hütten<br />
und Bergrestaurants, Gratis-Radkarten<br />
und vielem mehr. Erfahrenswert: Wer im Tal<br />
die 83 Kilometer der KAISERRUNDE radelt,<br />
kann etwa beim legendären »Stanglwirt«<br />
dessen berühmte Weißwürste verkosten.<br />
Die Olympiaregion Seefeld wiederum<br />
nützt ihr weltmeisterliches Know-how, mit<br />
dem sie im Winter die<br />
Langläufer begeistert,<br />
auch bei der<br />
<<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
201
eise / GENUSS-RADELN<br />
RADPARADIES<br />
TIROL<br />
Rund 1000 Kilometer an Radwanderwegen<br />
und Mountainbike-Routen, die mit E-Unterstützung<br />
auch auf energieschonende Art zu<br />
bewältigen sind, machen klar, warum sich<br />
Tirol als »Radland Nummer eins der Alpen«<br />
empfiehlt. Auch für gemütlichere Touren ist in<br />
der Tiroler Bergwelt Platz, etwa im Schatten<br />
des Wilden Kaisers oder am alpinen<br />
Hochplateau um Seefeld.<br />
Heni blam qui beriorepra<br />
nobitaq uibusandi commodi<br />
sequis iliquia conet es<br />
molorum fugiand aectia<br />
sumquos aut ea vellam ea cor<br />
as ipsam untori<br />
Ob in und um Kitzbühel oder in<br />
Seefeld (großes Bild): Bis zur<br />
kulinarischen Belohnung nach der<br />
Tour, etwa in der »Seefelder Stube«<br />
(Kreis), ist es nie weit.<br />
Vor allem dank der E-Bike-Revolution im<br />
Tourismus lassen sich aber inzwischen auch<br />
Routen befahren, die bislang eher trainierten<br />
Mountainbikern vorbehalten waren. Gerade<br />
die Gamsstadt Kitzbühel zeigt sich hier<br />
angesichts des verlockenden kulinarischen<br />
Angebots auch für Genussradler von ihrer<br />
besten Seite.<br />
TIPPS<br />
NEUWIRT (1)<br />
Regional, saisonal, nachhaltig: Chefkoch<br />
Jürgen Kleinhappl bringt Tiroler und internationale<br />
Spezialitäten als kulinarischen wie auch<br />
optischen Genuss auf den Teller.<br />
Florianigasse 15, 6370 Kitzbühel<br />
T: +43 5356 691158<br />
neuwirtkitz.com<br />
PIPINO’S (2)<br />
Neben dem »kühlenden« Blick auf den<br />
Schwarzsee begeistert im Pipino’s auch Steffen<br />
Schwankes mediterran inspirierte Küche, in der<br />
die Fischgerichte zu den Highlights zählen.<br />
Am See 4, 6370 Kitzbühel<br />
T: +43 5356 62658<br />
pipinos-restaurant.com<br />
<<br />
professionellen Umsetzung ihres vielfältigen<br />
und bestens beschilderten Radangebotes.<br />
Zudem eignet sich gerade das<br />
weitläufige Hochplateau fantastisch für<br />
entschleunigte Radurlauber, die aber (am<br />
besten mit E-Unterstützung) trotzdem ohne<br />
große Anstrengung bis zu den wunderschönen<br />
Almwirtschaften etwa auf der Gaistalalm<br />
oder der Tillfussalm fahren können.<br />
Und wer fürs Erste nicht so hoch hinaus<br />
will, der hat etwa in der »Seefelder Stube«<br />
auch direkt in Seefeld einen verlockenden<br />
kulinarischen Tourabschluss vor sich.<br />
<<br />
ÖSTERREICH IST<br />
INZWISCHEN AUCH<br />
FÜR RADELNDE<br />
URLAUBER ZUM SCHIER<br />
GRENZENLOSEN<br />
PARADIES GEWORDEN,<br />
BIS HINAUF IN DIE<br />
GEBIRGSWELT.<br />
PENZINGHOF (3)<br />
Chefköchin Christine Lindner begeistert<br />
ihre Gäste mit vorwiegend heimischen Spezialitäten<br />
aus regionalen Zutaten. Ein Extragenuss<br />
sind die Schmankerl aus der eigenen Käserei.<br />
Penzingweg 14, 6372 Oberndorf<br />
T: +43 5352 62905, penzinghof.at<br />
TISCHLERWIRT (4)<br />
Authentisch und sorgfältig – das sind die<br />
Attribute, mit denen in diesem traditionellen<br />
Gasthaus heimische und internationale<br />
Spezialitäten zubereitet werden, auch unter<br />
der seit Oktober neuen Doppel-Führung.<br />
Kitzbüheler Straße 46,<br />
6370 Reith bei Kitz bühel<br />
T: +43 664 4185918, tischlerwirt.tirol<br />
Fotos: kitzbühel Tourismus, beigestellt Karte: Stefanie Hilgarth<br />
202 falstaff jun <strong>2021</strong><br />
95–100 Punkte 90 – 94 Punkte 85 – 89 Punkte 80 – 84 Punkte – Mehr Infos auf falstaff.com
GASTRONOMIE<br />
MIT BESTER<br />
EMPFEHLUNG<br />
An dieser Stelle heißen wir Sie herzlich<br />
willkommen. Wir, das sind Spitzenrestaurants<br />
und -hotels in <strong>Deutschland</strong>, die sich dem<br />
<strong>Falstaff</strong>-Leser als exquisite Adressen<br />
für ein ganz besonderes Genuss erlebnis<br />
vorstellen wollen.<br />
Schermbeck<br />
2<br />
DEUTSCHLAND<br />
Wir präsentieren Ihnen unser Ambiente<br />
und unsere Neuigkeiten. Wir möchten,<br />
dass Sie sich bei uns wohlfühlen,<br />
und laden Sie ein, unser Gast zu sein.<br />
1<br />
Schwangau<br />
ÖSTERREICH<br />
Buchungsinfos zu dieser Rubrik erhalten Sie telefonisch unter:<br />
+49 211 96662-997 oder per E-Mail an: sales@falstaff.de<br />
ADVERTORIAL Fotos: beigestellt<br />
SCHWANGAU<br />
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traumhafter Bergkulisse und<br />
»Adults Only«-Philosophie finden Ruhesuchende<br />
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Ludwig. Der 6.600 m² große Ludwig<br />
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und Saunalandschaft lässt den<br />
Alltag garantiert in weite Ferne rücken.<br />
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Haut und Körper sorgen zudem für<br />
spürbar mehr Leichtigkeit, Energie<br />
und Wohlbefinden. Wer es sportlich<br />
mag, der findet im Sport- und Aktivprogramm<br />
eine Auswahl an geführten<br />
Wanderungen, Workouts und Yoga-Einheiten.<br />
Abends genießen Gäste<br />
ein außergewöhnliches 5-Gänge-Menü<br />
und suchen sich ihren Lieblingswein<br />
in der exklusiven Vinothek aus.<br />
DAS KÖNIG LUDWIG WELLNESS &<br />
SPA RESORT ALLGÄU**** S<br />
Alpina Hotel-Betriebs OHG<br />
Kreuzweg 15, 87645 Schwangau<br />
T: +49 8362 8890<br />
info@koenig-ludwig-hotel.de<br />
koenig-ludwig-hotel.de<br />
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dem Land<br />
2Das Landhotel Voshövel ist ein<br />
modernes, familiengeführtes<br />
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Zimmern und Suiten. Der Livingroom<br />
SPA auf 2.500 m² mit 2 Pools, 4 Saunen<br />
und 2 Dampfbädern, großzügigen<br />
Ruheräumen, einem Private Hamam<br />
und einem hauseigenen SPA-<br />
Kino laden zur vollkommenden Erholung<br />
ein. Das junge Küchenteam<br />
überzeugt mit einer ausgefallenen<br />
und regionalen Küche.<br />
Unser Angebot<br />
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mit 30 Euro Nachlass<br />
• 3 / 4-Verwöhnpension<br />
• Eintritt in den Livingroom SPA<br />
Reisezeitraum 02.07. – 17.08.2020<br />
Preis: ab € 648,– p.P.<br />
LANDHOTEL VOSHÖVEL<br />
Am Voshövel 1<br />
46514 Schermbeck<br />
T: +49 2856 91400<br />
post@landhotel.de<br />
landhotel.de<br />
jun <strong>2021</strong> falstaff 203
eise / LONG WEEKEND – CAGLIARI<br />
AM GOLF<br />
DER ENGEL<br />
Mehr Städtereise-Tipps<br />
für lange Wochenenden:<br />
falstaff.com/longweekend<br />
Foto: Shutterstock<br />
2<strong>04</strong> falstaff jun <strong>2021</strong>
Erbaut auf sieben Hügeln, genauso wie Rom, begeistert die<br />
sardische Hauptstadt Cagliari mit ihrer lebhaften Altstadt,<br />
einem paradiesischen Strand, unzähligen kulinarischen<br />
Genüssen und einer faszinierenden Weinwelt.<br />
TEXT OTHMAR KIEM<br />
Die pittoreske<br />
Inselhauptstadt<br />
liegt direkt am Golf<br />
von Cagliari,<br />
der auch<br />
»Golf der Engel«<br />
genannt wird.<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
205
eise / LONG WEEKEND – CAGLIARI<br />
Rund um Cagliari<br />
locken zahlreiche<br />
traumhafte Buchten mit<br />
glasklarem Wasser.<br />
Die Altstadt von Cagliari, das Castello-Viertel, ist ein bei Jung und Alt beliebter Treffpunkt (o.).<br />
Feine Küche im Schatten der alten Römer: exquisiter Thunfisch von »Luigi Pomata« (im Kreis rechts).<br />
FREITAG<br />
Nach einem Besuch am Weingut Cantina Argiolas<br />
erkunden wir die Altstadt, erklimmen die Bastione<br />
di Saint Remy und dinieren bei »Luigi Pomata«.<br />
Im Boutique-Hotel<br />
»Villa Fanny«<br />
bleiben keine<br />
Wünsche offen.<br />
Nur wenige Gehminuten vom Quartiere<br />
Castello, dem ältesten Viertel Cagliaris,<br />
entfernt liegt unser Domizil, ein feines<br />
Boutique-Hotel, zentral und dabei doch herrlich<br />
im Grünen. Der große Garten der »Villa<br />
Fanny« ist genau das Richtige, um sich von<br />
den Strapazen des Fluges zu erholen. Alternativ<br />
bietet sich auch der »Palazzo Doglio« als<br />
besonders gediegene Residenz an.<br />
Nach einem kurzen Sonnenbad zieht es<br />
uns erst einmal wieder raus aus der Stadt, in<br />
Richtung Norden. Unser Ziel ist die Cantina<br />
Argiolas, eines der führenden Weingüter der<br />
Insel. Nach einer knappen halben Stunde<br />
Fahrt genießen wir bereits den roten Turriga,<br />
einen absoluten Spitzenwein, und die<br />
Landschaft rund um die Kellerei.<br />
Zurück in Cagliari erklimmen wir über die<br />
imposante Stiege der Bastione di Saint Remy<br />
die Altstadt. Auf dem mächtigen Kalkmassiv<br />
thronen das alte Schloss und zahlreiche beeindruckende<br />
Paläste erhaben über der Stadt.<br />
Adel, Herrscher, Verwaltungsbeamte und der<br />
Klerus hatten hier ihre prunkvollen Amts- und<br />
Wohnsitze. Der Ausblick reicht bis zum Golfo<br />
degli Angeli – neben den Märkten und<br />
Konzerten nur einer der Gründe, weshalb<br />
hier abends so einiges los ist.<br />
Anschließend spazieren wir durch die<br />
engen Gassen und stoßen dabei auf das<br />
beliebte Café »Libarium Nostrum« an der<br />
westlichen Stadtmauer. Der ideale Ort für<br />
einen Aperitif vor einer traumhaften Kulisse<br />
bei Sonnenuntergang. Zum Abendessen<br />
haben wir bei »Luigi Pomata« reserviert.<br />
Der charismatische Koch mit einem Faible<br />
für stylische Brillen stammt aus Carloforte,<br />
einer kleinen Gemeinde auf der vorgelagerten<br />
Insel San Pietro im Südwesten, die<br />
besonders für ihren hervorragenden Thunfisch<br />
berühmt ist. Meeresgetier spielt in<br />
Pomatas Küche ohnehin die Hauptrolle.<br />
Geschickt kombiniert er sardische Tradition<br />
mit arabischen und fernöstlichen Aromen.<br />
Satt und glücklich lassen wir uns nach dem<br />
Essen durch die malerischen Gassen des<br />
Marina-Viertels treiben. Die zahlreichen<br />
Lokale rund um die Piazza Yenne machen es<br />
uns nicht leicht, eine Wahl für unseren<br />
abschließenden Absacker zu treffen. ><br />
Fotos: Shutterstock, IMMAGINANDO COMUNICAZIONE, pierluigi dessì/confinivisivi, beigestellt<br />
206 falstaff jun <strong>2021</strong>
Steht man auf der Bastione<br />
di Saint Remy, liegt einem<br />
die Stadt zu Füßen (o.).<br />
Im »Palazzo Doglio« trifft<br />
man sich auf einen Drink.<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
207
eise / LONG WEEKEND – CAGLIARI<br />
Entlang der Küstenstraße ist<br />
der Blick frei auf das Meer.<br />
Unten: Das Weingut Cantina<br />
Mesa in Sant’Anna Arresi<br />
wurde vom sardischen<br />
Medienunternehmer Gavino<br />
Sanna (im Kreis) gegründet.<br />
Die Piazza Yenne ist Dreh- und Angelpunkt der Movida von Cagliari. Zahlreiche<br />
Shops, Bars und Restaurants haben bis lange nach Mitternacht offen. Der<br />
Mercato di San Benedetto ist ein Eldorado für Feinschmecker (oben im Kreis).<br />
SAMSTAG<br />
Vom Marktbesuch über die wildromantische<br />
Küste nach Porto Pino bis hin zum Dinner im<br />
Sternerestaurant bei Stefano Deidda.<br />
Frühmorgens steht ein Besuch auf dem<br />
Mercato di San Benedetto auf dem<br />
Plan, hier können Foodies in den Bauch<br />
der Stadt eintauchen. Ein Ausflug auf diesen<br />
quirligen, pittoresken Markt lohnt sich allein<br />
schon wegen des Spaziergangs dorthin. Vorbei<br />
an Kunsthandwerksläden, Luxusgeschäften<br />
und historischen Gebäuden spazieren wir ins<br />
Herz des Stadtviertels Villanova. Neben einem<br />
der größten Fischmärkte Europas, frischem<br />
Obst und Gemüse bietet der Markt von<br />
Pecorino über Salsiccia, Safran, Gnocchetti<br />
sardi und Fregula bis hin zu Amaretti sardi,<br />
Pardulas und Erdbeerbaumhonig sämtliche<br />
Spezialitäten, die die Insel zu bieten hat.<br />
Im Laufe des Vormittags nehmen wir die Küstenstraße<br />
über Pula und Chia entlang der<br />
wildromantischen Südwestküste. Immer<br />
wieder bieten sich Ausblicke auf traumhafte<br />
Buchten, feine Sandstrände und das azurblaue<br />
Meer. Der erste Stopp ist das Weingut Cantina<br />
Mesa in Sant’Anna Arresi. Die minimalistischen<br />
Flaschenetiketten sind den traditionellen<br />
sardischen Webmustern nachempfunden. Der<br />
weiße Vermentino ist frisch und mineralisch,<br />
die Rotweine aus der lokalen Carignano-Rebe<br />
hingegen sind würzig und kraftvoll. Eine Spezialität<br />
ist der Brace aus der Cagnulari-Rebe.<br />
Im Anschluss geht es weiter ans Meer nach<br />
Porto Pino. »La Peschiera« ist ein einfaches<br />
Lokal in unmittelbarer Strandnähe. Beschattet<br />
von einem Strohdach und Aleppo-Kiefern,<br />
genießt man hier ausgezeichnete Fischküche.<br />
Nicht verzweifeln, wenn kaum Englisch oder<br />
Deutsch gesprochen wird, den Wirtsleuten<br />
kann man getrost vertrauen. Besonderer Tipp:<br />
die Serie von 20 verschiedenen Antipasti, ein<br />
köstliches Abbild der vielfältigen sardischen<br />
Meeresküche. Nach einem Verdauungsspaziergang<br />
am Strand von Porto Pino, der<br />
für die höchsten und weitläufigsten Dünen<br />
Sardiniens bekannt ist, führt uns die Straße im<br />
Landesinneren auf kürzerem Weg zurück in<br />
die Stadt. Weinliebhabern sei ein kleiner Zwischenstopp<br />
in der Cantina Santadi ans Herz<br />
gelegt. Die Winzergenossenschaft erzeugt<br />
Weine in jeder Qualitäts- und Preislage. Terre<br />
Brune und Rocca Rubia, zwei reinsortige<br />
Carignano, sind hervorragend.<br />
Am Abend zieht uns die Meeresluft wieder<br />
an den Strand »la spiaggia del Poetto«,<br />
Cagliaris Hausstrand. Tagsüber ist hier an<br />
heißen Tagen jede Liege belegt, abends wird<br />
es lichter und viele der Strandbars, wie etwa<br />
der »Emerson Beach Club«, laden bei Livemusik<br />
zum Aperitivo. Für den perfekten kulinarischen<br />
Abschluss wartet im »Ristorante<br />
Dal Corsaro« ein Tisch mit unserem Namen<br />
auf uns. Das gepflegte Lokal, in dem Chefkoch<br />
Stefano Deidda Regie führt, ist mit<br />
einem Michelin-Stern gekrönt. Deidda greift<br />
traditionelle sardische Gerichte auf und<br />
interpretiert sie gekonnt neu.<br />
Fotos: Shutterstock, mauritius images / Udo Bernhart, beigestellt<br />
208 falstaff jun <strong>2021</strong>
Das Archäologische Museum zählt zu<br />
den wichtigsten Museen Sardiniens (r.).<br />
Fregula sarda (im Kreis) muss man<br />
einfach probiert haben, ob mit Gemüse,<br />
mit Fisch oder Fleisch.<br />
SONNTAG<br />
Nach einem ausgedehnten Besuch im<br />
Archäologischen Museum genießen wir ein<br />
letztes Mal die köstliche sardische Küche.<br />
Den letzten Tag widmen wir Kultur<br />
und Geschichte und besuchen das<br />
Archäologische Museum der Stadt.<br />
Im hinteren Teil des Castello-Hügels gelegen,<br />
zeigt es auf vier Stockwerken Funde<br />
aus der Jungsteinzeit über die Bronze- und<br />
Eisenzeit bis zu den Phöniziern und<br />
Römern. Beeindruckend sind vor allem<br />
auch die Zeugnisse der antiken Nuraghe-<br />
Kultur, zu denen auch die Giganti di<br />
Mont’e Prama gehören. Diese erst in den<br />
1970er-Jahren entdeckten zwei Meter<br />
hohen Krieger sind die einzigen nuraghischen<br />
Steinskulpturen Sardiniens. Sie zählen<br />
zu den ältesten des gesamten Mittelmeerraums.<br />
Da sich die Öffnungszeiten des<br />
Museums stetig ändern, ist es ratsam, sich<br />
gleich bei der Ankunft in Cagliari nach den<br />
aktuellen Zeiten zu erkundigen.<br />
Zu Mittag wollen wir uns noch ein<br />
letztes Mal die sardische Küche schmecken<br />
lassen. Die Entscheidung fällt zwischen »Su<br />
Tzilleri ’e su Doge« an der alten Stadtmauer,<br />
wo Claudio Ara eine spannende Verbindung<br />
von sardischer und venezianischer<br />
Küche auf den Tisch zaubert, und dem<br />
»Antica Cagliari« unten im Marina-Viertel.<br />
Sicher ist, dass wir die Insel nicht ohne eine<br />
Portion Fregula sarda, das sind kleine<br />
Kügelchen aus Hartweizengrieß, die im<br />
Ofen geröstet wurden, verlassen möchten.<br />
Zubereitet wie Risotto, ist Fregula eine sardische<br />
Spezialität. Mit vollem Magen treten<br />
wir zufrieden den Rückflug an.<br />
<<br />
Beeindruckend:<br />
Die Statuen der Giganti<br />
di Mont’e Prama im<br />
Archäologischen Museum.<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
209
eise / LONG WEEKEND – CAGLIARI<br />
TIPPS &<br />
ADRESSEN<br />
HOTELS<br />
HOTEL VILLA FANNY**** (1)<br />
Elegantes Boutique-Hotel mit nur 19 Zimmern<br />
unweit des Zentrums. Großzügiger Garten mit<br />
Pool. In unmittelbarer Nähe des botanischen<br />
Gartens. DZ ab ca. 180 Euro.<br />
Via Don Bosco 8, 09123 Cagliari<br />
T: + 39 070 8587300, hotelvillafanny.it<br />
PALAZZO DOGLIO***** (2)<br />
Neu errichteter Komplex mit Fünf-Sterne-Hotel,<br />
das zur Forte-Gruppe gehört. Mehrere Restaurants<br />
und Shops, die sich um einen zentralen Marktplatz<br />
gruppieren. DZ ab ca. 250 Euro.<br />
Vico del Logudoro, 09127 Cagliari<br />
T: +39 070 64640, palazzodoglio.com<br />
RESTAURANTS<br />
DAL CORSARO (1)<br />
Feines Sternerestaurant im Herzen von Cagliari.<br />
Küchenchef Stefano Deidda serviert Meeresspezialitäten<br />
und Neuinterpretationen traditioneller<br />
sardischer Gerichte.<br />
Viale Regina Margherita 28, 09124 Cagliari<br />
T: +39 070 664318, stefanodeidda.it<br />
LUIGI POMATA (2)<br />
Hippes Restaurant mit köstlichen Fisch- und<br />
Meeres gerichten, spezialisiert auf Thunfisch!<br />
Im Souterrain lockeres Bistro.<br />
Viale Regina Margherita 18, 09124 Cagliari<br />
T: +39 070 672058, luigipomata.com<br />
ANTICA CAGLIARI (3)<br />
Traditionelle sardische Küche im angesagten<br />
Marina-Viertel. Probieren Sie Culurgiones, gefüllte<br />
Teigtaschen. Hat auch einen Ableger am Poetto-<br />
Strand mit grandioser Terrasse.<br />
Via Sardegna 49, 09124 Cagliari<br />
T: +39 070 7340198, anticacagliari.it<br />
SU TZILLERI ’E SU DOGE (4)<br />
Kleinod an der alten Stadtmauer in der Nähe des Torre<br />
dell’Elefante. Küchenchef Claudio Ara verbindet<br />
sardische Küchentradition mit Gerichten aus Venedig.<br />
Via Santa Croce 17, 09124 Cagliari<br />
T: +39 070 7567837<br />
CHIAROSCURO (5)<br />
Im Namen inspiriert von einem Werk der sardischen<br />
Literaturnobelpreisträgerin Grazia Deledda, führt<br />
Maria Ravarotto dieses kleine Restaurant. Authentische<br />
Gerichte aus dem Landesinneren.<br />
Corso Vittorio Emanuele II 380, 09124 Cagliari<br />
T: +39 347 9630924<br />
PIZZERIA IMPASTO (6)<br />
Überaus schmackhafte Pizza – aus Teig mit langer<br />
Gärführung – im quirligen Marina-Viertel.<br />
Piazzetta Savoia 4, 09134 Cagliari<br />
T: +39 070 653321, impasto.me<br />
SA CARDIGA E SU SCHIRONI (7)<br />
15 Autominuten von Cagliari entfernt befindet<br />
sich dieses grandiose Fischrestaurant. Sardischer<br />
Hummer, gebratener Aal am Spieß und über<br />
600 Positionen im unterirdischen Weinkeller.<br />
Località Maddalena Spiaggia, 09012 Capoterra<br />
T: +39 070 71652, sacardigaesuschironi.it<br />
DA STEFANO (8)<br />
Sehr lohnenswertes Restaurant in der etwas verschlafenen<br />
Ortschaft Teulada an der Südwestküste.<br />
Das Hauptaugenmerk liegt auf Fisch, aber auch<br />
tolle Fleisch- und vegetarische Gerichte.<br />
Via Regina Elena 2, 09019 Teulada<br />
T: +39 349 8191608, ristorantedastefanoteulada.com<br />
LA PESCHIERA (9)<br />
Einfaches Fischrestaurant wenige Meter vom Meer<br />
mit überaus schmackhafter Küche. Bottarga –<br />
ge trockneter Rogen von der Meeräsche – und<br />
Thunfisch sind ein Muss!<br />
Via della Peschiera 19<br />
09010 Sant’Anna Arresi, T: +39 0781 967018<br />
ristorantelapeschiera.weebly.com<br />
WEINGÜTER,<br />
BARS & GENUSS<br />
CANTINA ARGIOLAS (1)<br />
Führendes Weingut in Sardinien. Unter Mithilfe des<br />
legendären Antinori-Önologen Giacomo Tachis entstanden<br />
hier Weine, deren Ruf weit über Sardinien<br />
hinausreicht. Turriga ist überall begehrt.<br />
Via Roma 28/30, 09<strong>04</strong>0 Serdiana<br />
T: +39 070 740606, argiolas.it<br />
CANTINA MESA (2)<br />
Ursprünglich vom sardischen Medienunternehmer<br />
Gavino Sanna gegründet, ist Cantina Mesa heute<br />
Teil der Santa-Margherita-Gruppe. Einige Weingärten<br />
reichen bis ans Meer. Tolles Styling, tolle Weine.<br />
Località Su Baroni, 09010 Sant’Anna Arresi<br />
T: +39 0781 965057<br />
cantinamesa.com<br />
CANTINA SANTADI (3)<br />
Das Bekenntnis zu einheimischen Rebsorten und<br />
der Zusammenschluss von rund 300 Kleinbauern,<br />
die durchschnittlich nur etwa eineinhalb Hektar<br />
Rebflächen besitzen, sind das Geheimnis der<br />
Cantina Santadi. Der Carignano del Sulcis Terre<br />
Brune zählt zu ihren Prestigeweinen.<br />
Via Cagliari 78, 09010 Santadi<br />
T: +39 0781 950127<br />
cantinadisantadi.it<br />
EMERSON BEACH CLUB (4)<br />
Tagsüber ist der »Emerson Beach Club« eines der<br />
vielen Strandbäder am Poetto. Sobald es Abend wird,<br />
geht hier die Post ab. Alle treffen sich zum Aperitif,<br />
bei manchen endet der auch erst nach Mitternacht.<br />
Viale Lungo Mare Poetto 4, 09126 Cagliari<br />
T: +39 070 375194<br />
LIBARIUM NOSTRUM (5)<br />
Angesagtes Lokal an der alten Stadtmauer mit<br />
grandioser Sicht auf Stadt und Umland. DER<br />
Treffpunkt am frühen Abend. Auch Restaurant.<br />
Via Santa Croce 33, 09124 Cagliari<br />
T: +39 346 52<strong>2021</strong>2<br />
SAPORI DI SARDEGNA (6)<br />
Hier findet man eine reiche Auswahl an Köstlichkeiten<br />
der Insel: Pecorino, Bottarga, das hauchdünne<br />
Brot Pane Carasau, Wein, Würste, Honig und<br />
Mirto, den allgegenwärtigen Amaro.<br />
Vico dei Mille 1, 09124 Cagliari<br />
T: +39 070 6848747<br />
saborescagliari.com<br />
<<br />
Karte: Stefanie Hilgarth<br />
210 falstaff jun <strong>2021</strong>
BERLIN CAPITAL CLUB<br />
25 JAHRE<br />
CLUB INTERNATIONAL<br />
»Der Club International soll gerade in diesen volatilen<br />
Zeiten beides sein: Ruhepunkt und Stätte für geistigen Aufbruch«,<br />
so Detlef Bischoff, Präsident der Institution.<br />
Die Initiative nahm im Jahr 1996<br />
Gestalt an. Allein 200 Mitarbeiter<br />
des US-amerikanischen<br />
Chemiekonzerns Dow Chemical<br />
kamen aus allen Himmelsrichtungen nach<br />
Mitteldeutschland. Auch andere internationale<br />
Firmen suchten einen Ort, an dem sie<br />
zusammentreffen, sich austauschen und<br />
sich inspirieren lassen konnten. Ein solcher<br />
Ort ist der Club International, der heute mit<br />
seinen über 200 Mitgliedern eine Heimstatt<br />
in der Kulturmetropole Leipzig gefunden<br />
hat, die ihresgleichen sucht: Die Villa des<br />
Verlegers Herrmann Julius Meyer ist ein im<br />
Stil der Neo-Renaissance erbauter mediterraner<br />
Palazzo, der mit Marmor und hohen<br />
Wandgemälden ausgeschmückt ist.<br />
Dieses Ambiente zieht die Mitglieder und<br />
Gäste nicht nur zu den sechzig Events pro<br />
Jahr an; die Räumlichkeiten auf rund<br />
300 Quadratmetern mit Loggia und Garten<br />
werden auch gern für Firmen- oder Privatveranstaltungen<br />
genutzt. Neben der besonderen<br />
Ästhetik und der hervorragenden<br />
Kulinarik sind es vor allem die Menschen,<br />
die den Zusammenkünften im Club International<br />
seit 25 Jahren seine Einzigartigkeit<br />
verleihen: Maler, Politiker, Tänzer, DAX-<br />
Vorstände, Schriftsteller, Wissenschaftler,<br />
Sänger, Diplomaten, Journalisten, Bundes-<br />
richter, Galeristen, Unternehmer, Musiker<br />
und Generäle haben sowohl als Referenten<br />
als auch als Gäste mit ihrer Expertise ihre<br />
Zuhörer angeregt und bereichert.<br />
AUSSICHTSREICHE ZUKUNFT<br />
So plant der Club International in seinem<br />
Jubiläumsjahr die 24 / 7-Öffnung der<br />
Meyerschen Villa für seine Mitglieder.<br />
Gleichzeitig strebt der Club International<br />
eine immer stärkere Präsenz im weltweiten<br />
Netzwerk an. Möge der Club International<br />
seine Pluralität weiter ausbauen und beim<br />
nächsten Jubiläum immer noch ein »Home<br />
away from Home« für die Welt sein.<br />
ADVERTORIAL Fotos: © Club International e.V.<br />
INFO<br />
Der »Club International e.V.« in Leipzig gehört<br />
dem internationalen IAC-Netzwerk an.<br />
Die 330.000 IAC-Mitglieder in über 40 Ländern<br />
haben Zugang zu fast 250 Business-, Golf- und<br />
Country-Clubs weltweit.<br />
Club International e.V.<br />
Käthe-Kollwitz-Straße 115<br />
<strong>04</strong>109 Leipzig<br />
T: + 49 341 1494610<br />
club-international.de<br />
jun <strong>2021</strong> falstaff 211
vinotheken<br />
PLZ 0...<br />
KAMA WINE & SPIRIT(S) Florian-Geyer-Straße 58<br />
01307 Dresden, kamawine.de<br />
VINOTHEK WEINPLANET<br />
Springhornweg 5, <strong>04</strong>910 Elsterwerda<br />
weinplanet.com<br />
AMBIENTE K UG Marktstraße 2, 08523 Plauen<br />
ambiente-k.de<br />
PLZ 1...<br />
PLANET WEIN<br />
Mohrenstraße 30 (Eingang Charlottenstraße)<br />
10117 Berlin, planet-weinhandel.de<br />
WINE IN BLACK GMBH Friedrichstraße 194–199<br />
10117 Berlin, wine-in-black.de<br />
BARRIO WEINE Dircksenstraße 42–44, 10178 Berlin<br />
barrio-weine.de<br />
GRÜNBERGER WEINHANDLUNG<br />
Grünberger Straße 18, 10243 Berlin<br />
gruenberger- weinhandlung.de<br />
FRISCHEPARADIES KG NL BERLIN-PRENZLAUER BERG<br />
Hermann-Blankenstein-Straße 48, 10249 Berlin<br />
frischeparadies.de<br />
FRISCHEPARADIES KG NL BERLIN-CHARLOTTENBURG<br />
Morsestraße 2, 10587 Berlin, frischeparadies.de<br />
WEIN & VINOS GMBH Knesebeckstraße 86<br />
10623 Berlin, vinos.de<br />
WEIN & VINOS GMBH Westfälische Straße 52<br />
10711 Berlin, vinos.de<br />
WEIN & VINOS GMBH Nassauische Straße 36<br />
10717 Berlin, vinos.de<br />
MÖVENPICK WEINKELLER BERLIN<br />
Lietzenburger Straße 93–95, 10719 Berlin-<br />
Wilmersdorf, moevenpick-wein.de<br />
ANDRÉ MACIONGA CUVÉE GMBH<br />
Bülowstraße 66, Aufgang C, 10783 Berlin<br />
andremaciongacuvee.com<br />
WEIN & VINOS GMBH<br />
Mittenwalder Straße 16, 10961 Berlin, vinos.de<br />
NOT ONLY RIESLING<br />
