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Falstaff Magazin Deutschland 04/2021

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GENIESSEN WEIN ESSEN REISEN<br />

/ jun <strong>2021</strong><br />

BORDEAUX<br />

SO GUT WIRD<br />

BRAD PITT & CO<br />

WAS TAUGEN DIE<br />

WEINE DER STARS?<br />

GENUSS-RADELN<br />

DREI TOUREN<br />

FÜR GOURMETS<br />

DER 2020 ER € 9,50 WWW.FALSTAFF.COM<br />

SPANIEN / ITALIEN € 12,80 BELGIEN / LUXEMBURG / FRANKREICH € 10,90<br />

Meer schmecken<br />

DAS BESTE AUS DEN OZEANEN<br />

<strong>04</strong><br />

DEUTSCHLAND-AUSGABE <strong>04</strong>/<strong>2021</strong><br />

ZKZ 19784<br />

4 191943 009505<br />

<strong>04</strong>


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AUS DER<br />

CHEFREDAKTION<br />

ENDLICH!<br />

LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER!<br />

Foto: Manfred Klimek, Ian Ehm<br />

Als einen Tag vor Christi Himmelfahrt die ersten<br />

E-Mails von Gastronomen in unserer Inbox landeten<br />

mit der Meldung: Ab morgen dürfen wir wieder<br />

öffnen – wenigstens im Außenbereich! – da pochte uns<br />

<strong>Falstaff</strong>-Redakteuren das Herz, und wir wären am liebsten<br />

sofort hingefahren in jene glücklichen Landkreise in<br />

Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und einigen anderen<br />

Bundesländern. Und es sieht ganz so aus, als würden auch<br />

im Rest der Republik nach unserem Redaktionsschluss<br />

Lockerungen eintreten, so dass das Leben zurückkehren<br />

kann in Gastronomie und Hotelerie. Endlich!<br />

Die letzten Monate waren furchtbar. Aber jene Branchen,<br />

die am schlimmsten von Schließungen betroffen<br />

waren, haben jetzt auch den größten Grund zur Hoffnung:<br />

Denn wir alle sehnen uns doch nach jedem kleinsten Bisschen<br />

Normalität, nach einem Glas Wein und einem Mahl<br />

mit Freunden, nach einer Landpartie am Wochenende,<br />

nach Urlaub in den Bergen, am See oder am Meer. Und<br />

dank der nun in hohem Tempo voranschreitenden Impfungen<br />

haben wir auch substanziellen Grund zur Hoffnung.<br />

<strong>Falstaff</strong> möchte Ihnen auch mit diesem Heft wieder Lust<br />

machen auf kulinarische Genüsse. Unsere Coverstory verspricht<br />

das Beste aus dem Meer und nennt dazu passende<br />

Weine. Wir beleuchten, was die Wissenschaft zur Wirkung<br />

von Omega-3-Fettsäuren sagt. Und wir vermitteln Ihnen<br />

alles, was Sie schon immer über Sushi wissen wollten –<br />

inklusive einiger Feinheiten dieses hoch entwickelten<br />

Handwerks, die Sie bestimmt nie geahnt hätten.<br />

In den nächsten Wochen werden Ihnen vom Weinhandel<br />

die Offerten für den Vorverkauf der 2020er Bordeauxweine<br />

zugehen. Beim Wein hat dieses Jahr, das uns allen<br />

ewig im Gedächtnis bleiben wird, absolute Spitzenqualitäten<br />

hervorgebracht. Allerdings ist der Jahrgang nicht<br />

homogen, weshalb unsere <strong>Falstaff</strong>-Bewertungen vielleicht<br />

besonders hilfreich sind.<br />

Erobern Sie sich nun die Freiheit zurück, bleiben Sie<br />

vorsichtig und gesund, aber genießen Sie! Und kosten Sie<br />

jeden Augenblick doppelt aus. Wir haben 15 Monate<br />

Nachholbedarf.<br />

Viel Spaß und Genuss mit dem neuen <strong>Falstaff</strong>!<br />

WOLFGANG M. ROSAM<br />

Chefredakteur und Herausgeber<br />

wolfgang.rosam@falstaff.com<br />

@RosamWolfgang<br />

DR. ULRICH SAUTTER<br />

Chefredakteur Wein<br />

ulrich.sautter@falstaff.com<br />

PHILIPP ELSBROCK<br />

Chefredakteur Gourmet<br />

philipp.elsbrock@falstaff.com<br />

Geschmack ist individuell.<br />

Warum nicht auch<br />

Ihre Reise?<br />

Reisen,<br />

die prägen.<br />

Individualreisen auf fünf<br />

Kontinenten<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

5


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ZKZ 19784<br />

4 191943 009505<br />

<strong>04</strong><br />

<strong>04</strong><br />

JUNI<br />

12<br />

<strong>Falstaff</strong> und das Meer: Wir gehen<br />

auf die Suche nach dem besten<br />

Seafood und vielen anderen<br />

Genüssen, die in der Tiefe des<br />

Ozeans schlummern. Dazu<br />

stellen wir köstliche Weine vor.<br />

/ jun <strong>2021</strong><br />

BORDEAUX<br />

SO GUT WIRD<br />

GENIESSEN WEIN ESSEN REISEN<br />

BRAD PITT & CO<br />

WAS TAUGEN DIE<br />

WEINE DER STARS?<br />

GENUSS-RADELN<br />

DREI TOUREN<br />

FÜR GOURMETS<br />

COVER<br />

FOTO: COPPI BARBIERI /<br />

TRUNK ARCHIVE<br />

SPANIEN / ITALIEN € 12,80 BELGIEN / LUXEMBURG / FRANKREICH € 10,90<br />

DER 2020 ER € 9,50 WWW.FALSTAFF.COM<br />

Meer schmecken<br />

DAS BESTE AUS DEN OZEANEN<br />

118<br />

So simpel Sushi auch<br />

aussieht, so komplex ist<br />

das Handwerk dahinter.<br />

126<br />

Austern kommen zurück in die<br />

Gewässer vor New York<br />

COVER: MEERESGENUSS<br />

12 DER BESTE WEIN FÜR DAS MEER<br />

Die <strong>Falstaff</strong>-Weinredaktion verrät ihre<br />

Favoriten zu Garnelen, Muscheln & Co.<br />

38 GENIALES DUETT<br />

Eine Rundreise durch zehn Weingüter<br />

der Extraklasse direkt am Mittelmeer<br />

96 DELIKATESSEN AUS DEM MEER<br />

Ozeanische Glücksgefühle für Gourmets<br />

108 INS NETZ GEGANGEN<br />

Praktische Helfer für den Seafood-Genuss<br />

110 ALL-STARS AUS DEM OZEAN<br />

Seafood-Rezepte von drei Spitzenköchen<br />

118 DAS SUSHI-GEHEIMNIS<br />

Woran man authentisches und gutes<br />

Sushi erkennt und wie man es richtig isst<br />

126 COMEBACK DER SUPER-MUSCHEL<br />

Austern heilen New Yorks Hafenbecken<br />

132 SO WICHTIG IST OMEGA 3<br />

Wozu wir ungesättige Fettsäuren brauchen<br />

136 SERIE: CORTIS KÜCHENZETTEL<br />

Severin Corti macht Garnelen betrunken<br />

142 KRAKEN ZUM KUSCHELN<br />

Essay: Faszination Unterwasserwelt<br />

WEIN & MEHR<br />

10 WEIN-NOTIZEN<br />

Wein-Chefredakteur Ulrich Sautter<br />

präsentiert Trends und Neuigkeiten<br />

5 AUS DER CHEFREDAKTION<br />

183 IMPRESSUM<br />

250 SAGEN SIE EINMAL …<br />

38<br />

Von Spanien und<br />

Frankreich über Italien<br />

bis nach Kroatien: Weine,<br />

die am Mittelmeer – in<br />

jeder Hinsicht – groß<br />

geworden sind.<br />

DEUTSCHLAND-AUSGABE <strong>04</strong>/<strong>2021</strong><br />

Fotos: Gettya Images/Chrsitopher Laurenz Photography, 16 © Andrea Fazzari, cody traxler/Shutterstock<br />

6 falstaff jun <strong>2021</strong>


Die Magie<br />

liegt im Detail<br />

Für uns zeigt sich Exzellenz in der Reduktion auf<br />

das Wesentliche, in der Langlebigkeit von zeitlosem Design<br />

und im schonenden Umgang mit natürlichen<br />

Ressourcen. Dafür perfektionieren wir jedes Detail.<br />

Mehr zur Excellence Line auf vzug.com


JUNI<br />

52<br />

Bei Dresden gedeiht Wein mit<br />

internationaler Strahlkraft.<br />

24 ENDE GUT, ALLES GUT<br />

Der 2020er-Bordeaux ist an seinen<br />

Herausforderungen gewachsen<br />

52 SACHSENS STOLZ<br />

Die Lage »Goldener Wagen« in<br />

Radebeul hat das Zeug zur Legende<br />

64 WAS TAUGEN PROMI-WEINE?<br />

Die Tropfen der Weingüter von<br />

Showbiz-Stars auf dem Prüfstand<br />

74 VORNEHME BLÄSSE<br />

Das wachsende Rosé-Angebot bietet<br />

Aroma-Überraschungen<br />

84 SERIE: WORLD CHAMPIONS<br />

Pierre Lurton und die Legenden<br />

Cheval Blanc und Yquem<br />

90 LAY SOME HAPPINESS …<br />

Cocktail-Kreationen fürs<br />

Day-Drinking sind im Kommen<br />

GOURMET<br />

94 GOURMET-NOTIZEN<br />

Kulinarische News von Gourmet-<br />

Chefredakteur Philipp Elsbrock<br />

138 SERIE: STERNEMILLIONÄR<br />

Die Tellerwäscher-Legende hinter<br />

dem Gourmet-Imperium »Milos«<br />

144 SERIE: KUNST & KULINARIK<br />

Ernest Hemingway und seine<br />

»wilden kulinarischen Abenteuer«<br />

LIFESTYLE<br />

150 LIFESTYLE-NOTIZEN<br />

Style-Ideen von LIVING-<br />

Herausgeberin Angelika Rosam<br />

152 URLAUB FÜR JEDEN TAG<br />

Den Sommer daheim zum Fest machen<br />

160 HÜBSCHE BEGLEITER<br />

Kleinigkeiten für große Atmosphäre<br />

166 ORIGINELL PLATZIERT<br />

Diese Platzteller vollenden das Gedeck<br />

168 ART GERECHT<br />

Kunst oder Möbel? – beides!<br />

172 STREIFENLOOK<br />

Streifenweise frisches Design<br />

REISE<br />

184 TRAVEL-NOTIZEN<br />

Reise-Highlights von Online-<br />

Chefredakteur Bernhard Degen<br />

186 UNTERWEGS MIT RÜCKENWIND<br />

Drei Radrouten zum Genuss<br />

2<strong>04</strong> LONG WEEKEND CAGLIARI<br />

Tipps für ein perfektes Wochenende<br />

JOURNAL<br />

107 DELI-GENUSSPARTNER<br />

203 MIT BESTER EMPFEHLUNG<br />

212 VINOTHEKEN<br />

248 EVENTS<br />

TASTING<br />

214 SHORTLIST<br />

216 ROSÉ TROPHY<br />

224 GOLDENER WAGEN<br />

228 BORDEAUX EN PRIMEUR<br />

236 LUGANA/CUSTOZA TROPHY<br />

242 SARDINIEN TROPHY<br />

DIE NÄCHSTE FALSTAFF-AUSGABE ERSCHEINT AM 14. JULI <strong>2021</strong><br />

64<br />

Von Kylie Minogue bis<br />

Francis Ford Coppola:<br />

Wenn Promis Wein<br />

machen, überzeugt<br />

das nur manchmal.<br />

152<br />

Sommerliches Design lädt zum<br />

Genießen auf der Terrasse.<br />

186<br />

E-Bikes machen neue Urlaubserlebnisse<br />

möglich, gerade auch für Genießer<br />

Fotos: Martin Förster (DML-BY), ONLINE_YES/Polaris/laif, jeroenvanderspek.com, Rainer Weisflog<br />

8 falstaff jun <strong>2021</strong>


GELEBTE<br />

LEBENDIGE<br />

ESS- & TRINKKULTUR<br />

Torben Bunte, Gastrosoph<br />

„Heinrich sein Enkel –<br />

Weinbar & Weinboutique” Bielefeld.<br />

Mitglied bei Gerolsteiner WeinPlaces -<br />

eine Initiative für unkomplizierten und<br />

hervorragenden Wein-Genuss.<br />

Entdecken Sie jetzt alle<br />

WeinPlaces auf:<br />

www.weinplaces.de<br />

FREUNDSCHAFT WEINBAR – BERLIN KURPFALZ-WEINSTUBEN – BERLIN MAUERWINZER ® – BERLIN HEINRICH SEIN ENKEL – BIELEFELD<br />

LIVINGROOM – BOCHUM LEOPOLD – DEIDESHEIM WEINKULTURBAR – DRESDEN CONCEPT RIESLING – DÜSSELDORF<br />

EISKELLER – DÜSSELDORF RHEINTON – DÜSSELDORF EMMA 2 – ESSEN HEIMAT – FRANKFURT OMONIA – FRANKFURT<br />

HERDER ZEHN – FREIBERG DREXLERS – FREIBURG KLEINES JACOB – HAMBURG VINEYARD – HAMBURG WEINLADEN ST. PAULI – HAMBURG<br />

WITWENBALL – HAMBURG ESSERS – KÖLN HENNE – KÖLN BUNGERTSHOF – KÖNIGSWINTER FISCHERKLAUSE – LÜTJENSEE<br />

LADENDORFS WEINHAUS – MAINZ LAURENZ – MAINZ WINELIVE – MEERBUSCH GEISEL’S VINOTHEK – MÜNCHEN<br />

ESELSBURG – NEUSTADT WEINSTOCKWERK – NÜRNBERG INTERIEUR NO. 253 – REMAGEN WEINHANDLUNG KREIS – STUTTGART<br />

WEINBAR WEIMAR – WEIMAR WEINGUT BALTHASAR RESS – WIESBADEN REISER’S WEINBAR – WÜRZBURG


Wein-Chefredakteur<br />

ULRICH SAUTTER<br />

WEIN<br />

WEIT GEREISTER<br />

PÉTRUS<br />

Eine Zwölferkiste Pétrus, Jahrgang<br />

2000, verbrachte 14 Monate auf<br />

der Internationalen Raumstation<br />

ISS. Mithilfe der weit gereisten Flaschen<br />

soll untersucht werden, welchen Veränderungen<br />

Aroma- und andere Inhaltsstoffe<br />

eines Weins in der Schwerelosigkeit ausgesetzt<br />

sind. Im selben Experiment wurden<br />

auch Rebensetzlinge im All gelagert<br />

und nach ihrer Rückkehr auf die Erde<br />

ausgepflanzt. Eine Verkostung des »galaktischen«<br />

Pétrus im direkten Vergleich mit<br />

Flaschen, die auf der Erde geblieben<br />

waren, hat ebenfalls bereits stattgefunden.<br />

Tenor: Der aus dem All zurückgekehrte<br />

Wein wirke reifer. Eine Flasche ISS-Pétrus<br />

wird nun auch bei Christie’s verkauft –<br />

im Set mit einer irdischen Flasche für eine<br />

Million Dollar. christies.com<br />

FRANÇOIS PINAULT:<br />

RETTET DIE GIRONDINS!<br />

François Pinault – drittreichster Franzose und<br />

Besitzer unter anderem von Château Latour<br />

und dem Fußballverein Stade Rennes –<br />

appelliert an seine Cru-Classé-Kollegen, die<br />

finanziell angeschlagenen Girondins de<br />

Bordeaux zu retten. Kommt jetzt »Château<br />

Margaux« als Bandenwerbung?<br />

WINZER GRÜNDET<br />

GENOSSENSCHAFT<br />

Der Winzer Wolfgang Bender aus Bissersheim<br />

in der Pfalz plant, das Weingut seiner<br />

Familie in eine Genossenschaft zu verwandeln<br />

– nicht in einen Verbund mit weiteren<br />

Winzern, sondern als Verbund von Anteilseignern.<br />

Stimmberechtigt sollen dabei nur<br />

Mitarbeiter sein. wolfgangsweine.de<br />

BURGUND MIT ASSYRTI-<br />

KO UND XINOMAVRO?<br />

Tabubruch in Burgund: Bei einer Onlinetagung<br />

des Verbands BIVB zum Thema Klimawandel<br />

brachten Forscher Rebsorten wie Assyrtiko als<br />

Ersatz für Chardonnay, Xinomavro oder Nebbiolo<br />

als Ersatz für Pinot Noir ins Spiel. <strong>Falstaff</strong><br />

meint: Eher wächst Ananas in Alaska, als dass<br />

Burgunderwinzer fremde Rebsorten pflanzen.<br />

10 falstaff jun <strong>2021</strong>


NOTIZEN<br />

»Wir wollten die Menschen<br />

zum Schmunzeln bringen.<br />

Traurig, dass uns dies nun<br />

verwehrt werden soll.«<br />

MARTIN LENIKUS Weingut Lenikus, Wien<br />

»SCHLUCK-IMPFUNG«<br />

Das Wiener Weingut Lenikus staunte nicht<br />

schlecht, als Anfang April Polizei im Weingut<br />

und zeitgleich in einem Logistiklager auftauchte<br />

und frisch gefüllte Flaschen mit dem Etikett<br />

»Schluck-Impfung« beschlagnahmte. Die<br />

Behörde sah offenbar Gefahr im Verzug wegen<br />

angeblich irreführender »gesundheitsbezogener<br />

Angaben«. bioweingutlenikus.at<br />

KELLERNEUBAU I:<br />

CHÂTEAU LYNCH-BAGES<br />

Blitzender Edelstahl, eine Schaltzentrale<br />

wie in einem Elektrizitätswerk und ein<br />

Aufzug, in dem Trauben und Most in<br />

Stahltanks zwischen den einzelnen<br />

Stockwerken hin- und herfahren können:<br />

Château Lynch-Bages hat seinen Weinen<br />

einen Hightech-Tempel gebaut.<br />

lynchbages.com<br />

Fotos: Christies, Shutterstock, HOLGER WALCH,PR_Victor-Cornec. Markus Kirchgessner / laif / picturedesk.com, beigestellt<br />

FALSTAFF<br />

WINEGUIDE<br />

GERMANY<br />

Der deutsche Wein hat ab<br />

sofort überall auf unserem<br />

Planeten einen neuen<br />

Botschafter: Der <strong>Falstaff</strong><br />

Weinguide <strong>Deutschland</strong><br />

<strong>2021</strong> ist vor wenigen<br />

Tagen auf Englisch<br />

erschienen! Übersetzt von<br />

Anne Krebiehl MW und<br />

ihrem Team von <strong>Falstaff</strong><br />

International, ist die englischsprachige<br />

Version nun<br />

in ganz Europa an allen<br />

großen Bahnhöfen und<br />

Flug häfen erhältlich.<br />

Zudem wurde der Guide<br />

weltweit an Multipli katoren<br />

in Weinhandel, Gastronomie<br />

und Hotellerie<br />

versandt. Ein Ruhmesblatt<br />

für <strong>Deutschland</strong>s Winzer!<br />

shop.falstaff.de/<br />

products/wine-guidegermany-<strong>2021</strong>-englisch<br />

KELLERNEUBAU II:<br />

CHÂTEAU HAUT-BAILLY<br />

Er verschwindet fast zwischen Château<br />

und Weinbergslandschaft: Wie eine<br />

Austernschale liegt der neue Keller von<br />

Château Haut-Bailly halb über, halb<br />

unter dem Erdreich. Bewachsen wie ein<br />

verwunschener Garten, entsteht ein reizvoller<br />

Kontrast zur Monokultur Weinbau.<br />

haut-bailly.com<br />

DEUTSCHE WINZER MIT<br />

IMPFPRIORISIERUNG<br />

Als Teil der systemrelevanten Infrastruktur<br />

dürfen sich <strong>Deutschland</strong>s Winzer<br />

in Prioritätsgruppe 3 impfen lassen.<br />

Berechtigt sind Betriebsinhaber, Arbeitnehmer<br />

inklusive Saisonarbeitskräften<br />

sowie auf dem Betrieb lebende und<br />

mitarbeitende Familienmitglieder.<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

11


wein / DIE BESTEN ZU SEAFOOD<br />

Rezept-Inspirationen<br />

zu Meeresfrüchten & mehr:<br />

falstaff.com/meeresfruechte<br />

Köstliche Meeresfrüchte<br />

schreien förmlich nach einer<br />

passenden Weinbegleitung.<br />

Die <strong>Falstaff</strong>-Weinredaktion<br />

verrät auf den folgenden<br />

Seiten ihre aktuellen<br />

Favoriten zu Garnelen,<br />

Muscheln & Co.<br />

Foto: Getty Images<br />

12 falstaff jun <strong>2021</strong>


DER BESTE<br />

WEIN<br />

FÜR DAS<br />

MEER<br />

Seafood muss zweimal schwimmen, sagt man! Es gibt<br />

nur wenige Speisenkategorien, die derart prädestiniert<br />

für die Paarung mit Wein sind. Die <strong>Falstaff</strong>-Weinredaktion<br />

hat klassische und ausgefallene Meeresspeisen unter die<br />

Lupe genommen und dazu ihre Weinfavoriten definiert.<br />

TEXT BENJAMIN HERZOG UND DOMINIK VOMBACH<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

13


wein / DIE BESTEN ZU SEAFOOD<br />

94+<br />

2015 MÂCON CHAINTRÉ<br />

VIEILLES VIGNES<br />

Domaine Valette, Burgund,<br />

Frankreich<br />

Hellgolden mit grünlichen Reflexen.<br />

Apfelschnitz und feuchter<br />

Stein, Rost, Orange, pfeffrige Töne,<br />

Tahini. Im Mund von sehr feinem<br />

Extrakt, eleganter Säurebogen,<br />

alles sehr kultiviert und dabei<br />

mineralisch, konzentriert und trotz<br />

der Körperkraft knackig und straff<br />

wirkend, würzig abklingend,<br />

eindringlich in der Mineralik.<br />

passion-vin.de, € 29,90<br />

94<br />

2017 FIVE<br />

Constantia Glen, Western Cape,<br />

Südafrika<br />

Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, zarte Ockerrandaufhellung.<br />

Feine Röstaromen, dunkle<br />

Waldbeeren, zart nach Heidelbeeren<br />

und Cassis, Nuancen von<br />

Bourbonvanille unterlegt. Stoffig,<br />

Brombeerkonfit, feine Extraktsüße,<br />

seidige, tragende Tannine, gute<br />

Frische, mineralisch-salzig im<br />

Abgang, etwas Nougat im Nachhall,<br />

ein vielseitiger Begleiter.<br />

moevenpick-wein.de, € 27,90<br />

93<br />

LAHERTE BLANC DE BLANCS<br />

BRUT NATURE<br />

Champagne Laherte-Frères<br />

Finessenreicher Champagner mit<br />

Noten von Zitronenzeste, weißen<br />

Blüten, Obst sowie mineralischen<br />

Nuancen. Komplex und überaus<br />

elegant wirkend. Am Gaumen klar<br />

strukturiert. Eher frischer Typus<br />

mit dezenter Reife. Kommt intensiv<br />

auf die Zunge mit feiner Perlage,<br />

eleganter Struktur und langem<br />

Nachhall. Balanciert buttriges<br />

Hummerfleisch perfekt aus.<br />

maitrephilippe.de, € 43,50<br />

94<br />

2018 »VERNILLON«<br />

CONDRIEU<br />

Domaine Jamet, Rhône,<br />

Frankreich<br />

Im Duft ebenso viel Stein wie Sortenwürze,<br />

im Mund mollig, fein<br />

texturiert in seiner Geschmeidigkeit,<br />

reife Säure, intensive Noten<br />

von Steinstaub im Abgang, intensiver<br />

Ausdruck des Granit- und<br />

Glimmerschieferterroirs.<br />

wein-kreis.de, € 68, –<br />

KRUSTENTIERE<br />

Hummer, Langusten & Co.<br />

gehören auf jede Seafood-<br />

Platte. Erste Wahl bei der<br />

Begleitung sind trockene<br />

Weißweine – doch hier gibt<br />

es Ausnahmen!<br />

92<br />

2019 GRÜNER VELTLINER<br />

SMARAGD TERRASSEN<br />

Domäne Wachau, Dürnstein,<br />

Wachau, Österreich<br />

Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Mit feiner Kräuterwürze unterlegte<br />

gelbe Tropenfrucht, etwas Mango,<br />

zart nach Orangenzesten. Saftig,<br />

feine Fruchtsüße, elegant und<br />

ausgewogen, angenehme<br />

Säurestruktur, mineralisch-zitronig<br />

im Abgang, salziger Nachhall.<br />

domaene-wachau.at, € 14,50<br />

94<br />

2017 LÖWENGANG<br />

CHARDONNAY<br />

Alois Lageder, Südtirol<br />

Italien<br />

Funkelndes, sattes Strohgelb. Sehr<br />

duftige und ansprechende Nase<br />

mit vielen fein herausgearbeiteten<br />

Duftnuancen, nach Mango, Grapefruit<br />

und frischer Ananas. Zeigt am<br />

Gaumen tolle Spannung, saftig und<br />

salzig, feine tropische Fruchtnote,<br />

lange und klar.<br />

weinteufel.de, € 45,–<br />

93<br />

2019 GRÜNER VELTLINER<br />

ALTE REBEN<br />

Weingut Nigl, Niederösterreich<br />

Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Feine Kräuterwürze, gelbe Apfelfrucht,<br />

Nuancen von Orangenzesten,<br />

mineralischer Touch. Saftig,<br />

fruchtsüß, reife Mango, dezenter<br />

Säurebogen, feine zitronige Noten<br />

im Abgang, salziger Nachhall,<br />

vielseitiger Speisenbegleiter.<br />

weingutnigl.at, € 16, –<br />

91<br />

2019 NIERSTEIN RIESLING<br />

KABINETT AUS ERSTEN<br />

LAGEN<br />

Weingut Schätzel, Rheinhessen,<br />

<strong>Deutschland</strong><br />

Mandel und Fuder sowie eine sehr<br />

intensive Rotschieferwürze. Im<br />

Mund trotz 38 Gramm Restzucker<br />

nachgerade trocken wirkend: knackige<br />

Säure, packende Mineralität,<br />

und ein frischer Spannungsbogen.<br />

Fast schon bissig verdichtet. Sehr<br />

eigenständig.<br />

wirwinzer.de, € 19,–<br />

Foto:s: mauritius images / foodcollection / Bianca Brandon-Cox, beigestellt<br />

14 falstaff jun <strong>2021</strong>


Seafood ist vielfältig – das zeigt<br />

alleine schon die Kategorie der<br />

Krustentiere. Sie existieren in<br />

den verschiedensten Formen und<br />

Farben. Angefangen beim Hummer<br />

– dem König dieser Kategorie – über<br />

Langusten, Garnelen bis hin zu den Krebsen.<br />

Den genannten Köstlichkeiten gemein<br />

ist ihr Fleisch, das je nach Art fester oder<br />

feiner, intensiver oder eleganter, aber vor<br />

allem einmal süßer und einmal weniger süß<br />

ausfällt. Auf diese Süße sollte bei der Vermählung<br />

von Krustentiergerichten und<br />

Wein besonders geachtet werden – sie kann<br />

unterstützt oder mit einem trockenen Wein<br />

kontrastriert werden. Krustentiere werden<br />

oft in Kombination mit ganz bestimmten<br />

Ingredienzen verarbeitet, was die Weinwahl<br />

zusätzlich beeinflusst.<br />

Einige Klassiker und Faustregeln zu kennen<br />

schadet nicht. Wer sie je genossen hat,<br />

weiß: Die Marriage von saftigem Hummerfleisch<br />

mit mollig-buttrigem Chardonnay<br />

gehört zu den einprägsamsten Wein-Speise-<br />

Kombinationen überhaupt. Und spätestens<br />

seit der Belle Époque ist auch bekannt,<br />

dass Champagner dieses Fleisch in perfekter<br />

Weise zu begleiten vermag. Sind die<br />

Zubereitungen allerdings weniger puristisch,<br />

eröffnet sich ein weites Feld von<br />

Kombinationsmöglichkeiten. Lobster<br />

Thermidor – Hummer in Weißweinsauce<br />

gekocht und wahlweise mit ofengebräunter<br />

ZU BUTTRIGEM<br />

HUMMER,<br />

KAISERGRANAT & CO.<br />

MUSS ES NICHT IMMER<br />

CHARDONNAY SEIN –<br />

ABER ERLAUBT<br />

IST ER NATÜRLICH!<br />

Gruyère-Kruste serviert – versteht sich beispielsweise<br />

hervorragend mit einem Grünen<br />

Veltliner Smaragd – eine Symbiose, die<br />

dem erwähnten Chardonnay durchaus das<br />

Wasser reichen kann. Überraschender, aber<br />

nicht minder köstlich ist die Kombination<br />

eines Shrimps-Cocktails mit einem molligen,<br />

kräftigen Rotwein, gerne auch aus<br />

Übersee. Eine Kombination, bei der sich<br />

Gericht und Wein gegenseitig beflügeln und<br />

so ein ganz neues Geschmackserlebnis<br />

eröffnen. Auch bei gegrillter oder gebratener<br />

Zubereitung von Krustentieren ist Rotwein<br />

durchaus eine Option. Schwieriger,<br />

aber nicht unmöglich zu kombinieren sind<br />

scharfe, asiatische Gerichte wie etwa ein<br />

Curry mit Garnelen – hier ist man gut beraten,<br />

wenn man Weine aussucht, die den<br />

Gaumen nach jedem Bissen zu reinigen vermögen<br />

und die Schärfe nicht potenzieren.<br />

Schaumweine können etwa den Schärfeeffekt<br />

verstärken. Besser geeignet sind hier<br />

Weine mit moderater Restsüße.<br />

<<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

15


wein / DIE BESTEN ZU SEAFOOD<br />

Austern findet man praktisch<br />

auf dem ganzen Planeten.<br />

Überraschend: Die mit<br />

Abstand größte Menge an<br />

Austern wird nicht etwa in<br />

Frankreich vertilgt, sondern im Fernen<br />

Osten. Dort kommen sie allerdings oft<br />

gegart auf den Tisch und nicht lebend, wie<br />

es in weiten Teilen Europas Usus ist. Auster<br />

ist der Überbegriff für mehrere Muschelarten.<br />

Die meistverbreitete und konsumierte<br />

Austernart ist die pazifische Felsenauster,<br />

die – wie der Name schon sagt – aus dem<br />

Pazifik stammt, heute aber auf der ganzen<br />

Welt gezüchtet und verzehrt wird. Ihr<br />

Fleisch schmeckt in der Regel überaus<br />

frisch, während europäische Austernarten<br />

fleischiger daherkommen. Neben dem<br />

Geschmack entscheidet die Konsistenz einer<br />

Auster über deren Qualität. Das Fleisch soll<br />

fest und keinesfalls schwammig oder gar<br />

milchig sein. Die europäischen Austernsorten<br />

gelten grundsätzlich als delikater als die<br />

MUSCADET UND<br />

CHAMPAGNER<br />

SIND ZU RECHT<br />

KLASSIKER BEI DER<br />

KOMBINATION MIT<br />

AUSTERN. DIE PAARUNG<br />

FUNKTIONIERT IMMER.<br />

genannte pazifische Variante. Zum Gipfel<br />

des Genusses gehört hierbei die flache, runde<br />

Belon-Auster, die nach dem gleichnamigen<br />

Fluss in der Bretagne benannt ist, wo<br />

sie ihre letzte Veredelung findet. Wenige<br />

Kilometer bevor der Belon in den Atlantik<br />

mündet, wo sich salziges Meerwasser und<br />

süßes Flusswasser vermischen, verbringen<br />

die Belon-Austern mehrere Wochen, bevor<br />

sie für den Transport zu den Genießerinnen<br />

und Genießern dieser Welt vorbereitet werden.<br />

Diese Technik zeigt exemplarisch, welchen<br />

Einfluss die Wasserqualität auf den<br />

Geschmack von Austern hat – und das<br />

nicht nur zum Zuchtende.<br />

Beim Lebendverzehr ist es elementar,<br />

sicherzustellen, dass die Auster beim<br />

Genuss auch wirklich noch lebt, ansonsten<br />

riskiert man eine Vergiftung. Lebend ist<br />

eine Auster fest verschlossen und der äußere<br />

Teil der Muschel – der Bart – zieht sich<br />

beim Beträufeln mit Zitronensaft leicht<br />

zusammen. Beim Pairing von Austern mit<br />

Wein ist nicht weniger Fingerspitzengefühl<br />

gefragt. Es gibt die klassischen Kombinationen,<br />

die ganz einfach funktionieren. Der<br />

salzig-mineralische Muscadet von der Loire<br />

etwa ist ein perfekter Begleiter, ebenso wie<br />

Schaumwein – allen voran natürlich trockener,<br />

mineralischer Champagner. Werden<br />

Austern nicht lebend genossen, sondern<br />

gegart oder sonst in Gerichten verarbeitet,<br />

sind aber auch ausgefallene Begleiter denkbar,<br />

etwa leichtere Rotweine.<br />

<<br />

Fotos: Getty Images, beigestellt<br />

16 falstaff jun <strong>2021</strong>


95<br />

2009 DOM RUINART<br />

BLANC DE BLANCS<br />

Ruinart, Champagne, Frankreich<br />

Intensive, einnehmende Aromatik<br />

mit Noten von Zitronenzeste, Orangenmarmelade<br />

und hellen Steinfrüchten,<br />

dazu Nuancen von Nüssen<br />

und Mandeln, dezent Gebäck.<br />

Am Gaumen schön ausbalanciert<br />

und überaus lebendig mit feiner<br />

Perlage, großer Frische und reifer<br />

Säure. Sehr langanhaltend.<br />

feinkost-kaefer.de, € 198,–<br />

92<br />

2020 ALBARIÑO »ZARATE«<br />

Bodegas Zarate, Rias-Baixas,<br />

Spanien<br />

Klassischer Albariño mit präziser<br />

Aromatik von grünem Apfel,<br />

Zitrusfrüchten sowie mineralischen<br />

Anklängen. Am Gaumen straff und<br />

fein mit schöner Frische und mittlerer<br />

Länge. Mineralisch-salziger<br />

Nachhall. Dürfte von der Reife profitieren.<br />

weinco.de, € 13,83<br />

92<br />

2018 CHABLIS »TERROIR DE<br />

COURGIS«<br />

Patrick Piuze, Burgund,<br />

Frankreich<br />

Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Nuancen von Lindenblüten, feine<br />

gelbe Apfelfrucht, ein Hauch von<br />

Akazienhonig, mineralisch unterlegt,<br />

einladendes Bukett. Straff, feine<br />

Extraktsüße, zart nach Birnen<br />

und Quitten, frischer Säurebogen,<br />

zarte salzige Nuancen im Abgang,<br />

appetitlicher Stil, zartes weißes<br />

Nougat im Nachhall.<br />

weinhalle.de, € 23,90<br />

94<br />

2015 GUSBOURNE BRUT<br />

RESERVE<br />

Gusbourne Estate, Kent,<br />

Großbritannien<br />

Helles, silbriges Gold mit grünen<br />

Reflexen. Delikates Duftspiel von<br />

frischem Hefegebäck, Zitronenmelisse,<br />

mit weißen Blüten unterlegt,<br />

Nuancen von gerösteten Mandeln.<br />

Elegantes Mousseux, finessenreich<br />

strukturiert mit dunkler Mineralik,<br />

animierend geradlinige Säure, karg<br />

am Gaumen. Eleganz bis ins leicht<br />

salzige, lange Finale.<br />

lakaaf.de, € 52, – (2016)<br />

92<br />

MUSCADET SÈVRE-ET-MAINE<br />

LE FIEF DU BREIL 2016<br />

Domaines Landron, Loire,<br />

Frankreich<br />

Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Nuancen von frischer Birnenfrucht,<br />

zart nach Wiesenkräutern und<br />

Orangenzesten, mineralischer<br />

Touch. Mittlerer Körper, feine reife<br />

Apfelfrucht, frischer Säurebogen,<br />

dezent nach gelbem Pfirsich, bleibt<br />

gut haften, lebendig und vielseitig<br />

einsetzbarer leichtfüßiger Speisenbegleiter.<br />

weinhalle.de, € 19, –<br />

AUSTERN<br />

Sie werden in unseren<br />

Breiten meist roh und mit<br />

Weißweinen genossen.<br />

Werden sie gegart, eröffnet<br />

sich aber ein weites<br />

Kombinationsfeld.<br />

92<br />

2019 SANCERRE BLANC<br />

Domaine Vacheron, Sancerre,<br />

Frankreich<br />

Intensive, vielschichtige, aber<br />

feine Nase mit Noten von hellen<br />

Steinfrüchten, Zitrone, etwas grüne<br />

Kräuter, dazu hefige Nuancen. Am<br />

Gaumen mineralisch mit belebender<br />

Säure und schönem Schmelz.<br />

Kiwi- und Agrumennoten im Finale.<br />

weinladen.de, € 22,–<br />

91<br />

2018 ZWEIGELT KIESELSTEIN<br />

Claus Preisinger,<br />

Neusiedlersee, Österreich<br />

Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Feine Zwetschgenfrucht, reife<br />

Herzkirschen, kandierte Orangenzesten.<br />

Saftig, elegant, feine<br />

Frucht, frisch strukturiert, mineralisch,<br />

eingelegte Kirschen im<br />

Abgang, zitroniger Nachhall,<br />

vielseitig einsetzbar.<br />

weinfurore.de, € 10,50<br />

90<br />

2020 MUSCADET DE SÈVRE<br />

ET MAINE »SUR LIE«<br />

Domaine de la Pépière, Loire,<br />

Frankreich<br />

Ein Trinkwein im positiven Sinne,<br />

perfekt als Begleiter zu einer<br />

Austernplatte auf der Sonnenterrasse.<br />

In der Nase eher neutral mit<br />

Zitrustönen, Anklängen von Apfel<br />

sowie hefigen Nuancen. Am Gaumen<br />

von einem wunderbaren<br />

Schmelz getragen, dabei frisch in<br />

der Säure mit schöner Länge.<br />

alleswein.com, € 9,81<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

17


wein / DIE BESTEN ZU SEAFOOD<br />

OKTOPUS, KALMAR & CO.<br />

Tintenfisch-Gerichte sind oft sehr aromatisch – der<br />

begleitende Wein darf kreativ dazu kombiniert werden.<br />

Ob gefüllte Calamari, deftiges<br />

Fritto misto, die japanischen<br />

Oktopus-Bällchen Takoyaki<br />

oder der in vielen Küstenländern<br />

Asiens als Snack<br />

verbreitete Dried Squid – Gerichte auf Basis<br />

von Tintenfischen gehören zu den Favoriten<br />

der meisten Meeresküchen. Den Speisen<br />

gemein ist nicht nur das verwendete Seafood,<br />

sondern oft auch der Einsatz von<br />

aromatisch intensiven Ingredienzen wie<br />

Kräutern und Gewürzen – frittierter Tintenfisch<br />

wird gerne in Aioli gedippt, in Asien<br />

wird er nicht selten mit Chili kombiniert<br />

und in Salaten mit Säure und Kräutern<br />

kontrastriert. Dieser Umstand eröffnet viele,<br />

teils ungeahnte Möglichkeiten für die<br />

Kombination mit Wein. Naheliegend sind<br />

natürlich charaktervolle Weißweine, die mit<br />

genügend Aroma aufwarten, um von den<br />

Tintenfisch-Gerichten nicht erschlagen zu<br />

werden. Gerade Weißweine aus natürlicher<br />

Vinifikation wissen mit zurückhaltender<br />

Frucht und oft eigenständiger Aromatik<br />

viele Tintenfisch-Gerichte zu begleiten.<br />

Auch kräftige Rosé-Weine können hier<br />

glänzen und sogar Rotwein ist beim Tintenfisch<br />

kein Sakrileg! Insbesondere, wenn er<br />

vorab gegrillt oder in besagter Weinart<br />

geschmort wurde.<br />

93<br />

2018 BANDOL ROSÉ<br />

Domaine Tempier, Provence,<br />

Frankreich<br />

Lachsrosa. Rote Beeren und feuchter<br />

Stein im Duft. Traubenzucker.<br />

Ölig am Gaumen, aber auch saftig<br />

und feinnervig, guter Grip, Körper<br />

und Extrakt harmonieren, mineralische<br />

Noten und eine sich zuspitzende<br />

Stoffigkeit geben dem<br />

Abklang Spannung. Ein sehr ernsthafter<br />

Rosé, der etwa zu Oktopus<br />

vom Grill passt.<br />

pinard-de-picard.de, € 25,50<br />

93<br />

2018 SANCT VALENTIN PINOT<br />

GRIGIO SÜDTIROL<br />

KG St. Michael-Eppan, Südtirol,<br />

Italien<br />

Leuchtendes, sattes Strohgelb. In<br />

der Nase nach kaltem Rauch, eleganter<br />

Holz-Unterton, dann sehr<br />

blumig, gelbfruchtig, nach nassem<br />

Stein. Zeigt am Gaumen eleganten<br />

Schmelz mit rassiger Säure, sehr<br />

lebendig, vibrierend, nussig, kompakt,<br />

zartbitteres Schwänzchen im<br />

Abgang, kommt salzig wieder.<br />

superiore.de, € 23,70<br />

92+<br />

2018 VERDICCHIO DI CASTEL-<br />

LI DI JESI CLASSICO SUPER-<br />

IORE DOCG<br />

Stefano Antonucci, Azienda<br />

Santa Barbara, Marche, Italien<br />

Zitrisch-frisch im Duft, noch recht<br />

verschlossen. Im Mund stoffig und<br />

hoch verdichtet bei moderatem<br />

Alkohol, geradeaus gebaut mit<br />

einer kultivierten, reifen Säure. Eine<br />

Stunde in der Karaffe kann nicht<br />

schaden.<br />

garibaldi.de, € 22,90<br />

94<br />

93<br />

92<br />

2018 GRAUE FREYHEIT<br />

Gernot & Heike Heinrich<br />

Gols, Burgenland<br />

Österreich<br />

Helles Kupferrot. Reife gelbe<br />

Tropenfrucht, Blütenhonig und<br />

kandierte Orangenzesten, feine<br />

Kräuterwürze. Saftig, weiße<br />

Fruchtnuancen, frisch strukturiert,<br />

mineralisch-zitronig, ein animierender<br />

Speisenbegleiter aus natürlichem<br />

Anbau und Vinifikation.<br />

gute-weine.de, € 28,–<br />

2018 NOA – NOAH OF ARENI<br />

Vayots Dzor<br />

Armenien<br />

Helles Granatrot. In der Nase<br />

betont fruchtig mit Noten von Kirschen,<br />

Himbeeren und Erdbeeren,<br />

dazu dezent Bittermandel und ein<br />

Hauch Würze. Am Gaumen elegant<br />

und recht schlank mit Noten von<br />

hellen Beeren sowie frischen,<br />

pfeffrigen Gewürznoten im etwas<br />

gerbstoffbetonten Abgang.<br />

schulerweine.de, € 20,50<br />

BLAUFRÄNKISCH<br />

KALKSTEIN 2019<br />

Claus Preisinger, Burgenland,<br />

Österreich<br />

Leuchtendes, kräftiges Rubingranat,<br />

violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Reife Kirschen, zart<br />

nach Veilchen, etwas Orangenzesten,<br />

Wiesenkräuter, einladendes<br />

Bukett. Saftig, frische Struktur,<br />

mineralisch, salzig, rote Herzkirschenfrucht<br />

im Abgang, lebendiger<br />

Speisenbegleiter.<br />

gute-weine.de, € 11, –<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

18 falstaff jun <strong>2021</strong>


93<br />

2019 MANZONI BIANCO<br />

»FONTANASANTA«<br />

Foradori, Trentino, Italien<br />

Komplexe, sich mit Luft entwickelnde<br />

Nase mit Noten von alpinen<br />

Kräutern, Zitrusfrüchten,<br />

weißen Blüten sowie Honig- und<br />

Wachsnuancen. Am Gaumen von<br />

einer präsenten, aber überaus<br />

milden Säure getragen. Schöner<br />

Schmelz, kräutriger, langer Nachhall.<br />

Perfekter Muschelwein.<br />

weinco.de, € 22,75<br />

93<br />

2015 VOUVRAY AOC LE MONT<br />

DEMI SEC<br />

Domaine Huet, Loire, Frankreich<br />

Leuchtendes Goldgelb, Silberreflexe.<br />

Reife gelbe Tropenfrucht,<br />

Nuancen von Quitten und Honig,<br />

feine mineralische Noten, zart<br />

rauchiger Touch, reifer Pfirsich<br />

unterlegt. Saftig, komplex und elegant,<br />

Ananas und Honig, integrierte<br />

Süße, bleibt sehr gut haften, mineralisch,<br />

im Abgang frischer, trockener<br />

und salziger, gute Länge.<br />

silkes-weinkeller.de, € 39,90<br />

91<br />

2019 SOAVE BORGOLETTO<br />

Fasoli Gino, Venezien, Italien<br />

Der Soave-Klassiker schlechthin<br />

passt zu Muscheln perfekt! Helles<br />

Grüngelb. In der Nase dezent mit<br />

Noten von Agrumen, Kräutern und<br />

mineralischen Nuancen. Am Gaumen<br />

frisch und ebenfalls zurückhaltend<br />

mit Zitronennoten und<br />

salzigen Noten im Nachhall.<br />

probiowein.de, € 7,75<br />

Zu den beliebtesten und meistkonsumierten<br />

Muscheln gehören<br />

die Miesmuscheln – sie<br />

existieren vom Nordostatlantik<br />

weit verteilt bis zum Pazifik.<br />

Für das Weinpairing mit Miesmuscheln<br />

gilt, was für alle anderen Muscheln gilt, die<br />

in einem Sud gekocht werden, etwa Venusoder<br />

Herzmuscheln. Der Sud selber spielt<br />

eine Rolle, klar, aber ebenfalls nicht außer<br />

Acht lassen sollte man die Herkunft des<br />

jeweiligen Gerichts. Zu Moules et Frites<br />

etwa kann man eigentlich nichts anderes als<br />

einen französischen, frischen Weißwein<br />

trinken, etwa einen Sauvignon Blanc oder<br />

MUSCHELN<br />

Trockene Weißweine sind zu Muscheln erste Wahl – sie<br />

begleiten ihr süßes Fleisch auf ideale Art und Weise.<br />

einen Chenin Blanc. Zu den italienischen<br />

Spaghetti alle Vongole hingegen empfiehlt<br />

es sich, eher zu einem Verdicchio oder<br />

einem frischen Soave zu greifen. Unabhängig<br />

von der Herkunft sind natürlich aber<br />

auch trockene Weißweine aus heimischen<br />

Gefilden für die Vermählung mit Muschelgerichten<br />

geeignet – von Riesling über<br />

Weißburgunder bis zum Grünen Veltliner.<br />

Werden Muscheln gebraten oder in der<br />

Schale auf dem Grill zubereitet, ändert sich<br />

ihr Pairing-Verhalten. Gebratene Jakobsmuscheln<br />

beispielsweise harmonieren<br />

perfekt mit einem molligen Chardonnay<br />

aus dem Barriquefass.<br />

<<br />

94<br />

CHARDONNAY RESERVE 2018<br />

Weingut Bründlmayer, Kamptal,<br />

Österreich<br />

Helles Goldgelb, Silberreflexe. Zart<br />

reduktive Nuancen, feine Holzwürze,<br />

ein Hauch von Feuerstein und<br />

gelber Tropenfrucht. Straff, elegant,<br />

feine Steinobstnuancen,<br />

finessenreiche Säurestruktur, ausgewogen,<br />

bleibt gut haften, bereits<br />

gut zugänglich, ein facettenreicher<br />

Speisenbegleiter, beispielsweise zu<br />

gebratenen Jakobsmuscheln.<br />

oesiwein.de, € 29,99<br />

93<br />

2018 SAVENNIÈRES LES<br />

VIEUX CLOS<br />

Nicolas Joly, Loire, Frankreich<br />

Leuchtendes Goldgelb, zarte Orangenreflexe.<br />

Kräuterwürzig-brotig<br />

unterlegte Nuancen von reifer Quitte,<br />

etwas Mango und Blütenhonig,<br />

dunkle Mineralität, changierend<br />

zwischen Brioche und Schieferwürze.<br />

Reife Fruchtnuancen, feine,<br />

lebendige Säurestruktur, zart herb<br />

nach Grapefruit, salzige Noten,<br />

sehr gute Länge, Akazienhonig im<br />

Nachhall. weinco.de, € 35,65<br />

91<br />

SYDRE ARGELETTE 2019<br />

Eric Bordelet, Normandie,<br />

Frankreich<br />

In der Normandie wird zur Zubereitung<br />

des Miesmuschel-Suds gerne<br />

Cidre verwendet. Er begleitet auch<br />

die Speise perfekt. Der Argelette<br />

von Eric Bordelet gehört zu den<br />

absoluten Spitzenprodukten. Feine<br />

klare Aromatik mit mineralischen<br />

Nuancen. Am Gaumen wunderbar<br />

ausbalanciert und bemerkenswert<br />

langanhaltend.<br />

wein-kreis.de, € 15, –<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

19


wein / DIE BESTEN ZU SEAFOOD<br />

SEEIGEL & CO.<br />

Ausgefallenes Seafood liegt im Trend – allen voran der<br />

stachlige Seeigel. Eine Pairing-Herausforderung!<br />

95<br />

2010 AVIZOISE BLANC DE<br />

BLANCS CHAMPAGNE EXTRA<br />

BRUT<br />

Agrapart & Fils, Champagne,<br />

Frankreich<br />

Kreidig im Duft, feine erste Tertiäraromen,<br />

im Mund mit zartem<br />

Mousseux, einer durchdringenden<br />

taktilen MIneralität und delikatem<br />

Säurezug. Ein gehaltvoller Champagner,<br />

der dennoch unbeschwert<br />

wirkt durch seine Struktur und<br />

seine trockene Abstimmung.<br />

kierdorfwein.de, € 106,90<br />

Der Genuss von Seeigeln ist in<br />

manchen Ländern ein wahrer<br />

Kult. Für viele sind sie eine<br />

unvergleichliche Delikatesse,<br />

die intensiv nach Meer<br />

schmeckt. Die Intensität des Seeigels ist es<br />

auch, die ihn zu einem nicht ganz leicht zu<br />

vermählenden Partner macht. In Apulien<br />

oder auf Sizilien etwa werden die Rogen<br />

der »Ricci di mare« gerne mit Pasta genossen.<br />

Es gibt einschlägige Lokale, die fast<br />

nichts anderes servieren. Begleitend empfehlen<br />

sich kräftige Weißweine, etwa solche<br />

aus der ursprünglich aus Apulien stammenden<br />

und auf Sizilien viel kultivierten Rebsorte<br />

Grillo. Dabei handelt es sich um eine<br />

autochthone Varietät, die alkoholreiche,<br />

extraktreiche Weine hervorbringt, die mit<br />

der Kraft der Seeigel-Rogen gut mithalten<br />

können. Nahe verwandt mit den Seeigeln<br />

sind übrigens die Seegurken – in Asien<br />

werden diese als rare Delikatessen ge -<br />

handelt.<br />

Neben Seeigeln gelten bei uns auch die<br />

Meeresschnecken als Rarität – obwohl diese<br />

etwa in eine klassische spanische Paella<br />

gehören. Meeresschnecken werden ähnlich<br />

wie Muscheln mit trockenen Weißweinen<br />

oder aber je nach Zubereitungsart mit<br />

leichteren Rotweinen kombiniert.<br />

94+<br />

2011 XI. TRIUMVIRAT GRANDE<br />

CUVÉE BRUT<br />

Sekthaus Raumland,<br />

Rheinhessen, <strong>Deutschland</strong><br />

Präsentiert sich mit Tiefe und subtiler<br />

Kraft, wunderbar nuanciert<br />

und fokussiert. Feine Briochenote<br />

und Würze, ein Hauch helle Frucht<br />

und Blüte, kalkige Mineralik. Am<br />

Gaumen dicht, intensiv und doch<br />

feinkomplex. Feine Perlage.<br />

Steinobst und saftige Zitrusfrucht.<br />

Salzig-mineralische Säurestruktur.<br />

koelner-weinkeller.de, € 49,–<br />

<<br />

94<br />

2019 VILLA GEMMA CERA-<br />

SULO D’ABRUZZO SUPERIORE<br />

Masciarelli, Abruzzen, Italien<br />

Zeigt ein intensives Kirschrosa mit<br />

brillantem Reflex im Glas. Einladende,<br />

fruchtig-komplexe Nase,<br />

leicht würzig, satte junge Kirsche,<br />

Waldbeeren, Blutorangen-Saft.<br />

Ausgewogen auch am Gaumen,<br />

gut abgestimmt, schöne Balance<br />

zwischen Frucht und Säure, gute<br />

Länge, schönes Spiel.<br />

callmewine.de, € 11,90<br />

92 – 94<br />

2019 SAUVIGNON BLANC<br />

SÜDSTEIERMARK DAC<br />

GAMLITZ<br />

Familienweingut Sattlerhof,<br />

Südsteiermark, Österreich<br />

Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Reife Stachelbeeren, feiner Cassistouch,<br />

Nuancen von Grapefruitzesten,<br />

etwas Wiesenkräuter. Saftig,<br />

weißer Pfirsich, finessenreich<br />

strukturiert, salzig und animierend,<br />

leichtfüßiger Speisenbegleiter,<br />

vielseitig einsetzbar.<br />

sattlerhof.at, € 16,90<br />

92<br />

2020 SAUVIGNON BLANC<br />

GUTSWEIN SÜDSTEIERMARK<br />

DAC<br />

Tement, Südsteiermark,<br />

Österreich<br />

Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Nuancen von frischen Stachelbeeren,<br />

ein Hauch von Cassis, gelber<br />

Apfel, etwas Grapefruit. Saftig, elegant,<br />

feine Kräuterwürze, Nuancen<br />

von Birne, dezenter Säurebogen,<br />

ein Hauch von Mango im Nachhall.<br />

tement.at, € 12, –<br />

92<br />

GRAPPOLI DEL GRILLO 2017<br />

Marco de Bartoli,<br />

Sizilien, Italien<br />

Eigenständiges Bukett mit Noten<br />

von Zitrusfrüchten wie Bergamotte<br />

und Mandarine, dazu kräutrige<br />

sowie mineralische Nuancen.<br />

Entwickelt sich mit Luft. Am Gaumen<br />

von schöner Harmonie mit gut<br />

integrierter Säure, spürbarer, passender<br />

Herbe und langem Nachhall.<br />

Ein eigenständiger Grillo, der<br />

gut zu kräftigen Gerichten passt.<br />

vinigrandi.de, € 22, –<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

20 falstaff jun <strong>2021</strong>


Sei<br />

Gut Zu<br />

Dir<br />

St. PrimuS<br />

heilwaSSer<br />

Es unterstützt<br />

natürlich die<br />

Verdauung und dient<br />

so traditionell<br />

dem körperlichen<br />

Wohlbefinden.<br />

www.stprimus.de<br />

adelholzener primus heilQuelle: Traditionell angewendet – zur Unterstützung der Funktion von Magen und Darm – zur Unterstützung<br />

der Harnausscheidung. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie das Etikett oder fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.