Schleiermacherstraße 25, 10961 Berlin-Kreuzberg<br />
not-only-riesling.de<br />
ALTROVINO<br />
Grimmstraße 17, 10967 Berlin-Kreuzberg, altrovino.de<br />
WEIN & VINOS GMBH Zeltinger Platz 16, 13465 Berlin<br />
vinos.de<br />
WEIN & WEINBEDARF WEINLADEN SPANDAU<br />
Metzer Straße 2, 13595 Berlin, weinladen-spandau.de<br />
VINUM SPEZIALITÄTENKONTOR<br />
Danckelmannstraße 29, 14059 Berlin, vinumberlin.de<br />
WEIN & VINOS GMBH<br />
Clayallee 326, 14169 Berlin, vinos.de<br />
VINOSCOUT GMBH Albert-Einstein-Ring 24<br />
14532 Berlin, vinoscout.de<br />
HARMS & STEDER WEINHANDELS-<br />
GESELLSCHAFT MBH<br />
Hansestraße 18, 18182 Bentwisch bei Rostock<br />
wein-wiessner.de<br />
PLZ 2...<br />
ENOTECA IM PÖSELDORF CENTER<br />
Mittelweg 130–138, 20148 Hamburg, enoteca.de<br />
RINDCHEN’S WEINKONTOR HAMBURG-EPPENDORF<br />
Christoph-Probst-Weg 3, 20251 Hamburg, rindchen.de<br />
ENOTECA IM HANSE-VIERTEL GMBH<br />
Große Bleichen 36, 20354 Hamburg, enoteca.de<br />
RINDCHEN’S WEINKONTOR HAMBURG-UHLENHORST<br />
Hofweg 62, 22085 Hamburg, rindchen.de<br />
ENOTECA IM AEZ<br />
Heegbarg 31, 22391 Hamburg, enoteca.de<br />
MÖVENPICK WEINKELLER HAMBURG-SASEL<br />
Stadtbahnstraße 2, 22393 Hamburg-Sasel<br />
moevenpick-wein.de<br />
RINDCHEN’S WEINKONTOR HAMBURG GROSS FLOTTBEK<br />
Osdorfer Landstraße 33, 22607 Hamburg, rindchen.de<br />
MÖVENPICK WEINKELLER HAMBURG-BAHRENFELD<br />
Theodorstraße 42, 22761 Hamburg-Bahrenfeld<br />
moevenpick-wein.de<br />
WEINOUTLET WEINHANDEL Stresemannstraße 375<br />
22761 Hamburg, wein-outlet.com<br />
RINDCHEN’S WEINKONTOR RELLINGEN<br />
Hauptstraße 96, 25462 Rellingen, rindchen.de<br />
EIDERSTEDTER WEINDEPOT Norderring 46<br />
25836 Garding, eiderstedter-weindepot.de<br />
WEINPERLE Barkhausenstraße 7<br />
26465 Langeoog, weinperle-langeoog.de<br />
WEINKONTOR ALLGEIER GMBH<br />
Hauptstraße 38, 27711 Osterholz- Scharmbeck<br />
weinallgeier.de<br />
GUTE WEINE – LOBENBERG GMBH & CO. KG<br />
Tiefer 10, 28195 Bremen, gute-weine.de<br />
EWINE »DER LADEN« Südwall 2, 29221 Celle, ewine.eu<br />
PLZ 3...<br />
MÖVENPICK WEINKELLER HANNOVER<br />
Podbielskistraße 168, 30177 Hannover<br />
moevenpick-wein.de<br />
COOKS & WINES – VINOTHEK Osterstraße 41–44<br />
31134 Hildesheim, cooksandwines.de<br />
FEINKOST PLINKE<br />
Marktstraße 31, 31535 Neustadt, plinke-catering.de<br />
WEINZEICHEN<br />
Kirchplatz 13, 31737 Rinteln, weinzeichen.de<br />
WEIN IM FACHWERK<br />
Lange Straße 91, 33378 Rheda- Wiedenbrück<br />
lieblingsweinladen.de<br />
WEINKONTOR FREUND<br />
Nienkamp 17, 33829 Borgholzhausen<br />
weinkontor-freund.de<br />
PLZ 4...<br />
ANDERWEINIG<br />
Hohe Straße 29, 40213 Düsseldorf<br />
anderweinig.de<br />
MÖVENPICK WEINKELLER, DÜSSELDORF<br />
Herzogstraße 29–31, 40215 Düsseldorf<br />
moevenpick-wein.de<br />
EVERCHAMP, WINE.CHAMPAGNE.LIVESTYLE<br />
Jahnstraße 71, 40215 Düsseldorf, everchamp.de<br />
SAITTA IMPORT GMBH<br />
Luegallee 79, 40545 Düsseldorf, saittavini.de<br />
GÉRARDS WEIN-MARKT<br />
Bergische Landstraße 618, 40629 Düsseldorf<br />
gerards-weinmarkt.de<br />
BOS FOOD<br />
Grünstraße 24c, 40667 Meerbusch, bosfood.de<br />
ENOTECA DELL’ARTE<br />
Further Straße 178, 41462 Neuss, artedivivere.de<br />
FABBRICA WEINHANDEL GMBH<br />
An der Bergbahn 21, 42289 Wuppertal, fabbrica.one<br />
INTABA-WEINE KERSTIN BECKMANN<br />
Schallbruch 59, 42781 Haan, intaba-weine.de<br />
MÖVENPICK WEINKELLER DORTMUND<br />
Brennaborstraße 5 (Indupark)<br />
44149 Dortmund, moevenpick-wein.de<br />
ESSICHHasenwinkeler Str.185<br />
44879 Bochum, essich.online<br />
DER WEINHANDEL BÜRGERHEIM GMBH<br />
Hohenzollernstraße 40, 45128 Essen<br />
derweinhandel.de<br />
VINO GRANDE Von-Schmoller-Straße 8<br />
45128 Essen, vino-grande.de<br />
ROLF KASPAR GMBH<br />
Ruhrallee 59, 45138 Essen<br />
kaspar-spirituosen.de<br />
KETTWIGER WEINKELLER E. K. Hauptstraße 82<br />
45219 Essen, kettwiger-weinkeller.de<br />
WEINHANDEL HAUSCHILD<br />
Moltkestraße 36, 47058 Duisburg<br />
weinhandel- hauschild.de<br />
WEINHAUS FALLNIT<br />
Martinistraße 61, 48268 Greven, fallnit.de<br />
WEINBAR & VINOTHEK SABINE KOCKS<br />
Aus Liebe zum Wein, Lingener Straße 24<br />
48429 Rheine, sabine-kocks.de<br />
NUR GUTES<br />
Bosinks Kamp 10, 48531 Nordhorn, nurgutes.de<br />
WEINHAUS A. G. DIENINGHOFF<br />
Süringstraße 39, 48653 Coesfeld<br />
Bei diesen<br />
ausgewählten<br />
Weinhändlern<br />
und Winzern finden<br />
Sie <strong>Falstaff</strong>!<br />
PLZ 5...<br />
WEINPUNKT Antwerpener Straße 9–11<br />
50672 Köln, weinpunktonline.de<br />
ZWÖLFGRAD SEKT & WEIN<br />
Martin-Luther-Platz 1, 50677 Köln, zwoelfgrad.de<br />
FRISCHMARKT ZICKUHR GMBH<br />
Dürener Straße 199–203, 50931 Köln<br />
edeka-zickuhr.com<br />
KÖLNER WEINKELLER Stolberger Straße 92<br />
50933 Köln, koelner-weinkeller.de<br />
DEUBNERS WEIN & SCHOKOLADE<br />
Stenzelbergstraße 17, 50939 Köln<br />
deubners-wein.de<br />
BAYER GASTRONOMIE GMBH WEINKELLER<br />
Kaiser-Wilhelm-Allee 3, 51373 Leverkusen<br />
bayer-gastronomie.de<br />
CHAMPA VINS FRANÇAIS GMBH<br />
Am Glasofen 9, 52222 Stolberg, champa.de<br />
DAGERNOVA WEINMANUFAKTUR<br />
Heerstraße 91–93, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />
dagernova.de<br />
BUNGERTSHOF UND WEINSTUBE<br />
Heisterbacherstraße 149, 53639 Königswinter<br />
bungertshof.de<br />
WEINGUT CANTZHEIM<br />
Weinstraße 4, 54441 Kanzem, weingut-cantzheim.de<br />
ORBIS VINI Feldbergstraße 3<br />
55118 Mainz, orbis-vini.com<br />
WEINGUT DANIEL MATTERN Am Römer 4–6<br />
55234 Monzernheim, danielmattern.de<br />
WEINGUT BERNHARD-RÄDER Langgasse 41<br />
55234 Flomborn, bernhardraeder.de<br />
WEINGUT DEISS Obergasse 11<br />
55278 Uelversheim, weingutdeiss.de<br />
WEINGUT ANETTE CLOSHEIM<br />
Naheweinstraße 97, 55450 Langenlonsheim<br />
anetteclosheim.de<br />
HOFGUT DONNERSBERG Außerhalb 2<br />
55578 Vendersheim, hofgut-donnersberg.de<br />
GENUSSZIMMER REGIONAL VERFÜHRT<br />
Ferdinand-Sauerbruch- Straße 36, 56073 Koblenz<br />
genusszimmer.de<br />
WEIN KELLER Triftstraße 30, 57258 Freudenberg<br />
wein-keller-freudenberg.de<br />
VINOTHEKCHRISTHO Wein, Genuss & schöne Dinge<br />
Bismarckstraße 50, 58300 Wetter<br />
vinothekchristho.de<br />
WEINHANDEL MÜNDELEIN<br />
Bischof-Henninghaus-Straße 4, 58706 Menden<br />
FRÖHLIG WEIN- & GETRÄNKE-THERME<br />
Oelder Straße 1, 59320 Ennigerloh<br />
getraenke-therme.de<br />
WEINGEFÄHRTEN<br />
Landwehrstraße 116<br />
59368 Werne, weingefaehrten.de<br />
PLZ 6...<br />
MÖVENPICK WEINKELLER FRANKFURT<br />
Hanauer Landstraße 2<strong>04</strong>–206<br />
60314 Frankfurt/Main, moevenpick-wein.de<br />
ULIS WEINDEPOT<br />
Untertor 9, 63607 Wächtersbach<br />
ulis-weindepot.de<br />
VINOCENTRAL GMBH<br />
Platz der Deutschen Einheit 21, 64293 Darmstadt<br />
vinocentral.de<br />
GRIESEL & COMPAGNIE<br />
Sekthaus Streit GmbH<br />
Grieselstraße 34, 64625 Bensheim<br />
griesel-sekt.de<br />
WEINHANDEL FRIHMESS<br />
Bachgasse 101<br />
64625 Bensheim<br />
weinhandel-frihmess.de<br />
GUTSAUSSCHANK WEIHERMÜHLE<br />
Weihermühle 1, 65366 Geisenheim-Johannisberg<br />
gutsausschank-weihermuehle.de<br />
WEINGUT BERNHARD MEHRLEIN<br />
Urbanstraße 29, 65375 Oestrich-Winkel<br />
weingut-mehrlein.de<br />
RHEINWEINWELT KG<br />
Am Rottland 6, 65385 Rüdesheim a. Rhein<br />
rheinweinwelt.de<br />
WEINSUITE BY CHAIVALLIER<br />
Frankfurter Straße 55, 65779 Kelkheim/Taunus<br />
weinsuite.com<br />
AUSTRALIENWINESTORE<br />
Industriestraße 2, 65779 Kelkheim<br />
australienwinestore.de<br />
WEINKELLEREI HÖCHST<br />
Bolongarostraße 88, 65929 Frankfurt<br />
weinkellerei-hoechst.de<br />
AMC WEINIMPORT AIELLO GMBH<br />
Straße des 13. Januar 10<br />
66121 Saarbrücken, amcweinimport.de<br />
LÖWWEINE E. K. Am Campus 3<br />
66287 Quierschied- Göttelborn, loewweine.com<br />
JACOVIN GMBH<br />
Am Sandberg, 66333 Völklingen-Ludweiler, jacovin.de<br />
MASTERWEIN FRANK/ROEDER GMBH<br />
Kreppstraße 6, 66333 Völklingen, masterwein.de<br />
Fotos: iStock<br />
212 falstaff jun <strong>2021</strong>
partner<br />
WEINHÄNDLER<br />
UND WINZER<br />
FEINE WEINE BACKES Obere Kaiserstraße 43<br />
66386 St. Ingbert- Rohrbach, backes-weine.de<br />
JACOPINI IMPORT GMBH Am Gneisenauflöz 1<br />
66538 Neunkirchen, jacopini.de<br />
W. SPIES & CO. GMBH Am Steil 1, 66679 Losheim<br />
am See, weine-spirituosen-spies.de<br />
PINARD DE PICARD GMBH & CO. KG<br />
Campus Nobel, Alfred-Nobel-Allee 28<br />
66793 Saarwellingen, pinard.de<br />
WEINGUT STUDIER Fließstraße 34-36<br />
67158 Ellerstadt, weingut-studier.de<br />
WEINGUT BREMER Brückenstraße 2, 67308 Zellertal<br />
weingutbremer.de<br />
WEINKONTOR SCHWARZ Mühlturmstraße 24<br />
67346 Speyer, weinkontor-schwarz.de<br />
ZIEGLER Bahnhofstraße 5<br />
67487 Maikammer, august-ziegler.de<br />
WEINGUT BOSSERT Hauptstraße 15<br />
67598 Gundersheim, bossert-gundersheim.de<br />
WEINLADEN MANNHEIM<br />
Seckenheimer Hauptstraße 80, 68239 Mannheim<br />
weinladenmannheim.de<br />
PLZ 7...<br />
FISCHER + TREZZA IMPORT GMBH<br />
Ulmer Straße 150, 70118 Stuttgart, fischer-trezza.de<br />
COLVINO VINOTHEK<br />
Eberhardstraße 35–37, 70173 Stuttgart, colvino.de<br />
WEINHANDLUNG JOACHIM SCHMID<br />
Bauernwaldstraße 22, 70195 Stuttgart<br />
weinhandlung-schmid-stuttgart.de<br />
MÖVENPICK WEINKELLER STUTTGART<br />
Rotenwaldstraße 132, 70197 Stuttgart<br />
moevenpick-wein.de<br />
CHARLES’ VINOTHEK GMBH<br />
Gartenstraße 14/1, 70771 Leinfelden- Echterdingen<br />
charles-vinothek.de<br />
WEINHAUS HAAR Obere Bahnhofstraße 10<br />
71522 Backnang, weinhaus-haar.de<br />
AROMAKOST<br />
Eberhardstraße 10, 71634 Ludwigsburg, aromakost.de<br />
WEINGUT SONNENHOF<br />
MARTIN & JOACHIM FISCHER GBR<br />
Sonnenhof 2, 71665 Vaihingen-Gündelbach<br />
weingutsonnenhof.de<br />
VINO VINO BODEGA Schlossgartenstraße 10<br />
72622 Nürtingen, vinovino-bodega.com<br />
CANTINA ADORNETTO<br />
Teckstraße 12, 73230 Kirchheim/Teck<br />
cantinaadornetto.de<br />
VINOTECK GMBH<br />
Neue Straße 45, 73277 Owen/Teck, vinoteck.de<br />
FRANZ KELLER SCHWARZER ADLER Badbergstra ße<br />
23, 79235 Vogtsburg- Oberbergen, franz-keller.de<br />
WEINHAUS HEGER Bachenstraße 21<br />
79241 Ihringen, heger-weine.de<br />
WEINGUT ZIMMERMANN Bürgelnblick 1<br />
79418 Schliengen, zimmermann-wein.eu<br />
WEINCENTER LÖRRACH<br />
Weinbrennerstraße 2b, 79539 Lörrach<br />
weincenterloerrach.de<br />
WEINGUT CLAUSS<br />
Obere Dorfstraße 39, 79807 Nack, weingutclauss.de<br />
PLZ 8...<br />
FRISCHEPARADIES KG NL MÜNCHEN<br />
Zenettistraße 10, 80337 München<br />
frischeparadies.de<br />
CHAMPAGNE CHARACTERS<br />
Alter Messeplatz 6, 80339 München<br />
champagne-characters.com<br />
MÖVENPICK WEINKELLER MÜNCHEN-NORD<br />
Nymphenburger Straße 81, 80636 München<br />
moevenpick-wein.de<br />
GARIBALDI<br />
Frohschammerstraße 14, 80807 München<br />
garibaldi.de<br />
MÖVENPICK WEINKELLER MÜNCHEN-SÜD<br />
Boschetsrieder Straße 60, 81379 München<br />
moevenpick-wein.de<br />
WEIN & VINOS GMBH<br />
Wörthstraße 36, 81667 München<br />
vinos.de<br />
KALEA AUSGEWÄHLTE WEINE<br />
Amberger Straße 18, 81679 München<br />
kalea-weine.de<br />
WEINHANDEL GROISS WEINE<br />
Rambaldistraße 27, 81929 München<br />
groiss-weine.de<br />
BERRY VINOTHEK & WEINLADEN<br />
Streiflacher Straße 5b, 82110 Germering<br />
berrysgenusswelt.de<br />
DER WEINLADEN IM WIRTSHAUS AM KURPARK<br />
Parkweg 8, 82491 Grainau<br />
wirtshausamkurpark.de<br />
VINICULTI<br />
Klepperstraße 18f, 83026 Rosenheim<br />
viniculti.de<br />
WEINFACHHANDEL RESI ENGLHART<br />
Mailling 6, 831<strong>04</strong> Tuntenhausen<br />
wein-resi-englhart.de<br />
UNGER WEINE KG<br />
Aschauer Straße 3–5, 83112 Frasdorf<br />
ungerweine.de<br />
WELTKLASSEWEINE<br />
Aufhamer Straße 41b, 83229 Aschau<br />
weltklasseweine.de<br />
WEIN-BLÜTE<br />
Seestraße 3, 83700 Rottach-Egern<br />
wein-bluete.de<br />
WEINKABINETT VIEHBECK<br />
Ludwigstraße 85/87, 84524 Neuötting<br />
weinkabinett-viehbeck.de<br />
WEINSCHMECKER GMBH<br />
Friedrichshofener Straße 1, 85<strong>04</strong>9 Ingolstadt<br />
weinschmecker-ingolstadt.de<br />
WEINRAUM INGOLSTADT<br />
Bei der Schleifmühle 24<br />
85<strong>04</strong>9 Ingolstadt, weinraum-ingolstadt.de<br />
STELLENBOSCH OPEN WINE AND SPIRITS<br />
Schmalzingergasse 2, 85<strong>04</strong>9 Ingostadt<br />
stellenbosch-open-wine.de<br />
WEINZIERL’S WEINKISTL<br />
Schulstraße 9, 85276 Pfaffenhofen<br />
wein-weinzierl.de<br />
VINOPOLIS GMBH & CO. KG<br />
Curt-Frenzel-Straße 10a<br />
86167 Augsburg, vinopolis.de<br />
MARISCO VINEYARDS OFFICE EUROPE<br />
Südliche Hafenstraße 15, 97080 Würzburg<br />
nz-wine.de<br />
ROT WEISS ROSÉ<br />
Frankfurter Straße 87, 97082 Würzburg<br />
rotweissrose.com<br />
INBARRIQUE<br />
Armin-Knab-Straße 31–33<br />
97318 Kitzingen, inbarrique.de<br />
DIVINO NORDHEIM THÜNGERSHEIM EG<br />
Langgasse 33, 97334 Nordheim/Main<br />
divino-wein.de<br />
FÜRSTLICH CASTELL’SCHES DOMÄNENAMT<br />
Schlossplatz 5, 97355 Castell, castell.de<br />
BECKSTEINER WINZER<br />
Weinstraße 30, 97922 Lauda, becksteiner-winzer.de<br />
Online<br />
BELVINI.DE WEINVERSAND belvini.de<br />
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BREMER WEINKOLLEG bremer-weinkolleg.de<br />
CARL TESDORPF GMBH tesdorpf.de<br />
FRANKREICHS WEINE frankreichsweine.de<br />
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VINEXUS DEUTSCHLAND GMBH vinexus.eu<br />
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WEIN & VINOS GMBH vinos.de<br />
MACK UND SCHÜHLE AG – WEINWELT<br />
Neue Straße 45, 73277 Owen/Teck, weinwelt.de<br />
KESSLER SEKT Georg-Christian-von- Kessler-<br />
Platz 12–16, 73728 Esslingen, kessler-sekt.de<br />
ITALFOOD GMBH<br />
Salzstraße 106–110, 74076 Heilbronn, italvino.de<br />
WEINGUT NÄGELSFÖRST GMBH<br />
Nägelsförst 1, 76534 Baden-Baden, naegelsfoerst.de<br />
CIBI & BONTÁ CANTATORE GMBH<br />
Bürgermeister-Müller-Straße 13<br />
86663 Asbach-Bäumenheim, cantatore.de<br />
WEINZENTRALE EBERLE Berblinger Straße 20<br />
88471 Laupheim, weinzentrale.de<br />
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SERVICE Hauptstraße 34, 85579 Neubiberg<br />
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Am Stahlbühl, 76833 Frankweiler, wein-pfaffmann.de<br />
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+49 211 966629-97 oder per<br />
E-Mail an sales@ falstaff.de.<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
213
shortlist<br />
WEINE AUS ALLER WELT<br />
AKTUELL IM HANDEL<br />
Woche für Woche bekommt die <strong>Falstaff</strong>-Weinredaktion<br />
Flaschenpost von Weinhändlern,<br />
die neue Produkte aus aller Welt vorstellen<br />
möchten. Diese Weine verschiedenster Preiskategorien<br />
sind von höchst unterschiedlicher Stilistik und<br />
Herkunft. Wir haben uns entschieden, die interessantesten<br />
Produkte in der Rubrik »Shortlist« vorzustellen, wobei das<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis eine wesentliche Rolle spielt. Auf<br />
diesen zwei Seiten geht es um Weine, die wir für besonders<br />
empfehlenswert halten – aus verschiedenen Gründen. Deshalb<br />
haben wir die »Shortlist« in drei Kategorien gegliedert:<br />
FALSTAFF BEST BUY<br />
Um diese Auszeichnung zu erhalten, muss ein Wein mind. 88 von<br />
100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten erreichen, also ein »Sehr gut«. Mit einem<br />
Endverbraucher-Preis von unter 10 Euro empfiehlt er sich für den<br />
Alltagsgebrauch nach dem Motto: viel Wein für wenig Geld.<br />
FALSTAFF TOP VALUE<br />
In der Preiskategorie zwischen 10 und 20 Euro muss ein Wein<br />
schon einiges können. Das Punktelimit für eine Aufnahme liegt<br />
daher bei 90 von 100. Hier finden Sie besonders ausdrucksstarke<br />
Vertreter der jeweiligen Sorte und Region.<br />
FALSTAFF FAVORITE<br />
Um zur Kategorie unserer Favoriten gezählt zu werden, muss<br />
ein Wein echte Klasse haben. Die dafür erforderliche Mindestpunktezahl<br />
liegt bei 92 von 100, damit zählt der Wein tatsächlich<br />
zu den allerbesten seiner Art. Für den Preis gibt es in dieser<br />
Luxus kategorie kein Limit.<br />
LEGENDE PUNKTE:<br />
95–100 Klassiker<br />
93–94 ausgezeichnet<br />
91–92 exzellent<br />
88–90 sehr gut<br />
BEST BUY<br />
FALSTAFF BEST BUY<br />
91<br />
Grüner Veltliner Kremstal DAC<br />
3 Haberer 2020<br />
Weingut Müller<br />
Kremstal, Österreich<br />
Birne und Gelbfrucht, Hefe. Im Mund substanzreich<br />
mit kerniger Säure und schöner<br />
Frische, ganz gradeaus gebaut, mit mineralischem<br />
Unterbau und einem pointiert saftigen,<br />
langen Abklang.<br />
ludwig-von-kapff.de<br />
€ 7,95<br />
90<br />
Weißburgunder trocken 2020<br />
Weingut Christopher Deiß<br />
Rheinhessen, <strong>Deutschland</strong><br />
Im Duft ein dezenter Sortentyp, leicht nussig,<br />
traubig, die Pinot-Gene kommen hervor.<br />
Im Mund saftig und gradlinig, reife, Länge<br />
gebende Säure, ein kulinarischer Weißburgunder<br />
mit sehr guter Proportion, zart mineralisch<br />
getönt, und aus einem Guss.<br />
weingutdeiss.de<br />
€ 7,60<br />
89+<br />
Weißburgunder 2020<br />
Weingut Groh, Rheinhessen, <strong>Deutschland</strong><br />
Ein zurückhaltender Sortentyp im Duft, etwas<br />
Hefe, weiße Blüten, und ein Anflug von Vanille.<br />
Am Gaumen sind Stoffigkeit und geschmeidiges<br />
Volumen gut ineinander integriert, die<br />
reife Säure gibt Halt und Länge. Ein stimmig<br />
komponierter Weißburgunder für die gehobene<br />
Tafel, durch seine getragene Grundstimmung<br />
eher zum Gefügel als zum Fisch.<br />
ludwig-von-kapff.de, € 9,95<br />
89<br />
BIO Rosé 2020<br />
Zelna Borászat<br />
Balatonfüred, Ungarn<br />
Ein helles Kirschrot. Fruchtgetragen im<br />
Duft: Himbeerbonbon und Herzkirsche. Im<br />
Mund eine kräftige Prise Gerbstoff, dazu etwas<br />
Süße und eine lebendige Säure. Braucht<br />
noch ein paar Wochen, um seine etwas ungestüme<br />
Anlage abzurunden, hat aber<br />
gute Substanz.<br />
ungarische-weinauslese.de, € 6,90<br />
Fotos: Getty Images, Shutterstock, beigestellt<br />
214 falstaff jun <strong>2021</strong>
89<br />
Miluna Primitivo Rosato IGP 2020<br />
San Marzano Vini<br />
Puglia, Italien<br />
Lachsrosa. Leicht floral im Duft, Flieder, aber<br />
auch kandierte Süßkirsche. Ein für die Herkunft<br />
recht typisches Duftbild. Geschmeidig<br />
ansetzend am Gaumen, rund und fruchtig<br />
ohne allzuviel Süße, die zurückhaltende, reife<br />
Säure fügt sich gut ein in den ausgewogenen<br />
Bau. Erfrischend und zugänglich.<br />
weinfreunde.de, € 6,95<br />
88+<br />
La Reserve<br />
Domaine Moulin Saint-Jean<br />
Languedoc-Roussillon, Frankreich<br />
Waldbeeren und Halbbitterschokolade im<br />
Duft. Auch Garrigue, Salbei. Weich und mollig<br />
am Gaumen, leichte Süße, mürber Gerbstoff<br />
und milde Säure finden sich zusammen<br />
zu einer fruchtgetragenen, unkomplizierten<br />
Version eines Pays d’Oc-Rotweins.<br />
weinfreunde.de<br />
€ 7,95<br />
TOP VALUE<br />
FALSTAFF TOP VALUE<br />
92+<br />
Porkoláb-völgy Kadarka 2019<br />
Heimann Family Winery<br />
Szekszárd, Ungarn<br />
Leuchtend Karminrot. Feinfruchtiger Duft<br />
nach Griottes. Dazu ein Hauch von Karamell<br />
und florale Töne. Im Mund mit geschmeidiger<br />
Fülle einerseits, fast cremig, aber andererseits<br />
auch mit eleganter Leichtigkeit und sehr viel<br />
Saft. Harmonische Säure. Dazu ein ungemein<br />
feines Tannin. Sehr origineller, zart mineralisch<br />
spielender Wein. heimann.hu, € 19,50<br />
92+<br />
Diamond Heart Blanc de Blancs 2016<br />
Marisco Vineyards<br />
Marlborough, Neuseeland<br />
Strohgelb mit grünlichen Reflexen. Hefig,<br />
buttrig, Heu. Feine Autolyse-Würze. Im Mund<br />
mit frischem Mousseux und knackiger Säure,<br />
gradeaus gebaut und vermutlich sehr niedrig<br />
dosiert. Guter Extrakt, würzige Aromen<br />
am Gaumen. Ein klassischer Typus zum<br />
Seafood, und definitiv eine Champagner-<br />
Alternative. bonvino.de, € 19,90<br />
90+<br />
Egri Csillag Superior 2019<br />
Gál Lajos, Eger, Ungarn<br />
Dezent würziges Holz, dazu kräuterwürzige<br />
Aromen, Anis und Fenchelsamen, aber auch<br />
Apfelschale. Im Ansatz betont weich und geschmeidig,<br />
seidige Textur, die feingliedrige<br />
Säure wirkt sehr gut mit dem Körper verschmolzen.<br />
Ein charmanter, aber auch inhaltsreicher<br />
Wein mit gutem Volumen<br />
und mit Länge.<br />
ungarische-weinauslese.de, € 11,50<br />
90+<br />
The Ned Rosé 2020<br />
Marisco Vineyards<br />
Marlborough, Neuseeland<br />
Helles Korallenrosa. Noch etwas hefegeprägt<br />
im Duft, dahinter Aromen von Hagebutte<br />
und Rose. Im Mund ein kraftvoller<br />
Wein mit süßer Gaumenfrucht, mit feinen<br />
Phenolen und einer reifen, von Extrakt und<br />
Fülle gepufferten Säure. Hochwertiges Lesegut,<br />
breiter Einsatzbereich von Aperitif bis<br />
Speisenbegleitung. bonvino.de, € 13,90<br />
90<br />
Szekszárd Kadarka 2019<br />
Heimann Family Winery<br />
Szekszárd, Ungarn<br />
Helles Karminrot. Duftiger Wein, Kirschkern<br />
und Kirschblüte. Im Mund mit viel Saftigkeit,<br />
aber auch mit einem körnigen Gerbstoff in<br />
eher dezenter, zur hellen Farbe passender<br />
Menge. Gut integrierte, die Saftigkeit unterstützende<br />
Säure, mittlere aromatische Ausprägung.<br />
Eigenständig. Braucht Essen, vielleicht<br />
ein Gulasch. heimann.hu, € 11,50<br />
90<br />
Roots Sauvignon Blanc 2020<br />
Weingut Kranz<br />
Pfalz, <strong>Deutschland</strong><br />
Im Duft Brennesseltee, grüne Stachelbeere<br />
und Pfeffer. Im Mund gut gebündelt, moderat<br />
im Alkohol, trotz der eher schlanken Anlage<br />
nicht grün, die reife Säure steigert sich<br />
im Abgang und lässt den Gaumen erfrischt<br />
zurück. Ein unverkitschter Sortentyp.<br />
moevenpick-wein.de<br />
€ 11,80<br />
90<br />
»Von alten Reben« Sauvignon Blanc 2019<br />
Weingut Aufricht<br />
Baden, <strong>Deutschland</strong><br />
Im Duft eher ein reifer als ein grünlicher<br />
Sortentyp, gelbfruchtige Aromen, Nektarine,<br />
helle Pflaume. Im Mund mit einiger Körperkraft,<br />
fast schon wuchtig, spät aufkommende,<br />
feste Säure, im Abgang blitzen<br />
Hochreife-Aromen auf. Eher ein Herbst- als<br />
ein Sommerwein.<br />
aufricht.de, € 17,40<br />
FAVORITE<br />
FALSTAFF FAVORITE<br />
93<br />
»Alte Reben« Fass 22 Herrenberg Riesling<br />
2019, Maximin Grünhaus<br />
Saar, <strong>Deutschland</strong><br />
Hellgolden mit grünlichen Reflexen. Fächert<br />
im Glas zu großer Würze auf: Curry und Eisenkraut,<br />
kandierte Zitronenschale, schiefrig-pfeffrige<br />
Töne. Im Mund gehaltvoll,<br />
Schmelz und Säure schaffen einen spannungsreichen<br />
Kontrast, Extrakt und Frucht<br />
geben das Fleisch an den Knochen. Tief und<br />
lang. moevenpick-wein.de, € 21,90<br />
93<br />
Dernauer Hardtberg Frühburgunder trocken<br />
2018, Weinmanufaktur Dagernova<br />
Ahr, <strong>Deutschland</strong><br />
Etwas Holz, Karamell und Milchschokolade,<br />
aber auch kräuterwürzige Aromen, kleine<br />
rote Beeren, Feigen- und Rosinennoten. Im<br />
Mund mit großem Volumen, feinkörniger Tanninfüllung,<br />
gut in Zaum gehaltenem Alkohol<br />
und milder Säure. Im langen, mineralisch<br />
unterlegten Abgang blitzt die kommende<br />
Würze auf. dagernova.de, €24,90<br />
92<br />
Heimersheim Kapellenberg Spätburgunder<br />
trocken 2018<br />
Weinmanufaktur Dagernova<br />
Ahr, <strong>Deutschland</strong><br />
Eher würzig als fruchtig im Duft: Mandel,<br />
Minze und Wacholder, Berglorbeer. Auch<br />
leicht teerig. Im Mund weich beginnend und<br />
weit ausgreifend: mollig, mit dichter, feinkörniger<br />
Gerbstoff-Füllung. Die Wucht gerät<br />
nicht aus der Balance. Ein Brocken mit sehr<br />
gutem Potenzial. dagernova.de, € 24,90<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
215
tasting / ROSÉ-TROPHY DEUTSCHLAND<br />
ROSÉ-TROPHY DEUTSCHLAND:<br />
MEHR KÜR<br />
ALS PFLICHT<br />
Die Qualität deutscher Rosé- und Blanc-de-Noirs-Weine ist in den letzten Jahren<br />
beträchtlich gestiegen. Bei der <strong>Falstaff</strong> <strong>Deutschland</strong> Rosé-Trophy hat die Dichte an der<br />
Spitze ebenso beeindruckt wie die stilistische Vielfalt der Weine.<br />
TEXT ULRICH SAUTTER NOTIZEN ULRICH SAUTTER, RAINER SCHÄFER, HEIKO TAUDIEN<br />
Nützt Ingelheims<br />
Kalk nicht nur für<br />
roten Spätburgunder,<br />
sondern auch für<br />
charaktervollen Rosé:<br />
Simone Adams.<br />
Fotos: beigestellt<br />
216 falstaff jun <strong>2021</strong>
Das Auge isst nicht nur mit – es<br />
trinkt auch mit. Beim Roséwein<br />
wird das besonders deutlich.<br />
Wenn ein zarter Pastellton<br />
im Glas steht, dann können wir<br />
uns gar nicht entziehen: Man erwartet etwas<br />
Feines, Verspieltes, Frisches.<br />
Diese Erwartung wird immer häufiger<br />
auch erfüllt. Anders als noch vor zehn oder<br />
15 Jahren ist der Rosé heute ein Wein, in<br />
den die Winzer viel Ehrgeiz legen. Früher –<br />
Stichwort »Weißherbst« – wurde gerne die<br />
Vorlese der Rotweinsorten zu Rosé verarbeitet,<br />
wofür in der Tat ja auch praktische<br />
Gründe sprechen: Weil die Kontaktzeit zwischen<br />
Most und Beerenhäuten nur kurz ist<br />
– schließlich möchte man ja nur wenig Farbe<br />
und Gerbstoff auslaugen –, »verzeiht«<br />
der Rosé sowohl Überreife als auch grünliche<br />
Komponenten eher als es bei einem<br />
Rotwein der Fall wäre.<br />
Einen wirklichen Top-Rosé kann man<br />
allerdings nur aus Trauben machen, die so<br />
reif und gesund sind, dass man sie auch zur<br />
Erzeugung von Rotwein verwenden könnte.<br />
Inzwischen sind immer mehr Winzer bereit,<br />
für einen anspruchsvollen Rosé einen Teil<br />
ihrer Rotwein-Trauben zu »opfern«. Zu diesem<br />
Umdenken trägt sicher auch bei, dass<br />
hochwertige Rosés heute preislich zum Rotwein<br />
aufgeschlossen haben.<br />
Nach der Verkostung diskutierte die <strong>Falstaff</strong>-Jury<br />
dann sogar die Frage, ob unsere am<br />
höchsten bewerteten Weine für den klassischen<br />
Rosé-Anlass nicht vielleicht sogar<br />
schon zu ausgefeilt und komplex sind: Als<br />
Erfrischungsgetränk und schneller Schluck<br />
auf Balkon oder Terrasse wirken vor allem<br />
die etwas stärker vom Holz beeinflussten<br />
Weine beinahe zu ernst in ihrer Grundstimmung.<br />
Dafür erweitern sie die Palette der<br />
kulinarischen Einsatzmöglichkeiten ungemein<br />
– hin zu Speisen, die man auch mit<br />
einem Rotwein begleiten könnte. Oder, wie<br />
im Fall des sensationellen Trollinger Rosés<br />
der Aldinger-Brüder aus der Lage Untertürkheimer<br />
Gips, hinein in Marriagen, für die<br />
man sonst einen Burgunder vom Schlage<br />
eines Meursault oder Puligny-Montrachet<br />
auf den Tisch stellen würde.<br />
An fröhlichen Sommer-Rosés mit Niveau<br />
mangelt es aber auch in dieser Probe nicht,<br />
zu nennen wären etwa die Weine von Bernhard<br />
Ellwanger, von Schmidt am Bodensee,<br />
Künstler, Gröhl, Nägelsförst, Stern, und, und,<br />
und ... Der Sommer kann kommen! ><br />
PLATZ<br />
2019 TROLLINGER ROSÉ<br />
ALDINGER<br />
Ein Terroir-Trollinger mit<br />
pastellfarbenem Schimmer.<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
217
tasting / ROSÉ-TROPHY DEUTSCHLAND<br />
LEGENDE<br />
94+<br />
•<br />
Weißwein, trocken<br />
•<br />
Rotwein, trocken<br />
• Rosé<br />
95 – 100 Klassiker<br />
93 – 94 ausgezeichnet<br />
91 – 92 exzellent<br />
88 – 90 sehr gut<br />
85 – 87 empfehlenswert<br />
DIAM<br />
DV<br />
KK<br />
NK<br />
VL<br />
Verschluss aus<br />
gepresstem<br />
Korkgranulat<br />
Drehverschluss<br />
Kunststoffkork<br />
Naturkork<br />
Vinolok<br />
Untertürkheim Gips Trollinger Rosé<br />
trocken 2019<br />
Weingut Aldinger, Fellbach<br />
12,5 Vol.-%, cremefarben mit altrosa Reflexen.<br />
Im Duft noch zurückhaltend, mit einer<br />
Mischung aus balsamischem Holz, Kalk-<br />
Mineralik und Griottes-Frucht. Am Gaumen<br />
zeigt sich eine fast schwerelos in Szene gesetzten<br />
Dichte, ernsthaft und getragen,<br />
perfekt integrierte Säure, feinste Phenole,<br />
ein Volumen wie bei einem hochklassigen<br />
Côte de Beaune-Weißwein und zugleich<br />
eine Füllung voller Noblesse, ein Druck aus<br />
feinen Mitteln.<br />
weingut-aldinger.de, € 80,–<br />
93+<br />
•<br />
Spätburgunder Rosé Reserve 2019<br />
Weingut Aldinger, Fellbach<br />
12,5 Vol.-%, eher moderat in der Farbgebung,<br />
dafür umso spannender in der Nase<br />
und am Gaumen. Im Duft ein Potpourri von<br />
Himbeeren, Erdbeere und einer leichten<br />
Kräuternote. Am Gaumen ergänzt das nahezu<br />
ideal eingebundene Holz die sehr saubere<br />
Frucht, abgefedert von sehr guter<br />
Säure. Ein stattliche Roséwein mit großem<br />
Potenzial und würzigem Nachhall. Nicht<br />
nur ein mit hohem Anspruch und durchdacht<br />
gemachter, eigenständiger Rosé,<br />
sondern auch ein perfekter Begleiter zu<br />
Gerichten mit Krustentieren.<br />
weingut-aldinger.de, € 19,50<br />
93<br />
•<br />
»Kaliber 11« Spätburgunder Rosé<br />
2020, AdamsWein, Ingelheim am Rhein<br />
11,5 Vol.-%, in der Farbe ist ein fast provencalisches<br />
Rosé. Ein dezenter Duft in der<br />
Nase von Erdbeere, Holunder, Sauerkirsche<br />
sowie etwas Rauch. Am Gaumen folgen<br />
PLATZ<br />
2019 RÉSERVE, ALDINGER<br />
Heißt zurecht »Réserve«: ist<br />
vom Holzausbau geprägt.<br />
PLATZ<br />
2020 KALIBER 11 ROSÉ,<br />
SIMONE ADAMS<br />
Stoffig und hintergründig.<br />
Aromen von reifer Limette und Zitronenmelisse.<br />
Stoffig und raffiniert, feine Säure<br />
ermöglicht Balance in einem eher schlanken<br />
Körper. Im Nachhall entwickelt sich<br />
dazu eine mineralische Salzigkeit.<br />
adamswein.de, € 11,–<br />
92+<br />
•<br />
Blanc de Noirs trocken 2019<br />
Weingut Bernhard Ellwanger,<br />
Weinstadt-Großheppach<br />
12,5 Vol.-%, Trollinger und Spätburgunder<br />
bilden diesen Blanc de Noirs, feine Holzwürze<br />
in der Nase, rote Frucht, etwas balsamisch,<br />
Wacholderbeere, Hefe. Am Gaumen<br />
mit viel Zug und Animation, saftig,<br />
frisch, mit gut eingebundener Säure, feine<br />
Phenolik, schön aufgelöste Substanz, großer<br />
und eigenständiger Entwurf.<br />
weingut-ellwanger.com, € 7,80<br />
•<br />
Assmanshausen Spätburgunder<br />
Blanc de Noir trocken 2019<br />
Weingut Thilo Strieth,<br />
Rüdesheim am Rhein<br />
12 Vol.-%, leicht rauchige Noten zur roten<br />
Frucht, Himbeere und Kirsche, florale Anklänge,<br />
auch Hefe. Am Gaumen geschmeidig<br />
mit reifer Säure und Hinweis auf die<br />
Herkunft, stoffig und mineralisch, gehaltvoll,<br />
ein ungewöhnlicher Blanc de Noir.<br />
weingut-strieth.de, € 8,50<br />
•<br />
Spätburgunder Rosé Fumé trocken<br />
2019, Weingut Dr. Heger, Ihringen<br />
12,5 Vol.-%, blass zinnoberfarben mit lachsroten<br />
Reflexen. Burgunderhaft-weinig im<br />
Duft, auch etwas pfeffrig (eher pfeffrig als<br />
rauchig). Im Mund mit strukturellem Holzfasseinfluss,<br />
substanzielle Phenole, reife<br />
Säure, ein kompakter Bau mit sehr viel innerem<br />
Druck, der sich im Lauf der Zeit zu<br />
großer Komplexität entfalten wird.<br />
heger-weine.de, € 14,60<br />
92<br />
•<br />
Kreuznach Junker Spätburgunder &<br />
Frühburgunder Rosé 2019<br />
Johanninger, Biebelsheim<br />
13 Vol.-%, feine Holzwürze in der Nase,<br />
Himbeere, Blaubeere, auch dunklere Noten,<br />
Cassis, Gewürze. Kräftig und getragen<br />
am Gaumen mit guter Balance und Substanz,<br />
reife Säure, Saft, guter Holzeinsatz,<br />
Rosé mit Format. johanninger.de, € 11,70<br />
•<br />
»Kapellenkeller« Rosé 2020<br />
Weingut Graf Neipperg, Schwaigern<br />
13,5 Vol.-%, hell zinnoberrot mit orangetönigen<br />
Reflexen. Im Duft Süßkirsche, ein Anflug<br />
von Holzfass und Keller. Darjeeling. Im<br />
Mund eine Gaumenstruktur wie Samt und<br />
Seide, cremig, eine ganz zarte Süße in der<br />
Frucht, nahtlos eingebundene Säure.<br />
graf-neipperg.de, € 15,–<br />
Fotos: beigestellt<br />
218 falstaff jun <strong>2021</strong>
91+<br />
•<br />
»Inspiration« Pinot Noir Rosé trocken 2020<br />
Weingut Künstler, Hochheim<br />
12,5 Vol.-%, pastellfarben. Nuanciert im Duft: kleine rote<br />
Beeren, Herzkirsche, leicht balsamische Untertöne. Im<br />
Mund mit Feinheit und Volumen, eine ultrapure Frucht,<br />
dezente Süße, lang nachhallend mit feiner taktiler<br />
Mineralität als zusätzlichem Spannungselement.<br />
weingut-kuenstler.de, € 9,90<br />
•<br />
Cuvée Rosé 2020<br />
Schmidt am Bodensee<br />
Wasserburg (Bodensee)<br />
12 Vol.-%, helles Lachsrosa. Im Duft präzise, frisch, rotbeerig,<br />
mit würzigen Anlagen. Saftiger Auftakt, schlank<br />
und elegant, mit feinem Extrakt, wirklich feingliedrig und<br />
dennoch mit Substanz und Ausdruck.<br />
schmidt-am-bodensee.de, € 10,–<br />
•<br />
Merlot Rosé Fume 2020<br />
Wein & Sekthaus Alois Kiefer, Sankt Martin<br />
12,5 Vol.-%, helles Ziegelrot in der Farbe. Kirsche und<br />
Kirschkern im Duft, eine Spur von Holzwürze. Im Mund<br />
stoffig, in der Abstimmung erfreulich trocken bei reifer,<br />
zurückhaltender Säure, ein stattlicher Bau mit kräftigem<br />
Körper und dichter Phenolik, derzeit noch kompakt und<br />
unentfaltet, aber mit gutem Potenzial.<br />
aloisiushof.de, € 11,–<br />
•<br />
»R« Spätburgunder Blanc de Noir 2020<br />
Maibachfarm, Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />
13 Vol.-%, kräftige und getragene Nase mit reifer Frucht<br />
wie Himbeere und Mirabelle, auch feine Holzwürze und<br />
steinige Noten. Am Gaumen mit gutem Extrakt und fester<br />
Struktur, Schmelz und gefühlvoll extrahierten Gerbstoffen.<br />
Ein Wein, der die gängige Vorstellung von Blanc<br />
de Noir ignoriert und sich weiterentwickeln kann.<br />
maibachfarm.de, € 17,–<br />
91<br />
•<br />
Blanc de Noir trocken 2020<br />
Weingut Eckehart Gröhl, Weinolsheim<br />
12 Vol.-%, cremefarben mit bronzefarbenem Schimmer.<br />
Sehr klar im Duft, frische Traube, Pinot-Beeren und ein<br />
zarter Hauch von Kalk. Im Mund packend frisch, etwas<br />
Kohlensäure und Mineralik im Gleichklang, tolle Eleganz.<br />
Lang nachhallende, frische Frucht.<br />
weingut-groehl.de, € 7,20<br />
•<br />
»Trinkstorch« Rosé 2020<br />
Weingut Nägelsförst, Baden-Baden<br />
12,5 Vol.-%, Kirsche, Himbeere und auch etwas Zitrusfrucht<br />
in der Nase, Limettenabrieb. Zeigt sich am Mund<br />
mit guter Struktur und auch Länge, ein erwachsener<br />
Rosé, der Saftigkeit und Frische mit Substanz verbindet.<br />
naegelsfoerst.de, € 8,90<br />
•<br />
Syrah Rosé Fumé *** trocken 2020<br />
Weingut Stern, Hochstadt<br />
12,5 Vol.-%, lachsrosa mit einem lila Schimmer. Im<br />
Duft beeindruckend sortentypisch, tolle Würze. Ein<br />
Hauch Holz. Im Mund mit beeindruckender Frucht,<br />
etwas Gärungskohlensäure, leichte Süße, gut<br />
eingebundene Säure.<br />
weingut-stern.de, € 17,–<br />
90+<br />
•<br />
Lichtblick Rosé trocken 2020<br />
Weingut Christian Bamberger – Steinhardter Hof,<br />
Bad Sobernheim-Steinhardt<br />
12,5 Vol.-%, leuchtend helles Pink mit fliederfarbenen Reflexen.<br />
Riecht nach schwarzer Johannisbeere und Dextro<br />
Energen. Im Mund mit einem ganz transparenten, unverkitschten<br />
Aufbau: reife, kultivierte Säure, eine passende<br />
Prise Stoffigkeit, deutlich taktil-mineralische Töne und<br />
eine ausdrucksstarke, lang nachhallende Frucht. Ein<br />
herrlicher Terrassenwein. cb-wein.de, € 8,50<br />
•<br />
Spätburgunder Blanc de Noir 2020<br />
Weingut Oekonomierat Johann Geil I. Erben<br />
Bechtheim<br />
13 Vol.-%, cremefarben mit kupferfarbenen Reflexen. Ein<br />
nuancierter, sehr klarer Burgunderduft, der lupenreines<br />
Rotwein-Lesegut erkennen lässt. Im Mund mit saftigem<br />
Säurezug, dicht und pointiert stoffig, ganz ungekünstelt<br />
in seiner Frische, mineralisch, ein richtiger<br />
Wein.weingut-geil.de, € 8,50<br />
•<br />
Merlot Rosé trocken 2019<br />
Weingut Kusterer, Esslingen am Neckar<br />
12,5 Vol.-%, klar in der Farbe. Leicht überreife Frucht sowie<br />
ein Duft von Walnuss in der Nase. Am Gaumen eine<br />
leichte Mineralik. Hier ist die Frucht saftig und klar. Sehr<br />
gut eingebundene lebendige Säure. Ein guter mineralischer<br />
Abgang bei angenehmer Cremigkeit.<br />
weingut-kusterer.de, € 9,80<br />
•<br />
Spätburgunder Blanc de Noir 2020<br />
Maibachfarm, Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />
13 Vol.-%, rote Frucht (Himbeere) wird von feinem Rauch<br />
unterlegt, auch etwas gelbe Frucht, Stachelbeere und<br />
Hefe. Am Gaumen zeigt sich ein erwachsener und kultivierter<br />
Blanc de Noir mit Substanz, Schmelz und feinem<br />
phenolischem Eintrag und Würze, die Säure ist gut eingebunden.<br />
Durchaus delikat und auch mineralisch.<br />
maibachfarm.de, € 11,–<br />
•<br />
»Schillerwein« trocken 2018<br />
Parfum der Erde, Weinstadt<br />
12,5 Vol.-%, helles Lachsrosa. Spontangärungsaromen im<br />
Duft, leicht krautig, auch etwas Holz, ein Hauch Ester,<br />
dann aber auch eine konzentrierte rote Beerenfrucht,<br />
Tomatenmark, etwas Holz. Im Mund zunächst von hefigen<br />
Aromen geprägt, in der Struktur mollig, leicht viskos,<br />
dann aber von einer kraftvollen Phenolik geprägt, im<br />
Abklang Lakritz-Aromen. Ein Schiller als Vin Nature!<br />
parfum-der-erde.de, € 14,80<br />
•<br />
»Maison Rosé Meisterstück« trocken 2019<br />
Weingut Axel Bauer, Bühl<br />
13 Vol.-%, in der Farbe ein eher dunkles Lachs. Ein Duft<br />
von Himbeere, Erdbeere und roter Kirsche. Am Gaumen<br />
kommt eine Note vom Holzausbau hinzu, die Körper und<br />
Fülle verleiht. Ein eher ungewöhnlicher Vertreter seiner<br />
Gattung, jedoch spannend und attraktiv. Langer<br />
Nachhall. weingut-axel-bauer.de, € 19,50<br />
90<br />
•<br />
Spätburgunder Blanc de Noir trocken 2020<br />
Collegium Wirtemberg eG, Stuttgart<br />
13 Vol.-%, blass kupferfarben, Apfel und rote Johannis-<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
219<br />
Lenz Moser Selection –<br />
Weine von höchster Qualität<br />
und Güte.<br />
Weinkellerei Lenz Moser<br />
@weinkellerei_lenzmoser<br />
www.lenzmoser.at
tasting / ROSÉ-TROPHY DEUTSCHLAND<br />
beere, balsamisch kräuterartige Untertöne,<br />
ein sehr klares und feines Duftbild. Im<br />
Mund gehaltvoll, geschmeidig grundiert,<br />
dazu eine frische Säure und einiger Stoff,<br />
substanzreicher Wein, der der Präzisionsarbeit<br />
der Genossenschaft ein ausgezeichnetes<br />
Zeugnis ausstellt.<br />
collegium-wirtemberg.de, € 6,90<br />
•<br />
»Heimatliebe« trocken 2019<br />
Weingut Escher, Schwaikheim<br />
12 Vol.-%, ungewöhnliche Cuvée aus Acolon,<br />
Lemberger, Zweigelt, Merlot und Cabernet<br />
Franc. Riecht nach roten und auch<br />
dunklen Früchten, Himbeere, Kirsche und<br />
auch Brombeere. Mit Zug am Gaumen,<br />
kräuterig, präsente Säure, auch Gerbstoff,<br />
trocken und ungeschminkt, ein patenter<br />
Essensbegleiter, zu Schinken, Gemüsegerichten<br />
und Huhn. wein-escher.de, € 7,20<br />
•<br />
Königschaffhausen Steingrüble Pinot<br />
Noir Blanc de Noirs trocken 2020<br />
Winzergenossenschaft Königschaffhausen-Kiechlinsbergen,<br />
Endingen-Königschaffhausen<br />
13,5 Vol.-%, eine helle Weißweinfarbe. Burgunderbeerig<br />
im Duft, etwas Hefe. Getragen<br />
und weit im Auftakt, einiges Volumen,<br />
reife, fast schon milde Säure, ein Blanc de<br />
Noirs der eher wuchtigen Machart, der<br />
aber durchaus Balance besitzt – und die<br />
speist sich vor allem aus den mineralischen<br />
Noten. kk-weine.de, € 7,35<br />
•<br />
Rosé 2020, Weingut Heitlinger<br />
Östringen-Tiefenbach<br />
11,5 Vol.-%, korallenrosa in der Farbe. Ein<br />
strahlend klarer, betont fruchtiger Duft:<br />
mit Noten von Himbeere und Pflaume, im<br />
Mund sehr geradlinig, ganz trocken, leicht<br />
mineralisch getönt, ein nuancenreicher,<br />
eleganter Rosé, der deutlich mehr kann als<br />
nur Sommerwein zu sein.<br />
weingut-heitlinger.de, € 7,50<br />
•<br />
Fundament Cuvée Rosé 2020<br />
Weingut Wageck Pfaffmann GbR<br />
Bissersheim<br />
12,5 Vol.-%, in der Farbe ein blasses Rubin.<br />
In der Nase ein Potpourri aus reifer Frucht<br />
von Erdbeere, Himbeere und eine Note von<br />
Grapefruit. Am Gaumen gesellen sich Aromen<br />
von Vanille und Johannisbeere hinzu.<br />
Ein Wein mit Körper und guter Säure.<br />
wageck-weine.de, € 7,90<br />
•<br />
Muskat-Trollinger Rosé trocken<br />
2020, Weingut Bernhard Ellwanger,<br />
Weinstadt-Großheppach<br />
11,5 Vol.-%, frische und intensive Nase, die<br />
einen nicht kalt lässt: rote Frucht, von Muskatnuss<br />
und Muskatblüte begleitet, Himbeere,<br />
Kirsche, leichter Fox-Ton. Am Gaumen<br />
knackig und einnehmend, mit frischer<br />
Säure und der gehörigen Portion Kohlensäure.<br />
Nicht zu kompliziert, mit präziser<br />
Frucht und auf angenehme Art speziell.<br />
weingut-ellwanger.com, € 7,90<br />
Deutsche Roséweine werden immer<br />
beliebter – und immer besser.<br />
•<br />
»Eins zu Eins« Spätburgunder Rosé<br />
trocken 2020, Wein- und Sektgut-<br />
Destillerie Andreas Diehl, Edesheim<br />
13 Vol.-%, pastellfarben lachsrosa. Walderdbeere<br />
und Herzkirsche, feuchter Stein,<br />
Hefe. Im Mund mit gutem Extrakt, dicht<br />
und straff, feste Säure, leichte Süße, intensive<br />
und klare Gaumenfrucht, gute Länge,<br />
ein frisches, hochwertiges Sommervergnügen.<br />
diehl-wein.de, € 8,–<br />
•<br />
Spätburgunder Blanc de Noir<br />
trocken 2020<br />
Weingut Manz, Weinolsheim<br />
12,5 Vol.-%, interessantes Farbspiel des<br />
Spätburgunders, der weiß gekeltert wurde.<br />
Aromen von Erdbeere, Limette, Aprikose,<br />
Granatapfel und leichter Mandel bei sehr<br />
guter und lebendiger Säure. Ein spannender<br />
Wein mit Qualität.<br />
manz-weinolsheim.de, € 8,10<br />
•<br />
Spätburgunder Rosé trocken 2020<br />
Weingut Frieden-Berg, Nittel<br />
12,5 Vol.-%, ein recht intensives Korallenrosa<br />
in der Farbe. Kandierte Kirsche im Duft.<br />
Am Gaumen druckvoll-stoffig, sehr dicht<br />
und kompakt, feste, kultivierte Säure, kein<br />
Easy-Drinking-Rosé, mineralisch fundiert.<br />
Gutes Potenzial. Leider vielleicht ein klein<br />
wenig zu süß. frieden-berg.de, € 8,50<br />
•<br />
Pinot Noir Rosé 2019<br />
Weingut Landmann<br />
Freiburg im Breisgau<br />
11,5 Vol.-%, mittleres Rosa. In der Nase ein<br />
Duft der Provence. Konkret eher pflanzlich<br />
und floral, gepaart mit roter Frucht. Am<br />
Gaumen Aromen von junger Schattenmorelle,<br />
Himbeere und ein wenig Birne. Sehr<br />
feine Säure, leichtes Tannin und ein guter<br />
und spannender Nachhall zeichnen diesen<br />
Wein aus.<br />
weingut-landmann.de, € 8,90<br />
•<br />
Rosé trocken 2020<br />
Landesweingut Kloster Pforta<br />
Bad Kösen<br />
11,5 Vol.-%, fruchtige und auch kräuterige<br />
Nase, Himbeere und Preiselbeere, etwas<br />
Waldmeister. Am Gaumen schlank und behende,<br />
von einer filigranen und feinfruchtigen<br />
Art, elegant und geschmeidig, mit einer<br />
feinziselierten Säure.<br />
kloster-pforta.de, € 9,50<br />
•<br />
»Belemnit« Blanc de Noir trocken<br />
2020, Weingut Clauß, Nack<br />
14 Vol.-%, helles Lachsrosa. Nuanciert im<br />
Duft: Veilchen, Rosenblatt und kleine rote<br />
Beeren, sehr Pinot-typisch und dabei ganz<br />
klar. Am Gaumen dicht und stoffig, kraftvoll<br />
im Körper, gut eingebundene, lang anhaltende<br />
Säure, ein druckvoller Blanc de<br />
Noirs mit dezent mineralischem Hintergrund,<br />
der sich als Speisenbegleiter empfiehlt<br />
und durchaus auch für ein, zwei Jahre<br />
Flaschenreife.<br />
weingutclauss.de, € 9,50<br />
Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />
220 falstaff jun <strong>2021</strong>
•<br />
»Boom!« Rosé non filtré 2018<br />
Weingut Rainer Schnaitmann, Fellbach<br />
11,5 Vol.-%, interessanter Duft nach Rhabarber,<br />
Walderdbeere, etwas Wermutkraut,<br />
Wildkirsche und einem leicht reduktiven<br />
Ton. Betont trocken, schlank und<br />
phenolisch am Gaumen, irritierend für<br />
klassische Rosé-Trinker, anregend für<br />
Boom!-Fans. Belegt den Gaumen mit Gerbstoff<br />
und Phenolik und marschiert dabei<br />
flugs vorwärts. Etwas zitrisch im Finish.<br />
Guter Einstieg in das Naturwein-Spektrum.<br />
weingut-schnaitmann.de, € 9,50<br />
•<br />
»Für Mich soll's rote Rosén regnen«<br />
Rosé trocken 2019<br />
Weingut Hammel, Kirchheim<br />
12 Vol.-%, blasses Rubin im Glas. In der<br />
Nase Aromen von roter Kirsche, Holunderblüte<br />
und roter Johannisbeere und etwas<br />
Gewürznelke. Am Gaumen ebenfalls obige<br />
Aromen sowie eine leichte Citrusnote.<br />
Eher straff und von einer guten Säure begleitet.<br />
Die komplexe Aromatik führt in einen<br />
spannenden Nachhall.<br />
weinhammel.de, € 9,50<br />
•<br />
Muskattrollinger Rosé trocken 2019<br />
Weingut Kusterer, Esslingen am Neckar<br />
12 Vol.-%, intensive Nase, Muskatnuss, Kirsche,<br />
Himbeere, auch ein leichter Fox-Ton.<br />
Saftig am Gaumen mit milder Säure und<br />
schöner Würze, geschmeidig und die Duft-<br />
Aromatik aufgreifend, mit feiner phenolischer<br />
Herbe im Ausklang.<br />
weingut-kusterer.de, € 9,80<br />
•<br />
»Handwerk« Pinot Noir Rosé<br />
trocken 2020<br />
Weingut Axel Bauer, Bühl<br />
12,5 Vol.-%, moderat in Farbe und Bukett im<br />
positiven Sinn. Am Gaumen mit feiner Säure,<br />
Aromen von roter Kirsche, reifer Himbeere<br />
und Walderdbeere. Der Wein hat<br />
durchaus Komplexität und Spannung und<br />
wird im kommenden Sommer viel Spaß<br />
machen.<br />
weingut-axel-bauer.de, € 9,90<br />
•<br />
Birkweiler Kastanienbusch<br />
Spätburgunder Blanc de Noir 2020<br />
Weingut Ökonomierat Johannes Kleinmann,<br />
Birkweiler<br />
12 Vol.-%, Johannisbeere in der Nase, Himbeere,<br />
etwas gelbe Frucht, feine Holzwürze.<br />
Stoffiger und lebendiger Wein mit Substanz<br />
und Charakter, wieder etwas Holz und<br />
Säure, eher verhaltene Frucht am Gaumen,<br />
kulinarischer Charakter.<br />
weingut-kleinmann.de, € 10,–<br />
•<br />
Pinot Noir Rosé 2020<br />
Bischöfliches Weingut Rüdesheim<br />
Rüdesheim<br />
12,5 Vol.-%, lachsrosa. Kleine rote Beeren<br />
und brenzlig-mineralische Untertöne. Rote<br />
Johannisbeere. Im Mund mit kräftiger<br />
Süße, guter Dichte und einem straffen<br />
Säurenerv. Gute aromatische Klarheit, viel<br />
Saft und Spiel, bleibt zugänglich.<br />
bischoefliches-weingut.de<br />
€ 10,–<br />
•<br />
Rosé Reserve trocken 2019<br />
Weingut Notz, Sachsenheim<br />
12,66 Vol.-%, intensives Bukett mit Röstaromen<br />
und reifer roter Frucht wie Kirsche<br />
und Walderdbeere. Stoffig am Gaumen mit<br />
reifer Säure und auch gutem Extrakt, trocken<br />
und fest in der Struktur, etwas horizontal<br />
ausgerichtet, ohne zu breit zu werden.<br />
Am hinteren Gaumen zeigt sich Zitrusfrucht<br />
und Würze. Kulinarischer Typ.<br />
weingut-notz.de, € 10,–<br />
•<br />
»Der Rosa Schuh« 2019<br />
Weingut Schuh, Sörnewitz<br />
12 Vol.-%, gekeltert aus den Rebsorten<br />
Dornfelder und Kerner und gemeinsam gepresst.<br />
In der Nase ein Duft von Himbeere<br />
und Erdbeere. Am Gaumen mit lebendiger<br />
Säure, ergänzt um eine Note von Limette.<br />
Attraktiver Nachhall.<br />
weingut-schuh.de, € 11,50<br />
•<br />
»Max« Merlot Rosé 2020<br />
Weingut Peter Kriechel<br />
Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />
13,5 Vol.-%, Nicht alltägliche Farbe aus<br />
Spätburgundertrauben. In der Nase sowie<br />
am Gaumen entwickeln sich Aromen von<br />
reifen Erdbeeren, hellroter Himbeerenund<br />
Waldbeere in einem mittleren Körper<br />
bei guter Säure.<br />
weingut-kriechel.de<br />
€ 18,–<br />
Alle Verkostungsnotizen<br />
online unter<br />
falstaff.com/rose-de-21<br />
Info<br />
Weingut In den Zehn Morgen<br />
In den Zehn Morgen 41<br />
55559 Bretzenheim<br />
T: +49 6714 83 130 40<br />
indenzehnmorgen.de<br />
<strong>Falstaff</strong>-Bewertungen<br />
91 Punkte – 2019 Bad Kreuznach<br />
Krötenpfuhl Riesling trocken<br />
92 Punkte – 2019 Bad Kreuznach<br />
Kahlenberg Riesling trocken<br />
93 Punkte – 2019 »Monopol«<br />
Bad Kreuznach Steinberg Riesling trocken<br />
WINZER<br />
PORTRAIT<br />
DAS WEINGUT IN<br />
DEN ZEHN MORGEN<br />
DIE SPITZENLAGEN RUND UM BAD KREUZNACH<br />
Wie sind Sie zum Weingut In den<br />
Zehn Morgen gekommen?<br />
STEFAN SCHMIDT: Seit das Weingut im Jahr<br />
2013 die Rebflächen des ehemals bedeutenden<br />
Bad Kreuznacher Weinguts Ökonomierat<br />
August E. Anheuser übernehmen konnte,<br />
haben unser Geschäftsführer Steffen James<br />
Montigny und ich stetig die Idee des naturnahen<br />
Weinbaus für unsere Rebflächen<br />
weiterentwickelt und schrittweise umgesetzt.<br />
Damals habe ich als Weinbauberater gearbeitet,<br />
bin dann jedoch 2017 vollständig zum<br />
Weingut gewechselt.<br />
Das bedeutet, Sie haben von Anfang an auf<br />
ökologische Bewirtschaftung gesetzt?<br />
STEFAN SCHMIDT: Damals wurden etwa<br />
40 Hektar Rebfläche auf einmal übernommen<br />
und uns war bewusst, welchen Lagenschatz<br />
wir da in der Hand hatten. Es benötigte<br />
jedoch noch einiges an Arbeit und Zeit,<br />
um die Weinberge und die Weine mit ihrem<br />
Potential einzuschätzen und kennenzulernen.<br />
2019 wurde dann entschieden, vollständig<br />
ökologisch zu arbeiten und von<br />
da an war der Weg klar. Im selben Jahr vervollständigte<br />
Stephan Pompejus als Vertriebsleiter<br />
unser Team und wir entschieden<br />
uns, unsere 15 Hektar in Top-Lagen ausschließlich<br />
dem Weingut In den Zehn Morgen<br />
zu widmen.<br />
Welche Schwerpunkte setzen Sie beim<br />
Weinausbau?<br />
STEFAN SCHMIDT: Wir haben einzigartig<br />
gute Lagen und dies möchte ich mit unseren<br />
Weinen zum Ausdruck bringen. Das<br />
bedeutet für mich, dass wir das ganze Jahr<br />
dafür arbeiten, perfekte Trauben zu ernten,<br />
die ich dann im Keller mit viel Handwerk<br />
und Leidenschaft ausbaue. Feinste Saftextraktion,<br />
Spontangärung und dezenter<br />
Holzausbau stehen dabei im Fokus und<br />
erzeugen außergewöhnliche Weine.<br />
In der vorherigen Version des Portraits, welches in FALSTAFF, Ausgabe 2/21 vom 24.03.21 sowie im FALSTAFF Sonderheft<br />
Insider vom 22.03.21 veröffentlicht wurde, erweckte FALSTAFF versehentlich den Eindruck, dass es sich beim Weingut In den<br />
Zehn Morgen um ein VDP-Weingut handle. An dieser Stelle möchten wir richtigstellen, dass es sich hierbei um eine Fehlformulierung<br />
handelt, für welche wir uns entschuldigen möchten.<br />
ADVERTORIAL Foto: © Büro Medienagenten
ROSÉWEINE<br />
LA VIE<br />
EN ROSÉ<br />
Gerade in den Sommermonaten erfreuen sich<br />
Roséweine großer Beliebtheit – die Frische und<br />
Fruchtigkeit machen sie zum perfekten Begleiter<br />
für die warmen Tage des Jahres.<br />
Herkunft, Profil und<br />
Leidenschaft<br />
Dies beschreibt die Philosophie<br />
unseres Familienweinguts: die Leidenschaft<br />
als täglicher Antrieb, das<br />
Profil durch aufwendige Handarbeit<br />
erkennbar zu machen und dadurch<br />
charakterstarke Weine, deren Herkunft<br />
klar erkennbar ist, zu kreieren.<br />
WEINGUT STOLL<br />
Sonnenbergstraße 13<br />
55232 Alzey<br />
T: +49 6731 41194<br />
info@weingut-stoll.de<br />
weingut-stoll.de<br />
Tradition und Qualität<br />
Das Weingut befindet sich seit<br />
1648 in Familienbesitz. Mit viel<br />
Engagement und großer Motivation<br />
arbeiten wir gemeinsam daran,<br />
einzig artige, vielschichtige Weine zu<br />
keltern und stets Weine auf Spitzenniveau<br />
anbieten zu können.<br />
WEINGUT KÜNSTLER<br />
Geheimrat-Hummel-Platz 1a<br />
65239 Hochheim am Main<br />
T: +49 6146 83860<br />
info@weingut-kuenstler.de<br />
weingut-kuenstler.de<br />
Ausgezeichnete Weine<br />
aus dem Remstal<br />
Die Fellbacher Weingärtner gehören<br />
zu den innovativen Betrieben im<br />
Remstal und erzeugen Qualität auf<br />
höchstem Niveau. Auszeichnungen<br />
wie der VINUM Deutsche Rotweinpreis<br />
oder Großes Gold für den<br />
Riesling Eiswein unterstreichen die<br />
Vielseitigkeit und das Qualitätsbewusstsein<br />
der Genossenschaft.<br />
Das gesamte Sortiment kann in der<br />
modernen Vinothek in der Neuen Kelter<br />
verkostet werden. Jeden Samstag<br />
bis Oktober können Besucher um<br />
16 Uhr an einer exklusiven Kellerführung<br />