wein / DIE BESTEN ZU SEAFOOD<br />

ALGEN UND KÜSTENGEMÜSE<br />

Seafood beschränkt sich nicht mehr nur auf tierische<br />

Delikatessen. Algen & Co. sind auf dem Vormarsch!<br />

In der japanischen Küche gehören<br />

Algen zur Grundausstattung. Sie<br />

finden Verwendung als Noriblätter<br />

beim Sushi und sind Grundlage<br />

von Saucen, Suppen und Salaten.<br />

Ihr Umami-Geschmack ist köstlich und<br />

unübertroffen. Dank dem Sushi- und<br />

Japanboom kommen auch wir Europäer<br />

zusehends auf den Geschmack von Gemüse<br />

aus dem Meer und von seinen Ufern! Im<br />

Trend ist vegetarisches Seafood auch in der<br />

Spitzengastronomie. Der würzige Meeresspargel<br />

oder -fenchel beispielsweise ist nicht<br />

nur köstlich, sondern durch sein Aussehen<br />

auch sternewürdig. Auch wenn Algen oder<br />

94<br />

2017 CHINON ROUGE AOC LA<br />

CROIX BOISSÉE<br />

Bernard Baudry, Touraine, Loire,<br />

Frankreich<br />

Rubingranat, violette Reflexe, breiterer<br />

Wasserrand. Feinwürzig<br />

unterlegte, reife Herzkirschfrucht,<br />

Nuancen von Tabak, Velours und<br />

Trockenkräutern, etwas Schokolade,<br />

Lakritze. Saftig, elegant, feine<br />

Waldbeerfrucht, runde Tannine,<br />

frische Säurestruktur, dezenter<br />

Gerbstoff, kreidig-tuffiger Nachhall.<br />

weinpalais.de, € 27,90<br />

Küstengemüse auf einer klassischen Seafood-Platte<br />

natürlich nichts verloren haben,<br />

gehören sie heute zu den wichtigen Nahrungsmitteln<br />

aus dem Meer – nicht nur, was<br />

ihren Nährwert, sondern auch, was den<br />

Geschmack betrifft. Die vielfältigen Charaktere<br />

von Meerwasser- und Muschelaromen<br />

bis hin zu Fisch- und Krustentiergeschmack<br />

eröffnen nicht nur viele Möglichkeiten<br />

in der Küche, sondern auch in der<br />

Kombination mit den passenden Weinen.<br />

Oxidative Weine wie Sherry oder der Reiswein<br />

Sake können hier ebenso brillieren<br />

wie kräftige, dunkelfruchtige Rotweine<br />

oder weiße Preziosen.<br />

<<br />

93<br />

2017 OPUS EXIMIUM NO. 30<br />

Albert Gesellmann,<br />

Mittelburgenland, Österreich<br />

Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Zarte Blutorangenzesten sind<br />

unterlegt, Tabaknuancen, dunkles<br />

Waldbeerkonfit, Brombeerfrucht,<br />

kräutrig. Saftig, elegant, engmaschig,<br />

schwarze Beerenfrucht,<br />

extraktsüß, mineralisch, feinwürzig<br />

im Rückgeschmack, vielseitiger<br />

Speisenbegleiter.<br />

zweigeltundco.de, € 22, –<br />

93<br />

SHERRY FINO INOCENTE<br />

SINGLE VINEYARD<br />

Valdespino, Jerez, Spanien<br />

Leuchtendes Goldgelb, Silberreflexe.<br />

Rauchig-würzig unterlegte<br />

Mandelnote, nussiger, feiner Hefetouch,<br />

ein Hauch von Bergamotte.<br />

Straff, dunkle Mineralik, nussiger<br />

Kern, guter, knochentrockener Stil,<br />

verfügt über gute Länge. Ein echter<br />

Klassiker und Allrounder zu<br />

Meeres-Spezialitäten, insbesondere<br />

mit intensivem Geschmack.<br />

vinos.de, € 18,95 (0,75 l)<br />

92<br />

2018 CRASTO SUPERIOR<br />

BRANCO<br />

Quinta do Crasto, Douro,<br />

Portugal<br />

Helles Gelbgrün, Silberreflexe. Zart<br />

ätherische Nuancen, Anklänge von<br />

Tannenwipfeln und reifer Ananas,<br />

mit etwas Blütenhonig unterlegt.<br />

Saftig, elegant, gute Komplexität<br />

und frische, weiße Fruchtnuancen<br />

am Gaumen, bleibt gut haften,<br />

mineralisch, mit Länge ausgestattet,<br />

feine Fruchtsüße im Nachhall.<br />

cityandmore.de, € 18, – (2017)<br />

91<br />

SAKE DASSAI 39<br />

Dassai, Yamaguchi, Japan<br />

Sake ist wie Algen aus der japanischen<br />

Kulinarik nicht wegzudenken<br />

– und die beiden sind ein<br />

echtes Traumpaar! Der Dassai 39<br />

zeigt recht intensive Aromen von<br />

reifen exotischen Früchten sowie<br />

Obst und Trauben – wirkt fast wie<br />

ein regulärer Weißwein. Am Gaumen<br />

ist er trocken mit wunderbarem<br />

Umami-Charakter. Pflaumen-<br />

& Traubennoten im Abgang.<br />

japan-gourmet.com, € 29, – (0,3 l)<br />

90<br />

2019 ZWEIGELT NEUSIEDLER-<br />

SEE DAC<br />

Hannes Reeh, Andau,<br />

Burgenland, Österreich<br />

Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, breitere Randaufhellung.<br />

Zart rauchig unterlegte, rote<br />

Kirschfrucht, feine Kräuterwürze,<br />

mit dezentem Brombeerkonfit<br />

unterlegt. Mittlere Komplexität,<br />

rotes Waldbeerenkonfit, dezente<br />

Tannine, frisch strukturiert, etwas<br />

Nougat im Kern, fruchtiger Nachhall.<br />

weindotcom.de, € 7,95<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

22 falstaff jun <strong>2021</strong>


UBS<br />

DIE ZUKUNFT DER ERDE<br />

LIEGT IN UNSERER HAND<br />

Tobias Vogel, verantwortlich für das deutsche Wealth-Management-Geschäft<br />

bei UBS, erklärt im Interview, wie Investoren mit raschem Handeln und<br />

klimasmarten Anlagen die Erde für künftige Generationen schützen können.<br />

ADVERTORIAL Fotos: © Rene Spalek; beigestellt<br />

H<br />

err Vogel, warum müssen wir<br />

mit Blick auf den Klimawandel<br />

schleunigst handeln?<br />

TOBIAS VOGEL Im vergangenen<br />

Jahrhundert hat sich unser globaler Lebensstandard<br />

kontinuierlich verbessert. Wir<br />

haben heute eine fast doppelt so hohe<br />

Lebenserwartung, nur noch halb so viele<br />

Menschen in extremer Armut und einen<br />

technologischen Fortschritt, der uns<br />

Zugang zu allen wichtigen Gütern und<br />

Dienstleistungen bietet. Doch all dies hat<br />

seinen Preis: die Erderwärmung. Sie geht<br />

mit Waldbränden, Stürmen und Überflutungen,<br />

dem Verlust natürlicher Ressourcen<br />

und erheblichen Gesundheitsrisiken einher.<br />

2020 kostete uns das rund 286 Milliarden<br />

Dollar weltweit – ein trauriger Rekord.<br />

Investoren könnten die Bekämpfung des<br />

Klimawandels erheblich beeinflussen.<br />

Warum?<br />

TOBIAS VOGEL Es ist günstiger, in die Eindämmung<br />

des Klimawandels zu investieren,<br />

als mit seinen Folgen zu leben – und damit<br />

rücken Investoren in den Fokus. UBS<br />

beschäftigt sich bereits seit über 30 Jahren<br />

mit Umweltschutz, mittlerweile sind nachhaltige<br />

Anlagen unsere bevorzugte Empfehlung<br />

für Privatkunden. Doch noch ist das<br />

Volumen zu gering, um den Klimawandel<br />

wirkungsvoll zu begrenzen. Es ist aber in<br />

den vergangenen Jahren jährlich um etwa<br />

25 Prozent gestiegen und das schürt Hoffnung.<br />

Gleichzeitig gibt es immer mehr<br />

Schlüsseltechnologien, die dem Klimawandel<br />

entgegenwirken und damit auch attraktive<br />

Chancen für Anleger bieten.<br />

Können Sie ein Beispiel nennen?<br />

TOBIAS VOGEL Nehmen wir das Beispiel<br />

Luftverschmutzung, heute die vierthäufigste<br />

Todesursache weltweit, denn sie bedingt<br />

Krebs, Atemwegs- und Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen. Die medizinische Behandlung<br />

klima- und umweltbedingter Krankheiten<br />

wird also tendenziell an Bedeutung<br />

gewinnen. Weitere Auswirkungen des Klimawandels<br />

auf die menschliche Gesundheit<br />

sind extreme Hitze in Großstädten und die<br />

Möglichkeit einer stärkeren Verbreitung<br />

von Infektionskrankheiten durch Insekten<br />

bei steigenden Temperaturen. Anleger können<br />

Investitionen in neue Behandlungsmöglichkeiten,<br />

Medikamente und Geräte für<br />

»Klimakrankheiten« oder Stadtplanungslösungen<br />

und Technologien für intelligente<br />

Als weltweit führender Vermögensverwalter mit<br />

Niederlassungen in Düsseldorf, Berlin, Frankfurt,<br />

Hamburg, München und Stuttgart ist es die oberste<br />

Priorität der UBS, das Vermögen ihrer Kunden<br />

langfristig zu schützen.<br />

Tobias Vogel<br />

(Head Wealth<br />

Management<br />

Germany).<br />

Städte in Erwägung ziehen. Diese Entscheidungen<br />

könnten sich als gute langfristige<br />

Investitionen erweisen – sowohl für das<br />

Klima als auch die Rendite. Dies ist jedoch<br />

nur ein Beispiel, denn auch klimafreundliche<br />

Anlageentscheidungen müssen immer<br />

von den finanziellen Zielen und Interessen<br />

eines jeden Kunden her gedacht werden.<br />

Genau darum geht es auch beim ersten<br />

Beratungsgespräch, zu dem wir gerne in<br />

unsere Niederlassungen einladen.<br />

Herr Vogel, vielen Dank für den Austausch!<br />

INFO<br />

Weitere Informationen unter<br />

ubs.com/de<br />

jun <strong>2021</strong> falstaff 23


wein / BORDEAUX-JAHRGANG 2020<br />

BORDEAUX-JAHRGANG 2020:<br />

ENDE GUT,<br />

ALLES GUT!<br />

Abenddämmerung bei Château<br />

Lafaurie-Peyraguey in Sauternes,<br />

heute im Besitz des Schweizer<br />

Unternehmers Silvio Denz.<br />

Foto: Château Lafaurie Peyraguey<br />

24 falstaff jun <strong>2021</strong>


Nach einem hervorragenden Jahrgang 2018 und einem außergewöhnlichen<br />

Jahrgang 2019 reiht sich 2020 in eine Trilogie von Spitzenjahren ein, wie sie<br />

Bordeaux zuletzt zwischen 1988 und 1990 erleben durfte. Und dabei hatte<br />

dieses Jahr zunächst alles andere als vielversprechend begonnen …<br />

TEXT PETER MOSER<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

25


wein / BORDEAUX-JAHRGANG 2020<br />

spricht damit etwas aus, was dieses Jahr<br />

von vielen Kellermeistern auf die eine oder<br />

andere Weise zu hören ist: Alle sind von der<br />

Qualität der aktuellen Weine überrascht.<br />

Aber blicken wir zunächst noch einmal<br />

kurz zurück auf das letzte Jahr …<br />

Dem Jahr 2020 ist natürlich<br />

längst eine Sonderstellung in<br />

den Geschichtsbüchern<br />

sicher – generell, aber ganz im<br />

Besonderen auch im Bordelais.<br />

Es war – natürlich – das Jahr, in dem Covid<br />

vieles anders laufen ließ als üblich, ein Jahr,<br />

in dem zudem das Wetter verrückt spielte,<br />

und somit eines, das die Winzer vor zahlreiche<br />

Fleißaufgaben stellte. Doch »Ende<br />

gut, alles gut«, lässt sich heute sagen – denn<br />

mit der erreichten Qualität können die<br />

Winzer in allen Appellationen gut leben.<br />

»2020 war in mancherlei Hinsicht zum<br />

Vergessen«, so Aymeric de Gironde von<br />

Château Troplong Mondot. »Aber letztlich<br />

doch ein Jahrgang, von dem wir uns einiges<br />

weglegen werden müssen.« De Gironde, der<br />

2017 von Cos d’Estournel nach Saint-Émilion<br />

gekommen war, ist sicher, dass er mit<br />

2020 einen Wein in den Fässern liegen hat,<br />

der so gut ist wie keiner zuvor. Und er<br />

Jacques Thienpont von Le<br />

Pin in Pomerol ist sichtlich<br />

zufrieden mit 100 <strong>Falstaff</strong>-<br />

Punkten für den 2020er.<br />

EXTREM, ABER OHNE EXTREME<br />

Der Wettergott hatte 2020 für die Bordelaiser<br />

Weinbaugebiete so ziemlich alles im<br />

Programm. Das Angebot reichte von jeder<br />

Menge Regen im Frühjahr über Hagel und<br />

Spätfrost bis zu einer fast zweimonatigen<br />

Dürreperiode, unterlegt mit dem Auftreten<br />

der gefürchteten Pilzkrankheit Mehltau,<br />

Stürmen von heißer Wüstenluft und<br />

weiteren Wetterkapriolen. Und weil<br />

Bordeaux zudem ein weit ausgedehntes<br />

Anbaugebiet ist, waren die Rahmenbedingungen<br />

von Appellation zu Appellation in<br />

beträchtlichem Maße unterschiedlich. Dazu<br />

kommt, dass die Böden aufgrund ihrer<br />

geologischen Zusammensetzung recht<br />

verschieden auf die Niederschlagsereignisse<br />

reagieren, die Drainagen wiederum haben<br />

auf das Wachstum der Trauben einen<br />

direkten Einfluss.<br />

Auch wenn in sämtlichen Regionen<br />

am Ende des Tages sehr gute Ergebnisse<br />

erreicht werden konnten, so wurden im<br />

Jahr 2020 die spezifischen Witterungsereignisse<br />

ganz besonders ausschlaggebend,<br />

was den Stil der Weine betrifft. Man muss<br />

also in diesem Jahr etwas genauer auf die<br />

Details eingehen, um verstehen zu können,<br />

wo die teilweise wirklich frappanten<br />

Unterschiede herkommen und wie diese<br />

qualitativ einzuordnen sind.<br />

Der auffälligste Punkt ist dabei die<br />

Alkoholausbeute, die in der Parade region<br />

Pauillac im Médoc im Jahr 2020 bei etwa<br />

13 Prozent liegt und damit deutlich<br />

geringer ausgefallen ist als in den beiden<br />

Jahren davor, während der Wert im<br />

Pessac-Léognan im Süden der Stadt<br />

Bordeaux bei den Rotweinen muntere<br />

14,5 Prozent erreicht – und dies bei nahezu<br />

identischen Ernteterminen.<br />

WECHSELHAFTER RAHMEN<br />

Der Winter 2019/2020 war im Bordelais<br />

von starken Niederschlägen gekennzeichnet,<br />

dennoch gestalteten sich Januar und<br />

Februar 2020 vergleichsweise mild mit<br />

trockenen Phasen, was den Winzern die<br />

Fotos: Château Le Pin, Château Phélan Ségur, beigestellt<br />

26 falstaff jun <strong>2021</strong>


Möglichkeit zum Rebschnitt und zu anderen<br />

Vorbereitungsarbeiten in den Weinbergen<br />

bot. Die folgenden Regenfälle von März bis<br />

Juni sollten dann sämtliche Rekorde<br />

brechen. Der Austrieb der Reben erfolgte<br />

ungewöhnlich früh, und als Frankreich<br />

durch die Covid-Pandemie am 17. März in<br />

den ersten Lockdown gezwungen wurde,<br />

war in den Weingärten nahezu wucherndes<br />

Wachstum zu beobachten. In den Nächten<br />

des 25. und 26. März kam es in vielen<br />

Anlagen zu Frostschäden, welche die am<br />

weitesten gewachsenen Triebe beschädigten.<br />

Einmal mehr kamen Strohballen, Heizkerzen<br />

und andere Techniken zum Einsatz, um<br />

die späten Frostnächte zu überstehen, mit<br />

denen man schon in den letzten Jahren<br />

unliebsame Bekanntschaft gemacht hatte –<br />

so übrigens auch wieder im April <strong>2021</strong>.<br />

Ende April 2020 hingegen stiegen die<br />

Temperaturen auf bis zu 26 Grad Celsius an,<br />

ab dem 20. April mussten deshalb viele<br />

Weingüter zusätzliches Personal anheuern,<br />

um des rasanten Pflanzenwachstums Herr zu<br />

werden. Die Teams arbeiteten da bereits<br />

unter erschwerten, aber den neuen Sicherheitsregeln<br />

entsprechenden Bedingungen.<br />

DER NEUE JAHRGANG<br />

BRINGT SOWOHL<br />

SPITZENQUALITÄTEN<br />

ALS AUCH WIEDER<br />

SEHR ATTRAKTIVE<br />

EN-PRIMEUR-PREISE.<br />

Keine Zigarren, sondern edler<br />

Rotwein von den besten<br />

Pomerol-Gütern des Hauses<br />

Moueix in Libourne war<br />

Inhalt dieser Phiolen.<br />

In den ersten elf Maitagen fielen nun<br />

Regenmengen, die jenen von zwei Monaten<br />

entsprachen, die Böden waren völlig<br />

durchweicht, das Arbeiten in den Weinbergen<br />

schwierig. Danach ereignete sich das<br />

erste kleine Wein-Wunder des Jahres: Warme<br />

und dann auch trockene Bedingungen<br />

schufen zwischen 10. und 25. Mai ein<br />

vierzehn tägiges optimales Zeitfenster für die<br />

Blüte, die zwei Wochen früher erfolgte als<br />

üblich. Anfang Juni sorgte dann allerdings<br />

erneut feuchtes Wetter für Mehltaugefahr.<br />

Mit dem 20. Juni schwenkte das Wetter<br />

glücklicherweise erneut auf trocken und<br />

heiß um und es folgte eine fast zweimonatige<br />

Trockenperiode. Mitte August<br />

unterbrachen kräftige<br />

Gewitter diese<br />

Phase,<br />

<<br />

Das bezaubernde Château<br />

Phélan Ségur in Saint-<br />

Estèphe erzeugt einen der<br />

verlässlichsten Crus Bourgeois.<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

27


wein / BORDEAUX-JAHRGANG 2020<br />

<<br />

Die Appellation Pauillac stellt auch im<br />

Jahr 2020 einige der Stars, die man<br />

sich nicht entgehen lassen sollte.<br />

<<br />

die den Reben bereits massiven Stress<br />

verursacht hatte, unter etwas kühleren<br />

Bedingungen färbten die Trauben daraufhin<br />

gut um. Die Ernte der roten Trauben<br />

erfolgte im September unter besten<br />

Wetterbedingungen und war so früh<br />

abgeschlossen wie selten zuvor.<br />

PESSAC-LÉOGNAN UND GRAVES<br />

Bei den Weißweinen zeigt sich eine exzellente<br />

Balance, sie sind von intensiver Frucht<br />

und Komplexität am Gaumen geprägt und<br />

mit guter Frische ausgerüstet, die den<br />

DIE SPITZEN-<br />

ROTWEINE DER<br />

JÜNGEREN BORDEAUX-<br />

GENERATION SIND<br />

BEREITS NACH EINIGEN<br />

JAHREN SEHR GUT<br />

ANTRINKBAR.<br />

Die Zahl der biozertifizierten Betriebe in<br />

Bordeaux wächst von Jahr zu Jahr. Château<br />

Guiraud in Sauternes ist bereits seit 2011 bio.<br />

kühlen Nächten geschuldet ist. Die Weißweinlese<br />

begann um den 19. August für den<br />

Sauvignon Blanc und endete bereits am<br />

4. September mit den letzten Sémillons.<br />

Durch die sommerliche Hitze und Trockenheit<br />

waren die Traubenschalen sehr dick<br />

und reich an exotischen Fruchtaromen, die<br />

Weine zeigen eine gute Frische und salzige<br />

Nuancen im Nachhall. In den ersten beiden<br />

Septemberwochen setzte in Pessac-Léognan<br />

heißer, kräftiger Wind ein, den mancher<br />

Winzer gar als »Wüstensturm« bezeichnete.<br />

Die Beeren der Trauben begannen zusehends<br />

zu schrumpfen.<br />

Die Ernte der Rotweine begann in<br />

Pessac-Léognan mit dem Merlot ab dem<br />

10. September, der Cabernet Sauvignon<br />

folgte eine Woche später, und die Lese war<br />

zum Ende des Monats abgeschlossen. Die<br />

Alkoholausbeute ist hier deutlich höher<br />

ausgefallen als im Médoc, die Rotweine<br />

werden im gefüllten Zustand über 14 Prozent,<br />

manche sogar über 14,5 Prozent<br />

Alkohol liegen, was nicht zuletzt dem<br />

höheren Anteil von Merlot in den Cuvées<br />

der Grands Vins zu verdanken ist. Fabien<br />

Teitgen, der mit 2020 seinen 25. Jahrgang<br />

für Château Smith Haut Lafitte vinifizierte,<br />

fasst seine Eindrücke so zusammen: »Die<br />

Fotos: Chateau Giraud, beigestellt<br />

28 falstaff jun <strong>2021</strong>


BEST OF<br />

LINKES UFER<br />

97 – 99 CHÂTEAU MOUTON ROTHSCHILD 2020<br />

Pauillac<br />

Im Jahr 2020 am linken Ufer Primus inter Pares.<br />

chateau-mouton-rothschild.com<br />

96 – 98 CHÂTEAU DUCRU-BEAUCAILLOU 2020<br />

Saint-Julien<br />

Die Wiederentdeckung des feinen Clarets.<br />

chateau-ducru-beaucaillou.com<br />

96 – 98 CHÂTEAU LAFITE ROTHSCHILD 2020<br />

Pauillac<br />

Pauillac pur, finessenreich und voller Facetten.<br />

lafite.com<br />

96 – 98 CHÂTEAU PICHON COMTESSE 2020<br />

Pauillac<br />

Einmal mehr die verführerische Königin der Herzen.<br />

pichon-comtesse.com<br />

95 – 97 CHÂTEAU DURFORT-VIVENS 2020<br />

Margaux<br />

Der aktuell größte Amphorenkeller der Welt.<br />

gc-lurton-estates.com<br />

95 – 97 CHÂTEAU LÉOVILLE LAS CASES<br />

Saint-Julien<br />

Der zu Recht als Premier-Anwärter gehandelte.<br />

domaines-delon.com<br />

95 – 97 CHÂTEAU LÉOVILLE POYFERRÉ<br />

Saint-Julien<br />

Würzig und elegant, der stoffigste der drei Léovilles.<br />

leoville-poyferre.fr<br />

95 – 97 CHÂTEAU LYNCH-BAGES, Pauillac<br />

Von der Familie Cazes zum Kultwein entwickelt.<br />

jmcazes.com<br />

95 – 97 CHÂTEAU MARGAUX, Margaux<br />

Immer der seidigste Premier Grand Cru Classé.<br />

chateau-margaux.com<br />

95 – 97 CHÂTEAU MONTROSE, Saint-Estèphe<br />

Erlebt zuletzt eine enorme Qualitätsrenaissance.<br />

chateau-montrose.com<br />

95 – 97 CHÂTEAU PALMER, Margaux<br />

Vorreiter des organischen Weinbaues im Margaux.<br />

chateau-palmer.com<br />

sehr sommerlichen Bedingungen zu Beginn<br />

der Weinlese zwangen uns, das übliche<br />

Vorgehen zu adaptieren: Die weißen<br />

Trauben wurden nur am Vormittag bis elf<br />

Uhr gelesen, denn den heißen Tagen mit<br />

30 Grad Celsius folgten stets kühle Nächte<br />

mit maximal zehn Grad, was dazu beigetragen<br />

hat, das Säurepotenzial und die<br />

aromatische Frische zu erhalten.« Und<br />

weiter: »Bei den roten Sorten führten diese<br />

Bedingungen zu einem kompakteren und<br />

homogeneren Ausreifen der Trauben. Die<br />

einzelnen Beeren waren recht klein, und der<br />

Regen am Ende des Septembers kam zu<br />

spät, als dass davon die Beeren angeschwollen<br />

wären, trug aber dennoch dazu bei, die<br />

mächtigen Tannine etwas abzuschwächen.«<br />

LEICHTFÜSSIGES MÉDOC<br />

Der dem Jahrgang 2020 vorangegangene<br />

Winter verlief im Médoc ausgesprochen<br />

mild, auch der Frühling war gleichermaßen<br />

recht mild und feucht. Von Mitte Juni<br />

bis Mitte August gab es so gut wie keinerlei<br />

Niederschlag. Zwischen dem 12. und<br />

dem 16. August suchten Hitzegewitter das<br />

Médoc heim, die ein Ende der Trockenheit<br />

brachten. Anfang September war es tagsüber<br />

sehr heiß, die Nächte hingegen waren<br />

kühl. Mitte September begannen die Temperaturen<br />

zu fallen, und der Regen kehrte<br />

zurück. Daher wurde die Rotweinernte<br />

ELEGANT UND<br />

FRISCH: DIE 2020ER<br />

AUS DEM MÉDOC<br />

PRÄSENTIERTEN SICH<br />

ALS »NEW CLARETS« –<br />

LEICHTFÜSSIG UND MIT<br />

REIFEPOTENZIAL.<br />

nicht allzu lange hinausgezögert, der Merlot<br />

wurde ab dem 14. September und somit<br />

etwa zehn Tage früher als üblich in die<br />

Keller geholt, der Cabernet Sauvignon wurde<br />

in der letzten Septemberwoche gelesen.<br />

Das Jahr war mit seinem dauernden<br />

Auf und Ab für die Winzer nicht leicht zu<br />

gestalten, Austrieb und Blüte passierten<br />

zwei Wochen früher als üblich und brachten<br />

eine Gefährdung durch Spätfröste mit<br />

sich, der feuchte Frühsommer war vom<br />

gefürchteten Mehltau, der den Weingärten<br />

bereits 2018 stark zugesetzt hatte, begleitet.<br />

Da die Trauben des Jahrgangs durch<br />

die Hitze klein waren, präsentierten sich<br />

die Moste der Rotweine sehr tief in der<br />

Farbe, die phenolischen Komponenten und<br />

Tannine sehr kräftig ausgeprägt. Deren<br />

Werte lagen sogar über jenen von 2019.<br />

Für den Winzer war es nicht notwendig,<br />

<<br />

95 – 97 CHÂTEAU PICHON BARON, Pauillac<br />

Das Flaggschiff der AXA-Gruppe im Médoc.<br />

pichonbaron.com<br />

* 95 – 97 Château Latour, nimmt nicht am<br />

Subskriptionssystem teil.<br />

Klein, aber fein: In Saint-Julien teilen sich elf namhafte<br />

Grands Crus Classés die 900 Hektar Rebland.<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

29


wein / BORDEAUX-JAHRGANG 2020<br />

Die edelsüßen Weine aus<br />

Sauternes und Barsac<br />

zeigen Frucht, Balance<br />

und Eleganz.<br />

BEST OF<br />

RECHTES UFER<br />

98 – 100 CHÂTEAU LE PIN 2020<br />

Pomerol<br />

Le Pin entsteht auf eisenhaltigem Kiesboden auf<br />

der winzigen Fläche von zwei Hektar in Pomerol.<br />

(Keine Internetpräsenz.)<br />

98 – 100 CHÂTEAU LAFLEUR 2020, Pomerol<br />

Biozertifiziert arbeitet die Familie Guinaudeau mit<br />

der Präzision von Schweizer Uhrmachern.<br />

chateaulafleur.fr<br />

AUCH DIE<br />

SÜSSWEINE DES<br />

JAHRGANGS 2020<br />

VERSPRECHEN MIT<br />

VIEL FRUCHT UND<br />

ELEGANZ GROSSE<br />

TRINKFREUDE.<br />

<<br />

stark zu extrahieren, ganz im Gegenteil:<br />

Es war Zurückhaltung geboten, wenn<br />

man sich nicht zu viel Gerbstoff einhandeln<br />

wollte. Im Ergebnis hält der Jahrgang 2020<br />

farbtiefe Rotweine bereit, die zwischen 13<br />

und 13,5 Prozent Alkohol aufweisen, also<br />

etwas weniger kräftig ausfallen werden als<br />

die letzten beiden Jahrgänge. Die Tannine<br />

sind enorm, dabei aber reif und von einer<br />

saftigen Frucht verdeckt. Auch deswegen<br />

wirken die Jungweine bereits sehr harmonisch,<br />

sie werden sehr gutes Lagerpotenzial<br />

mitbringen.<br />

RECHTES UFER<br />

Die beiden Topappellationen des rechten<br />

Ufers, Pomerol und Saint-Émilion, haben<br />

mit 2020 einen sensationellen Jahrgang im<br />

Keller, denn hier kamen die beim letztjährigen<br />

Niederschlagsverlauf vorteilhaften<br />

Böden aus Sand und Kalkstein optimal zum<br />

Tragen. Von den besten Terroirs kommen<br />

daher 2020 absolute Spitzenweine mit<br />

Saft und Kraft, die aber auch hier die<br />

jahrgangstypische Frische aufweisen, die<br />

nicht auf höheren Säuregehalt, sondern auf<br />

perfekt reife Tannine zurückzuführen ist.<br />

Einschränkend gilt auch hier, dass Weine<br />

von weniger bevorzugten Terroirs auch<br />

in Pomerol und Saint-Émilion weniger<br />

homogene Qualitäten hervorbrachten als<br />

2019 – es lohnt sich, genau hinzusehen.<br />

SAUTERNES UND BARSAC<br />

Die ersten Lesedurchgänge erfolgten Mitte<br />

September, als die ersten Trauben von<br />

Botrytis befallen wurden. Nach einem<br />

kräftigen Regen in der zweiten Oktoberwoche<br />

setzte eine flächendeckende Edelfäule<br />

ein, sodass die Ernte rund um den<br />

20. Oktober abgeschlossen werden konnte.<br />

Die kühlen Nächte haben die Ausbildung<br />

exotischer Fruchtnuancen sehr beflügelt,<br />

Überraschend modern: Château Gruaud-Larose in<br />

Saint-Julien mit neuem Aussichtsturm.<br />

<<br />

97 – 99 CHÂTEAU AUSONE 2020<br />

Saint-Émilion<br />

Klein und sehr fein. Seit die Familie Vauthier das<br />

Weingut führt, ist Ausone einfach Weltklasse.<br />

chateau-ausone.fr<br />

97 – 99 CHÂTEAU PÉTRUS 2020, Pomerol<br />

Immer unter den Besten, leider auch den Teuersten,<br />

die Legende ist auch 2020 an der Spitze dabei.<br />

Keine Homepage<br />

97 – 99 CHÂTEAU TROTANOY 2020<br />

Pomerol<br />

Das 7,2 Hektar große Weingut wurde bereits Ende<br />

des 18. Jahrhunderts als Premier Cru genannt.<br />

moueix.com<br />

97 – 99 VIEUX CHÂTEAU CERTAN 2020<br />

Pomerol<br />

Das Weingut besitzt 14 Hektar mit alten Reben in<br />

einem Block am Plateau von Pomerol.<br />

vieux-chateau-certan.com<br />

96 – 98 CHÂTEAU BEAUSÉJOUR DUFFAU-<br />

LAGARROSSE 2020, Saint-Émilion<br />

Der Premier Grand Cru Classé B erlebt in den letzten<br />

Jahren einen wahren qualitativen Höhenflug.<br />

beausejourhdl.fr<br />

96 – 98 CHÂTEAU BÉLAIR-MONANGE 2020<br />

Saint-Émilion<br />

Das Weingut mit Wurzeln zurück bis zur Römerzeit<br />

liegt am höchsten Punkt des Kalksteinplateaus.<br />

moueix.com<br />

96 – 98 CHÂTEAU L’EGLISE CLINET 2020<br />

Pomerol<br />

Im Durchschnitt der letzten zehn Jahre das zweithöchstbewertete<br />

Weingut im gesamten Bordeaux.<br />

denis-durantou.com<br />

96 – 98 CHÂTEAU TROPLONG MONDOT 2020<br />

Saint-Émilion<br />

Das Weingut mit seinem besonderen Terroir hat<br />

2020 einen echten Weltklassewein im Keller.<br />

troplong-mondot.com<br />

Fotos: Chateau Gruaud Larose, beigestellt<br />

30 falstaff jun <strong>2021</strong>


Natürlich köstlich genießen<br />

Das macht COMTÉ so einzigartig: Die herrliche Natur des französischen Jura-Massivs, einer urgesunden<br />

Landschaft im Osten Frankreichs, in der die rot-weißen Montbéliard-Kühe zu Hause sind, die natürliche<br />

Zubereitung aus frischer Rohmilch und zum Reifen die Ruhe, die nur die Natur schenken kann. Mindestens<br />

vier Monate, aber auch zwölf und mehr Monate, ruht jeder Laib im Reifekeller, wo er regelmäßig gewendet<br />

und mit Salzwasser eingerieben wird. Was auf den kräuter-verwöhnten Wiesen im Jura-Massiv beginnt,<br />

kommt so als naturreines, würzig-mildes Geschmackserlebnis auf den Tisch.<br />

www.comte.de<br />

www.comte.de/facebook<br />

www.instagram.com/comte_kaese/


wein / BORDEAUX-JAHRGANG 2020<br />

Stéphanie de Boüard-<br />

Rivoal leitet Château<br />

Angélus und hat in<br />

Saint-Émilion für ihren<br />

Zweitwein Carillon<br />

eine sehenswerte neue<br />

Kellerei gebaut.<br />

BEST OF<br />

PESSAC-LÉOGNAN<br />

96 – 98 CHÂTEAU HAUT-BAILLY 2020<br />

Pessac-Léognan<br />

Mit ihrem neuen Keller hat Véronique Sanders noch<br />

mehr Facetten aus dem Wein hervorgezaubert.<br />

haut-bailly.com<br />

96 – 98 CHÂTEAU HAUT-BRION 2020<br />

Pessac-Léognan<br />

Der große Klassiker der Appellation, wie immer<br />

aristokratisch und facettenreich angelegt.<br />

haut-brion.com<br />

95 – 97 CHÂTEAU PAPE CLÉMENT 2020<br />

Pessac-Léognan<br />

Bernard Magrez und sein Team haben das historische<br />

Gut an die Spitze herangeführt.<br />

bernard-magrez.com<br />

2020<br />

IST IN DEN<br />

BESTEN<br />

FÄLLEN ZUGÄNGLICH<br />

FÜR HEDONISMUS UND<br />

WIE GESCHAFFEN FÜR<br />

EINE SCHON FRÜH<br />

BEGINNENDE EWIGKEIT.<br />

<<br />

auffällig sind jene von reifen Aprikosen,<br />

Ananas, Passionsfrucht und Mango.<br />

Aufgrund der sommerlichen Trockenheit<br />

und Hitze bis Mitte August – zwischen<br />

19. Juni und 11. August fielen ganze sechs<br />

Millimeter Niederschlag – waren die<br />

Trauben und deren Beeren klein, die<br />

Erntemenge am Ende limitiert. In Sauternes<br />

wurden im Mittel ganze 1000 Liter<br />

Süßwein pro Hektar erzielt. Erstes Fazit:<br />

Die süßen Weine des Jahrgangs 2020 sind<br />

von saftiger Fruchtopulenz bei etwa<br />

130 Gramm Restzucker geprägt und<br />

wirken mit durchschnittlich 13,5 Prozent<br />

Alkohol nicht sonderlich voluminös. Die<br />

Säurestruktur ist eher dezent, auch sind die<br />

Weine nicht sehr stark von den typischen<br />

Noten der Edelfäule Botrytis cinerea<br />

geprägt. Die meisten Fassmuster zeigten<br />

sich bereits harmonisch und gut entwickelt,<br />

die Weine werden wohl bald nach dem<br />

Verkauf zugänglich und antrinkbar sein.<br />

Alles in allem ein frucht betonter, unkomplizierter<br />

Jahrgang.<br />

»Man darf sich 2020 auf keinen Fall entgehen<br />

lassen«, meint der Bremer Händler<br />

und langjährige En-Primeur-Kenner Heiner<br />

Lobenberg, »weil die besten 2020-Weine<br />

die früher immer fehlende Perfektion der<br />

Legenden aus 1945, 1961, 1982, 2005 und<br />

2010 darstellen.« Und Lobenberg weiter:<br />

»2019 bleibt über alle Weingüter Bordeaux’<br />

gesehen das aufregende ›Best ever‹-Jahr der<br />

bisherigen Geschichte. 2016 bleibt über alle<br />

Weingüter die Perfektion in reifer Klassik.<br />

Das Jahr 2018 hat für immer die meisten<br />

Bewertungen ab 94 Punkten. Aber die<br />

Spitzen aus 2020 erschaffen die Superlative<br />

früherer Legenden neu und besser, die es<br />

in dieser Ausprägung so noch nie gab.«<br />

Mit anderen Worten: kaufen!<br />

<<br />

95 – 97 CHÂTEAU SMITH HAUT LAFITTE 2020<br />

Pessac-Léognan<br />

Seit der Übernahme 1991 ist die Familie Cathiard<br />

aus Pessac-Léognan nicht mehr wegzudenken.<br />

smith-haut-lafitte.com<br />

95 – 97 CHÂTEAU LA MISSION HAUT-BRION<br />

Pessac-Léognan<br />

Mineralisch und präzise stellt das legendäre Weingut<br />

mitten in der Stadt seine Qualität unter Beweis.<br />

mission-haut-brion.com<br />

94 – 96 CHÂTEAU SMITH HAUT LAFITTE BLANC<br />

2020, Pessac-Léognan<br />

In Martillac entsteht seit Jahren einer der besten<br />

trockenen Weißweine der Bordeaux-Region.<br />

smith-haut-lafitte.com<br />

94 – 96 CHÂTEAU PAPE CLÉMENT BLANC 2020<br />

Pessac-Léognan<br />

Die sehr frühe Ernte ließ bei Pape Clément einen<br />

finessenreichen Weißwein mit Potenzial entstehen.<br />

bernard-magrez.com<br />

94 – 96 DOMAINE DE CHEVALIER BLANC 2020<br />

Pessac-Léognan<br />

Olivier Bernard steht seit 1983 für Weine voller<br />

Harmonie und finessenreicher Frische.<br />

domainedechevalier.com<br />

94 – 96 DOMAINE DE CHEVALIER 2020<br />

Pessac-Léognan<br />

Der lehmig-schottrige Boden mit guter Drainage<br />

kam den roten Sorten dieses Jahr sehr entgegen.<br />

domainedechevalier.com<br />

94 – 96 CHÂTEAU HAUT-BRION BLANC 2020<br />

Pessac-Léognan<br />

Der stets nur in Kleinstmengen erzeugte weiße<br />

Haut-Brion ist ein wahrlich exklusives Erlebnis.<br />

haut-brion.com<br />

Foto: Deepix, beigestellt<br />

32 falstaff jun <strong>2021</strong>


EINMAL UM DIE WELT…<br />

DIE GENUSSVOLLE WELTREISE FÜR NUR 65,– €!<br />

DAS GLOBETROTTER<br />

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2019<br />

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Das Paket beinhaltet 6 Flaschen à 75cl:<br />

1 x Cape Diamond Pinotage Reserve 2018 (21,50 €)<br />

1 x El Real Selección 2018 (14,40 €)<br />

1 x Lady Josephine‘s Shiraz Reserve 2017 (21,80 €)<br />

1 x La Raiz Malbec 2018 (14,90 €)<br />

1 x NOA - Noah of Areni 2018 (20,50 €)<br />

1 x Scolarino Rosso Toscano IGT 2019 (18,50 €)<br />

Gültig bis 15.07.<strong>2021</strong> oder solange Vorrat.<br />

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SCHULER St. Jakobs Kellerei | Postfach 2050 | 79551 Weil am Rhein


wein / BORDEAUX-JAHRGANG 2020<br />

TASTING<br />

INFO<br />

WEITERE BEWERTUNGEN<br />

UND BESCHREIBUNGEN<br />

FINDEN SIE SIE AB<br />

AB SEITE 228. 148.<br />

EN PRIMEUR<br />

KAUFEN:<br />

Was bedeutet es eigentlich, Weine in Subskription zu<br />

kaufen? Und wann macht das überhaupt Sinn? Mit dem<br />

Bordeaux-Jahrgang 2020 kommen für Weinliebhaber<br />

zahlreiche spannende Angebote – <strong>Falstaff</strong> beantwortet<br />

vorab die wichtigsten Fragen für potenzielle Käufer.<br />

Die En-primeur-Kampagne bezeichnet<br />

ein vom Weinhandel<br />

in Bordeaux ersonnenes Prinzip,<br />

das einerseits dazu führt,<br />

dass die Winzer Geld für Wein<br />

bekommen, der noch im Fass liegt. Andererseits<br />

bekommen die Kunden die Möglichkeit,<br />

die begehrtesten Weine aus Bordeaux<br />

zu kaufen, bevor diese noch abgefüllt<br />

und auf den Markt gebracht sind. Man<br />

kauft und bezahlt also den Jungwein quasi<br />

blind, der erst etwas mehr als ein halbes<br />

Jahr im Barrique reift, und bekommt den<br />

fertigen Wein rund eineinhalb Jahre später<br />

ausgeliefert. Der Vorteil für den Endverbraucher<br />

ist bei der Geschichte ein deutlich<br />

besserer Preis als jener, den der Fachhandel<br />

später für den Wein ausrufen wird.<br />

Entstanden ist diese Form des Warentermingeschäfts<br />

bereits vor über 200 Jahren,<br />

war aber in früherer Zeit nur für die Weinhändler<br />

möglich. In den alten Tagen wurde<br />

der Wein samt den Gebinden verkauft, die<br />

Abfüllung auf Flaschen erfolgte erst durch<br />

den Händler und oft erst weit weg von Bordeaux,<br />

etwa in England, Holland oder Belgien.<br />

Das ist auch der Grund dafür, dass die<br />

meisten Châteaus nur über Lagerhallen für<br />

die Barriques des ersten und zweiten Jahres<br />

verfügen, einen Weinkeller findet man in<br />

der Gironde aber höchst selten.<br />

DER »PLACE DE BORDEAUX«<br />

Erst seit 1972 ist die »mis en bouteille au<br />

château«, die Flaschenabfüllung direkt am<br />

Weingut, verbindlich vorgeschrieben, und<br />

seit den 1980er-Jahren wurde das En-primeur-System<br />

auch Privatkunden zugänglich.<br />

Das Novum der jüngsten Saison sind die gläsernen<br />

Tubes der Bordelaiser Firma Flaconwit, in denen<br />

100-Milliliter-Proben der Jungweine in alle Welt<br />

verschickt wurden.<br />

Das passierte nicht zuletzt, weil während<br />

der Ölkrise einige Händler am Platz<br />

Bordeaux bankrottgingen und man so auch<br />

das Kapital der Letztverbraucher in dieses<br />

mehrstufige Geschäft direkt miteinbeziehen<br />

konnte.<br />

In der Praxis geht das so: Die bekannten<br />

Châteaus verkaufen den Großteil ihrer<br />

Produktion durch sogenannte »courtiers« –<br />

das sind erfahrene Zwischenhändler, welche<br />

die Weingutsbesitzer zum Beispiel auch bei<br />

der Preisgestaltung beraten – in mehreren<br />

Tranchen an die Händler (»négociants«),<br />

die an der »place de Bordeaux« registriert<br />

sind. Von diesen rund 400 eingetragenen<br />

Firmen handeln nur etwa 150 mit den<br />

Grands Crus Classés. Diese wiederum<br />

bedienen den Weinfachhandel in aller<br />

Welt, der mit einem kleinen Aufschlag die<br />

Kontingente an Weinen, die er als Allokation<br />

vom »négoce« in Bordeaux zugeteilt<br />

bekommt, für den Endverbraucher in<br />

Subskription anbietet.<br />

Zeitlich spielt sich das in der Regel zwischen<br />

dem 15. Mai und dem 15. Juni ab, in<br />

als qualitativ schwach oder preislich überhöht<br />

angesetzten Jahrgängen kann es auch<br />

durchaus länger dauern.<br />

2020? EIN KLARES JA, BITTE!<br />

Aber warum sollte ein Konsument einen<br />

Wein kaufen, den er nicht verkosten kann<br />

und der erst im Herbst 2023 ausgeliefert<br />

wird? Der wichtigste Punkt ist der zu erwartende<br />

Preisvorteil. Im Vorjahr wurde<br />

der herausragende Jahrgang 2019 zu vergleichsweise<br />

günstigen Preisen angeboten,<br />

und trotz des schwierigen wirtschaftlichen<br />

Umfelds lief die En-primeur-Kampagne zügig<br />

und erfolgreich und hat die Erwartungshaltung<br />

für 2020 entsprechend erhöht.<br />

Der Jahrgang ist qualitativ wiederum top<br />

und auch die Zahlenmagie mit dem Nullerjahr<br />

stimmt. Auch wenn die Preise nicht<br />

zuletzt wegen der geringeren Erntemenge<br />

und der jüngsten Frostereignisse im April<br />

<strong>2021</strong> über dem Niveau von 2019 liegen, so<br />

ist die Ratio zwischen Qualität und Preis<br />

für 2020 noch extrem gut. Wenn Sie also<br />

den Wein eines speziellen Weinguts und<br />

diesen vielleicht auch noch in einem größeren<br />

Format als der Bouteille in Ihren Keller<br />

bekommen möchten, sollten Sie rasch zugreifen.<br />

Denn wer diesmal in Subskription<br />

DER AKTUELLE<br />

JAHRGANG 2020<br />

IST FÜR BORDEAUX-<br />

FREUNDE EINE<br />

SICHERE EMPFEHLUNG<br />

FÜR EINEN<br />

EN-PRIMEUR-KAUF. kauft, kann nichts falsch machen. <<br />

Foto: beigestellt<br />

34 falstaff jun <strong>2021</strong>


ATOUT FRANCE<br />

KORSIK A<br />

IN ALLER MUNDE<br />

Korsika ist nicht nur für die traumhaften Strände und Buchten, sondern auch<br />

für die hervorragende Küche und die korsischen Spezialitäten eine Reise wert.<br />

ADVERTORIAL Fotos: © AdobeStock_fraenzken, AdobeStock_ JPC-PROD, fotolia.comHassan bensliman<br />

Eine der größten Lebensfreuden,<br />

»das Essen und Trinken«, nimmt<br />

in der korsischen Tradition eine<br />

bedeutende Rolle ein – das merkt<br />

man auf der französischen Insel in jedem<br />

Restaurant und auf allen Märkten.<br />

Die heimischen Produzenten sind geprägt<br />

von der Kultur und Geschichte Korsikas,<br />

sie stellen authentische und traditionelle<br />

Spezialitäten in höchster Qualität her. Zu<br />

den wichtigsten Zutaten, die aus der korsischen<br />

Küche kaum noch wegzudenken sind,<br />

zählt die Kastanie. Getrocknet und gemahlen<br />

ergeben Kastanien ein feines Mehl, aus<br />

dem hervorragende herzhafte und süße<br />

Speisen kreiert werden. Sogar für die Herstellung<br />

des berühmten korsischen Biers<br />

»Pietra« wird die braune Frucht vergoren.<br />

Auch für die Wurst- und Käsespezialitäten<br />

der heimischen Hersteller sind die Korsen<br />

bekannt. Neben den Wurstwaren aus dem<br />

oberen Taravo-Tal oder aus der Region<br />

Castagniccia muss man unbedingt den Käse<br />

»Brocciu«, hergestellt aus Magermilch,<br />

probieren. Dieser findet sogar in die<br />

Zutatenliste vieler süßer Gerichte Eingang.<br />

Natürlich dürfen in den korsischen Gerichten<br />

die Zutaten aus dem Meer nicht fehlen.<br />

Als ein ganz besonderes Gericht gilt die<br />

Languste, die im Gegensatz zur kontinentalen<br />

Languste nicht im Sand, sondern in den<br />

Felsen lebt und sich daher vom Geschmack<br />

deutlich abhebt. Als weitere typische korsische<br />

Produkte dürfen das Nougat aus<br />

Soveria, Mandeln aus der Gemeinde Muro<br />

oder der Honig aus dem Pays d’Ajaccio auf<br />

keinen Fall unerwähnt bleiben. Schließlich<br />

wird jede Küche von einem guten Tropfen<br />

Wein begleitet. Die Weinberge von<br />

Patrimonio am Fuße des Cap Corse gelten<br />

als älteste Weinbauregion im Mittelmeerraum,<br />

wo seit der Zeit des antiken Rom<br />

Weine erzeugt werden.<br />

INFO<br />

Weitere Informationen unter<br />

visit.corsica<br />

jun <strong>2021</strong> falstaff 35


VEUVE CLICQUOT<br />

BLÜHENDE<br />

LEBENSFREUDE<br />

Die japanische Kult-Künstlerin Yayoi Kusama<br />

inspiriert mit ihrer farbenfrohen Kreation für<br />

das Champagnerhaus Veuve Clicquot.<br />

Das Kunst-Objekt<br />

»My Heart that Blooms<br />

in the Darkness of the<br />

Night«.<br />

36<br />

falstaff jun <strong>2021</strong>


ADVERTORIAL Fotos: © Yayoi Kusama; beigestellt massvoll-genießen.de<br />

Die japanische Künstlerin<br />

Yayoi Kusama kreierte für<br />

La Grande Dame 2012 ein<br />

einzigartiges und farbenfrohes<br />

Kunstwerk mit dem Titel »My Heart that<br />

Blooms in the Darkness of the Night«.<br />

Veuve Clicquot feiert mit dieser Limited<br />

Edition von La Grande Dame Lebensfreude<br />

und Optimismus. Ihre ikonischen<br />

Polka Dots schmücken die Flasche und<br />

Geschenkbox der neuen La Grande Dame<br />

2012 und spiegeln die Perlage des<br />

Champagners wider. Die opulente Blume<br />

symbolisiert Energie, Liebe und die Freude<br />

am Leben. Yayoi Kusama gilt als eine<br />

der erfolgreichsten zeitgenössischen<br />

Künstlerinnen. Sie wurde durch ihre<br />

charakteristischen Polka Dots und Spiegelräume<br />

weltberühmt. Wie auch<br />

Madame Clicquot, steht Kusama für eine<br />

mutige Wegbereiterin und erfolgreiche<br />

Unternehmerin, der es trotz aller Widerstände<br />

gelang, ihre kreative Vision zu verwirklichen.<br />

Durch diese parallelen Lebenslinien<br />

ist die Beziehung zwischen dem<br />

Champagnerhaus und der Künstlerin<br />

bereits seit Jahren verankert. Diese<br />

Kooperation ist nicht die erste gemeinsame<br />

Begegnung von Veuve Clicquot und<br />

der Künstlerin: Bereits 2006 gab<br />

Yayoi Kusama für eine Wohltätigkeitsauktion<br />

in Tokio einem Originalporträt von<br />

Madame Clicquot durch ihre berühmten<br />

Punkte ihre eigene Handschrift. Mit der<br />

Kooperation La Grande Dame 2012 x<br />

Yayoi Kusama erreicht dieser langjährige<br />

Austausch nun einen funkelnden, gewagten<br />

und optimistischen Höhepunkt.<br />

»MY HEART THAT BLOOMS IN THE<br />

DARKNESS OF THE NIGHT«<br />

Im Zentrum des von Yayoi Kusama<br />

entworfenen Kunstwerks »My Heart that<br />

Blooms in the Darkness of the Night«<br />

steht eine kunstvoll verzierte Magnumflasche<br />

des La-Grande-Dame-Jahrgangs<br />

2012. Diese opulente Blume ist eine originelle<br />

künstlerische Schöpfung. Sie symbolisiert<br />

Lebensenergie, Liebe und das<br />

Genießen des Lebens.<br />

La Grande Dame ist ein Tribut an die<br />

Natur, die Madame Clicquot ebenso sehr<br />

am Herzen lag wie Yayoi Kusama. Das<br />

Kunst-Objekt ist auf 100 Exemplare<br />

weltweit limitiert und ausschließlich auf<br />

DAS AN EINE BLUME<br />

ERINNERNDE<br />

OBJEKT TRÄGT DIE<br />

IKONISCHEN UND FÜR<br />

KUSAMA SO TYPISCHEN<br />

POLKA DOTS. SIE<br />

SOLLEN IN DIESEM<br />

FALL DIE PERLAGE DES<br />

CHAMPAGNERS<br />

SYMBOLISIEREN.<br />

Anfrage über Moët Hennessy Private Sales<br />

erhältlich. Neben diesem Kunstwerk designte<br />

die Künstlerin zudem eine<br />

La Grande Dame 2012 Limited Edition.<br />

Die »La Grande Dame 2012 x Yayoi<br />

Kusama Limited Edition« ist ab Juni über<br />

Clos19.com zum Preis von ca. € 190,–<br />

erhältlich.<br />

INFO<br />

Weitere Informationen unter<br />

Clos19.com<br />

jun <strong>2021</strong> falstaff 37


wein / ZEHN KLASSIKER VOM MITTELMEER<br />

GENIALES<br />

DUETT<br />

Meer und Wein, das ist nicht nur aus Konsumentensicht eine<br />

perfekte Kombination. Auch der Weinbau profitiert von der Nähe<br />

zum Wasser. Die salzhaltige Luft, Wind und Sonne, geografische<br />

Besonderheiten, Mikroklima – all diese Aspekte geben auch dem<br />

Wein einen unverwechselbaren Charakter. Der <strong>Falstaff</strong> präsentiert<br />

zehn außergewöhnliche Erzeuger an den Küsten des Mittelmeers.<br />

TEXT OTHMAR KIEM, PETER MOSER, DOMINIK VOMBACH, BENJAMIN HERZOG<br />

Foto: Jo Hunt / robertharding / picturedesk.com<br />

38<br />

falstaff<br />

jun <strong>2021</strong>


Der Wein und das Meer:<br />

Seit der Mensch Weinbau<br />

betreibt, haben sich<br />

diese beiden Aspekte<br />

immer gegenseitig<br />

befruchtet und inspiriert.<br />

jun <strong>2021</strong> falstaff 39


wein / ZEHN KLASSIKER VOM MITTELMEER<br />

Die Wiegen des Weinbaus<br />

standen dereinst in Georgien,<br />

im Südkaukasus sowie im<br />

Zwischenstromland Mesopotamien.<br />

Über Ägypten und<br />

den Nahen Osten verbreitete sich die Rebe<br />

dank des Aufstiegs der griechischen Kultur<br />

auch in Europa. Kolonisten brachten die<br />

Weinkultur bis zum fünften vorchristlichen<br />

Jahrhundert bis nach Sizilien, Marseille<br />

oder Cádiz, wohl auch bis zur Atlantikküste<br />

Portugals. Danach übernahmen die<br />

Römer diese Rolle und trieben die<br />

Kultivierung des Weinstocks weiter voran.<br />

Bis heute sind die Küstenlandschaften des<br />

Mittelmeeres entscheidend vom Weinbau<br />

geprägt. Von winzigen, steilen Terrassen<br />

wie in Liguriens Cinque Terre bis hin zu<br />

Rebenmeeren wie jenen auf den flachen<br />

Küstenstreifen Südfrankreichs reicht die<br />

Palette. An den Gestaden des Mittelmeers<br />

wachsen alle Arten von Wein: von leichtfüßig<br />

bis voluminös, von trocken bis süß,<br />

von reduktiv bis oxidativ. Alles ist möglich.<br />

Ein gutes Glas Wein in<br />

der sanften, mediterranen<br />

Abendsonne – gibt es Schöneres?<br />

Fotos: Shutterstock, Getty Images Karte: Stefanie Hilgarth<br />

40 falstaff jun <strong>2021</strong>


GEFRAGTE KRAFT UND SÜSSE<br />

Die Mittelmeerhäfen Europas entwickelten<br />

sich im Zuge dessen schnell zu den wichtigsten<br />

Drehscheiben für den internationalen<br />

Weinhandel, der schnellste Transportweg<br />

war das Meer. Lange waren vor allem<br />

die maritimen Süßweine das gefragteste<br />

Handelsgut, denn für diese konnten die<br />

höchsten Preise ausgerufen werden. Zu<br />

diesen Trinkpreziosen zählten Weine wie<br />

der – einem süßen Sherry ähnliche – Commandaria<br />

aus Zypern, der Vinsanto von der<br />

Vulkaninsel Santorin oder süßer Malvasia<br />

aus Monemvasia am Peloponnes. Später<br />

kamen auch die Weine aus Marsala in<br />

Sizilien oder die Muscats de Lunel oder de<br />

Frontignan aus der Region um Montpellier<br />

dazu, außerdem der Banyuls, der Maury im<br />

Roussillon oder aus Malaga.<br />

Längst haben sich die Ansprüche der<br />

Weinfreunde verändert, heute sucht man<br />

nach trockenen Weinen, die sich mit den<br />

Küchenstilen von heute kombinieren lassen.<br />

Und so wie sich die regionale Art zu kochen<br />

Schritt für Schritt weiterentwickelt hat, so<br />

Die aktuell größte<br />

Erfolgsgeschichte am<br />

Mittelmeer ist der aus<br />

der Provence kommende<br />

Rosé-Boom.<br />

haben auch die Küstenzonen des Mittelmeers<br />

eine stets weiterwachsende Vielfalt<br />

von höchst unterschiedlichen Stilen aus<br />

einem Panoptikum von Rebsorten entwickelt.<br />

Und der fortschreitende Klimawandel<br />

wird auch weiter zu spürbaren Veränderungen<br />

des mediterranen Weinangebots<br />

führen – die Zeit bleibt nicht stehen. Das<br />

beste Beispiel aus jüngeren Tagen ist der<br />

Boom, der um die feinfruchtigen Rosés<br />

de Pro vence entstanden ist, die lange<br />

eher ein Mauer blümchendasein auf den<br />

internationalen Weinkarten geführt haben.<br />

Der Mittelmeerraum war also schon<br />

immer gleichsam ein leistungsstarkes<br />

Versuchslabor, wenn es darum ging, neue<br />

Weinstile und -trends zu kreieren. Der<br />

<strong>Falstaff</strong> präsentiert auf den folgenden<br />

Seiten zehn exemplarische Weingüter<br />

rund ums Mittelmeer, die<br />

aufgrund ihrer Geschichte,<br />

ihrer Produkte und ihrer<br />

Philosophie eine herausragende<br />

Rolle im europäischen<br />

Weinbau spielen …<br />

<<br />

Weinbau am Mittelmeer:<br />

Bereits seit der Antike ist<br />

Europas größtes Meer der<br />

Taktgeber für das größte und<br />

wichtigste Trendlabor des<br />

Weinbaus in der Alten Welt.<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

41


wein / ZEHN KLASSIKER VOM MITTELMEER<br />

DINGAČ SAINT HILLS, KROATIEN<br />

falstaff<br />

94<br />

Punkte<br />

aus Bordeaux geholt, um dieses<br />

Weinmonument zu bändigen. Der<br />

Dinga ist ein exzellent lagerfähiger<br />

Wein, der in der Regel nach zehn<br />

Jahren seine erste Trinkreife erreicht<br />

und im Alkohol auch über die<br />

15-Prozent-Grenze hinauskommt.<br />

Der Saint Hills zeigt sich hingegen<br />

geschmeidig und keine Spur rustikal<br />

und ist mit 14,5 Prozent im Bereich<br />

der großen Gewächse vom rechten<br />

Ufer in Bordeaux oder der stoffigen<br />

Cabernets aus dem Napa Valley<br />

angesiedelt. Kein Wunder, dass in<br />

dieser Region auch die genetische<br />

Wiege des Zinfandel gestanden hat.<br />

Der Dingač ist ein atemberaubend<br />

steiler Weinberg, der scheinbar<br />

direkt aus dem Meer vor der dalmatinischen<br />

Halbinsel Pelješac unweit der<br />

historischen Stadt Dubrovnik aufragt. Vom<br />

Landesinneren erreichen die Winzer durch<br />

einen finsteren Tunnel ihre Rebterrassen,<br />

die mit Plavac-Mali-Reben bestockt sind.<br />

Hier, in diesem Grand Cru Kroatiens, reifen<br />

voluminöse Rotweine mit präsenten Tanninen<br />

heran, die von den Kellermeistern erst<br />

gezähmt werden müssen. Der Dinga aus<br />

der Spitzenlage Sv. Lucia stammt aus dem<br />

Keller des Weinguts Saint Hills, Besitzer Ernest<br />

Tolj hat sich als Berater keinen geringeren<br />

als den Starönologen Michel Rolland<br />

2016 DINGAČ SV. LUCIA<br />

Saint Hills, Dalmatien<br />

Kräftiges Karmingranat, Ockerreflexe, breite Randaufhellung.<br />

Getrocknete Orangenzesten, ein Hauch<br />

von Dörrpflaumen und eingelegten Kirschen, Rosinen,<br />

einladendes Bukett. Saftig, elegant, engmaschige<br />

Textur, feine Extraktsüße, tragende Tannine,<br />

mineralische Noten und Schokolade im Nachhall.<br />

maluni-weine.de, € 41,80<br />

ISTRIEN KOZLOVIĆ, KROATIEN<br />

Seit sich die kroatische Winzerfamilie<br />

Kozlovi entschieden hat, ihr traditionsreiches<br />

Weingut im Tal von<br />

Momjan bei Buje in Istrien auf den modernsten<br />

Stand der Technik zu bringen, hat<br />

die Qualität der ohnehin bereits sehr guten<br />

Weine noch einen weiteren Sprung<br />

nach oben getan. Dass sich zudem<br />

die wichtigste Sorte des Betriebs,<br />

die weiße Malvazija, auch noch zur<br />

unumstrittenen Trendsorte in der<br />

Gastronomie und bei Weinfreunden<br />

entwickelt hat, spielte den Kozlovi s<br />

zusätzlich in die Hände. Der Spitzenwein<br />

aus dieser Sorte stammt<br />

aus einer tollen Einzellage namens<br />

Santa Lucia. Hier wurde bereits im<br />

Jahr 1962 auf einer Seehöhe von<br />

rund 250 Metern auf idealem Terroir<br />

aus Flysch, Kalkstein und Lehm<br />

der istrische Malvasia ausgepflanzt.<br />

Von Hand gelesen werden die selektionierten<br />

Trauben kalt mazeriert<br />

und sanft gepresst, der Ausbau<br />

falstaff<br />

94<br />

Punkte<br />

erfolgt in großen 3200-Liter-Holzfässern<br />

über mindestens ein Jahr, danach Reife im<br />

Edelstahl. Nach der Füllung verweilt der<br />

von seinen Liebhabern bereits ersehnte neue<br />

Jahrgang vom Santa Lucia noch ein weiteres<br />

Jahr auf der Flasche, bevor er den Keller<br />

verlassen darf. Bis dahin vertreibt<br />

man sich die Zeit mit der klassischen<br />

Version oder dem neuen Selekcija.<br />

2018 MALVAZIJA SANTA LUCIA<br />

Kozlović, Momjan, Istra, Kroatien<br />

Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe. Feiner Blütenhonig,<br />

unterlegt mit frischen Wiesenkräutern,<br />

Pfirsich, zart nach Kapstachelbeeren und Minze,<br />

attraktives Bukett. Saftig, gute Komplexität, feine<br />

Steinobstnuancen, finessenreicher Säurebogen, zart<br />

nach Babybanane, etwas Blütenhonig, salziger<br />

Abgang, sehr gute Länge, sicheres Reifepotenzial.<br />

kroatische-feinkost.de, € 29,90<br />

Fotos: beigestellt<br />

42 falstaff jun <strong>2021</strong>


MARKEN OASI DEGLI ANGELI, ITALIEN<br />

falstaff<br />

98<br />

Punkte<br />

Dafür setzte er von Beginn an auf<br />

naturnahen Anbau und extrem niedrige<br />

Erträge: Dichtpflanzungen im<br />

Stocksystem ergeben lediglich 150<br />

bis 170 Gramm pro Stock. Heute<br />

werden die Weinberge der Oasi<br />

degli Angeli zudem biodynamisch<br />

bewirtschaftet. Der Kurni ist ein<br />

Konzentrat dieser Landschaft: weich<br />

und warm, aber zugleich auch<br />

strukturiert und tiefgründig. Der<br />

deutliche Fruchtschmelz, der für den<br />

Kurni in jungen Jahren noch sehr<br />

charakteristisch ist, baut sich mit<br />

den Jahren der Reife schließlich<br />

ganz wunderbar ein.<br />

In der Ortschaft Cupra Marittima, am<br />

südlichen Ende der Region Marken<br />

gelegen, führt eine kleine Landstraße in<br />

rechtem Winkel von der Küste landeinwärts.<br />

Nach wenigen Kilometern Fahrt<br />

stößt man schließlich auf die Oase der Engel,<br />

Oasi degli Angeli. Hier ist das Reich von<br />

Eleonora Rossi und ihrem Mann Marco<br />

Casolanetti. 1997 erzeugte Marco den ersten<br />

Wein, einen sortenreinen Montepulciano,<br />

den er – nach dem Kosenamen seiner<br />

Schwiegermutter – Kurni nannte. Das Ziel<br />

war von Anfang an klar: Aus dem sonst oft<br />

vernachlässigten Montepulciano, der dominanten<br />

Sorte der südlichen Adriaküste,<br />

wollte er einen großen Rotwein kreieren.<br />

2018 KURNI, ROSSO MARCHE IGT<br />

Oasi degli Angeli, Marken<br />

Satte Nase mit Noten nach Schokolade, Holunderund<br />

Maulbeeren, dahinter nach Tabak und Kardamom,<br />

beeindruckend. Eröffnet am Gaumen mit<br />

barocker Fülle, viel süße Frucht, wieder Maulbeeren,<br />

im hinteren Verlauf geprägt von dichtem,<br />

engmaschigem Tannin, hat im Finale satten Druck.<br />

superiore.de, € 117,90<br />

AMALFI<br />

MARISA CUOMO<br />

KAMPANIEN, ITALIEN<br />

falstaff<br />

Die Aussicht ist atemberaubend<br />

schön, die Arbeit im 95<br />

Punkte<br />

Weingarten schweißtreibend.<br />

Furore, das sind eine Handvoll an die<br />

Felsen geklebte Häuser auf der Amalfihalbinsel,<br />

die wie ein Daumen ins<br />

Tyrrhenische Meer ragt. In die Felsterrassen<br />

gehauen, scheinen die Weingärten<br />

förmlich über dem smaragdgrünen<br />

Meer zu schweben. 500 Meter<br />

über den Wellen liegt der Keller, der<br />

tief ins Kalkgestein getrieben wurde.<br />

So wie die Weine, die hier erzeugt<br />

werden. Marisa Cuomo und ihr Mann<br />

Andrea Ferraioli erstanden 1980 die Traditionsmarke<br />

Gran Furor Divina Costiera<br />

und begannen mit der Produktion eigener<br />

Weine. Bis dahin war der Wein aus den verstreuten<br />

Terrassen nur für den lokalen Konsum<br />

bestimmt. Doch Marisa und Andrea<br />

haben es geschafft, Furore auf Weinkarten<br />

in der ganzen Welt zu setzen. Aushängeschild<br />

von Marisa Cuomo, die auch kraftvolle<br />

Rote erzeugt, ist der Fiorduva. Dieser<br />

einzigartige Weißwein entsteht aus den lokalen<br />

Sorten Fenile, Ginestra und Ripoli.<br />

Er vereint den Geschmack von Meer und<br />

Felsen, duftet nach Sonne und reifen Früchten.<br />

Ein Glas voller Sommer und Sonne.<br />

2019 FURORE BIANCO FIORDUVA,<br />

COSTA D’AMALFI DOC<br />

Marisa Cuomo, Kampanien<br />

Goldgelb. Offene Nase mit Noten nach Aprikose,<br />

reifem Pfirsich und Zitrusfrüchten, sehr klar. Am<br />

Gaumen frisch, mit feiner, reifer Frucht, auch da<br />

wieder viel Aprikose und Pfirsich, unterlegt von<br />

salzig-mineralischen Komponenten, fein ziseliert,<br />

große Strahlkraft. marisacuomo.com, € 41,80<br />

<<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

43


wein / ZEHN KLASSIKER VOM MITTELMEER<br />

BOLGHERI TENUTA ARGENTIERA, ITALIEN<br />

T<br />

enuta Argentiera ist das südlichste<br />

Weingut von Bolgheri nahe Livorno<br />

an der Küste der Toskana. Von der<br />

Straße aus sieht man nur einen kleinen<br />

Weingarten und ein altes Gutshaus, das als<br />

Verkaufsraum dient. Der große Teil der<br />

insgesamt 75 Hektar Weinberge ist von der<br />

Küstenstraße aus nicht einsehbar, da sie<br />

falstaff<br />

97<br />

Punkte<br />

sich auf einem Plateau auf 200 Meter Höhe<br />

befinden. An klaren Tagen hat man von<br />

dort einen atemberaubenden Rundblick auf<br />

die beiden vorgelagerten Inseln Elba und<br />

Capraia, in der Ferne kann man manchmal<br />

sogar Sardinien und Korsika schemenhaft<br />

erkennen. Grand Vin des Weinguts, das<br />

2016 von dem österreichischen Industriellen<br />

Stanislaus Turnauer übernommen<br />

wurde, ist der Tenuta Argentiera,<br />

eine Cuvée aus Cabernet Sauvignon,<br />

Merlot und Cabernet Franc. Mit<br />

dem Jahrgang 2015 wurde ein neuer<br />

Wein geboren, der in exklusiver<br />

Kleinstauflage erscheint: Ventaglio.<br />

Der Name stammt von einem wunderbaren<br />

Weingarten, in dem sich<br />

die Rebzeilen fächerförmig um eine<br />

große, alte Eiche ausbreiten. In seinem<br />

ersten Jahr waren darin noch<br />

20 Prozent Cabernet Sauvignon mit<br />

enthalten, mit dem Jahrgang 2016<br />

ist Ventaglio ein reiner feinwürziger<br />

Cabernet Franc.<br />

2016 VENTAGLIO, TOSCANA IGT<br />

Tenuta Argentiera, Toskana<br />

Kompakte, würzige Nase mit satten Noten nach<br />

Brombeere und dunklen Johannisbeeren, dazu<br />

Zedernholz und Zigarrenkiste, fein verwoben. Am<br />

Gaumen zupackend und kraftvoll, öffnet sich mit<br />

dichtem Tannin in vielen Schichten, würzige Noten,<br />

dazu dunkle Beerenfrucht und etwas Lakritze.<br />

superiore.de, € 259,–<br />

NIZZA CHÂTEAU DE BELLET, FRANKREICH<br />

W<br />

eithin sichtbar thront in den<br />

Bergen über Nizza seit 1873 die<br />

Kapelle der Barone de Bellet,<br />

die bereits im 18. Jahrhundert diesen Hügel<br />

mit Reben bepflanzen ließen. Heute dient<br />

die Kapelle als Ort für Empfänge, unter ihr<br />

befindet sich der Lagerraum, hier<br />

kann man die feinen Weine von<br />

Château de Bellet verkosten und<br />

mit Blick über das funkelnde Blau<br />

des Mittelmeers genießen. Die<br />

Weingärten selbst liegen zwischen<br />

dem Meer und den Alpen und profitieren<br />

von einem speziellen Klima falstaff<br />

und besonderen Böden, die hier<br />

aus dem »Poudingue« bestehen,<br />

93<br />

Punkte<br />

einer kompakten Masse aus Kalk-<br />

Sand-Gemisch und feinem Kies.<br />

Die Terrassen sind südwestlich<br />

orientiert, hier wachsen die drei<br />

Hauptsorten der Appellation Nizza<br />

in Bioqualität: Rolle, Braquet und<br />

Folle Noir. Braquet wird insbesondere<br />

mit Château de Bellet<br />

verbunden, diese rare rote Sorte ist nach<br />

einer alten Familie in Nizza benannt. Hier<br />

wird ein Rosé aus 100 Prozent Braquet<br />

erzeugt, während der klassische Château de<br />

Bellet Blanc aus Rolle mit einem kleinen<br />

Anteil Chardonnay entsteht. Der Rotwein<br />

des Hauses besteht aus Folle Noir<br />

mit einem Viertel Braquet und<br />

etwas Grenache – ideal zu Lamm.<br />

2018 CHÂTEAU DE BELLET BLANC<br />

Château de Bellet, Nizza, Frankreich<br />

Helles Grüngelb, Silberreflexe. Zarte weiße Fruchtnuancen,<br />

ein Hauch von Limettenzesten unterlegt<br />

mit reifen Birnenaromen, mit Luft ein Hauch von<br />

gerösteten Mandelkernen und ein Touch von Jod.<br />

Mittlere Komplexität, frisches Kernobst, straffe<br />

Textur, meersalziger Touch, zeigt gute Länge und<br />

Lebendigkeit, ein facettenreicher Speisenwein.<br />

lapartdesanges-aubagne.com, € 27,50<br />

<<br />

Fotos: beigestellt<br />

44 falstaff jun <strong>2021</strong>


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wein / ZEHN KLASSIKER VOM MITTELMEER<br />

PROVENCE DOMAINES OTT, FRANKREICH<br />

falstaff<br />

94<br />

Punkte<br />

Vintage-Port Ramos Pinto oder das<br />

Château Pichon Comtesse in Pauillac<br />

in Bordeaux gehören. Auf Clos Mireille<br />

entsteht ein saftiger Blanc de<br />

Blancs, ein Stillwein aus Sémillon und<br />

der aromatischen regionalen Rolle-Traube,<br />

der im Holzfass reift und<br />

mit dezenter Süße auf die Flaschen<br />

kommt. Besonders geschätzt wird der<br />

trockene Rosé Cœur de Grain Clos<br />

Mireille, der seine Stoffigkeit dem<br />

Grenache verdankt. Die Seidigkeit<br />

verdankt er dem Anteil von Cinsault<br />

und seine saftige Frucht kommt vom<br />

Syrah, die hier allesamt auf reinem<br />

Schieferboden perfekt heranreifen.<br />

Die Domaines Ott bestehen aus drei<br />

Weingütern, die von der Familie<br />

Ott im Laufe des 20. Jahrhunderts<br />

erworben wurden und deren Weine zu echten<br />

Klassikern unter den Roséweinen der<br />

Provence aufgebaut wurden. Den Anfang<br />

machte Château de Selle in Draguignan, das<br />

Marcel Ott bereits 1912 erwarb. Um 1930<br />

folgte Clos Mireille mit seiner Traumlage<br />

direkt am Mittelmeer bei La Londe-les-Maures<br />

und schließlich Château Romassan<br />

in der Appellation Bandol. Heute<br />

gehören die Weine in ihrer unverwechselbaren<br />

Flaschenform zum Luxusweinimperium<br />

der Familie Rouzaud, der unter anderem<br />

das Champagnerhaus Louis Roederer, der<br />

2019 CLOS MIREILLES CRU CLASSÉ ROSÉ<br />

Domaine Ott, Provence, Frankreich<br />

Helles Lachsrosa, Orangetouch, Silberreflexe.<br />

Verfügt über ein blumiges Bukett, unterlegt von<br />

Fruchtnuancen von Pfirsich und Honigmelone,<br />

frischen Kirschen und einem Hauch von Orangenblüten.<br />

Saftig, feine rotbeerige Nuancen, wirkt<br />

leichtfüßig und frisch strukturiert, zitroniger Touch,<br />

salziger Abgang. weinco.de, € 34,65<br />

CASSIS<br />

CLOS SAINTE MAGDE­<br />

LEINE, FRANKREICH<br />

falstaff<br />

Das Weingut ist ein einzigartiges<br />

Kleinod der Provence, 93<br />

Punkte<br />

und mit seiner Lage unmittelbar<br />

am Meer in einer der kleinsten<br />

Appellationen Südfrankreichs<br />

zählt Clos Sainte Magdeleine zu den<br />

gesuchtesten Weißweinen der Region.<br />

Das Weingut direkt in der Bucht<br />

von Cassis ist seit vier Generationen<br />

in Familienbesitz und wird heute<br />

von Jonathan Sack-Zafiropulo geleitet.<br />

Die Rebflächen reichen bis zum<br />

Meer und auf terrassiertem Gelände<br />

bis hoch hinauf zur Route des Crètes – also<br />

eine Fläche, deren Bewirtschaftung eine<br />

echte Herausforderung für den Winzer ist.<br />

Ausgebaut werden die Weine im Betonfass,<br />

im Stahlfass und im Holzfass, hier entstehen<br />

der weiße Cassis AOP und eine kleine<br />

Menge Rosé, die aber regional konsumiert<br />

und nicht exportiert wird. Der heute<br />

biozertifizierte traditionelle Weißwein ist<br />

unverwechselbar. Er wird aus den vier Rebsorten<br />

Ugni Blanc, Clairette, Bourboulenc<br />

und Marsanne komponiert, wobei letztere<br />

fast die Hälfte der Cuvée ausmacht und die<br />

Aromatik dominiert. Idealerweise genießt<br />

man diesen Wein in einem der schönen<br />

Terrassenrestaurants im Hafen von Cassis.<br />

2020 CLOS SAINTE MAGDELEINE BLANC<br />

Cassis, Frankreich<br />

Helles Grüngelb, mit Goldreflexen. Feine gelbe<br />

Fruchtnuancen von Mango und Melone unterlegt<br />

mit weißen Blüten, südlichen Kräutern und einem<br />

typischen Hauch von Jod. Elegant am Gaumen,<br />

saftige Steinobstnoten, angenehmer Säurebogen,<br />

salzig-mineralisch und lange anhaftend.<br />

provence-wein.com, € 18,90<br />

<<br />

Fotos: beigestellt<br />

46 falstaff jun <strong>2021</strong>


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wein / ZEHN KLASSIKER VOM MITTELMEER<br />

ALTA ALELLA MIRGIN EXEO, SPANIEN<br />

falstaff<br />

93<br />

Punkte<br />

Amphitheater befinden und nach biologischen<br />

Richtlinien bewirtschaftet<br />

werden, genießt man den spektakulären<br />

Ausblick auf die azurblauen<br />

Wellen des nahe gelegenen Meeres,<br />

das hier nicht nur besonders bezaubernd,<br />

sondern auch essenziell für<br />

den Weinbau ist. Auf den sandigen<br />

Granit böden, die hier vorherrschen,<br />

auch Sauló genannt, kultiviert die<br />

Familie traditionelle lokale Rebsorten<br />

wie Pansa Blanca (Xarel·lo), die neben<br />

einem feinen Touch Chardonnay<br />

auch Teil ihres knochentrockenen,<br />

harmonischen Spitzencavas mit dem<br />

Namen Mirgin Exeo ist.<br />

Unweit von Barcelona entlang der<br />

Küste zwischen den beiden kleinen<br />

Städtchen Montgat und Mataró erstreckt<br />

sich das eher unbekannte und kleine<br />

spanische Anbaugebiet Alella. Wer hier<br />

Rebparzellen besitzt, darf sich glücklich<br />

schätzen, denn durch die besondere Lage<br />

mit freier Sicht aufs Mittelmeer ist das<br />

Land äußerst begehrt und mittlerweile fast<br />

jede freie Parzelle Bauland. Josep Maria<br />

Pujol-Busquets und seine Frau Cristina<br />

erfüllten sich hier dennoch inmitten des<br />

Nationalparks Serralada im Jahr 1991 den<br />

Traum vom eigenen Weingut namens Alta<br />

Alella Mirgin. Von den Rebbergen des<br />

Weinguts, die sich in einem natürlichen<br />

2015 ALTA ALELLA MIRGIN EXEO BRUT<br />

NATURE, D.O. Alella<br />

Intensives Bukett mit Noten von gelber Steinfrucht,<br />

Apfel und weißen Blüten. Dazu edel anmutende<br />

Zitrusnoten und etwas Buttertoast. Am Gaumen<br />

straffe Säure, die von einer schmeichelnden<br />

Cremigkeit getragen wird. Feine Perlage, langer<br />

mineralisch-salzig anmutender Abgang.<br />

altaalella.wine, € 55,–<br />

EMPORDÀ CASTILLO PERELADA, FINCA GARBET, SPANIEN<br />

Die Ursprünge des Weinbaus auf<br />

Castillo Perelada in der D.O. Empordà<br />

an der Costa Brava reichen<br />

zurück bis ins Mittelalter. Mit seinen<br />

Schaumweinen erlangte das altertümliche<br />

Weinschloss in den 1960er-Jahren Legendenstatus:<br />

Der Erfolg des Weins<br />

Champagne Rosado de Castillo<br />

Perelada vor allem in England rief<br />

damals die Produzenten der französischen<br />

Champagne auf den Plan.<br />

Gegen Perelada beanspruchten sie<br />

erstmals die Herkunftsbezeichnung<br />

vor Gericht für sich allein. Der<br />

Rest ist Geschichte. Seit vielen<br />

Jahren setzt sich Perelada für die<br />

Weine der Heimatregion Empordà<br />

ein – eine der wenigen Regionen<br />

Spaniens, wo Reben Mittelmeerblick<br />

genießen. Der Weinberg Garbet<br />

erstreckt sich auf zwölf Hektar und<br />

ist in Terrassen direkt am Meeresufer<br />

angelegt. Die Stöcke wurzeln<br />

tief in Schieferböden, das Meer sorgt<br />

falstaff<br />

94<br />

Punkte<br />

für ein einzigartiges Mikroklima. Der stetige<br />

Wind vermindert den Krankheitsdruck, und<br />

das Meer spiegelt das Sonnenlicht, verstärkt<br />

die Sonneneinstrahlung und regelt die Temperatur.<br />

Der Spitzenwein Finca Garbet wird<br />

aus 100 Prozent Syrah gewonnen und reift<br />

24 Monate lang in Barriques seiner<br />

Perfektion entgegen. Toller Speisenbegleiter<br />

zum sommerlichen BBQ.<br />

2015 FINCA GARBET<br />

Castillo Perelada, D.O. Empordà<br />

Tiefes Rubingranat, violette Reflexe, dezente<br />

Randaufhellung. Dunkle Beeren, Cassis, Pflaume,<br />

Trockenfrüchte, exotische Gewürze, zart Tabak<br />

sowie Zartbitterschokolade in der Nase. Intensive,<br />

kräftige Aromatik. Am Gaumen erstaunlich leicht<br />

und elegant mit schönem Säurefaden, spürbarem,<br />

aber feinem Tannin und großer Länge.<br />

vinos.de, € 139,–<br />

<<br />

Fotos: beigestellt<br />

48 falstaff jun <strong>2021</strong>


PIO CESARE<br />

PIO CESARE: EINE FAMILIE,<br />

EIN GEBIET, EIN STIL<br />

Bereits in fünfter Generation werden am Weingut Pio Cesare ausdrucksvolle<br />

Weine hergestellt – <strong>2021</strong> feiert das Weingut 140-jähriges Jubiläum.<br />

Pio Cesare feiert <strong>2021</strong> sein 140-jähriges<br />

Bestehen und ist damit Teil<br />

der Geschichte eines großartigen<br />

Weingebietes. In die Feierlichkeiten<br />

mischt sich leider auch die Trauer über<br />

den plötzlichen Tod von Pio Boffa, einem<br />

weitsichtigen Winzer und unermüdlichen<br />

Botschafter von Barolo und Barbaresco, der<br />

Mitte April verstorben ist. Das Familienunternehmen,<br />

das 1881 von Großvater<br />

Cesare Pio gegründet und bis vor wenigen<br />

Wochen von Pio Boffa geleitet wurde, wird<br />

nun von der fünften Generation, vertreten<br />

durch seine Tochter Federica und seinen<br />

Enkel Cesare, im Sinne des unverwechselbaren<br />

Stils des Weingutes fortgeführt.<br />

Das historische Weingut Pio Cesare ruht<br />

auf den alten römischen Mauern der Stadt<br />

Alba. Heute verfügt es über 75 Hektar<br />

Weinberge, die sich in prestigeträchtigen<br />

Lagen in verschiedenen Gemeinden von<br />

Barolo und Barbaresco befinden. »Jedes<br />

Gebiet und jede Parzelle hat ihren eigenen<br />

Charakter; durch die Kombination dieser<br />

vielen Ausprägungen gelingt es uns, Weine<br />

zu komponieren, die wirklich der Ausdruck<br />

von Pio Cesare und den Langhe sind«,<br />

erklärt Federica Boffa Pio. Zum 140-Jahr-<br />

Jubiläum wurden die Etiketten von Barolo<br />

und Barbaresco, den Aushängeschildern des<br />

Weingutes, einem kleinen Restyling unterzogen.<br />

»Die ursprünglich vom Gründer entworfenen<br />

Etiketten bleiben weitgehend<br />

unverändert, tragen aber ab diesem Jahr<br />

zusätzlich die Bezeichnungen »Barolo Pio«<br />

und »Barbaresco Pio«, führt Federica Boffa<br />

Pio aus, die mit ihren 23 Jahren schon sehr<br />

klare Vorstellungen von den Traditionen des<br />

Hauses hat.<br />

Passend zum Jubiläum werden auch zwei<br />

Sondereditionen präsentiert: der Barolo del<br />

Comune di Serralunga d’Alba 2017 und<br />

der Barolo Riserva 2000. »Wir wollen<br />

unsere historische Verbundenheit mit Serralunga<br />

d’Alba würdigen und haben dazu<br />

exklusiv zum Jubiläum einen Barolo aus<br />

einem Teil der Lagen Ornato, La Briccolina,<br />

La Serra und Lirano produziert, auf dem<br />

Etikett gekennzeichnet durch einen mehrfarbigen<br />

Tetraeder. Die Auflage ist auf 1881<br />

nummerierte Flaschen limitiert«, sagt Cesare<br />

Benvenuto Pio, der seit 2000 im Betrieb<br />

mitarbeitet. Beim Barolo Riserva 2000 ist<br />

die Auflage noch stärker, auf 500 Exemplare,<br />

begrenzt. Pio Boffas Idee war es, damit<br />

eine Hommage an den Barolo, an seine<br />

Langlebigkeit und an die Familientradition<br />

zu schaffen. In diesem großartigen Wein<br />

lebt der Geist Pio Boffas noch lange weiter.<br />

ADVERTORIAL Fotos: beigestellt<br />

INFO<br />

Weitere Informationen unter<br />

piocesare.it<br />

jun <strong>2021</strong> falstaff 49


Perfekte Anbaubedingungen<br />

bieten die Grundlage für beste<br />

kalifornische Weine.<br />

CALIFORNIAN DREAM,<br />

CALIFORNIAN WINE<br />

Kalifornien ist ein Anziehungspunkt für Menschen aus der ganzen Welt.<br />

Der »Golden State« ist bekannt für seine vielfältigen Landschaften, paradiesischen<br />

Strände, pulsierenden Städte – und für seine hervorragenden Weine.<br />

In Kalifornien herrscht das ganze Jahr<br />

hindurch ein weltweit einmaliges<br />

Klima, das die Reben lieben.<br />

Reichlich Sonnenschein sorgt für eine<br />

gleichmäßige Reifezeit. Herbstliche Niederschläge<br />

sind hier selten, sodass man die<br />

Trauben besonders lange an den Reben<br />

hängen lassen kann. Während die küstennahen<br />

Weinberge mit Nebel und Meeresbrisen<br />

versorgt werden, sind die wärmeren<br />

Täler im Inland von Flüssen und Seen<br />

geprägt. Beste Voraussetzungen für einen<br />

Weinbau auf hohem Niveau, der ein Mini-<br />

mum an Eingriffen erfordert und damit<br />

nachhaltige Methoden im Weinberg und im<br />

Keller begünstigt. Dazu gehören diverse<br />

Vorkehrungen, um Wasser einzusparen.<br />

Oder der Einsatz von Solarenergie und die<br />

nächtliche Traubenlese, was eine energieintensive<br />

Kühlung im Keller überflüssig<br />

macht.<br />

NAPA VALLEY & MONTEREY –<br />

ANBAUGEBIETE VON WELTRUF<br />

Das Napa Valley ist eines der kleinsten<br />

Weinbaugebiete der Welt, doch zweifellos<br />

das bekannteste der USA und eines der<br />

renommiertesten weltweit. Curtis McBride,<br />

eine Bekanntheit in der kalifornischen<br />

Weinszene und Besitzer des 689 Cellars,<br />

hat sich in China zum Namen seines<br />

Weinguts inspirieren lassen. Die drei<br />

Zahlen stehen für Glück, Reichtum und<br />

langes Leben. Die besten Trauben für<br />

seine Weine und damit sein Glück hat er<br />

im Napa Valley gefunden. Der Submission<br />

ist ein üppiges und geschmeidiges Beispiel<br />

dafür, was die Cabernet-Sauvignon-Trauben<br />

und das Napa-Terroir hergeben.<br />

50<br />

falstaff<br />

jun <strong>2021</strong>


MÖVENPICK<br />

Die Tasting Box California von Mövenpick Wein<br />

kann mit der aufgeklebten Antwortkarte<br />

oder über den QR-Code bestellt werden.<br />

Eine Tasting Box enthält von den<br />

drei verschiedenen Weinen je zwei Flaschen:<br />

2018 CHARDONNAY MONTEREY COUNTY<br />

Hess Winery, Hess Family Estates<br />

2018 CABERNET SAUVIGNON SUBMISSION<br />

689 Cellars, California<br />

2018 CABERNET SAUVIGNON<br />

Avalon Winery, Napa Valley<br />

EUR 78,– statt EUR 1<strong>04</strong>,40<br />

inkl. MwSt. und Versandkosten.<br />

Irrtum & Preisänderungen vorbehalten.<br />

Angebot gültig bis 31.7.<strong>2021</strong><br />

oder solange der Vorrat reicht.<br />

Wie positiv sich die unzähligen Sonnenstunden<br />

im Napa Valley auf den Wein auswirken<br />

können, zeigt auch der Cabernet<br />

Sauvignon von der Avalon Winery. Ein vielschichtiger,<br />

samtig-weicher Wein mit viel<br />

schwarzer Frucht. Der mythische<br />

Name Avalon verweist auf die traditionelle<br />

Technik der Weinbereitung, die hier mit<br />

modernster Technologie im Weinkeller<br />

kombiniert wird.<br />

An der Central Coast, zwischen Santa Barbara<br />

und dem Süden von San José, wachsen<br />

Reben, die zu den ältesten im ganzen Staat<br />

gehören. Eines der wichtigsten Anbaugebiete<br />

dieser Region ist Monterey. Von hier<br />

stammt der Chardonnay Monterey County,<br />

einer der beliebtesten Weine der Hess Select<br />

Winery. Das sortentypische Vanillearoma,<br />

gepaart mit viel Charme, sorgt für<br />

Trinkspaß.<br />

KALIFORNISCHES WEINERLEBNIS<br />

FÜR FALSTAFF LESER<br />

Damit sich die vinophilen Leserinnen und<br />

Leser selbst ein Bild von den Weinen aus Kalifornien<br />

machen können, haben <strong>Falstaff</strong> und<br />

Mövenpick Wein ein exklusives Paket zum<br />

Spezialpreis zusammengestellt.<br />

ADVERTORIAL Fotos: © Californian Wine Institute / George Rose, RARusso; beigestellt<br />

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Weitere Informationen unter<br />

moevenpick-wein.de/california-wines<br />

jun <strong>2021</strong> falstaff 51


wein / GOLDENER WAGEN<br />

Weitere Lagen-Portraits unter<br />

falstaff.com/lagen-portrait<br />

Berlin<br />

Radebeul<br />

RADEBEUL<br />

<strong>Deutschland</strong><br />

SACHSENS<br />

STOLZ<br />

Einst tröstete der Wein aus der Lage »Goldener Wagen« in<br />

Dresdens Vorort Radebeul den sächsischen Kurfürsten im<br />

Dreißigjährigen Krieg. Heute hat er das Zeug dazu, eine<br />

Legende mit internationaler Strahlkraft zu werden.<br />

TEXT ULRICH SAUTTER<br />

Foto: Martin Förster (DML-BY)<br />

52 falstaff jun <strong>2021</strong>


Terrassen über Terrassen – die<br />

Erhaltung der Mauern ist eine<br />

Sisyphosarbeit. Rechts oben<br />

das »Spitzhaus«, früher ein<br />

Weinbergshaus, heute ein<br />

Ausflugslokal.<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

53


wein / GOLDENER WAGEN<br />

Der westliche Teil des<br />

Goldenen Wagens, rechts oben<br />

im Bild der Bismarckturm und<br />

darunter die 88 Höhenmeter<br />

überwindende Spitzhaustreppe.<br />

K<br />

urfürst Johann Georg I. von<br />

Sachsen (1585-1656) soll gerne<br />

gebechert haben, seine<br />

Untertanen schmähten ihn als<br />

»Bierjörge«. Doch die Zeitläufe<br />

waren ja auch zum Saufen: Mit<br />

zunehmender Dauer des Dreißigjährigen<br />

Kriegs gelang es dem Lutheraner immer<br />

weniger, ausgleichend zu wirken zwischen<br />

der katholischen Partei um Kaiser Ferdinand<br />

II. und den radikaleren Protestanten<br />

um Gustav Adolf von Schweden und dem<br />

calvinistischen Böhmenkönig Friedrich V..<br />

Die kaiserlichen Truppen dankten dem<br />

Sachsen die Neutralität, indem sie 1631<br />

Magdeburg verwüsteten und sich plündernd<br />

über Kursachsen hermachten. Ein<br />

paar Jahre später hinterließen dann auch<br />

die Schweden eine Brandspur der Verwüstung.<br />

Es spricht Bände, dass der Monarch<br />

sofort nach Kriegsende 1648 an seinem<br />

bevorzugten Aufenthaltsort, dem Weingut<br />

Hoflößnitz am Fuß des Goldenen Wagens,<br />

ein Lustschlösschen errichten ließ.<br />

GOLDENE TRAUBEN<br />

Das »Weingebirge«, das sich schon damals<br />

in Dutzenden Steilterrassen hinter dem<br />

Anwesen erhob, bringt bis zum heutigen<br />

Tag jene goldenen und Gold werten Trauben<br />

hervor, deren vergorener Most den kurfürstlichen<br />

Kelch füllte. Ein staatstragender<br />

Weinberg ist der Goldene Wagen auch heute<br />

noch, denn das sächsische Staatsweingut<br />

Schloss Wackerbarth und das der Stadt<br />

Radebeul gehörende Weingut Hoflößnitz<br />

Das »Meinholdsche Turmhaus« beherbergt heute<br />

das Weingut Aust. Die ältesten Gebäudeteile sind<br />

von 1650, Erweiterung und Turmaufsatz um 1720.<br />

KURFÜRST JOHANN<br />

GEORG I. LIESS<br />

GLEICH NACH<br />

KRIEGSENDE 1648 EIN<br />

LUSTSCHLÖSSCHEN AM<br />

FUSS DES GOLDENEN<br />

WAGENS ERBAUEN.<br />

Fotos: beigestellt<br />

54 falstaff jun <strong>2021</strong>


haben großen Anteil an der schweißtreibenden<br />

Steillage. Doch wie der Staat selbst hat<br />

sich auch der Weinbergsbesitz in den vergangenen<br />

400 Jahren demokratisiert.<br />

»111 Winzer haben Parzellen in den<br />

26,9 Hektar des Goldenen Wagens«, erläutert<br />

Karl Friedrich Aust, der von allen privaten<br />

Winzern wohl derjenige mit dem beispielhaftesten<br />

Lebenslauf ist. Das nur einen<br />

Steinwurf entfernt vom kurfürstlichen Lustschlösschen<br />

am Fuss des Goldenen Wagens<br />

gelegene Weingut mit dem markanten<br />

Turmhaus war marode, als es die die Vorbesitzer<br />

im Arbeiter- und Bauernstaat Austs<br />

Eltern vermachten. Dem Zwingerbaumeister<br />

Ulrich Aust trauten sie zu, den Besitz<br />

wieder auf Vordermann zu bringen. Vater<br />

Aust bewirtschaftete neben seinem Hauptberuf<br />

zwei Parzellen. »Diese Terrassen<br />

begleiten mich schon mein ganzes Leben<br />

lang«, sagt Karl Friedrich Aust, Jahrgang<br />

1978, »wir Kinder wurden immer angebunden,<br />

während mein Vater die Reben pflegte.<br />

Die Nachbarn fanden das grauslich, aber<br />

für uns Kinder war das schön, wir konnten<br />

uns auf die Mauern legen und hatten die<br />

Sicherheit, wir können nicht runterfallen.«<br />

Oben: Das kurfürstliche<br />

Lustschlösschen im<br />

Weingut Hoflößnitz.<br />

Unten: Schlafgemächer<br />

und Festsaal entführen den<br />

Besucher ins 17. Jahrhundert.<br />

DER KÖLNER DOM<br />

Die Weinbergsmauern sollten Aust dann<br />

auch zum Eintritt in die Welt des Weins verhelfen.<br />

Er erlernte den Beruf des Steinmetzes<br />

und sammelte als nicht einmal 20-Jähriger<br />

Erfahrung bei der Sanierung des Kölner<br />

Doms. Zurück in Radebeul verdiente er<br />

sein erstes Geld damit, eingestürzte Weinbergsmauern<br />

wieder aufzubauen, und von<br />

diesen gab es reichlich. »1997 oder 98 habe<br />

ich dann da oben einen ersten Weinberg<br />

gekauft«, erinnert sich Aust und zeigt in<br />

den Hang. »Kerner. Das waren super Trauben,<br />

und ich dachte, jetzt kann ich Wein<br />

machen.« Dabei klingt Aust, als wolle er<br />

sagen: In Wirklichkeit konnte ich noch gar<br />

nichts. Allerdings muss er dann doch zugeben,<br />

dass ihm ein Blick fürs Weinmachen,<br />

wenn vielleicht nicht in die Wiege, so doch<br />

zumindest in den Weinberg gelegt wurde:<br />

»Natürlich wussten wir schon als Kinder<br />

ganz genau, welche Traminerbeeren am<br />

besten schmeckten. Wir haben immer genau<br />

die rausgepickt, die genial waren.«<br />

<<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

55


wein / GOLDENER WAGEN<br />

DER WEINBERG ALS GALERIE<br />

Ein paar Häuser weiter gehört ein veritabler<br />

Kunstprofessor zu den Weingutsbesitzern<br />

im Goldenen Wagen. Professor Rainer<br />

Beck, ein gebürtiger Stuttgarter, erwarb<br />

2002 das historische Weingut Hermannsberg<br />

mitsamt seiner 1705 erbauten Gebäude.<br />

Als Kunstsammler hat Beck Weinberg<br />

und Weingut zu einem Kunstraum gestaltet,<br />

ein Who’s who der zeitgenössischen deutschen<br />

und internationalen Kunst schmückt<br />

die Weinberge und das Obergeschoss des<br />

Gutshauses. Damit der Weinberg erlebbar<br />

wird, gibt es im Steilhang Treppen mit<br />

Handläufen aus Edelstahl. »Das Weingut<br />

zu kaufen, war ökonomisch der größte<br />

Blödsinn meines Lebens«, sagt Beck, »aber<br />

zugleich ist es meine größte Freude«.<br />

Weingut Drei Herren: Gewann<br />

Ballberg direkt hinter dem<br />

Gutsgebäude in der Lage<br />

Goldener Wagen.<br />

DDR-Feinripp mit<br />

Reben: »Drei Herren«<br />

des Chemnitzer<br />

Künstlers Jan<br />

Kummer – Kreis:<br />

Ausstellung im<br />

Gutshaus.<br />

Ein zweiter Neuankömmling im Goldenen<br />

Wagen ist der Franzose Frédéric Fourré.<br />

Geboren in Paris, kam Fourré erstmals<br />

1993 zu Besuch nach Dresden, und staunte<br />

über die Weinberge. 1998 nahm er eine<br />

Stellung als Sommelier im Taschenbergpalais<br />

an, im Jahr 2000 konnte er die ersten<br />

drei Terrassen im Goldenen Wagen übernehmen.<br />

Seit 2007 konzentriert sich Fourré<br />

ganz auf den Weinbau: Bis tief in die Nacht<br />

arbeiten und morgens um sechs im Weinberg<br />

stehen, das war kein Dauerzustand.<br />

Gemeinsam mit seiner Ehefrau Amrei, einer<br />

Geisenheim-Absolventin, bewirtschaftet er<br />

nun 2,5 Hektar. »Der rote Faden im Goldenen<br />

Wagen ist die Mineralität«, sagt Fourré.<br />

Und weil ihm der vulkanische Syenit im<br />

Boden der Weinberge wie eine etwas weichere<br />

Version des Granits aus Condrieu<br />

vorkommt, hat Fourré schon den nächsten<br />

Plan: »Ich hab’ jetzt zwei Terrassen, auf die<br />

kommt Viognier drauf«.<br />

<<br />

Fotos: beigestellt<br />

56 falstaff jun <strong>2021</strong>


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Fisch und Fleisch), exklusiv zusammengestellt von<br />

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Suppen & Eintöpfe, Saucen und Jus als<br />

das Gold der Küche und vieles mehr).<br />

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Food« bis zur »HummerBox-Deluxe«, von der<br />

Hommage an die Großmeister bis zur Liebe zur<br />

»Landhausküche«.<br />

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57 falstaff mai 2017


wein xxx / / XXXXXXXXXXX<br />

GOLDENER WAGEN<br />

Ein Publikumsmagnet, der<br />

Auge und Gaumen verwöhnt:<br />

Schloss Wackerbarth<br />

mit seinem traumhaften<br />

Belvedere und der Lage<br />

Wackerbarthsberg.<br />

DER STAAT MACHT STAAT<br />

Dass so viel Dynamik herrscht im Umfeld<br />

des Goldenen Wagens, hat auch mit klugen<br />

Entscheidungen der öffentlichen Hand zu<br />

tun. Sonja Schilg, Geschäftsführerin des<br />

Staatsweinguts Schloss Wackerbarth und<br />

Chefin über nahezu 100 Hektar, wird nicht<br />

müde zu betonen, wie wichtig die Entscheidung<br />

des Landes und der sächsischen Aufbaubank<br />

war, Wackerbarth in den Neunzigerjahren<br />

nicht zu veräußern, und stattdessen<br />

zum Erlebnisweingut umzubauen.<br />

»Radeberger hat zehn Millionen für Werbung<br />

mit der Semperoper ausgegeben«,<br />

resümiert sie, auf dem Bergkamm des Goldenen<br />

Wagens stehend. »Wenn wir das<br />

nicht genützt hätten, um auch Wein-Tourismus<br />

hierher zu bringen …« Sie spricht<br />

nicht weiter, und weist stattdessen hangabwärts<br />

auf eine Terrasse, in der gerade Traminerstöcke<br />

aus einer eigenen Selektion neu<br />

Sonja Schilg leitet Schloss Wackerbarth seit 2003.<br />

Mit großem Erfolg: 2019 lösten 190.000 Personen<br />

ein Ticket für eine Weingutsbesichtigung.<br />

RADEBERGER GAB<br />

ZEHN MILLIONEN<br />

FÜR WERBUNG MIT DER<br />

SEMPEROPER AUS. EINE<br />

STEILVORLAGE AUCH<br />

FÜR DEN WEIN-<br />

TOURISMUS.<br />

gepflanzt wurden. Der Erfolg der Aufbauarbeit<br />

ist sicht- und auch schmeckbar.<br />

Das gilt auch fürs Weingut der Stadt Radebeul,<br />

Gut Hoflößnitz, den einzigen Bio-<br />

Betrieb der Gegend. Auch hier ist der Traminer<br />

eine Klasse für sich: unaufdringlich und<br />

fein. Nach einem kräftigen Schluck dieses<br />

Nektars lädt Direktor Jörg Hahn zu einem<br />

Besuch im Festsaal des kürfürstlichen<br />

Schlösschens. Deckengemälde aus dem<br />

17. Jahrhundert, nebenan die original erhaltenen<br />

Schlafgemächer von Kurfürst und Kurfürstin:<br />

Man taucht ein in eine andere Welt.<br />

Und ja, trägt der Weingutsleiter, der eben<br />

noch die Vorteile pilzwiderstandsfähiger<br />

Sorten erläutert hat, nicht auf einmal eine<br />

Barockperücke? Schon fängt ein Kammerensemble<br />

an, die Instrumente zu stimmen.<br />

Keine Frage, gleich wird der Kurfürst durch<br />

die Tür treten, und den Musici huldvoll<br />

gestatten, mit dem Spiel zu beginnen.<br />

<<br />

Fotos: beigestellt<br />

58 falstaff jun <strong>2021</strong>


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wein / GOLDENER WAGEN<br />

BEST OF RADEBEUL<br />

GOLDENER WAGEN<br />

TASTING<br />

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WEITERE BEWERTUNGEN<br />

UND BESCHREIBUNGEN<br />

FINDEN SIE SIE AB<br />

AB SEITE 224. 148.<br />

98<br />

94<br />

93+<br />

2007 SPÄTBURGUNDER TRO-<br />

CKEN SÄCHSISCHER LANDWEIN<br />

Karl Friedrich Aust, Radebeul<br />

100 % Goldener Wagen. Herzkirsche,<br />

Lakritz, balsamisch, Malz, Wacholder,<br />

Minze, Teer und Cassis, Darjeeling,<br />

Himbeere, Holz. Im Mund mit sehr<br />

feinem Tannin, saftig und unglaublich<br />

frisch, lebendiger Säurenerv, pure<br />

Eleganz. Der geschmeidige Fond<br />

steht keinen Moment isoliert, alles ist<br />

dicht ineinander gewoben und wirkt<br />

dennoch schwerelos ätherisch und<br />

mineralisch. weingut-aust.de,<br />

Schatzkammerwein<br />

2020 RADEBEUL GOLDENER<br />

WAGEN RIESLING SPÄTLESE TR.<br />

Weingut Drei Herren, Radebeul<br />

Im Duft gelbfleischiger Pfirsich<br />

und Süßkirsche, mineralische<br />

Gesteinsnoten im Hintergrund.<br />

Im Mund unmittelbar salzig, reife<br />

Säure, zurückhaltend gesetzte<br />

Süße, geschmeidige Motive und<br />

zarte Phenole, sich im Abgang<br />

kompakt verdichtend und ganz<br />

und gar zur taktilen Mineralität<br />

hinführend. Ein Terroir-Riesling<br />

vom Feinsten.<br />

weingutdreiherren.de, € 18,–<br />

2019 RADEBEUL GOLDENER<br />

WAGEN TRAMINER SPÄTLESE<br />

Weingut Hoflößnitz, Radebeul<br />

Duftig und komplex, Rosenblatt,<br />

Basilikum und Minze, frische reife<br />

Traube. Im Mund rund und schmelzig,<br />

mit feinem mineralischem<br />

Nadeln im Hintergrund, keine Kohlensäure,<br />

eine Textur wie Gesteinsmehl,<br />

zurückhaltende Süße, reife,<br />

den stattlichen Körper tragende Säure,<br />

ein ganz nahtlos runder Bau, der<br />

fast trocken wirkt. Zu Pasteten<br />

und Terrinen.<br />

hofloessnitz.de, € 24,50<br />

94+<br />

94<br />

93<br />

2019 RADEBEUL GOLDENER<br />

WAGEN TRAMINER TROCKEN<br />

Karl Friedrich Aust, Radebeul<br />

Im Duft opulent, aber nicht penetrant:<br />

Rosenblatt, Blutorange, Wachs,<br />

prall reife Traube. Im Mund mit einer<br />

fabelhaften Balance: viel Saftigkeit,<br />

lebendige Säure und ein Spiel, das<br />

seine Spannung vor allem aus<br />

Frucht und Mineralität bezieht und<br />

nicht aus der – zurückhaltend eingesetzten<br />

– Süße. Lang, frisch, mit feiner<br />

taktiler Mineralität bis zuletzt.<br />

weingut-aust.de, € 19,50<br />

2017 SPÄTBURGUNDER<br />

TROCKEN<br />

Karl Friedrich Aust, Radebeul<br />

Vergleichsweise helle, burgundertypische<br />

Farbe. Darjeelingtee, Hagebutte,<br />

Malve, ein Hauch von Karamell.<br />

Im Mund druckvoll mit saftigem,<br />

anhaltendem Säurezug, mehligem,<br />

mürbem Tannin und würzigen<br />

Anlagen hinter dem molligen, fast<br />

cremigen Körper. Ganz auf Finesse<br />

gebaut, ein erstklassiger Speisenbegleiter,<br />

zum Wildgeflügel.<br />

weingut-aust.de, € 19,50<br />

2019 RADEBEUL GOLDENER<br />

WAGEN RIESLING TROCKEN<br />

Karl Friedrich Aust, Radebeul<br />

Kräuterwürzig, mineralisch, Feuerstein,<br />

Bergamotte, Pfirsich, Kümmel,<br />

gelbes Curry, sehr komplex.<br />

Im Mund druckvoll und nachgerade<br />

schlank zugleich, eine zarte Schicht<br />

Phenole, reife Säure und eine<br />

zurückhaltende, nur eben passend<br />

die Frucht unterstützende Süße.<br />

Sehr gute Länge. Eigenständig,<br />

mit großer Authentizität.<br />

weingut-aust.de, € 18,–<br />

94<br />

94<br />

93<br />

2019 RADEBEUL GOLDENER<br />

WAGEN TRAMINER TROCKEN<br />

Frédéric Fourré, Dresden<br />

Noch hefig im Duft, zeigt nach intensiver<br />

Luftzufuhr eine dezente, klare<br />

Traminerfrucht, Litschi und Rose. Im<br />

Mund opulent, leicht viskos, rund<br />

und schmelzig mit feinem Säurespiel,<br />

derzeit noch in sich gekehrt<br />

und das aromatische Potenzial erst<br />

andeutend. Zarte Phenole. Sehr<br />

gehaltvoll und reich an Schichten –<br />

spätestens in zwei, drei Jahren wird<br />

der Würze-Turbo zünden.<br />

weinbau-fourré.de, € 13,50<br />

2019 RADEBEUL GOLDENER<br />

WAGEN ALTE REBEN TROCKEN<br />

Sächsisches Staatsweingut<br />

Schloss Wackerbarth, Radebeul<br />

Pflanzjahr 1950. Verschlossen im<br />

Duft, Feuerstein, etwas Ananas. Im<br />

Mund sehr dicht, kräftiger phenolischer<br />

Gehalt, reife und gut tragende<br />

Säure, ganz in sich ruhend mit eng<br />

ineinander gewobenen Schichten.<br />

Ein großer Terroirwein im Embryonalstadium,<br />

intensiv taktil-mineralisch<br />

abklingend.<br />

schloss-wackerbarth.de, € 59,–<br />

(exklusiv in der Magnumflasche)<br />

2019 RADEBEUL GOLDENER<br />

WAGEN RIESLING AUSLESE<br />

Sächsisches Staatsweingut<br />

Schloss Wackerbarth, Radebeul<br />

Verschlossen im Duft. Kandierte<br />

Ananas, Passionsfrucht, Ingwerstäbchen.<br />

Im Mund mit sehr feinem<br />

Spiel, lang anhaltend und intensiv<br />

mineralisch unterlegt, leichte<br />

Viskosität, konzentrierte Frucht, eine<br />

extraktreiche, aber dennoch leichtfüßig<br />

bleibende Auslese mit pfeffrig-terroirwürzigen<br />

Abgangsnoten.<br />

schloss-wackerbarth.de<br />

€ 24,90 (0,5 l)<br />

Fotos: beigestellt<br />

60 falstaff jun <strong>2021</strong>


Sonne,<br />

Leidenschaft und<br />

Erfahrung – unsere<br />

Zutaten für ausgezeichnete<br />

Weine.<br />

Weine aus Baden:<br />

Qualität, die man<br />

schmeckt.<br />

Perfekte Weine zum Grillen.<br />

Direkt vor Ihrer Haustüre.<br />

Was wäre der Sommer ohne genussvolle Grillabende<br />

in geselliger Runde? Genauso vielfältig<br />

wie das Grillgut auf dem Rost ist auch die Weinauswahl<br />

zum Grillen. Die 13 Anbaugebiete für<br />

Qualitätswein, die hauptsächlich im Südwesten<br />

<strong>Deutschland</strong>s liegen bieten hier für jeden<br />

Geschmack die richtige Auswahl. Verschiedene<br />

Bodenarten, klimatische Unterschiede und gebietsspezifische<br />

Rebsorten prägen die Vielfalt<br />

der deutschen Weine. Die Namen dieser 13<br />

Weinanbaugebiete sind von der Europäischen<br />

Union als geschützte Ursprungsbezeichnungen<br />

(g.U.) anerkannt. Bei der geschützten Ursprungsbezeichnung<br />

(g.U.) muss der Zusammenhang<br />

zwischen den Produkteigenschaften und dem<br />

Ursprung besonders eng sein. So müssen nicht<br />

nur die Eigenschaften der Produkte ausschließlich<br />

oder überwiegend durch die geografische<br />

Herkunft sowie den natürlichen und handwerklichen<br />

Einflüssen in der Region bedingt sein.<br />

Das Produkt muss auch in dem betreffenden<br />

Gebiet erzeugt, verarbeitet und hergestellt<br />

worden sein. Die Anerkennung als geschützte<br />

Ursprungsbezeichnung erfolgt im Rahmen<br />

eines mehrstufigen Verfahrens. Die genaue<br />

Spezifikation der jeweiligen Produkte wie Besonderheiten,<br />

Herstellungsart und -ort spielt<br />

eine zentrale Rolle. Wer sicher sein möchte,<br />

einen deutschen Wein mit geschützter Herkunftsangabe<br />

zu kaufen, achtet darauf, dass<br />

die Region auf der Flasche steht.<br />

Baden ist mit mehr als 2.000 Sonnenstunden im<br />

Jahr die sonnenverwöhnteste Region <strong>Deutschland</strong>s.<br />

Unterschiedliche Böden, liefern besondere Mineralstoffe<br />

für die Weine. Die Weine aus Baden sind<br />

dabei nicht nur die idealen Grill-Begleiter sondern<br />

zeichnen sich auch durch ihre hohe Qualität und<br />

ihre geschützte Ursprungsbezeichnung aus. Ob zu<br />

Lamm, Rind, Fisch oder vegetarischen Köstlichkeiten<br />

– mit den passenden Weinen wird die Grill-Party<br />

zu einem genussvollen Event für alle Gäste.<br />

Perfekt zu gegrilltem Fisch, hellen Fleischspeisen<br />

wie gegrilltem Hähnchen, mediterranem Gemüse<br />

und auch Salatvariationen passen fruchtige Weißwein-Cuvées<br />

vom Bodensee, Weißburgunder vom<br />

Kaiserstuhl oder Kraichgau, ein Riesling Kabinett<br />

aus der Ortenau, Grauburgunder von der badischen<br />

Bergstraße, oder auch ein Sauvignon Blanc<br />

aus dem Markgräflerland. Auch ein dezent vom Holz<br />

geprägter Weißburgunder Chardonnay aus der Ortenau<br />

passt als Weißwein hervorragend zu dunklem<br />

Grillfleisch.<br />

Für eine Extraportion Kreativität, und Abwechslung<br />

gibt es zu den bewährten Weißweinen aus Baden<br />

sehr schöne Alternativen: Ein feinfruchtiger Tauberschwarz<br />

aus Tauberfranken lässt sich ebenfalls perfekt<br />

zu diesen Speisen kombinieren.<br />

Zu gegrilltem Geflügel in pikanter Marinade und<br />

gegrillten Garnelen empfiehlt sich ein spritziger<br />

Rosé, mit seiner leuchtenden Farbe und floralen<br />

Anklängen. Selbstverständlich muss auch der Rotweinliebhaber<br />

nicht auf Weingenuss verzichten. Der<br />

klassische Spätburgunder aus Baden passt hervorragend<br />

zu allen gegrillten Fischen und vor allem<br />

zu dunklem Grillfleisch. Der Regent ist mit seiner<br />

tiefdunklen Farbe und seinen saftigen Gerbstoffen<br />

ein perfekter Begleiter zu Spareribs in einer deftigen<br />

Marinade und jedem dunklen Grillfleisch. Zum<br />

Schluss noch eine Weinempfehlung für alle, die<br />

auch Desserts gerne auf dem Grill zubereiten: Hier<br />

empfehlen sich aus Baden eine Scheurebe Spätlese<br />

aus der Ortenau oder als prickelnder Begleiter ein<br />

aromatischer Traminer Sekt.<br />

Die ausgezeichneten Weine aus Baden lassen<br />

sich übrigens auch ganz leicht von zu Hause<br />

aus bestellen. Besuchen Sie hierfür die Online-<br />

Shops unserer vielen Winzer:<br />

www.badischerwein.de/weine-online-bestellen<br />

• PROTECTED DESIGNATION OF ORIGIN •


MÜLLER<br />

URLAUB AUF<br />

BALKONIEN<br />

Wenn der Sommer kommt, verwandeln sich Balkon und Terrasse in Naherholungsgebiete.<br />