teilnehmen, Weinverkostungen<br />
können ab 12 bis 100<br />
Personen gebucht werden. Des<br />
Weiteren werden Oldtimerbustouren,<br />
kulinarische Weinproben und weitere<br />
Veranstaltungen um die Neue Kelter<br />
und entlang des Kappelberges für<br />
vinophile Besucher geboten.<br />
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Kappelbergstraße 48<br />
70734 Fellbach<br />
T: +49 7115 788030<br />
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ADVERTORIAL Foto: © Shutterstock; Niklas Santelli; beigestellt<br />
222<br />
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tasting / GOLDENER WAGEN<br />
GOLDENE<br />
TR AUBEN<br />
Foto: Peter&&Pablo GbR<br />
224 falstaff jun <strong>2021</strong>
Weinbauleiter Till Neumeister<br />
von Schloss Wackerbarth bei<br />
der Traminerlese im<br />
Goldenen Wagen.<br />
Radebeuls Spitzenlage Goldener Wagen hat alles, was eine Legende benötigt: einmalige<br />
Naturgegebenheiten, Geschichte und Geschichten und Winzerpersönlichkeiten, die der<br />
Lage ihren Stempel aufdrücken, ohne dabei deren Charakter zu verfälschen.<br />
TEXT & NOTIZEN VON ULRICH SAUTTER<br />
Die Winzer Radebeuls ziehen an<br />
einem Strang, um ihrem Prestige-Weinberg<br />
jene Bedeutung<br />
und Aufmerksamkeit zu verschaffen,<br />
die er verdient. In<br />
einem sind sie allerdings nicht ganz einig:<br />
darin, ob die Vielfalt der Rebsorten im<br />
Goldenen Wagen – 37 Stück waren es einer<br />
Aufstellung von 2016 zufolge – Segen oder<br />
Fluch ist. Für beide Standpunkte lassen sich<br />
Pros und Contras finden. Denn einerseits<br />
besitzt der Weinberg auf seinen knapp<br />
27 Hektar wärmere und kühlere Flecken,<br />
manche Parzellen stehen offen im Wind,<br />
andere liegen in geschützten Mulden.<br />
Allein der Höhenunterschied von beinahe<br />
100 Metern zwischen dem Hangfuß und<br />
dem Bergkamm bedingt Unterschiede im<br />
Mikroklima. Dass sich an den diversen<br />
Standorten unterschiedliche Rebsorten<br />
wohlfühlen können, leuchtet unmittelbar ein.<br />
Andererseits ist es für die Profilierung<br />
eines Weinbergsnamens hilfreich, wenn er<br />
im Gedächtnis der Weinkennerin oder des<br />
Weinkenners mit einer einzelnen Rebsorte<br />
oder doch zumindest mit einer kleinen Zahl<br />
von Rebsorten verknüpft wird. Man darf<br />
gespannt sein, in welche Richtung das<br />
Pendel in den nächsten Jahren ausschwingt.<br />
Cabernet Franc passt offenbar ausgezeichnet<br />
– der Wein des Weinguts Drei Herren<br />
beweist es. Viognier, wie von Frédéric<br />
Fourré geplant, könnte ebenfalls eine Option<br />
sein, die Terroir-Ähnlichkeit zur Nordrhône<br />
ist überzeugend. Der König des Goldenen<br />
Wagens wird allerdings wohl immer der<br />
Traminer bleiben: Kaum woanders gerät er<br />
so subtil. Und auch für Riesling und<br />
Spätburgunder ist die Lage hochbegabt.<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
225
tasting / GOLDENER WAGEN<br />
98<br />
•<br />
Spätburgunder trocken 2007<br />
Weingut Karl Friedrich Aust, Radebeul<br />
Zu 100 Prozent aus dem Goldenen Wagen.<br />
Lakritz, Herzkirsche, balsamische Aromen,<br />
ein hauch Malz, Wacholder, Minze. Nach<br />
Luftkontakt Untertöne von Teer und Cassis,<br />
Darjeeling, Himbeere, etwas Holz. Im<br />
Mund mit sehr feinem Tannin, saftig und<br />
unglaublich frisch, lebendiger Säurenerv,<br />
pure Eleganz. Der geschmeidige Fond<br />
steht keinen Moment isoliert, alles ist dicht<br />
ineinandergewoben und wirkt dennoch<br />
schwerelos. Ätherische Substanz mit<br />
mineralischer Festigkeit. Der Gerbstoff<br />
bildet eine lange Plateauphase aus, aber<br />
ohne Adstringenz, wie Samt. Viel Saft, lange<br />
präsent. Seidige, feingliedrige Eleganz<br />
in Perfektion. weingut-aust.de<br />
94+<br />
•<br />
Radebeul Goldener Wagen Traminer<br />
Spätlese 2019<br />
Weingut Karl Friedrich Aust, Radebeul<br />
13 Vol.-%. Im Duft opulent, aber nicht penetrant:<br />
Rosenblatt, Blutorange, Wachs,<br />
prall- reife Traube. Im Mund mit einer fabelhaften<br />
Balance: viel Saftigkeit, lebendige<br />
Säure und ein Spiel, das seine Spannung<br />
vor allem aus Frucht und Mineralität<br />
bezieht und nicht aus der – zurückhaltend<br />
eingesetzten – Süße. Lang, frisch, mit<br />
feiner taktiler Mineralität bis zuletzt.<br />
weingut-aust.de, € 19,50<br />
94<br />
•<br />
Radebeul Goldener Wagen Riesling<br />
Spätlese trocken 2020<br />
Weingut Drei Herren, Radebeul<br />
12,5 Vol.-%. Gelbfleischiger Pfirsich und<br />
Süßkirsche, mineralische Gesteinsnoten<br />
im Hintergrund. Im Mund unmittelbar salzig,<br />
reife Säure, zurückhaltend gesetzte<br />
Süße, geschmeidige Motive und zarte Phenole,<br />
sich im Abgang kompakt verdichtend<br />
und ganz und gar zur taktilen Mineralität<br />
hinführend. Terroir-Riesling vom Feinsten.<br />
dreiherren.de, € 18,–<br />
•<br />
Traminer trocken 2019<br />
Weinbau Frédéric Fourré, Dresden<br />
13 Vol.-%. Noch hefig im Duft, zeigt nach intensiver<br />
Luftzufuhr eine dezente, klare Traminerfrucht,<br />
mit etwas Litschi und Rose.<br />
Im Mund opulent, leicht viskos, rund und<br />
schmelzig mit feinem Säurespiel, derzeit<br />
noch ganz in sich gekehrt und das aromatische<br />
Potenzial erst andeutend. Zarte Phenole.<br />
Der Wein ist so gehaltvoll und reich<br />
an Schichten, dass hier ohne jeden Zweifel<br />
spätestens in zwei, drei Jahren eine ausgesprochen<br />
komplexe Würze zutage treten<br />
wird. weinbau-fourré.de, € 13,50<br />
•<br />
Spätburgunder trocken 2017<br />
Weingut Karl Friedrich Aust, Radebeul<br />
14 Vol.-%. Vergleichsweise helle, burgundertypische<br />
Farbe. Darjeelingtee, Hagebutte,<br />
Malve, ein Hauch von Karamell. Im Mund<br />
druckvoll mit saftigem, anhaltendem Säurezug,<br />
mehligem, mürbem Tannin und würzigen<br />
Anlagen hinter dem molligen, fast<br />
cremigen Körper. Ganz auf Finesse gebaut,<br />
ein erstklassiger Speisenbegleiter zum<br />
Wildgeflügel. weingut-aust.de, € 19,50<br />
•<br />
Alte Reben Radebeul Goldener<br />
Wagen trocken 2019<br />
Sächsisches Staatsweingut GmbH<br />
Schloss Wackerbarth, Radebeul<br />
13 Vol.-%. Verschlossen im Duft, Feuerstein,<br />
etwas Ananas. Im Mund sehr dicht, kräftiger<br />
phenolischer Gehalt, reife und gut tragende<br />
Säure, ganz in sich ruhend mit eng<br />
ineinandergewobenen Schichten. Ein großer<br />
Terroirwein im Embryonalstadium,<br />
intensiv taktil-mineralisch abklingend.<br />
schloss-wackerbarth.de, € 59,–<br />
(exklusiv in Magnumflaschen)<br />
93+<br />
•<br />
BIO Radebeul Goldener Wagen<br />
Traminer Spätlese 2019<br />
Gut Hoflössnitz, Radebeul<br />
12,5 Vol.-%. Duftig und komplex, Rosenblatt,<br />
Basilikum und Minze, frische reife<br />
Traube. Im Mund rund und schmelzig, mit<br />
feinen mineralischen Nadeln im Hintergrund,<br />
keine Kohlensäure, eine Textur wie<br />
Gesteinsmehl, zurückhaltende Süße, reife,<br />
den stattlichen Körper tragende Säure, ein<br />
ganz nahtlos runder Bau, der fast trocken<br />
wirkt. Zu Pasteten und Terrinen.<br />
hofloessnitz.de, € 24,50<br />
93<br />
•<br />
Spontan Riesling trocken 2018<br />
Weingut Drei Herren, Radebeul<br />
11,5 Vol.-%. Hellgolden mit grünlichen<br />
Reflexen. Hefig im Duft und etwas kräuterwürzig.<br />
Im Mund reichhaltig und geschmeidig<br />
beginnend, dann mit einer sehr dichten<br />
Gaumenmitte, konzentrierte Frucht, gebündelte<br />
Fülle, dezente Phenole, intensive<br />
taktile Mineralität, endet salzig und kompakt,<br />
kitschfrei und schnörkellos mit Nerv<br />
und Spannung, aber eben auch mit feiner<br />
Gaumenaromatik. dreiherren.de, € 14,–<br />
•<br />
Radebeul Goldener Wagen Riesling<br />
trocken 2019<br />
Weingut Karl Friedrich Aust, Radebeul<br />
12,5 Vol.-%. Kräuterwürzig, mineralisch,<br />
Feuerstein, Bergamotte, Pfirsich, Kümmel,<br />
gelbes Curry, sehr komplex. Im Mund<br />
druckvoll und nachgerade schlank zugleich,<br />
eine zarte Schicht Phenole, reife<br />
Säure und eine zurückhaltende, nur gerade<br />
die Frucht unterstützende Süße. Sehr gute<br />
Länge. Eigenständig, mit großer Authentizität.<br />
weingut-aust.de, € 18,–<br />
•<br />
Radebeul Goldener Wagen Spätburgunder<br />
trocken 2018<br />
Weingut Karl Friedrich Aust, Radebeul<br />
13 Vol.-%. Komplex und »wild« im Duft,<br />
Schlehe, Waldheidelbeere, très Pinot. Zurückhaltender<br />
Holzeinsatz. Im Mund seidig<br />
und saftig, feiner Säurefaden, ungemein<br />
fein extrahiert, geschmeidig abgerundet<br />
endend ohne Süße, ein kulinarischer Spätburgunder<br />
mit gutem Reifepotenzial.<br />
weingut-aust.de, € 21,50<br />
•<br />
Radebeul Goldener Wagen Riesling<br />
Auslese 2019<br />
Sächsisches Staatsweingut GmbH<br />
Schloss Wackerbarth, Radebeul<br />
9 Vol.-%. Verschlossen im Duft. Kandierte<br />
Ananas, Passionsfrucht, Ingwerstäbchen.<br />
Im Mund mit sehr feinem Spiel, lang anhaltend<br />
und intensiv mineralisch unterlegt,<br />
leichte Viskosität, konzentrierte Frucht,<br />
eine extraktreiche, aber dennoch feingliedrig<br />
und leichtfüßig bleibende Auslese mit<br />
pfeffrig-terroirwürzigen Abgangsnoten.<br />
schloss-wackerbarth.de, € 24,90<br />
92+<br />
•<br />
Radebeul Goldener Wagen<br />
Scheurebe feinherb 2020<br />
Weinbau Frédéric Fourré, Dresden<br />
12,5 Vol.-%. Eine Duftbombe! Lavendel,<br />
Pfefferminze, auch Grapefruit, aber deutlich<br />
mehr Würze als Frucht im Duft. Am<br />
Gaumen setzt sich die Blumigkeit fort, eine<br />
nachgerade barock wirkende (dabei analy-<br />
tisch sicher nicht einmal sehr ausgeprägte)<br />
Süße liegt unter der reifen Säure und dem<br />
runden, fülligen Körper. Langer, intensiv<br />
aromatischer Abklang mit einem Ton von<br />
Blutorange. weinbau-fourré.de, € 13,50<br />
•<br />
Spätburgunder trocken 2017<br />
Weingut Drei Herren, Radebeul<br />
13 Vol.-%. Eine »dunkle« Waldbeerfrucht,<br />
Wacholder, etwas Mandel, nussiges Fassholz.<br />
Dichter Gerbstoff, feinkörnig, reif,<br />
spannungsvoll, guter Nerv und eine komplexe,<br />
abermals beerige Abgangsfrucht.<br />
Ein würziger, voller Burgunder. Ideal<br />
zum Wild. dreiherren.de, € 16,–<br />
•<br />
Radebeul Goldener Wagen Riesling<br />
trocken 2019<br />
Sächsisches Staatsweingut GmbH<br />
Schloss Wackerbarth, Radebeul<br />
12,5 Vol.-%. Mineralisch geprägte Nase,<br />
Pfirsich, Pfirsichkern. Im Mund mit saftigem<br />
Ansatz, viel Schmelz in der Gaumenmitte<br />
und einem delikaten Säurefaden im<br />
Abklang. Guter phenolischer Extrakt,<br />
begleitet von taktil-mineralsichen Noten<br />
und aparter Terpen-Herbe.<br />
schloss-wackerbarth.de, € 29,–<br />
92<br />
•<br />
Radebeul Goldener Wagen Riesling<br />
trocken 2018<br />
Weingut Kastler Friedland, Radebeul<br />
11,5 Vol.-%. Ein betörender Duft von weißfleischigem<br />
Pfirsich. Im Mund straff, dicht,<br />
moderat im Alkohol und trotzdem mit<br />
gutem Extrakt dotiert, positiver Phenolbeitrag,<br />
knackige Säure, mineralisch pointiert<br />
im Abklang. Ein echter Charakterwein,<br />
keine leichte Kost, aber für Kenner mit<br />
großem Genuss zu trinken. Und eine sehr<br />
gute Frische in allen Komponenten.<br />
kastlerfriedland.de, € 13,50<br />
•<br />
Chimäre de Saxe 2017<br />
Weinbau Frédéric Fourré, Dresden<br />
12,5 Vol.-%. Hellgolden. Reif Pinot-beerig im<br />
Duft mit Ruländer-Noten, im Mund mit viel<br />
Saft und einer eindringlichen, konzentrierten<br />
Säure, spielerisch dagegengesetzte<br />
Süße, im Alkohol schlanker als ein typischer<br />
Ruländer, aber in der Frucht ebenso<br />
opulent, sogar besonders strahlend, im<br />
Abklang deutlich taktil-mineralisch. Sehr<br />
eigenständiger Wein!<br />
weinbau-fourré.de, € 15,–<br />
•<br />
Traminer Spätlese trocken 2020<br />
Weingut Drei Herren, Radebeul<br />
12,5 Vol.-%. Ananas und Karamellbonbon,<br />
etwas Rosenblatt, Jasmintee. Im Duft eher<br />
zurückgenommen in der Würze. Im Mund<br />
korpulent, fast etwas ölig grundiert, erfrischende<br />
Säure, salzige Noten, eine schöne<br />
Balance aus Körper und Struktur, stoffig<br />
abklingend, noch sehr jugendlich.<br />
dreiherren.de, € 16,–<br />
Fotos: beigestellt<br />
226 falstaff jun <strong>2021</strong>
•<br />
Radebeul Goldener Wagen Traminer Spätlese 2019<br />
Sächsisches Staatsweingut GmbH<br />
Schloss Wackerbarth, Radebeul<br />
12,5 Vol.-%. Nivea und Rosenblüten, Muskat, Iris, Lavendel.<br />
Im Mund mit Schmelz und Nerv, gehaltvoll und leicht viskos,<br />
extraktgetragen in der Gaumenmitte, mit einem Anflug von<br />
Auslese-Charakteristik, aber alles sehr elegant und frisch,<br />
mit guter Länge und sehr gutem weiterem<br />
Potenzial. schloss-wackerbarth.de, € 16,90<br />
•<br />
Radebeul Goldener Wagen Weißburgunder trocken<br />
2019, Weingut Karl Friedrich Aust, Radebeul<br />
12,5 Vol.-%. Nussig im Duft, noch verschlossen, eher floral<br />
als beerig, Kräuter. Im Mund seidige Phenole, viel Saft, reife<br />
Säure, dichter Körper mit etwas Schmelz, aber dominanter<br />
Stoffigkeit, ein Druck mit vornehmer Zurückhaltung.<br />
Kulinarisch, Geflügel.<br />
weingut-aust.de, € 18,–<br />
91+<br />
•<br />
Müller-Thurgau trocken 2019<br />
Weinbau Frédéric Fourré, Dresden<br />
12 Vol.-%. Pfefferminze, Muskat und feuchter Stein. Der Terroir-Ton<br />
ist fast ebenso stark wie die Sortenwürze! Im Mund<br />
getragen und dicht, auch hier von mineralischem Extrakt<br />
geprägt, aromatisch ebenso wie auch taktil, reif und rund<br />
abklingend, aber auch mit säurefrischer Kompaktheit.<br />
weinbau-fourré.de, € 11,–<br />
•<br />
Gutedel trocken 2019<br />
Weinbau Frédéric Fourré, Dresden<br />
12 Vol.-%. Feuerstein und Hefe, traubige Untertöne. Im Mund<br />
mit schönem Säurebiss, weinig und geradeaus, hintergründig<br />
mit viskos geschichtetem und intensiv mineralischem<br />
Extrakt, ein Muskelpaket mit leichtem Alkohol, gleichermaßen<br />
ein Beleg der Terroir-Affinität der Sorte und der<br />
Terroir-Eigenschaften des Goldenen Wagens.<br />
weinbau-fourré.de, € 12,50<br />
•<br />
Spontan Riesling trocken 2019<br />
Weingut Drei Herren, Radebeul<br />
11,5 Vol.-%. Geriebene Zitronenschale, Schmirgelpapier, Passionsfrucht.<br />
Im Mund mit einer guten Integration von geschmeidigen<br />
und stoffigen Motiven, eine kultivierte Säure<br />
trägt den Körper, die Aromatik zentriert auf die zitrischen<br />
und kräutrigen Motive, nicht auf Gelbfrucht. Gute Länge.<br />
dreiherren.de, € 14,–<br />
•<br />
Eigensinn Cabernet Franc trocken 2018<br />
Weingut Drei Herren, Radebeul<br />
13 Vol.-%. Kleine rote Beeren, Cassis und Holunder, ein sehr<br />
aufgeräumtes, klares Duftbild mit einer Prise Holzwürze. Im<br />
Mund weich ansetzend, reifes Tannin in passender, eher<br />
zurückhaltender Menge, feiner Säurenerv, ganz auf Eleganz<br />
gebaut und dennoch mit Ausdruck und Länge. Kulinarisch!<br />
dreiherren.de, € 21,–<br />
91<br />
•<br />
Radebeul Goldener Wagen Veltliner trocken 2019<br />
Weinbau Frédéric Fourré, Dresden<br />
13 Vol.-%. Pfeffrig im Duft, Heu, Feuerstein. Im Mund mit einigem<br />
Druck, stoffig, kernig, eine Spur Grüntöne integriert,<br />
im Abklang mit ersten würzigen Andeutungen, kulinarisch<br />
gedachter Wein, eher Federspiel als Smaragd.<br />
weinbau-fourré.de, € 13,50<br />
•<br />
Scheurebe trocken 2020<br />
Weingut Drei Herren, Radebeul<br />
12 Vol.-%. Riecht nach Gesteinsmehl, Grapefruit und Passionsfrucht.<br />
Im Mund straff und stramm, lebendige Säure,<br />
kräftige taktile Mineralität, herzhaft trocken, sehr frisch,<br />
ungemein saftig und spannungsvoll, ein niveauvoller Durstlöscher<br />
allererster Ordnung. Und ausgesprochen lang!<br />
dreiherren.de, € 16,–<br />
90+<br />
•<br />
Weißburgunder und Grauburgunder Cuvée trocken<br />
2020, Weingut Karl Friedrich Aust, Radebeul<br />
12 Vol.-%. Primärfruchtig, Eisbonbon, aber auch Kleeblüte,<br />
Heu, im Mund mit einigem Druck und Schmelz, reife Säure,<br />
rund und ungekünstelt, mit ganz und gar natürlich wirkender<br />
Frische, mit Saftigkeit und Eleganz des Weißburgunders,<br />
aber auch mit dem Druck des Grauburgunders im<br />
Hintergrund. Toller Speisenbegleiter.<br />
weingut-aust.de, € 13,50<br />
90<br />
•<br />
Radebeul Goldener Wagen Silvaner trocken 2017<br />
Weingut Kastler Friedland, Radebeul<br />
12 Vol.-%. Strohgelb mit grünlichen Reflexen. Duftig,<br />
würzig, gerösteter Sesam, Wiesenblüten, auch gelbfruchtige<br />
und nussige Nuancen. Im Mund mittelgewichtig, lebendiges<br />
Säurerückgrat, zarte Süße, reife, sortentypische<br />
Abgangswürze. Zuletzt deutlich taktil-mineralisch. Ein<br />
genussvoller Kontrast aus der spannungsvollen Frische<br />
der Gaumenstruktur und der würzig-reifen Aromatik.<br />
Zu Terrinen und Pasteten.<br />
kastlerfriedland.de, € 12,50<br />
•<br />
BIO Radebeul Steinrücken Spätburgunder trocken<br />
2018, Gut Hoflössnitz, Radebeul<br />
14,5 Vol.-%. Kirschen aus dem Glas, leicht kräuterwürzig<br />
unterlegt. Im Gaumen wuchtig, mit Schmelz und Feuer<br />
und mürbem, mollig eingebundenem Tannin, reife Säure,<br />
mineralisch getönt, saftiger, fruchtgetragener Abklang. Ein<br />
Spätburgunder der Power-Fraktion.<br />
hofloessnitz.de, € 25,90<br />
•<br />
BIO Radebeul Johannisberg Cabernet Cortis und<br />
Cabernet Carbon trocken 2018<br />
Gut Hoflössnitz, Radebeul<br />
13 Vol.-%. Ein opulenter Duft nach Rumtopf, schwarzer<br />
Johannisbeerkonfitüre und dunkler Schokolade. Dichter<br />
Extrakt, ein Gerbstoff mit Spannung und erster Milderung,<br />
viel Volumen und eine noch jugendliche Frucht, die das<br />
Volumen mühelos ausfüllt. Saftiger Abklang, mittlere<br />
Komplexität, gute weitere Perspektive.<br />
hofloessnitz.de, € 28,50<br />
Alle Verkostungsnotizen<br />
online unter<br />
falstaff.com/goldener-wagen<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
227<br />
Der 2020 MERLOT IST WEISS TROCKEN wurde offiziell ausgewählt für die weltweit 227 Botschaften <strong>Deutschland</strong>s.<br />
*<br />
Ohne Christian Bamberger<br />
wäre die Nahe nicht so bunt,<br />
vielfältig und originell<br />
wie sie derzeit ist.<br />
<strong>Falstaff</strong> Weinguide <strong>2021</strong><br />
BOTSCHAFTER<br />
SORTIMENT<br />
<strong>2021</strong>*<br />
Probierpaket<br />
€ 20,- Preisvorteil<br />
cb-wein.de
tasting / BORDEAUX EN PRIMEUR <strong>2021</strong><br />
Château Grand Puy<br />
Lacoste in Pauillac ist<br />
ein Klassiker für<br />
Freunde der Sorte<br />
Cabernet Sauvignon.<br />
STARKES<br />
FINALE<br />
Foto: Serge Chapuis<br />
228 falstaff jun <strong>2021</strong>
Worauf dürfen sich Weinfreunde bei den Bordeaux aus dem jüngsten Jahrgang 2020 freuen?<br />
Kurz gesagt: Bombenfarbe und Bombenfrucht, gepaart mit reifen Tanninen und bezaubernder<br />
Frische. Aber Achtung: Trotz großem Sammelpotenzial ist dies kein durch und durch<br />
homogener Jahrgang, hinschauen lohnt sich also. TEXT & NOTIZEN VON PETER MOSER<br />
Der Jahrgang 2020 wird von<br />
Bordeaux-Liebhabern mit<br />
berechtigter Vorfreude erwartet.<br />
<strong>Falstaff</strong> hat gut 500 Fassproben<br />
verkostet und kommt<br />
zu dem Schluss, dass man diesem Jahrgang<br />
nicht nur als passionierter Bordeauxsammler<br />
wirklich Aufmerksamkeit widmen sollte.<br />
Die Weine sind auf einem sehr hohen<br />
Qualitätsniveau und erfüllen damit per se<br />
die Ansprüche, die man stellt, wenn man<br />
an einen Subskriptionskauf denkt. Auch<br />
wenn die Preise im Vergleich zum ausge-<br />
sprochen wohlfeilen Jahrgang 2019 etwas<br />
angezogen haben, so liegen sie immer noch<br />
auf sehr ansprechendem Niveau.<br />
Im Médoc sind leichtfüßig wirkende<br />
Klassiker voll Eleganz, Frucht und toller<br />
Tanninreife entstanden, die teilweise an die<br />
klassischen Jahrgänge 2010 und 2016 erinnern<br />
(allerdings noch besser, sind sich die<br />
Winzer sicher). Am rechten Ufer hingegen<br />
schließt 2020 an die opulenten Weine der<br />
letzten beiden Jahre an. Opulent, ja sexy<br />
und zugänglich, aber bei aller Üppigkeit<br />
auch mit guter Frische ausgestattet, werden<br />
diese Weine eher Freunde von Napa Valley<br />
oder Bolgheri in ihren Bann ziehen.<br />
Man kann mit Fug und Recht sagen:<br />
Bordeaux zeigt in 2020 gleich zwei superlative<br />
stilistische Varianten, und so können<br />
die Weinfreunde ganz nach persönlicher<br />
Präferenz wählen. Da bei aller Zugänglichkeit<br />
auch dank der Supertannine die Lagerfähigkeit<br />
nichts zu wünschen übrig lässt,<br />
sollte man von seinem Lieblingswein dieses<br />
Jahr daher eher gleich zwei als nur eine<br />
Kiste kaufen, dann kann man diesen auch<br />
in allen Entwicklungsphasen genießen.<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
229
tasting / BORDEAUX EN PRIMEUR <strong>2021</strong><br />
Rechtes Ufer rot<br />
98–100<br />
•<br />
Château Le Pin 2020<br />
Château Le Pin, Pomerol<br />
In der Nase eine Duftwolke voller Ätherik<br />
und Kräuterwürze, balsamisch, Wacholder,<br />
floral, Herzkirsche. Im Mund mollig, cremig,<br />
lukullisch weich einerseits und dann<br />
dennoch mit einem feinen, frischen Druckaufbau,<br />
voller Schmelz und Saftigkeit, eine<br />
Vereinigung von Gegensätzen: Frische und<br />
Reiffruchtigkeit, Cremigkeit und Stoff, Mineralik<br />
und Milde. Immenses Potenzial. In<br />
den Gaumenaromen noch altersgerecht<br />
verschlossen.<br />
keine Homepage<br />
•<br />
Château Lafleur 2020<br />
Château Lafleur, Pomerol<br />
Rauchiges Holz. Kräuter, Bitterschokolade.<br />
Anfangs noch buttrig, sehr verschlossen,<br />
Lakritze und extrem reifer Holunder. Mit<br />
Luftkontakt schwarze Johannisbeere und<br />
kubanischer Tabak. Im Mund eine immense<br />
Tannindichte, aber zugleich so fein und so<br />
cremig, so ölig verpackt. Die mollige, runde<br />
Gaumenmitte leitet nahtlos in ein saftigmineralsiches<br />
Finale über. Tabakig im<br />
Abgang. Ein perfekt rundes, in sich homogenes<br />
Amalgam. Mehr Stoff ist kaum in<br />
einem so weich grundierten Ensemble<br />
unterzubringen, ohne Frische und nachgerade<br />
eine gewisse Leichtfüßigkeit zu verlieren.<br />
chateaulafleur.fr<br />
97–99<br />
•<br />
Château Ausone 2020<br />
Château Ausone, Saint-Émilion<br />
Anfangs wenig offen. Etwas Amarenakirsche.<br />
Pfeffrige Noten. Mit Luftkontakt rote<br />
und schwarze Johannisbeere. Dann mehr<br />
und mehr harzig-würzige Aromen. Im<br />
Mund fleischiges Tannin mit einem kraftvoll<br />
kalk-mineralisch unterlegten Gerbstoffkorn,<br />
dazu eine kultivierte, integrierte<br />
und dennoch auch vife Säure. Sehr lange<br />
Plateauphase in der Struktur, vibrierend<br />
vor Spannung, und dann doch auch mit einer<br />
cremigen Unterlage, die alles einbettet<br />
und abrundet. Große Länge.<br />
chateau-ausone-saint-emilion.com<br />
•<br />
Château Pétrus 2020<br />
Château Pétrus, Pomerol<br />
Waldheidelbeere im Duft, sehr frisch und<br />
klar. Himbeere, rote Johannisbeere, dazu<br />
ein eisenmineralischer Unterton. Im Mund<br />
dicht mit sehr feinem Gerbstoff besetzt, integrierter<br />
Alkohol, viel unterliegende Cremigkeit,<br />
nahtlos integrierte Säure,<br />
Schmelz und Feinnervigkeit, und eine<br />
ebenso feine wie eindringliche mineralische<br />
Ader, die den Wein durchzieht bis<br />
ganz zuletzt, da sich zudem salzige Wahrnehmungen<br />
einstellen.<br />
info@jpmoueix.com<br />
•<br />
Château Trotanoy 2020<br />
Château Trotanoy, Pomerol<br />
Dunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Ockerrandaufhellung. Frische<br />
reife Pflaumen, dunkle Kirschen, feine<br />
Kräuterwürze, etwas Vanille und Edelholz,<br />
ein Hauch von Nougat im Hintergrund. Saftig,<br />
wieder reife schwarze Fruchtnuancen,<br />
von Brombeere bis Kirsche, reife, feine Tannine,<br />
mineralisch-salzig unterlegt, zeigt<br />
sehr gute Länge, feine Süße im Abgang,<br />
großes Entwicklungspotenzial, ein hocheleganter<br />
Wein, etwas Nougat und Röstaromen<br />
im Rückgeschmack, nach 2018 und<br />
2019 die dritte Schönheit in Serie.<br />
moueix.com<br />
•<br />
Vieux Château Certan 2020<br />
Vieux Château Certan, Pomerol<br />
Strahlende Frischfrucht, Waldbeeren, pfeffrige<br />
Töne, beeindruckend klar, nuanciert<br />
und intensiv. Perfekt reifer Cabernet Franc.<br />
Im Mund ultraseidige Gerbstoffe, cremig<br />
eingebunden, kultivierte, perfekt integrierte<br />
Säure, die Extraktspannung wird saftig<br />
aufgelöst. Der ganze Wein ist fein und intensiv<br />
in einem, mineralisch grundiert, mit<br />
integriertem Alkohol, Ein Wein mit Dichte<br />
und Druck, aber komplett auf Finesse angelegt,<br />
sehr lang.<br />
vieuxchateaucertan.com<br />
Der Bordeaux-Jahrgang 2020 überzeugt mit Frucht,<br />
kraftvollen, reifen Tanninen und toller Frische.<br />
96–98<br />
•<br />
Château Beauséjour Duffau-Lagarrosse<br />
2020, Château Beauséjour<br />
Duffau-Lagarrosse, Saint-Émilion<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Zarte<br />
Edelholznuancen, ein Hauch von Zedern,<br />
etwas Lakritze, schwarze Beerenfrucht, ein<br />
Hauch von Wacholder und Graphit. Komplex,<br />
engmaschig, frische Brombeerfrucht,<br />
reife, seidige Tannine, mineralisch und lange<br />
anhaftend, wirkt frisch strukturiert und<br />
leichtfüßig im Abgang, salzig im Finish, sicheres<br />
Reifepotenzial. beausejourhdl.fr<br />
•<br />
Château Bélair-Monange 2020<br />
Château Bélair-Monange, Saint-Émilion<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Einladende<br />
Nuancen von schwarzen Kirschen,<br />
reife Pflaumen, süße Tabakblätter, etwas<br />
Vanille, angenehmer Edelholztouch, kandierte<br />
Orangenzesten, schokoladige Nuancen.<br />
Saftig, sehr elegant, feine Kirschenfrucht,<br />
seidige Tannine, gute Frische, heller<br />
Nougat im Abgang, bereits sehr gut entwickelt<br />
und harmonisch, zeigt große Länge,<br />
sicheres Reifepotenzial.<br />
chateaubelair.com<br />
•<br />
Château L’Eglise-Clinet 2020<br />
Château L’Eglise-Clinet, Pomerol<br />
14,5 Vol.-%. Floral, Traubenzucker, Kirsche,<br />
auch Cocktailkirsche. Im Mund cremig, très<br />
souple, saftig, sehr rund, ganz feines Tannin,<br />
das dennoch Kontur hat, dazu eine auf<br />
natürliche Weise integrierte Säure, lange<br />
homogen bleibende, klare und frische Abgangsfrucht.<br />
Zum Kauen, aber dies im weichen<br />
Sinn. Schokoladiger Abklang mit Länge,<br />
begleitet von mineralischer Kraft. Ein<br />
Wein voller Fülle, Feinheit und unerzwungener<br />
Harmonie.<br />
denis-durantou.com<br />
•<br />
Château Troplong Mondot 2020<br />
Château Troplong Mondot<br />
Saint-Émilion<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Süße<br />
dunkle Beerenfrucht, Nuancen von Cassis<br />
und Brombeeren, ein Hauch von Feigen unterlegt,<br />
zarte Kräuterwürze, mineralischer<br />
Touch. Stoffig, kraftvoll, süße schwarze Kirschen,<br />
reife, tragende und zugleich seidige<br />
Tannine, dunkler Nougat im Abgang, verfügt<br />
über große aromatische Tiefe, mineralisch-frisch<br />
im Finale, sehr gute Länge, sicheres<br />
Reifepotenzial.<br />
chateau-troplong-mondot.com<br />
95–97<br />
•<br />
Château Angélus 2020<br />
Château Angélus, Saint-Émilion<br />
Dunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />
dezente Randaufhellung. Frische rote<br />
Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />
230 falstaff jun <strong>2021</strong>
Waldbeernuancen, rote Johannisbeeren,<br />
feine Kräuterwürze, ein Hauch von Edelholz,<br />
floraler Touch von Rosenöl, Veilchen,<br />
Orangenzesten unterlegt. Saftige rote Kirschenfrucht,<br />
pfeffrig unterlegte Textur,<br />
frisch strukturiert, ein Hauch von schwarzem<br />
Tee, mineralisch, wirkt leichtfüßig,<br />
verfügt über gute Länge und sicheres Entwicklungspotenzial,<br />
ein subtiler Angélus,<br />
der sich wunderbar in die Trilogie der letzten<br />
Jahre fügt. angelus.com<br />
•<br />
Château Cheval Blanc 2020<br />
Château Cheval Blanc, Saint-Émilion<br />
Graphit, Veilchen, schwarze Johannisbeere,<br />
etwas Karamell, Mazerationstöne, Hefe.<br />
Grüntee. Handwerklich körniges Tannin,<br />
sehr viel Saftigkeit, ein ganz unaufdringlicher<br />
Bau, nicht zu cremig, nicht zu alkoholkräftig,<br />
fein eingegliederte Säure, alle Komponenten<br />
aus einem Guss, aromatisch<br />
noch eher mittelgewichtig, aber durch Delikatesse<br />
überzeugend. Ein Cheval mit eleganten<br />
Anlagen und einer im Abgang Spannung<br />
gewinnenden taktilen Mineralität.<br />
chateau-cheval-blanc.com<br />
•<br />
Château Hosanna 2020<br />
Château Hosanna, Pomerol<br />
Dunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Ockerrandaufhellung. Feine<br />
dunkle Waldbeermischung, ein Hauch von<br />
reifen schwarzen Kirschen, ein Hauch von<br />
Zedernholz, frische Orangenzesten unterlegt,<br />
attraktives Bukett. Saftig, elegant,<br />
ausgewogen, Brombeeren, feine Tannine,<br />
mineralisch und lange anhaftend, ein finessenreicher<br />
Stil, angenehme Würze im Abgang,<br />
sicheres Reifepotenzial.<br />
moueix.com<br />
•<br />
Château La Violette 2020<br />
Château La Violette, Pomerol<br />
Sehr duftig, Rose und Iris, auch Viola.<br />
Kirschkern, extrem pur. Viel Schmelz im<br />
Mund, mürbes, feines Tannin in hoher Menge,<br />
ganz homogen und dezent fließend,<br />
rund und mollig, extrem entspannt in der<br />
Anlage, mit guter aromatischer Länge,<br />
schokoladig zuletzt.<br />
vignoblespereverge.com<br />
•<br />
Château Pavie 2020<br />
Château Pavie, Saint-Émilion<br />
Im Duft Wachs, Schwarzkirsche, Waldheidelbeere.<br />
Gute Frische. Im Mund großzügig<br />
und weit gefasst, spielt mit Saftigkeit und<br />
Opulenz (und etwas Süße), was aber von<br />
einer stattlichen, aber nicht übers Ziel hinausschießenden<br />
Dosis reifen Gerbstoffs<br />
mittlerer Körnung kontrastiert wird. Kreidige<br />
Mineralik. Ein saftiger, feinnerviger,<br />
fruchtiger (leicht liköriger) Abklang.<br />
chateaupavie.com<br />
•<br />
Château Pavie Macquin 2020<br />
Château Pavie Macquin, Saint-Émilion<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Attraktives Bukett nach Sanddorn, Lakritze<br />
und Vanille, feine Edelholznuancen unterlegt,<br />
ein Hauch von reifen Erdbeeren, kandierte<br />
Orangenzesten. Komplex, saftig, rote<br />
Kirschenfrucht, finessenreicher Säurebogen,<br />
reife, integrierte Tannine, lang anhaftend,<br />
feinfruchtiger Nachhall, saliner<br />
Touch im Rückgeschmack.<br />
pavie-macquin.com<br />
•<br />
Château Tertre Roteboeuf 2020<br />
Château Tertre Roteboeuf<br />
Saint-Émilion<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine<br />
Röstaromen, ein Hauch von Dörrpflaumen,<br />
etwas Nougat, feine Edelholzwürze, einladendes<br />
Bukett. Saftig, elegant, frische reife<br />
Herzkirschen, integriertes Tannine, salzigmineralischer<br />
Nachhall, etwas Karamell<br />
im Abgang, gute Länge, sicheres Reifepotenzial.<br />
tertre-roteboeuf.com<br />
•<br />
BIO La Mondotte 2020<br />
La Mondotte, Saint-Émilion<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Mit<br />
feiner Edelholzwürze unterlegte schwarze<br />
Waldbeeraromatik, Brombeeren, reife Kirschen,<br />
zart floraler Touch, kandierte Orangenzesten<br />
unterlegt. Saftig, frische rote<br />
Fruchtnuancen, ein Hauch von Cassis und<br />
schwarzen Kirschen, frisch strukturiert, feine<br />
Tannine, mineralisch-salzig im Abgang,<br />
wirkt erstaunlich leichtfüßig, reife Kirschenfrucht<br />
auch im Nachhall, ein delikater<br />
Speisenbegleiter. neipperg.com<br />
94–96<br />
Der gebürtige Deutsche Stéphane<br />
Graf Neipperg erzeugte 2020<br />
eine tolle Palette an Spitzenweinen.<br />
•<br />
Château Beau-Séjour Bécot 2020<br />
Château Beau-Séjour Bécot<br />
Saint-Émilion<br />
Im Duft fein und komplex zugleich:<br />
Schwarzkirsche und kreidige Kalknoten,<br />
auch Kokos. Thymian, Salbei, Darjeeling,<br />
rote Johannisbeere, Wildkirsche, schwarzer<br />
Pfeffer. Im Mund ölig, mit leichter Süße<br />
in der Frucht, der Alkohol stört den seidigen,<br />
saftigen Eindruck nicht. Gut integrierte,<br />
feinnervige Säure, mutet fast schon burgundisch<br />
an in seiner feingliedrigen Art.<br />
beausejour-becot.com<br />
•<br />
Château Canon 2020<br />
Château Canon, Saint-Émilion<br />
Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, breitere<br />
Randaufhellung. Rote Waldbeeren, ein<br />
Hauch von Lakritze, feine tabakige Nuancen,<br />
zart nach Mandarinenzesten, mineralischer<br />
Touch. Saftig, rote Kirschen, zart salzig,<br />
integrierte reife Tannine, engmaschigzitronige<br />
Nuancen, wirkt ungemein leichtfüßig,<br />
gutes Reifepotenzial, ein finessenreicher<br />
Speisenbegleiter.<br />
chateau-canon.com<br />
•<br />
Château Clinet 2020<br />
Château Clinet, Pomerol<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine<br />
Edelholzwürze, zarte tabakige Nuancen,<br />
reife Herzkirschen, ein Hauch von Nougat,<br />
kandierte Mandarinenzesten, floraler<br />
Touch. Saftig, süße Textur, reife Pflaumen,<br />
elegant, seidige, reife Tannine, feine Fruchtsüße<br />
im Nachhall, mineralisch im Nachhall,<br />
sehr harmonisch, zeigt große Länge<br />
und Balance, sehr gute Zukunft.<br />
chateauclinet.com<br />
•<br />
Château Clos de Sarpe 2020<br />
Château Clos de Sarpe<br />
Saint-Christophe-des-Bardes<br />
Tiefdunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />
zarte Randaufhellung. Reife dunkle Beerenfrucht,<br />
Nuancen von Pflaumen und<br />
Herzkirschen, kandierte Orangenzesten, ein<br />
Hauch von Edelholz, einladendes Bukett.<br />
Saftig, elegant, reife Kirschen, ein Hauch<br />
von frischen Feigen, finessenreiche Säurestruktur,<br />
superfeine Tannine, zitronige Mineralität,<br />
ein Hauch von Nougat, sehr gute<br />
Länge, sicheres Reifepotenzial, hat Klasse.<br />
clos-de-sarpe.com<br />
•<br />
Château Feytit-Clinet 2020<br />
Château Feytit-Clinet, Pomerol<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Zart nach Veloursleder und Kräuter,<br />
schwarze Kirschen, feine Waldbeeren,<br />
schokoladige Nuancen, einladendes Bukett.<br />
Saftig, elegant, kraftvolle Textur, reife<br />
Kirschen, feine Süße, seidige Tannine, etwas<br />
Nougat, mineralischer Nachhall, sehr<br />
gute Länge, eleganter Speisenbegleiter,<br />
weiterhin aufsteigend auf der Qualitätsleiter.<br />
thienpontwine.com<br />
•<br />
Château Figeac 2020<br />
Château Figeac, Saint-Émilion<br />
Karamell und Kokos, viel Neuholz,<br />
Schwarzkirsche, aber auch sehr frische und<br />
reife schwarze Johannisbeere, Minze, Heidelbeere.<br />
Ein Beerenbukett. Im Mund mit<br />
feinkörnigem, griffigem Tannin in mittelhoher<br />
Menge, etwas Süße. Stabile, sich im Abgang<br />
ganz leicht grünlich steigernde Säure.<br />
Intensive Gaumenfrucht, feste taktile Mineralität,<br />
lange strukturelle Plateauphase.<br />
Und eine tolle Aromatik! Je nachdem, wie<br />
sich die Säure einbindet, eher nur 93 oder<br />
doch eine strahlende 96.<br />
chateau-figeac.com<br />
•<br />
Château La Fleur-Pétrus 2020<br />
Château La Fleur-Pétrus, Pomerol<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Ockerrandaufhellung.<br />
Zart nach Edelholz, feine tabakige Würze,<br />
etwas verhaltenes Bukett, dunkle Waldbeeren<br />
und schwarze Kirschen klingen an,<br />
ein Hauch von Veloursleder. Stoffig, straffe<br />
Textur, elegant, reife schwarze Kirschen,<br />
integrierte Tannine, mineralisch-kalkig im<br />
Abgang, feiner Nougat im Nachhall, wirkt<br />
noch unterentwickelt, insgesamt harmonisch<br />
und vielversprechend. moueix.com<br />
•<br />
Château La Gaffelière 2020<br />
Château La Gaffelière, Saint-Émilion<br />
Wildpflaume im Duft, Schokolade, intensiv<br />
kräuterig, Kräuterbitter, etwas Wachs.<br />
Schwarzer Pfeffer. Auch floral: Iris. Ein<br />
stattlicher Bau am Gaumen. Körnig, fleischig,<br />
ausgesprochen gut extrahiert, reiche<br />
Materie, eine Prise Grüntöne erhöht die<br />
Spannung, ohne die Harmonie zu stören,<br />
gut integrierter Alkohol, mazerationsfruchtiger,<br />
tabakiger Nachall. Ein ziemlicher<br />
Klotz, aber mit einer Aromenbegleitung<br />
guter Frische – und mit sehr guter<br />
Perspektive. chateau-la-gaffeliere.fr<br />
•<br />
Château Larcis Ducasse 2020<br />
Château Larcis Ducasse, Saint-Émilion<br />
Tiefdunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />
zarte Randaufhellung. Frische schwarze<br />
und rote Beerenfrucht, zarte florale Noten,<br />
ein Hauch von Edelholz, mineralisch-kühles<br />
Bukett. Saftig, elegant, frische reife<br />
Kirschen frucht, lebendig strukturiert, salziger<br />
Touch, vom Terroir geprägter lebendiger<br />
Stil, bleibt gut haften, rotbeerige Nuancen<br />
im Nachhall, ein finessenreicher<br />
Speisenbegleiter.<br />
larcis-ducasse.com<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
231
tasting / BORDEAUX EN PRIMEUR <strong>2021</strong><br />
Perfektion bis ins letzte<br />
Detail im Keller von Château<br />
Mouton-Rothschild in Pauillac.<br />
•<br />
Château Latour à Pomerol 2020<br />
Château Latour à Pomerol, Pomerol<br />
Dunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Ockerrandaufhellung. Mit<br />
einem Hauch von Nougat und Kardamom<br />
unterlegte schwarze Beerenfrucht, eingelegte<br />
Kirschen, feiner Edelholztouch. Saftig,<br />
reife Herzkirschen, angenehme Frische,<br />
runde, integrierte Tannine, rotbeerige Nuancen<br />
im Abgang, ein animierender Speisenbegleiter,<br />
zart salzig im Rückgeschmack,<br />
sicheres Reifepotenzial.<br />
moueix.com<br />
•<br />
Château L’Evangile 2020<br />
Château L’Evangile, Pomerol<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Ockerrandaufhellung.<br />
Reife dunkle Beerenfrucht, zart nach Pflaumen,<br />
Edelholz und Nougat, ein Hauch von<br />
Kardamom und Orangenzesten. Saftig,<br />
komplex, feine Süße, reife Waldbeerfrucht,<br />
präsente Tannine, mineralisch und gut anhaftend,<br />
reife Herzkirschen, aber auch etwas<br />
Gerbstoffbiss im Nachhall, würziger<br />
Rückgeschmack. lafite.com<br />
•<br />
BIO Todeschini Distique 13 2020<br />
Château Mangot, Saint-Émilion<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Frische<br />
rote und schwarze Waldbeeren, ein<br />
Hauch von Lakritze, zart nach Feigen und<br />
Nougat, tabakige Nuancen, einladendes<br />
Bukett. Komplex, saftig, feinwürzig am<br />
Gaumen, integrierte, tragende Tannine, mineralisch,<br />
ein Hauch von schwarzem Tee<br />
im Nachhall, bleibt gut haften, sicheres<br />
Entwicklungspotenzial.<br />
chateaumangot.fr<br />
•<br />
Château Petit-Village 2020<br />
Château Petit-Village, Pomerol<br />
Verschlossen, etwas pfeffrig, Menthol, zurückhaltender<br />
Holzeinsatz, leicht floral. Mit<br />
Luftkontakt immer schwarzbeeriger, sehr<br />
pur, klar und nuancenreich. Im Mund homogen<br />
und fein, seidig bis feinkörnig im Gerbstoff<br />
und trotzdem zum Kauen, kultivierte<br />
Säure. Eine sehr intensive taktile Mineralität,<br />
ganz elegant in den opulenten<br />
Körper eingebaut. petit-village.com<br />
•<br />
Château Valandraud 2020<br />
Château Valandraud<br />
Saint-Émilion<br />
Im Duft Heidelbeere. Kräftiges Neuholz.<br />
Vanille. Lakritze. Am Gaumen dicht mit<br />
fleischigem Gerbstoff bepackt, sehr kompakt,<br />
saftig auflösend, intensive mineralische<br />
Frische, viel Spannung, eine abgeklärte<br />
Struktur ohne jeden Exzess. Passend geschmeidig<br />
unterlegt, sehr gute Länge. Der<br />
Alkohol bleibt nahezu unmerklich trotz<br />
15 Volumenprozent. valandraud.fr<br />
•<br />
Clos Fourtet 2020<br />
Clos Fourtet, Saint-Émilion<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Mineralisch unterlegte dunkle Waldbeerfrucht,<br />
zart nach Lakritze und Cassis, feiner<br />
Edelholztouch. Kraftvoll, saftig und rund,<br />
reife Tannine, feine Süße im Abgang, salzig-kalkige<br />
Frische im Finale, sicheres Reifepotenzial.<br />
closfourtet.com<br />
•<br />
Clos L’Eglise 2020<br />
Clos L’Eglise, Pomerol<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Reife<br />
Pflaumen, schwarze Kirschen, ein Hauch<br />
von Nougat und Orangenzesten, zarte Gewürznuancen.<br />
Saftig, kraftvoll, elegant,<br />
dunkle Frucht, Pflaumen, schokoladiger<br />
Touch, präsente Tannine, dezente Süße im<br />
Abgang, salzig-mineralischer Nachhall,<br />
sicheres Reifepotenzial.<br />
vignoblesgarcin.com<br />
•<br />
Sol Béni Coup de Chapeau 2020<br />
Sol Béni, Saint-Émilion<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Zarte<br />
Röstaromen, ein Hauch von Edelholz,<br />
schwarze Beerenfrucht, ein Hauch von<br />
Lakritze, Anklänge von Vanille und Nougat.<br />
Kraftvoll, schokoladige Textur, dunkle Kirschen,<br />
straffe Tannine, mineralisch im<br />
Nachhall, knapp an der Grenze zur Überextraktion,<br />
etwas Schwarztee im Abgang.<br />
vins-saint-emilion.com<br />
93–95<br />
•<br />
Château Bellefont-Belcier 2020<br />
Château Bellefont-Belcier<br />
Saint-Émilion<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Zarte<br />
Edelholzwürze, Nuancen von roten und<br />
schwarzen Waldbeeren, ein Hauch von Gewürznelken<br />
und Kardamom, tabakiger Anklang.<br />
Saftig, elegant, feine Süße im Kern,<br />
reife Tannine, saliner Touch, mineralisch im<br />
Abgang, ein Hauch von Nougat, bleibt haften,<br />
gutes Entwicklungspotenzial.<br />
bellefont-belcier.fr<br />
•<br />
Château Bellevue 2020<br />
Château Bellevue<br />
Saint-Émilion<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine<br />
Edelholznuancen, zart nach Kokos, schwarze<br />
Waldbeeren, ein Hauch von Pflaumen<br />
und frischen Feigen unterlegt, etwas Nougat.<br />
Komplex, saftig, engmaschige Textur,<br />
frische Kirschen, reife eingebundene Tannine,<br />
sehr gut anhaftend.<br />
chateaubellevue.fr<br />
•<br />
Château Berliquet 2020<br />
Château Berliquet, Saint-Émilion<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Herzkirschenfrucht,<br />
rote Waldbeeren, zart nach<br />
Lakritze, feine Holzwürze, Orangenzesten.<br />
Saftig, frisch, Nuancen von Pflaumen und<br />
ein Hauch von Nougat, reife Tannine, frisch<br />
strukturiert, mineralisch und gut anhaftend,<br />
Länge und Potenzial.<br />
chateau-berliquet.com<br />
•<br />
BIO Château Canon La<br />
Gaffelière 2020, Château Canon La<br />
Gaffelière, Saint-Émilion<br />
Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, zarte<br />
Randaufhellung. Mit kandierten Orangenzesten<br />
unterlegte dunkle Waldbeeren,<br />
frische Herzkirschen, tabakige Würze, zart<br />
nach Edelholz. Saftig, feine Fruchtsüße,<br />
Fotos: www.deepix.com, beigestellt<br />
232 falstaff jun <strong>2021</strong>
finessenreich strukturiert, feine, tragende<br />
Tannine, salzige Mineralität, rotbeerige<br />
Aspekte im Abgang, zarte Kräuterwürze<br />
im Nachhall. neipperg.com<br />
•<br />
Château Fleur Cardinale 2020<br />
Château Fleur Cardinale, Saint-Émilion<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, dezenter Ockerrand. Zart<br />
tabakig unterlegte schwarze Waldbeeren,<br />
Nuancen von Kirschen, frische Blaubeeren,<br />
angenehmer Edelholzanklang. Saftig, gute<br />
Komplexität und Frische, integrierte Tannine,<br />
mineralisch-zitroniger Touch im Abgang,<br />
salziger Nachhall, besitzt Länge und<br />
Entwicklungspotenzial.<br />
fleurcardinale.com<br />
•<br />
Château Gazin 2020<br />
Château Gazin, Pomerol<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, dezente Randaufhellung. Feine<br />
schwarze Waldbeerfrucht, ein Hauch<br />
von Lakritze und Brombeeren, ein Hauch<br />
von Nougat, feine Edelholzwürze. Saftig,<br />
reife Herzkirschen, rotbeerige Nuancen<br />
klingen an, seidige, reife Tannine, frisch<br />
strukturiert, gute Länge, schwarze Kirschen<br />
im Nachhall, gutes Entwicklungspotenzial.<br />
gazin.com<br />
•<br />
Château La Patache 2020<br />
Château La Patache<br />
Pomerol<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Mit<br />
einem Hauch von Nougat unterlegte feine<br />
dunkle Beerenfrucht, zart nach Kirschen,<br />
ein Hauch von Gewürznelken und Orangenzesten.<br />
Saftig, reife Pflaumen und Kirschen,<br />
Nuancen von kandierten Veilchen,<br />
feine, seidige Tannine, sehr gute Frische<br />
und Länge, ein finessenreicher Speisenbegleiter.<br />
vignoblesk.com<br />
•<br />
Château La Pointe 2020<br />
Château La Pointe, Pomerol<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Zart<br />
nach Gewürzen und Edelholz unterlegte<br />
dunkle Beerenfrucht, ein Hauch von Nougat,<br />
zart nach Orangenzesten. Saftig, komplex,<br />
reife Beeren, zart nach frischen Pflaumen,<br />
reife Tannine, gute Frische, mineralischer<br />
Nachhall, schokoladiger Touch im<br />
Finish, gute Länge, sicheres Entwicklungspotenzial.<br />
chateaulapointe.com<br />
•<br />
Château Lagrange 2020<br />
Château Lagrange à Pomerol, Libourne<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Ockerrandaufhellung.<br />
Nuancen von Feigen und Nougat, dunkle<br />
Beerenfrucht, ein Hauch von Tabak und<br />
kandierten Orangenzesten. Stoffig, kraftvoll,<br />
dabei elegant, feine Fruchtsüße, reife<br />
seidige Tannine, Brombeeren und Pflaumen<br />
im Nachhall, sehr gute Länge, so gut<br />
wie selten zuvor. moueix.com<br />
•<br />
Château Le Bon Pasteur 2020<br />
Château Le Bon Pasteur, Pomerol<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine<br />
Edelholzwürze, etwas Vanille, schwarze<br />
Kirschen, feine Beerenfrucht, kandierte<br />
Orangenzesten. Stoffig, kraftvoll, feiner<br />
Nougat, präsente, integrierte Tannine, voluminöser<br />
Abgang, zarter Bitterschokotouch,<br />
wird von Reife profitieren.<br />
rollandcollection.com<br />
•<br />
Château Le Gay 2020<br />
Château Le Gay<br />
Artigues-près-Bordeaux<br />
Etwas offen im Duft. Unterholz, Tannenharz,<br />
reife Kirsche. Im Mund ölig grundiert,<br />
darauf eine körnige, trockene Tanninfracht,<br />
zurückhaltend in der Säure, aber gut in der<br />
Saftigkeit, straff zupackend im Finale, mit<br />
mittlerer Fruchtbegleitung. Ein wuchtiger<br />
Wein mit Perspektive.<br />
chateau-legay.com<br />
•<br />
Château Nenin 2020<br />
Château Nenin, Pomerol<br />
Eine frische Mazerationsfrucht, Waldheidelbeere,<br />
Harz, etwas Schokolade, dann<br />
auch florale Töne. Im Mund mit einem passenden<br />
Maß an Geschmeidigkeit, feines<br />
Tanninkorn, makellos reif, mittelgewichtige<br />
Fruchtbegleitung bei eher dezenter Säure,<br />
saftiger Abklang. Gut extrahierter Gerbstoff,<br />
gute Länge. domaines-delon.com<br />
•<br />
Château Pavie-Decesse 2020<br />
Château Pavie-Decesse<br />
Saint-Émilion<br />
Rauchiges Neuholz, etwas Coca-Cola,<br />
Schwarzkirsche, intensive, etwas forciert<br />
wirkende Frucht. Im Mund mit einem fest<br />
zupackenden Gerbstoffkern, intensiv kalkmineralisch<br />
gekoppelt, leichte Grüntöne<br />
geben zusätzlich Spannung, die Frucht<br />
bleibt etwas defensiv, aber die Substanz<br />
des Extrakts ist enorm. Und trotz seiner<br />
hohen Dichte hat der Wein Zwischentöne.<br />
chateaupavie.com<br />
•<br />
Château Quintus 2020<br />
Château Quintus, Saint-Émilion<br />
Dunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />
dezenter Wasserrand. Tabakig unterlegte<br />
schwarze Beerenfrucht, Nuancen von<br />
Brombeeren, zart florale Noten. Saftig, reife<br />
Herzkirschen, süße Textur, frisch strukturiert,<br />
mineralisch-zitronig, Nuancen von<br />
Cassis, balanciert und gut anhaftend,<br />
sicheres Reifepotenzial.<br />
chateau-quintus.com<br />
•<br />
Château Rol Valentin 2020<br />
Château Rol Valentin<br />
Saint-Émilion<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine<br />
schwarze Beerenfrucht, dunkle Kirschen,<br />
reife Pflaumen, ein Hauch von Edelholz und<br />
Nougat, einladendes Bukett. Saftig, süße<br />
Kirschen, elegante Textur, gute Frische, feine<br />
Tannine, mineralisch und gut anhaftend,<br />
sehr gutes Entwicklungspotenzial.<br />
vignoblesrobin.com<br />
•<br />
Château Rouget 2020<br />
Château Rouget, Pomerol<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Mit<br />
süßen Gewürzen und feinen Edelholznuancen<br />
unterlegte schwarze Waldbeerfrucht,<br />
ein Hauch von Lakritze, frische Mandarinenzesten,<br />
attraktives Bukett. Komplex,<br />
saftig, kraftvolle Textur, dunkler Nougat<br />
und reife Pflaumen, reife Tannine, bleibt<br />
lange haften, sicheres Reifepotenzial.<br />
chateau-rouget.com<br />
•<br />
Château de Sales 2020<br />
Château de Sales, Libourne<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Schwarze Beerenfrucht, ein Hauch von<br />
Herzkirschen, zart nach Kardamom und Tabak,<br />
einladendes Bukett, Orangenzesten<br />
unterlegt. Saftig, elegant, feine Kirschenfrucht,<br />
reife, seidige Tannine, zarter Nougat,<br />
mineralisch unterlegt, bleibt gut haften,<br />
ein facettenreicher Speisenbegleiter<br />
mit Reifepotenzial.<br />
chateau-de-sales.com<br />
•<br />
Poesia 2020<br />
Poesia, Saint-Émilion<br />
Dunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Kandierte<br />
Veilchen, ein Hauch von Lakritze, schwarze<br />
Waldbeeren, dezente Edelholzwürze. Komplex,<br />
stoffig, ein Hauch von Feigen, elegant<br />
und frisch strukturiert, reife Tannine, feiner<br />
Nougat, mineralisch und anhaftend, sicheres<br />
Reifepotenzial. vignoblesgarcin.com<br />
Médoc<br />
97–99<br />
•<br />
Château Mouton Rothschild 2020<br />
Château Mouton Rothschild, Pauillac<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />
Zart tabakig unterlegte schwarze Beerenfrucht,<br />
ein Hauch von Brombeeren und<br />
Cassis, Nuancen von Edelholz, noch etwas<br />
zurückhaltend. Saftig, reife Kirschen, angenehme<br />
Fruchtsüße, feine, reife Tannine, etwas<br />
Nougat im Abgang, wunderbar balanciert<br />
und bereits gut entwickelt, eine Spur<br />
leichtfüßer als zuletzt, mit sicherem Reifepotenzial<br />
ausgestattet, eine Schönheit.<br />
chateau-mouton-rothschild.com<br />
96–98<br />
•<br />
Château Ducru-Beaucaillou 2020<br />
Château Ducru-Beaucaillou,<br />
Saint-Julien-Beychevelle<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Feine Gewürzanklänge nach Nelken, Zimt<br />
und Kardamon, florale Nuancen, dunkle<br />
Waldbeeren, ein Hauch von Lakritze, sehr<br />
vielschichtiges, einladendes Bukett. Saftig,<br />
komplex, feine Nuancen von Brombeeren,<br />
Blaubeeren und etwas Nougat, reife, seidige<br />
Tannine, besitzt große Länge und Frische,<br />
sicheres Reifepotenzial, wirkt leichtfüßig<br />
und ausgewogen. Ein klassischer Claret<br />
der Neuzeit.<br />
chateau-ducru-beaucaillou.com<br />
•<br />
Château Lafite-Rothschild 2020<br />
Château Lafite-Rothschild, Pauillac<br />
Dunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Ockerrandaufhellung. Mit<br />
feiner Edelholznote unterlegte schwarze<br />
Beeren, tabakiger Touch, Nuancen von<br />
La kritze, reife Johannisbeeren, zart nach<br />
Trockengewürzen und Ingwer. Stoffig, reife<br />
rote Herzkirschen, etwas Cassis, frischer<br />
Säurebogen, gut eingebaute, reife Tannine,<br />
saliner Terroirtouch im Abgang, wirkt<br />
leichtfüßig und dabei sehr lange anhaftend,<br />
ein eleganter Lafite mit großer Entwicklungsperspektive.<br />
lafite.com<br />
•<br />
Château Pichon Longueville Comtesse<br />
de Lalande 2020, Château Pichon<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
233
tasting / BORDEAUX EN PRIMEUR <strong>2021</strong><br />
Longueville Comtesse de Lalande,<br />
Pauillac<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Zart<br />
floral unterlegte reife Kirschenfrucht, feine<br />
Nuancen von Brombeer und Cassis, zart<br />
nach Kardamom, Gewürznelken und kandierte<br />
Orangenzesten, einladendes Bukett.<br />
Saftig, feine Süße, reife Pflaumen, ein<br />
Hauch von Nougat, reife Tannine, Röstaromen<br />
im Abgang. pichon-lalande.com<br />
95–97<br />
•<br />
BIO Château Durfort-Vivens 2020<br />
Château Durfort-Vivens, Margaux<br />
Eine sehr pure Cassisfrucht, floral begleitet.<br />
Holunder, Minze, etwas Karamell. Komplex,<br />
immer neue Serien startend. Im Mund<br />
mit einer eleganten, nicht im Übermaß<br />
ausgereizten Cremigkeit, dann mit einem<br />
feinen, aber auch festen Tannin in stattlicher<br />
Menge, sehr viel Mineralität im Hintergrund.<br />