Und mit Weinen aus dem Müller-Sortiment kommt erst recht Urlaubsstimmung auf.<br />

My home is my castle – nie hatte<br />

dieses Bonmot mehr Bedeutung<br />

als gerade jetzt zu Corona-Zeiten.<br />

Geschmückt mit<br />

blühenden Pflanzen und duftenden Kräutern<br />

verwandeln sich Balkon und Terrasse in<br />

einen Zufluchtsort, an dem man ausspannen<br />

kann: am Wochenende und vielleicht sogar<br />

einen ganzen Urlaub lang, aber im Prinzip<br />

auch jeden Abend nach getaner Arbeit.<br />

Gerade für den alltäglichen Genuss hat<br />

Müller vorgesorgt, denn es gibt zahlreiche<br />

Weine in der praktischen »halben« Flasche:<br />

Die 0,375-Liter-Abfüllungen entsprechen<br />

drei Achtel-Gläsern, sie belasten weder das<br />

Budget noch die Fitness. Aber sie heben die<br />

Stimmung, wie der gehaltvolle Riesling<br />

»von den Hügeln« mit seinem feinen Pfirsichduft.<br />

Oder der Rosé selben Namens,<br />

dessen beerige Aromen animieren und dessen<br />

Geschmeidigkeit gute Laune macht.<br />

Für den späteren Abend oder etwas frischeres<br />

Wetter findet man im Müller-Sortiment<br />

auch einen feinen Roten in der Kleinflasche:<br />

Der Rioja »El Viaje Ramón« zeigt<br />

sich komplex im Duft, am Gaumen mild<br />

und mürb mit dezentem, bereits schön<br />

gereiftem Gerbstoff. Dazu ein paar Lammkotelettes<br />

und mit Olivenöl bepinselte rote<br />

Paprika vom Tischgrill – und der Genuss<br />

kennt keine Grenzen.<br />

Alle drei Weine gibt es übrigens auch in<br />

der 0,75-Liter-Flasche. Und in dieser Flaschengröße<br />

hat Müller selbstredend noch<br />

weitere Neuheiten zu bieten. Den feinherben<br />

Deinhard Riesling von der Mosel zum<br />

Beispiel. Einen Aperitif, wie man ihn sich<br />

schöner kaum vorstellen kann: frisch und<br />

saftig, mit erfrischendem Süße-Säure-Spiel.<br />

So viel Ausdruck bei solcher Leichtigkeit,<br />

das schafft nur die Mosel.<br />

Deutlich körperreicher sind die harmonischen<br />

Weißen von Schloss Bockfliess aus Niederösterreich:<br />

Beim Sauvignon blanc strömen<br />

Aromen von Stachelbeere und schwarzem<br />

Pfeffer aus dem Glas, der Chardonnay hat<br />

eine Spur von Holz und verlangt nach weißem<br />

Fleisch und / oder gratiniertem Gemüse<br />

als Begleitung. Ein weiterer Rosé und zwei<br />

Rotweine stehen ebenfalls neu im Regal:<br />

Der »Mutter Erde«-Rosé aus Österreich<br />

schmeichelt mit seiner Pastellfarbe, mit seiner<br />

gebündelten, saftigen Art ist er ein wunderbarer<br />

Schluck für die warmen Tage des<br />

Jahrs. Kulinarisch wird es wieder bei den<br />

Rotweinen aus Apulien (Primitivo Salento)<br />

und aus dem Piemont (Barbera Ricossa).<br />

Ersterer ist mit seiner Fülle und seiner<br />

intensiven Frucht der ideale Begleiter zur<br />

Pasta mit Fleisch. Letzterer, in der Art eines<br />

Amarone aus getrockneten Trauben erzeugt<br />

und entsprechend reich und druckvoll, verlangt<br />

einen Sonntagsbraten oder ein Ragout<br />

vom Ochsenschwanz. Viel Vergnügen!<br />

INFO<br />

Weitere Informationen<br />

mueller.de<br />

62<br />

falstaff jun <strong>2021</strong>


MÜLLERS EMPFEHLUNG FÜR DIE<br />

WARMEN SOMMERTAGE:<br />

90<br />

88+<br />

88<br />

2020 DEINHARD RIESLING,<br />

MOSEL **<br />

Frisch geriebene Zitronenschale,<br />

Hefe und Mandarine. Im Mund<br />

geschmeidig ansetzend, mit leichter<br />

Süße zusätzlich abgerundet, dann<br />

säurefrisch, mit schönem Zug, saftig,<br />

unverkitscht und ungekünstelt,<br />

ein richtig ausgewachsener Moselriesling<br />

mit Erfrischungsfaktor.<br />

€ 5,99<br />

2020 PRIMITIVO SALENTO<br />

Ätherisch kräuterwürzig im Duft,<br />

etwas Holz, die typisch dunkelbeerige<br />

Frucht der Sorte verbleibt hinter<br />

den Kräutertönen. Im Mund mit viel<br />

Saftigkeit, präsentem, dichtem, ganz<br />

leicht grünlichem Gerbstoff und<br />

einer den Körper gut balancierenden<br />

Säure. Pfeffrige Aromen im leeren<br />

Glas. Ein Primitivo, der nicht nur auf<br />

die Frucht setzt und sich daher gut<br />

zur Speisenbegleitung eignet, z. B.<br />

zur Pasta mit Fleischsaucen.<br />

€ 4,99<br />

2020 RIESLING VON DEN<br />

HÜGELN *<br />

Pfirsich und Mango, eine Spur Kiwi,<br />

eine Ahnung von Champignon, im<br />

Mund weich ansetzend, dann mit<br />

einer Schicht Phenolen, recht voll<br />

im Gaumeneindruck, dezent süß<br />

abgerundet bei reifer, gut eingebundener<br />

Säure. Ein harmonischer,<br />

angenehmer Speisenbegleiter.<br />

€ 3,99<br />

90<br />

88+<br />

88<br />

ADVERTORIAL Fotos: © Shutterstock, Christoper Arnoldi, Friedrich Michael Jansenberger, Wilfried Adam, beigestellt<br />

2019 RICOSSA BARBERA<br />

APPASSIMENTO<br />

Eine Spur von Zimt und Kakao, aber<br />

vor allem Schwarzkirsche, Amarenakirsche,<br />

weißer Pfeffer, ein balsamischer<br />

Oberton von sehr reifem,<br />

rosiniertem Lesegut. Druckvolles<br />

Tannin im Mund, feinkörnig, trocken,<br />

cremig grundiert, von reifer und<br />

nahtlos eingebundener Säure balanciert.<br />

Zum Sonntagsbraten, zum<br />

Ochsenschwanzragout.<br />

€ 6,49<br />

89+<br />

2020 SCHLOSS BOCKFLIESS<br />

CHARDONNAY<br />

Riecht sortentypisch nach Popcorn<br />

und Puffreis mit einem Hauch von<br />

Holz. Im Mund mit feister Statur,<br />

geschmeidige Motive und eine deutliche<br />

Holzprägung konterkarieren<br />

die Wucht, ein feiner Säurenerv leitet<br />

ins lange Finale. Braucht Essen<br />

zur Begleitung, Gerichte mit Sahnesaucen.<br />

€ 4,99<br />

2020 MUTTER ERDE ROSÉ<br />

Pastellfarben. Im Duft Pflaume und<br />

Erdbeere, mit guter Klarheit. Im<br />

Mund gradlinig gebaut, zurückhaltend<br />

in Alkohol und Säure, mit derzeit<br />

noch verschlossener Gaumenfrucht<br />

und mit einer appetitanregenden<br />

Frische.<br />

€ 4,99<br />

2020 SCHLOSS BOCKFLIESS<br />

SAUVIGNON BLANC<br />

88<br />

Reiffruchtig, rote Stachelbeere, aber<br />

auch leicht pfeffriges Aroma, Brennnesseltee.<br />

Körperreicher Gaumen,<br />

merkliche Süße, aber auch ein festes<br />

Säurerückgrat. Ein Spätlese-Stil,<br />

betont zugänglich gehalten.<br />

€ 4,99<br />

2020 ROSÉ VON DEN HÜGELN *<br />

Helles Zinnoberrot mit orangetönigen<br />

Reflexen. Himbeere im Duft,<br />

rote Johannisbeere. Gute Klarheit.<br />

Geschmeidig, fast cremig ansetzend<br />

im Mund, dann mit Saftigkeit und<br />

feinem Säurenerv, gut eingebundene,<br />

fruchtig unterlegte Süße. Ein<br />

zugänglicher Rosé für eine fröhliche<br />

Tischgesellschaft.<br />

€ 3,99<br />

2019 EL VIAJE RAMÓN 2019 *<br />

88<br />

Komplex und intensiv im Duft: Dörrfeige,<br />

Nougat, Blaubeere. Etwas<br />

dunkle Schokolade und Rosine. Im<br />

Mund mit einigem Volumen und<br />

einer insgesamt milden, mürben<br />

Anmutung, dezenter Gerbstoff, der<br />

bereits eine erste Reife erlangt hat,<br />

eine mittelgewichtige Frucht und ein<br />

mollig-geschmeidiger, runder<br />

Abklang.<br />

€ 5,99<br />

* Diese Weine sind auch als Kleinflaschen erhältlich.<br />

** Nur in 92 ausgewählten Filialen und über Click & Collect in allen Müller-Filialen in <strong>Deutschland</strong> und Österreich. jun <strong>2021</strong> falstaff 63


wein / STARWEINE<br />

WAS TAUGEN DIE<br />

WEINE<br />

DER STARS?<br />

Auch Stars kochen nur mit Wasser – wenn sie denn selber kochen.<br />

Gleich verhält es sich mit ihren Weinen. Auch Star-Weine werden aus<br />

nichts anderem als Trauben hergestellt und sind noch dazu in den<br />

seltensten Fällen auch selber gemacht. <strong>Falstaff</strong> hat erstmals Promi-<br />

Weine aus aller Welt auf den Prüfstand gestellt.<br />

TEXT BENJAMIN HERZOG UND DOMINIK VOMBACH<br />

Foto: Darenote Ltd<br />

64 falstaff jun <strong>2021</strong>


Erfolgreich auch<br />

im Weinbusiness:<br />

Die australisch-britische<br />

Sängerin Kylie Minogue<br />

verkaufte in nur einem<br />

Jahr mehr als eine<br />

Million Flaschen Wein.<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

65


wein / STARWEINE<br />

Die neue Weinlinie des<br />

britischen Starkochs<br />

Gordon Ramsay<br />

begeisterte die <strong>Falstaff</strong>-<br />

Tester — insbesondere der<br />

Chardonnay Reserve.<br />

W<br />

as haben Kylie Minogue,<br />

Gordon Ramsay,<br />

Sting und John<br />

Malkovich gemeinsam?<br />

Natürlich, sie<br />

alle sind berühmt – und sie alle sind in den<br />

letzten Jahren ins Weinbusiness eingestiegen.<br />

Die Meldungen über Promis, die ein<br />

Weingut besitzen oder zumindest Wein unter<br />

ihrem Namen vermarkten, werden nicht<br />

weniger. Im Gegenteil! Nahezu im Wochenrhythmus<br />

vermelden die Klatschspalten entsprechende<br />

Investitionen von Prominenten.<br />

Viele Weinkenner nehmen das zwar zur<br />

Kenntnis – doch die Weine probiert haben<br />

nur die wenigsten. Warum sollte man auch<br />

einen Wein trinken von einer Person, die<br />

gut Fußball spielt, singt oder Rennwagen<br />

fährt? Zahlt man da nicht einfach für den<br />

Namen? Nun, nicht zwangsläufig. Nach einer<br />

ausgedehnten Verkostung kann <strong>Falstaff</strong><br />

vermelden: Promi-Weine zu trinken kann<br />

sich durchaus auszahlen, weil einige echt<br />

gut schmecken – und in den meisten Fällen<br />

auch nicht teurer als andere Weine sind.<br />

WARUM SOLL MAN<br />

EINEN WEIN<br />

TRINKEN VON EINER<br />

PERSON, DIE GUT<br />

SINGEN KANN? WEIL<br />

PROMI-WEINE ECHT<br />

SCHMECKEN KÖNNEN!<br />

Spitzenreiter bei der <strong>Falstaff</strong>-Verkostung<br />

mit insgesamt knapp 90 Weinen waren<br />

einerseits der legendäre »Inglenook Rubicon<br />

2011« vom kalifornischen Weingut<br />

des Filmemachers Francis Ford Coppola<br />

(»Der Pate«) und andererseits der »O.T.<br />

Toscana Rosso 2015« vom Weingut des<br />

Starfotografen Oliviero Toscani, der durch<br />

seine provokanten Sujets für die italienische<br />

Modemarke Benetton ab den 1980er-Jahren<br />

Legendenstatus erreichte. Beide Weine<br />

erzielten je 95 Punkte! Coppola und<br />

Toscani sind alte Hasen im Weinbusiness.<br />

Beide machten die ersten Schritte in diesem<br />

Bereich bereits bevor sie auf ihren Gebieten<br />

zu Legenden wurden – also bereits in<br />

den 1970er-Jahren. Coppola gehört heute<br />

nicht nur im Filmbusiness zu den lebenden<br />

Legenden, sondern auch im kalifornischen<br />

Weinbau, seine Weinlinie ist breit und<br />

divers. Toscani hingegen setzt auf Handwerk<br />

– mitterweile ist sein Sohn Rocco<br />

um die Geschicke des Weinguts bemüht,<br />

bewirtschaftet die zwölf Hektar Reben biologisch<br />

und übt Zurückhaltung im Keller.<br />

SPITZENWEINE VON STARS<br />

Auch taufrische Weinprojekte von Prominenten<br />

beeindruckten die <strong>Falstaff</strong>-Verkoster.<br />

Der britische Koch Gordon Ramsay<br />

etwa lancierte seine eigene Weinlinie erst<br />

vor wenigen Wochen und stellte gleich die<br />

beste Kollektion der gesamten Verkostung.<br />

Ramsay, der für seine direkte Kritik und<br />

seinen unfehlbaren Geschmack berühmtberüchtigt<br />

ist, bleibt auch hier seiner Linie<br />

treu. Die <strong>Falstaff</strong>-Kritiker mussten bei der<br />

Weinbeschreibung keine Kraftausdrücke<br />

Fotos: GordonRamsayWines, Chad Keig, ONLINE_YES/Polaris/laif<br />

66 falstaff jun <strong>2021</strong>


emühen, sondern waren begeistert von<br />

den Gewächsen aus Kalifornien. Ramsays<br />

Weine werden von Seabold Cellars in Monterey<br />

hergestellt. Er kollaboriert hierfür mit<br />

renommierten Experten. Verkauft werden<br />

die Weine insbesondere über einen eigenen<br />

Weinclub in den USA. In Europa befindet<br />

sich die Distribution noch im Aufbau.<br />

Schwer wird es nicht werden, die Flaschen<br />

unter die Leute zu bringen. Denn mit<br />

35 Restaurants – davon 15 alleine in London<br />

– verfügt Ramsay schon selbst über<br />

zahlreiche direkte Absatzmöglichkeiten.<br />

Das Engagement in der Weinbranche<br />

ist für die meisten Stars nicht etwa<br />

bloß ein Goodie für ihre Fans<br />

oder eine Nebenbeschäftigung,<br />

sondern ein<br />

ernstzunehmender<br />

Business-Case. Das provenzalische<br />

Rosé-Weingut Château Miraval beispielsweise<br />

ist trotz Trennung immer noch im<br />

Besitz des einstigen Hollywood-Traumpaars<br />

Angelina Jolie und Brad Pitt – Liebe<br />

vergeht, Hektar besteht. Als 2012 der erste<br />

Château Miraval lanciert wurde, erwartete<br />

die Weinszene nicht unbedingt, dass der<br />

Wein bald zu einer Benchmark für Rosé de<br />

Provence werden würde. Doch heute darf<br />

man Miraval durchaus als solche bezeichnen.<br />

Verantwortlich für die Weinqualität<br />

zeichnet die legendäre Weinmacher-Familie<br />

Perrin, die unter anderem das ikonenhafte<br />

Rhône-Weingut Château de Beaucastel<br />

ihr eigen nennt. Mutmaßlich verkaufen<br />

sich heute nicht wenige<br />

Flaschen des Miraval-Rosés<br />

ganz einfach<br />

deshalb, weil das Weingut für gleichbleibend<br />

hohe Qualität bekannt ist und nicht<br />

wegen der berühmten Besitzer. Auch in der<br />

<strong>Falstaff</strong>-Verkostung überzeugte der aktuelle<br />

Jahrgang 2020 mit 93 Punkten.<br />

KOMMERZIELL ERFOLGREICHE<br />

STAR-WINZER<br />

Die großen Welthits von Kylie Minogue<br />

liegen zwar schon eine Weile zurück. Dafür<br />

startet die britisch-australische Sängerin<br />

nun mit ihrer im letzten Jahr lancierten<br />

Weinmarke durch. Mehr als eine Million<br />

Flaschen verkaufte Minogue bisher – dank<br />

frischer, unkomplizierter Tropfen, die auch<br />

die <strong>Falstaff</strong>-Jury überzeugten. Zum Portfolio<br />

gehören ein französischer Rosé sowie<br />

ein vor Kurzem lancierter Rosé-Prosecco.<br />

Letzterer in maximal femininer Flasche<br />

<<br />

Regielegende<br />

Francis Ford<br />

Coppola war schon<br />

im Weinbusiness<br />

aktiv, bevor er<br />

als Filmemacher<br />

durchstartete: 1970<br />

erwarb er das Weingut<br />

»Inglenook« im Napa Valley.<br />

Dort parkt auch ein Tucker, jene<br />

Auto-Legende, welcher Coppola<br />

sogar einen Film widmete (kl. Bild).<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

67


wein / STARWEINE<br />

Schauspieler John<br />

Malkovich hält sich bei<br />

seinem Weingut namens<br />

Les Quelles de la Coste<br />

dezent im Hintergrund.<br />

Genauso wie der Sänger<br />

Sting und seine Frau<br />

Trudy Steiner auf<br />

Tenuta il Pallagio.<br />

<<br />

mit Herzchen-Optik.<br />

Minogues Name<br />

prangt auf den Etiketten,<br />

die Werbefotos könnten auch<br />

einem Hochglanz-Modemagazin<br />

entstammen.<br />

Minogue inszeniert sich für ihre Weinlinie<br />

ganz bewusst, ganz anders als beispielsweise<br />

John Malkovich. Der amerikanische<br />

Schauspieler, bekannt für seine charakterstarken<br />

Darbietungen, spielte bei unserer<br />

Verkostung mit seinem Weingut Les Quelles<br />

de la Coste ebenfalls eine bedeutende Rolle.<br />

Bei der Vermarktung seiner südfranzösischen<br />

Weine hält sich der Star aber im<br />

Hintergrund. Ganz einfach deshalb, weil<br />

es nicht um ihn, sondern um das Weingut<br />

geht. Malkovich selbst sei bereits berühmt<br />

und man wolle nun Les Quelles de la Coste<br />

berühmt machen, so die Erklärung auf die<br />

Nachfrage, warum sein Name nur ganz<br />

klein auf dem Rückenetikett der Flaschen<br />

zu finden ist. Wie unsere Verkostungsergebnisse<br />

zeigen, ist das Team um John Malkovich<br />

und dessen Frau Nicoletta Peyran auf<br />

dem besten Wege, Les Quelles de la Coste<br />

auf die Weinlandkarte zu bringen. Nächstes<br />

Ziel des Amerikaners ist es, einen wirklich<br />

guten Cabernet Sauvignon in die Flasche zu<br />

bringen. Sein Team arbeitet daran.<br />

Gemeinsam mit dem französischen Weinmacher<br />

Marc Perrin (r.) schuf Brad Pitt eines der<br />

erfolgreichsten auf Rosé spezialisierten Weingüter<br />

der Welt: Château Miraval in der Provence.<br />

Fotos: an HANNING/REA/laif, Lionel Cironneau / AP / picturedesk.com, chapuis-photo.com pour Miraval, Getty Imageas, Daniel Hofer / laif / picturedesk.com<br />

68 falstaff jun <strong>2021</strong>


DIE SCHWARZEN SCHAFE<br />

Um im Weinbusiness erfolgreich zu<br />

sein, braucht es mehr als nur einen<br />

berühmten Namen. Genau das zeigen<br />

die Promi-Weine, die bei der <strong>Falstaff</strong>-Verkostung<br />

abräumten. Allesamt Weine, bei<br />

denen die jeweiligen Stars maßgeblich zum<br />

Resultat beitragen und sich mit den Produkten<br />

identifizieren. Natürlich gibt es aber<br />

auch andere Beispiele. Im Formel-1-Sport<br />

etwa war es eine Zeit lang angesagt, Weine<br />

mit den Namen berühmter Fahrer auf dem<br />

Etikett zu vermarkten. Die Weinqualität<br />

stand dabei offensichtlich eher im Hintergrund.<br />

Gleiches gilt für viele Weine mit<br />

Namen bekannter Musiker. Ein amerikanisches<br />

Unternehmen lanciert und vertreibt<br />

einfache Massenweine und schmückt sie mit<br />

branchenfremden Federn: Etwa mit den Logos<br />

der Rockbands Kiss, The Rolling Stones<br />

oder The Police. In der <strong>Falstaff</strong>-Verkostung<br />

wurden diese reinen Marketingprodukte<br />

deshalb auch bewusst links liegen gelassen.<br />

Das Fazit unserer Verkostung? Wie alle<br />

anderen Weine auch, sind Star-Weine nur<br />

so gut wie die zugrunde liegenden Trauben<br />

Der italienische Starfotograf Oliviero Toscani (l.)<br />

wurde bekannt durch seine Arbeit für Benetton<br />

ab den 1980er-Jahren. Für die Spitzenweine<br />

seines Zwölf-Hektar-Weinguts in der Toskana<br />

ist Sohn Rocco (r.) verantwortlich.<br />

HINTER DEN BESTEN<br />

PROMI-WEINEN<br />

STEHEN STARS,<br />

DIE SICH SELBER<br />

EINBRINGEN UND MIT<br />

IHREN PRODUKTEN<br />

IDENTIFIZIEREN.<br />

und die Qualität der Verarbeitung. Bei<br />

der Vermarktung aber genießen die<br />

Promi-Tropfen einen Startvorteil. Denn<br />

schließlich sind erfolgreiche Prominente<br />

vor allem was? Gute Vermarkter<br />

und Unternehmer! Bester Beweis hierfür<br />

ist die amerikanische Rap-Legende Jay Z.<br />

Im Jahr 2014 kaufte er die Markenrechte<br />

des Champagners Armand de Brignac. Die<br />

Produktion beließ er bei der damaligen Besitzerfamilie<br />

Cattier. Unter dem Übernamen<br />

»Ace of Spades« vermarktete er den Wein<br />

mit geschickten Produktplatzierungen in seinen<br />

eigenen Songs und Videos und machte<br />

den Champagner in der golden glänzenden<br />

Flasche in gewissen Kreisen zum Kultobjekt.<br />

Aktuell liegt der Flaschenpreis bei knapp<br />

300 Euro. Anfang <strong>2021</strong> verkaufte Jay-Z nun<br />

50 Prozent der Firmenanteile an den Luxuskonzern<br />

LVMH. Die Verkaufssumme wurde<br />

öffentlich zwar nie kommuniziert, glaubt<br />

man den Lyrics seines Songs »What’s Free«<br />

aus dem Jahr 2018 aber, war die Marke<br />

schon damals 500 Millionen Dollar wert.<br />

Star-Weine sind schon längst weit mehr<br />

als Spaßprodukte von Show-Sternchen.<br />

<<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

69


wein / STARWEINE<br />

BEST OF<br />

STARWEINE<br />

95<br />

93<br />

92<br />

2011 INGLENOOK RUBICON<br />

Francis Ford Coppola Winery,<br />

Geyserville<br />

Intensives Bouquet mit Noten von<br />

dunklen Waldbeeren, gedörrter<br />

Pflaume und Brombeerkonfitüre.<br />

Dazu frische Anklänge von Grapefruit<br />

und Sauerkirsche sowie würzige<br />

Noten. Am Gaumen vollmundig und<br />

zupackend. Kraftvolle Statur, Aroma<br />

von dunklen Waldbeeren und Karamell<br />

sowie Lakritze. Fein geschliffenes<br />

Tannin, langer Abgang.<br />

bestofwines.com, € 140,–<br />

2020 MIRAVAL CÔTES DE<br />

PROVENCE<br />

Château Miraval, Le Val<br />

Der Rosé von Angelina Jolie und<br />

Brad Pitt ist ein moderner Klassiker.<br />

Intensives Bukett mit Noten von<br />

Grapefruit, Pfirsich, Ananas,<br />

Litschi und Passionsfrucht. Dazu<br />

Anklänge von weißen Blüten.<br />

Am Gaumen straffe Säure, wirkt<br />

leichtfüßig, viel Frucht mit Erdbeere,<br />

reifem Apfel und Agrumen.<br />

Langer Abgang.<br />

vinexus.de, € 18,90<br />

2020 CARMÉNÈRE<br />

Les Quelles de la Coste,<br />

Provence<br />

Spitzenwein von John Malkovich<br />

und Team. Ansprechende Nase mit<br />

Noten von reifer Sauerkirsche und<br />

dunklen Waldbeeren. Dazu rauchigspeckige<br />

Anklänge und etwas<br />

Grapefruit. Am Gaumen saftige Säure,<br />

wirkt angenehm elegant. Dezente<br />

Fruchtaromatik mit Sauerkirsche<br />

und roter Johannisbeere. Leicht<br />

spürbares Tannin, langer Abgang.<br />

Preis: k. A.<br />

95<br />

93<br />

92<br />

2015 OLIVIERO TOSCANI<br />

Oliviero Toscani, Casale Marittimo<br />

Konzentrierte Aromatik in der Nase.<br />

Noten von dunklem Beerenkompott<br />

und Sauerkirsche. Dazu würzige<br />

Noten von Lorbeer, schwarzem<br />

Pfeffer und Lakritze. Am Gaumen<br />

dicht und saftig. Feinkörniges Tannin<br />

und reife saftige Säure. Aroma von<br />

Zwetschge, Brombeere und Sauerkirsche<br />

sowie eine elegante Würze.<br />

Langer Abgang.<br />

garibaldi.de, gute-weine.de<br />

ca. € 30,–<br />

2016 OJO DE IBIZA TERRAZAS<br />

DEL NORTE<br />

Dieter Meier, Agrelo<br />

Würzig-fruchtiges konzentriertes<br />

Bukett mit Noten von Erdbeerkonfitüre<br />

und Brombeere. Dazu<br />

Anklänge von Kokos und Karamell<br />

sowie Lakritze. Am Gaumen dicht,<br />

vollmundig und kraftvoll. Reife<br />

Säure, viel dunkle Frucht. Wirkt<br />

konzentriert und wartet mit feinkörnigem<br />

Tannin auf. Langer, salzigmineralischer<br />

Abgang.<br />

deineweinwelt.de, € 79,95<br />

2016 SISTER MOON ROSSO<br />

TOSCANA<br />

Castello il Palagio, Mercatale<br />

Val di Pesa (Firenze)<br />

Rotwein von Stings Weingut in der<br />

Toskana. Ansprechende Nase mit<br />

Noten von reifer Sauerkirsche und<br />

dunklen Waldbeeren. Dazu rauchigspeckige<br />

Anklänge und etwas<br />

Grapefruit. Am Gaumen saftige Säure,<br />

wirkt angenehm elegant. Dezente<br />

Fruchtaromatik mit Sauerkirsche<br />

und roter Johannisbeere. Leicht<br />

spürbares Tannin, langer Abgang.<br />

bio-weinhandel.de, € 44,50<br />

94<br />

93<br />

91<br />

2018 CHARDONNAY SONOMA<br />

COUNTY RESERVE<br />

Gordon Ramsey Wines, Sonoma<br />

Ansprechende Zitrusaromatik in der<br />

Nase. Limette, Zitrone und Grapefruit.<br />

Dazu Anklänge von Buttertoast<br />

und Pfirsich sowie Mirabelle.<br />

Am Gaumen saftige, schöne Säure.<br />

Wirkt vollmundig, ohne aufzusetzen.<br />

Feine Zitrusaromatik und gelbes<br />

Steinobst. Langer mineralischer<br />

Abgang.<br />

gordonramsay.wine, € 34,–<br />

2019 »ALTE REBEN« KANZEM<br />

ALTENBERG RIESLING SPÄTLESE<br />

Weingut von Othegraven,<br />

Kanzem<br />

Das Weingut von Günther Jauch<br />

gehört zur deutschen Spitze. In der<br />

Nase Zitrus, getrocknete Früchte,<br />

Aprikose ist dabei, kandierte Orange,<br />

Rosine, dazu Schieferwürze. Am<br />

Gaumen sehr viel Schmelz, feine<br />

Phenole, reife Zitrusfrucht, Pfirsichsaft,<br />

balanciert und würzig, dabei<br />

mit gewisser Leichtigkeit, sehr<br />

gutes Potenzial.<br />

von-othegraven.de, € 25,–<br />

PROSECCO ROSÉ NV<br />

Kylie Minogue Wines, Veneto<br />

Intensives fruchtig-pudriges Bukett.<br />

Noten von Erdbeere, roter Johannisbeere<br />

und Litschi. Dazu Honigmelone<br />

und gedörrte Ananas. Am Gaumen<br />

spürbare angenehme Süße,<br />

saftige Säure, Zitrusnoten, weißes<br />

Steinobst und Apfel. Angenehm feine<br />

Perlage, mittel-langer Abgang.<br />

kylieminoguewines.com<br />

€ 29,–<br />

Fotos: beigestellt<br />

70 falstaff jun <strong>2021</strong>


SOMMERLICHE<br />

MOMENTE ZUM<br />

2020 Zweigelt<br />

Cuvée Classic<br />

Fruchtig-trockener Rotwein<br />

aus Österreich, 0,75-l-Flasche,<br />

l-Preis 2.65<br />

BERNARDOR<br />

Vinho Verde DOC<br />

Portugiesischer Weißwein,<br />

halbtrocken, 0,75-l-Flasche,<br />

l-Preis 3.32<br />

1. 99 2. 49<br />

2020 BARON PHILIPPE<br />

DE ROTHSCHILD<br />

Bordeaux Rosé AOC<br />

Französischer Rosé,<br />

charmant-trocken, 0,75-l-Flasche,<br />

l-Preis 6.65<br />

4. 99<br />

2020 LEITZ<br />

Pinot Noir Rosé<br />

QbA<br />

Rheinhessischer Rosé,<br />

fruchtig-trocken,<br />

0,75-l-Flasche, l-Preis 6.65<br />

2020 Coteaux<br />

d‘Aix en Provence<br />

Rosé AOP<br />

Trockener Rosé aus<br />

Frankreich, 0,75-l-Flasche,<br />

l-Preis 6.39<br />

4. 99 4. 79<br />

Weitere ausgezeichnete Weine findest du auf aldi-sued.de/wein<br />

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Jeden Tag besonders – einfach ALDI.


ALDI SÜD<br />

Gekeltert aus roten Trauben, zeigt<br />

sich Roséwein mit der Fruchtigkeit<br />

und Frische von seiner besten Seite.<br />

Nicht nur für warme Sommertage<br />

gut geeignet, er gilt auch als<br />

perfekter Begleiter vieler Speisen.<br />

SOMMERANFANG<br />

Roséweine zählen nicht umsonst zu den absoluten Favoriten unter den<br />

Sommerweinen. Die Frische und Fruchtigkeit machen sie zum perfekten Begleiter<br />

für die warmen Sommertage.<br />

Wie schön, dass es langsam<br />

Sommer wird. Mit steigenden<br />

Temperaturen zieht<br />

nun eine gewisse Leichtigkeit<br />

in unser Leben, der Urlaub gerät in<br />

unmittelbare Sichtweite. Wir erleben unbeschwerte<br />

und erholsame Stunden in der<br />

Natur, mit Glück ist ein See in der Nähe<br />

oder sogar das Meer. Genau für dieses<br />

sommerliche Lebensgefühl steht ein Weintyp:<br />

der Rosé. Frisch, fruchtig, elegant, vielseitig<br />

– so schätzen wir ihn. Da Rosé aus<br />

Rotweintrauben gekeltert wird und etwas<br />

Farbe aus den Schalen gelöst wurde, haben<br />

die Weine gleichzeitig genügend Halt und<br />

Kraft, um uns einen ganzen Abend lang zu<br />

begleiten. Das Motto dabei lautet: Alles ist<br />

möglich! Genau so, wie es sich für den<br />

Sommer gehört!<br />

DIE LIEBLINGE UNTER<br />

DEN ROSÉWEINEN<br />

Ein Paradebeispiel für einen gelungenen<br />

Rosé ist der 2020er Coteaux d’Aix en Provence,<br />

der lachsrosa im Glas funkelt. Der<br />

Wein aus dem weltberühmten Rosé-Anbaugebiet<br />

duftet nach roten Früchten, am Gaumen<br />

ist er frisch und fest, etwas Gerbstoff<br />

gibt Struktur. Der Körper ist kraftvoll, die<br />

Säure präsent, da ist weiteres Reifepotenzial<br />

vorhanden. Anders als Südfrankreich ist der<br />

Rheingau keine klassische Rosé-Gegend.<br />

Was aber nicht heißt, dass hier nicht exzellente<br />

Weine dieser Art gekeltert werden! Das<br />

beweist der 2020er Pinot Noir Rosé QbA<br />

vom angesehenen Weingut Leitz eindrucksvoll.<br />

Der Wein schimmert korallenrosa und<br />

duftet nach Süßkirsche und Erdbeere. Am<br />

Gaumen ist die Frucht dicht, der Körper<br />

72<br />

falstaff jun <strong>2021</strong>


ADVERTORIAL Fotos: © Ingo Heyer, Shutterstock, beigestellt<br />

kräftig, die Säure eher verhalten. Der aus<br />

Pinot-Noir-Trauben gekelterte Wein vereint<br />

Ausdruck und Harmonie. Aperitif, Vorspeise,<br />

Grillgut – dieser Pinot Noir Rosé von<br />

Leitz geht immer. In gewisser Weise gilt das<br />

auch für den 2020er Bordeaux Rosé AOC<br />

Rothschild, allerdings eignet sich der Wein<br />

aus dem weltberühmten Haus ganz besonders<br />

gut als Essensbegleiter. Er ist hellrosa<br />

und duftet nach Himbeere, Erdbeere und<br />

Brombeere. Am Gaumen dominieren rote<br />

Früchte, eine lebendige Säure sorgt für<br />

Frische. Das ist ein Rosé mit viel Zug und<br />

Struktur, dazu gegrillter Fisch – perfekt!<br />

PERFEKTE SPEISENBEGLEITER<br />

Aber zugegeben: Rosé kann viel, aber zu<br />

einem Stück Fleisch darf es natürlich auch<br />

mal ein Rotwein sein wie das 2020er<br />

Zweigelt Cuvée Classic. Der Wein aus der<br />

traditionellen österreichischen Rebsorte<br />

duftet nach Kirschen und reifer Frucht, am<br />

Gaumen bietet der Zweigelt Frucht, Saft<br />

und Würze, die Gerbstoffe sind präsent und<br />

sorgen dafür, dass er ideal ein kräftiges<br />

Stück Fleisch ergänzt. Danach ist der Zeitpunkt<br />

für ein Dessert gekommen – und für<br />

den Vinho Verde DOC. Der sprudelnde<br />

Wein aus Portugal ist zwar kein Rosé, mit<br />

seiner spritzigen Frische und dezenten Süße<br />

jedoch eine sehr stimmige Begleitung beispielsweise<br />

zu einem Sorbet.<br />

Aber klar, zum Schluss schenken wir<br />

wieder einen Rosé ein. Der Crémant de<br />

Bordeaux Rosé von »Marquise de Beaucel«<br />

leuchtet hellrosa und duftet nach zarten<br />

roten Früchten, am Gaumen perlt er elegant,<br />

es dominieren feine Fruchtaromen – was für<br />

ein gelungener Abschluss eines Sommerabends.<br />

Wobei: Mit dem »Marquise de Beaucel«<br />

wäre der Start ebenfalls perfekt<br />

geglückt. So ist es eben beim Rosé – es gibt<br />

immer ganz viele Möglichkeiten.<br />

INFO<br />

Weitere Infos zum exklusiven Weinsortiment<br />

von ALDI SÜD gibt es online auf<br />

aldi-sued.de/weinwelt<br />

EXKLUSIV IN DEN ALDI SÜD FILIALEN<br />

Pinot Noir Rosé Rheinhessen QbA Leitz, 2020<br />

88 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />

Leuchtendes Korallenrosa, Süßkirsche im Duft, Erdbeere.<br />

Im Mund mit kräftiger süßer Frucht, weitem Körper und<br />

eher verhaltener Säure. Mittlere Konzentration und<br />

Länge, ein Hauch Phenole, ein solide gebauter Rosé mit<br />

Ausdruck und Harmonie.<br />

Vinho Verde DOC<br />

86 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />

Etwas laktisch im Duft, im Mund spritzig mit fester Säure.<br />

Schlank im Alkohol, ein nur ganz dezent gesetzter Hauch<br />

von Süße.<br />

Bordeaux Rosé AOC Rothschild, 2020<br />

88 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />

Duft nach Himbeere und Erdbeere, dazu etwas Brombeere.<br />

Am Gaumen rote Früchte, lebendige Säure, etwas<br />

Limone, saftig, mit Zug. Gut zum Essen.<br />

Coteaux d’Aix en Provence Rosé AOP, 2020<br />

88 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />

Pastell lachsrosa. Sehr verschlossen im Duft, feuchter<br />

Stein. Im Mund mit kräftigem, leicht adstringierendem<br />

Gerbstoff, kraftvoller Körper, festes Säuregerüst, ein<br />

noch etwas strenger Rosé, der vermutlich am Ende des<br />

Sommers besser schmeckt als jetzt.<br />

Zweigelt Cuvée Classic, 2020<br />

87 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />

Fruchtiger Duft nach Kirschen und Blaubeeren, auch<br />

Waldbeeren und würzige Anklänge. Auch am Gaumen mit<br />

viel Frucht, Saft und Würze, die Gerbstoffe sind präsent,<br />

in seiner Struktur nicht zu komplex, zugänglich und eine<br />

gute Wahl zu Fleisch und Wild.<br />

Crémant de Bordeaux Rosé »Marquis de Beaucel«<br />

88 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />

Helles Lachsrosa, zarte rote Frucht in der Nase, Himbeere,<br />

Holunder, elegant. Mittelfeines Mousse am Gaumen. Tolle<br />

Frische, fein und gute Länge, perfekt als Aperitif.<br />

* Testergebnisse zu den Weinen auf falstaff.de<br />

jun <strong>2021</strong> falstaff 73


wein / ROSÉ INTERNATIONAL<br />

Alle von <strong>Falstaff</strong><br />

bewerteten Rosés unter<br />

falstaff.com/rose<br />

Foto: 020 VERONIKA Neiman/Shutterstock<br />

74 falstaff jun <strong>2021</strong>


VORNEHME<br />

BLÄSSE<br />

Die Weinwelt färbt sich immer mehr rosa: Kein Weintyp weist in den<br />

letzten Jahren höhere Zuwachsraten auf. Und die hellfarbenen Weine aus<br />

roten Trauben sind nicht nur hübsch anzusehen – sie gestatten auch ein<br />

weites Spektrum hochwertiger Wein-Charaktere.<br />

TEXT ULRICH SAUTTER UND DOMINIK VOMBACH<br />

Rosa ist die Farbe des<br />

Sommers: Roséweine<br />

werden in ganz Europa<br />

immer beliebter.<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

75


wein / ROSÉ INTERNATIONAL<br />

Rosés sind heute keine<br />

einfachen Trinkweine mehr.<br />

Die anspruchsvollsten besitzen<br />

Mineralität und sogar ein<br />

gewisses Lagerpotenzial.<br />

Im Finale der diesjährigen <strong>Falstaff</strong><br />

Rosé-Trophy <strong>Deutschland</strong> standen<br />

15 Weine, und noch vor dem ersten<br />

Beschnuppern der Gläser erfreute<br />

schon das Farbenspiel die Verkoster:<br />

Zarte Pastelltöne dominierten, bis hin zu<br />

strohgelben Farben, die nur einen Anflug<br />

von Rosa in ihren Reflexen erahnen ließen.<br />

Ganz eindeutig: Die Muster mit kräftigeren<br />

Rosatönen, mit einem klassischen Lachsrosa<br />

oder gar mit kirschroten Nuancen waren<br />

deutlich in der Minderheit. Beim Rosé<br />

scheint es sich derzeit ähnlich zu verhalten<br />

wie beim Strandurlaub: Chic ist vor allem<br />

der blasse Teint.<br />

Diese Beobachtung dürfte vor allem zwei<br />

Gründe haben: Zum einen dominiert das<br />

Vorbild der Provence die Welt der Rosés<br />

– heute mehr denn je. Und die Provencalen<br />

sind Meister der Pastelltöne. Zum zweiten<br />

legen auch die Winzer in <strong>Deutschland</strong>,<br />

Österreich und der Schweiz heute ungleich<br />

mehr Ehrgeiz als früher in ihre Rosés. Die<br />

Hansjörg (l.) und Matthias Aldinger waren 2017<br />

Newcomer des Jahres bei <strong>Falstaff</strong> <strong>Deutschland</strong> –<br />

und die Brüder brillieren auch mit Rosé.<br />

IM TOP-SEGMENT<br />

GIBT ES KAUM NOCH<br />

EINEN UNTERSCHIED<br />

ZWISCHEN ROSÉ UND<br />

BLANC DE NOIRS, SO<br />

SORGFÄLTIG ARBEITEN<br />

DIE WINZER.<br />

meisten Weingüter erzeugen in<br />

ihrem Produktspektrum mindestens<br />

einen hellen Prestigewein aus dunklen<br />

Trauben. Für diese Flaggschiffe verwenden<br />

sie Lesegut, das durch seine Reife und<br />

Gesundheit mühelos gut genug wäre, um<br />

auch Rotwein hervorzubringen. Diese<br />

Trauben werden nun jedoch nicht gemaischt,<br />

sondern so schnell und schonend<br />

transportiert und gepresst, dass so gut wie<br />

gar keine Farbe aus den Beerenschalen<br />

ausgelöst wird. Daher gibt es im Top-<br />

Segment kaum noch eine Grenze zwischen<br />

»Rosé« und »Blanc de noirs«: De facto<br />

stellte die <strong>Falstaff</strong>-Jury bei den diesjährigen<br />

Verkostungen sogar fest, dass viele Rosés<br />

ähnlich wenig oder sogar weniger Farbe<br />

besitzen als Weine, die mit der Bezeichnung<br />

»Blanc de noirs« etikettiert waren.<br />

Ein Beispiel für einen solchen Rosé ist<br />

der Siegerwein aus dem Weingut Aldinger,<br />

ein echter Geniestreich von Matthias und<br />

Hansjörg Aldinger. »Wir haben in der Lage<br />

Fotos: Shutterstock, Alois Mueller, beigestellt<br />

76 falstaff jun <strong>2021</strong>


PROVENCE & CO.<br />

Die Tipps der Redaktion aus<br />

Frankreichs Süden<br />

95 CHÂTEAU DE ROMASSAN BANDOL<br />

ROSÉ 2020, DOMAINES OTT<br />

Der Klassiker aus den Domaines Ott (Champagne<br />

Roederer) ist 2020 ein echter Vin de<br />

Garde – zum Weglegen, aber auch zum Wegtrinken.<br />

Beerig im Duft, tolle Mineralik, feine<br />

Säure. bremer-weinkolleg.de, € 32,90<br />

94 »SECRET« CÔTES DE PROVENCE<br />

2017, CHÂTEAU DES SARRINS<br />

Opulenter Duft, balsamisch, kräuterwürzig,<br />

Apfelschale, kräftiger Holzakzent. Ein Kontrast<br />

aus Fülle und lebendigem Säurebogen,<br />

kulinarisch vielseitig. Zu Champagne Bruno<br />

Paillard. victoria-weine.com, ca. € 22,–<br />

94 CLOS MIREILLES CÔTES DE<br />

PROVENCE 2020, DOMAINES OTT<br />

Herzkirsche und Erdbeerpüree, Gesteinsmehl.<br />

Ölig und feinnervig, seidige Textur, süße Gaumenfrucht.<br />

bremer-weinkolleg.de, € 32,90<br />

94 »ROSE-MARIE« VIN DE FRANCE<br />

2018, CHÂTEAU LE PUY<br />

Biodyn aus Bordeaux (Côtes de Francs).<br />

Wuchtiger Duft (Spontangärung, Kräuter,<br />

kandierte Orangenschale). Grip, Druck,<br />

Kalk-Mineralität. passion-vin.de, € 46,–<br />

Untertürkheimer Gips einen uralten<br />

Trollinger-Weinberg«, berichtet Matthias<br />

Aldinger. »Da hat uns gereizt, den Trollinger,<br />

der ja ohnehin nie viel Farbe hat,<br />

mal wie eine weiße Sorte zu behandeln. Der<br />

Ansatz war, zu beweisen, wie sehr der<br />

Trollinger das Terroir widerspiegelt.«<br />

Ein Beweis, der vollauf gelungen ist. Die<br />

<strong>Falstaff</strong>-Jury konnte sich der Magie dieses<br />

Weins nicht entziehen, bei dem man<br />

eigentlich kaum zu sagen wüsste, ob er eher<br />

DER AUSBAU IM<br />

HOLZFASS HÄLT<br />

IMMER HÄUFIGER<br />

EINZUG – EIN<br />

SCHMALER GRAT, DA<br />

DAS HOLZ NICHT<br />

DOMINIEREN DARF.<br />

Rosé oder eher Weißwein ist. »Für mich<br />

hatte er am Schluss doch etwas zu viel<br />

Farbe, um ihn als Blanc de noirs zu<br />

etikettieren«, sagt Matthias Aldinger, »aber<br />

wo genau ist die Abgrenzung? Das kann<br />

ich auch nicht sagen. Behandelt haben wir<br />

den Wein im Keller aber jedenfalls wie<br />

einen Chardonnay Großes Gewächs.«<br />

STRUKTURGEBER HOLZFASS<br />

Das heißt in diesem Fall: Vergärung und<br />

Ausbau im Holzfass. Zumindest der<br />

Ausbau im Holz hält immer häufiger<br />

Einzug auf den Weingütern in <strong>Deutschland</strong>,<br />

Österreich und der Schweiz. Stets ein<br />

schmaler Grat, da das Holz natürlich nicht<br />

die delikaten Aromen des Weins und seine<br />

animierende Frische überlagern soll. Wo<br />

der Spagat gelingt, wie etwa beim Rosé »La<br />

Grande« von Familie Pfaffl<br />

aus dem Weinviertel<br />

oder beim augenzwinkernd<br />

<<br />

93+ BANDOL ROSÉ 2019,<br />

DOMAINE DU GROS‘ NORÉ<br />

Duftig, Apfelschale, Hagebutte, pfeffrige Aromen.<br />

Gehaltvoll, viskos, ein molliger Wonneproppen<br />

von Rosé. passion-vin.de, € 19,90<br />

93+ »LES CLANS« CÔTES DE<br />

PROVENCE 2019, CHÂTEAU D’ESCLANS<br />

Balsamisch, Neuholz, viel Schmelz im Mund,<br />

seidige Textur, mineralisch, Beerenfrucht im<br />

Abgang. hawesko.de, € 64,90<br />

93 CÔTES DE PROVENCE CRU<br />

CLASSÉ GRANDE RÉSERVE 2020,<br />

CHÂTEAU DE SAINT-MARTIN<br />

Saftig im Mund mit Gehalt und Tiefe, tolle<br />

Frische. tesdorpf.de, € 19,90<br />

93 BANDOL ROSÉ 2019,<br />

CHÂTEAU DE PIBARNON<br />

Kandierte Frucht im Duft, gehaltvoll im Mund,<br />

herrlich Old School. gute-weine.de, € 25,50<br />

92+ »LION & DRAGON« CÔTES DE<br />

PROVENCE CRU CLASSÉ 2020,<br />

CHÂTEAU ROUBINE<br />

Biodyn. Mineralisch-brenzlig im Duft, Charme<br />

und Dichte im Mund. clublavender.de, € 19,90<br />

92+ »PURE« CÔTES DE PROVENCE<br />

2020, MIRABEAU<br />

Floral, kleine rote Beeren, geschmeidig und<br />

saftig. mirabeauwine-shop.de, € 15,90<br />

Holzfasskeller bei Michael Broger<br />

in Ottoberg (TG), Schweiz: Der<br />

Rosé ist gemacht für asiatische<br />

Gerichte wie Currys.<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

77


wein / ROSÉ INTERNATIONAL<br />

Château d‘Esclans: Moët<br />

Hennessy übernahm 2019<br />

55 Prozent an dem Kult-<br />

Roséweingut, die restlichen<br />

Anteile bleiben bei Sacha<br />

Lichine.<br />

<<br />

»Rosé aus der Provinz« getauften Wein<br />

des Weinguts Dürnberg, ebenfalls Weinviertel,<br />

bereichert das Holz die Struktur, gibt<br />

Rückhalt und Länge.<br />

Auch in der Schweiz hat die Elite der<br />

Rosé-Winzer das Holz für sich entdeckt.<br />

Während die traditionellen Westschweizer<br />

»Oeil de Perdrix«-Rosés (so genannt nach<br />

der Farbe des Rebhuhnauges) mit dem<br />

Image kämpfen, allzu merkantil und<br />

säurearm zu sein und der Frische zu<br />

ermangeln, folgen Winzer wie der Thurgauer<br />

Michael Broger der eigenen Nase:<br />

»Ich bin früher viel gereist und habe dabei<br />

auch die asiatische Küche für mich<br />

entdeckt. Aber was trinkt man nur dazu?<br />

Bis mir dann die Idee kam, es mit Rosé zu<br />

probieren. Da oft Schärfe im Spiel ist,<br />

braucht man etwas Süße, und damit der<br />

Rosé mit den Gewürzen mithalten kann,<br />

braucht er etwas Breite, also Holz.«<br />

Brogers Lösung: Er zieht von der Maische<br />

seiner besten Rotwein-Trauben bis zu 20<br />

Prozent Saft ab und schlägt damit zwei<br />

Fliegen mit einer Klappe. Einerseits<br />

konzentriert er die Maischegärung des<br />

Hochbegabter Nachbar der Côtes de Provence:<br />

Bandol in Sichtweite des Mittelmeers.<br />

DIE PROVENCE IST<br />

FÜR ROSÉ, WAS DIE<br />

CHAMPAGNE FÜR<br />

SCHAUMWEIN IST: DER<br />

ORT DER VEREINIGUNG<br />

VON NATUR-PRIVILEG<br />

UND KNOW-HOW.<br />

Rotweins,<br />

andererseits<br />

legt er den<br />

delikaten<br />

Saignée-Most in<br />

ein gebrauchtes<br />

Barrique und vergärt ihn<br />

bis zu einem Restzuckergehalt von etwa<br />

zehn Gramm. Der entstehende Wein ist mit<br />

seiner Dichte und seinem Süße-Säure-Spiel<br />

genau das, was man etwa zu einem Curry<br />

im Glas haben möchte.<br />

ROSÉ-LEGENDEN<br />

Schaut man nach Südeuropa, dann gibt es<br />

natürlich eine Reihe von Gebieten, deren<br />

Rosé-Tradition auf höchstem Niveau<br />

weitergeführt wird. Die Provence ist indes<br />

das einzige von ihnen, das sich in einem<br />

hohen Preisniveau etablieren konnte. Das<br />

liegt daran, dass die Provence für den Rosé<br />

dasselbe ist wie die Champagne für den<br />

Schaumwein: Sie ist der Ort, an dem Klima<br />

und Böden mit einem Know-how zusammentreffen,<br />

das sich ganz und gar auf einen<br />

Weintyp spezialisiert hat. In der Provence<br />

Fotos: Sara Matthews, mauritius images / Alamy / Ciscardi Gabriel, beigestellt<br />