Der Gerbstoff hat keinerlei Grüntöne<br />
und löst die Extraktspannung nach ihrem<br />
Wirkungspeak saftig auf. Der Abgang<br />
ist kompakt und pointiert, bleibt bei aller<br />
aromatischen Verschlossenheit lange homogen.<br />
Äußerst beeindruckend und für die<br />
Langstrecke. durfort-vivens.fr<br />
•<br />
BIO Château Latour 2020<br />
Château Latour, Pauillac<br />
Im Duft Holunder, Tabak, Cassis, etwas Balsamisches<br />
im Hintergrund. Baumharz. Am<br />
Gaumen fein gewoben, zurückhaltend, fast<br />
etwas schüchtern wirkend, aber doch mit<br />
beträchtlicher Tiefe, reife Säure, eine lange<br />
Plateauphase. Wirkt so, als könne er mit<br />
Flaschenreife noch deutlich zulegen. Die<br />
Materie ist immens gut und makellos.<br />
chateau-latour.com<br />
•<br />
Château Lynch-Bages 2020<br />
Château Lynch-Bages, Pauillac<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine<br />
Nuancen nach Cassis und Lakritze, schwarze<br />
Waldbeeren, ein Hauch von Zedernholz,<br />
Noten von Minze unterlegt. Saftig, elegant,<br />
feine Kirschenfrucht, reife, tragende Tannine,<br />
zarter Nougat im Abgang, mineralisch<br />
und mit Länge versehen, sicheres Reifepotenzial.<br />
lynchbages.com<br />
•<br />
Château Léoville Las Cases 2020<br />
Château Léoville Las Cases, Saint-Julien-Beychevelle<br />
Im altersgerecht stillen, aber klaren Duft<br />
Cassis, Waldheidelbeere, Sauerkirsche.<br />
Auch deutliche florale Töne. Im Mund unmittelbar<br />
salzig, dazu dicht mit fleischigkörnigem<br />
Tannin besetzt, eine etwas mildere<br />
Stoffigkeit, als man es früher kannte.<br />
Festes Säuregerüst, aber da liegt auch eine<br />
überraschende Geschmeidigkeit unter der<br />
phenolischen Kraft. Im Nachhall zeigen<br />
sich reife, mazerationsfruchtige und würzige<br />
Cabernet-Noten. domaines-delon.com<br />
•<br />
Château Léoville Poyferré 2020<br />
Château Léoville-Poyferré,<br />
Saint-Julien Beychevelle<br />
Tiefdunkles, opaker Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Zart tabakig-kräuterwürzig<br />
unterlegtes schwarzes<br />
Beerenkonfit nach Cassis und Brombeeren,<br />
etwas Kardamon, Edelholznuancen.<br />
Komplex, engmaschig, reife Kirschen,<br />
feiner Nougat, samtige, reife Tannine, mineralischer<br />
Anklang im Abgang, bleibt sehr<br />
gut haften, wirkt kraftvoll und harmonisch,<br />
gutes Entwicklungspotenzial.<br />
leoville-poyferre.fr<br />
•<br />
Château Margaux 2020<br />
Château Margaux, Margaux<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern,<br />
violette Reflexe, dezente Ockerrandaufhellung.<br />
Zart tabakig, ein Hauch von Veloursleder,<br />
Bleistifttouch nach Zedernholz,<br />
schwarze Kirschen, etwas Cassis, frische<br />
Orangenzesten. Saftig, reife Kirschen, elegante<br />
Textur, finessenreiche lebendige<br />
Säurestruktur, seidige, gut integrierte Tannine,<br />
kalkige Mineralität mit Limettentouch<br />
im Finish, rotbeerige Nuancen im<br />
Nachhall, sicheres Reifepotenzial.<br />
chateau-margaux.com<br />
•<br />
Château Montrose 2020<br />
Château Montrose, Saint-Estèphe<br />
Im Duft Lakritze und Veilchen, einiges Neuholz,<br />
dazu intensive florale Noten und würzig-mineralische<br />
Aromen. Im Mund mit körniger<br />
Dichte, abgeklärt trocken, derzeit<br />
sehr verschlossen und in sich gekehrt, aber<br />
erkennbarerweise ein ganz klassischer<br />
Montrose ohne Umschweife und unnötigen<br />
Ballast. Trotz der virilen Tannine trocknet<br />
der Wein nicht. Kultivierte Säure, ausgezeichnete<br />
taktile Mineralität.<br />
chateau-montrose.com<br />
•<br />
BIO Château Palmer 2020<br />
Château Palmer<br />
Cantenac-Margaux<br />
Ätherisch kräuterwürzig, dunkelbeerig,<br />
sehr reif-fruchtig und dabei makellos klar,<br />
Holunder und Brombeere, feuchter Kies. Im<br />
Mund eine enorme Tanninfracht aus sehr<br />
feinen Partikeln, mollig eingebettet, reife,<br />
integrierte Säure, ein kraftvoller Körper mit<br />
Volumen und Schmelz, lukullisch geradezu<br />
und opulent, mit salzigen Abgangsnoten,<br />
und mazerationsartigen Abgangsaromen<br />
von Tabak. Ein Brocken, in Watte gepackt.<br />
chateau-palmer.com<br />
•<br />
Château Pichon Baron 2020<br />
Château Pichon Baron, Pauillac<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Mit süßen<br />
Gewürzen unterlegte reife dunkle Kirschenfrucht,<br />
zart nach Cassis und Lakritze,<br />
ein Hauch von Nougat und Vanille, feiner<br />
Edelholztouch, sehr einladendes Bukett.<br />
Saftig, feine rote Waldbeeren, aber auch<br />
Heidelbeeren, frisch strukturiert, seidige,<br />
tragende Tannine, wirkt leichtfüßig, salzige<br />
Mineralität, bleibt lange haften, verfügt<br />
über eine fasziniernde Frische, ein sicheres<br />
Zukunftsversprechen. pichonbaron.com<br />
94–96<br />
•<br />
Château Calon-Ségur 2020<br />
Château Calon Ségur, Saint Estèphe<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Einladende<br />
dunkle Beerenfrucht, reife Pflaumen,<br />
etwas Nougat, feine Edelholzwürze<br />
unterlegt, kandierte Orangenzesten.<br />
Saftig, elegant, feine reife Kirschenfrucht,<br />
reife Tannine, zarte Süße im Abgang,<br />
bereits harmonisch, verfügt über einige<br />
Länge und angenehme Frische, sicheres<br />
Reifepotenzial. calon-segur.fr<br />
•<br />
Château Cos d’Estournel 2020<br />
Château Cos d’Estournel<br />
Saint-Éstèphe<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Mit<br />
feiner Edelholzwürze unterlegte dunkle<br />
Waldbeerfrucht, Brombeeren, ein Hauch<br />
von Pflaumen, kandierte Orangenzesten,<br />
zarter Nougat. Saftig, feine Fruchtsüße, reife<br />
Kirschen, elegant, reife, integrierte Tannine,<br />
mineralisch unterlegte Textur, feiner<br />
Nougat im Abgang, bleibt lange haften,<br />
verfügt über sicheres Reifepotenzial.<br />
estournel.com<br />
•<br />
BIO Château Ferrière 2020<br />
Château Ferrière, Margaux<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Zarte<br />
dunkle Beerenfrucht, Nuancen von Brombeeren<br />
und schwarze Kirschen, zart nach<br />
Cassis und Orangenzesten. Saftig, feine<br />
süße Textur, reife Kirschen, elegante Textur,<br />
eingebundene Tannine, etwas heller<br />
Nougat im Abgang, sehr gute Länge, sicheres<br />
Zukunftsversprechen. ferriere.com<br />
•<br />
Château Léoville Barton 2020<br />
Château Léoville Barton<br />
Saint-Julien-Beychevelle<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Mit<br />
feiner Kräuterwürze und Edelholz unterlegte<br />
schwarze Waldbeerfrucht, ein Hauch<br />
von Lakritze und Cassis, tabakige Nuancen.<br />
Saftig, feine Süße, reife Kirschen, reife, tragende<br />
Tannine, gute Frische, schokoladiger<br />
Touch im Abgang, gute Länge, sicheres<br />
Reifepotenzial.<br />
leoville-barton.com<br />
•<br />
Château Rauzan-Ségla 2020<br />
Château Rauzan-Ségla, Margaux<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung. Attraktive<br />
schwarze Herzkirschen, ein Hauch<br />
von Brombeeren, Pflaumen und frische<br />
Orangenzesten. Saftig, elegant, etwas Cassis,<br />
feiner Nougat, reife Tannine, Brombeeren,<br />
schokoladig-mineralisch im Abgang,<br />
feinwürziger Nachhall, gutes Entwicklungspotenzial.<br />
rauzan-segla.com<br />
93–95<br />
•<br />
Château Brane-Cantenac 2020<br />
Château Brane-Cantenac, Margaux<br />
Würzig und floral im Duft, seht typisch für<br />
das Château, etwas feuchter Kies, Malz und<br />
rote und schwarze Johannisbeere. Im<br />
Mund mit feinkörnigem, plastischem Tannin,<br />
einem mineralisch unterlegten Säurenerv,<br />
viel Saftigkeit und einem äußerst eleganten,<br />
mineralsich pointierten Abklang.<br />
Im Hintergrund aber trotz der Eleganz<br />
durchaus auch mollig. Sehr gute<br />
Länge. brane-cantenac.com<br />
•<br />
Château Clerc Milon 2020<br />
Château Clerc Milon, Pauillac<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Feines<br />
Bukett nach Cassis und Brombeeren, zart<br />
nach Orangenzesten, mineralischer Touch,<br />
noch etwas zurückhaltend. Saftig, gute<br />
Komplexität, reife Herzkirschen, fruchtige<br />
Süße, reife Tannine, Nougat im Abgang,<br />
gute Länge, ein stoffiger Speisenbegleiter<br />
mit gutem Reifepotenzial.<br />
chateau-clerc-milon.com<br />
•<br />
Château Giscours 2020<br />
Château Giscours<br />
Labarde – Margaux<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Attraktive dunkle Herzkirschen, ein Hauch<br />
von roten Waldbeeren unterlegt, etwas<br />
Nougat, tabakige Würze. Saftig, frisch und<br />
elegant, ein Hauch von Pflaumen und Feigen,<br />
reife Tannine, angenehmer Nougatnachhall,<br />
mineralischer Abgang, sehr gutes<br />
Zukunftspotenzial.<br />
chateau-giscours.com<br />
Fotos: beigestellt<br />
234 falstaff jun <strong>2021</strong>
•<br />
Château Grand-Puy-Lacoste 2020<br />
Château Grand-Puy-Lacoste<br />
Pauillac<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Einladende<br />
schwarze Herzkirschen, ein Hauch<br />
von Cassis und Brombeeren, feine Edelholznuancen<br />
unterlegt, ein Hauch von<br />
Kräuterwürze, attraktives Bukett. Saftig,<br />
rote Kirschen, frisch strukturiert, zarte<br />
Süße, seidige Tannine, mineralisch-salziger<br />
Abgang, etwas schwarzer Tee, gute Länge,<br />
sicheres Reifepotenzial.<br />
grand-puy-lacoste.fr<br />
•<br />
BIO Château Haut-Bages Libéral<br />
2020, Château Haut-Bages Libéral,<br />
Pauillac<br />
Dunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Attraktive<br />
Nuancen von reifen Herzkirschen, roten<br />
Waldbeeren, ein Hauch von Gewürzen wie<br />
Ingwer und Zimt, Noten von frischen Pflaumen.<br />
Saftig, feine süße Textur, reife rote<br />
Kirschen, reife Tannine, mineralisch, zart<br />
nussig im Abgang, harmonisch, verfügt<br />
über Länge und Entwicklungspotenzial.<br />
hautbagesliberal.com<br />
•<br />
BIO Château La Lagune 2020<br />
Château La Lagune<br />
Ludon-Médoc<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Frische Herzkirschen, süße Pflaumen,<br />
kandierte Orangenzesten, ein Hauch von<br />
Nougat. Gute Komplexität, saftig, feine<br />
Fruchtsüße, gute Frische, reife Tannine,<br />
mineralisch, zeigt sehr gute Länge, feiner<br />
schokoladiger Rückgeschmack, sicheres<br />
Entwicklungspotenzial. Hier kündigt sich<br />
der zweite tolle Jahrgang in Folge an.<br />
chateau-lalagune.com<br />
•<br />
Château Malescot Saint-Exupéry<br />
2020, Château Malescot Saint-Exupéry,<br />
Margaux<br />
Reife rote Herzkirschen, Nuancen von Hagebutten<br />
und Sanddorn, heller Nougat,<br />
kandierte Orangenzesten. Saftig, elegant,<br />
reife Kirschen, zarte Fruchtsüße, reife, eingebundene<br />
Tannine, frisch strukturiert,<br />
bleibt gut haften, sicheres Reifepotenzial.<br />
malescot.com<br />
•<br />
BIO Château Pontet-Canet 2020<br />
Château Pontet-Canet<br />
Pauillac<br />
Kräftiges Neuholz. Vanille und Süßkirsche.<br />
Leicht floral. Wildkirsche. Ausgezeichnete<br />
Frische in der Frucht. Im Mund mit seidigem<br />
Ansatz, ultrafeines Tannin, präsenter<br />
Alkohol, hier eine mittelgewichtige Intensität<br />
in der Frucht, ganz zuletzt eine Steigerung<br />
in Säure und leicht grünlichen Komponenten.<br />
Die Integration von feinem<br />
Gerbstoff und cremigem Körper ist<br />
hier die Pointe.<br />
pontet-canet.com<br />
Pessac – Léognan rot<br />
96–98<br />
•<br />
Château Haut-Bailly 2020<br />
Château Haut-Bailly<br />
Pessac-Léognan<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine<br />
schwarze Beerenfrucht, angenehme Edelholzwürze,<br />
Nuancen von Brombeeren,<br />
Pflaumen, ein Hauch von Vanille, facettenreiches<br />
Bukett. Komplex, saftig, reife Herzkirschen,<br />
seidig wirkende, perfekt eingebundene<br />
Tannine, zeigt eine nahtlose Textur,<br />
sehr gute Länge und Harmonie, saliner<br />
Nachhall, großes Zukunftspotenzial.<br />
chateau-haut-bailly.com<br />
•<br />
Château Haut-Brion 2020<br />
Château Haut-Brion, Pessac<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Mit<br />
einem Hauch von Nougat unterlegte dunkle<br />
Waldbeeren, ein Hauch von Kirschen,<br />
zarte Holzwürze, feiner Touch von Vanille<br />
unterlegt. Stoffig, reife Brombeeren und<br />
Kirschen, ein Hauch von Nougat, frisches<br />
Säurekleid, finessenreicher Säurebogen,<br />
rotbeeriger Touch, mineralisch-salzig im<br />
Abgang, klassischer Stil, sicheres Reifepotenzial.<br />
haut-brion.com<br />
95–97<br />
•<br />
Château La Mission Haut-Brion 2020<br />
Château La Mission Haut-Brion<br />
Pessac<br />
Dunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Mit Gewürznuancen<br />
wie Kardamom und Zimt unterlegte<br />
schwarze Beerenfrucht, ein Hauch<br />
von Lakritze und Cassis, feiner Nougat,<br />
Tabak, kandierte Orangenzesten. Stoffig,<br />
feine Fruchtsüße, reife Kirschen, elegant,<br />
frisch strukturiert, präsente, gut eingebundene<br />
Tannine, schokoladig, etwas Kakao im<br />
Nachhall, sehr gute Länge, sicheres Reifepotenzial.<br />
mission-haut-brion.com<br />
•<br />
Château Pape Clément 2020<br />
Château Pape Clément, Pessac<br />
Dunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarter Ockerrand. Attraktive frische<br />
Herzkirschenfrucht, dunkle Waldbeeren,<br />
Cassis, zart nach Edelholz, feine tabakige<br />
Nuancen, ein facettenreiches Bukett.<br />
Saftig, komplex, sehr elegant, verfügt<br />
über Frische und reife Tannine, mineralisch<br />
und sehr gut anhaftend, tolle Balance und<br />
Länge, bereits in der Jugend sehr verführerisch,<br />
sicheres Entwicklungspotenzial.<br />
bernard-magrez.com<br />
•<br />
Château Smith Haut Lafitte 2020<br />
Château Smith Haut Lafitte, Pessac<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Zart<br />
floral unterlegte reife Herzkirschen, zart<br />
nach Cassis und Lakritze, feiner Edelholztouch,<br />
Nuancen von Orangenzesten, einladendes<br />
Bukett. Kraftvoll, saftig, reife Pflaumen<br />
und Kirschen, süße Textur, präsente,<br />
reife Tannine, bleibt sehr lange haften,<br />
feine Würze im Nachhall, sicheres Zukunftspotenzial.<br />
smith-haut-lafitte.com<br />
94–96<br />
•<br />
Château Les Carmes Haut-Brion<br />
2020, Château Les Carmes Haut-Brion,<br />
Pessac-Léognan rot<br />
Dunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, dezente Ockerrandaufhellung. Mit<br />
einem Hauch von Edelholz unterlegte reife<br />
Herzkirschenfrucht, zart nach Nougat,<br />
Waldbeeren, kandierte Orangenzesten, einladendes<br />
Bukett. Saftig, reife Herzkirschen,<br />
feine Süße in der Textur, gut integrierte, reife<br />
Tannine, etwas Gerbstoff im Abgang,<br />
pfeffriger Nachhall.<br />
les-carmes-haut-brion.com<br />
•<br />
Domaine de Chevalier 2020<br />
Domaine de Chevalier, Léognan<br />
Tiefdunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />
zarter Wasserrand. Attraktive dunkle Beerenfrucht,<br />
reife Herzkirschen unterlegt,<br />
zart nach Orangenzesten, feine Edelholzwürze,<br />
einladendes Bukett. Saftig, elegant,<br />
feine Fruchtsüße, kirschiger Touch, gute<br />
Frische, reife, gut eingebundene Tannine,<br />
mineralisch und gut anhaftend, sicheres<br />
Reifepotenzial, feine Röstaromen im<br />
Nachhall. domainedechevalier.com<br />
Pessac – Léognan<br />
weiß<br />
94–96<br />
•<br />
Château Haut-Brion Blanc 2020<br />
Château Haut-Brion, Pessac<br />
Helles Grüngelb, Silberreflexe. Anklänge<br />
von rosa Grapefruit, frische Wiesenkräuter,<br />
ein Hauch von weißen Johannisbeeren, Limettenzesten,<br />
mineralischer Touch. Saftig,<br />
elegant, reifer weißer Apfel, ein Hauch von<br />
Mango, finessenreiches Säurekleid, zitronig-salzig<br />
im Abgang, sehr präszise und balanciert,<br />
von bestechender Zartheit, gute<br />
Länge, bereits gut entwickelt.<br />
haut-brion.com<br />
•<br />
Château Pape Clément Blanc 2020<br />
Château Pape Clément, Pessac<br />
Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe. Feine Nuancen<br />
von gelbem Pfirsich und Renekloden,<br />
zarter Blütenhonig, kandierte Orangenzesten,<br />
mineralischer Touch. Kraftvoll,<br />
saftig, elegant, reife Tropenfrucht, zarte<br />
Kräuterwürze, integrierter Säurebogen, feine<br />
Süße im Nachhall, sehr gute Länge, ein<br />
sicheres Versprechen für die Zukunft.<br />
bernard-magrez.com<br />
•<br />
Château Smith Haut Lafitte Blanc<br />
2020, Château Smith Haut Lafitte,<br />
Bordeaux-Martillac<br />
Helles Gelbgrün, Silberreflexe. Feine Gewürznuancen,<br />
zart nach Vanille, feiner Pfirsichtouch,<br />
Ananas, ein Hauch von Minze<br />
und Zitronenmelisse. Saftig, elegant und<br />
ausgewogen, feine weiße Steinobstfrucht,<br />
finessenreich strukturiert, mineralisch, salzig,<br />
weißer Pfeffer im Abgang, wirkt leichtfüßig<br />
und gut anhaftend, sicheres Reifepotenzial.<br />
smith-haut-lafitte.com<br />
•<br />
Domaine de Chevalier Blanc 2020<br />
Domaine de Chevalier, Léognan<br />
Mittleres Goldgelb, Silberreflexe. Mit kandierten<br />
Orangenzesten unterlegte gelbe<br />
Tropenfrucht, frische Mango, reifer Pfirsich,<br />
ein Hauch von Verveine, Ingwer, weiße Blüten,<br />
mineralischer Touch. Saftig, komplex<br />
und elegant, feinfruchtige Textur, ein<br />
Hauch von Kräuterwürze und Minze, integrierte<br />
Säurestruktur, bereits sehr harmonisch<br />
und lange anhaftend, sicheres<br />
Zukunftspotenzial.<br />
domainedechevalier.com<br />
Alle Verkostungsnotizen<br />
online unter<br />
falstaff.com/en-primeur-21<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
235
tasting / LUGANA & CUSTOZA<br />
SEHR GEFRAGT<br />
Lugana ist im süddeutschen Raum überaus beliebt. Seine Trauben wachsen auf kühlen,<br />
lehmhaltigen Böden am südwestlichen Ufer des Gardasees, Hauptsorte ist die lokale<br />
Turbiana-Traube. Die Weine zeigen gute Fülle, haben dabei überraschend rassige Säure und<br />
können vorzüglich altern, kurz: Lugana ist wie ein Schluck Urlaubsgefühl zu Hause.<br />
TEXT OTHMAR KIEM NOTIZEN OTHMAR KIEM, SIMON STAFFLER<br />
Lugana gedeiht auf<br />
lehmhaltigen Böden am<br />
Südwestufer des<br />
Gardasees.<br />
PLATZ<br />
CA' VAIBÒ 2018<br />
BULGARINI<br />
Nach Pfirsich und Birne, dazu<br />
etwas Feuerstein und Kapern.<br />
Cremig und mit langem Nachhall.<br />
236 falstaff jun <strong>2021</strong>
Fotos: mauritius images / Alamy / Canoneos, Othmar Kiem<br />
93<br />
Lugana DOC<br />
1. Platz<br />
•<br />
Ca’ Vaibò Lugana DOC Superiore<br />
2018, Bulgarini, Pozzolengo<br />
12,5 Vol.-%. Glänzendes, helles Strohgelb.<br />
Intensive und vielschichtige Nase, nach<br />
Pfirsich, Birne, dazu etwas Feuerstein<br />
und Kapern. Rund und geschmeidig in<br />
Ansatz und Verlauf, feine reife Noten,<br />
ist cremig, zeigt aber auch guten Druck,<br />
langer Nachhall.<br />
vini-bulgarini.com, € 15,–<br />
2. Platz<br />
•<br />
Sergio Zenato Lugana Riserva<br />
DOC 2018, Zenato<br />
Peschiera del Garda<br />
13,5 Vol.-%. Leuchtendes, intensives<br />
Goldgelb. Klare und präzise Nase, zeigt<br />
Noten nach reifem Pfirsich, Honigmelone<br />
und etwas Haselnüssen. Rund und geschmeidig<br />
in Ansatz und Verlauf, viel reife<br />
gelbe Frucht, gute Spannung, feines<br />
Spiel im Finale mit dezenten Noten nach<br />
Feuerstein.<br />
zenato.it, € 13,–<br />
3. Platz<br />
•<br />
Brolettino Lugana DOC 2019<br />
Ca’ dei Frati, Sirmione<br />
13 Vol.-%. Leuchtendes, sattes Strohgelb.<br />
In der Nase elegant und zart, nach reifem<br />
Steinobst, getragen von leicht steinigen<br />
Nuancen, zarte rosarote Blüte. Am Gaumen<br />
mit elegantem Fruchtschmelz und<br />
salzigem, vibrierendem Verlauf, spannt<br />
sich schön über die Zunge, knackig,<br />
kompakt, anhaftend und lang.<br />
cadeifrati.it, € 17,95<br />
•<br />
Vigne di Catullo Lugana DOC<br />
Riserva 2017<br />
Tenuta Roveglia, Pozzolengo<br />
13 Vol.-%. Sattes, leuchtendes Goldgelb<br />
mit leichten Grünnoten. Einladende Nase<br />
mit Noten nach Zitrone, grünem Pfirsich,<br />
etwas weißem Spargel. Am Gaumen präsent<br />
und kraftvoll, breitet sich sehr gut<br />
aus, Fülle und Saftigkeit, hallt<br />
lange nach.<br />
tenutaroveglia.it, € 16,–<br />
92<br />
•<br />
010 Lugana DOC 2020<br />
Bulgarini, Pozzolengo<br />
13,5 Vol.-%. Funkelndes Grüngelb. In der<br />
Nase elegant, nach feiner Birne und reifer<br />
Banane, hat im Nachhall auch feine<br />
blumige Nuancen, am Gaumen mit feinem<br />
Fruchtschmelz, gut eingebundener<br />
Säure, rund und fein, mit klarem Finish.<br />
vini-bulgarini.com, € 11,50<br />
•<br />
Del Lupo Lugana DOC Riserva 2017<br />
Ca’ Lojera, Peschiera d/G<br />
14 Vol.-%. Funkelndes, helles Goldgelb.<br />
Zeigt zarte Noten nach Birne und Pfirsich,<br />
etwas heller Honig. Am Gaumen<br />
kraftvoll in Ansatz und Verlauf, zeigt viel<br />
Druck, frische, kompakte Frucht, Pfirsich,<br />
Aprikose und dazu etwas Haselnüsse.<br />
calojera.com, € 18,–<br />
•<br />
I Frati Lugana DOC 2020<br />
Ca’ dei Frati, Sirmione<br />
13 Vol.-%. Helles, leuchtendes Strohgelb.<br />
In der Nase expressiv und blumig, nach<br />
Pfirsichblüten, saftigen Zitronen, ein<br />
Hauch knackige Birne, im Nachhall auch<br />
leicht nach frisch geschnittenem Gras<br />
und Minze. Am Gaumen mit frischem,<br />
knackigem Kern, mit salzig-rassigem Verlauf,<br />
spannt einen harmonischen Bogen,<br />
lang und klar, ein Klassiker.<br />
cadeifrati.it, € 13,95<br />
•<br />
Molin Lugana DOC 2019<br />
Cà Maiol, Desenzano del Garda<br />
13,5 Vol.-%. Funkelndes, helles Strohgelb.<br />
Zart gezeichnete Nase mit Noten nach<br />
Pfirsich, dazu Birne und etwas Quitte.<br />
Saftig und ausgewogen am Gaumen,<br />
zeigt sich sehr geschliffen, feine<br />
gelbe Frucht.<br />
camaiol.it, € 16,90<br />
•<br />
S. Caterina Lugana DOC 2019<br />
Monte Cicogna, Moniga Del Garda<br />
13,5 Vol.-%. Leuchtendes, intensives<br />
Strohgelb. In der Nase intensiv nach<br />
Schieß pulver, kandierter Zitronenzeste,<br />
nassem Stein, einem Hauch Siegellack<br />
im Nachhall. Am Gaumen mit feinem<br />
Schmelz und reifer, klarer gelber Frucht<br />
im Mittelteil, rassige, tänzelnde Säure begleitet<br />
den schönen Bogen bis ins Finale.<br />
montecicogna.it, € 12,50<br />
•<br />
Le Civaie Lugana DOC 2020<br />
Monte Zovo – Fam. Cottini,<br />
San Pietro in Cariano<br />
13 Vol.-%. Leuchtendes Strohgelb. In der<br />
Nase sehr duftig und klar, nach reifer Birne<br />
und Banane, unterlegt von zarten Wiesenkräutern<br />
und gelbem Blütenduft.<br />
Zeigt sich am Gaumen mit feinem<br />
Fruchtschmelz, spannt einen schönen<br />
Fächer auf, klar, saftig und mit langem,<br />
frischem Nachhall.<br />
montezovo.com, € 12,50<br />
•<br />
BIO Madre Perla Lugana DOP<br />
Riserva 2018<br />
Perla del Garda, Lonato del Garda<br />
13 Vol.-%. Glänzendes, sattes Strohgelb.<br />
Sehr klare und frisch gehaltene Nase,<br />
duftet nach frischem Pfirsich, etwas Aprikose,<br />
im Hintergrund nach Rosenmarzipan.<br />
Am Gaumen gute Spannung,<br />
saftig, feines Spiel, salzig und mit langem<br />
Nachhall.<br />
perladelgarda.it, € 18,80<br />
PLATZ<br />
SERGIO ZENATO RISERVA<br />
ZENATO<br />
Pfirsich, Honigmelone und<br />
Haselnüsse, feines Spiel.<br />
•<br />
Luna del Lago Lugana DOP Riserva<br />
2017, Zenegaglia, Pozzolengo<br />
13,5 Vol.-%. Leuchtendes, funkelndes<br />
Goldgelb. Viel reifer Pfirsich in der Nase,<br />
auch viel Aprikose, sehr klar. Kraftvoll<br />
und präsent am Gaumen, zeigt da viel<br />
saftige Frucht, zum Reinbeißen, im Finale<br />
feine salzige Nuancen.<br />
fratellizenegaglia.it, € 15,–<br />
91<br />
•<br />
Lugana DOC 2020<br />
Bertagna, Cavriana<br />
13 Vol.-%. Leuchtendes Strohgelb. Duftet<br />
expressiv nach kandierten Zitronenzesten,<br />
gelbem Apfel und einem Hauch rosaroter<br />
Blüten. Am Gaumen mit feinem<br />
Schmelz und klarer Frucht, zeigt saftiges<br />
Spiel mit salzigem Nerv, feiner, klarer<br />
Nachhall.<br />
cantinabertagna.it, Preis: k. A.<br />
•<br />
VSQ Metodo Classico Lugana DOC<br />
Brut 2016, Bulgarini, Pozzolengo<br />
12,5 Vol.-%. Funkelndes, intensives Goldgelb<br />
mit grünen Nuancen, zarte Perlage.<br />
Eröffnet mit Noten nach Feuerstein, dann<br />
nach Quitte und reifem Apfel. Zeigt am<br />
Gaumen gutes Spiel, salzig und im Finale<br />
mit festem Druck.<br />
vini-bulgarini.com, € 18,–<br />
•<br />
Zona Franca Lugana DOC 2018<br />
PLATZ<br />
BROLETTINO LUGANA<br />
CA' DEI FRATI<br />
Vibrierender Verlauf, knackig,<br />
kompakt und anhaftend.<br />
Casello Bondoni, Desenzano del Garda<br />
13,5 Vol.-%. Intensives, leuchtendes Goldgelb.<br />
Feine gereifte Noten in der Nase, duftet<br />
nach Marzipan und Haselnüssen, dann<br />
Pfirsich Melba und Bratapfel. Rund und<br />
geschmeidig im Ansatz, im Finale dann betonte<br />
Noten nach gerösteten Haselnüssen<br />
und Vanille. casellobondoni.it, € 10,–<br />
•<br />
Torre Lugana DOC 2019<br />
Citari, San Martino della Battaglia<br />
13 Vol.-%. Funkelndes, intensives Strohgelb.<br />
Eröffnet mit Noten nach Feuerstein,<br />
dazu etwas Grapefruit. Entfaltet sich am<br />
Gaumen mit schönem Spiel, saftige<br />
Frucht mit feinem Schmelz, zieht schön<br />
durch. citari.it, Preis: k. A.<br />
•<br />
Fabio Contato Lugana DOC Riserva<br />
2017, Cà Maiol, Desenzano Del Garda<br />
13 Vol.-%. Kraftvolles, leuchtendes Goldgelb.<br />
Offene Nase mit leicht gereiften<br />
Noten, duftet nach Bratapfel und hellem<br />
Honig. Am Gaumen kompakt und saftig,<br />
viel reife Frucht, tänzelt fein über die Zunge,<br />
im Finale nach Mandeln.<br />
camaiol.it, € 27,90<br />
•<br />
Secré Lugana DOC Riserva 2017<br />
Feliciana, Brescia<br />
14 Vol.-%. Sattes, leuchtendes Goldgelb.<br />
Duftet in der Nase nach Grapefruit und<br />
Pfirsich. Am Gaumen rund und geschmeidig,<br />
breitet sich gut aus, saftig, im Finale<br />
leicht salzige Komponenten.<br />
feliciana.it, € 17,–<br />
•<br />
Camilla Lugana DOC 2020<br />
Malavasi, Pozzolengo<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
237
tasting / LUGANA & CUSTOZA<br />
13 Vol.-%, NK. Helles Strohgelb. In der<br />
Nase fruchtig-duftig, nach weißem Pfirsich,<br />
Banane, ein Hauch Orangenblüten<br />
rundet das Bukett ab. Am Gaumen mit<br />
runder, cremiger Frucht, spannt sich<br />
schön auf, knackig, im Finish klar und<br />
präzise. malavasivini.com, € 13,50<br />
•<br />
Imperiale Lugana DOC 2020<br />
Monte Cicogna, Moniga del Garda<br />
13 Vol.-%. Helles, leuchtendes Strohgelb.<br />
In der Nase nach Zitronenabrieb, Grapefruit,<br />
leichter Orangenblüte. Am Gaumen<br />
schöne Fruchtsüße und zartbittere Vibration,<br />
die die Trinklust erhöht, schöne Präzision<br />
und Finesse, klares Finish mit<br />
leicht salzigem Nachdruck.<br />
montecicogna.it, € 11,–<br />
•<br />
Montunal Lugana DOC 2020<br />
Montonale, Desenzano del Garda<br />
13,5 Vol.-%. Leuchtendes, aufhellendes<br />
Strohgelb. Feinduftige Nase, nach gelber<br />
Birne und Banane, leicht auch nach Butterkeksen,<br />
ein Hauch weiße Blüten im<br />
Nachhall. Saftig im Mund mit knackigem<br />
Spiel, spannt sich fein auf, mit feinem<br />
Druck und guter Länge.<br />
montonale.com, € 11,– (ab Hof)<br />
•<br />
Terra Dorata Lugana DOC 2020<br />
Oselara, Pozzolengo<br />
13 Vol.-%. Leuchtendes Strohgelb. In der<br />
Nase nach Orangenmarmelade, Honig,<br />
weißen Blüten und Blutorangen, wirkt<br />
komplex und einladend. Am Gaumen knackig<br />
und fruchtbetont, spannt sich schön<br />
auf, mit frischem Stil, schöne Länge, angenehm.<br />
oselara.it, € 9,–<br />
•<br />
BIO Il Lugana Lugana DOC<br />
Pasini San Giovanni, Raffa di Puegnago<br />
12,5 Vol.-%. Helles, leuchtendes Strohgelb.<br />
In der Nase zurückhaltend und aktuell<br />
noch reduktiv, nach etwas Luft vorwiegend<br />
Zitrus. Am Gaumen mit leichtem<br />
Schmelz, sehr saftig, mit knackiger,<br />
klarer Säure, spannt sich langsam, aber<br />
beachtlich auf, braucht noch etwas Zeit,<br />
um sich komplett einzupendeln, gute Voraussicht.<br />
pasinisangiovanni.it, Preis: k. A.<br />
•<br />
Cecilia Beretta Lugana DOC 2020<br />
Pasqua, Verona<br />
12,5 Vol.-%. Leuchtendes Grüngelb. Fein<br />
duftige, klare Nase, nach kandierten<br />
Zitronenzesten, einem Hauch Blutorangen,<br />
weißen Blüten und einer Nuance<br />
Blau beeren. Am Gaumen mit feiner<br />
Spannung, ausgewogen, klar, hat auch<br />
schönen Fruchtschmelz, im Finale präzise<br />
und mit feiner Länge.<br />
pasqua.it, € 14,–<br />
•<br />
Spumante Metodo Classico<br />
Millesimato Lugana DOP 2012<br />
Perla del Garda, Lonato del Garda<br />
12 Vol.-%. Funkelndes, intensives Gold-<br />
gelb, anhaltende, feine Perlage. Eröffnet<br />
mit Noten nach Milchkaffee und weißer<br />
Schokolade, dazu Feuerstein und Kapern.<br />
Rund und geschmeidig am Gaumen, zeigt<br />
schönes Spiel zwischen Frucht und gereiften<br />
Hefenoten.<br />
perladelgarda.it, € 42,–<br />
•<br />
Ora Lugana DOC 2020<br />
Perla del Garda, Lonato del Garda<br />
12 Vol.-%. Intensiv strahlendes Strohgelb<br />
mit leicht goldenem Schimmer. Duftet in<br />
der Nase nach kandierter Zitrone, Pfirsich,<br />
Wiesenkräutern und einem Hauch<br />
Honig. Am Gaumen saftig, klar, mit reifem<br />
Fruchtkern und finessenreichem<br />
Verlauf, klarer, langer Nachhall.<br />
perladelgarda.it, € 8,88<br />
•<br />
Madonna della Scoperta Lugana<br />
DOP Superiore 2017<br />
Perla del Garda, Lonato del Garda<br />
13 Vol.-%. Funkelndes, sattes Strohgelb.<br />
Zeigt in der Nase betont frische Noten,<br />
eröffnet mit Nuancen nach Zitrone und<br />
Grapefruit, etwas grüner Spargel. Am<br />
Gaumen saftig und salzig, auch da wieder<br />
Zitrusnoten, im Finale dezente Bitternote.<br />
perladelgarda.it, € 18,80<br />
•<br />
Candrì Lugana DOC 2019<br />
Saottini, Lonato del Garda<br />
13,5 Vol.-%. Funkelndes, helles Strohgelb.<br />
Fein gezeichnete Nase, zarte Noten nach<br />
Aprikose und reifem Pfirsich. Rund und<br />
Die Turbiana-Rebe, identisch mit<br />
dem Trebbiano di Soave, ist die<br />
Grundlage für Lugana.<br />
geschmeidig am Gaumen, breitet sich<br />
gut aus, viel süße gelbe Frucht, guter<br />
Druck im Finale.<br />
saottinivini.com, € 10,–<br />
•<br />
Gigi Rizzi Collection Nr. 01 Lugana<br />
DOC Superiore 2018, Seiterre, Bovolone<br />
13 Vol.-%. Glänzendes, sattes Strohgelb.<br />
Klar gezeichnete Nase, nach reifem Apfel,<br />
etwas Quitte. Am Gaumen schönes<br />
Spiel, salzig, gute Spannung, strömt ruhig<br />
dahin, langer Nachhall.<br />
seiterre.com, € 18,–<br />
•<br />
Filo di Arianna Vendemmia Tardiva<br />
Lugana DOC 2017<br />
Tenuta Roveglia, Pozzolengo<br />
13,5 Vol.-%. Leuchtendes, helles Goldgelb.<br />
Intensive und klare Nase mit Noten<br />
nach reifem Pfirsich, dazu frische Aprikose,<br />
ausgewogen. Breit und mächtig am<br />
Gaumen, Noten nach reifer Aprikose und<br />
Haselnüssen, auch präsente Säure, die<br />
Frische gibt.<br />
tenutaroveglia.it, € 21,50<br />
•<br />
Limne Lugana DOC 2020<br />
Tenuta Roveglia, Pozzolengo<br />
13 Vol.-%. Leuchtendes, intensives Grüngelb.<br />
In der Nase nach knackigem Pfirsich<br />
und saftigem Apfel, leicht blumiger<br />
Touch rundet das Bukett ab. Am Gaumen<br />
klar und mit feinem Fruchtschmelz,<br />
spannt sich fein über die Zunge, tänzelnd,<br />
salzig. tenutaroveglia.it, € 8,60<br />
•<br />
San Benedetto Lugana DOC 2020<br />
Zenato, Peschiera del Garda<br />
13 Vol.-%. Leuchtendes Strohgelb. In der<br />
Nase nach Banane und weißem Pfirsich,<br />
dezent auch nach Blutorange, zart nach<br />
nassem Stein. Am Gaumen klar, mit saftigem<br />
Fruchtschmelz, kühl im Kern, mit<br />
Finesse, anhaltendes Finish.<br />
zenato.it, € 5,50<br />
90<br />
•<br />
Lugana DOC 2019<br />
Bosco, Pozzolengo<br />
12,5 Vol.-%. Funkelndes, sattes Strohgelb.<br />
Offene und zugängliche Nase, duftet<br />
nach hellem Honig, reifer Honigmelone<br />
und Pfirsich. Saftig in Ansatz und Verlauf,<br />
zeigt Noten nach Quitte, etwas Birne.<br />
agricolabosco.it, € 10,–<br />
•<br />
Lugana DOC 2020<br />
Bulgarini, Pozzolengo<br />
12,5 Vol.-%. Leuchtendes Strohgelb. In<br />
der Nase etwas verhalten, zarte Zitrusfrucht<br />
und weiße Blüte. Am Gaumen dafür<br />
saftig, mit Zug und feinem Druck, klare<br />
Frucht, anhaltend.<br />
vini-bulgarini.com, € 9,70<br />
•<br />
Questo Amico Lugana DOC 2020<br />
Contromano, Sirmione<br />
13 Vol.-%. Leuchtendes Grüngelb. In der<br />
Nase knackig, klar, mit Nuancen von grünem<br />
Apfel und knackiger Birne, weißer<br />
Blütenduft, im Nachhall auch weißer<br />
Pfirsich. Zeigt sich am Gaumen mit feinem<br />
Fruchtschmelz, spannungsvoll und<br />
dennoch einfach, jedoch nicht banal, sehr<br />
zugänglich.<br />
info@contromano.wine, € 10,–<br />
•<br />
Cromalgo Lugana DOC 2020<br />
Corte Sermana<br />
Peschiera del Garda<br />
13 Vol.-%. Helles Strohgelb. Duftende<br />
Nase nach grüner Birne, grüner Banane<br />
und etwas Minze, im Nachhall nach weißen<br />
Blüten. Am Gaumen saftig, klar, mit<br />
zartem Fruchtkern, leichtem Salz, im<br />
Finale geradlinig.<br />
cortesermana.it, Preis: k. A.<br />
•<br />
Prestige Lugana DOC 2020<br />
Cà Maiol, Desenzano del Garda<br />
13 Vol.-%. Hellstes Strohgelb. Duftende<br />
Nase, nach weißem Pfirsich, Banane, ein<br />
Hauch Muskat, am Gaumen frisch, knackig,<br />
klar, unkompliziert und mit feinem<br />
Trinkverlauf. camaiol.it, Preis: k. A.<br />
•<br />
Mandolara Lugana DOC 2020<br />
Le Morette, Peschiera del Garda<br />
12,5 Vol.-%. Leuchtendes Strohgelb. In<br />
der Nase mit leichter Reduktion, am Gaumen<br />
dafür präsent und klar mit salzigem<br />
Nerv, zartem Schmelz, harmonisches<br />
Finish. lemorette.it, € 9,–<br />
Foto: Shutterstock<br />
238 falstaff jun <strong>2021</strong>
•<br />
Lugana DOC Riserva 2017<br />
Le Morette, Peschiera del Garda<br />
13,5 Vol.-%. Leuchtendes, intensives<br />
Goldgelb. Ausgewogene und einladende<br />
Nase, nach reifer Papaya, dann Bratapfel<br />
und reifer Pfirsich. Feine Spannung in<br />
Ansatz und Verlauf, reife gelbe Frucht,<br />
langer Nachhall.<br />
lemorette.it, € 20,–<br />
•<br />
Metodo Classico Lugana DOC Brut<br />
2018, Olivini, Desenzano del Garda<br />
12,5 Vol.-%. Funkelndes, helles Strohgelb,<br />
zarte Perlage. Offene und zugängliche<br />
Nase mit intensiven Fruchtnoten, viel<br />
Aprikose und Pfirsich. Cremig und rund<br />
am Gaumen, feine Perlage begleitet den<br />
Verlauf, saftig.<br />
famigliaolivini.com, Preis: k. A.<br />
•<br />
Lugana DOC 2020<br />
Olivini, Desenzano del Garda<br />
12,5 Vol.-%. Leuchtendes Grüngelb. In der<br />
Nase nach grünem Apfel, Salbei, ein<br />
Hauch nasser Stein und im Nachhall<br />
nach Zitronenabrieb. Am Gaumen knackig<br />
und klar, spannt sich mit kühler<br />
Frucht auf, präzise, mit feiner Länge.<br />
famigliaolivini.com, € 10,–<br />
•<br />
Perla Lugana DOC 2020<br />
Perla del Garda<br />
Lonato del Garda<br />
12 Vol.-%. Intensives, leuchtendes Strohgelb<br />
mit einem Tropfen Gold. In der Nase<br />
nach Wiesenkräutern, Heu, hat auch<br />
leichten Zitrusduft, dreht häufig im Glas.<br />
Am Gaumen klar, saftig, mit frischem<br />
Kern, unkompliziert und mit hohem<br />
Trinkfluss.<br />
perladelgarda.it, € 11,99<br />
•<br />
Premium Line Lugana<br />
DOC 2020 Scolari<br />
Raffa di Puegnago del Garda<br />
13,5 Vol.-%. Leuchtendes Grüngelb. In<br />
der Nase leicht grünwürzig, mit Nuancen<br />
nach Limette und Zitrone, weiße Blüten<br />
im Nachhall. Am Gaumen klar, saftig, mit<br />
gut eingebundener Säure, überraschend<br />
anhaltend im Abgang.<br />
cantinescolari.it<br />
Preis: k. A.<br />
•<br />
Le Fornaci Lugana DOC 2020<br />
Tommasi<br />
Pedemonte di Valpolicella<br />
12,5 Vol.-%. Blasses Strohgelb. In der<br />
Nase nach frisch ausgepresster Zitrone,<br />
mit einem Hauch Limette, duftet leicht<br />
nach frischer Hefe, weiße Blüten im<br />
Nachhall. Am Gaumen saftig und klar,<br />
spannt sich mit knackigem Kern auf,<br />
leicht grünwürzig, zarter Fruchtschmelz,<br />
unkompliziert und fein.<br />
tommasiwine.com<br />
€ 10,–<br />
•<br />
S. Cristina Lugana DOC 2020<br />
Zenato, Peschiera del Garda<br />
13 Vol.-%. Leuchtendes Strohgelb. In der<br />
Nase nach knackiger Zitrusfrucht und<br />
nassem Stein, ein Hauch Minze. Am Gaumen<br />
klar und saftig, spannt sich schön<br />
auf, von mittlerem Nachdruck, in sich<br />
stimmig und harmonisch, saftig.<br />
zenato.it, € 7,–<br />
•<br />
Metodo Classico Lugana DOC<br />
Brut 2017, Zenato<br />
Peschiera del Garda<br />
13,5 Vol.-%. Funkelndes, helles Strohgelb,<br />
anhaltende, feinkörnige Perlage. Eröffnet<br />
mit Noten nach Feuerstein und Hefegebäck,<br />
dahinter etwas Aprikose. Trocken<br />
und geradlinig am Gaumen, feiner<br />
Aperitif.<br />
zenato.it, € 8,–<br />
•<br />
Vignealte Lugana DOC 2020<br />
Zeni, Bardolino<br />
13 Vol.-%. Leuchtendes Strohgelb. In der<br />
Nase nach Zitronenzesten, gelbem Apfel<br />
und einem Hauch Orangenblüten. Am<br />
Gaumen mit leichtem Salz und gut eingebundener<br />
Säure, klare Frucht, mit<br />
sanftem Nachdruck.<br />
zeni.it, € 9,50<br />
•<br />
Lugana DOC 2020<br />
Ca’ de Rocchi – Tinazzi<br />
Lazise<br />
12,5 Vol.-%. In der Nase leicht reduktiv,<br />
zarte Zitrusfrucht. Am Gaumen zügig,<br />
mit zartem Druck, rassig und knackig im<br />
Verlauf, schöne Länge.<br />
tinazzi.it, € 10,–<br />
•<br />
Lugana DOP 2020<br />
Montresor, Verona<br />
13 Vol.-%. Leuchtendes Strohgelb. In der<br />
Nase nach weißem Pfirsich und einem<br />
Hauch Bergamotte, erinnert im Nachhall<br />
an weiße Rosen. Am Gaumen sehr<br />
fruchtbetont, klar und saftig, spannt sich<br />
mit blumigem Kleid über die Zunge,<br />
trinkt sich gut.<br />
vinimontresor.it, € 11,90<br />
PROSECCO ROSÉ<br />
D.O.C.<br />
www.albinoarmani.com
tasting / LUGANA & CUSTOZA<br />
NOCH VERK ANNT<br />
Custoza wächst südlich des Gardasees, auf Hügeln, die eiszeitliche Alpengletscher hier<br />
aufgeschichtet haben. Garganega, Trebbiano, Tocai Friulano und Fernanda sind die<br />
dazugehörigen Sorten. Ein Custoza ist von zartem, leicht aromatischem Duft, fruchtig,<br />
einfach schön zu trinken, kann sich aber auch mineralisch-komplex präsentieren.<br />
TEXT OTHMAR KIEM NOTIZEN OTHMAR KIEM, SIMON STAFFLER<br />
Die Hügel aus<br />
Gletschermoränen<br />
südlich des Gardasees<br />
sind die Heimat<br />
des Custoza.<br />
PLATZ<br />
SUMMA CUSTOZA SUPERIORE<br />
GORGO<br />
Nach Feuerstein, gelbem Pfirsich<br />
und Bienenwachs, satte reife<br />
Frucht, gute Spannung.<br />
240 falstaff jun <strong>2021</strong>
Fotos: Shutterstock, Othmar Kiem<br />
93<br />
Custoza DOC<br />
1. Platz<br />
•<br />
BIO Summa Custoza Superiore DOC<br />
2018, Gorgo, Sommacampagna<br />
13 Vol.-%. Intensives, leuchtendes Goldgelb.<br />
Eröffnet mit leichter Note nach Feuerstein,<br />
dann nach reifem gelbem Pfirsich,<br />
leichte Noten nach Bienenwachs im Hintergrund.<br />
Rund und cremig im Ansatz, öffnet<br />
sich mit reifer, satter Frucht, zeigt<br />
gute Spannung, im Finale langer Nachhall.<br />
cantinagorgo.com, € 18,–<br />
92<br />
2. Platz<br />
•<br />
Ca’ del Magro Custoza Superiore<br />
DOC 2019<br />
Monte del Frà, Sommacampagna<br />
13 Vol.-%. Leuchtendes, intensives Strohgelb.<br />
Feiner Duft mit Noten nach weißem<br />
Pfirsich, etwas Mirabelle und Lindenblüten.<br />
Cremig und fein am Gaumen, nach<br />
weißem Pfirsich auch im Mund, dazu<br />
feine harzige Noten.<br />
montedelfra.it, € 12,90<br />
3. Platz<br />
•<br />
BIO Sanpietro Custoza DOC<br />
Superiore 2017, Le Vigne di San Pietro,<br />
Sommacampagna<br />
13 Vol.-%. Intensiv strahlendes Strohgelb.<br />
In der Nase zunächst nach nassem Stein,<br />
leicht nach Kerzenwachs, dann Blütenhonig,<br />
zarter Duft nach Birnenkompott, im<br />
Nachhall sogar leicht nach weißem Pfeffer.<br />
Öffnet sich am Gaumen mit feinem<br />
Fruchtschmelz, geschliffen und elegant,<br />
überraschend dicht, mit Finesse, zeigt<br />
leicht salzigen Unterton, hallt lange nach.<br />
levignedisanpietro.it, Preis: k. A.<br />
•<br />
Custoza DOC Superiore 2019<br />
Villa Medici, Sommacampagna<br />
13 Vol.-%. Leuchtendes, intensives Strohgelb.<br />
Sehr klare und einprägsame Nase,<br />
duftet nach reifer Birne, frischem Apfel<br />
und Feuerstein im Hintergrund. Salzig und<br />
mit guter Fülle am Gaumen, zeigt sich klar<br />
und geradlinig, im Finale dezenter Mandelton.<br />
cantinavillamedici.it, Preis: k. A.<br />
91<br />
•<br />
Campo del Selese Custoza<br />
Superiore DOC 2019<br />
Albino Piona, Sommacampagna<br />
12,5 Vol.-%. Leuchtendes, helles Goldgelb.<br />
Zeigt sich in der Nase etwas verhalten,<br />
nach gerösteten Mandeln, reife Birne. Am<br />
Gaumen gute Spannung, zeigt sich im<br />
vorderen Ansatz mit frischer Frucht, im<br />
hinteren Verlauf nach Zitrusfrucht, nicht<br />
sehr lang anhaltend.<br />
albinopiona.it, € 10,–<br />
•<br />
BIO San Michelin Custoza DOC 2020<br />
Gorgo, Sommacampagna<br />
13 Vol.-%. Intensives, strahlendes Strohgelb.<br />
In der Nase fein duftig und expressiv,<br />
nach knackiger Ananas, Südfrüchten,<br />
reifen Zitronenzesten und einem Hauch<br />
weißer Rose. Am Gaumen frisch, klar und<br />
präzise, mit reifem, gelbem Fruchtkern,<br />
spannt sich schön auf, mit kernig-saftigem<br />
Druck, exotische Frucht begleitet das<br />
lange Finale.<br />
cantinagorgo.com, € 12,50<br />
•<br />
Custoza DOC 2020<br />
Villa Medici, Sommacampagna<br />
12,5 Vol.-%. In der Nase nach knackigen<br />
Zitrusfrüchten, leichte gelbe Birne, Ananas,<br />
spannt sich am Gaumen mit feiner<br />
Schmelzigkeit auf, druckvoll ausgewogen,<br />
eleganter Trunk, kompakte, gut integrierte<br />
Säure, im Finale satt und ausgewogen.<br />
cantinavillamedici.it, € 9,–<br />
•<br />
Custoza DOC 2020<br />
Pigno, Villafranca di Verona<br />
12 Vol.-%. Leuchtendes Grüngelb. In der<br />
Nase zarte Banane, weiße Birne, auch<br />
leicht nach Pfirsich, leicht vegetal. Am<br />
Gaumen saftig, knackig und mit zartem<br />
Fruchtschmelz, ausgewogen, fein und<br />
leichtfüßig, mit salzigem Unterton, in<br />
sich stimmig.<br />
cantinapigno.com, € 6,50<br />
•<br />
Custoza DOC 2020<br />
Ca' de Rocchi – Tinazzi, Lazise<br />
12,5 Vol.-%. Sehr helles, blasses Strohgelb.<br />
In der Nase zarter Zitrusduft, ein Hauch<br />
weißer Pfirsich, weiße Blüte, frisch. Am<br />
Gaumen sehr frisch und knackig, spannt<br />
sich fein auf, hat sogar leichten Fruchtschmelz<br />
und zartes Salz, schöne Länge.<br />
tinazzi.it, € 7,50<br />
90<br />
•<br />
Custoza DOC 2020<br />
Albino Piona, Sommacampagna<br />
12,5 Vol.-%. Helles, leuchtendes Strohgelb.<br />
In der Nase frisch und klar, nach Zitrusfrüchten<br />
und frischem Gras, spannt sich<br />
mit leichter Grünwürze auf, mit salzigem<br />
Nerv, knackig und saftig im Finale.<br />
albinopiona.it, € 7,50<br />
•<br />
Custoza DOC 2020<br />
Monte del Frà, Sommacampagna<br />
12,5 Vol.-%. Leuchtendes Strohgelb. In der<br />
Nase nach reifen Zitrusfrüchten und leichtem<br />
Blütenduft, hält sich zurück. Am Gaumen<br />
sehr ausgewogen und gelbfruchtig,<br />
spannt sich fein und cremig über die<br />
Zunge, zartbitterer Nachhall.<br />
montedelfra.it, € 8,50<br />
PLATZ<br />
CA’ DEL MAGRO<br />
MONTE DEL FRÀ<br />
Weißer Pfirsich, etwas<br />
Mirabelle und Lindenblüten.<br />
•<br />
BIO Custoza DOC 2020<br />
Tamburino Sardo, Sommacampagna<br />
12,5 Vol.-%. Intensives, leuchtendes Grüngelb.<br />
In der Nase feinduftig, nach frischer<br />
Ananas und Zitrone, hat leicht mineralischen<br />
Touch, lädt ein. Am Gaumen mit<br />
zartem Fruchtschmelz, ausgewogen,<br />
spannt sich fein auf, mit rundem Ansatz<br />
und Verlauf. aziendaagricolatamburinosardo.it,<br />
Preis: k. A.<br />
•<br />
BIO La Guglia Custoza Superiore<br />
DOC 2018<br />
Tamburino Sardo, Sommacampagna<br />
13,5 Vol.-%. Funkelndes intensives Strohgelb<br />
mit leicht grünen Nuancen. Ansprechende<br />
Nase mit Noten von Grapefruit,<br />
grünem Pfirsich und Spargel. Cremig am<br />
Gaumen, zeigt viel reife Melonenfrucht,<br />
wirkt im hinteren Verlauf ein wenig müde<br />
und gesetzt.<br />
aziendaagricolatamburinosardo.it<br />
€ 15,–<br />
•<br />
Custoza DOC 2020<br />
Zenato, Peschiera del Garda<br />
12,5 Vol.-%. Helles, leuchtendes Strohgelb<br />
mit grünem Reflex. Zeigt sich in der Nase<br />
nach frischen Zitrusfrüchten, ein Hauch<br />
weiße Blüte, im Nachhall nach saftigen<br />
Kräutern. Öffnet sich am Gaumen mit knackiger<br />
Säure und rassigem Nerv, spannungsgeladen,<br />
nicht banal, trinkt sich sehr<br />
gut. zenato.it, Preis: k. A.<br />
•<br />
Custoza DOC 2020<br />
Santa Sofia, San Pietro in Cariano<br />
PLATZ<br />
SANPIETRO<br />
LE VIGNE DI SAN PIETRO<br />
Duftet nach Kerzenwachs, Blütenhonig<br />
und Birnenkompott.<br />
12,5 Vol.-%. Leuchtendes Grüngelb. Duftet<br />
sehr zugänglich und offenherzig in der<br />
Nase nach Limetten und Zitronensaft, im<br />
Nachhall nach Orangenblüten und Jasmin.<br />
Am Gaumen saftig, klar und mit rassig-knackiger<br />
Säure, hat auch schöne gelbe<br />
Frucht, mit feinem Salz im Finale.<br />
santasofia.com, € 6,–<br />
•<br />
BIO Custoza DOC 2020<br />
Cantina Ronca<br />
Sommacampagna<br />
12,5 Vol.-%. Leuchtendes Strohgelb mit<br />
funkelndem Reflex. Leicht vegetal, nach<br />
Stachelbeere und frisch geschnittenem<br />
Gras, auch nach Salbei, hat schönen<br />
rassigen Säurenerv, spannt sich schön auf,<br />
mit Nachdruck, etwas zartbitter im Finish.<br />
cantinaronca.it, € 7,–<br />
•<br />
Ulderico Custoza Superiore DOC<br />
2017<br />
Cantina Ronca, Sommacampagna<br />
12,5 Vol.-%. Sattes, leuchtendes Goldgelb.<br />
Reife und zugängliche Nase, eröffnet mit<br />
Noten nach Mango, eingekochtem Pfirsich,<br />
etwas Harz. Zeigt sich am Gaumen schon<br />
sehr gereift, gleitet knochentrocken über<br />
den Gaumen, im Finale aber doch salzig.<br />
cantinaronca.it, € 16,–<br />
Alle Verkostungsnotizen<br />
online unter<br />
falstaff.com/lugana-custoza-21<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
241
tasting / SARDINIEN TROPHY<br />
HEISSE<br />
SACHE<br />
Sardinien, die zweitgrößte Mittelmeerinsel, begeistert mit lokalen Sorten.<br />
Vermentino bietet salzige, spannungsgeladene Weißweine. Die roten<br />
Cannonau, Carignano und Cagnulari sind vollmundig, mit herzhaftem<br />
Tannin, wild und ungestüm – ganz dem Charakter Sardiniens entsprechend.<br />
TEXT OTHMAR KIEM NOTIZEN OTHMAR KIEM, SIMON STAFFLER<br />
Foto: Shutterstock<br />
242 falstaff jun <strong>2021</strong>
Faszinierender Blick<br />
aufs azurblaue Meer:<br />
Dieses Privileg<br />
genießen in Sardinien<br />
viele Weingärten.<br />
Sardinien ist vielen vor allem als<br />
Urlaubsinsel bekannt. Sardinien<br />
ist aber auch eine wichtige Weinbauregion.<br />
Von den steinigen Granitböden<br />
der Gallura im Nordosten,<br />
der weiten Senke um Alghero im Nordwesten,<br />
den sandigen Böden um Oristano<br />
im Westen, den rotfarbenen, mineralhaltigen<br />
Lagen im Sulcis im Südwesten über die<br />
Hügellagen um Bosa und im Hinterland<br />
von Cagliari bis hinauf in die zerklüfteten<br />
Höhenlagen der Ogliastra und der Barbagia<br />
findet auf rund 24.000 Hektar Weinbau<br />
statt. Etwas mehr als die Hälfte entfällt<br />
dabei auf die Rotweine, 44 Prozent sind<br />
Weißweine. Die Faszination der Weine Sardiniens<br />
liegt in den zahlreichen lokalen Sorten.<br />
Bei den Weißweinen dominiert die Vermentino-Traube.<br />
Als Vermentino di Gallura<br />
erbringt sie auf den Granitböden des Nordostens<br />
spannungsgeladene Weiße; als Vermentino<br />
di Sardegna ist sie in allen anderen<br />
Anbaugebieten der Insel verbreitet. Eine<br />
Spezialität ist die Vernaccia di Oristano, die<br />
traditionell oxidativ nach der Art eines<br />
Sherrys ausgebaut wird.<br />
Bei den Rotweinen ist die lange Herrschaft<br />
der Spanier über die Insel unverkennbar.<br />
Cannonau – identisch mit Garnacha<br />
oder Grenache – erbringt würzige,<br />
kraftvolle Weine. Carignano, den man im<br />
Südwesten findet, ist identisch mit Carignan<br />
in Katalonien und im Languedoc.<br />
Durch ihre schon seit mehreren Jahrhunderten<br />
währende Präsenz auf Sardinien<br />
haben diese Sorten mittlerweile auch genuin<br />
sardische Ausprägungen angenommen.<br />
Weitere Sorten sind Cagnulari und Bovale,<br />
die originär sardischen Ursprungs sind.<br />
In unserer Trophy dominiert bei den<br />
Weißweinen Vermentino: ein gereifter Superiore<br />
von Masone Mannu, ein Jungwein<br />
von Surrau, beide mit den typischen, prägnanten<br />
Noten des Vermentino di Gallura.<br />
Der dritte Platz ging an den Giunco der<br />
Cantina Mesa im Südwesten.<br />
Bei den Roten ging der erste Rang an den<br />
würzig-vollmundigen Cagnulari von Siddùra.<br />
Darauf folgen der Cannonau Carnevale<br />
von Sedilusu, einem Produzenten aus<br />
Mamojada im Landesinneren der Barbagia,<br />
und der Carignano Terre Brune, einer der<br />
bekanntesten Weine der Insel, der von der<br />
Winzergenossenschaft Santadi stammt.<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
243
tasting / SARDINIEN TROPHY<br />
Vermentino ist die<br />
wichtigste Weißweinsorte<br />
auf Sardinien. Trotz der<br />
südlichen Lage erbringt sie<br />
finessenreiche Weißweine.<br />
WEISSWEINE<br />
Vermentino ist bei<br />
Weißwein aus Sardinien<br />
erste Wahl. Vermentino<br />
di Gallura<br />
wächst auf Granitboden im<br />
Norden, Vermentino di Sardegna<br />
auf der gesamten Insel.<br />
PLATZ<br />
COSTARENAS 2018<br />
MASONE MANNU<br />
Nach Feuerstein, Kräutern und<br />
Wachs; finessenreiches Spiel,<br />
salzig-mineralisch, eigenständig.<br />
93<br />
1. Platz<br />
•<br />
Costarenas Vermentino di Gallura<br />
DOCG Superiore 2018<br />
Masone Mannu, Monti<br />
14 Vol.-%, NK. Strahlendes, elegantes<br />
Strohgelb. In der Nase mit deutlichem Feuerstein,<br />
mineralisch, wirkt wie auf Schiefer<br />
gewachsen, dann nach Kräutern, Wachs,<br />
getrockneten Bananenstücken, auch leichter<br />
Siegellack im Nachhall. Am Gaumen<br />
mit schönem Fruchtschmelz und finessenreichem<br />
Spiel, breitet sich weit aus, salzig,<br />
mineralisch, ein willkommener, eigenständiger<br />
Stil, mit zart bitterem Finale.<br />
tenutamasonemannu.it, € 19,–<br />
2. Platz<br />
•<br />
Sciala Vermentino di Gallura DOCG<br />
Superiore 2020, Surrau, Arzachena<br />
14 Vol.-%, NK. Leuchtendes Strohgelb. Duftig-expressiv,<br />
nach Südfrüchten, Melone,<br />
Bananen und leicht blumigem Unterton,<br />
auch nach Zitrus. Am Gaumen sehr straff<br />
und ausgewogen, spannt sich schön auf,<br />
saftig und salzig, mit langem, elegantem<br />
Nachhall, tolle Komplexität, mit Nachdruck.<br />
vignesurrau.it, € 18,–<br />
92<br />
3. Platz<br />
•<br />
Giunco Vermentino di Sardegna DOC<br />
2020, Cantina Mesa, Sant'Anna Arresi<br />
13,5 Vol.-%, KK. Leuchtendes, intensives<br />
Strohgelb. In der Nase sehr blumig und<br />
duftig, zeigt sich präsent und klar, nach<br />
Zitrone und weißen Blüten. Am Gaumen<br />
frisch und mit salzigem Unterton, spannt<br />
sich schön auf, mit tänzelnder Säure und<br />
vibrierendem Kern, langes, klares Finish.<br />
cantinamesa.com<br />
Preis: k. A.<br />
•<br />
Villa di Chiesa Valli di Porto Pino IGT<br />
2019, Cantina Santadi, Santadi<br />
13,5 Vol.-%, NK. Gelbfruchtig, nach reifer<br />
Banane und reifem Pfirsich, sehr duftig,<br />
fast schon tropikal, auch blumig, klar und<br />
präzise, sehr einladend. Sehr klar am Gaumen,<br />
mit toller Fruchtsüße und Fülle,<br />
spannt einen schönen Bogen auf, salzig,<br />
mit hervorragendem Holzeinsatz, schöne<br />
Länge, strahlend in Ansatz und Verlauf.<br />
cantinadisantadi.it, € 18,90<br />
•<br />
Solais Gran Cuvée Metodo Classico<br />
VSQ 2015 Brut<br />
Cantina Santadi, Santadi<br />
12,5 Vol.-%, DIAM. Mit feinen Hefe-Tönen,<br />
Brotkruste, geröstete Haselnuss, kandierte<br />
Zitrusfrucht, duftig und einladend. Auch<br />
am Gaumen mit deutlicher, kandierter Zitrusfrucht,<br />
sehr gut eingebundener Perlage,<br />
spannungsgeladen, salzig, breitet einen<br />
eleganten Bogen über den Gaumen, präsent<br />
und klar, eine kleine Überraschung!<br />
cantinadisantadi.it, € 17,90<br />
•<br />
Nùali Passito Moscato di Sardegna<br />
DOC 2018, Siddùra, Luogosanto<br />
14 Vol.-%, NK. Brillant und duftig, breitet<br />