78 falstaff jun <strong>2021</strong>


ITALIEN<br />

Südfranzösische<br />

Nonchalance, hier auf<br />

Château des Sarrins, dem<br />

provenzalischen Vorposten<br />

von Champagne Bruno<br />

Paillard.<br />

EIN GUTER ROSÉ, MIT<br />

VERSTAND<br />

PRODUZIERT, IST<br />

NICHT ABHÄNGIG VON<br />

DER MODE. ER IST<br />

EINFACH EIN WEIN, DER<br />

SCHMECKT.<br />

werden Weinberge schon so gepflanzt, dass<br />

sie das ideale Lesegut für einen Roséwein<br />

erbringen. Laubarbeiten, Lese, Traubentransport<br />

und Kelterung – alles ist zu<br />

100 Prozent auf die Erzeugung von<br />

Rosé ausgerichtet. Auch dies<br />

bedingt den (Preis-)Vorsprung,<br />

den die Provence mit ihren<br />

prestigereichen Weingütern<br />

vom Schlage einer Domaine<br />

Ott, eines Château d’Esclans<br />

oder einer Domaine Richeaume<br />

besitzt. Ganz zu schweigen von<br />

den kleineren Nachbar-AOCs der<br />

Côtes de Provence wie Bandol oder<br />

Palette, die noch mehr Individualität<br />

versprechen, auch beim Rosé.<br />

BELLA ITALIA<br />

In Italien liegen die Rosé-Hochburgen<br />

übers ganze Land verstreut. Bei der<br />

<strong>Falstaff</strong> Rosé Trophy Italien teilen sich drei<br />

Rosati punktegleich die Spitze: der eigens<br />

für das Luxushotel»Villa Cordevigo«<br />

erzeugte Bardolino Chiaretto der Vigneti<br />

Villabella, der »Aurea Gran Rosé« von<br />

Frescobaldi aus der Toskana sowie der<br />

»Five Roses Anniversario« von Leone de<br />

Castris aus Apulien. Letzterer knüpft an<br />

die große Rosé-Tradition des Salento, ganz<br />

unten im Absatz des italienischen Stiefels,<br />

an. Am Ende des zweiten Weltkriegs war<br />

die Nachfrage der amerikanischen Besatzungstruppen<br />

nach dem süffigen Rosé<br />

Apuliens so groß, dass Leone de Castris zu<br />

einem Pionier bei der Flaschenfüllung eines<br />

Rosés wurde: Der erste abgefüllte Jahrgang<br />

war 1943. Ein Hinweis auch darauf, dass<br />

einem auch nicht vor dem Nachlassen der<br />

Rosé-Mode bange sein muss. Ein guter<br />

Rosé, mit Verstand produziert, wird immer<br />

seinen Markt finden. Er ist<br />

einfach ein Wein, der<br />

schmeckt und passt.<br />

Verkauften 1944 als<br />

erster Betrieb Italiens<br />

einen Rosé in Flaschen:<br />

Leone de Castris<br />

in Salice Salentino<br />

(Apulien).<br />

<<br />

Die besten Rosés aus der<br />

<strong>Falstaff</strong> Rosé Trophy Italien<br />

94 FIVE ROSES 77. ANNIVERSARIO<br />

ROSATO SALENTO IGT 2020<br />

LEONE DE CASTRIS<br />

Zartes Rosarot. In der Nase nach Pfirsich,<br />

Honigmelone, mit einem Tropfen Orangen,<br />

blumiger Nachhall, einladend und elegant.<br />

Am Gaumen mit feiner Cremigkeit und gut<br />

eingebundener Säure, klarer Fruchtschmelz,<br />

öffnet sich im zweiten Bereich schön auf<br />

Honigmelone und Aprikosen, langes, klares<br />

Finish. leonedecastris.com, ca. € 12,–<br />

94 VILLA CORDEVIGO GAUDENZIA<br />

BARDOLINO CHIARETTO CLASSICO<br />

DOC 2018, VILLABELLA<br />

Leuchtendes, zartes Lachsrot. Intensive und<br />

ansprechende Nase, duftig, nach reifen Kirschen,<br />

roten Johannisbeeren und Himbeere.<br />

Cremig und rund am Gaumen, zeigt sich<br />

geschmeidig und ausgewogen, im hinteren<br />

Verlauf schöne Himbeerfrucht.<br />

vignetivillabella.com, ca. € 13,–<br />

94 AUREA GRAN ROSÉ TOSCANA IGT<br />

2019, FRESCOBALDI<br />

Zart zwiebelschalenfarben. In der Nase nach<br />

Edelholz, zartem Harz, kandierter Zitronenzeste,<br />

Banane, schwarzer Johannisbeere, im<br />

Nachhall Orangenblüte und Holunder. Am<br />

Gaumen saftig und ausgewogen, mit Frische<br />

und mit Druck, salziger Unterton, spannt sich<br />

klar und lange auf. frescobaldi.com, ca. € 30,–<br />

93 BARDOLINO CHIARETTO 2020<br />

GORGO<br />

Ansprechende Nase, Erdbeere und Himbeere,<br />

Apfel. Klar und präzise am Gaumen, rund<br />

und geschmeidig in Ansatz und Verlauf, reife<br />

Himbeerfrucht. cantinagorgo.com, ca. € 12,–<br />

93 VILLA GEMMA CERASUOLO<br />

D‘ABRUZZO DOC SUPERIORE 2020<br />

MASCIARELLI<br />

Dunkles Kirschrosa. In der Nase duftig, dunkle<br />

Beeren und Kirschen, am Gaumen mit satter<br />

Struktur lange und schmelzig, zarte Würze.<br />

masciarelli.it, ca. € 16,–<br />

93 SPELT CERASUOLO D‘ABRUZZO DOC<br />

SUPERIORE 2020, LA VALENTINA<br />

Kirschen, Bittermandel, Waldbeeren, am Gaumen<br />

saftig, geschliffen, spannt sich knackig<br />

und mit zartem Druck auf, im Finale geradlinig<br />

und lange. lavalentina.it, ca. € 16,–<br />

93 VERSÝ IN ROSE TOSCANA ROSÉ<br />

IGT 2019, TENUTA MONTECCHIESI<br />

Zart duftend, nach frischen Kirschen und<br />

Waldbeeren, ein Hauch Muskatwürze, Melone,<br />

edler Holzeinsatz. Am Gaumen klar und frisch,<br />

mit mineralisch-salzigem Nerv.<br />

dalcerofamily.it, ca. € 25,–<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

79


wein / ROSÉ INTERNATIONAL<br />

BEST OF<br />

ROSÉ D-A-CH<br />

TASTING<br />

INFO<br />

WEITERE BEWERTUNGEN<br />

UND BESCHREIBUNGEN<br />

FINDEN SIE SIE AB<br />

AB SEITE 216. 148.<br />

94+<br />

93<br />

92<br />

2019 UNTERTÜRKHEIMER GIPS<br />

TROLLINGER ROSÉ TROCKEN<br />

Weingut Aldinger, Fellbach (D)<br />

Cremefarben mit altrosa Reflexen.<br />

Im Duft mit einer Mischung aus balsamischem<br />

Holz, Kalkmineralik und<br />

Sauerkirschen. Am Gaumen eine<br />

schwerelos in Szene gesetzte Dichte,<br />

ernsthaft und getragen, perfekt<br />

integrierte Säure, feinste Phenole,<br />

ein Volumen wie bei einem hochklassigen<br />

Côte-de-Beaune-Weißwein,<br />

zugleich eine Füllung voller Noblesse,<br />

ein Druck aus feinen Mitteln.<br />

weingut-aldinger.de, € 80,–<br />

2020 »KALIBER 11« SPÄTBUR-<br />

GUNDER ROSÉ TROCKEN<br />

Simone Adams, Ingelheim (D)<br />

In der Farbe ist ein fast provenzalisches<br />

Rosé. Ein dezenter Duft in der<br />

Nase von Erdbeere, Holunder, Sauerkirsche<br />

sowie etwas Rauch. Am<br />

Gaumen folgen Aromen von reifer<br />

Limette und Zitronenmelisse. Eine<br />

feine Säure ermöglicht eine gute<br />

Balance zu den obigen Aromen in<br />

einem eher schlanken Körper. Im<br />

Nachhall entwickelt sich dazu eine<br />

moderate Salzigkeit.<br />

adamswein.de, € 11,–<br />

2019 »ROSÉ AUS DER PROVINZ«<br />

Weingut Dürnberg, Falkenstein (A)<br />

Mittleres Lachsrosa, Orangereflexe.<br />

Zarte Kräuterwürze, feines rotes<br />

Waldbeerenkonfit, Nuancen von<br />

frischem Apfel, mineralischer<br />

Anklang. Komplex, engmaschig, ein<br />

Hauch von roten Kirschen, feine<br />

Holzstütze, zitronig-salzig im<br />

Abgang, besitzt Länge, ein seriöser<br />

Speisenbegleiter.<br />

duernberg.at, € 17,–<br />

93+<br />

92<br />

92<br />

2019 SPÄTBURGUNDER ROSÉ<br />

RESERVE<br />

Weingut Aldinger, Fellbach (D)<br />

Eher moderat in der Farbgebung,<br />

dafür desto spannender in der Nase<br />

und am Gaumen. Im Duft ein Potpourri<br />

von Himbeeren, Erdbeere und<br />

einer leichten Kräuternote. Am<br />

Gaumen ergänzt das fast ideal eingebundene<br />

Holz obige Aromen von<br />

sehr sauberer Frucht, abgefedert<br />

von sehr guter Säure. Ein Wein<br />

mit Potenzial.<br />

weingut-aldinger.de, € 19,50<br />

2020 ROSÉ SPÄTLESE SÜSS<br />

Weinlaubenhof Kracher<br />

Falkenstein (A)<br />

Mittleres Altrosa, Silberreflexe.<br />

Frische rote Waldbeeren, ein Hauch<br />

von Kirschen, mit weißem Apfel<br />

unterlegt. Schlank, rotes Konfit,<br />

feine Säurestruktur, rote Frucht im<br />

Nachhall, bleibt haften, ein vergnüglicher<br />

Sommerwein mit fruchtiger<br />

Süße und gutem finalem Druck.<br />

Am besten gut gekühlt genießen.<br />

kracher.at, € 10,–<br />

2020 ROSÉ DE PINOT NOIR<br />

Weingut Diederik<br />

Küsnacht (CH)<br />

In der Nase viel Frucht, mit Noten<br />

von roten Beeren, gelbem Steinobst<br />

und gedörrter Mango. Zudem eine<br />

dezente kräutrige Würze und<br />

Anklänge von weißen Blüten. Am<br />

Gaumen saftig mit frischer Säure.<br />

Aroma von Apfel und Agrumen<br />

sowie exotischen Früchten.<br />

Mittellanger Abgang.<br />

diederik.ch, CHF 18,60<br />

93<br />

92<br />

92<br />

2020 OTTENBERGER<br />

WEISSHERBST<br />

Michael Broger, Ottoberg (CH)<br />

Frisches, fruchtiges Bukett mit<br />

Noten von Grapefruit und Limette.<br />

Zudem Anklänge von Ananas und<br />

gelbem Steinobst sowie kräutrigwürzige<br />

Nuancen. Am Gaumen<br />

saftige Säure, gepaart mit schönem<br />

Schmelz. Viel Frucht, vor allem<br />

Agrumen und rote Beeren. Langer<br />

mineralisch-saftig anmutender<br />

Abgang.<br />

boucherville.ch, CHF 23,50<br />

2020 ROSÉ LA GRANDE<br />

Weingut R&A Pfaffl, Stetten (A)<br />

Mittleres Altrosa, Silberreflexe.<br />

Frisches rotes Waldbeerenkonfit,<br />

ein Hauch von roten Kirschen und<br />

Limetten, weißer Nougat im Hintergrund.<br />

Saftig, sehr kraftvoll, weiße<br />

Tropenfrucht, frischer Säurebogen,<br />

zarte Holzwürze, mineralisch und<br />

anhaftend, ein feinwürziger<br />

Speisenbegleiter.<br />

pfaffl.at, € 14,50<br />

2019 WALENSTADTER<br />

PINOT SAIGNÉE<br />

Casanova WeinPur,<br />

Walenstadt (CH)<br />

Fruchtiges Bukett mit Noten von<br />

reifem Apfel, Pfirsich und Grapefruit.<br />

Dazu Anklänge von exotischen<br />

Früchten und eine dezente kräutrige<br />

Würze. Am Gaumen saftig-frischer<br />

Auftakt. Straffe Säure und Aroma<br />

von grünem Apfel, Aprikose und<br />

Limette. Langer Abgang.<br />

casanova-weinpur.ch, CHF 19,–<br />

Fotos: Claudia Schindlmaißer<br />

80 falstaff jun <strong>2021</strong>


SOMMER IN ÖSTERREICH.<br />

ROSÉ AUS ÖSTERREICH!<br />

Wärmere Temperaturen und die wieder<br />

bunte Vielfalt der Natur machen Lust<br />

auf Frische und Farbe im Glas. Was eignet<br />

sich also besser als Frühsommergetränk als<br />

Rosé-Wein? Hervorragende Rosés kommen<br />

aus allen Weinbaugebieten Österreichs<br />

(Nieder österreich, Burgenland, Steiermark<br />

und Wien) und präsentieren sich in vielerlei<br />

Gestalt: vom charmanten Jungwein über frische<br />

Vertreter aus Zweigelt und St. Laurent<br />

und würzige Blaufränkisch-Rosés bis hin zum<br />

rassigen Schilcher. Rosé vereint wunderbar<br />

die Vorzüge von Weiß- und Rotwein: Frische<br />

und Struktur, Fruchtigkeit und Würze.<br />

österreichwein.at


WEINGUT SCHEIBLHOFER<br />

YOUNG, WILD & FREE<br />

Es klang viele Monate wie ein Wunschtraum, jung, wild und frei zu sein.<br />

Nun hat wieder halbwegs das »alte« Leben Einzug gehalten und mit den frisch<br />

gefüllten Weinen von Erich Scheiblhofer kann man sich dieses Lebensgefühl zur neuen<br />

Normalität ganz einfach ins Glas holen. Denn 2020 war nicht alles schlecht.<br />

Sauvignon Blanc oder eine der beiden<br />

Cuvées ist, entscheiden Lust, Laune und<br />

persönliche Präferenz.<br />

ROT<br />

Bezaubert der Merlot mit seiner wunderbaren<br />

Süße, so zeigt sich der Blaufränkisch<br />

mit würziger Brombeerfrucht. Scheiblhofers<br />

Cabernet Sauvignon besticht mit würzig-wilden<br />

Johannisbeernoten. Die wichtigste<br />

Sorte des Hauses, der Zweigelt, der<br />

sich besonders gut für Jungweine eignet,<br />

bringt hingegen all das ins Glas, was<br />

nach Burgenland-Sehnsucht riecht und<br />

schmeckt: Freiheit und grenzenlosen<br />

Genuss.<br />

Das Jahr 2020 wird wohl den<br />

meisten Menschen wegen der<br />

Pandemie in Erinnerung bleiben.<br />

Weinfreunden wird es sich aber<br />

auch als hervorragender Jahrgang sowohl<br />

für Weißweine als auch für Rotweine einprägen.<br />

Und damit Schluss mit der ewigen<br />

Jammerei, sondern zur Abwechslung auch<br />

mal die guten Seiten betrachten und vor<br />

allem genießen.<br />

JUNG<br />

Manche mögen meinen, dass gerade Rotwein<br />

doch etwas Zeit zur Reife braucht.<br />

Das stimmt auch, aber nur bedingt und nur<br />

für jene Weine, die gehaltvoller sind und<br />

über etwas mehr Substanz und Tannin verfügen,<br />

das sich erst nach einiger Zeit einbindet<br />

und eine ganze andere Facette zeigen<br />

möchte wie die Weine mit dem Präfix<br />

»The« des Hauses. Hier muss man sich<br />

noch in Geduld üben, wenn man den ausgezeichneten<br />

Jahrgang 2020 kosten möchte.<br />

Rote Jungweine können aber durchaus<br />

auch großen Spaß bereiten, denn sie überzeugen<br />

mit Finesse, Frische, Frucht und<br />

Charme und sind gerade deshalb auch ausgezeichnete<br />

Speisenbegleiter, explizit zu Pizza,<br />

Pasta & Co, eine Küche, die schon<br />

längst im deutschsprachigen Raum ein<br />

fixer Bestandteil des Speiseplans ist.<br />

Die jungen Weißweine von Scheiblhofer<br />

wie Sauvignon Blanc, Gelber Muskateller<br />

oder auch die Cuvée Big John White bieten<br />

viel Trinkspaß und sind deshalb ausgezeichnete<br />

Begleiter für das erste Wiedersehen<br />

mit Freunden, denn es muss nicht<br />

immer Sekt oder Frizzante sein, um auf das<br />

Leben anzustoßen.<br />

WILD<br />

Diese jugendliche Leichtigkeit, die sich<br />

etwas ungestümer oder eben wilder präsentiert,<br />

findet man in den bereits gefüllten<br />

Rotweinen der Ernte 2020 vom Weingut<br />

Scheiblhofer wie eben auch in den Weißweinen<br />

aus aromatischen Sorten. Ob es der<br />

Lovely Merlot, der Blaufränkisch Classic,<br />

Cabernet Sauvignon, der für das Burgenland<br />

so typische Zweigelt oder Muskateller,<br />

FREI<br />

Die Weine von Erich Scheiblhofer sind aber<br />

auch in einem ganz anderen Zusammenhang<br />

frei, denn schon seit Jahren sorgt er<br />

im Keller dafür, dass der Genuss nicht<br />

durch körperliche Beschwerden getrübt<br />

wird. Deshalb ist das gesamte Scheiblhofer-<br />

Sortiment auch so gut wie histaminfrei. Ein<br />

Faktor, der immer mehr im Fokus vieler<br />

Weinfreunde steht, denn allergische Reaktionen<br />

sind wohl das Letzte, was man<br />

braucht. Präzise Gärführung ist dabei der<br />

entscheidende Punkt.<br />

Nahezu frei ist das Weingut aber auch,<br />

wenn es um schädliche Umweltbelastungen<br />

geht. Dort, wo es möglich ist, wurde der<br />

Fuhrpark auf Elektromobilität umgestellt<br />

und auch in vielen anderen Belangen ist<br />

nachhaltiges und zugleich zukunftsorientiertes<br />

Handeln ein absolutes Must.<br />

WEISS<br />

Auch wenn das Weingut Scheiblhofer vor<br />

allem für exzellenten Rotwein steht, so hat<br />

man doch in den letzten Jahren sehr viel<br />

Zeit und Energie aufgebracht, um auch mit<br />

Weißweinen zu brillieren und zwar solchen,<br />

82 falstaff jun <strong>2021</strong>


92<br />

91<br />

90<br />

CABERNET SAUVIGNON<br />

SELECTION 2020<br />

ZWEIGELT HEIDEBODEN<br />

SELECTION 2020<br />

BIG JOHN WHITE 2020<br />

13,5 Vol-%, DV. Dunkles Rubingranat,<br />

violette Reflexe, zarte Ockerrandaufhellung.<br />

Tabakig, reife Cassisnuancen,<br />

Brombeerkonfit unterlegt,<br />

kandierte Orangenzesten, feiner<br />

Nougat unterlegt. Saftig, reife<br />

Zwetschgen, runde Tannine, schokoladiger<br />

Touch im Abgang, gutes<br />

Entwicklungspotenzial.<br />

13,5 Vol-%, DV. Dunkles Rubingranat,<br />

violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Einladende Nuancen von<br />

reifen Kirschen und Zwetschgen,<br />

zarte florale Nuancen, ein Hauch<br />

von Erdbeeren und frischen Orangenzesten.<br />

Saftig, rund und elegant,<br />

feine Fruchtsüße, seidige Tannine,<br />

zarter Schokotouch im Abgang,<br />

bereits gut antrinkbar.<br />

13,5 Vol-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zarte Nuancen von Pfirsich<br />

und frischer Mango, ein Hauch<br />

von Mandarinenzesten. Saftig, gelber<br />

Apfel, feine Säurestruktur, ein<br />

Hauch von Blütenhonig im Nachhall,<br />

vielseitig einsetzbar.<br />

ZWEIGELT NEUSIEDLERSEE<br />

DAC 2020<br />

92<br />

13 Vol-%, DV. Dunkles Rubingranat,<br />

violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Dunkle Beerenfrucht, Nuancen<br />

von reifen Zwetschgen und Nougat,<br />

kandierte Orangenzesten, einladendes<br />

Bukett. Saftig feine Fruchtsüße,<br />

Brombeerkonfit, feinwürzige Tannine,<br />

bleibt haften, verfügt über gute<br />

Länge, vielseitiges Einsatzspektrum,<br />

bereits zugänglich.<br />

91<br />

GELBER MUSKATELLER CLASSIC<br />

2020<br />

12 Vol-%, DV. Sehr helles Gelbgrün,<br />

Silberreflexe. Zart florale Nuancen<br />

von Grapefruitzesten, weiße Blüten,<br />

ein Hauch von Honig, dezent nach<br />

Muskatnuss. Mittlerer Körper, feine<br />

Fruchtsüße, zart nach Pfirsich, ein<br />

Hauch von Mandarinen, salziger<br />

Touch, mineralische Nuancen, zitronig,<br />

ein feiner Sortenvertreter.<br />

SAUVIGNON BLANC CLASSIC<br />

2020<br />

90<br />

12 Vol-%, DV. Sehr helles Gelbgrün,<br />

Silberreflexe. Zart nach Grapefruitzesten,<br />

ein Hauch von Stachelbeeren,<br />

weiße Johannisbeeren, floraler<br />

Touch. Feine Kräuterwürze, weißer<br />

Pfirsich, ein Hauch von Ananas,<br />

frisch strukturiert, bleibt haften, ein<br />

leichtfüßiger Speisenbegleiter.<br />

91<br />

90<br />

89<br />

PREMIUM CUVÉE 2020<br />

BLAUFRÄNKISCH CLASSIC 2020<br />

LOVELY MERLOT 2020<br />

13,5 Vol-%, DV. Dunkles Rubingranat,<br />

violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Tabakig, kräuterwürzig,<br />

schwarze Kirschen, zart nach<br />

Zwetschgen und kandierten Orangenzesten.<br />

Mittlerer Körper, feine<br />

Brombeerfrucht, feine Tannine, feine<br />

Kirschen, etwas Nougat, zart kräuterwürzig<br />

im Abgang.<br />

13,5 Vol-%, DV. Dunkles Rubingranat,<br />

violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Mit einem Hauch von frischen<br />

Feigen und Nougat unterlegte<br />

schwarze Kirschenfrucht, feiner<br />

tabakiger Anklang. Saftig, schwungvoll,<br />

zeigt gute Frucht und Frische,<br />

präsente Tannine, mineralischer<br />

Abgang, wird von Flaschenreife<br />

profitieren.<br />

13 Vol-%, DV, lieblich. Kräftiges<br />

Rubingranat, zarte Ockerreflexe,<br />

dezente Randaufhellung. Nuancen<br />

von Erdbeerkonfit und eingelegten<br />

roten Kirschen, ein Hauch von Edelholzwürze.<br />

Fruchtig, angenehm integrierte<br />

Süße, runde Tannine, schokoladiger<br />

Schmelz im Abgang,<br />

bereits zugänglich, ein Hauch von<br />

frischen Feigen im Nachhall.<br />

ADVERTORIAL Fotos: beigestellt<br />

die wiederum die Bekömmlichkeit in den<br />

Mittelpunkt stellen und etwas weniger säurebetont<br />

auftreten. Für den bekanntesten<br />

Wein des Hauses, den Big John, hat man<br />

deshalb ein weißes Pendant kreiert, den Big<br />

John White. Auch hier ist bereits der neue<br />

Jahrgang 2020 verfügbar und die Cuvée<br />

aus Chardonnay und Sauvignon Blanc zeigt<br />

wie der reinsortige Sauvignon Blanc und<br />

die Gelbe Muskateller-Fruchtbombe raffiniert,<br />

dass young, wild & free auch für die<br />

Weißweine des Andauer Starwinzers gilt.<br />

INFO<br />

Weingut Scheiblhofer<br />

Halbturnerstraße 1a, A-7163 Andau<br />

T: +43 (0) 2176 2610<br />

office@scheiblhofer.at<br />

scheiblhofer.at<br />

jun <strong>2021</strong> falstaff 83


wein / WORLD CHAMPIONS<br />

Nachlesen: alle Teile der Serie<br />

»World Champions« unter<br />

falstaff.com/champ<br />

PIERRE LURTON:<br />

BORDEAUX’<br />

MISTER LVMH<br />

Fotos: Gerard Uferas<br />

84 falstaff jun <strong>2021</strong>


Der Kellerneubau<br />

von Château Cheval Blanc<br />

(Architekt: Christian<br />

de Portzamparc)<br />

fügt sich nahtlos ins<br />

Landschaftsbild.<br />

Das Weinportfolio des Luxusgüterkonzerns<br />

LVMH umfasst Dutzende Marken. Zwei der<br />

wertvollsten, die Châteaus Cheval Blanc und<br />

d’Yquem, sind in Bordeaux zu Hause. Dank des<br />

Vertrauens zwischen LVMH-Mehrheitseigner<br />

Bernard Arnault und Güterdirektor Pierre Lurton<br />

strahlen deren Weine heute mehr denn je.<br />

TEXT ULRICH SAUTTER VERKOSTUNGSNOTIZEN PETER MOSER<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

85


wein / WORLD CHAMPIONS<br />

daraufhin geantwortet, sagt<br />

Lurton, »aber ehrlich gesagt<br />

bin ich im Zweifel, ob das die<br />

Sache besser macht. Meine<br />

Mutter trug vor ihrer Heirat<br />

den Namen Lafitte.«<br />

As eiur ad magnisi simpo<br />

re, ut quis eum restiam demquis<br />

rento ma aut ad que parumquat<br />

apis vel ilit<br />

Pierre Lurton erinnert sich noch<br />

genau an den Tag, der ihn zum<br />

Direktor auf Château Cheval<br />

Blanc machen sollte. Das war<br />

1991, noch etliche Zeit bevor<br />

Bernard Arnault das Kultweingut an der<br />

Grenze Saint-Émilions zu Pomerol übernahm.<br />

Lurton war gerade einmal 33 Jahre<br />

alt, hatte aber bereits eine bemerkenswerte<br />

Erfolgsbilanz auf einem der Weingüter seiner<br />

Familie vorzuweisen, dem ebenfalls als<br />

Saint-Émilion Premier Grand Cru Classé<br />

klassifizierten Clos Fourtet. Cheval Blanc<br />

wäre ein großer Sprung auf der Karriereleiter<br />

gewesen, denn während hinter dem<br />

Rang des Clos Fourtet ein B steht, steht<br />

hinter demjenigen von Cheval Blanc ein A.<br />

Nun saß er beim Vorstellungsgespräch den<br />

Repräsentanten der Eigentümerfamilie<br />

Fourcaud-Laussac gegenüber. Die hätten<br />

recht nachdenklich dreingeschaut, berichtet<br />

Lurton hinter dem Direktionsschreibtisch<br />

auf Cheval Blanc und amüsiert sich noch<br />

heute königlich: »Sie sind noch ziemlich<br />

jung«, hätten sie zu ihm gesagt, »und Sie<br />

haben einen Familiennamen, bei dem in der<br />

Öffentlichkeit der Eindruck entstehen könnte:<br />

Jetzt haben die Lurtons noch ein weiteres<br />

Weingut übernommen. Könnten Sie nicht<br />

wenigstens der Namen Ihrer Mutter verwenden,<br />

wenn Sie auf Cheval Blanc arbeiten?« –<br />

»Das könnte ich im Prinzip schon«, habe er<br />

Oben: Keller und Parzellen auf Cheval Blanc.<br />

Flasche: Château d’Yquem ist immer für einen<br />

Sauternes-Jahrgang mit Legendenstatus gut.<br />

EIN NEUES KAPITEL<br />

Da am 21. April 1991 ein verheerender<br />

Frost über die Weinberge<br />

zog, fiel Lurtons erster Jahrgang auf<br />

Cheval Blanc dann gleich komplett aus.<br />

»Das war wohl ein gutes Zeichen«,<br />

schmunzelt der 64-Jährige. Und in der Tat<br />

waren die seither vergangenen 30 Jahre ein<br />

einziger Triumphzug. Cheval Blanc, diese<br />

Ikone der kühlen und gleichzeitig eindrucksvollen<br />

Eleganz, strahlt mehr denn je,<br />

der 2011 eingeweihte Kellerneubau ist<br />

mehr als nur ein Dokument des Erfolgs:<br />

Mit seiner raffinierten Architektur und den<br />

eigens für das Château konzipierten Gärbehältnissen<br />

aus Beton verleiht das Gebäude<br />

dem Esprit Cheval Blanc einen sichtbaren<br />

Ausdruck, steht für eine Funktionalität, die<br />

durchdrungen ist von Stilbewusstsein.<br />

Die bedeutendste Änderung in Lurtons<br />

Amtszeit war zweifellos der Einstieg von<br />

LVMH-Mehrheitseigner Bernard Arnault<br />

gemeinsam mit dem (2018 verstorbenen)<br />

belgischen Milliardär Baron Albert Frère.<br />

Die Stunde der beiden befreundeten<br />

Cheval-Blanc-Liebhaber schlug, als ein Teil<br />

der Eigentümerfamilie Fourcaud-Laussac<br />

verkaufen wollte. Wie so oft bei komplexen<br />

Erbschaftsverhältnissen war der Besitz für<br />

die Familie nicht zu halten. Damit ging<br />

eine Familientradition zu Ende, die 1832<br />

be gonnen hatte – und die dem Weingut erst<br />

seine eigentliche Form gegeben hatte.<br />

Jean-Jacques Ducasse, dessen Tochter mit<br />

einem Laussac-Fourcaud verheiratet war,<br />

hatte Parzellen vom Nachbarn Figeac<br />

erworben und so das noch heute praktisch<br />

unverändert existierende 39 Hektar große<br />

Lagen-Ensemble geschaffen. Sein Schwiegersohn<br />

Jean Laussac-Fourcaud etikettierte<br />

den Wein 1852 erstmals mit dem Namen<br />

»Cheval blanc«. Zuvor hatte immer »Vin<br />

de Figeac« auf dem Etikett gestanden. Und<br />

er pflanzte den Weinberg mit dem ungewöhnlichen,<br />

aber ebenfalls heute noch<br />

weitgehend erhaltenen Sortenspiegel, in<br />

dem sich Cabernet Franc und Merlot die<br />

Ertragsfläche in etwa fifty-fifty teilen. ><br />

Fotos: Cecile Burban, www.deepix.com,<br />

86 falstaff jun <strong>2021</strong>


Oben: Die Rebflächen von Château Cheval Blanc<br />

liegen an der Grenze zur Nachbar-AOC Pomerol.<br />

Unten: Barriqueausbau im Keller von Cheval Blanc.<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

87


wein / WORLD CHAMPIONS<br />

Oben: Château d’Yquem ist eine Trutzburg aus<br />

dem 16. Jahrhundert. Kreis: Bernard Arnault (r.)<br />

mit Pierre Lurton vor Château Cheval Blanc.<br />

AUF GEGENSEITIGKEIT<br />

Als Bernard Arnault und Albert Frère<br />

Cheval Blanc 1998 übernahmen, »hat<br />

sich mein Leben komplett verändert«,<br />

berichtet Lurton. »Zuvor hatte ich kaum<br />

Kontakt mit den Eigentümern, aber danach<br />

lebte ich in einem anderen Universum, und<br />

das mit gerade mal 42. Fantastisch! Die<br />

neuen Eigentümer haben sofort lebhaften<br />

Anteil an unserem Alltag genommen. Und<br />

ich habe sehr schnell gemerkt, dass sie mir<br />

komplett vertrauen.«<br />

Die Verantwortung auf Lurtons Schultern<br />

sollte sogar noch wachsen: Nur ein<br />

Jahr nach dem Erwerb von Cheval Blanc<br />

kaufte LVMH die Sauternes-Legende<br />

Château d’Yquem von der Familie Lur<br />

Saluces. Alexandre de Lur Saluces blieb bis<br />

zum Jahr 20<strong>04</strong> verantwortlich, dann ging<br />

die Leitung auf Pierre Lurton über. Und<br />

Lurton tat mit dem Team auf d’Yquem das<br />

Gleiche, das Bernard Arnault mit demjenigen<br />

auf Cheval Blanc getan hatte: ließ es in<br />

Ruhe weiterarbeiten, brachte ihm Respekt<br />

entgegen und unterstützte es mit Rückendeckung<br />

und finanzieller Stabilität. Yquems<br />

promovierte Önologin Sandrine Garbay,<br />

die ähnlich früh zu Yquem gekommen war<br />

wie Lurton zu Cheval Blanc, mit 27 als<br />

Laborkraft, mit 31 als leitende Kellermeisterin,<br />

wurde noch von Alexandre de Lur<br />

Saluces eingestellt. Bis zum heutigen Tag ist<br />

sie die Garantin dafür, dass die Feinjustage<br />

der so immens komplexen Produktion eines<br />

Botrytisweins Jahr für Jahr gelingt.<br />

LE GRAND LUXE<br />

»Bernard Arnault hat einen unglaublichen<br />

Überblick über seine Unternehmen und<br />

gewährt ihnen große Autonomie«, erläutert<br />

Lurton weiter. »Der Hausstil bleibt erhalten,<br />

und man bekommt die finanziellen<br />

Mittel, um ihn sogar noch präziser und<br />

finessenreicher ausdrücken zu können.«<br />

Gerade im Fall von Yquem sei diese Haltung<br />

von unschätzbarem Wert: »Yquem<br />

ist der größte Weißwein der Welt, aber er<br />

ist überhaupt nicht in Mode.« Dabei, fährt<br />

Lurton mit einer nur allzu verständlichen<br />

Werbeeinblendung fort, gebe es so viele<br />

gute Gelegenheiten für ein Glas Yquem: Er<br />

passe wunderbar als Aperitif, zum Geflügel<br />

mit Morchelrahm, zu Roquefort, zu Pasteten.<br />

Kein Kontext, der momentan sehr<br />

populär ist. »Doch Bernard Arnault sagt:<br />

›Wir schauen nicht auf die Zahlen, mach<br />

einen guten Yquem.‹ Er nimmt auch Verluste<br />

hin, denn er weiß, dass es um ein weinbauliches<br />

Erbe und um die langfristige<br />

Bewahrung einer großen Kultur geht.«<br />

Dann lehnt sich Lurton in seinem Schreibtischstuhl<br />

zurück. »LVMH wird als Luxusgüterkonzern<br />

bezeichnet, und manche<br />

Leute sagen, dem Wort ›Luxus‹ hafte etwas<br />

Snobistisches an. Aber das ist doch völlig<br />

verkehrt! Wie Bernard Arnault mit Yquem<br />

verfährt, dieser Blick auf die langfristigen<br />

Traditionslinien: Das ist er, der ›grand<br />

luxe‹, und nichts anderes.«<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

88 falstaff jun <strong>2021</strong>


BEST OF<br />

LVMH-BORDEAUX<br />

100<br />

100<br />

98+<br />

2018 CHÂTEAU CHEVAL BLANC<br />

SAINT-ÉMILION PREMIER GRAND<br />

CRU CLASSÉ A<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker<br />

Kern, violette Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />

Feiner Nougat, unterlegt<br />

mit süßen Gewürzen, reife schwarze<br />

Beerenfrucht, reife Pflaumen, zart<br />

nach Orangenzesten. Kraftvoll, zeigt<br />

eine enorme Extraktsüße, feste,<br />

tragende, vollreife Tannine, große<br />

Komplexität und Süße, zeigt<br />

enorme Frische und Eleganz, bleibt<br />

minutenlang haften.<br />

millesima.de, € 841,–<br />

100<br />

2005 CHÂTEAU CHEVAL BLANC<br />

SAINT-ÉMILION PREMIER GRAND<br />

CRU CLASSÉ A<br />

Dunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />

zarte Randaufhellung. In der Nase<br />

intensive, exotische Gewürzanklänge,<br />

feinstes rotbeeriges Konfit, zarte<br />

Reife nuancen in der Frucht, Noten<br />

von reifen Pflaumen, ein Hauch von<br />

blättriger, mineralischer Cabernet-<br />

Franc-Würze. Am Gaumen feste,<br />

süße Tannine, hochelegant, perfekt<br />

strukturiert, dunkler Fruchtschmelz,<br />

delikater Wein, ausgestattet mit<br />

wirklich überzeugender Länge, tolles<br />

Zukunftspotenzial.<br />

millesima.de, € 1020,–<br />

100<br />

2017 CHÂTEAU D’YQUEM<br />

SAUTERNES PREMIER GRAND<br />

CRU CLASSÉ SUPÉRIEUR<br />

Sehr feine, nuancierte Botrytis, nussig,<br />

Nektarine, Terroir-Noten, edel. Am<br />

Gaumen von höchster Finesse, seidig<br />

und zart, aber mit immenser Festigkeit,<br />

sublim stoffig, lang anhaltend<br />

süß und von zarter Säure begleitet,<br />

durchdringend mineralisch, Säure<br />

und Körper sind extrem dicht beieinander,<br />

die Mineralität zieht pfeilgerade<br />

in den langen Abgang. Sehr fein,<br />

viel innere Spannung, griffig und<br />

zupackend, und das alles in völliger<br />

Delikatesse. Ungemein präzise.<br />

koelner-weinkeller.de, € 419,–<br />

97<br />

Foto: Gerard Uferas<br />

2010 CHÂTEAU CHEVAL BLANC<br />

SAINT-ÉMILION PREMIER GRAND<br />

CRU CLASSÉ A<br />

Tiefdunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine,<br />

mit einem Hauch von Kokos unterlegte<br />

Gewürznuancen, angenehme<br />

Edelholzwürze, zart nach Nougat, reife<br />

Kirschen, sehr vielschichtig, verführerisches<br />

Bukett. Saftig, gute Komplexität,<br />

extraktsüße, vielgeschichtete<br />

Textur, präsente, präzise Tannine,<br />

hier ist alles perfekt ausgeführt, was<br />

wirklich großen Wein ausmacht, hat<br />

eine Riesenzukunft vor sich.<br />

moevenpick-wein.de, € 1250,–<br />

2009 CHÂTEAU D’YQUEM<br />

SAUTERNES PREMIER GRAND<br />

CRU CLASSÉ SUPÉRIEUR<br />

Leuchtendes mittleres Goldgelb,<br />

Silber reflexe. Frische Orangenblüten,<br />

ein Hauch von Bourbonvanille,<br />

frische Aprikose, ein Touch von<br />

Grapefruitzesten, floraler, ungemein<br />

facetten reicher Duft. Saftig, elegant,<br />

cremige Textur, reife Ananas und<br />

gelber Pfirsich, fein eingebundene<br />

Holz nuancen, zartes Karamell im<br />

Abgang, verfügt über gute Frische.<br />

Bereits antrinkbar.<br />

millesima.de, € 1785,–<br />

(3 Flaschen)<br />

2018 CHÂTEAU D’YQUEM<br />

SAUTERNES PREMIER GRAND<br />

CRU CLASSÉ SUPÉRIEUR<br />

Mittleres Grüngelb, silberfarbene<br />

Reflexe. Mit feiner Edelholzwürze<br />

unterlegte reife gelbe Tropenfrucht,<br />

kandierte Orangen- und Grapefruitzesten,<br />

etwas Pfirsich und Blütenhonig,<br />

Biskuit im Hintergrund. Stoffig,<br />

elegant, angenehme Fruchtsüße,<br />

zart nach Kokos und Litschi, cremige,<br />

seidige Textur, sehr balanciert, reifer<br />

Pfirsich und Honig auch im Nachhall,<br />

sehr vielversprechend, zeigt große<br />

Länge, weißer Pfeffer im Nachhall.<br />

hawesko.de, € 190,– (0,375 Liter)<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

89


spirits / SPRITZ & CO.<br />

Top 10 Spritz(er)-Rezepte<br />

für den Sommer:<br />

falstaff.com/spritzer<br />

LAY SOME<br />

HAPPINESS …<br />

In Zeiten der Dauer-Lockdowns haben wir gelernt, dass die Nacht nicht mehr so sein darf<br />

wie früher. Deshalb werden die Nächte zu Tagen – und schon am Nachmittag die ersten<br />

Drinks gemixt. Ein Boom, der vor allem auch die Anbieter von Spritz-Getränken beflügelt.<br />

Foto: Getty Images<br />

TEXT HERBERT HACKER<br />

90 falstaff jun <strong>2021</strong>


K<br />

eine Bars, kein Nachtleben<br />

wie früher, spätestens um<br />

22 Uhr heißt’s ab nach<br />

Hause. Und das monatelang,<br />

mit nur kurzen Unterbrechungen.<br />

Unser Leben hat sich in Pandemie-Zeiten<br />

radikal verändert. Und damit<br />

auch unsere Trinkgewohnheiten.<br />

Frei nach dem Motto »Wenn die Nacht<br />

nicht sein darf, dann machen wir den Tag<br />

zur Nacht« nehmen viele den ersten Drink<br />

daher bereits ab 14 Uhr. Natürlich keinen<br />

Whisky oder Cognac pur, man will ja nicht<br />

am Nachmittag sturzbetrunken herumtorkeln.<br />

Wir sprechen von einem milden<br />

Aperitif, einem Aperol Spritz, einem<br />

Campari-Soda oder – wenn es etwas mehr<br />

Wirkung haben soll – einem Gin Fizz.<br />

Jedenfalls eine Mischung aus etwas Alkohol<br />

und viel Soda. Sprudeln muss es, damit<br />

einem das Ganze nicht sofort zu Kopf<br />

steigt. Der unschätzbare Vorteil dabei: Wer<br />

sich schon am Nachmittag einen solchen<br />

Drink genehmigt, der ist am späten Abend<br />

längst wieder nüchtern und hat am<br />

nächsten Tag sicher keinen Kater. Ein<br />

Lebensgefühl, das eindeutig aus dem Süden<br />

Europas stammt, wo das zwischenzeitliche<br />

»Zwitschern« eines Aperitivs schon lange<br />

zum guten Ton gehört.<br />

ZIELGRUPPE »TAGTRINKER«<br />

Doch inzwischen sind Drinks für den Tag<br />

auch in nördlicheren Breiten so beliebt wie<br />

noch nie. Zwar war Aperol Spritz schon<br />

vor der Pandemie ein absoluter Topseller,<br />

die Nachfrage ist seither aber noch weiter<br />

gestiegen. Und es kommen laufend neue<br />

Produkte auf den Markt, deren Produzenten<br />

eindeutig die Zielgruppe der<br />

<<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

91


spirits / SPRITZ & CO.<br />

PALOMA<br />

ZUTATEN<br />

5 cl Weißer Tequila<br />

1 cl Agaven-Dicksaft<br />

4 cl Grapefruitsaft, frisch gepresst<br />

Soda, Grapefruitspalte<br />

ZUBEREITUNG<br />

– 5 cl Weißer Tequila<br />

1 cl Agaven-Dicksaft<br />

4 cl Grapefruitsaft<br />

mit Soda auffüllen<br />

– Grapefruitspalte als Deko<br />

– Drink im Glas gebaut<br />

Gery Tsai, Inhaber der Wiener<br />

Bar »Tür 7«, kreierte für<br />

<strong>Falstaff</strong> einige Sommer-<br />

Drinks, die man auch am<br />

Tag genießen kann.<br />

<<br />

»Tag-Trinker« im Visier haben. Bestes<br />

Beispiel: der neue »Chandon Garden<br />

Spritz«, ein Schaumwein, vermählt mit<br />

Kräutern und Gewürzen sowie einem<br />

hausgemachten Bitterorangen-Likör von<br />

einer pestizidfreien Farm. Keine künstlichen<br />

Aromen, kein künstlicher Farbstoff.<br />

Chardonnay-, Pinot Noir- und Sémillon -<br />

Trauben aus einer Höhe von etwa 1000<br />

Metern im argentinischen Mendoza sind<br />

die Basis für diesen neuen Schaumwein mit<br />

dezenten Bitternoten.<br />

ALLES BEGANN IN VENETIEN<br />

In Erinnerung haben wir alle auch den<br />

sagenhaften Hype um den so genannten<br />

»Hugo«, eine simple Mischung aus<br />

Holunderblüten-Sirup, Prosecco und Soda.<br />

Niemand wusste so recht, weshalb dieses<br />

Getränk derart in Mode kam.<br />

APERITIVO<br />

SPARKLING<br />

ZUTATEN<br />

5 cl Italienischer Bitter<br />

Sekt<br />

Brombeere<br />

ZUBEREITUNG<br />

– 5 cl Italienischer Aperitivo<br />

mit Sekt auffüllen<br />

– Brombeere als Deko<br />

– Drink im Glas gebaut<br />

Der Klassiker in diesem Genre ist aber<br />

eindeutig der Aperol Spritz. Und der ist<br />

alles andere als neu. Ursprünglich stammt<br />

der Spritz (oder »Sprizz«) aus Italien,<br />

genauer gesagt aus der Region Venetien,<br />

wo er seit Jahrzehnten als beliebter Aperitif<br />

getrunken wird. Der original italienische<br />

»Sprizz« besteht aus Prosecco, Sodawasser,<br />

Eis und einem Schuss Aperol. Der Drink<br />

schmeckt bittersüß und – wahrscheinlich<br />

namensgebend – spritzig-frisch. Die<br />

Zutaten des Aperol-Likörs sind Rhabarber,<br />

Chinarinde, Enzian, Bitterorange und<br />

geheime Kräuter, die vor über 80 Jahren<br />

von zwei findigen Brüdern in Padua<br />

erstmals zusammengebraut wurden.<br />

Nicht minder populär ist der Gin Fizz,<br />

ebenfalls ein Schwergewicht im Grenzgebiet<br />

zwischen Tag- und Nacht-Drink. Doch<br />

was ist eigentlich ein »Fizz«? Im Grunde<br />

Fotos: Lukas Ilgner, Jolly Schwarzc<br />

92 falstaff jun <strong>2021</strong>


genommen nichts anderes als ein geschüttelter<br />

Sour, der mit Sodawasser aufgefüllt<br />

wird. Es gibt ihn schon seit ewigen Zeiten,<br />

erstmals schriftlich erwähnt wurde er im<br />

Jahr 1887 in »Jerry Thomas’s Bartender’s<br />

Guide«, und im frühen 20. Jahrhundert<br />

erlangte er weltweite Popularität. Die<br />

üblichen Spirituosen für einen Fizz sind Gin,<br />

Whiskey und Rum, wobei der Gin Fizz mit<br />

Abstand der populärste Fizz ist. Er zählt<br />

gemäß der »International Bartender<br />

Association« (IBA) zu den »unvergesslichen<br />

Klassikern«. Wie jeder Fizz wird auch der<br />

Gin Fizz im Shaker mit Eis gemixt und erst<br />

im Glas mit etwas Sodawasser aufgefüllt,<br />

also »gefizzed«.<br />

Auch ein »Highball« ist ein Drink auf<br />

Basis einer Spirituose, die mit einem<br />

kohlensäurehaltigen Filler aufgefüllt wird –<br />

zum Beispiel einer Limonade oder Sodawasser.<br />

Zusätzlich kann<br />

das Getränk<br />

HORSE’S<br />

NECK<br />

ZUTATEN<br />

5 cl Bourbon<br />

2 Dashes Bitter<br />

Ginger Ale<br />

Zitronenspirale<br />

ZUBEREITUNG<br />

– 5 cl Bourbon<br />

2 Dashes Bitter<br />

mit Ginger Ale auffüllen<br />

– Zitronenspirale als Deko<br />

– Drink im Glas gebaut<br />

mit einem so genannten Modifier – zum<br />

Beispiel Cocktailbitters – verfeinert werden.<br />

Whisky und stark kohlensäurehaltiges<br />

Wasser war die erste Highball-Kombination.<br />

Andere bekannte Vertreter dieser<br />

Kategorie sind der »Moscow Mule«<br />

(Wodka, Ginger Beer und Limette) oder der<br />

»Horse’s Neck« (amerikanischer Whiskey<br />

und Ginger Ale). Und auch der überaus<br />

beliebte Gin & Tonic ist ein Highball.<br />

WIE KAM ES ZU HIGHBALL<br />

Der Ursprung des Namens hat übrigens mit<br />

der Welt der Bars gar nichts zu tun: Als<br />

»Highballs« bezeichnete man in der<br />

amerikanischen Eisenbahnwelt einst die<br />

Signale – es waren nämlich Bälle, die an<br />

hohen Pfosten aufgehängt waren. Hingen<br />

sie hoch, bedeutete dies, dass Eile geboten<br />

war. Also bitte rasch einsteigen. Wie dieser<br />

Begriff schließlich in die Barszene gelangte,<br />

ist leider nicht überliefert … <<br />

Der klassische Aperol<br />

Spritz gilt schon seit<br />

Jahren als absolutes<br />

Trendprodukt.<br />

WERMUT<br />

TONIC<br />

ZUTATEN<br />

5 cl Wermut<br />

Tonic<br />

Grapefruit-Zeste<br />

ZUBEREITUNG<br />

– 5 cl Wermut<br />

mit Tonic auffüllen<br />

– Grapefruit-Zeste als Deko<br />

– Drink im Glas gebaut<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

93


Chefredakteur<br />

PHILIPP<br />

ELSBROCK<br />

GOURMET<br />

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falstaff.com/newsletter<br />

DIE BESTEN FOOD-FOTOS<br />

VON DER<br />

SCHÖNHEIT<br />

Stolz begutachten zwei Frauen die<br />

Ergebnisse der Maisernte, fast wie ein<br />

Gemälde wirkt die Szene, die Fotograf<br />

Yiping Wan in China festgehalten hat.<br />

Sinnliche Vielfalt zeichnet gutes Essen aus,<br />

das wissen nicht nur Gourmets. Geschmack<br />

steht im Vordergrund, aber genauso geht es<br />

um den Geruch, die Textur und – in zunehmendem<br />

Maße – um das Aussehen. Die<br />

Rolle der Fotografie als Träger optischer<br />

Opulenz ist nicht zu überschätzen. Eine<br />

Auswahl der weltweit besten Food-Fotos<br />

wurde nun im Wettbewerb »Pink Lady<br />

Food Photography« für diverse Kategorien<br />

gekürt. Sie zeigen Essen als Inszenierung,<br />

Nahrungsmittel, Retter und sind damit<br />

zugleich ein stimmungsvolles Spiegelbild<br />

menschlichen Lebens.<br />

pinkladyfoodphotographeroftheyear.com<br />

WORTE FÜR DEN KÄSEGENUSS<br />

Wer komplexe Werke beschreiben will,<br />

braucht eine angemessene Sprache. Das<br />

gilt für Ingenieursleistungen genauso wie<br />

für Meisterstücke aus Kunst, Musik und<br />

Literatur. In der Genusswelt gibt es längst<br />

ein Repertoire, um Weine und Kreationen<br />

der Haute Cuisine sprachlich zu vermitteln,<br />

Beispiele dafür findet man in jeder <strong>Falstaff</strong>-<br />

Ausgabe. Doch wie beschreibt man eigentlich<br />

ein so alltägliches und zugleich vielschichtiges<br />

Lebensmittel wie Käse? Eine<br />

Broschüre der Arbeitsgemeinschaft Heumilch<br />

gibt Antworten. Sie klärt, weshalb<br />

manche Käsesorten süßlich schmecken,<br />

andere nussig, warum die Konsistenz von<br />

schmelzend bis elastisch reicht und wie<br />

94 falstaff jun <strong>2021</strong><br />

man eine Käseverkostung vorbereitet – ein<br />

entsprechender Verkostungsbogen mit<br />

diversen Eigenschaften gehört ebenfalls<br />

dazu. Die Broschüre ist kostenlos und kann<br />

entweder in Papierform bestellt oder<br />

herun tergeladen werden.<br />

heumilch.com<br />

Ob ein Käse hart oder weich ist,<br />

lässt sich schnell sagen. Danach<br />

fehlen häufig die Worte. Eine<br />

Broschüre hilft weiter.