sich auf Nuancen von getrocknetem Pfirsich<br />
und sehr reifen Aprikosen aus, dezent<br />
blumiger Unterton, ein Hauch Haselnuss<br />
mit Tendenz zum Nougat, sahnig, finessenreich.<br />
Am Gaumen mit elegantem Fruchtschmelz,<br />
viel Süße und gut integrierter<br />
Säure, spannt einen strahlenden Fächer<br />
auf, lange und frisch.<br />
siddura.com, € 24,90<br />
Fotos: Shutterstock, Othmar Kiem<br />
244 falstaff jun <strong>2021</strong>
•<br />
Maìa Vermentino di Gallura DOCG<br />
Superiore 2019, Siddùra, Luogosanto<br />
14 Vol.-%, DIAM. Nach Feuerstein, getrockneter<br />
Ananas, hat feine Noten nach kaltem<br />
Rauch, dann reife Zitrusfrucht und weiße<br />
Blüte, finessenreich und vielschichtig.<br />
Zeigt sich am Gaumen mit toller Fülle und<br />
klarer Frucht, stoffig, mit sattem Druck<br />
und rassiger, gut eingebundener Säure, dezenter<br />
Holzeinsatz, kommt immer wieder<br />
im Nachhall.<br />
siddura.com, € 22,95<br />
•<br />
Su'Orma Vermentino di Sardegna<br />
DOC 2018, Su'entu, Sanluri<br />
13 Vol.-%, DIAM. Mit edlem Holzeinsatz,<br />
dann nach Kokosnuss und gerösteten Mandeln,<br />
leicht auch nach Nougat, sehr reife,<br />
gelbe Frucht, Birne, Pfirsich, Ananas, leicht<br />
mineralischer Nachhall. Am Gaumen elegant<br />
und mit kühler Frucht, spannt sich<br />
weit auf, eigener Stil mit reifen, mineralischen<br />
Anklängen, im Nachhall mit Nuancen<br />
nach Kerzenwachs, klar und salzig.<br />
cantinesuentu.com, € 17,–<br />
•<br />
Tino Sur Lie Isola dei Nuraghi IGT<br />
Bianco 2018, Mora & Memo, Serdiana<br />
13 Vol.-%, VINO. Nach Bienenwachs, Honig,<br />
reifem goldenem Pfirsich, von mittlerem<br />
Ausdruck. Am Gaumen komplex, mit vielen<br />
Schichten, öffnet sich auf reifer, satter, goldener<br />
Frucht, mit salzigem Unterton,<br />
spannt sich beachtlich weit auf, lange und<br />
wiederkehrend.<br />
moraememo.it, € 16,–<br />
91<br />
•<br />
Vermentino di Sardegna DOC 2020<br />
Antonella Corda, Serdiana<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Nach frischer Aprikose,<br />
weißem Pfirsich, einem Hauch Birnensaft,<br />
im Nachhall leichte Kräuterwürze. Am<br />
Gaumen mit klarer, satter Frucht und<br />
schöner Finesse, zarte Cremigkeit gibt<br />
Struktur, minimal spürbares Tannin, zartbitteres<br />
Finish.<br />
antonellacorda.it, Preis: k. A.<br />
•<br />
Opale Vermentino di Sardegna DOC<br />
2019, Cantina Mesa, Sant'Anna Arresi<br />
14 Vol.-%, KK. Mit beachtlicher Zitrusfrucht,<br />
weißen Blüten und einem Hauch<br />
nassem Stein. Am Gaumen sehr trocken,<br />
mit rassiger, präsenter Säure, spannt sich<br />
zielgerade und stahlig auf, mit leichtem<br />
Salz im Nachhall.<br />
cantinamesa.com, € 23,90<br />
•<br />
Latinia Vino da uve stramature 2015<br />
Cantina Santadi, Santadi<br />
14 Vol.-%, NK. Nach Blutorangenmarmelade,<br />
getrockneten Aprikosen, hellen Datteln,<br />
Walnüssen. Am Gaumen mit sehr viel<br />
Süße und Schmelz, breitet sich mit viel<br />
Viskosität über die Zunge, zart wahrnehmbares<br />
Tannin gibt Frische und Grip, im<br />
Außer Konkurrenz:<br />
Zwei Weine wie aus der Zeit<br />
gefallen; oxidativ ausgebaut,<br />
lange Jahre gereift, mit hohem<br />
Alkohol und doch: durch und<br />
durch faszinierend. Knochentrocken,<br />
salzig, unheimlich<br />
komplex und so herrlich<br />
gegen den Zeitgeist.<br />
96<br />
•<br />
Vernaccia di Oristano DOC 2006<br />
Silvio Carta, Zeddiani<br />
19 Vol.-%, KK. Funkelndes, helles Bernstein.<br />
Sehr intensive Nase, duftet nach<br />
Salzmandeln, etwas Mandarinenschale,<br />
frischen Feigen, dazu ein Hauch<br />
Jod. Am Gaumen große Spannung<br />
und Frische, funkelt, zeigt im Verlauf<br />
betont salzige Komponenten, nach Tamarinde,<br />
im langen Finale nach Marzipan<br />
und Tabak, knochentrocken.<br />
silviocarta.it, € 70,–<br />
93<br />
•<br />
Vernaccia di Oristano DOC 1968<br />
Silvio Carta, Zeddiani<br />
19 Vol.-%, KK. Sattes Ocker, an den<br />
Rändern leuchtendes Goldgelb. Eröffnet<br />
mit Noten nach getrockneten<br />
Steinpilzen und alten Fassdauben, etwas<br />
erdig, nach Torf, dann nach reifen,<br />
Feigen, würzige Myrte. Gebrannte<br />
Mandeln, beachtliche Frische, verwoben<br />
und vielschichtig, im Finale Salz<br />
und Jod, ein extremer Wein, der die<br />
Meinungen teilt, aber beeindruckend.<br />
silviocarta.it, € 300,–<br />
PLATZ<br />
SCIALA VERMENTINO 2020<br />
SURRAU<br />
Nach Südfrüchten, Melone und<br />
Banane; straff und ausgewogen.<br />
Nachhall deutlich nach Rosinen.<br />
cantinadisantadi.it, € 20,90<br />
•<br />
BIO Vermentino di Sardegna DOC<br />
2020, Fattorie Isola, Sassari<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Blumig-duftig, nach rosaroten<br />
Blüten, weißem Pfirsich, einem<br />
Hauch Banane, im Nachhall nach Minze.<br />
Am Gaumen klar und strahlend, mit offener<br />
Frucht, knackig und frisch, spannt sich<br />
schön über die Zunge, in sich stimmig und<br />
harmonisch.<br />
fattorieisola.it, € 10,–<br />
•<br />
I Fiori Vermentino di Sardegna DOC<br />
2020, Pala, Serdiana<br />
13,5 Vol.-%, KK. Leichter Muskatton, weißer<br />
Pfeffer, dann blumig-fruchtige Nuancen,<br />
nach zarter Banane und reifer Zitrone,<br />
leicht hefiger Nachhall. Spannt sich füllig<br />
und cremig über den Gaumen, satt, reichhaltig,<br />
mit guter Länge und sattem Druck,<br />
leicht salziger Unterton. pala.it, Preis: k.A.<br />
•<br />
Terre Fenicie Vermentino di<br />
Sardegna DOC 2020<br />
Sardus Pater, Sant' Antioco<br />
13 Vol.-%, DIAM. Leicht nach Meersalz, ein<br />
bisschen reduktiv, weißes und gelbes<br />
Steinobst, feiner Zitrusduft und weiße Blüten.<br />
Am Gaumen mit klarer und knackiger<br />
Frucht, spannt sich schön auf, im Nachhall<br />
nach weißem Pfirsich, klar und leicht salzig,<br />
trockenes Finish.<br />
cantinesarduspater.it, € 8,–<br />
•<br />
Alghero Torbato Spumante DOC<br />
Brut, Sella & Mosca, Alghero<br />
12 Vol.-%, DIAM. Feine Perlage. Duftig und<br />
offenherzig, nach weißem Steinobst, Orangen,<br />
weißen Blüten, im Nachhall sogar<br />
leichtes Meersalz. Am Gaumen mit gut eingebundener<br />
Perlage, knackiger Frucht,<br />
breitet sich schön über die Zunge, toll ausgewogen.<br />
Knackig und mit viel Frucht, ausgewogen.<br />
sellaemosca.com, € 20,–<br />
PLATZ<br />
GIUNCO VERMENTINO 2020<br />
CANTINA MESA<br />
Blumig und duftig, nach Zitrone und<br />
weißen Blüten; vibrierender Kern.<br />
•<br />
Spèra Vermentino di Gallura<br />
DOCG 2020, Siddùra,<br />
Luogosanto<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Duftig, nach frischem<br />
Steinobst und einem Hauch reifer Ananas,<br />
auch leicht blumig, zarte Würze im Nachhall.<br />
Am Gaumen knackig, geradlinig, mit<br />
zartem Fruchtschmelz und feinem Druck,<br />
spannt sich fein und weit auf, salzig, mit<br />
elegantem Nachhall.<br />
siddura.com, € 14,50<br />
•<br />
Su'Imari Vermentino di Sardegna<br />
DOC 2020, Su'entu, Sanluri<br />
13 Vol.-%, DIAM. Nach Banane und weißem<br />
Pfirsich, hat auch einen Hauch rosarote<br />
Blüten, minimal harziger Nachhall. Am<br />
Gaumen klar und mit frischer, kühler<br />
Frucht, geradlinig und trocken, zeigt sich in<br />
sich stimmig und mit klarem, präzisem<br />
Verlauf, schöne Länge.<br />
cantinesuentu.com, € 12,–<br />
•<br />
Branu Vermentino di Gallura DOCG<br />
2020, Surrau, Arzachena<br />
13,5 Vol.-%, KK. Zunächst verschlossen,<br />
dann Zitrusfrucht und weißer Pfeffer, öffnet<br />
sich im Nachhall blumig, rosarote<br />
Rose. Am Gaumen mit straffer, knackiger<br />
Frucht und rassigem Nerv, spannt sich vibrierend<br />
über die Zunge, geradlinig, im<br />
Nachhall mit ordentlichem Nachdruck.<br />
vignesurrau.it, Preis: k. A.<br />
•<br />
Petrizza Vermentino di Gallura<br />
DOCG 2020<br />
Masone Mannu, Monti<br />
13,5 Vol.-%, NK. Nach weißem Pfirsichfruchtfleisch,<br />
Zuckermelone, aber auch<br />
weiße Blüten und ein Hauch Minze und Banane.<br />
Sehr kühl am Gaumen mit knackigem<br />
Kern, zeigt auch leichte Fruchtsüße,<br />
spannt einen feinen Bogen, salzig und mit<br />
beachtlicher Länge.<br />
tenutamasonemannu.it<br />
€ 14,90<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
245
tasting / SARDINIEN TROPHY<br />
Carignano wurde von den<br />
Spaniern nach Sardinien<br />
gebracht und erbringt<br />
im Südwesten<br />
großartige Weine.<br />
ROTWEINE<br />
Cannonau, Carignano<br />
und Cagnulari sind die<br />
lokalen sardischen Rotweintrauben,<br />
die hier<br />
groß aufspielen und kraftvolle<br />
Rotweine mit mediterraner<br />
Würze ergeben.<br />
PLATZ<br />
BÀCCO CAGNULARI 2018<br />
SIDDÙRA<br />
Duftet nach Myrte und Macchia-<br />
Kräutern. Dicht und zugleich auch<br />
schöne frische Frucht.<br />
94<br />
1. Platz<br />
•<br />
Bàcco Cagnulari Isola dei<br />
Nuraghi IGT 2018<br />
Siddùra, Luogosanto<br />
15 Vol.-%, NK. Glänzendes Rubin mit leicht<br />
hellem Rand. Eröffnet mit betont würzigen<br />
Noten, wie ein Spaziergang durch die Macchia<br />
am Morgen, nach Myrte, Zwetschgen<br />
und frischen Feigen. Griffig und fest in Ansatz<br />
und Verlauf, dicht und zugleich schöne<br />
frische Frucht, salzig im Finale.<br />
siddura.com, € 27,90<br />
2. Platz<br />
•<br />
BIO Carnevale Cannonau di<br />
Sardegna DOC Riserva 2017<br />
Sedilesu, Mamoiada<br />
15 Vol.-%, NK. Dichtes, dunkles Rubin mit<br />
leichtem Granatschimmer. Eröffnet in der<br />
Nase mit Noten nach Heidelbeeren, getrockneten<br />
Zwetschgen, auch etwas getrocknete<br />
Tomaten, im Hintergrund feine Würze. Zupackend<br />
und herzhaft am Gaumen, zeigt sich<br />
satt und mit betont erdigen Noten, reife Kirsche<br />
und Zwetschge, im Finale fester Druck.<br />
giuseppesedilesu.com, € 30,–<br />
3. Platz<br />
•<br />
Terre Brune Carignano del Sulcis<br />
DOC Superiore 2016<br />
Cantina Santadi, Santadi<br />
15 Vol.-%, NK. Dichtes, funkelndes Rubin mit<br />
schwarzem Kern. Eröffnet mit frischen Noten<br />
nach Minze, dann viel Heidelbeere,<br />
Brombeere, dazu viel Lakritze. Eröffnet am<br />
Gaumen mit reifen Fruchtnoten, viel stoffiges,<br />
dichtes Tannin, zupackend und dicht, im<br />
Finale balsamische Noten.<br />
cantinadisantadi.it, € 39,90<br />
93<br />
•<br />
BIO Su Hastru ’e su or vu Cannonau di<br />
Sardegna DOC 2019<br />
Andrea Cosseddu, Mamoiada<br />
14,5 Vol.-%, NK. Würzig, nach Geranien und<br />
Himbeeren. Am Gaumen geschliffen und<br />
sehr klar, mit roter, präziser Frucht, eingebettet<br />
in saftiges Tannin, mit spannendem<br />
Bogen, elegant, mit Nachdruck, tolle Länge.<br />
mamoja.it, € 25,–<br />
•<br />
Vinera Cannonau di Sardegna DOC<br />
2019, Antonio Mele, Mamoiada<br />
15,5 Vol.-%, NK. Offenherzig, nach sehr reifen<br />
Kirschen und reifen Zwetschgen, nach dunkler<br />
Schokolade, Veilchen, auch nach<br />
Schwarzbrotkruste, Nougat. Am Gaumen<br />
mit erstaunlicher Frische und Klarheit in der<br />
Frucht, griffig und mineralisch, dennoch<br />
sehr saftig, mit schönem Bogen und elegantem<br />
Verlauf, ein komplexer und kompletter<br />
Wein, der erschlossen werden will.<br />
mamoja.it, € 12,–<br />
•<br />
Sobi Vino Rosso 2019<br />
Bentu Luna, Neoneli<br />
15 Vol.-%, NK. Noten nach Feuerstein und<br />
rostigem Eisen, dann viel Preiselbeere und<br />
Granatapfel. Am Gaumen kerniges Tannin,<br />
bildet das Rückgrat, feine Kirsch- und<br />
Zwetschgenfrucht.<br />
castellodicigognola.it, € 40,–<br />
•<br />
Baillanu Cannonau di Sardegna DOC<br />
2016, Cantina Berritta, Dorgali<br />
16 Vol.-%, NK. Satte Kirschfrucht, dezente<br />
Holzwürze, auch filigran nach hellem Malz,<br />
Minze, im Nachhall leicht balsamisch. Am<br />
Gaumen kernig und herzhaft, zeigt sich mit<br />
geschliffenem Tannin und rotbeerig-reifem<br />
Fotos: Shutterstock, Othmar Kiem<br />
246 falstaff jun <strong>2021</strong>
Kern, deutlicher Fruchtsüße, elegant und<br />
mit salzigem Unterton, hat auch Druck,<br />
lange anhaftend.<br />
cantinaberritta.it, € 25,–<br />
•<br />
Perdas Longas Cannonau di<br />
Sardegna DOC 2019<br />
Francesco Cadinu, Mamoiada<br />
15,5 Vol.-%, NK. Mit eleganter Würze, reife<br />
Himbeeren, reife Erdbeeren, ein Hauch<br />
Veilchen und geröstete Mandel, edle Würze,<br />
einladend. Am Gaumen harmonisch<br />
und ausgewogen, mit elegantem Fruchtschmelz<br />
und ausgewogenem Verlauf, mit<br />
viel Finesse, Saft und Salz, im Finale mit<br />
zartem Nachdruck, trinkt sich hervorragend.<br />
francescocadinu.it, € 23,–<br />
•<br />
Su'Nico Bovale Marmilla Rosso IGT<br />
2018, Su'entu, Sanluri<br />
15 Vol.-%, NK. Nach Waldboden und Unterholz,<br />
reifen Himbeeren und Preiselbeeren.<br />
Am Gaumen geschliffen, rund und harmonisch,<br />
öffnet sich mit harmonischem Verlauf,<br />
gut integriertem, dennoch leicht am<br />
Limit gesetzten Holzeinsatz, spannt sich<br />
schön auf, harmonisch, mit würzig-packendem<br />
Finale, lange.<br />
cantinesuentu.com, € 18,–<br />
•<br />
Sincaru Cannonau di Sardegna DOC<br />
2018, Surrau, Arzachena<br />
14 Vol.-%, NK. Nach reifer Erdbeere, satter<br />
Himbeere, einem Hauch Grünwürze und<br />
Pfeffer, im Nachhall nach Rosenblatt. Am<br />
Gaumen saftig und präsent, mit engmaschigem,<br />
saftigem Tannin, spannt einen<br />
feinen Bogen auf, lang und elegant, mit<br />
salzigem Finish. vignesurrau.it, € 17,–<br />
•<br />
Ghirada Ocruarana Barbagia Rosso<br />
IGT 2019, Teularju, Mamoiada<br />
14,5 Vol.-%, NK. Zunächst nach Graphit,<br />
leicht Fumé, dann nach reifen Kirschen<br />
und Zwetschgen, im Nachhall blumige Nuancen<br />
mit dezenter Würze. Öffnet zunächst<br />
sehr klar am Gaumen, mit packendem,<br />
saftigem Tannin, herzhafter Kern, mit<br />
festem Druck, viel Grip, im Finale nach<br />
Himbeere. teularju.com, € 50,–<br />
•<br />
Entu Rosso Isola dei Nuraghi IGT<br />
2016, Masone Mannu, Monti<br />
14,5 Vol.-%, NK. Nach Preiselbeermarmelade,<br />
Erdbeeren, einem Hauch Vanille, Edelholz,<br />
im Nachhall nach Kirschkompott, Rosenblatt.<br />
Dicht und kompakt, spannt sich<br />
mit kernig-saftigem Tannin auf, wuchtig,<br />
mediterran, mit würzigem Unterton, Spannung<br />
und Länge, leichte Nachzehrung.<br />
tenutamasonemannu.it, € 25,50<br />
92<br />
•<br />
Buio Buio Carignano del Sulcis DOC<br />
Riserva 2017<br />
Cantina Mesa, Sant'Anna Arresi<br />
14,5 Vol.-%, NK. Nach Heidelbeeren und<br />
Zwetschgen, im Hintergrund erdig-mineralische<br />
Noten. Breitet sich am Gaumen satt<br />
auf, viel süße dunkle Frucht, strömt ruhig<br />
dahin. cantinamesa.com, € 29,90<br />
•<br />
I Fiori Monica di Sardegna DOC 2019<br />
Pala, Serdiana<br />
13,5 Vol.-%, KK.Elegant, kompakt, mit edlen<br />
Nuancen von Waldfrüchten und getrockneten<br />
Rosen, auch nach Veilchen, leichter<br />
Minzduft rundet das Bukett ab. Am Gaumen<br />
straff und mit eng gewobenem, saftigem<br />
Tannin, breitet sich schön aus, am<br />
Gaumen geschliffen, mit kernigem Verlauf<br />
und Nachdruck. pala.it, € 15,–<br />
•<br />
I Fiori Cannonau di Sardegna DOC<br />
2019, Pala, Serdiana<br />
13,5 Vol.-%, KK. Mit warmherziger, roter<br />
Beerenfrucht, einem Hauch rotem Pfeffer,<br />
satte Kirsche, leicht fleischig. Am Gaumen<br />
saftig und mit klarem Kern, spannt sich<br />
mit saftigem, eng gewobenem Tannin über<br />
die Zunge, mit Druck und klarem Finale.<br />
pala.it, € 15,–<br />
•<br />
Arruga Carignano del Sulcis DOC<br />
Superiore 2016<br />
Sardus Pater, Sant' Antioco<br />
14,5 Vol.-%, NK. Nach reifen Himbeeren,<br />
satten Kirschen, einer Prise Zimt, im Nachhall<br />
auch edler Würzeton. Öffnet sich am<br />
Gaumen mit geschliffenem Tannin und<br />
saftigem Kern, griffig, saftig, mit schöner<br />
Länge und Tiefe, trinkt sich jetzt schon<br />
sehr gut, minimale Nachtrocknung.<br />
cantinesarduspater.it, € 26,–<br />
•<br />
BIO Mamuthone Cannonau di<br />
Sardegna DOC 2019<br />
Sedilesu, Mamoiada<br />
15 Vol.-%, NK. Nach gezuckerten Veilchen,<br />
Waldbeeren, auch leicht nach Brombeeren,<br />
zarte Minze, klare Frucht, einladend.<br />
Am Gaumen gekennzeichnet durch kerniges,<br />
zupackendes Tannin, salzig-erdige<br />
Komponenten, verträgt ruhig noch etwas<br />
Lagerung.<br />
giuseppesedilesu.com, Preis: k. A.<br />
•<br />
Marchese di Villamarina Alghero<br />
Cabernet DOC Riserva 2015<br />
Sella & Mosca, Alghero<br />
12,5 Vol.-%, NK. Feine, minzige Noten, dann<br />
reife dunkle Johannisbeere, Brombeere<br />
und schwarze Kirsche, etwas Lakritze. Im<br />
Ansatz feine Würze, zeigt dann dunkle<br />
Kirschfrucht, im hinteren Verlauf dichtes,<br />
aber auch etwas trocknendes Tannin.<br />
sellaemosca.com, € 50,60<br />
•<br />
Fòla Cannonau di Sardegna DOC<br />
Riserva 2018, Siddùra, Luogosanto<br />
15 Vol.-%, NK. Sehr präzise Nase, nach Lakritze,<br />
Zwetschge und dunkler Kirsche. Stoffig<br />
und fest in Ansatz und Verlauf, öffnet<br />
sich mit dichtem Tannin, unterlegt von süßem<br />
Schmelz, im Finale herzhafter Druck.<br />
siddura.com, € 24,50<br />
PLATZ<br />
CARNEVALE CANNONAU RISERVA<br />
SEDILESU<br />
Nach Heidelbeeren, Zwetschgen und<br />
getrockneten Tomaten, würzig.<br />
•<br />
Po Tui Cagnulari Isola dei Nuraghi<br />
IGP 2019, Silvio Carta, Zeddiani<br />
14,5 Vol.-%, DIAM. Nach Bitterschokolade<br />
und eingelegten Amarenakirschen, hat<br />
auch satte Waldbeertöne, auch nach Preiselbeeren,<br />
wirkt in der Nase sehr offen.<br />
Saftige, satte Frucht, nach reifen Kirschen,<br />
durchwegs spannend, würziger Unterton<br />
mit elegantem Schwung, schöner Druck.<br />
silviocarta.it, € 18,–<br />
•<br />
Sa Lahana Cannonau di Sardegna<br />
DOC 2019, Vinzas Artas, Mamoiada<br />
14,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot mit<br />
dunklen Reflexen. In der Nase etwas verhalten,<br />
zarte Rotfrucht und Würze. Am<br />
Gaumen karg und straff, mit kantigem Tannin,<br />
allerdings mit deutlich wahrnehmbarem<br />
Salz, noch blutjung, wird sich gut zusammenfügen.<br />
mamoja.it, € 25,–<br />
•<br />
Rocca Rubia Carignano del Sulcis<br />
DOC Riserva 2018<br />
Cantina Santadi, Santadi<br />
14,5 Vol.-%, NK. Klare und offene Nase, satt<br />
nach Heidelbeeren, würzige Macchia-Noten,<br />
etwas erdige Töne im Hintergrund.<br />
Satter Ansatz und Verlauf, öffnet sich mit<br />
kernigem, festem Tannin, viel Zwetschge,<br />
im Finale fester Druck.<br />
cantinadisantadi.it, € 16,90<br />
91<br />
•<br />
Cannonau di Sardegna DOC 2019<br />
Antonella Corda, Serdiana<br />
15 Vol.-%, DIAM. Zeigt in der Nase angenehme<br />
Kräuterwürze, klare Himbeerfrucht,<br />
auch leicht nach Kirschen. Am Gaumen<br />
saftig, mit präziser Frucht und saftigem<br />
Tannin, spannt sich knackig über die Zunge,<br />
kühler Stil, mittelgewichtig ausbalanciert.<br />
antonellacorda.it<br />
€ 20,–<br />
PLATZ<br />
TERRE BRUNE CARIGNANO 2016<br />
SANTADI<br />
Reife Fruchtnoten, stoffiges Tannin,<br />
zupackend und dicht.<br />
•<br />
Cannonau di Sardegna DOC Riserva<br />
2018, Sella & Mosca, Alghero<br />
14 Vol.-%, PK. Nach Erdbeermarmelade,<br />
reifen Kirschen, helle Würze, dezentes<br />
Holz. Am Gaumen frisch und kompakt,<br />
breitet sich mit griffigem Tannin über die<br />
Zunge, hat ordentlich Zug, mit Nachdruck<br />
und filigraner Zehrung.<br />
sellaemosca.com, € 11,80<br />
•<br />
Tanca Farrà Alghero Rosso DOC<br />
2016, Sella & Mosca, Alghero<br />
13,5 Vol.-%, NK. Eröffnet mit würzigen Noten,<br />
nach Koriandersamen, Lakritze und<br />
dahinter dunkle Johannisbeere. Am Gaumen<br />
viel rote Beerenfrucht, stoffiges Tannin,<br />
fest und zupackend, feine Kräuterwürze,<br />
im Finale balsamische Noten.<br />
sellaemosca.com, € 17,30<br />
•<br />
Festa Norìa Vino Liquoroso Rosso<br />
Cantina Santadi, Santadi<br />
17 Vol.-%, NK. Nach reifen Walnüssen, Dörrpflaumen,<br />
dunklen Datteln, gerösteten Haselnüssen,<br />
Schokoladepulver und ein<br />
Hauch Malz. Am Gaumen ausgewogen,<br />
spannt sich belegend und satt über die<br />
Zunge, dennoch mit toller Frische und<br />
leichtem Salz, alkoholischer Touch, aber<br />
lange und in sich stimmig.<br />
cantinadisantadi.it, € 29,90<br />
•<br />
Mertzearo Ghirada Baduorane 2019<br />
Maria Soddu, Mamoiada (NU)<br />
15 Vol.-%, NK. Nach Himbeere und Preiselbeere,<br />
nach nassen Steinen. Rund und geschmeidig<br />
im Ansatz, viel Himbeere, saftig,<br />
feinmaschiges Tannin.<br />
mamoja.it, € 18,–<br />
Alle Verkostungsnotizen<br />
online unter<br />
falstaff.com/sardinien-21<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
247
CLUB<br />
SAVE THE<br />
DATE!<br />
PRICKELNDER<br />
GENUSS<br />
MAL DREI<br />
<strong>Falstaff</strong> will die Korken wieder<br />
knallen lassen: Die Planungen zu<br />
exklusiven Champagner-Degustationen<br />
in Düsseldorf, Frankfurt und<br />
Berlin sind in vollem Gange! Wieder sollen<br />
mehr als 30 Champagnerhäuser die<br />
Gelegenheit bekommen, der <strong>Falstaff</strong>-Leserschaft<br />
bei drei Champagnergalas insgesamt<br />
100 verschiedene Champagner<br />
zur Verkostung zu reichen.<br />
Nicht nur Genuss, sondern auch<br />
Sicherheit und Zuverlässigkeit stehen<br />
dabei an oberster Stelle: Angesichts<br />
der aktuellen Lage wird der Ticketverkauf<br />
erst freigeschaltet, sobald alle<br />
Rahmenbedingungen die Galaveranstaltungen<br />
zulassen. Der Beginn des<br />
Ticketverkaufs wird auf falstaff.de/<br />
events bekannt gegeben.<br />
Erleben Sie die Vielfalt der perlenden<br />
Champagnerwelt mit ihren großen<br />
Namen und spannenden Geheimtipps.<br />
Save the date!<br />
INFO GALAS<br />
TICKETS:<br />
Vorverkauf: € 59,–<br />
Abendkasse: € 69,–<br />
ANMELDUNG:<br />
falstaff.de/champagnergala<strong>2021</strong><br />
248 falstaff jun <strong>2021</strong>
ANKÜNDIGUNG<br />
CHAMPAGNERGALAS<br />
DÜSSELDORF<br />
TERMIN:<br />
Montag, 11. Oktober <strong>2021</strong>, 18.30 Uhr<br />
ORT:<br />
Derag Living Hotel De Medici<br />
Mühlenstraße 31<br />
40213 Düsseldorf<br />
Geschichtsträchtig:<br />
das »Derag Living Hotel<br />
De Medici« in Düsseldorf.<br />
FRANKFURT<br />
TERMIN:<br />
Dienstag, 12. Oktober <strong>2021</strong>, 18.30 Uhr<br />
ORT:<br />
Steigenberger Frankfurter Hof<br />
Am Kaiserplatz, Bethmannstraße 33,<br />
60311 Frankfurt am Main<br />
Neu im exklusiven Dreigestirn der<br />
Champagnergala-Locations:<br />
der ehrwürdige »Steigenberger<br />
Frankfurter Hof«.<br />
BERLIN<br />
Fotos: Shutterstock,CCA Projekt GmbH , beigestellt<br />
TERMIN:<br />
Mittwoch, 13. Oktober <strong>2021</strong>, 18.30 Uhr<br />
ORT:<br />
Berlin Capital Club<br />
Mohrenstraße 30<br />
10117 Berlin<br />
»Berlin Capital Club«:<br />
Die Lage über dem<br />
Gendarmenmarkt ist<br />
einzigartig.<br />
jun <strong>2021</strong><br />
falstaff<br />
249
epilog / NACHGEFRAGT<br />
SAGEN SIE EINMAL,<br />
ECKART WITZIGMANN …<br />
ECKART<br />
WITZIGMANN<br />
Ob »Koch des Jahrhunderts«<br />
oder »Professeur de la Cuisine« –<br />
Eckart Witzigmann ist eine lebende Legende.<br />
Der 1941 in Bad Gastein geborene<br />
Ausnahmekoch holte in seinem Münchner<br />
Restaurant »Aubergine« als erster Nicht-<br />
Franzose drei Michelin-Sterne. Heute ist<br />
der bald 80-Jährige erfolgreicher<br />
Autor, Berater, Patron des<br />
»Ikarus« und Mitglied<br />
vieler Jurys.<br />
WOHIN GEHT DIE<br />
KULINARISCHE REISE?<br />
TEXT ILSE FISCHER<br />
FALSTAFF Sie werden in diesem Sommer 80 und wurden im Jahr 1994 als »Koch des Jahrhunderts« geehrt.<br />
Welche Philosophie haben Sie mit Ihrer »Jahrhundertkoch-Küche« verfolgt?<br />
ECKART WITZIGMANN Der Begriff »Jahrhundertkoch-Küche« stammt nicht von mir und ist auch etwas irreführend. Sicher<br />
gibt es immer wieder wechselnde Einflüsse und Variationen, aber die Intention meiner Küche war durchgehend die gleiche,<br />
ob mit einem Stern oder drei. Für mich war und ist immer das Produkt der Star in der Küche. Deshalb sehe ich den Begriff<br />
»Jahrhundertkoch-Küche« auch als Klammer für mein gesamtes Schaffen.<br />
Welche Rolle spielen Traditionen in der Kochkunst?<br />
Wenn Buchstaben die Mutter unserer Sprache sind, dann ist Tradition die Literatur der Kochkunst.<br />
Welche Entwicklungen kommen im kulinarischen Bereich in den nächsten Jahren auf uns zu?<br />
Wenn ich das immer vorhersagen könnte, würde ich für eine hohe Gage als Wahrsager im Varieté auftreten. Aber ganz<br />
im Ernst, die Küche war noch nie so diversifiziert und variantenreich wie im Moment – und das wird auch so weitergehen.<br />
Und man muss kein Hellseher sein, um zu erkennen, dass sich der Run auf alles Regionale fortsetzen wird.<br />
Ein Besucher kommt zum ersten Mal nach Österreich, nach <strong>Deutschland</strong> oder in die Schweiz.<br />
Welche Gerichte muss er oder sie aus Ihrer Sicht unbedingt probieren?<br />
Da bewege ich mich jetzt als Österreicher, der zu Gast in <strong>Deutschland</strong> ist, auf gefährlichem Terrain.<br />
Und den Zorn der Eidgenossen will ich mir auch nicht unbedingt zuziehen. Ich empfehle aber<br />
jedem Gast, das beste Restaurant am Platz ohne Michelin-Stern zu besuchen und dort<br />
die aktuelle Tageskarte zu studieren. Damit sollte man eigentlich den lokalen<br />
und den regionalen kulinarischen Gegebenheiten am nächsten kommen.<br />
Alles andere ist Geschmackssache – ich will es mir ja<br />
nicht mit dem ganzen Rest des Universums<br />
verscherzen …<br />
Fotos: Johann Willsberger, Frank Lübke, Helge Kirchberger / Red Bull Hangar-7,<br />
250 falstaff jun <strong>2021</strong>
5-Sterne-Auszeit auf Mallorca<br />
mit Wellness & Genuss<br />
Wir begrüßen Sie in der bezaubernden Wohlfühlwelt des Carrossa Resorts,<br />
nahe der romantischen Stadt Artà, mit Traumblick in die Bucht von Alcúdia –<br />
weitab der Touristenströme. Das Resort auf einem 3,4 Mio. m 2 großen Privatgelände<br />
umfasst 75 Hotelzimmer, 4 Luxus-Villas, 2 feine Restaurants, eine Spa-Oase<br />
mit 2 Pools, 3 Saunen, Fitness u.v.m. Das attraktive Wochen-Arrangement<br />
inkl. Gourmet-Halbpension ist bereits ab 917 € p. P. buchbar.<br />
Nennen Sie bei Buchung den Aktionscode „<strong>Falstaff</strong>“ und<br />
freuen Sie sich auf ein eine Flasche Champagner zur Begrüßung!