NOTIZEN<br />

BEREIT FÜR DIE SOMMERPARTY<br />

Hochklassige, aber alkoholfreie<br />

Aperitifs sind in<br />

den USA der Trend der<br />

Saison, und auch hierzulande<br />

findet man immer<br />

häufiger Alternativen<br />

ohne Prozente. Empfehlenswert<br />

ist der »Herbe<br />

Hibiskus« der Apothekerin<br />

und Spirituosengründerin<br />

Christina Jagla. Insbesondere<br />

in Kombination<br />

mit Tonic ein überraschend<br />

komplexer Drink.<br />

dr-jaglas.de<br />

BRAUMEISTERIN HER MAJESTY<br />

Queen Elizabeth II. trinkt gern Martini,<br />

Portwein oder Champagner – als Bierfan<br />

war sie bisher nicht bekannt. Doch mit<br />

ihrer Genehmigung sind ab sofort ein<br />

Bitter und ein Indian Pale Ale im Verkauf,<br />

die aus Hopfen entstehen, der auf dem<br />

königlichen Anwesen Sandringham im<br />

englischen Norfolk wächst. Dem Biertrinker<br />

Prinz Philip hätte das gefallen.<br />

sandringhamestate.co.uk<br />

LACHS VOM<br />

FESTLAND<br />

Fotos: Yiping Wan / Pink Lady Food Photographer, ARGE / Heumilch, Shutterstock, Melanie Bauer, beigestellt<br />

GEGEN LUFT IM EIS<br />

Italienisches Eismacherhandwerk<br />

genießt hohes Ansehen in der<br />

Welt. Tatsächlich sind Konsistenz<br />

und Geschmack von echtem<br />

Gelato unübertroffen gut – wenn<br />

sie denn wirklich auf Handwerkskunst<br />

beruhen. Ein Gesetzesentwurf,<br />

der dem italienischen Senat<br />

vorgelegt wurde, soll diese nun<br />

schützen. Er verbietet zum Beispiel,<br />

Luft ins Eis zu pumpen –<br />

eine Methode, mit der Hersteller<br />

ihr Eis fluffiger machen.<br />

senato.it<br />

Lachs aus schottischen Gewässern<br />

gilt als einer der besten der Welt,<br />

doch künftig könnte ihm vom Festland<br />

Konkurrenz drohen. In Florida<br />

laufen erstmals Versuche mit Zuchtlachs,<br />

der aus neuartigen Aquakultur-Systemen<br />

stammt und nie im<br />

Meer geschwommen ist.<br />

atlanticsapphire.com<br />

SPITZENKÖCHE OPTIMISTISCH<br />

<strong>Deutschland</strong>s Spitzenköche haben den<br />

zweiten Lockdown gut verwunden. Sie<br />

blicken optimistisch in die Zukunft, wie<br />

eine <strong>Falstaff</strong>-Umfrage unter Top-Chefs<br />

wie Tim Raue, Kevin Fehling und Christian<br />

Bau ergab. Die Kölner Gastronomin<br />

Julia Komp (Foto) hatte zwar hohe<br />

Umsatzverluste, setzt aber auf gestiegenes<br />

Qualitätsbewusstsein.<br />

falstaff.com/umfrage-topchefs<br />

KETCHUP-NOTSTAND IN DEN USA<br />

Eine unerwartete Nebenwirkung zeigte<br />

die Corona-Pandemie in den Vereinigten<br />

Staaten. Wie das »Wall Street Journal«<br />

berichtet, geriet Ketchup-Gigant Heinz<br />

mit der Versorgung durch kleine Einmalpackungen<br />

an seine Grenzen. Hintergrund:<br />

Viele Restaurants stellten auf<br />

Außer-Haus-Verkauf um.<br />

wsj.com<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

95


gourmet / MEERES-SCHÄTZE<br />

Fische, Muscheln, Kaviar und<br />

Krustentiere: Das kulinarische<br />

Angebot aus den Weltmeeren<br />

könnte punkto Geschmack und<br />

Biss kaum vielfältiger sein. Aber<br />

nicht alles, was gut aussieht,<br />

schmeckt auch so. <strong>Falstaff</strong><br />

nimmt Sie mit in die Welt der<br />

maritimen Delikatessen.<br />

Selten zuvor war das Angebot<br />

an hochklassigen Fischen<br />

und Meeresfrüchten auf den<br />

Fischmärkten der Welt so groß<br />

wie derzeit. Aber wo sollte man<br />

zugreifen und was besser liegen<br />

lassen? Der <strong>Falstaff</strong> sagt,<br />

welche Produkte man bedenkenlos<br />

kaufen kann und was kulinarisch<br />

am spannendsten schmeckt.<br />

TEXT HERBERT HACKER<br />

DELIKATESSEN<br />

Foto: Lukas Ilgner<br />

96 falstaff jun <strong>2021</strong>


AUS DEM MEER97<br />

jun <strong>2021</strong> falstaff


gourmet / MEERES-SCHÄTZE<br />

Beantwortet für<br />

den <strong>Falstaff</strong> die<br />

wichtigsten Fragen:<br />

Norbert Schuster<br />

von Österreichs<br />

renommiertestem<br />

Fischimporteur<br />

»Eishken Estate«.<br />

Die Firma »Eishken Estate« am<br />

Wiener Großgrünmarkt gilt<br />

als bester Fischlieferant in<br />

Österreich. Einer der anerkannten<br />

Experten des Hauses:<br />

Norbert Schuster, ein Mann, der wie kaum<br />

ein anderer weiß, wie die Fangsituation auf<br />

den Weltmeeren aussieht, wo es derzeit den<br />

besten Steinbutt gibt, woher die besten<br />

Austern kommen und auf was man achten<br />

muss, wenn man Lachs oder Thunfisch<br />

kauft. Für den <strong>Falstaff</strong> beantwortet Norbert<br />

Schuster die aktuell wichtigsten Fragen zu<br />

den Themen Fisch und Seafood:<br />

WIE HAT SICH DIE KRISE AUF DEN<br />

FISCHMARKT AUSGEWIRKT?<br />

Auch wenn es im ersten Moment seltsam<br />

klingen mag, aber durch die Pandemie hat<br />

sich das Angebot an hochqualitativem<br />

Seafood spürbar verbessert. Schuster: »Der<br />

Grund dafür ist einfach: Weil die Gastronomie<br />

fast überall auf der Welt als Abnehmer<br />

weggefallen ist, haben die Anbieter zwar<br />

deutliche Einbußen, der Privatkunde aber<br />

kann aus dem Vollen schöpfen.« Laut<br />

Schuster ist derzeit das Angebot an<br />

hervorragenden Meeresfischen und<br />

Muscheln so groß wie schon lange nicht.<br />

»Und dieses Angebot wird auch angenommen,<br />

die Leute kochen viel mehr zu Hause,<br />

zu uns kommen so viele Privatkunden wie<br />

noch nie.« Generell wird auf der Welt<br />

immer mehr Fisch gegessen. Wie die<br />

UN-Organisation für Ernährung und<br />

Landwirtschaft (FAO) in ihrem jährlichen<br />

WEIL DIE<br />

GASTRONOMIE<br />

ALS ABNEHMER<br />

AUSGEFALLEN IST, GIBT<br />

ES JETZT VIEL MEHR<br />

TOP-WILDFANG FÜR<br />

PRIVATKUNDEN.<br />

Fischereibericht mitteilt, stieg der weltweite<br />

jährliche Pro-Kopf-Konsum von Fisch im<br />

vergangenen Jahr auf einen Rekordwert<br />

von 20,5 Kilogramm. Der FAO-Auswertung<br />

zufolge trägt besonders der wachsende<br />

Anteil der Fischzucht in sogenannten<br />

Aquakulturen in Meeren und Teichen zu<br />

diesem Wachstum bei. Und: Nach jüngsten<br />

Schätzungen der FAO wird der weltweite<br />

Fischkonsum auch weiterhin steigen. 2018<br />

lag die Gesamtproduktion noch bei<br />

179 Millionen Tonnen. Bis 2030, so die<br />

Organisation, könnte diese Zahl auf über<br />

200 Millionen Tonnen ansteigen.<br />

Fotos: Severin Wurnig, Lukas Ilgner, Shutterstock, StockFood / Lehmann, Joerg<br />

98 falstaff jun <strong>2021</strong>


IST ZUCHTFISCH GENAUSO<br />

GUT WIE WILDFANG?<br />

Norbert Schuster von »Eishken Estate«<br />

beantwortet diese Frage mit einem klaren<br />

Nein. Einer der Hauptgründe dafür: Fische,<br />

die im Meer schwimmen, müssen andauernd<br />

gegen Strömungen ankämpfen und<br />

sind daher ständig in Bewegung. Das wirkt<br />

sich auch auf die Qualität aus. Dadurch<br />

entsteht ein festeres Fleisch – und damit<br />

mehr Geschmack. Schuster: »Das wird man<br />

in der Zucht nie schaffen.«<br />

Dennoch, so Schuster, sei die Qualität<br />

von Fischen aus Zuchtanlagen und<br />

Aquakulturen in den vergangenen Jahren<br />

Steinbutt: Wildfang<br />

ist deutlich besser im<br />

Geschmack, aber auch<br />

doppelt so teuer. Die<br />

beste Ware stammt<br />

von Fischern mit<br />

kleinen Booten.<br />

STEINBUTT IST EINER<br />

DER EDELSTEN<br />

PLATTFISCHE DER<br />

WELTMEERE,<br />

GESCHÄTZT VON<br />

STARKÖCHEN UND<br />

FEINSCHMECKERN.<br />

Nordwestküste Frankreichs:<br />

ideales Fanggebiet<br />

für Steinbutt,<br />

Seezungen und<br />

Wolfsbarsch.<br />

deutlich besser geworden. An der Tatsache,<br />

dass diese Tiere weniger in Bewegung sind,<br />

ändert das freilich wenig.<br />

WOHER KOMMEN DIE BESTEN<br />

SEEZUNGEN UND DER<br />

BESTE STEINBUTT?<br />

Steinbutt ist wohl einer der edelsten<br />

Plattfische der Weltmeere, geschätzt von<br />

Spitzenköchen ebenso wie von privat<br />

kochenden Feinschmeckern. Ähnliches gilt<br />

für Seezungen, auch sie sind extrem beliebt.<br />

In beiden Fällen bezieht »Eishken Estate«<br />

Wildfang derzeit von Frankreichs<br />

Westküste bis hinauf zur Bretagne,<br />

wo für diese Tiere ideale Bedingungen<br />

vorherrschen. Schuster:<br />

»Dort gibt es starke Strömungen,<br />

die Tiere sind pausenlos in<br />

Bewegung, das macht ihr Fleisch<br />

aromatischer.« Und es gäbe<br />

derzeit genug Angebot, so der<br />

Experte, die Fischer seien froh,<br />

wenn ihnen der Fang abgekauft wird.<br />

Die beste Ware stamme von Fischern<br />

mit kleinen Booten, egal ob Steinbutt oder<br />

Seezungen. Es sind Tiere, die vor der<br />

Coronakrise hauptsächlich in den Küchen<br />

der Gastronomie verarbeitet wurden. Jetzt<br />

gäbe es diese schwimmenden Delikatessen<br />

auch für Privatkunden in ausreichender<br />

Menge, versichert Schuster und meint:<br />

»Bei Steinbutt wie auch bei Seezungen gilt:<br />

Wildfang ist deutlich besser im Geschmack<br />

als Zuchtware. Wild gefangener Steinbutt<br />

ist allerdings auch doppelt so teuer wie<br />

gezüchteter, bei Seezungen ist der Preisunterschied<br />

weniger groß.«<br />

WIE GUT IST ST. PETERSFISCH?<br />

Petersfisch (auch Heringskönig oder<br />

Saint-Pierre) erkennt man an seinem<br />

diskusartigen Kopf und an einem schwarzen<br />

Punkt auf den Flanken, der Legende<br />

nach ein Fingerabdruck des Apostels<br />

Petrus. Petersfisch ist zwar nicht so populär<br />

wie Steinbutt, sein Fleisch aber ist ähnlich<br />

fest und geschmacksintensiv. In jedem Fall<br />

eine Delikatesse aus dem Reich der<br />

Plattfische. Bei Petersfisch wird allerdings<br />

auch gehörig getrickst. Auch Buntbarsche<br />

werden von unseriösen Anbietern als<br />

Petersfisch verkauft. Die beste Qualität<br />

kommt, ähnlich wie bei Seezungen und<br />

Steinbutt, aus Frankreich.<br />

<<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

99


gourmet / MEERES-SCHÄTZE<br />

DIE WELTWEITEN<br />

FANGMENGEN BEI<br />

THUNFISCH SIND IN<br />

DEN VERGANGENEN<br />

JAHRZEHNTEN UM<br />

EIN VIELFACHES<br />

GESTIEGEN.<br />

Gelbflossen-Thunfisch: Eine inzwischen rar<br />

gewordene Delikatesse aus dem Meer.<br />

Foto: Getty Images/ Giordano Cipriani<br />

100 falstaff jun <strong>2021</strong>


WAS MAN BEI THUNFISCH<br />

BEACHTEN MUSS<br />

Thunfisch ist schon seit einiger Zeit zu<br />

einem Problemfisch geworden. Von<br />

gigantischen Hochseefangflotten gejagt und<br />

von Piratenfischern verfolgt, sind heute viele<br />

Thunfischbestände überfischt. Die Weltnaturschutzunion<br />

IUCN listet Thunfischarten<br />

wie Roten Thun und Südlichen Blauflossen-Thun<br />

als vom Aussterben bedroht.<br />

In Japan ist Thunfisch besonders beliebt,<br />

er wird dort für Sushi und Sashimi verwendet.<br />

Japanischen Fischereiflotten wird von<br />

Naturschutzorganisationen immer wieder<br />

vorgeworfen, sie würden für rar gewordene<br />

Thunfischarten Höchstpreise zahlen. Laut<br />

einer Studie der International Seafood<br />

Sustainability Foundation (ISSF) befinden<br />

sich derzeit nur rund 60 Prozent der<br />

Thunfischbestände in gutem Zustand. Die<br />

weltweiten Fangmengen für Thunfisch sind<br />

jedenfalls laut der Welternährungsorganisation<br />

FAO in den vergangenen Jahrzehnten<br />

kontinuierlich gestiegen – und zwar von<br />

weniger als 0,6 Millionen Tonnen im Jahr<br />

1950 auf über sechs Millionen Tonnen.<br />

Besonders problematisch ist die Situation<br />

beim Blauflossen-Thunfisch (Bluefin Tuna),<br />

auch als Roter Thunfisch oder Großer<br />

Thunfisch bekannt. Schuster: »Bluefin gibt<br />

es kaum noch, Süditalien zum Beispiel ist<br />

weitgehend leergefischt. Man bekommt ihn<br />

nur noch zu horrenden Preisen.«<br />

Es gibt aber noch ein anderes Problem:<br />

Ein Zeichen für Frische ist beim Thunfisch<br />

häufig die rote Farbe des Fleisches. Aufgrund<br />

von Oxidation an der Oberfläche<br />

verändert Thunfisch allerdings seine Farbe.<br />

Anstatt rot wird älterer Thunfisch dann<br />

bräunlich oder gräulich. Die auffallend rote<br />

Farbe machen sich jedoch unseriöse<br />

Anbieter zunutze: Sie färben den Fisch<br />

einfach ein, um Frische vorzugaukeln.<br />

»Wir beziehen Thunfisch fast nur noch<br />

aus den Meeren bei Sri Lanka und Indonesien«,<br />

erklärt Schuster, »und bekommen die<br />

besten Stücke von dort schockgefrostet.<br />

Und wir wollen auch da nur von Fischern<br />

mit kleinen Booten kaufen. Die haben meist<br />

eine hervorragende Qualität.«<br />

<<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

101


gourmet / MEERES-SCHÄTZE<br />

Lachszucht in Norwegen:<br />

Probleme in den Anlagen haben<br />

das Image zwischenzeitlich<br />

arg ramponiert.<br />

LACHS: IST ER DOCH<br />

BESSER ALS SEIN RUF?<br />

Lachs zählt zwar zu den beliebtesten<br />

Fischen – lange Zeit galt er als feine<br />

Delikatesse. Doch sein Ruf ist inzwischen<br />

arg ramponiert. Durch Überfischung und<br />

fragwürdige Fangmethoden sind die<br />

weltweiten Bestände an Wildlachs schon<br />

vor Jahrzehnten stark geschrumpft.<br />

90 Prozent des Angebots in den Supermärkten<br />

stammen deshalb aus Aquakulturen.<br />

Doch konventionelle Aquakulturen haben<br />

sich als keine gute Alternative erwiesen: Die<br />

Lachse aus den Zuchtfarmen sind häufig<br />

mit Antibiotika und umstrittenen<br />

Konservierungsmitteln belastet oder von<br />

Lachsläusen befallen. Und Wildlachse gibt<br />

es kaum noch. Laut Angaben des Marine-Instituts<br />

Bergen gibt es in Norwegen<br />

nur noch 500.000 Wildlachse – gegenüber<br />

400 Millionen Zuchtlachsen. Schuster:<br />

»Norwegischer Lachs hat durch all die<br />

Probleme bei den Zuchtfarmen ein riesiges<br />

Imageproblem und gilt als Billigware. Wir<br />

DER WWF<br />

EMPFIEHLT MSC-<br />

ZERTIFIZIERTEN LACHS<br />

AUS ALASKA. DORT<br />

WERDEN DIE BESTÄNDE<br />

GUT GEMANAGT.<br />

beziehen unseren Lachs deshalb aus<br />

Schottland, die Qualität ist dort hervorragend.<br />

Auch irische Ware wird immer<br />

besser.« Der WWF wiederum empfiehlt<br />

MSC-zertifizierten Wildlachs aus Alaska,<br />

denn »dort werden die Bestände sehr gut<br />

gemanagt«. Zuchtlachs sollte auf jeden Fall<br />

ASC- oder Bio-zertifiziert sein. Am unbedenklichsten<br />

ist Bio-Zuchtlachs mit einem<br />

Naturlandsiegel.<br />

<<br />

Fotos: Andrey Armyagov/Shutterstock, Chanonry/Shutterstock<br />

102 falstaff jun <strong>2021</strong>


www.wiltmann.de<br />

WILTMANN.<br />

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MAN.<br />

MAN.<br />

MAN.


gourmet / MEERES-SCHÄTZE<br />

WELCHE AUSTERN<br />

SIND AM BESTEN?<br />

Austern, das ist die Königsklasse der<br />

Muscheln. Doch welche sind derzeit<br />

am besten? Grundsätzlich ist Frankreich<br />

auf diesem Gebiet weltweit<br />

führend, doch auch Austern-Produzenten<br />

aus anderen Ländern erheben den<br />

Anspruch, ganz außergewöhnliche Qualitäten<br />

zu liefern.<br />

Die Franzosen, nach China, Japan und<br />

Südkorea die viertgrößten Austernproduzenten<br />

der Welt, behaupten gern, zu den<br />

besten Austern gehören jene der Sorte<br />

»Bélon« oder jene des bekannten französischen<br />

Austernzüchters Gérard Gillardeau,<br />

der es bislang als Einziger geschafft hat,<br />

Austern unter seinem eigenen Namen auf<br />

den Markt zu bringen. Vor allem unter<br />

Spitzenköchen wurden diese maritimen<br />

Edelprodukte lange Zeit als Nonplusultra<br />

geschätzt und der Name Gillardeau als<br />

Herkunftsbezeichnung wie ein Adelsprädikat<br />

gesehen. Doch das hat sich inzwischen<br />

geändert. Norbert Schuster: »Leider sind<br />

auch Gillardeau-Austern inzwischen zu<br />

einem Massenprodukt geworden. Wir<br />

führen jetzt etwa Austern von David Hervé,<br />

einem wesentlich kleineren Produzenten mit<br />

exzellenter Qualität.«<br />

Als Spitzenprodukte gelten unter Feinschmeckern<br />

aber auch die so genannten<br />

»Kumamoto«-Austern«, die sich vor allem<br />

in Nordamerika enormer Beliebtheit<br />

erfreuen. Sie stammen aus der japanischen<br />

Präfektur Kumamoto und gelangten bereits<br />

in den 1920er-Jahren nach Nordamerika. In<br />

Japan hat man sie etwas später durch<br />

Überfischung fast ausgerottet. Kumamoto-Austern<br />

haben einen ganz typischen<br />

Geschmack mit einem Hauch Melone und<br />

Gurke im Abgang. Aber auch »Limfjord«-<br />

Austern aus Dänemark und irische Austern<br />

gelten als Spitzenprodukte.<br />

Zu den besten Austern,<br />

so die Fama, gehören<br />

wahlweise jene der Sorte<br />

»Bélon« oder die des<br />

bekannten französischen<br />

Austernzüchters Gérard<br />

Gillardeau. Weltweit wird<br />

das inzwischen allerdings<br />

differenziert betrachtet.<br />

<<br />

WO ES GUTEN<br />

FISCH GIBT<br />

Die besten Online-Fischhändler<br />

in <strong>Deutschland</strong> – hier<br />

bekommen Feinschmecker die<br />

beste Ware aus aller Welt<br />

KOCH STOFF<br />

Grischa Euler ist Premium-Lieferant der deutschen<br />

Kochelite. Seine Ware, darunter Fisch<br />

und Seafood, zählt zum Besten, was man<br />

bekommen kann – neuerdings bietet er sie per<br />

Online-Shop auch Endverbrauchern an.<br />

T: +49 931 30699150<br />

kochstoff-shop.de<br />

ALFRED URTHEL<br />

Alfred Urthel verkauft nicht nur auf seinem<br />

Stand in Hamburg, sondern versendet seine<br />

Krabben auf Wunsch vom heimischen Friedrichskoog<br />

aus, entweder geschält oder ungepult.<br />

Zudem gibt es eine große Auswahl an<br />

Fisch, der teils auch selbst geräuchert wird.<br />

Hafenstraße 71, 25718 Friedrichskoog<br />

T: +49 4854 291, urthel.de<br />

OTTO GOURMET<br />

Die Gebrüder Otto stehen als Synonym für<br />

bestes Fleisch, doch auch ihr Sortiment aus<br />

dem Meer muss sich nicht verstecken. Zum<br />

Online-Shop kommen Partner-Verkaufsstellen<br />

quer in der Republik.<br />

T: +49 2452 976260<br />

otto-gourmet.de<br />

DEUTSCHE SEE<br />

Auch wenn der Name anderes besagt:<br />

Hier bekommt man längst nicht nur Ware<br />

aus deutschen Meeren wie etwa Wattenmeer-Miesmuscheln,<br />

sondern auch gute<br />

Qualität aus anderen Gewässern, darunter<br />

kanadischen High-Pressure-Hummer als<br />

TK-Ware.<br />

T: +49 471 9819920<br />

deutschesee.de/shop<br />

SEND-A-FISH.DE<br />

Hinter dem Online-Versender steht ein<br />

Familienbetrieb aus Wilhelmshaven, der auch<br />

auf Marktständen verkauft. Zusätzlich zum<br />

normalen Sortiment gibt es jede Woche ein<br />

Spezialangebot.<br />

T: +49 4421 771356<br />

send-a-fish.de<br />

Fotos: zarzamora/Shutterstock, Natalia Lisovskaya/Shutterstock<br />

1<strong>04</strong> falstaff jun <strong>2021</strong>


gourmet / MEERES-SCHÄTZE<br />

WAS UM ALLES IN DER WELT<br />

SIND »ENTENMUSCHELN?<br />

Entenmuscheln sind eigentlich gar keine<br />

Muscheln, sondern Krebstiere, die auf<br />

harten Oberflächen in Küstennähe und auf<br />

Treibgut leben. Sie sind hierzulande noch<br />

weitgehend unbekannt, in Spanien und<br />

Portugal kennt man sie als »Percebes«. An<br />

der spanischen Atlantikküste, in Galizien,<br />

findet sogar einmal im Jahr ein Percebes-<br />

Fest statt. Die Ernte dieser Delikatessen ist<br />

nicht ungefährlich, weil sie sich an steilen<br />

Felsen in der heftigen Brandung festsetzen<br />

und nur schwer zu lösen sind. »Wir haben<br />

diese köstlichen Meerestiere jetzt neu im<br />

Programm«, sagt Norbert Schuster von<br />

Eishken Estate, »weil die Nachfrage in den<br />

vergangenen Monaten stark gestiegen ist.<br />

Vor einigen Jahren war dieses Produkt noch<br />

völlig unbekannt, aber die Menschen<br />

werden experimentierfreudiger.« Nachsatz:<br />

»Auch das ist eine Folge der Krise.« <<br />

DIE NEUE KRAFT DES KAVIARS<br />

Kaviar vom wild gefangenen Stör darf schon längst nicht<br />

mehr geerntet werden, die Tiere sind streng geschützt.<br />

Dafür ist die Qualität von Zuchtkaviar heute so gut wie nie.<br />

Zügellose Wilderei, Umweltverschmutzung<br />

und die Verbauung der Flüsse haben dem<br />

Stör das Überleben heute fast unmöglich<br />

gemacht, weshalb er vom Aussterben bedroht<br />

und streng geschützt ist. Inzwischen gibt es<br />

aber immer mehr Stör-Züchter auf der Welt.<br />

Lange Zeit wurde die Qualität von Kaviar aus<br />

Zuchtanlagen von Kennern etwas skeptisch<br />

beäugt, doch längst liefern die Züchter ganz<br />

hervorragende Produkte, die auch anspruchsvollen<br />

Gaumen gerecht werden. »Die Qualität<br />

von Zuchtkaviar hat generell zugenommen«,<br />

sagt Bernd Schreiner vom österreichischen<br />

Delikatessen-Importhaus »Schenkel«. Der<br />

bekannte Grossist importiert inzwischen auch<br />

immer mehr Waren aus China, lange Zeit<br />

eher ein fragwürdiger Anbieter. »Dort ist man<br />

inzwischen merklich besser geworden«, sagt<br />

Schreiner, »wir können auch aus dieser Region<br />

jetzt echte Top-Qualität anbieten.«<br />

EINIGE DER BESTEN PRODUZENTEN UND ANBIETER:<br />

Entenmuscheln, die eigentlich gar keine Muscheln<br />

sind: In Österreich noch weitgehend unbekannt,<br />

stammt diese köstliche maritime Spezialität aus<br />

Galizien und dem Norden Portugals.<br />

KAVIAR AUS<br />

WILDFANG GIBT ES<br />

KAUM NOCH. DOCH<br />

ZUCHTKAVIAR IST<br />

INZWISCHEN VIEL<br />

BESSER ALS SEIN RUF.<br />

ALTONAER KAVIAR IMPORT HAUS<br />

Das Traditionshaus in Hamburg blickt auf<br />

eine fast 100-jährige Geschichte zurück,<br />

führt eines der größten Kaviarsortimente<br />

Europas und beliefert Kreuzfahrtschiffe,<br />

Luxushotels sowie viele Feinkosthändler.<br />

Bezugsquelle:<br />

bestellung@aki-hamburg.de<br />

CALVISIUS<br />

Einer der derzeit besten Zuchtkaviare<br />

stammt aus dem 8500-Einwohner-Städtchen<br />

Calvisano in der italienischen Provinz<br />

Brescia. Seit über 40 Jahren produziert<br />

dort der Betrieb »Calvisius« Kaviar in<br />

verschiedensten Qualitätsstufen.<br />

Bezugsquelle: eishken.at<br />

ALPENKAVIAR<br />

Das Unternehmen liegt am Rande des<br />

Nationalparks Kalkalpen im Steyrtal in<br />

Oberösterreich. Dort schwimmen Sibirischer<br />

Stör und Sterlet in klarem<br />

Quellwasser.<br />

Bezugsquelle: alpenkaviar.at<br />

ROYAL BELGIAN CAVIAR<br />

Einigen deutschen und europäischen<br />

Köche der Spitzenliga gilt dieser Kaviar<br />

aus Belgien als Referenzqualität. Speziell<br />

entwickeltes Futter für die Zuchtstöre<br />

sichert gleichbleibende Qualität.<br />

Bezugsquelle: royalbelgiancaviar.be/de<br />

MANDARIN IMPERIAL<br />

CAVIAR<br />

Gewonnen aus einer Kreuzung zwischen<br />

Amur-Stör und des Kaluga-Hausen (eine<br />

Unterart der Störe), gezüchtet in der<br />

Provinz Zhejiang in Südostchina. Ein<br />

Kaviar, der ob seiner guten Qualität<br />

auch von internationalen Topköchen<br />

geschätzt wird.<br />

Bezugsquelle: lachs-henke.de<br />

CASPIAN MONARQUE<br />

Überwiegend aus Iran stammt die Ware<br />

dieses spezialisierten Anbieters, der auch<br />

den begehrten Almas-Kaviar im Programm<br />

hat.<br />

Bezugsquelle: caspianmonarque.com<br />

Foto: Oleg Samoylov/Shutterstock, VicPhotoria/Shutterstock<br />

106 falstaff jun <strong>2021</strong>


deli-genusspartner<br />

Sie sind auf der Suche<br />

nach besonderen<br />

Köstlichkeiten?<br />

Dann sind Sie hier<br />

genau richtig!<br />

PETERSEN GUTES ESSEN<br />

Eppsteiner Straße 26, 60323 Frankfurt am Main<br />

petersen-gutes-essen.de<br />

PLZ 7<br />

AROMAKOST<br />

Eberhardstraße 10, 71634 Ludwigsburg<br />

aromakost.de<br />

PLZ 2<br />

FEINKOST POHLMANN – MAXIMILIAN POHL-<br />

MANN & NADINE VELTEN GBR<br />

Klagenfurter Straße 25, 7<strong>04</strong>69 Stuttgart<br />

feinkost-pohlmann.de<br />

KERNENERGIE STORE GMBH<br />

HAMBURG-OTTENSEN<br />

Ottenser Hauptstraße 63, 22765 Hamburg<br />

kern-energie.com<br />

KERNENERGIE STORE GMBH<br />

HAMBURG-EIMSBÜTTEL<br />

Osterstraße 133, 20255 Hamburg-Eimsbüttel<br />

kern-energie.com<br />

SETTE FEINBISTRO<br />

Marktstraße 7, 25335 Elmshorn<br />

sette-feinbistro.de<br />

PLZ 3<br />

MOSS DELIKATESSEN<br />

Dammstraße 10, 30938 Burgwedel<br />

moss-delikatessen.de<br />

PLZ 4<br />

SPEZIALITÄTEN-COMPAGNIE MÖSSINGEN<br />

Stegstraße 8, 72116 Mössingen<br />

spezicom.de<br />

PLZ 9<br />

BARROSSI CAFFÈ ESPRESSO<br />

Wilhelmstraße 1, 97070 Würzburg<br />

barrossi.de<br />

BARROSSI DELI<br />

Otto-Wels-Straße 1, 97070 Würzburg<br />

barrossi.de<br />

DER DORFMETZGER JÜRGEN RECK<br />

Frankenstraße 33, 91096 Möhrendorf<br />

derdorfmetzger.de<br />

SCHLEGELS GENUSS-MANUFAKTUR UG<br />

(HAFTUNGSBESCHRÄNKT) & CO. KG<br />

»DIE WURSCHTLER«<br />

Am Haller 39, 91462 Dachsbach<br />

die-wurschtler.de<br />

MARITIME ZEITKAPSELN<br />

Konserve 2.0<br />

Was passiert, wenn ein Biologe, der<br />

sich sein ganzes Leben schon mit<br />

Fischen beschäftigt, die leckersten<br />

und schönsten Konserven Europas<br />

zusammenträgt, sieht man bei Daniel<br />

Rietdorf. Konserven gibt es schon seit<br />

Napoleons Zeiten, daher hatte sich<br />

bei der Betrachtungsweise dieser<br />

Produkte etwas Staub abgesetzt.<br />

Wer schon einmal in Spanien oder<br />

Portugal einschlägige Geschäfte<br />

besucht hat, weiß, dass handwerklich<br />

hergestellte Konserven nie weg vom<br />

Fenster waren und diese Delikatessen<br />

bei uns auch wieder eine<br />

Renaissance erfahren. Begeistert von<br />

Produktqualität, dem Handwerk und<br />

Verpackungsdesign sucht und findet<br />

der Konservenspezialist dieses kulinarische<br />

Kulturgut bei Traditionsunternehmen<br />

rund um das Mittelmeer.<br />

manger trouvé –<br />

MARITIME ZEITKAPSELN<br />

T: +49 178 6553211<br />

daniel@manger-trouve.de<br />

manger-trouve.de<br />

LEOPOLD MATZNER GMBH<br />

Büttger Straße 8–10, 41460 Neuss<br />

matzner-neuss.de<br />

WÜRZBAR<br />

Oberkasseler Straße 79, 40545 Düsseldorf<br />

wuerzbar.de<br />

GENUSTO<br />

Hülsdonker Straße 30, 47441 Moers<br />

genusto.de<br />

ONLINE<br />

3 C | COLOGNE CREATIVE COOKING GMBH<br />

luis-dias.com<br />

CORVISCOM – FEINE GESCHENKE<br />

corviscom-geschenke.de<br />

EMPORIO MILOS GMBH & CO. KG<br />

emporiomilos.de<br />

Fotos: © FrontRowSociety.net, Andreas Conrad<br />

NUR GUTES<br />

Bosinks Kamp 10, 48531 Nordhorn<br />

nurgutes.de<br />

PLZ 5<br />

SONNENSCHEIN GMBH<br />

Alter Fährweg 8, 58456 Witten<br />

sonnenscheiner.de<br />

PLZ 6<br />

KERNENERGIE STORE GMBH<br />

Grundtalring 23, 63868 Großwallstadt<br />

kern-energie.com<br />

METZGEREI ILLING<br />

Grüneburgweg 47, 60323 Frankfurt<br />

metzgerei-illing.de<br />

NASCHMARKT AM DOM<br />

Domstraße 4, 60311 Frankfurt am Main<br />

naschmarktamdom.de<br />

FINE LIQUIDS | PREMIUM WATERS<br />

fine-liquids.com<br />

GENUSSLAND<br />

genussland.de<br />

LES DÉLISOEURS E. K.<br />

delisoeurs.de<br />

MESSER SCHÄRFEN PER POST<br />

messerheld.de<br />

PUGLINARIA<br />

puglinaria.de<br />

SCHLEGELS GENUSS-MANUFAKTUR UG<br />

(HAFTUNGSBESCHRÄNKT) & CO. KG<br />

DIE WURSCHTLER<br />

schlegels.shop<br />

SCIARA – DIE SIZILIANISCHEN<br />

PISTAZIEN IN DEUTSCHLAND<br />

sciarashop.com<br />

TOSCABIO TP<br />

toscabio.de<br />

Luis Dias – Gewürze<br />

für die feine Küche<br />

Die wunderbare Geschmacksvielfalt<br />

unterschiedlicher Kulturen und<br />

Traditionen zu jedermann nach Hause<br />

zu bringen, ist die größte Leidenschaft<br />

von Luis Dias. Zwar liegen seine Wurzeln<br />

in Portugal, dennoch fühlt er sich<br />

kulinarisch zahlreichen Länderküchen<br />

verbunden und ist seit vielen Jahren<br />

in Köln zu Hause. Hier entstand auch<br />

die Idee zur Luis-Dias-Genusslinie,<br />

zu der auch das Grillgewürz N°19,<br />

die Gewürzmischung N°17 für Fisch<br />

& Scampi sowie das Teegewürz N°7<br />

gehören. Letzteres eignet sich auch<br />

hervorragend zum Dämpfen oder<br />

Pochieren von delikatem Fisch. Für<br />

mehr Raffinesse auf dem Teller und<br />

unkompliziert-kreativen Kochgenuss.<br />

LUIS DIAS GEWÜRZE<br />

Wilhelmstraße 35A<br />

50996 Köln<br />

T: +49 221 9352323<br />

info@luis-dias.com, luis-dias.com<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

107


gourmet / GADGETS<br />

Landmann Fischbräter Pure<br />

Aus lebensmittelechtem Edelstahl<br />

gefertigt, gibt der handliche<br />

Fischbräter dem zarten Fleisch<br />

Halt und bringt den Grillfisch<br />

komplett auf den Teller.<br />

topgarden.de, € 19,44<br />

Fischmesser<br />

Um Fischspezialitäten stilvoll<br />

zu genießen, bietet die Firma<br />

Villeroy & Boch eine ganze Reihe<br />

an Fischmessern, passend zu<br />

verschiedenen Besteckarrangements.<br />

villeroy-boch.de, ca. € 10,90<br />

INS NETZ<br />

GEGANGEN<br />

Austern, Wolfsbarsch oder Hummer: Für ein delikates Essen<br />

mit Fisch und Seafood müssen nicht nur die Zutaten stimmen,<br />

sondern auch das Zubehör. Wir haben die wichtigsten Accessoires<br />

für Sie zusammengestellt.<br />

Fischpinzette<br />

Gräten aus dem Fischfleisch zu<br />

entfernen, kann zur Geduldsprobe<br />

werden – einfacher geht es mit diesem<br />

langlebigen Werkzeug aus Edelstahl.<br />

manufactum.de, ca. € 15,90<br />

Austernmesser<br />

Das hochwertige Austernmesser mit<br />

Heftbacken aus mattem Edelstahl und<br />

einem Griff aus Olivenholz kann auf<br />

der Klinge mit einer Gravur<br />

personalisiert werden.<br />

layole.com/de, ca. € 126,90<br />

Fischpfanne mit Glasdeckel<br />

In der ovalen Pfanne aus Edelstahl mit<br />

Antihaftbeschichtung lassen sich<br />

problemlos nicht nur Filets und<br />

Meeresfrüchte, sondern auch ganze<br />

Fische knusprig anbraten.<br />

wmf.com/de, ca. € 129,99<br />

Fischbesteck »Hummerstifte«<br />

Mit dem Hummerstift von Alessi aus silbrig<br />

poliertem Edelstahl und dem geschuppten<br />

Griff kommt man dem Hummer mühelos<br />

unter die Schale und kinderleicht an das<br />

Hummerfleisch.<br />

otto.de, ca. € 42,–<br />

Fotos: beigestelltv<br />

108 falstaff jun <strong>2021</strong>


Das perfekte Duo<br />

für besten Kaffeegenuss.<br />

Professionelle Entkalkung<br />

Hygienische Reinigung<br />

Das Schweizer Original gegen Kalk


gourmet / REZEPTE<br />

110 falstaff jun <strong>2021</strong>


ALL-STARS<br />

AUS DEM<br />

OZEAN<br />

Hummer, Austern und Oktopus gelten nicht<br />

ohne Grund als die »großen drei« der Meeresfrüchte.<br />

Ihr Fleisch ist unendlich vielfältig im Biss, ihr<br />

Geschmack vermittelt die Weite der Meere.<br />

Für den <strong>Falstaff</strong> verraten drei Spitzenköche<br />

sommerliche Rezepte für die Seafood-All-Stars.<br />

FOTOS STINE CHRISTIANSEN<br />

KONZEPT & PRODUKTION THOMAS HOPFERWIESER<br />

FOODSTYLIST THOMAS STEINMANN<br />

<strong>Falstaff</strong> Rezept-Newsletter<br />

Rezeptideen kostenlos<br />

via E-Mail erhalten:<br />

falstaff.com/rezept-newsletter<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

111


gourmet / REZEPTE<br />

112 falstaff jun <strong>2021</strong>


GEDÄMPFTE AUSTER<br />

Apfelessig-Emulsion/Estragonöl<br />

(FÜR 2 PERSONEN)<br />

ZUTATEN FÜR DIE APFELESSIG-EMULSION<br />

125 ml hochwertiger Apfelessig, Zimmertemperatur<br />

100 g brauner Zucker<br />

1 Knoblauchzehe<br />

375 ml Traubenkernöl, Zimmertemperatur<br />

1 Eigelb<br />

Salz, Pfeffer<br />

ZUBEREITUNG DER APFELESSIG-EMULSION<br />

– Den Apfelessig, den braunen Zucker und den<br />

Knoblauch mit einem Mixstab zerkleinern.<br />

– Das Traubenkernöl langsam zugeben, bis eine<br />

Emulsion entsteht.<br />

– Nun das Eigelb beifügen und mit Salz und Pfeffer<br />

abschmecken.<br />

der Apfelessig-Emulsion übergießen.<br />

– Abschließend mit etwas Estragonöl beträufeln<br />

und mit ein, zwei frischen Estragonblättern<br />

garnieren.<br />

FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />

2017 Saint-Véran »La Combe DesRoches«<br />

La Soufrandière, Burgund, Frankreich<br />

Ein körperreicher Burgunder, der präzise und klar<br />

den Gaumen streichelt. Zum Finale leicht zitronig<br />

und cremig, ummantelt er die Salzigkeit und<br />

spielt mit dem Estragon.<br />

lebendigeweine.de, € 29,44<br />

ZUTATEN FÜR DAS ESTRAGONÖL<br />

100 g frischer Estragon<br />

80 ml Rapsöl<br />

ZUBEREITUNG DES ESTRAGONÖLS<br />

– Den Estragon zusammen mit dem Rapsöl mit<br />

einem Mixstab ca. fünf Minuten pürieren.<br />

– Dann durch ein Passiertuch geben und in eine<br />

Quetschflasche abfüllen.<br />

ZUTATEN FÜR DIE GEDÄMPFTEN AUSTERN<br />

6 Stück wilde Austern, ungeöffnet<br />

100 g Butter, geklärt<br />

ZUBEREITUNG DER GEDÄMPFTEN AUSTERN<br />

– Einen Topf mit Wasser zum Kochen bringen und<br />

einen Dämpfkorb daraufsetzen.<br />

– Die Austern ca. drei bis vier Minuten in dem Korb<br />

dämpfen.<br />

– Die Butter in einem kleinen Topf zergehen lassen.<br />

– Nun die Austern öffnen und aus der Schale lösen.<br />

– Jetzt das Austernfleisch kurz durch die zerlassene<br />

Butter ziehen.<br />

ANRICHTEN<br />

– Die Austernschale auf einen Teller mit grobem<br />

Salz legen.<br />

– Das Austernfleisch in die Schale geben und mit<br />

Rezept von Tobias Fesser, Restaurant<br />

»XO Seafoodbar«, Hamburg, <strong>Deutschland</strong><br />

In einer Hafenstadt wie Hamburg bietet es sich<br />

naturgemäß an, viel und guten Fisch zu essen.<br />

Und in der mitten in St. Pauli gelegenen »XO<br />

Seafoodbar« von Fabio Haebel ist man diesbezüglich<br />

bestens aufgehoben. Haebel und sein Headchef<br />

Tobias Fesser setzen auf Qualität, Nachhaltigkeit<br />

und Kreativität. Und die Getränkekarte offeriert<br />

viele Topweine, die nicht enttäuschen.<br />

Foto: Wim Jansen<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

113


gourmet / REZEPTE<br />

PULPOSALAT<br />

mit Tomaten, Kartoffeln und<br />

Stangensellerie<br />

(FÜR 4 PERSONEN)<br />

ZUTATEN FÜR DEN PULPO<br />

1 frischer Pulpo, ca. 800 g<br />

ZUBEREITUNG DES PULPOS<br />

– Den Pulpo weich kochen.<br />

ZUTATEN FÜR DAS GEMÜSE<br />

4 San-Marzano-Tomaten<br />

400 g Kartoffeln, festkochend<br />

1 rote Zwiebel (ca. 80 g)<br />

150 g Stangensellerie<br />

40 g Taggiasca-Oliven, entsteint<br />

10 Basilikumblätter<br />

FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />

2016 Petite Arvine, Olivier Pittet, Fully,<br />

Wallis, Schweiz<br />

Der biodynamisch angebaute, in Fässern auf der<br />

Feinhefe neun Monate gereifte Wein überzeugt<br />

durch ein komplexes Bukett. Am Gaumen<br />

strukturiert, wunderbar mineralisch, saftig und<br />

langanhaltend.<br />

vinothek-brancaia.ch, ca. € 28,30<br />

ZUBEREITUNG DES GEMÜSES<br />

– Die Kartoffeln in der Schale weich kochen und<br />

abkühlen lassen.<br />

– Anschließend schälen und in einen Zentimeter<br />

große Würfel schneiden.<br />

– Die Tomaten schälen, entkernen und ebenfalls<br />

in einen Zentimeter große Würfel schneiden.<br />

– Den Stangensellerie in dünne Scheiben<br />

schneiden.<br />

– Nun die Zwiebel vierteln und in dünne Scheiben<br />

schneiden.<br />

– Die Oliven der Länge nach halbieren.<br />

– Die Basilikumblätter in feine Streifen schneiden.<br />

ZUTATEN ZUM FINALISIEREN<br />

80 g Olivenöl, kaltgepresst<br />

Saft einer ½ Biozitrone<br />

Fleur de Sel<br />

Weißer Pfeffer aus der Mühle<br />

FINALISIEREN<br />

– Den Pulpo noch warm zerteilen und in Scheiben<br />

schneiden.<br />

– Nun alle Zutaten mit dem Pulpo mischen.<br />

– Zum Schluss mit dem Zitronensaft, dem Fleur de<br />

Sel und dem Pfeffer abschmecken und servieren.<br />

Rezept von Markus Furtner, Restaurant<br />

»Didi’s Frieden«, Zürich, Schweiz<br />

Zwischen Zürichberg und Hauptbahnhof liegt<br />

das Restaurant von Didi Bruna sehr zentral<br />

und besticht vor allem durch seine gelungene<br />

Mischung aus bodenständiger Schweizer Küche<br />

und mediterraner Leichtigkeit. Der Küchenchef<br />

und passionierte Jäger Markus Furtner konnte<br />

dank seiner Kochkunst schon mehrfach<br />

Auszeichnungen gewinnen.<br />

114 falstaff jun <strong>2021</strong>


Foto: beigestellt<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

115


gourmet / REZEPTE<br />

116 falstaff jun <strong>2021</strong>


SAUTIERTER HUMMERSCHWANZ<br />

mit Blumenkohl und Sellerie<br />

(FÜR 4 PERSONEN)<br />

ZUTATEN FÜR DEN HUMMER<br />

4 Hummer<br />

ZUBEREITUNG DES HUMMERS<br />

– Einen Topf mit mindestens 15 Litern aufstellen.<br />

– Das Wasser zum Kochen bringen, die Hummer<br />

hineingeben und für eineinhalb Minuten kochen<br />

lassen.<br />

– Dann die Hummer in Eiswasser abschrecken<br />

und ausbrechen.<br />

– Alle Teile säubern und kühl stellen.<br />

ZUTATEN FÜR DIE BLUMENKOHLCREME<br />

400 g Blumenkohl (1 Stück aufbehalten für die<br />

rohen Scheiben und die kleinen Röschen)<br />

120 g Sahne<br />

80 g Butter<br />

Salz, Pfeffer<br />

Muskatnuss<br />

ZUBEREITUNG DER BLUMENKOHLCREME<br />

– Den Blumenkohl klein schneiden und mit der<br />

Sahne und der Butter weich kochen lassen.<br />

– Dann ungefähr zehn Minuten lang aufmixen und<br />

mit den Gewürzen abschmecken.<br />

ZUTATEN FÜR DIE ROHEN BLUMENKOHL-<br />

SCHEIBEN<br />

Blumenkohl<br />

etwas kaltes Wasser<br />

ZUBEREITUNG DER ROHEN BLUMENKOHL-<br />

SCHEIBEN<br />

– Den Blumenkohl mithilfe eines Trüffelhobels in<br />

rohe Scheiben hobeln und diese in kaltem Wasser<br />

einlegen.<br />

ZUTATEN FÜR DIE BLUMENKOHLRÖSCHEN<br />

Blumenkohl<br />

Wasser, Salz<br />

ZUBEREITUNG DER BLUMENKOHLRÖSCHEN<br />

– Für jede Person drei bis vier Röschen abschneiden<br />

(der Rest kann zur Creme gegeben werden)<br />

und in Salzwasser blanchieren.<br />

ZUTATEN FÜR DEN SELLERIE<br />

1 Bund Sellerie<br />

Etwas Butter<br />

ZUBEREITUNG DES SELLERIES<br />

– Den Sellerie schälen und in dünne Stifte<br />

schneiden.<br />

– Diese in der Butter schwenken.<br />

– Die Sellerieblätter können als Garnitur verwendet<br />

werden.<br />

ZUTATEN FÜR DIE KREBS- ODER HUMMER-<br />

SAUCE (FÜR CA. 1 LITER)<br />

1 kg Krebskarkassen<br />

100 ml Olivenöl (zum Anbraten)<br />

100 g weißes Röstgemüse wie Lauch, Sellerie,<br />

Fenchel, in kleine Würfel geschnitten<br />

100 g Tomatenmark<br />

Etwas Knoblauchpaste<br />

Salz, Pfeffer, Kamillentee, Zucker, Curry,<br />

Paprikapulver<br />

1 l Gemüsefond<br />

1 l Fischfond<br />

½ l Schlagsahne<br />

50 g Crème fraîche<br />

50 g Mascarino<br />

Rezept von Hubert Wallner,<br />

»Gourmet Restaurant Huber Wallner«,<br />

Dellach am Wörthersee, Österreich<br />

Nach Stationen bei renommierten Köchen wie<br />

Hans Haas, Hermann Huber und Toni Mörwald<br />

verschlug es den Herdvirtuosen Hubert Wallner<br />

nach Kärnten, wo der Spitzenkoch ab Juni dieses<br />

Jahres seine Gäste im neuen »Gourmet<br />

Restaurant Hubert Wallner« verwöhnen wird.<br />

ZUBEREITUNG DER KREBS- ODER HUMMER-<br />

SAUCE<br />

– Die Krebskarkassen langsam in Olivenöl<br />

anbraten.<br />

– Nun das Röstgemüse hinzufügen und mitrösten,<br />

bis es leicht Farbe bekommt.<br />

– Das Tomatenmark beigeben und ebenfalls<br />

kurz mitrösten lassen.<br />

– Danach mit dem Gemüsefond ablöschen und<br />

mit dem Fischfond aufgießen.<br />

– Jetzt die Gewürze dazugeben und die Sauce<br />

auf die Hälfte einreduzieren.<br />

– Die Schlagsahne einrühren, die Knoblauchpaste<br />

hinzufügen und nochmals kurz aufkochen lassen.<br />

– Die Sauce durch ein Sieb passieren und mit der<br />

Crème fraîche und dem Mascarino aufmixen.<br />

ZUTATEN ZUM FINALISIEREN<br />

Olivenöl<br />

Butter<br />

Salz, Pfeffer, Limettensaft<br />

Gemüsefond<br />

FINALISIEREN<br />

– Vor dem Anrichten die Hummerschwänze in<br />

einem Olivenöl-Butter-Gemisch anbraten und<br />

zum Schluss mit Salz, Pfeffer und Limettensaft<br />

würzen.<br />

– Die rohen Blumenkohlscheiben mit Olivenöl und<br />

Limettensaft marinieren.<br />

– Die Blumenkohlröschen in Gemüsefond erwärmen,<br />

mit Butter glacieren und mit Salz würzen.<br />

ANRICHTEN<br />

Zuerst die Blumenkohlcreme in Form von Punkten<br />

auf den Teller geben.<br />

Dann den Hummerschwanz sowie die Blumenkohlschreiben,<br />

die Röschen und den Sellerie appetitlich<br />

anrichten.<br />

Etwas von der Sauce auf dem Teller verteilen und<br />

ein paar Sellerieblätter dekorativ verteilen.<br />

FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />

Mâcon-Verzé 2017<br />

Domaine Jules Desjourneys by<br />

Fabien Duperray, Frankreich<br />

Saftiger, apfelfruchtig unterlegter Chardonnay,<br />

zeigt Nuancen von reifer Melone und Honig. Zarte<br />

Extraktsüße und präzise Säurestruktur ergänzen<br />

sowohl das Gemüse wie den süßen Hummer.<br />

lespassionnesduvin.com, € 31,90<br />

Foto: Lukas Kirchgasser<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

117


gourmet / SUSHI<br />

DAS SUSHI-<br />

GEHEIMNIS<br />

Fisch, Seafood und Essigreis – das sind die Hauptzutaten des wohl<br />

teuersten Fast Foods der Welt. Doch so simpel es aussieht, so komplex<br />

ist das Handwerk dahinter. Bisweilen dauert die Ausbildung zum<br />

Sushi-Meister Jahrzehnte, die Preise für hohe Produktqualität sind<br />

atemberaubend. Über die hohen Ansprüche eines japanischen Kulturguts.<br />

TEXT PHILIPP ELSBROCK<br />

Foto: ANDREA FAZZARI<br />

118 falstaff jun <strong>2021</strong>


Wer bei Yasuhiko Mitsuya<br />

Sushi essen will, kann am<br />

1. Januar um 10 Uhr sein<br />

Glück versuchen. Binnen<br />

Minuten ist er dann für das<br />

ganze Jahr ausgebucht. Die<br />

Qualität seiner Zutaten – hier<br />

Thunfisch – ist legendär.<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

119


gourmet / SUSHI<br />

Faszinierende Farben: Sushi<br />

vom fliegenden Neonkalmar<br />

bekommt man im exklusiven<br />

Restaurant Tenzushi<br />

Kyomachi auf der Insel<br />

Kyūshū.<br />

SUSHI VEREINT DAS<br />

STREBEN NACH<br />

HANDWERKLICHER<br />

PERFEKTION MIT DER<br />

SUCHE NACH DER<br />

VOLLKOMMENEN<br />

ZUTAT.<br />

Es gibt in der Gourmet-Welt<br />

wenig Möglichkeiten, sein Geld<br />

so schnell loszuwerden wie in<br />

einer Sushi-Bar. Für eine halbe<br />

Stunde an der Theke einer der<br />

besten Sushi-Bars Tokyos zahlt man leicht<br />

300 Euro und mehr, Getränke nicht<br />

inbegriffen. Und doch warten Gourmets<br />

jahrelang, um einen der wenigen Plätze in<br />

der Bar von Yasuhiko Mitsuya zu bekommen.<br />

Die Reservierung beginnt am Neujahrstag<br />

um 10 Uhr – kurz darauf sind alle<br />

Plätze vergeben, und zwar fürs ganze Jahr.<br />

Ähnlich sieht es im Sukiyabashi Jiro aus,<br />

ebenfalls in Tokyo. Es mag helfen, wenn<br />

man US-Präsident ist: Barack Obama<br />

ergatterte mit dem damaligen Premierminister<br />

Japans, Shinzo Abe, eine Audienz –<br />

für den normalen Gast sind die Wege an die<br />

Theke deutlich schwieriger. Man muss<br />

schon einen guten Concierge oder gar eine<br />

Agentur beauftragen. Auf normalem Wege<br />

sind die Plätze aufgrund des immensen<br />

Andrangs praktisch nicht mehr reservierbar<br />

– was übrigens der Grund dafür ist, dass<br />

die beiden Top-Restaurants im Jahr 2019<br />

ihre drei Michelin-Sterne verloren.<br />

Der Hype um Sushi hält seit Jahren an.<br />

Kaum ein Element der facettenreichen japanischen<br />

Küche fasziniert das internationale<br />

Gourmetpublikum so wie die klassische<br />

Kombination aus Reis und rohem Fisch<br />

oder Seafood, die nicht nur gut schmeckt,<br />

sondern auch dem Körper Gutes tut. Sushi<br />

Foto: Andrea Fazzari<br />

120 falstaff jun <strong>2021</strong>


In den Top-<br />

Restaurants wird<br />

Sushi mit Sojasauce<br />

bestrichen, hier<br />

magerer Thunfisch<br />

aus der Hand von<br />

Yasuhiko Mitani.<br />

Links: Teile und<br />

Zuschnitte vom Thun.<br />

JAPANS KULTURGUT<br />

BESTEHT IM GRUNDE<br />

AUS ROHEM FISCH UND<br />

ESSIGREIS – UND DOCH<br />

STECKT EINE GANZE<br />

PHILOSOPHIE<br />

DAHINTER.<br />

Minimalismus und Schlichtheit<br />

prägen viele von Japans besten<br />

Sushi-Restaurants.<br />

der Spitzenklasse<br />

vereint das Streben<br />

nach handwerklicher<br />

Perfektion und die<br />

Suche nach der vollkommenen<br />

Zutat – und ist dabei<br />

so viel zugänglicher als die oft verkopft<br />

wirkende Haute Cuisine Europas.<br />

Natürlich sind längst nicht alle Sushi-<br />

Bars in Japan auf Sterne-Niveau angesiedelt,<br />

auch dort bekommt man Sushi<br />

für schmales Geld, so wie hierzulande in<br />

jeder größeren Stadt. Allein: Das Sushi der<br />

oberen Liga hat mit jenem der Ketten und<br />

Lieferdienste so viel zu tun wie eine digitale<br />

Plastikuhr mit einem Schweizer Manufaktur-Kaliber.<br />

Was mit den beiden gerade<br />

angesprochenen Punkten zu tun hat: Handwerk<br />

und Produktqualität. Allein zum Thema<br />

Reis ließe sich eine Doktorarbeit schreiben,<br />

so viele Varianten, Zubereitungsarten<br />

und Rezepte gibt es. Für Nicht-Sushimeister<br />

reicht indes vorläufig: Der Reis von einem<br />

Nigiri-Sushi, also dem Handballen-Sushi,<br />

auf das Fisch gelegt wird, muss lauwarm<br />

sein oder gar Körpertemperatur haben.<br />

Dann der Fisch: Wer würde nicht gern<br />

einmal über den legendären Tokyoter<br />

Toyoso-Markt (früher Tsukiji-Markt)<br />

schlendern, wo morgens um 5.30 Uhr die<br />

Auktion der größten Thunfische beginnt?<br />

Ein denkwürdiges Schauspiel, wie<br />

die Marktarbeiter unter ständigem Glockenläuten<br />

und kehligem Geschrei einen<br />

<<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

121


gourmet / SUSHI<br />

FACTS<br />

Atsushi Sugimoto<br />

bereitet im »Aska«<br />

in Regensburg<br />

sterneprämiertes<br />

Sushi zu – die einzige<br />

deutsche Sushi-Bar mit<br />

dieser Auszeichnung.<br />

IMMER WIEDER LIEST MAN<br />

ÜBER FISCH UND SEAFOOD »IN<br />

SASHIMIQUALITÄT« ODER »SUSHI-<br />

GRADE«. WAS BEDEUTET DAS?<br />

Es handelt sich um Fantasiebegriffe. Für<br />

Sashimi und Sushi braucht man die höchste,<br />

frischeste Qualität – diese ist aber nicht eigenständig<br />

ausgewiesen.<br />

ESSEN JAPANER SUSHI MIT DEN<br />

HÄNDEN ODER MIT STÄBCHEN?<br />

Beides ist möglich. Sashimi allerdings isst<br />

man nur mit Stäbchen.<br />

WIE GEHT MAN MIT DER SOJASAUCE<br />

RICHTIG UM?<br />

In guten Sushi-Bars bestreicht der Meister die<br />

Nigiris mit Sojasauce oder einer Kombination<br />

aus Dashi, Sojasauce und Mirin. Falls man<br />

selbst tunkt, dann nur den Fisch, nie den Reis.<br />

Wasabi nicht in die Sauce mischen.<br />

<<br />

tiefgefrorenen Fisch nach dem anderen<br />

mit Haken wegschleifen. Für beste Qualität<br />

wird fast jeder Preis gezahlt, der aktuelle<br />

Rekord liegt bei drei Millionen US-Dollar<br />

für einen 278 Kilogramm schweren, gefährdeten<br />

Blauflossen-Thun.<br />

Wie bekommt man vergleichbare Qualität<br />

in Europa? Zum Beispiel, indem man<br />

verrückte Händler kennt. »Ich kann meinen<br />

Händler nachts um vier Uhr anrufen und<br />

sagen, ich brauche sechs Seebarben à 330<br />

Gramm, und am nächsten Tag bekomme<br />

ich sechs Seebarben à 330 Gramm«, sagt<br />

Christian Bau, Produktfanatiker und Drei-<br />

Sterne-Koch im Saarland. Steinbutt aus<br />

der Bretagne, Balfegó-Thun aus Spanien,<br />

Jakobsmuscheln aus Norwegen – »zu 90<br />

Prozent findet man die Qualität der Zutaten<br />

auch bei uns«, sagt Bau. Zusätzlich<br />

lässt er, ähnlich wie Yoshizumi Nagaya, der<br />

in Düsseldorf sein japanisches Sternerestaurant<br />

führt, Ware direkt aus Japan einfliegen.<br />

Echten Wasabi beispielsweise, dessen<br />

Kilopreis teils bei 250 Euro liegt.<br />

Trotzdem muss man zugeben, und das<br />

tun beide Köche auch, dass die letzten paar<br />

Prozent schon allein durch die Dauer des<br />

Transports verlorengehen. Der Österreicher<br />

Joji Hattori, Geiger und Sternegastronom<br />

in Wien, setzt deshalb auf eine andere Herangehensweise.<br />

Mit seinem Chef de Cuisine<br />

Alois Traint hat er zum einen kreative<br />

vegetarische Sushi entwickelt, etwa mit<br />

<<br />

WIE BEKOMMT MAN<br />

DIE BERÜHMTE<br />

JAPANISCHE PRODUKT-<br />

QUALITÄT IN EUROPA?<br />

ZUM BEISPIEL, INDEM<br />

MAN VERRÜCKTE<br />

HÄNDLER KENNT.<br />

UND MIT DEM INGWER?<br />

Gari, der marinierte Sushi-Ingwer, ist als Gaumenreiniger<br />

gedacht. Man isst ihn zwischen<br />

den Nigiris, um die unterschiedlichen Fische<br />

bestmöglich zu schmecken. Aus dem gleichen<br />

Grund sollte man vor dem Besuch einer<br />

Sushi-Bar Parfum nur sparsam auftragen.<br />

MUND AUFMACHEN<br />

Sushi-Meister haben ihre Nigiri als ganzheitliches<br />

Erlebnis angelegt, Fisch und Reis sind<br />

perfekt aufeinander abgestimmt. Deshalb<br />

sollte man ein Nigiri in einem Stück essen.<br />

NICHT WARTEN<br />

Ein Nigiri ist dafür gemacht, sofort gegessen<br />

zu werden, damit die Qualität nicht leidet. In<br />

guten Sushi-Bars erhalten die Gäste ihr Nigiri<br />

manchmal direkt aus der Hand des Meisters.<br />

»The Japanese« ist das<br />

höchstgelegene japanische<br />

Restaurant der Schweiz.<br />

Dietmar Sawyere zeichnet<br />

für Sushi und Sashimi<br />

verantwortlich.<br />

Fotos: Michael Krug Photography, HENRIK NIELSEN PHOTOGRAPHY<br />

122 falstaff jun <strong>2021</strong>


gourmet / SUSHI<br />

TOP TEN<br />

SUSHI<br />

IN EUROPA<br />

Essen (fast) wie in Japan?<br />

Hier ist das möglich.<br />

THE JAPANESE RESTAURANT,<br />

ANDERMATT<br />

Dietmar Sawyere serviert im Luxushotel feinste<br />

Sushi und Sashimi. thechediandermatt.ch<br />

•<br />

HOZE, GÖTEBORG<br />

Bei José Cerdá stammt der Fisch ausschließlich<br />

aus Schweden. hozerestaurant.com<br />

•<br />

Je frischer, desto besser: Sushi-<br />

Meister Keiji Nakazawa mit<br />

einem Prachtexemplar eines<br />

Gotteslachses.<br />

Kreis: Bastardmakrele aus<br />

dem »Yoshino New York« in<br />

einem Cut, der den Umami-<br />

Geschmack verstärkt.<br />

KIRO SUSHI, LOGROÑO<br />

Im Herzen der Rioja zeigt der in Japan ausgebildete<br />

Félix Jiménez seine Künste. kirosushi.es<br />

•<br />

ENDO AT THE ROTUNDA, LONDON<br />

Der namensgebende Sushimeister zählt zu<br />

den besten des Landes. endoatrotunda.com<br />

•<br />

Die Mehrheit der Fotos stammt aus dem Buch<br />

»Sushi Shokunin« der Fotografin Andrea Fazzari.<br />

Es ist im Verlag Assouline erschienen, kostet 95<br />

Euro und ist über assouline.com erhältlich.<br />

<<br />

Spargel. Zum anderen setzt er<br />

Süßwasserfische ein, die zwar im<br />

traditionellen Sushi nicht vorkommen,<br />

aber dafür mit extremer Frische<br />

punkten: etwa Bachsaibling, den man<br />

in Japan wegen Qualitätsproblemen<br />

nicht roh essen kann, in Österreich aber in<br />

Top-Qualität bekommt. In der Regensburger<br />

Sushi-Bar »Aska« sind es Garnelen aus<br />

dem bayerischen Erding, die wohl keinen<br />

Vergleich mit Japan scheuen müssen.<br />

Die andere Grundvoraussetzung für<br />

hervorragendes Sushi ist nicht gebunden<br />

an Ländergrenzen: ein hochambitionierter,<br />

nie endender Anspruch ans eigene Handwerk.<br />

Der Begriff »Shokunin« beschreibt<br />

die Haltung des Immer-besser-Werdens: Bis<br />

zum Tod muss man sein Handwerk lernen.<br />

Berühmtes Beispiel ist Jiro Ono aus dem<br />

eingangs erwähnten Sukiyabashi Jiro: Er ist<br />

mittlerweile 95 und formt noch immer täglich<br />

Nigiri. Sein Sohn Yoshikazu, 62, und<br />

seit Jahrzehnten unter ihm in Ausbildung,<br />

darf den Fisch schneiden. <<br />

SUSHI B, PARIS<br />

Winzige, hochqualitative Sushi-Bar nahe der<br />

Nationalbibliothek. sushi-b-fr.com<br />

•<br />

SUSHI OKUDA, PARIS<br />

Der berühmte japanische Koch Toru Okuda<br />

bürgt für die hohe Qualität. sushiokuda.com<br />

•<br />

ASKA, REGENSBURG<br />

Sushi-Meister Atsushi Sugimoto kam eigens<br />

aus London in die Oberpfalz. aska.restaurant<br />

•<br />

SABI OMAKASE, STAVANGER<br />

Norwegens erstes Sushi-Restaurant mit Stern<br />

ist meist lange ausgebucht. omakase.no<br />

•<br />

SUSHI SHO, STOCKHOLM<br />

Intime Atmosphäre, herausragende Qualität –<br />

dafür steht Chef Carl Ishizaki. sushisho.se<br />

•<br />

SHIKI, WIEN<br />

Violinist und Dirigent Joji Hattori geht hier<br />

seiner zweiten Leidenschaft nach. shiki.at<br />

Fotos: Andrea Fazzari<br />

124 falstaff jun <strong>2021</strong>


SEAFOOD FROM NORWAY<br />

SUSHI, SASHIMI<br />

UND LACHS<br />

Lachs als Sushi – das ist eine norwegische Erfindung.<br />

ADVERTORIAL Fotos: © James Eric Hensley, Andres Jorgensen<br />

Heutzutage findet man Sushi<br />

kaum noch ohne Lachs – 1985<br />

war das noch ganz anders. Erstens<br />

wurde Sushi hauptsächlich<br />

in Japan verzehrt und zweitens wurde von<br />

den japanischen Sushi-Meistern kein Lachs<br />

auf deren perfekten Sushi-Reis gelegt. Hierfür<br />

gab es zwei Gründe: einerseits war der<br />

Wildlachs aufgrund seines Fettgehalts und<br />

der Konsistenz für die Zubereitung von<br />

Sushi ungeeignet und andererseits musste<br />

jeglicher Wildfisch vor dem Rohverzehr<br />

gefroren werden.<br />

Sushi ist eine 500 Jahre alte Tradition –<br />

die Verwendung von Lachs in der Sushi-<br />

Zubereitung verdanken wir aber einer<br />

Gruppe von Norwegern, die Anfang der<br />

80er-Jahre ein ambitioniertes Projekt in<br />

Japan starteten. Norwegischer Lachs fand<br />

somit Einzug in die sehr konservative<br />

Essenskultur der Japaner. Nicht umsonst ist<br />

sie Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Die<br />

Sushi-Meister stellen hohe Ansprüche an<br />

die japanische Küche, hier gelten nur drei<br />

Worte: Qualität, Qualität und nochmals<br />

Qualität. Somit wird klar, dass die Einführung<br />

des norwegischen Projekts in Japan<br />

keinem »Walk in the Park« glich. Es hat<br />

rund zehn Jahre gedauert bis die ersten<br />

Sushi-Meister vom Geschmack, dem Fettgehalt<br />

und der Qualität überzeugt waren –<br />

der norwegische Lachs war »umami«<br />

genug für die jahrhundertealte Tradition.<br />

Heute gibt es bereits über 50.000 Sushi-<br />

Restaurants außerhalb Japans und in 17<br />

der 20 wichtigsten Märkte ist Lachs die<br />

liebste Zutat in der Herstellung von Sushi.<br />

INFO<br />

Weitere Informationen unter<br />

fischausnorwegen.de<br />

jun <strong>2021</strong> falstaff 125


gourmet / NEW YORK UND SEINE AUSTERN<br />

COMEBACK<br />

DER SUPER-<br />

MUSCHEL<br />

Überfischung und Umweltverschmutzung hatten die Auster in der einstigen<br />

»Austern-Welthauptstadt« New York längst ausgerottet. Doch dank findiger<br />

Ideen und engagierter Bürger ist sie nun zurückgekehrt – und macht die<br />

Unterwasserwelt rund um die Millionen-Metropole jeden Tag ein Stück besser.<br />

TEXT ANGELIKA AHRENS<br />

Foto: Shutterstock<br />

126 falstaff jun <strong>2021</strong>


Nicht nur kulinarisch,<br />

sondern auch in<br />

ökologischer Hinsicht<br />

hat die Auster eine<br />

Sonderstellung unter den<br />

Muscheln: Jede Auster<br />

filtert und säubert Hunderte<br />

Liter Wasser pro Tag.<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

127


gourmet / NEW YORK UND SEINE AUSTERN<br />

Als Henry Hudson im Jahr<br />

1609 das heutige New York<br />

anlief, musste er sein Schiff<br />

durch 900 Quadratkilometer<br />

große Austernkolonien<br />

navigieren, ehe er an<br />

Land gehen konnte.<br />

Die Bucht des heutigen New<br />

Yorker Hafens war in früheren<br />

Tagen vor allem ein Paradies<br />

für Austern. Man könnte<br />

sogar sagen: New York war<br />

einmal die Welthauptstadt der Auster. Doch<br />

dann kam die Besiedelung, die Stadt wuchs,<br />

der Hafen wurde ausgebaut zu einem der<br />

größten der Welt und die Auster wurde verdrängt.<br />

Doch jetzt soll sie zurückkehren in<br />

die Gewässer rund um die Millionenmetropole.<br />

Eine Initiative namens »Billion Oyster<br />

Project« treibt die Wiederansiedlung von<br />

Austernriffen voran, welche nicht nur die<br />

Wasserqualität verbessern, sondern auch<br />

die Küste vor Stürmen schützen sollen.<br />

Dass die wilden Austern überhaupt wieder<br />

gedeihen, ist ein Zeichen dafür, dass sich die<br />

Wasserqualität in einem der meistgenutzten<br />

Häfen der Welt sukzessive verbessert.<br />

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts prägte das vor<br />

der Stadt geerntete Seafood als billiger Imbiss<br />

für alle auch das Straßenbild New Yorks.<br />

DIE STRUKTUR DER<br />

AUSTERNSCHALEN<br />

BERUHIGT DAS WASSER,<br />

HILFT DABEI, WELLEN<br />

ZU BRECHEN UND KANN<br />

SO VOR STURMFLUTEN<br />

SCHÜTZEN.<br />

INSEL MIT GESCHICHTE<br />

Nebel dick wie Erbsensuppe hüllt Downtown<br />

Manhattan ein. Es ist einer dieser<br />

Tage, an dem die Freiheitsstatue von der<br />

Bildfläche verschwunden zu sein scheint<br />

und die Brooklyn Bridge sich nur schemenhaft<br />

vom Wasser abhebt. Alle paar Minuten<br />

tuten die Nebelhörner der vorbeiziehenden<br />

Schiffe: tief, langgezogen, langsam.<br />

Die »Coursen« ist eine jener Fähren, die<br />

vom Südzipfel Manhattans ablegt. Ihr Ziel<br />

ist Governors Island, eine 70 Hektar große<br />

Insel vis-à-vis der Freiheitsstatue – und eine<br />

kleine Welt für sich. Governors Island war<br />

einst ein Fischereiplatz der indigenen Ureinwohner,<br />

später Armee- und Marine-Stützpunkt.<br />

Heute ist sie ein beliebtes Freizeitareal.<br />

Tausende New Yorker kommen<br />

jedes Wochenende zum Radfahren oder<br />

picknicken – und seit einiger Zeit auch, um<br />

Fotos: Getty Images, Ullstein Bild / picturedesk.com, DON EMMERT / AFP / picturedesk.com, beigestellt<br />

128 falstaff jun <strong>2021</strong>


Auch wenn es heute kaum mehr vorstellbar<br />

scheint: »Man musste nicht<br />

weit ins flache Wasser gehen, um<br />

Austern wie reife Früchte zu pflücken«,<br />

schreibt Mark Kurlansky in seinem<br />

Buch »The Big Oyster: History on the<br />

Half Shell«. Ellis Island (wo früher die<br />

Immigranten registriert worden sind) und<br />

Liberty Island (wo heute die Freiheitsstatue<br />

steht) hießen in Kolonialzeiten noch »kleine<br />

und große Austerninsel«.<br />

Das »Billion Oyster Project« ist seit dem Beginn<br />

eine reine Bürgerinitiative, auch wenn Stadt und<br />

Staat inzwischen finanzielle Schützenhilfe leisten.<br />

DAS NEW YORKER<br />

HAFENBECKEN<br />

WAR EINST EINES DER<br />

VIELFÄLTIGSTEN UND<br />

DYNAMISCHSTEN ÖKO-<br />

SYSTEME DER ERDE.<br />

GIGANTISCHE AUSTERNBÄNKE<br />

Im fruchtbaren Wasser-Mix aus Hudson<br />

River und Atlantik gab es immer schon gewaltige<br />

Austernbänke. Als Henry Hudson<br />

im Jahre 1609 hier ankam, navigierte er<br />

seinen Dreimaster durch 900 Quadratkilometer<br />

große Austernbänke – eine Fläche,<br />

mehr als doppelt so groß wie Wien. Der<br />

New Yorker Hafen war sehr lange Zeit eine<br />

der biologisch produktivsten, vielfältigsten<br />

und dynamischsten Unterwasserwelten an<br />

der Ostküste der USA. Es gab hier so viele<br />

Austern, dass man sogar eine Straße im Financial<br />

District an der Südspitze Manhattans<br />

danach benannte: die Pearl Street.<br />

<<br />

beim »Billion Oyster Project« freiwillig mit<br />

Hand anzulegen. Ein Projekt, bei dem hier<br />

bis zum Jahr 2035 eine Milliarde (= »One<br />

Billion«) Austern angesiedelt werden sollen.<br />

Hinter den historischen Offiziersgebäuden<br />

mit ihren alten Kanonen türmen sich<br />

Berge von Austernschalen. Diese stammen<br />

von den vielen Seafood-Restaurants in der<br />

City. Darin werden Austernlarven gezüchtet<br />

und anschließend im Hafenbecken ausgesetzt,<br />

um die Bestände aufzufrischen.<br />

»Wir wollen die ursprüngliche Landschaft,<br />

wie sie einst im Hafen von New York<br />

zu finden war, wiederherstellen und den<br />

Leuten Nachhaltigkeit und Umweltschutz<br />

nahebringen«, erklärt Pete Malinowski, Direktor<br />

des »Billion Oyster Project«: »Denn<br />

riesige Austernriffe, die sich über Tausende<br />

von Jahren entwickelt haben, schützten einst<br />

die Küste von New York.«<br />

Lebendiger Umweltschutz:<br />

Schätzungen zufolge haben die<br />

Austern seit dem Beginn des<br />

Projekts im Jahr 2014 bereits<br />

über 3000 Tonnen Stickstoff aus<br />

dem Wasser gefiltert.<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

129


gourmet / NEW YORK UND SEINE AUSTERN<br />

Tonnen von Muschelschalen<br />

aus New Yorker Restaurants<br />

lagern auf Governors Island.<br />

Während die Natur ihre<br />

Säuberung übernimmt,<br />

warten diese auf ihren Einsatz<br />

bei der Rekultivierung der<br />

Austernbänke vor New York.<br />

<<br />

Diese heutige Spezialität<br />

war dabei seinerzeit<br />

längst nicht nur ein Essen für<br />

reiche Leute, sondern auch für die<br />

Armen. Straßenhändler grillten an jeder<br />

Ecke Austern, wo heute Hot Dogs angeboten<br />

werden. Und Millionen Stück wurden<br />

exportiert. Doch Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

war Schluss mit dem Überfluss: Die<br />

Austern von New York waren aufgegessen.<br />

Der stetig wachsende Industriemüll, Abwässer<br />

und Krankheiten waren für deren<br />

Überleben ebenfalls nicht gerade förderlich.<br />

Manhattan wuchs in die Breite und<br />

in die Höhe. Sumpfig-steinige Ufer, die für<br />

Austern einst ein ideales Zuhause waren,<br />

mussten Schottwänden und Piers weichen.<br />

Aber nicht nur in New York, weltweit<br />

sind die natürlichen Austernvorkommen<br />

vielerorts dramatisch geschrumpft. Dabei<br />

sind Austern so etwas wie die Ingenieure<br />

des Ökosystems. Eine durchschnittliche<br />

Auster filtert und reinigt über ihre Kiemen<br />

mindestens 200 Liter Wasser pro Tag, oft<br />

sind es noch mehr. Zum Vergleich: Eine Ba-<br />

dewanne fasst etwa 150<br />

bis 180 Liter. Sie sind damit<br />

die Nieren des Meeres, entfernen<br />

Gifte, Schadstoffe und Krankheitserreger.<br />

Das Wasser wird klarer, es fällt<br />

mehr Licht auf den Meeresboden.<br />

Durch neue Gesetze zur Verbesserung der<br />

Wasserqualität ist das Hafenwasser in New<br />

York in den letzten Jahrzehnten sukzessive<br />

sauberer geworden. Zumindest so weit,<br />

dass gezüchtete Austern ausgesetzt werden<br />

und überleben können. Das ist der Grundstein<br />

für das »Billion Oyster Project«.<br />

DIE LEEREN SCHALEN<br />

ALLER ARTEN VON<br />

MUSCHELN AUS NEW<br />

YORKS RESTAURANTS<br />

WERDEN ZUM NEUEN<br />

ZUHAUSE FÜR DIE<br />

WILDEN AUSTERN.<br />

GOURMETS ALS VERBÜNDETE<br />

Die Schalen für die Babyaustern liefern,<br />

wie bereits gesagt, New Yorker Restaurants.<br />

»Vor der Pandemie haben wir von<br />

80 Lokalen die Austernschalen bekommen,<br />

sechs Mal die Woche wurden sie abgeholt.<br />

Derzeit fährt unser Truck nur ein Mal pro<br />

Woche zu zwölf Restaurants«, so Projektleiter<br />

Malinowski. Aber auch wenn derzeit<br />

weniger Muschelschalen gesammelt werden,<br />

lagern auf Governors Island derzeit<br />

etwa 500 Tonnen. »Sie liegen zunächst ein<br />

Jahr lang hier und werden von Wind und<br />

Wetter gereinigt«, erklärt Malinowski.<br />

»Denn wir wollen ja keine Krankheitserreger<br />

auf unsere Jungtiere übertragen.«<br />

Hier finden sich hauptsächlich Austernschalen<br />

von Tieren, die von der Ostküste<br />

stammen. Aber auch welche von der Westküste<br />

sowie Jakobsmuscheln und Venusmuscheln<br />

sind darunter. Schätzungen zufolge<br />

wurden vor Covid in New York pro Woche<br />

eine halbe Million Muscheln verzehrt.<br />

Und den Austernlarven ist es herzlich egal,<br />

welche Muschel ihr neues Zuhause ist. Sie<br />

Fotos: Shutterstock, Katie Orlinsky for The Pew Charitable Trusts, Thomas Ramstorfer / First Look / picturedesk.com,<br />

Angelika Ahrens, Robina Taliaferrow<br />

130 falstaff jun <strong>2021</strong>


DELIKATESSE<br />

MIT ÖKO-BONUS<br />

Gerade in Europa darf der<br />

Verzehr von Austern eigentlich<br />

als gute Tat gelten<br />

In Säcken oder Käfigen wird<br />

die Austern-Saat – mit<br />

alten Muschelschalen<br />

als Basis – versenkt.<br />

Der ökologische<br />

Erfolg entlohnt die<br />

freiwilligen Helfer<br />

für die Mühen der<br />

Handarbeit.<br />

EXQUISIT UND NACHHALTIG<br />

Austern punkten nicht nur als Delikatesse,<br />

sondern auch als nachhaltige Proteinquelle<br />

mit Öko-Bonus – vor allem in Europa: Denn<br />

zum Unterschied von Nordamerika, wo noch<br />

immer etwa die Hälfte der Austern aus Wildfang<br />

stammt und Überfischung damit ein allgegenwärtiges<br />

Thema ist, stammen Austern<br />

in Europa fast ausschließlich aus Aquakulturen.<br />

Diese sind nicht nur umweltverträglich,<br />

sondern helfen sogar bei der Säuberung der<br />

sie umgebenden Gewässer. Die Austernzucht<br />

ist zudem, da sie fast ausschließlich<br />

in Handarbeit erledigt werden muss, auch<br />

nachhaltiger (und kostspieliger) als andere<br />

Formen von Sea-Farming. Nicht umsonst gibt<br />

es vom WWF punkto nachhaltigen Fisch- und<br />

Seafood-Kaufs nur drei vorbehaltlose Empfehlungen<br />

für Genuss mit gutem Gewissen:<br />

Karpfen, Wels – und eben Austern.<br />

brauchen nur eine passende Oberfläche,<br />

an der sie andocken können. Hauptsache,<br />

diese ist reich an Calciumcarbonat.<br />

Das 30-köpfige Team des »Billion Oyster<br />

Project« befruchtet im Labor zunächst<br />

Keimzellen in Wassertanks. Die dabei<br />

entstehenden Larven werden mit Algenkulturen<br />

versorgt und nach zwei bis drei<br />

Wochen in Tanks zu den Restaurant-Schalen<br />

gesetzt. Das »Andocken« gelingt in bis<br />

zu 40 Prozent der Fälle.<br />

Seit dem Start des Projekts 2014 konnten<br />

so schon 50 Millionen Austern in kleinen<br />

Säcken oder schwimmenden Metallkäfigen<br />

im Hafen von New York ausgesetzt werden.<br />

Und die Wasserqualität<br />

hat sich dadurch offenbar<br />

bereits weiter verbessert. Denn vor<br />

Kurzem wurden große Vorkommen wilder<br />

Austern an Brückenpfeilern gefunden. Malinowski:<br />

»Wir haben Tausende von Austern<br />

pro Quadratmeter gezählt – gewaltig!«<br />

NATÜRLICHE WELLENBRECHER<br />

Aber können Austernriffe, wie erhofft, die<br />

gut 800 Kilometer Küstenlinie von New<br />

York tatsächlich vor künftigen Stürmen<br />

und Hurrikans schützen? »Die Riffe<br />

können die Wellen brechen, bevor sie auf<br />

Land treffen und so Schäden mindern«,<br />

so Malinowski. Das funktioniert aber vor<br />

allem an flachen Küstenstrichen wie etwa<br />

Jamaica Bay in Brooklyn. »Im unteren Teil<br />

von Manhattan ist das Wasser nicht flach<br />

genug. Man würde ein riesiges Austernriff<br />

benötigen, zwölf Meter von Grund<br />

auf«, erklärt Malinowski. Aber bei einem<br />

weiteren Projektabschnitt, der den Stadtteil<br />

Staten Island schützen soll, würden die gezüchteten<br />

Riffe bereits eine Rolle spielen.<br />

Für Feinschmecker ist die Initiative jedenfalls<br />

eine Aufforderung, mehr Austern zu konsumieren<br />

– mit winzigen Abstrichen: »Wenn<br />

man in Austernfarmen gezüchtete Tiere verzehrt,<br />

belastet man damit nicht die Umwelt<br />

und tut seinem Körper Gutes«, erklärt Projektleiter<br />

Pete Malinowski. Die jungen, vor<br />

Manhattan neu gezüchteten Austern seien<br />

hingegen nicht essbar – das Wasser rund<br />

um die Millionenmetropole ist nach wie vor<br />

zu schmutzig, was die Austern ungenießbar<br />

mache. Es wird also noch einige Zeit dauern,<br />

bis wieder fliegende Austernhändler die New<br />

Yorker Straßen bevölkern.<br />

ANGELIKA AHRENS<br />

Die ehemalige ORF-Star-<br />

Moderatorin lebt seit<br />

vielen Jahren mit<br />

ihrem Ehemann,<br />

dem Küchenchef<br />

Kurt Gutenbrunner,<br />

in New York und<br />

arbeitet als freie<br />

Journalistin.<br />

<<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

131


gourmet / WISSENSCHAFT<br />

SO WICHTIG<br />

IST OMEGA 3<br />

Sie werden mit einem langen Leben verbunden und zählen zu<br />

den Stars der gesunden Ernährung: die Omega-3-Fettsäuren.<br />

Aber wie sehr unterstützen die vor allem in Meeresfrüchten und<br />

Fisch enthaltenen Fettsäuren unsere Gesundheit wirklich?<br />

TEXT MARLIES GRUBER<br />

ILLUSTRATION GINA MÜLLER<br />

132 falstaff jun <strong>2021</strong>


jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

133


gourmet / WISSENSCHAFT<br />

Fett spielt eine zentrale Rolle beim<br />

Essen. Es ist der Geschmacksträger<br />

schlechthin, oft aufs Erste<br />

nicht erkennbar, macht satt und<br />

verleitet trotzdem dazu, mehr zu<br />

essen. Einmal gut gespeichert, bedarf es einigen<br />

Aufwands, es wieder loszuwerden. Das<br />

Image von Fett schwankt zwischen »good<br />

cop« und »bad cop«. Denn während sich die<br />

Rehabilitation von gesättigten Fettsäuren<br />

trotz vielversprechender Datenlage schwierig<br />

gestaltet, werden ungesättigte und hier vor<br />

allem die mehrfach ungesättigten Fettsäuren<br />

nach wie vor besonders ins Scheinwerferlicht<br />

gestellt. Dabei brauchen wir die einen wie die<br />

anderen. Denn Fettsäuren sind nicht nur<br />

Energieträger, wir benötigen sie auch zum<br />

Aufbau von Zellen sowie als Ausgangs-<br />

Substanz für Stoffe wie Hormone und Stoffwechselprodukte.<br />

Offiziell wird empfohlen, knapp ein Drittel<br />

der täglichen Kalorien über Fette aufzunehmen.<br />

In der Praxis ist es freilich etwas<br />

mehr. Und es mehren sich die Stimmen, die<br />

meinen, dass das auch weniger tragisch sei,<br />

solange die generelle Energiebilanz stimmt.<br />

Denn neben der Gesamtmenge kommt es<br />

auf das Verhältnis der verschiedenen Fettsäure-Typen<br />

an. Hier gilt die Drittel-Regel:<br />

Die Fette sollen sich demnach in je ein Drittel<br />

gesättigt, einfach ungesättigt und mehrfach<br />

ungesättigt aufteilen. In die letztere<br />

Gruppe fallen die Omega-3-Fettsäuren, die<br />

gemeinsam mit den Omega-6-Fettsäuren<br />

eine Sonderstellung einnehmen, weil unser<br />

Körper ein paar dieser mehrfach ungesättigten<br />

Fettsäuren nicht selbst herstellen<br />

kann. Sie sind, im wahrsten Sinn des Wortes,<br />

essenziell, das heißt, sie müssen über die<br />

Nahrung aufgenommen werden.<br />

SURF’N’TURF<br />

Konkret stehen drei Omega-3-Fettsäuren<br />

im Zentrum des Interesses: die kurzkettige<br />

Alpha-Linolensäure (ALA) sowie die beiden<br />

langkettigen Fettsäuren Eicosapentaensäure<br />

(EPA) und Docosahexaensäure (DHA).<br />

ALA kommt in pflanzlichen Nahrungsmitteln<br />

wie Walnüssen, Leinöl und Rapsöl vor<br />

und kann vom menschlichen Körper in EPA<br />

und DHA umgewandelt werden – wenn<br />

auch nur in eher kleinem Maßstab. Die<br />

langkettigen Omega-3-Fettsäuren sind aber<br />

sowieso auch in fettreichen Meeresfischen<br />

wie Lachs, Thunfisch, Hering, Makrele<br />

<<br />

134 falstaff jun <strong>2021</strong>


DASS DER MENSCH OMEGA-3-FETTSÄUREN BRAUCHT, IST<br />

ERWIESEN. GERADE AM ANFANG DES LEBENS. AUCH DIE<br />

POSITIVE WIRKUNG AUF DIE BLUTFETTE IST BELEGBAR.<br />

UMSO BESSER, DASS SICH OMEGA-3-FETTSÄUREN IN WEIT<br />

MEHR NAHRUNGSMITTELN IN AUSREICHENDER MENGE<br />

FINDEN ALS MAN GEMEINHIN DENKT.<br />

und Sardine sowie in etwas geringerem<br />

Umfang in Meeresfrüchten und Krustentieren<br />

enthalten, etwa in Miesmuscheln, Austern,<br />

Langusten und Garnelen. Zudem enthalten<br />

auch Algen die genannten Fettsäuren.<br />

Eine weitere interessante und oft unterschätzte<br />

Quelle für Omega-3-Fettsäuren ist<br />

zudem Fleisch. Es enthält nicht nur gesättigte,<br />

sondern auch beachtliche Mengen an<br />

mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Rund<br />

die Hälfte der aufgenommenen Omega-<br />

3-Fettsäuren beziehen Menschen in Australien<br />

Schätzungen zufolge aus Fleisch, vor<br />

allem Rindfleisch. Dabei wirken sich Biound<br />

Weidehaltung positiv aus, weil die Rinder<br />

mehr Gras, Heu und Leguminosen wie<br />

Klee zu fressen bekommen. Das kommt<br />

ihrem Stoffwechsel entgegen und führt zur<br />

besseren Fettsäure-Zusammensetzung.<br />

EINE HERZENSANGELEGENHEIT<br />

Die verschiedenen Fettsäuren sind auch für<br />

unseren Organismus relevant. So ist DHA<br />

für die Gehirnentwicklung beim Ungeborenen<br />

und in den ersten zwei Lebensjahren<br />

wichtig. Bei Kindern mit ADHS zeigen<br />

Omega-3-Fettsäuren – entgegen entsprechenden<br />

Annahmen – jedoch keinen Nutzen.<br />

Auch für einen Effekt bei Depressionen<br />

liegen keine harten Belege vor.<br />

Ihren Nimbus haben die langkettigen<br />

Omega-3-Fettsäuren aber ohnehin vor<br />

allem deswegen, weil sie schon seit langer<br />

Zeit als wirksame Waffe gegen koronare<br />

Herzkrankheiten im Gespräch sind. Der<br />

aktuellen Datenlage zufolge verbessern sie<br />

das Blutfettprofil, indem DHA und EPA<br />

den Triglyceridspiegel senken und ALA das<br />

»böse« Cholesterin (LDL). Wahrscheinlich<br />

reduziert ALA auch das Gesamtcholesterin<br />

und wahrscheinlich sind DHA und EPA in<br />

der Lage, Bluthochdruck zu verringern.<br />

MEHR IST NICHT IMMER BESSER<br />

Wenn es um die harten Endpunkte geht,<br />

erwiesen sich Extra-Portionen von Omega-<br />

3-Fettsäuren jedoch als kaum wirkungsvoll,<br />

wie vor gut drei Jahren eine große Meta-<br />

Analyse von randomisierten Interventionsstudien<br />

belegte: Sie reduzieren wahrscheinlich<br />

weder das Auftreten eines Schlaganfalls,<br />

noch senken sie das Risiko für einen<br />

Herzinfarkt oder jenes, frühzeitig zu sterben.<br />

Und sie beeinflussen wahrscheinlich<br />

auch nicht das Risiko für verschiedene<br />

Krebserkrankungen. Auch Menschen, die<br />

bereits einen Herzinfarkt hatten, profitieren<br />

nicht von mehr Omega-3-Fettsäuren. Denn<br />

zusätzliche Omega-3-Fettsäuren können<br />

wahrscheinlich nicht vor weiteren Herzinfarkten<br />

oder Schlaganfällen schützen. Das<br />

alles wäre von einer singulären Substanz<br />

auch recht viel verlangt. Ein zusätzlicher<br />

Konsum ist also nicht nötig und auch nicht<br />

notwendig. Denn die mittlere tägliche<br />

Zufuhr der langkettigen Omega-3-Fettsäuren<br />

liegt in Österreich bei Frauen bei 232<br />

Milligramm und bei Männern bei 288 Milligramm.<br />

Laut den Leitlinien der Deutschen<br />

Gesellschaft für Ernährung sind zur Fettzufuhr<br />

und Prävention ausgewählter ernährungsmitbedingter<br />

Krankheiten 250 Milligramm<br />

EPA und DHA empfohlen. <<br />

Weitere Food-Facts<br />

aus der Welt der Wissenschaft:<br />

falstaff.com/science<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

135


KÜCHENZETTEL<br />

Gourmet-Autor<br />

SEVERIN CORTI<br />

DER TANZ<br />

DER GARNELEN<br />

Drunken Prawns ist ein Klassiker der Hongkong-Küche,<br />

der ganz einfach zu machen ist und toll schmeckt –<br />

aber eine ziemlich dunkle Geschichte hat.<br />

A<br />

ch herrje, schon wieder so<br />

ein Text, der wütende Reaktionen<br />

hervorrufen wird.<br />

Dabei ist das aktuelle<br />

Rezept eines, das sich die<br />

meisten Leser wohl noch so gern gefallen<br />

lassen – die knackigen und grätenfreien<br />

Garnelen gelten den Österreichern schließlich<br />

als bevorzugte Delikatesse aus dem<br />

Meer. Dass ihre Zucht in Südostasien (wo<br />

fast alle hierzulande verkauften Tiere herstammen)<br />

ein schmutziges, für die Umwelt<br />

nachhaltig verheerendes Business sein kann,<br />

steht auf einem anderen Blatt. Wildgarnelen<br />

aus nachhaltigem Fang kosten zwar mehr,<br />

sie schmecken aber auch unvergleichlich<br />

viel besser. Eine Alternative sind auch Bio-<br />

Zuchtgarnelen.<br />

Gar nicht harmlos ist aber die Idee, die<br />

hinter dem Rezept steht. Sie stellt dar, wie<br />

in vielen Regionen Ostasiens mit Tieren<br />

umgegangen wird, die für die Küche<br />

bestimmt sind. Während in unseren Breiten<br />

die Allgegenwart des Todes, die mit dem<br />

Konsum von Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten<br />

einhergeht, nach Kräften unter den<br />

Teppich gekehrt wird und Wegschauen als<br />

Vorbedingung für einen »gesunden Appetit«<br />

gilt, haben sie in China keine Scheu,<br />

der Wahrheit ins Antlitz zu blicken. Im<br />

Gegenteil: Ein chinesischer Markt wird<br />

dem westlichen Besucher auf den ersten<br />

Blick oft wie eine Tierhandlung erscheinen.<br />

Von Schweinen und Ferkeln über Enten<br />

und Hühner bis zu Fischen und Meeres-<br />

früchten wird das, was als qualitätsvolles<br />

Lebensmittel gilt, vorzugsweise lebendig<br />

dargeboten – und auf Wunsch vor Ort<br />

geschlachtet, gerupft, ausgenommen. Hat<br />

den erheblichen Vorteil, dass man dem Tier<br />

schon vorab ansieht, ob es aus guter, pfleglicher<br />

Haltung stammt. Und, wie wir seit<br />

mindestens einem Jahr wissen, den Nachteil,<br />

dass Viren auf diese Art wohl viel leichter<br />

von einer Spezies auf eine andere überspringen<br />

können – mit bekannt fatalen<br />

Konsequenzen.<br />

Bei den »betrunkenen Garnelen« geht es<br />

aber noch einmal um etwas anderes: Das<br />

südchinesische Originalrezept verlangt nicht<br />

nur, dass die Garnelen lebendig in Reiswein<br />

mariniert werden, die benebelten Krustentiere<br />

werden danach in die heiße Pfanne<br />

geworfen, auf dass sie ebenda ein<br />

»beschwingtes Tänzchen« hinlegen, wie es<br />

auf einer kantonesischen Website heißt. Man<br />

kann nur hoffen, dass die Wirbellosen durch<br />

den Alkohol so weggetreten sind, dass sie<br />

nicht mitbekommen, wie ihnen da geschieht.<br />

Abschließend noch zwei Einkaufstipps:<br />

Der dichte Krustentiergeschmack, den wir<br />

bei Garnelen so lieben, kommt unvergleichlich<br />

besser heraus, wenn die Tierchen mitsamt<br />

Panzer und Kopf gebraten werden.<br />

Und: beim Einkauf darauf achten, dass sie<br />

aus Salzwasserzucht stammen oder, noch<br />

besser, aus Wildfang. Garnelen aus Süßwasserzucht<br />

(»freshwater«) sind zwar deutlich<br />

günstiger, im Geschmack aber entscheidend<br />

weniger attraktiv.<br />

DRUNKEN PRAWNS<br />

wie in Hongkong<br />

(für 4 Personen)<br />

ZUTATEN<br />

24 mittelgroße Tigerprawns mit Kopf (aufgetaut)<br />

1 daumengroßes Stück Ingwer<br />

2 Knoblauchzehen<br />

10–12 getrocknete, kleine Chilischoten (Bird’s Eye)<br />

600 ml Mijiu (chinesischer Reiswein, aus dem<br />

Asia-Laden)<br />

1 EL Zucker<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

Pflanzenöl zum Braten<br />

1 Bund Koriander<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Garnelen mit einem scharfen Messer entlang<br />

des Rückens so einritzen, dass der Darm (sieht<br />

wie eine dunkle Ader aus) freiliegt. Unter fließendem<br />

Wasser säubern, abtropfen lassen und<br />

die Garnelen für 30 Minuten in einer Schüssel<br />

mit dem Reiswein marinieren.<br />

– Ingwer schälen – die braune Haut lässt sich<br />

besonders sparsam mittels eines Teelöffels<br />

abschaben –, Knoblauch schälen und beides<br />

möglichst fein hacken.<br />

– Etwas Öl in einem Wok erhitzen, Ingwer und<br />

Knoblauch bei milder Hitze anrösten. Garnelen<br />

aus der Marinade heben, Hitze auf das Maximum<br />

erhöhen und die Krustentiere samt Chilis<br />

zugeben. Gut eine Minute bei größter Hitze<br />

und mehrmaligem Umrühren braten, dann<br />

Reiswein zugeben und, wenn die Küchensituation<br />

es erlaubt, kurz flambieren. Für eine Minute<br />

stark kochen lassen, mit Salz, Zucker und<br />

Pfeffer würzen. Brennheiß und mit Koriander<br />

bestreut servieren.<br />

Fotos: Johannes Kernmayer, Lena Staal<br />

136 falstaff jun <strong>2021</strong>


FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />

Gewürztraminer Les Pucelles 2018,<br />

Meyer, Elsass<br />

So funky kann Gewürztraminer sein, wenn<br />

er von einem Meister des Natural Wine<br />

wie Patrick Meyer stammt! Ein Feuerwerk<br />

exotischer Aromen, wie gemacht für<br />

asiatische Küche. weinskandal.at, € 20,–<br />

viniculture.de (2019), € 19,90<br />

Gesammelte Rezepttipps<br />

von Severin Corti unter<br />

falstaff.com/corti<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

137


gourmet / COSTAS SPILIADIS<br />

Alle Teile der Serie unter<br />

falstaff.com/sterne-millionaere<br />

SERIE<br />

DIE<br />

RESTAUR ANT-<br />

MILLIONÄRE<br />

TEIL 13<br />

ESTIATORIO<br />

MILOS<br />

STEINREICH<br />

MIT FISCH<br />

Der gebürtige Grieche Costas Spiliadis eröffnete im Jahr 1979 sein erstes<br />

Fischrestaurant in Montreal – doch kaum jemand hätte damals auf ihn<br />

und seine Idee gesetzt. Heute besitzt Spiliadis ein Gastronomie-Imperium<br />

mit mehr als einem halben Dutzend Lokalen in der ganzen Welt.<br />

TEXT HERBERT HACKER<br />

W<br />

er viel in der Welt<br />

herumkommt und<br />

gute Fischrestaurants<br />

liebt, der kennt ihn<br />

beinahe zwangsläufig:<br />

Costas Spiliadis. Seine Lokale heißen<br />

allesamt »Estiatorio Milos« und sind über<br />

die ganze Welt verstreut – man findet sie<br />

u.a. in Montreal, Athen, Las Vegas, Miami,<br />

London und gleich zweimal in New York.<br />

Die Karriere von Costas Spiliadis, 73,<br />

entspricht dem klassischen Klischee des<br />

Tellerwäschers, der es zum Millionär<br />

gebracht hat. Um genauer zu sein: Es ist die<br />

Geschichte eines Mannes, der als Sohn eines<br />

pensionierten Militärrichters ohne Geld<br />

nach New York auswanderte, um dort zu<br />

studieren. Etwas später übersiedelte er nach<br />

Kanada, wo er sein erstes »Estiatorio<br />

Milos« eröffnete – der Grundstein eines<br />

heute weltweit verzweigten Gastronomie-<br />

Imperiums.<br />

Costas Spiliadis stammt aus der griechischen<br />

Hafenstadt Patras. Als er im Alter von<br />

»Milos«-Spezialität: Hauchdünn geschnittene<br />

und frittierte Auberginen und Zucchini, serviert<br />

mit paniertem Feta und Tsatsiki.<br />

19 Jahren in New York ankam, hatte er nur<br />

zwei Koffer mit Kleidung und Büchern bei<br />

sich. Heute sagt er: »Ich war damals<br />

verängstigt, nervös und total eingeschüchtert.«<br />

Der junge Grieche wohnte zunächst in<br />

einem kleinen Zimmer in Manhattan – um<br />

dort ans Fenster zu gelangen, musste er<br />

über sein Bett klettern. Spiliadis war mehr<br />

oder weniger mittellos und kochte für sich<br />

selbst – mit Vorliebe Hühnerhälse, denn die<br />

kosteten nur 15 Cent das Kilo.<br />

Spiliadis studierte damals Soziologie an<br />

der University of Maryland, doch nach vier<br />

Jahren gab er auf und verließ New York<br />

– da er an politischen Aktivitäten teilgenommen<br />

hatte, bekam Spiliadis Probleme<br />

mit seinem Studentenvisum. Deshalb<br />

übersiedelte er 1971 schließlich nach<br />

Montreal. An Kanada faszinierte ihn die<br />

liberale und weltoffene Atmosphäre, als<br />

griechischer Einwanderer wurde er dort<br />

mehr geschätzt als in den USA. Er studier te<br />

noch einige Zeit weiter und half<br />

<<br />

Fotos: Tim Atkins. Sabin Orr<br />

138 falstaff jun <strong>2021</strong>


Von der griechischen<br />

Hafenstadt Patras aus<br />

eroberte er mit simplem<br />

Seafood die Kulinarik-Welt:<br />

Costas Spiliadis, Herr über die<br />

»Estiatorio Milos«-Lokale.<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

139


gourmet / COSTAS SPILIADIS<br />

Ob wie hier in<br />

New York oder in<br />

einem der anderen »Milos«-<br />

Restaurants, immer gilt:<br />

What you see is what you get<br />

– jeder Gast kann sich<br />

»seinen« Fisch oder »sein«<br />

Seafood selbst aussuchen.<br />

<<br />

nebenbei bei der Gründung von »Radio<br />

Center-Ville« mit, einem lokalen Sender, bei<br />

dem er eine tägliche Show mit Nachrichten,<br />

Interviews und kulturellen Informationen<br />

für Griechen im Ausland moderierte.<br />

Schließlich entschloss er sich, in Montreal<br />

ein Restaurant aufzmachen – wovon ihm<br />

viele Bekannte allerdings abgeraten hatten,<br />

denn Spiliadis konnte damals kein bisschen<br />

kochen. Zusammen mit einem Tellerwäscher<br />

stellte er sich dennoch an den Herd.<br />

»Um zu beweisen, dass die griechische<br />

Küche und Kultur nicht so schlecht sind,<br />

wie alle dachten«, sagte er vor Jahren in<br />

einem Interview mit der New York Times.<br />

Das erste »Estiatorio Milos« war ein<br />

einfaches Lokal mit einfachen Fischgerichten.<br />

Mit Haute Cuisine hatte Spiliadis<br />

damals rein gar nichts am Hut – und das ist<br />

KAUM ZU GLAUBEN,<br />

ABER WAHR: ALS<br />

COSTAS SPILIADIS SEIN<br />

ERSTES RESTAURANT<br />

ERÖFFNETE, KONNTE<br />

ER NOCH NICHT EINMAL<br />

RICHTIG KOCHEN.<br />

Frisches Sashimi auf Eis: Bei Costas Spiliadis<br />

isst das Auge immer mit – entsprechend<br />

werden die Köstlichkeiten angerichtet.<br />

auch heute noch so. Von kulinarischen<br />

Moden wie der Molekularküche oder der<br />

neuen, innovativen, kalifornischen Küche<br />

hat Spiliadis nie etwas gehalten, er ignorierte<br />

sie einfach. Das Kochen brachten ihm<br />

Freunde bei, manchmal rief er auch seine<br />

Mutter in Griechenland wegen eines<br />

Rezeptes an. Ihm ging es immer um das<br />

Authentische, um akribisch zubereitete<br />

Gerichte auf Basis der griechischen Küche.<br />

Sein Motto lautete damals genauso wie<br />

heute: Der Geschmack entsteht nicht im<br />

Kopf, sondern im Mund.<br />

EINFACHHEIT IN PERFEKTION<br />

Diesem Erfolgsrezept blieb er bis heute treu.<br />

Spiliadis’ Restaurants heißen nicht nur alle<br />

»Milos«, sie bieten auch – egal, ob in New<br />

York, Athen oder London – ein mehr oder<br />

weniger einheitliches Angebot: exzellente<br />

Meeresfrüchte, auf Eis präsentiert, aus<br />

denen sich jeder Gast selbst aussuchen kann,<br />

was für ihn zubereitet werden soll. Die<br />

maritimen Delikatessen, darunter auch ganz<br />

seltene Fische und Muscheln, werden nicht<br />

einfach irgendwie zubereitet – es muss<br />

perfekt sein, reduziert auf den wesentlichen<br />

Geschmack des Produkts. Darüber wacht<br />

Spiliadis wie ein Besessener. Sein chronischer<br />

Hang zur Perfektion umfasst alles, was er<br />

Fotos: Getty Images, mauritius images / Alamy / James Newton-VIEW, Tim Atkins, Adrien Wiliams<br />

140 falstaff jun <strong>2021</strong>


Das »Estiatorio Milos« in Montreal<br />

war das erste Lokal von Costas<br />

Spiliadis (links). Ob Lachs-Tatar,<br />

Austern, Muscheln oder<br />

Meeresschnecken: Es geht immer<br />

um den authentischen Geschmack.<br />

ESSEN BEI »MILOS«<br />

Das Fisch-Imperium<br />

des Costas Spiliadis<br />

(estiatoriomilos.com)<br />

ESTIATORIO MILOS, MONTREAL<br />

Die Keimzelle des Milos-Imperiums, bereits<br />

im Jahr 1979 eröffnet und bis heute ein Fixpunkt<br />

für Fischliebhaber in Montreal.<br />

5357 ave. du Parc, Montreal, Kanada<br />

ESTIATORIO MILOS, NEW YORK<br />

1997 als erstes Restaurant in den USA<br />

eröffnet, unmittelbar am Südende des<br />

Central Park gelegen.<br />

125 West 55th Street, New York, NY<br />

sieht, schmeckt oder<br />

besitzt. Davon kann<br />

auch Sohn George, der in<br />

der Milos-Gruppe eine<br />

leitende Funktion hat, ein Lied<br />

singen. Es sei nicht einfach, für seinen<br />

Vater zu arbeiten, versichert George<br />

Spiliadis immer wieder, man nehme nur das<br />

Beispiel mit den Blumen. Der Senior will,<br />

dass in all seinen Lokalen ein riesiger<br />

Blumenstrauß weithin sichtbar aufgestellt<br />

wird. Die Blumen müssen perfekt arrangiert<br />

sein – und das ist teuer, sagt der Sohn:<br />

»1000 Dollar pro Blumenstrauß, 52<br />

Wochen im Jahr. Wissen Sie, wie viele<br />

Garnelen wir verkaufen müssen, um alleine<br />

die Blumen zu bezahlen?«<br />

»Für das, was ich meinen Gästen in Rechnung<br />

stelle, erwarten die Leute Perfektion«,<br />

meint dazu der Senior. »Ich habe nichts<br />

anderes, bin kein Sternekoch. Die Leute<br />

beurteilen mich nach ihrer Erfahrung.«<br />

Mit dieser Einstellung gelang dem<br />

manischen Qualitätsfanatiker nicht zuletzt<br />

auch eine sagenhafte Expansion. Nachdem<br />

sich sein erstes Lokal in Montreal im Laufe<br />

der Jahre zu einem der besten Fischrestaurants<br />

Kanadas entwickelt hatte, eröffnete<br />

Costas Spiliadis in den Jahren danach ein<br />

»Estiatorio Milos« nach dem anderen. 1997<br />

startete Spiliadis in<br />

New York City, das<br />

Lokal wurde schon nach<br />

kürzester Zeit von der New<br />

Yorker Society in Beschlag<br />

genommen. 20<strong>04</strong> eröffnete er in Athen im<br />

Rahmen der Olympischen Spiele sein drittes<br />

»Milos«. Es folgten Restaurants unter<br />

anderem in Las Vegas, Miami, London und<br />

Los Cabos in Mexiko. Alle präsentieren<br />

griechische Produkte, Küche und Stil auf<br />

üppige und extravagante Weise. 2019 wurde<br />

in New York am Hudson Yards das zweite<br />

»Milos« eröffnet. Ein Gastronomie-Imperium<br />

mit Ablegern in aller Welt war entstanden.<br />

GASTRO-BOTSCHAFTER<br />

In den amerikanischen Medien wird Costas<br />

Spiliadis gerne als der Mann bezeichnet,<br />

»der wie kein zweiter die Bedeutung des<br />

griechischen Essens weltweit verändert<br />

hat«. David McMillan, selbst gefeierter<br />

Gastronom aus Montreal und Freund des<br />

griechischen Lokal-Multis, bringt es auf<br />

den Punkt, wenn er sagt: »Vor Milos war<br />

ein griechisches Restaurant nicht mehr als<br />

ein Ort, an dem ein paar Leute mit<br />

Papiertüten vor einem Fleischspieß standen.<br />

Dank Costas Spiliadis ist das jetzt ein<br />

bisschen anders.«<br />

<<br />

ESTIATORIO MILOS, ATHEN<br />

20<strong>04</strong> im Zentrum von Athen eröffnet –<br />

im Umfeld der Olympischen Spiele.<br />

46, Leof. Vasilissis Sofias, Athen<br />

ESTIATORIO MILOS, LAS VEGAS<br />

Im gigantischen Hotel-Komplex des<br />

Venetian gelegen.<br />

3355 S Las Vegas Blvd.<br />

Las Vegas, NV 89109<br />

ESTIATORIO MILOS, MIAMI<br />

Gilt als bestes Fischrestaurant in Miami.<br />

30 1st Street, Miami, Florida<br />

ESTIATORIO MILOS, LONDON<br />

Seit 2015 eine Institution – im Herzen der<br />

Metropole gelegen.<br />

1 Regent Street St. James, SW1Y 4NR<br />

UK, London<br />

ESTIATORIO MILOS, HUDSON YARDS<br />

Erst 2019 im hippen Stadtentwicklungsgebiet<br />

Hudson Yards im Westen von<br />

Manhattan eröffnet.<br />

20 Hudson Yards, 5. Stock, New York<br />

ESTIATORIO MILOS, LOS CABOS<br />

Im schicken Four Seasons Resort nahe dem<br />

mexikanischen Ferienparadies Cabo San<br />

Lucas gelegen.<br />

Costa Palmas San José del Cabo<br />

23570 La Ribera, Mexiko<br />

fourseasons.com/loscabos<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

141


gourmet / ESSAY<br />

KRAKEN<br />

ZUM KUSCHELN<br />

Seit jeher übt die Unterwasserwelt auf uns Menschen eine unvergleichliche<br />

Faszination aus. Diese wird umso größer, je mehr sich der Mensch die<br />

Möglichkeiten verschafft, dort zu Gast zu sein. Fest steht damit aber auch:<br />

Wir unterschätzen die Unterwasser-Mitbewohner unseres Planeten jetzt<br />

vielleicht noch mehr als zu Zeiten, in denen sie uns ein Rätsel sein mussten.<br />

Alles Leben, so viel steht fest,<br />

kommt aus dem Meer.<br />

Zugleich birgt dieses Urelement<br />

des Daseins bis heute<br />

unzählige ungelöste Mysterien,<br />

vor allem, weil die Erkundung dieses<br />

Ökosystems und seiner Bewohner mit<br />

großen Schwierigkeiten verbunden ist.<br />

Lange Zeit galt deshalb das maritime<br />

Leben als die große Unbekannte, eine<br />

geheimnisvolle, exotische Sphäre, die nicht<br />

nur Nahrung barg, sondern in der auch<br />

Schrecken und Gefahren schlummerten,<br />

bedrohliche Monster, die den Seefahrern<br />

nach dem Leben trachteten. An Land kam<br />

die Wissenschaft der Evolution immer mehr<br />

auf die Schliche, die Tiefe und Weite der<br />

Ozeane blieb für die Forschung hingegen<br />

ein Enigma: eine schweigende Welt, der<br />

keinerlei Informationen zu entlocken<br />

waren. Das änderte sich erst langsam durch<br />

technische Hilfsmittel, die es den Menschen<br />

erlaubten, für eine gewisse Zeit in das<br />

große Unbekannte vorzudringen. Seitdem<br />

kommen die Wissenschaftler nicht mehr<br />

aus dem Staunen heraus.<br />

KLUGHEIT IM VERBORGENEN<br />

Hatten Meeresbewohner zuvor als kalte,<br />

gedankenlose und nur von Instinkten geleitete<br />

Lebewesen gegolten, so stellte sich allmählich<br />

heraus: Sie spüren Schmerzen, verfügen<br />

über ein Gedächtnis, kommunizieren<br />

auf vielfältige Art miteinander und zeigen<br />

ein zum Teil ausgeprägtes Sozialverhalten.<br />

Sie können Laute von sich geben, und sie<br />

können hören. Das bewies der österreichische<br />

Verhaltensforscher und spätere Nobelpreisträger<br />

Karl von Frisch, der seinem<br />

142 falstaff jun <strong>2021</strong>


JOACHIM RIEDL<br />

ist Journalist,<br />

Schrift steller und<br />

Ausstellungsgestalter.<br />

Bis 2020 leitete er<br />

das Wiener Büro und<br />

die Österreich-Seiten<br />

der Wochenzeitung<br />

DIE ZEIT.<br />

Illustration: Gina Mueller<br />

blinden Wels Xaverl beibrachte, auf Pfeifsignale<br />

zu reagieren. Der US-ame rikanische<br />

Verhaltensforscher Jonathan Balcombe<br />

behauptet sogar, viele Arten in den Ozeanen<br />

kämen mit ihrer Intelligenz Primaten nahe,<br />

den nächsten Verwandten der Menschen.<br />

Diese Erkenntnisse bringen allerdings<br />

auch ein ethisches Problem mit sich, das<br />

den gewohnten Umgang mit der maritimen<br />

Bevölkerung infrage stellt. Tierschutzgesetze<br />

müssten angesichts der achtlosen Art, mit<br />

der die Meere ausgebeutet werden, auch für<br />

Fische und Krustentiere gelten. Bis sich<br />

diese Einsicht durchgesetzt hat, dürfte es<br />

indes noch dauern. Es fehlt einfach an<br />

Wissen, das veranschaulicht, wie hoch<br />

entwickelt die Meeresbewohner sind.<br />

DER KUSS DES OKTOPUS<br />

Für die Psychologin Sy Montgomery<br />

begann alles im Aquarium von Boston.<br />

Dort lernte sie einen pazifischen Riesenkraken<br />

kennen, der sie faszinierte. Kaum hatte<br />

sie ihre Hände ins Wasser getaucht, da<br />

umfasste er sie mit mehreren Armen und<br />

unzähligen Saugnäpfen: »Sein Saugen ist<br />

sanft, aber nachdrücklich, und es fühlt sich<br />

an wie der Kuss eines Unbekannten«,<br />

schwärmte sie. Es war der Ausgangspunkt<br />

einer mehrjährigen Erkundungsreise.<br />

In ihrem Bestseller »Rendezvous mit<br />

einem Oktopus« begegnet man Gestalten<br />

mit Namen wie Athena oder Octavia, auf<br />

deren acht Armen die Haut in Sekundenschnelle<br />

farbig aufflackert, so wie auf<br />

menschlichen Gesichtern die Mimik. Es<br />

sind Einzelgänger mit einer ungewöhnlichen<br />

Physis – drei Herzen schlagen in ihren<br />

Körpern, ihre Gehirne sind walnussgroß,<br />

UNTER WASSER<br />

FINDET SEIT JAHR-<br />

MILLIONEN EIN<br />

»UNABHÄNGIGES<br />

EXPERIMENT DER<br />

EVOLUTION« STATT.<br />

sie besitzen rund 300 Millionen Neuronen.<br />

Die meisten davon befinden sich allerdings<br />

nicht im Hirn, sondern an den Armen, mit<br />

denen der Oktopus zärtlich sein kann oder<br />

kräftig zupackend. Er kann blitzschnell seine<br />

Farbe wechseln und reagiert sehr sensibel<br />

auf Veränderung. Viele Leserinnen und<br />

Leser verstanden die Faszination der Autorin.<br />

Sy Montgomery erzählt, viele hätten ihr<br />

versichert, nach der Lektüre ihres Buches<br />

nie mehr Oktopus verzehrt zu haben.<br />

Der australische Krakenforscher Peter<br />

Godfrey-Smith spricht in diesem Zusammenhang<br />

von einem »unabhängigen Experiment<br />

der Evolution«. Diese habe sich nicht<br />

geradlinig von den Seetieren zu den Menschen<br />

vollzogen, sondern sei eigenständige<br />

Wege gegangen, welche die unterschiedli­<br />

chen Meerestiere – man schätzt sie auf nahezu<br />

33.000 Arten – an ihr Element anpassten<br />

und perfektionierten. Das macht es auch so<br />

schwierig nachzuvollziehen, wie Leben unter<br />

Wasser funktioniert. Es folgt einfach einer<br />

anderen Logik als jenes der Säugetiere.<br />

WER IST HIER DAS MONSTER?<br />

Das gilt auch für Haie, die keineswegs die<br />

gefräßigen Monster sind, als die sie oft<br />

noch gelten. Die bedrohten Raubfische seien,<br />

sagt der deutsche Haiforscher Thomas<br />

Peschak, »viel klüger als Katzen«. Bei<br />

Experimenten mit Futterautomaten würden<br />

sie etwa viel schneller herausfinden, welche<br />

Tasten sie mit ihrer Schnauze drücken<br />

müssen, um einen Happen zu erhaschen.<br />

Einen Sonderplatz nehmen die Meeressäuger<br />

Delfine ein. Ihr ausgeprägtes<br />

Kommunikationsverhalten wird bereits seit<br />

geraumer Zeit erkundet. Manche Forscher<br />

sind überzeugt, dass es sich bei ihrem Klicken,<br />

Pfeifen und Schnattern um eine eigene<br />

Sprache handeln müsse. Die lernfähigen<br />

Tiere suchen auch die Nähe zu Menschen –<br />

und dienen zur Therapie. Im israelischen<br />

Eilat werden Delfine in einer wissenschaftlichen<br />

Station etwa auch eingesetzt, um Kontakt<br />

zu autistischen Kindern aufzunehmen.<br />

Da kann man beobachten, wie am frühen<br />

Morgen ein kleiner Junge am Strand sitzt<br />

und auf das Wasser hinausblickt. Plötzlich<br />

taucht aus den Fluten »sein« Delfin auf –<br />

immer dasselbe Tier, das sich aufrichtet und<br />

dem Buben zuschnattert. Und der streckt<br />

seine Finger Richtung Meer und tut, wozu<br />

ihn Menschen niemals bewegen können –<br />

er beginnt, seinem tierischen Besucher<br />

Kosenamen zuzurufen.<br />

<<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

143


gourmet / ERNEST HEMINGWAY<br />

NEUE SERIE<br />

Teil 4<br />

»DAS MEER IST DER<br />

LETZTE FREIE ORT<br />

AUF DER WELT«<br />

Das Dasein mit allen Sinnen auszukosten und zu beschreiben, war<br />

Lebensinhalt des ebenso begeisterten wie trinkfesten Fischers, Jägers und<br />

selbst ernannten »kulinarischen Abenteurers« Ernest Hemingway.<br />

TEXT JUDITH HECHT<br />

1952<br />

strafte Ernest Hemingway seine Kritiker<br />

Lügen. Die hatten ihn längst abgeschrieben:<br />

Der Amerikaner habe nichts mehr zu<br />

sagen, so ihr Urteil, sein exzessiver Lebensstil<br />

fordere eben seinen Tribut.<br />

Doch dann erschien »Der alte Mann und<br />

das Meer« – und diese Novelle wurde ein<br />

durchschlagender Erfolg. Sie verkaufte sich<br />

besser als alle anderen Bücher zusammen,<br />

die Hemingway bis dahin geschrieben<br />

hatte. Die Geschichte des kubanischen<br />

Fischers Santiago, der den Fang seines<br />

Lebens macht und ihn wieder ans Meer<br />

verliert, berührte die Menschen tief. Aufgeben<br />

ist für diesen alten Mann keine Option,<br />

seien die Bedingungen auch noch so<br />

widrig. »A man can be destroyed but not<br />

defeated«, so Hemingways Botschaft. Sein<br />

Publikum nickte anerkennend, schließlich<br />

hatte er damit selbst gezeigt, dass auch er<br />

wieder aufstehen konnte. Zwei Jahre später<br />

erhielt er dafür den Literaturnobelpreis.<br />

»Der alte Mann und das Meer« spielt in<br />

Hemingways Wahlheimat Kuba. Dorthin<br />

hatte es den Abenteurer 1939 mit seiner<br />

dritten Frau verschlagen, um nach vielen<br />

Wanderjahren zur Ruhe zu kommen. Ein<br />

Plan, der allerdings so gar nicht zu ihm<br />

passte. Denn Hemingway war ein Abenteurer,<br />

den jede Form von Alltag langweilte.<br />

Feinschmecker war er außerdem: In seinen<br />

Texten wimmelt es von Episoden übers<br />

Essen und Trinken. Ob am Lagerfeuer in<br />

den Wäldern von Illinois, auf Safari in<br />

Tansania, auf seinem Fischerboot oder<br />

<<br />

Foto: Getty Images<br />

144 falstaff jun <strong>2021</strong>


Alle Teile der Serie unter<br />

falstaff.com/kunst-kulinarik<br />

Hemingway in seinem<br />

Element: am Beginn seiner<br />

kubanischen Jahre, beim<br />

Fischen mit Freunden<br />

auf seiner Jacht.<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

145


gourmet / ERNEST HEMINGWAY<br />

Die von Hemingways Skipper Gregorio Fuentes<br />

zubereitete Dorade (Rezept unten) überzeugte<br />

sogar den legendären Hotelier Charles Ritz.<br />

Doradenfilet à la<br />

Gregorio Fuentes<br />

(für 4–5 Personen)<br />

ZUTATEN<br />

1 Kilo Filet von der Dorade, gut 1 cm dick<br />

Saft von 2 Limonen<br />

Salz<br />

frisch gemahlener Pfeffer<br />

Olivenöl zum Braten<br />

1 zerstoßene Knoblauchzehe<br />

2 grüne Paprikaschoten<br />

¼ kg Spargel, in sehr feine Würfel geschnitten<br />

1 ½ Tassen Fischfond<br />

½ Tasse frisch gehackte Petersilie<br />

¼ Tasse Rosinen<br />

¼ Tasse Kapern<br />

1 ½ Tassen trockener Weißwein<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Filets in dem mit Salz und Pfeffer<br />

abgeschmeckten Limonensaft mindestens<br />

eine Stunde marinieren.<br />

– Das Olivenöl in einer großen Pfanne<br />

erhitzen. Knoblauch, Paprikaschoten und<br />

Spargel einige Minuten anbraten. Den<br />

Fischfond dazugeben und zusammen mit<br />

Petersilie, Rosinen und Kapern zugedeckt<br />

10 Minuten köcheln lassen.<br />

– Den trockenen Weißwein und die Filets<br />

dazugeben und zugedeckt etwa 5 bis 8<br />

Minuten köcheln lassen, jedenfalls aber<br />

so lange, bis die Filets gar sind.<br />

<<br />

in Paris, Madrid und Havanna: Immer<br />

war ihm gutes Essen wichtig – begleitet<br />

von reichlich Alkohol in geselliger Runde.<br />

Das Faible für Kulinarik, aber auch seine<br />

Abenteuerlust und die Liebe zur Natur<br />

hatte Hemingways Vater dem Sohn mitgegeben.<br />

Ed Hemingway nahm Ernest von<br />

Kindesbeinen an zum Jagen und Angeln<br />

mit. Ed war auch begeisterter Koch und<br />

liebte es, selbst Erbeutetes am Lagerfeuer<br />

zuzubereiten. Selbst ein Dessert gehörte<br />

zum Menü unter freiem Himmel. Es galt<br />

die Devise: »Selbst ist der Mann – auch<br />

beim Kochen.«<br />

KULINARISCHER ABENTEURER<br />

In seinem Artikel »Zelten in freier Natur«<br />

ermutigte Hemingway seine männlichen<br />

Leser, sich kochtechnisch mehr zuzutrauen.<br />

MÄNNER SOLLTEN<br />

ÖFTER KOCHEN,<br />

BEFAND HEMINGWAY.<br />

JEDER MANN KÖNNE<br />

»EINEN MINDESTENS<br />

SO GUTEN PIE MACHEN<br />

WIE SEINE FRAU«.<br />

Jeder Mann könne »einen mindestens so<br />

guten Pie wie seine Frau machen. Für einen<br />

Pie braucht man lediglich anderthalb Tassen<br />

Mehl, einen halben Teelöffel Salz, eine<br />

halbe Tasse Schmalz und kaltes Wasser.<br />

Das macht den Pie so knusprig, dass Ihren<br />

Campingpartnern Freudentränen in die<br />

Augen treten werden.«<br />

Als Hemingway die Schule beendet hatte,<br />

drängten ihn seine Eltern, ein Studium zu<br />

beginnen. Er wollte jedoch nichts anderes<br />

als schreiben, und zwar über das, »was ich<br />

sehe und fühle, auf die beste und einfachste<br />

Art und Weise«. Als er für eine Tageszeitung<br />

als Reporter arbeiten konnte, zog der<br />

18-Jährige dafür nach Kansas City. Dort<br />

begeisterte ihn nicht zuletzt das kulinarische<br />

Angebot. Ein Auszug aus Hemingways<br />

Reportage »Die wilden kulinarischen<br />

Abenteuer eines Gourmets«: »In dieser Zeit<br />

erweiterte ich meine epikureischen Kenntnisse,<br />

indem ich mich durch die komplette<br />

Speisekarte eines Chinarestaurants aß. (…)<br />

Sie war fast sieben Seiten lang. Ich brauchte<br />

den ganzen Winter. Aber ich habe einige<br />

wundervolle Entdeckungen gemacht.«<br />

Seine gastronomische Neugier blieb<br />

Hemingway sein Leben lang erhalten. Und<br />

in Paris fand er perfekte Forschungsbedingungen<br />

vor. Mit seiner ersten Frau Hadley<br />

Richardson lebte er dort für sechs Jahre.<br />

Fotos: Shutterstock, Getty Images<br />

146 falstaff jun <strong>2021</strong>


Wie viele Künstler verbrachten die beiden<br />

ihre Tage im »Café de Flore«, dem »Café<br />

du Dôme«, dem »Café Les Deux Magots«<br />

oder der »Brasserie Lipp« – auch, um ihre<br />

Wohnung nicht heizen zu müssen. Denn<br />

Geld hatten sie wenig. Auf gehobenen<br />

Lebensstil verzichteten sie dennoch nicht:<br />

Ihre Haushälterin Marie Cocotte konnte<br />

vorzüglich kochen und servierte etwa<br />

»junge Radieschen und gute foie de veau<br />

mit Kartoffelpüree und Endiviensalat,<br />

danach Apfelkuchen« – Menüs, die sie sich<br />

auswärts nur leisten konnten, wenn Ernest<br />

auf das richtige Pferd gesetzt hatte: »An<br />

einem anderen Tag (…) hatten wir wieder<br />

Glück auf einer Rennbahn und gingen auf<br />

dem Heimweg zu ›Prunier‹ hinein und<br />

setzten uns an die Bar, nachdem wir uns<br />

draußen im Fenster all die deutlich mit<br />

Preisen versehenen Herrlichkeiten angesehen<br />

hatten. Wir aßen Austern und crabe<br />

mexicaine und tranken Sancerre dazu«,<br />

schrieb Hemingway später in »Paris – ein<br />

Fest fürs Leben«.<br />

Heimweh hatte Hemingway nicht, im<br />

Gegenteil. 1922 fuhr er mit seiner Frau<br />

nach Chamby in die Schweiz. Dort ließen<br />

sich die beiden in einem Chalet verwöhnen:<br />

EIN GUTER DRINK IST<br />

PFLICHT: IN SEINEM<br />

LEBEN HÄTTEN IHM<br />

»NUR WENIGE DINGE<br />

MEHR VERGNÜGEN<br />

BEREITET«, SCHRIEB<br />

HEMINGWAY SPÄTER.<br />

»Wir frühstücken im Bett und dann gibt’s<br />

noch zwei riesige Mahlzeiten. Wir zahlen<br />

für eine Mahlzeit wie Roastbeef, pürierter<br />

Blumenkohl, Bratkartoffeln, eine Suppe<br />

vorher und Blaubeeren mit Schlagsahne hinterher<br />

zwei Dollar am Tag … Wozu sollte<br />

man versuchen, in einem so scheußlichen<br />

Land wie Amerika zu leben, wenn es Paris<br />

und die Schweiz und Italien gibt?«<br />

Sechs Jahre später hatte Hemingway<br />

seine Meinung geändert. Mit seiner zweiten<br />

Ehefrau Pauline Pfeiffer zog er nach<br />

Florida. Doch ruhelos, wie er war, unternahm<br />

er laufend ausgedehnte Reisen nach<br />

Afrika, Kuba und Europa. Mit Spanien<br />

verband ihn eine besondere Liebe. Der<br />

<<br />

HEMINGWAYS<br />

BAR<br />

Ernest Hemingway trank Unmengen an<br />

Alkohol. Bei der Auswahl seiner Drinks war<br />

er allerdings sehr wählerisch, jedes Detail war<br />

ihm bei der Zubereitung wichtig. Er kreierte<br />

auch selbst Cocktails oder wandelte sie ab,<br />

damit sie seinen geschmacklichen Vorstellungen<br />

auch wirklich entsprachen.<br />

»PAPA DOBLE« – AUCH<br />

»HEMINGWAYS DAIQUIRI« GENANNT<br />

In seiner Lieblingsbar in Havanna, im<br />

»El Floridita«, trank Hemingway besonders<br />

gerne Daiquiri. Den damaligen Besitzer der<br />

Bar, Constantino Ribailagua, ließ Stammgast<br />

Hemingway alsbald wissen, dass er mehr Rum<br />

in seinem Drink wolle, Zucker in einem guten<br />

Daiquiri allerdings nichts zu suchen habe. Folgende<br />

Zutaten gehören seither zu dem »Papa<br />

Doble« genannten Hemingway-Daiquiri:<br />

10 cl weißer Rum, Saft von zwei Limetten,<br />

Saft einer halben Grapefruit, sechs Tropfen<br />

Maraschino, zerstoßenes Eis.<br />

Alle Zutaten kräftig in einem Shaker<br />

schütteln, bis das Gemisch eine<br />

schäumend-helle Farbe hat und sofort in<br />

einem eiskalten Kelchglas servieren.<br />

»Papa Hem« in Bronze: Seit 2003 ziert<br />

eine Statue des berühmtesten Stammgasts<br />

das »El Floridita« in Havanna, wo der<br />

»Hemingway Daiquiri« erfunden wurde.<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

147


gourmet / ERNEST HEMINGWAY<br />

GRENZGÄNGER<br />

HEMINGWAY<br />

Sich mit den Kräften der<br />

Natur zu messen, prägte<br />

Leben und Werk des Autors.<br />

<<br />

Stierkampf faszinierte Hemingway, und<br />

auch das Rahmenprogramm lag ihm, wie<br />

man in »Tod am Nachmittag« nachlesen<br />

kann: »Mariscos sind Krustentiere, die<br />

man im Café, während man Bier trinkt, vor<br />

oder nach dem Stierkampf isst; die besten<br />

sind percebes, eine Art Entenmuscheln mit<br />

einem schmackhaften Stiel von sehr zartem<br />

und köstlichem Geschmack«.<br />

1936 bekam sein unbändiger Freiheitsdrang<br />

einen neuen Schub. Hemingway<br />

kaufte eine zwölf Meter lange Motorjacht,<br />

denn »das Meer ist der letzte freie Ort auf<br />

der Welt«. Das Hochseefischen in kubanischen<br />

Gewässern wurde zu seiner großen<br />

Passion. Und auch auf hoher See legte er<br />

Wert auf beste Verköstigung. Dafür hatte<br />

Gregorio Fuentes zu sorgen. Er war Hemingways<br />

Skipper, der sich auch um die<br />

Ausstattung der »Ethyl-Abteilung« an<br />

Bord kümmerte. Und er war ein exzellenter<br />

Koch. Fuentes könne es mit jedem Küchenchef<br />

der Welt aufnehmen, war Hemingway<br />

überzeugt. Als der Hotelier Charlie Ritz<br />

ihn besuchte, schloss Hemingway die Wette<br />

ab, dass sein Skipper besseres Essen auf<br />

Auf hoher See, den Cocktail immer<br />

zur Hand: Hemingway und seine<br />

dritte Ehefrau, die Journalistin<br />

Martha Gellhorn, im Jahr 1941.<br />

den Tisch bringen könne als alle Köche im<br />

Pariser Hotel Ritz. Tatsächlich gelang es<br />

Fuentes, Ritz mit seiner Spaghetti-Kreation,<br />

Schwertfisch à la Pilar und Doradenfilet<br />

in Limonensauce zu überzeugen.<br />

Das Leben in Kuba behagte Hemingway<br />

auch zu Land. In den vielen Bars, vor allem<br />

dem »El Floridita« in Havanna, wurde er<br />

schnell zum gerne gesehenen Stammgast.<br />

»Ich trinke, seit ich fünfzehn bin, und nur<br />

wenige Dinge haben mir mehr Vergnügen<br />

bereitet«, schrieb er einmal seinem russischen<br />

Übersetzer Iwan Kaschkin.<br />

Dass der maßlose Alkoholkonsum irgendwann<br />

ernste Folgen für ihn haben<br />

würde, nahm der Autor in Kauf, an ärztliche<br />

Anordnungen hielt er sich nicht. Als<br />

sich sein Gesundheitszustand jedoch nachhaltig<br />

verschlechterte, kam er damit nicht<br />

zurecht. Depressionen und Angstzustände<br />

peinigten ihn und keine Behandlung konnte<br />

sein Leid lindern. Am 2. Juli 1961 setzte<br />

Hemingway seinem Leben in seinem Haus<br />

in Ketchum (Idaho) ein Ende. An seinem<br />

Buch »Paris – ein Fest fürs Leben« arbeitete<br />

er bis zu seinem letzten Tag.<br />

<<br />

Ernest Miller Hemingway wurde 1899 in Oak<br />

Park, Illinois, geboren. Die Begeisterung fürs<br />

Jagen und Fischen hatte er von seinem Vater<br />

Edmond. Von ihm lernte er, wie man in der<br />

Wildnis überlebt. Diese Zeit war für Hemingway<br />

prägend, er entwickelte eine tiefe Verbundenheit<br />

zur Natur. Sein Leben lang zog es ihn<br />

in die Berge, die Wälder, die Wüste, vor allem<br />

aber aufs Meer. Hemingway liebte die Gefahr<br />

und bis an sein Limit zu gehen, erst<br />

da fühlte er sich lebendig.<br />

An seine Grenzen gelangt auch der alte<br />

Fischer Santiago in Hemingways Erzählung<br />

»Der alte Mann und das Meer«. Den einst so<br />

erfolgreichen Santiago hat das Glück verlassen,<br />

doch er gibt nicht auf. Immer wieder<br />

fährt er aufs Meer, und tatsächlich beißt ein<br />

riesiger Fisch an. Zwei Tage lang kämpft er<br />

mit dem Marlin am Haken. Nachdem er ihn<br />

am dritten Tag töten konnte, ist er aber selbst<br />

zu schwach, um das Tier ins Boot zu hieven. Er<br />

beschließt, ihn an der Leine im Wasser hinter<br />

sich her zu ziehen. Doch als Santiago entkräftet<br />

das Land erreicht, ist von dem riesigen<br />

Fisch nichts mehr übrig als sein Skelett.<br />

Mit seiner Novelle gelang es Hemingway,<br />

eine lange Schaffenskrise zu beenden. Kaum<br />

jemand hatte ihm noch einen derartigen Wurf<br />

zugetraut. Aber als »Der alte Mann und das<br />

Meer« 1952 im <strong>Magazin</strong> »Life« erschien,<br />

reagierten die Leser euphorisch. Auch seine<br />

Kritiker mussten eingestehen, dass Hemingway<br />

das Schreiben doch noch nicht verlernt<br />

hatte. Der Autor erhielt für sein Werk sowohl<br />

den Pulitzer- als auch den Literaturnobelpreis.<br />

Allerdings sollte »Der alte Mann und das<br />

Meer« das letzte Buch sein, das zu seinen<br />

Lebzeiten veröffentlicht wurde. Im Sommer<br />

1961 nahm sich Hemingway das Leben.<br />

Fotos: Getty Images, beigestellt<br />

148 falstaff jun <strong>2021</strong>


KI NO BI<br />

KI NO BI wurde von der<br />

International Wine & Spirits<br />

Competition 2018 zum<br />

Contemporary Gin of the<br />

Year ernannt.<br />

Die Kyoto Distillery wurde<br />

2018 als International Gin<br />

Producer of the Year und<br />

2019 als Craft Producer of<br />

the Year ausgezeichnet.<br />

DER GIN MIT DEM<br />

JAPANISCHEN HERZ<br />

KI NO BI Kyoto Dry Gin ist die ideale Kombination aus Tradition und<br />

Moderne. In Japans erster Gin-Destillerie produziert, wird die Spirituose<br />

von ihrer Herkunft und der stolzen Geschichte des Landes inspiriert.<br />

ADVERTORIAL Fotos: beigestellt genuss-mit-verantwortung.de<br />

Die Heimat von KI NO BI liegt in<br />

Kyoto, einer einzigartigen Stadt,<br />

in der Kultur und Moderne keine<br />

Gegensätze, sondern eine Einheit<br />

sind. Hier befindet sich die erste Gin-Destillerie<br />

Japans, die ihre Inspiration aus ebenjener<br />

Eleganz, Handwerkskunst und Harmonie<br />

schöpft. Für die Herstellung wird mit<br />

Familien-Unternehmen zusammengearbeitet,<br />

die ihr Können über Generationen hinweg<br />

perfektioniert haben. Der Ultra Premium<br />

Gin vereint gleich elf Botanicals, aufgeteilt<br />

in sechs Segmente: Base (Wacholder,<br />

Hinoki), Citrus, Tee, Gewürze, Fruchtig/Floral<br />

und Kräuter. Die meisterhaft aufeinander<br />

abgestimmten Inhaltsstoffe werden<br />

mazeriert und einzeln destilliert, um ihre<br />

Aromen perfekt herauszuarbeiten. Ikonische<br />

japanische Einflüsse ergeben einen perfekt<br />

abgerundeten Geschmack. Der Gyokuro-<br />

Tee stammt aus einem Teegarten in Uji, der<br />

Ingwer wird exklusiv für KI NO BI angebaut,<br />

der rote Shiso und das Sansho werden<br />

SUGGESTED SERVES<br />

* * *<br />

KI NO BI Cherry Blossom<br />

50 ml KI NO BI SEI<br />

100 ml Cherry Blossom (Thomas Henry)<br />

Kirschblüten<br />

Beide Zutaten in einem Longdrink-Glas<br />

zusammenfügen und umrühren. Vor dem<br />

Servieren mit den Kirschblüten garnieren.<br />

* * *<br />

KI NO BI Martini<br />

60 ml KI NO BI Dry Gin<br />

20 ml Sake<br />

Zitronenzesten<br />

Alle Zutaten über einen Eiswürfel in ein<br />

Mixingglas geben und umrühren. Danach in<br />

ein gekühltes Martini-Glas gießen und mit<br />

Zitronenzesten garnieren.<br />

in der Nähe von Kyoto produziert. Die<br />

Basis bildet hochwertiger Reisschnaps, das<br />

Wasser wird wöchentlich aus einer der<br />

ältesten Sake-Brauereien geholt. Nur wahre<br />

Meister der Gin-Herstellung vermögen es,<br />

diese exquisite Spirituose zu blenden. Unterstrichen<br />

wird die Exklusivität von KI NO BI<br />

Gin durch seine nach Karakami-Methode<br />

designten Verpackungen, ausgewählt und<br />

produziert von Akihiko Toto, einem Kunsthandwerker<br />

in der 12. Generation. KI NO<br />

BI gibt es in drei Qualitäten zu entdecken:<br />

den klassischen Kyoto Dry Gin, die teebetonte<br />

Qualität KI NO TEA für anspruchsvolle<br />

Genießer sowie die kraftvolle Version<br />

KI NO BI SEI.<br />

INFO<br />

Weitere Informationen unter<br />

kyotodistillery.jp/en<br />

Erhältlich unter<br />

tastillery.com/collections/ki-no-bi<br />

jun <strong>2021</strong> falstaff 149


Herausgeberin<br />

ANGELIKA<br />

ROSAM<br />

LIFESTYLE<br />

Jetzt anmelden –<br />

Wöchentlich aktuelle Nachrichten<br />

falstaff.com/newsletter<br />

VIELSEITIGES<br />

KÜCHEN-UPGRADE<br />

Eines hat sich im letzten Jahr deutlich<br />

herauskristallisiert: Die Küche ist<br />

ein Raum, der nicht nur zum<br />

Kochen, sondern auch als zweites Wohnzimmer<br />

genutzt wird. Grund genug, um ihr<br />

ein Facial zu gönnen und in hochwertiges<br />

Mobiliar zu investieren. Die neue Designlinie<br />

der Natursteinmanufaktur MCR<br />

vereint schicke Aufmachung mit praktischem<br />

Nutzen. Hightech-Kühlschrank,<br />

Backofen und Stauraum finden in einem<br />

luxuriösen Hochschrank Platz, der von<br />

edlen Granat-Fronten ummantelt wird –<br />

die filigranen Füße versprühen dazu<br />

dezentes Retro-Flair. We love!<br />

mcr-stein.de<br />

WAX MEETS WINE<br />

Umweltbewusstsein liegt fraglos im Trend<br />

– kein Wunder also, dass coole Gadgets mit<br />

Nachhaltigkeitsfaktor den Markt erobern.<br />

Beispielsweise die Duftkerzen von Calma<br />

Candle, die aus recycelten Weinflaschen<br />

hergestellt werden. Noch dazu handgefertigt<br />

und vegan – was will man mehr?<br />

calmacandle.co<br />

150 falstaff jun <strong>2021</strong><br />

COOLE KUGEL<br />

Gio Ponti – der klingende Name des<br />

italienischen Design-Maestros ist nicht<br />

weniger beeindruckend als seine Entwürfe.<br />

Die nahezu architektonisch anmutende<br />

Symmetrie seiner Werke findet sich auch in<br />

dieser »Apfel«-Bonbonniere aus glänzendem<br />

Edelstahl für Sambonet wieder – ein<br />

zeitloser Klassiker. sambonet.it<br />

SCHICKES REISEN SOLL<br />

GEKONNT SEIN<br />

Wenn Ihnen die unbequemen Hartschalen-<br />

Koffer eine Qual sind, warum switchen Sie<br />

nicht einfach um? Die originelle Bedford-<br />

Travel-Reisetasche von Michael Kors ist<br />

nicht nur im Innenraum gut aufgeteilt,<br />

sondern ermöglicht dank eines abnehmbaren<br />

Schulterriemens auch jeden Tragekomfort.<br />

farfetch.com


NOTIZEN<br />

RUNDE SACHE<br />

Die formschöne Serie<br />

»Eternal Snow« entstand<br />

aus der Kollaboration des<br />

belgischen Labels Serax<br />

mit der portugiesischen<br />

Designerin Bela Silva, die<br />

sich dafür von geschüttelten<br />

Schneekugeln inspirieren<br />

ließ. Durch zarte<br />

Luftbläschen im Fuß der<br />

Gläser und die fließende,<br />

organische Formgebung<br />

wirkt die Kollektion<br />

faszinierend lebendig.<br />

serax.com<br />

WILD HORSES<br />

Dass animalische Prints auch in der<br />

Tableware ein spektakuläres Comeback<br />

feiern, beweisen diese exquisiten<br />

Teller von Hermés – inklusive cooler<br />

Farbkombination.<br />

hermes.com<br />

TUPFEN-<br />

TREND<br />

Farbenfrohe Gläser fungieren<br />

als Stimmungsmacher an<br />

Tisch & Tafel und sorgen für<br />

sommerliches Flair im Tablesetting.<br />

Fröhliches Grün in<br />

Kombination mit Wasserfarben-Optik<br />

setzt erfrischende<br />

Akzente – treiben Sie es bunt!<br />

klevering.nl<br />

HIGHLY RECOMMENDED<br />

Mit einem guten Buch am Strand liegen<br />

und die Sonne genießen – diese herrliche<br />

Vorstellung könnte bald wieder Realität<br />

werden. Empfehlenswert dafür: Katie<br />

Treggiden greift in »Wasted« die Verbindung<br />

von aktuellem Design und<br />

Nachhaltigkeit auf – spannend!<br />

weltbild.de<br />

BEAUTY AND THE BEAST<br />

Fotos: Rafaela Pröll, Studio des Fleurs, beigestellt<br />

Was auf den ersten Blick an die magische<br />

Rose unter der Glaskuppel im Schloss des<br />

Biests erinnert, deren fallende Blätter seine<br />

Tage zählen, ist tatsächlich ein exquisites<br />

Glaskunstobjekt der türkischen Designerin<br />

Bilge Nur Saltik. Diese entwarf in Zusammenarbeit<br />

mit Künstlern in Istanbul die »OP-<br />

Vase«-Kollektion, die auch ohne magische<br />

Kräfte verzaubert. Die kaleidoskopartig angeordneten,<br />

exakt geschliffenen Glasflächen<br />

kreieren eine optische Täuschung – so entsteht<br />

schon aus einer einzelnen Blume ein<br />

beeindruckendes Bouquet. Must have!<br />

bilgenursaltik.com<br />

PLISSÉ-CHIC<br />

Apropos Küchen-Upgrade: Alessis neue<br />

»Plissé«-Serie macht aus Küchengeräten<br />

dank elegantem Rillen-Design echte<br />

Eyecatcher – und hat definitiv Kultpotenzial!<br />

Dieser Toaster ist in verschiedenen<br />

Farben erhältlich. eu.alessi.com<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

151


lifestyle / SOMMERPARTY<br />

Mit schlichtem Bartisch und<br />

farbenfrohen Hockern sind<br />

Sie für jede Party gerüstet.<br />

Die Serie »Albi« ist bei Möbel<br />

Pfister in der Schweiz und<br />

in grenznahen Regionen<br />

erhältlich.<br />

URLAUB<br />

FUR JEDEN<br />

TAG<br />

Egal, ob wir dieses Jahr verreisen oder nicht, eins steht fest:<br />

Schon jetzt feiern wir die ersten Sommertage auf der Terrasse.<br />

Wir zeigen, wie die schönste Jahreszeit auch dort zum Fest wird.<br />

TEXT ULRIKE WILHELMI<br />

Foto: jeroenvanderspek.com<br />

152 falstaff jun <strong>2021</strong>


jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

153


lifestyle / SOMMERPARTY<br />

Oben: Patricia Urquiola hat ihre Serie<br />

»Trampoline« für Cassina erweitert.<br />

Luxus-Grill »Ethos« von Kugelblitz,<br />

hier aus poliertem Edelstahl (r.).<br />

Wenn es doch bloß<br />

schon wieder so weit<br />

wäre …« dachte ich,<br />

als ich die stimmungsvollen<br />

Bilder für diese<br />

Strecke zusammensuchte. Blauer Himmel,<br />

dauerhaft angenehme Temperaturen, nur<br />

ein leichtes Lüftchen. Der Daunenmantel ist<br />

endlich eingemottet, maximal die Strickjacke<br />

kommt zum Einsatz. Unbeschwertes<br />

draußen sein und laue Nächte. Mehr denn<br />

je sehnen wir uns momentan danach, die<br />

schönste Zeit des Jahres ausgiebig zu feiern<br />

– am liebsten gemeinsam mit Freunden,<br />

Nachbarn oder der Familie. Bis das wieder<br />

möglich ist, schlemmen wir im kleinen<br />

Kreis, planen aber bei einem Glas Rosé und<br />

voller Optimismus schon mal die nächste<br />

Dinnerparty unter freiem Himmel. Taugt<br />

der Gartentisch noch? Wollten wir nicht<br />

längst mal einen neuen und dazu bequemere<br />

Stühle kaufen? Wie deckt man diese Saison<br />

die Tafel ein? Und was servieren wir den<br />

Gästen? Stellen wir die Küche in den Garten<br />

oder schmeißen wir Scampi, Steak und<br />

OB FÜR DIE<br />

GROSSE RUNDE<br />

ODER ZU ZWEIT:<br />

BESONDERS EINLADEND<br />

SIND OUTDOORPOLSTER<br />

IN GESCHWUNGENEN<br />

FORMEN.<br />

Zeitlos ist die Schaukelbank der Serie »Indoor-<br />

Outdoor« von Carl Hansen aus dem Jahr 1959.<br />

Gemüse auf unseren<br />

»Kugelblitz«? Wo ist<br />

eigentlich die bunte Lichterkette<br />

nach dem letzten Fest<br />

gelandet? Am besten, Sie machen schon mal<br />

eine Checkliste.<br />

FOKUS AUF DAS WESENTLICHE<br />

Was die Tableware angeht, empfiehlt Gabi<br />

Schupp, Vorständin Dining und Lifestyle<br />

bei Villeroy & Boch, auf sanfte Farben zu<br />

setzen. »Beige, Creme, Weiß oder Pastelltöne<br />

sind ein guter Ausgleich zur opulenten<br />

Fülle der Natur«, findet sie. »So kehrt auch<br />

eine gewisse Ruhe auf dem Tisch ein und<br />

die Aufmerksamkeit wird auf das Wesentliche<br />

fokussiert, nämlich darauf, sich für<br />

das Essen und füreinander Zeit zu nehmen.«<br />

Auf der schlichten Servierplatte aus<br />

der Kollektion »BBQ Passion« etwa<br />

kommen die Speisen besonders zur<br />

Geltung. Dank integrierter Griffe lässt sie<br />

sich außerdem gut tragen. Auch mit einer<br />

Hand, wenn man in der anderen die<br />

Grillzange hat. Dezent gedeckte Tische<br />

<<br />

Fotos:Patricia Urquiola, Maffini, Wework AS , beigestellt<br />

154 falstaff jun <strong>2021</strong>


Das Lamellendach Lamaxa L70<br />

Momente purer<br />

Freiheit.<br />

Spaß am Leben im Freien das ganze Jahr – bei Sonne, Wind und Regen.<br />

Mit dem innovativen Lamaxa L70. Ein Design, das Maßstäbe setzt.<br />

Dazu Funktionen und integrierbares Komfort-Zubehör, die Sie begeistern.<br />

Einfach per Knopfdruck die Lamellen wenden oder komplett ein- und<br />

ausfahren.<br />

Entdecken Sie jetzt Ihr Lamaxa L70 inklusive 5 Jahre Herstellergarantie*<br />

– für Ihre schönsten Momente auf lamaxa-moments.de<br />

Der SonnenLicht Manager<br />

*gemäß Garantiebedingungen unter www.warema.de/garantie


lifestyle / SOMMERPARTY<br />

Kochen unter freiem Himmel<br />

mit den Modulen von Wesco.<br />

Links: Getränkekühler, Vase<br />

und Windlicht in einem<br />

entwarf Designer Anton<br />

Björsing für Sagaform.<br />

Purer Genuss in den Stuhlsesseln »Forest« am<br />

Tisch »Orizon« von Fast. Rechts: Bei »Cone«<br />

von Höfats wird die Hitze durch Heben und<br />

Senken des Kohlerostes reguliert.<br />

<<br />

bilden mit dem Design der<br />

Stühle eine spannende Liaison.<br />

Sitzschalen aus komfortablem<br />

Schnurgeflecht oder solche,<br />

deren Struktur von der Natur<br />

inspiriert sind, wie beim Modell<br />

»Forest« von Fast, laden zum<br />

geselligen Open-Air-Schmaus ein, den<br />

man so lange wie möglich auskosten<br />

möchte. Digestif oder Aperitif werden in<br />

den Outdoorpolstern eingenommen.<br />

Besonders einladend sind geschwungene<br />

Formen, etwa aus der Kollektion »Trampoline«,<br />

die Patricia Urquiola für Cassina<br />

entworfen hat. Die Italiener haben es eben<br />

raus mit der Grandezza und mit der<br />

Lebensart.<br />

Für Zweisamkeit bietet die Schaukelbank<br />

aus massivem Teakholz von Carl Hansen<br />

& Søn ein lauschiges Plätzchen. Das<br />

passende Sitzpolster erhöht den Gemüt-<br />

<<br />

BEI EINEM GLAS<br />

ROSÉ UND VOLLER<br />

OPTIMISMUS PLANEN<br />

WIR SCHON MAL<br />

DIE NÄCHSTE<br />

DINNERPARTY UNTER<br />

FREIEM HIMMEL.<br />

Fotos. Weco, beigestellt<br />

156 falstaff jun <strong>2021</strong>


WIR<br />

VERWANDELN<br />

DEINEN<br />

RAUM<br />

WE DESIGN COOL SHADOWS<br />

Ob Jalousie, Markise, Rollladen oder Pergola - Sonnenschutzsysteme von HELLA sind mehr als smarte Schattenspender. Die intelligenten und technisch<br />

perfekten Systeme spielen elegant mit Licht und Schatten und erschaffen individuelle Raumerlebnisse. Die innovative HELLA Technologie ist besonders<br />

fl exibel und montagefreundlich. Das spart Ihnen wertvolle Zeit und Geld. www.hella.info


lifestyle / SOMMERPARTY<br />

V&B<br />

Angenehmes<br />

Sitzgefühl<br />

auch bei hohen<br />

Temperaturen:<br />

bietet der Stuhl<br />

»Palma«. Er<br />

passt zum Tisch<br />

»Kapstadt« mit<br />

Alugestell. Beide<br />

gibt es bei Hunn<br />

in der Schweiz.<br />

WIE WÄRE ES MAL<br />

MIT EINER<br />

HAWAII-PARTY? BUNTE<br />

MÖBEL UND EINE<br />

LICHTERKETTE<br />

ZAUBERN SÜDSEE-<br />

FEELING.<br />

<<br />

lichkeitsfaktor. Mit einem frisch<br />

gemixten Cocktail in der Hand träumen<br />

wir uns von dort herrlich in<br />

sanften Schwüngen ans Meer oder<br />

unter einen Apfelbaum in Südtirol.<br />

Wenn der Salon ins Grüne geholt<br />

wird, darf auch ein üppiger<br />

Blumenstrauß nicht fehlen. Wie gut,<br />

dass der Getränkekühler aus Glas<br />

von Sagaform ebenso Blumenvase<br />

oder auch Windlicht sein kann. Und<br />

was hat die Tischkulturexpertin Schupp<br />

immer parat, falls spontan mal Gäste<br />

kommen? »Multifunktionale Stücke wie<br />

Schalen und Bowls. Darin lassen sich kleine<br />

Snacks servieren. Genauso gut kann man<br />

sie aber auch zum Dekorieren benutzen,<br />

indem man sie mit frischen Blüten füllt.«<br />

Hübsch auftischen mit<br />

der Platte »BBQ Passion«<br />

von Villeroy & Boch (o.).<br />

Unten: Pfanne »Heat&Eat« aus<br />

Gusseisen von Le Creuset.<br />

URLAUB ZUHAUSE<br />

Apropos Blüten, wie wäre es denn mal mit<br />

einer Hawaii-Party? Da zaubern dann<br />

bunte Möbel und die wiedergefundene<br />

Lichterkette Südsee-Feeling. Denn wenn<br />

wir in diesem Jahr schon nicht wegfahren,<br />

holen wir uns den Urlaub eben in den<br />

Garten, auf den Balkon oder auf die<br />

Terrasse. »Man kann den Sommer auch<br />

vor der eigenen Haustür genießen«, findet<br />

Gabi Schupp. »Und diese Wertschätzung<br />

für das Naheliegende wird uns hoffentlich<br />

erhalten bleiben, auch wenn wir wieder<br />

reisen können.« <<br />

Fotos. beigestellt<br />

158 falstaff jun <strong>2021</strong>


BOTUCAL RUM<br />

EIN GLAS<br />

VOLL SOMMER<br />

Mit dem passenden Wetter schmecken Cocktails gleich doppelt so gut.<br />

Botucal Rum aus Venezuela verkörpert gekonnt karibisches Flair<br />

Wie sehr können wir auf den<br />

Sommer warten wie in diesem<br />

Jahr? Auf warme Tage<br />

draußen und lange Nächte<br />

mit intensiven Gesprächen, auf diese besonderen<br />

Momente – gekrönt von den richtigen<br />

Drinks.<br />

Ein Tag am See, Grillen mit Freunden,<br />

spontan den eigenen Garten in ein Freibad<br />

verwandeln – die Monate Juni bis August<br />

bieten perfekte Gelegenheiten für Abenteuer.<br />

Scheint die Sonne, produzieren wir unzählige<br />

Glückshormone. Wir fühlen uns frei, wollen<br />

etwas wagen und Augenblicke schaffen,<br />

an die wir uns noch Jahre später erinnern.<br />

Geht das nicht auf einer Fernreise zu den<br />

schönsten Stränden der Welt, feiern wir eben<br />

daheim unvergessliche Sommer-Partys.<br />

Dafür braucht es zum Glück nicht viel: die<br />

besten Freunde, Musik, leckeres Essen und<br />

kühle Getränke. Am besten solche, die eine<br />

gute Portion Urlaubsgefühl ins Glas bringen.<br />

Klassiker, deren Namen voller<br />

Geschichte stecken und überall bekannt<br />

sind. Oder überraschende Erfrischungen,<br />

Frische Rum-<br />

Limonade mit<br />

Botucal Mantuano,<br />

Zitrone, Puderzucker<br />

und<br />

Mineralwasser.<br />

von denen jeder einzelne Schluck nach<br />

Sommer schmeckt. Aber nicht irgendwie,<br />

sondern anspruchsvoll, hochwertig, erinnerungswürdig<br />

für den Gaumen. Schließlich<br />

wollen wir die schönste Jahreszeit bestmöglich<br />

genießen.<br />

THE HEART OF RUM<br />

Wenn es eine Zutat gibt, die wie dafür<br />

gemacht ist, dann ist es vermutlich Botucal.<br />

Der Rum von Welt und mit Herz, hergestellt<br />

in einem Familienbetrieb am Fuße der<br />

Anden Venezuelas, geblendet von meisterlichen<br />

Roneros. Ihre Liebe fürs Handwerk<br />

spüren wir in den verschiedenen Editionen<br />

und kosten sie in Cocktails wie dem legendären<br />

Daiquiri oder in spritzigen Limonaden<br />

mit exotischem Vibe. Damit liefert Botucal<br />

das Rezept für einen gelungenen Sommer.<br />

1a-Daiquiri: Limettensaft,<br />

Zuckersirup und Botucal.<br />

ADVERTORIAL Fotos: © Isreal De Lago, beigestellt<br />

INFO<br />

Weitere Informationen unter<br />

botucalrum.com<br />

jun <strong>2021</strong> falstaff 159


lifestyle / ACCESSOIRES<br />

Lampions 2.0<br />

LED-Girlande »Hoop« ist zwölf Meter<br />

lang und hat acht dimm- und drehbare<br />

Leuchtringe. Die Gehäusefarbe verschmilzt<br />

quasi mit der Natur. Steuerung<br />

ist über Schalter oder Bluetooth möglich.<br />

fermob.com, ca. € 275,–<br />

Macht lustig<br />

An Ferien am Mittelmeer erinnert die Keramikserie<br />

»Lemon«. Schon allein der Anblick erfrischt! Die<br />

Schale ist 32 Zentimeter breit und sollte lieber mit<br />

der Hand gespült werden.<br />

byondesign.de, ca. € 80,–<br />

HÜBSCHE<br />

BEGLEITER<br />

Oft machen Kleinigkeiten die Atmosphäre draußen perfekt:<br />

Stimmungsvolles Licht, schöne und praktische Accessoires<br />

für den Tisch oder herrlich bequeme Kissen – da sollen die<br />

Sommertage am liebsten gar nicht enden!<br />

TEXT ULRIKE WILHELMI<br />

Stimmungsvoll<br />

Die farbigen LEDs des Pflanzenübertopfs »Pure<br />

smart« werden entweder per App gesteuert<br />

oder mit der Zeitschaltuhr programmiert. Er ist<br />

ca. 80 Zentimeter hoch und hat einen wasserfesten<br />

Stecker.<br />

elho.com, ca. € 349,–<br />

Abhängen<br />

Das geht prima mit dem Kissen »Graphic«<br />

aus recycelter Baumwolle und der<br />

160 x 140 Zentimeter großen gequilteten Decke.<br />

Drei Farben stehen zur Auswahl.<br />

lexingtoncompany.com, Kissenbezug ca.<br />

€ 49,–, Decke ca. € 350,–<br />

Fotos: SEBASTIEN EROME, WWW.SCREENGRAPHICS.NL,Lexington, Christian Fischbacher, beigestellt<br />

160 falstaff jun <strong>2021</strong>


Romantisch<br />

Aufgestellt oder angehängt. Bambuslaterne<br />

»Bamboo« mit Glaseinsatz begleitet lange Sommernächte<br />

mit schönem Schein.<br />

pfister.ch, ca. CHF 70,–<br />

(ähnliche Modelle in<br />

<strong>Deutschland</strong> etwa bei<br />

maisonsdumonde.com)<br />

Two in One<br />

Karaffe »Ripple« ist längst ein Klassiker auf<br />

dem Tisch. Jetzt gibt es den passenden Deckel,<br />

der gleichzeitig Trinkglas ist.<br />

fermliving.com, Karaffe ca. € 35,–<br />

Deckel ca. € 15,–<br />

Asia-Flair<br />

Nudelgerichte, Tempura oder Currys unter<br />

freiem Himmel genießen? Nehmen Sie die schicke<br />

Aluminium-Wok-Pfanne doch einfach mit in Ihre<br />

Gartenküche.<br />

lecreuset.com, ø 30 cm<br />

ca. € 179,–<br />

Hitzefrei<br />

»Table Frame« verdoppelt seine Fläche mit einem<br />

simplen Klappmechanismus. So haben Topf oder<br />

Auflaufform auf dem Holzuntersetzer Platz.<br />

bywirth.com, Maß geschlossen 21 x 15 cm<br />

ca. € 40,–<br />

Runde Sache<br />

Perfekt für das Dinner for Two oder schicker<br />

Beistelltisch für Drinks und Gastgeschenke ist<br />

der Tisch »Tricia« mit Aluminiumfuß.<br />

hofmeister.de, ø ca. 90 cm, ca. € 480,–<br />

Komfortzone<br />

UV-Licht und Feuchtigkeit können<br />

den eleganten atmungsaktiven Stoffen<br />

der Outdoor-Kollektion »Argentario«<br />

aus recycelbaren Kunststoff-Fasern<br />

nichts anhaben.<br />

fischbacher.com, Mtr. ab ca. € 116,–<br />

Cool down<br />

Glas-Weinkühler »Pilastro« ist vom Art-déco-Stil<br />

der 20er-Jahre inspiriert und adelt die Sommertafel.<br />

Vor dem Einsatz am besten ins Eisfach legen.<br />

stelton.com, ca. € 35,–<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

161


OUTDOOR LIVING<br />

Textile Ideen für die Freiluft-Saison<br />

von JAB ANSTOETZ


Verwandeln Sie Ihre In- und Outdoor-<br />

Bereiche in Wohlfühloasen.<br />

Hier kommen textile Ideen von JAB ANSTOETZ<br />

für die Freiluft-Saison.<br />

Wohlfühloasen schaffen<br />

Sobald das Wetter es erlaubt, wird gerade in diesen Zeiten das<br />

Leben am liebsten nach draußen verlagert. Im Garten, auf der Terrasse<br />

oder dem Balkon kann man umgeben von Sonnenschein und<br />

frischer Luft die Natur genießen, entspannen, lesen, dösen, grillen<br />

und zusammensitzen. Wer viel draußen wohnt, möchte es dabei<br />

natürlich auch gemütlich haben. „Praktische“ Plastikstühle und<br />

harte Holzbänke sind deshalb nicht die erste Wahl. Stattdessen<br />

machen großzügige, gepolsterte Sitzlandschaften und weiche Kissen<br />

den Outdoor-Bereich zum zweiten Wohnzimmer und schaffen<br />

harmonische Übergänge zwischen drinnen und draußen.<br />

Stimmungsvolle Farben<br />

Vornehme Farben und klassische Muster funktionieren auch im<br />

Außen-Bereich. Kontraste wirken Wunder: monochrom drinnen,<br />

temperamentvoll im Freien. Zonen im Abendlicht vertragen ausdrucksstarke<br />

Farben. Auch die Gartengestaltung hat ein Wörtchen<br />

mitzureden: Herrscht bunte Vielfalt, werden Stoffe dezent<br />

eingesetzt.<br />

Stimmungsvoll!<br />

Unter freiem<br />

Himmel ist Platz<br />

für exotische<br />

Muster und<br />

fröhliche Farben.<br />

!<br />

Textilien für den Freilufteinsatz müssen<br />

natürlich bestimmte Anforderungen<br />

erfüllen. Wichtig ist vor allem, dass die<br />

Farben UV-beständig sind, weil sie sonst im<br />

Sonnenlicht schnell ausbleichen.<br />

Auch leicht zu reinigen und robust gegen<br />

Schmutz, Schimmel oder Chlorwasser sollten<br />

die Stoffe sein.


Es zieht uns wieder ins Freie. Hier genießen wir die Natur, erleben Momente mit Urlaubsfeeling.<br />

Polsterstoffe, Kissen, Vorhänge und Teppiche der JAB ANSTOETZ Group machen<br />

Outdoor-Zonen gemütlich und schaffen harmonische Übergänge nach draußen.<br />

Begleiter für den Boden<br />

Aufrollen, unter den Arm packen, ausrollen. Outdoor-Teppiche<br />

machen das Wohnzimmer to go möglich. Ihre Webstrukturen passen<br />

zu Rattan und Flechtoptiken. Runde Formen erschaffen kleine<br />

Sitzinseln. Mit dezenten Mineral- und Sandtönen runden Teppiche<br />

die Outdoor-Atmosphäre elegant ab.<br />

Mit Outdoor-Teppichen wird der •<br />

Gartenraum komplett eingerichtet


Stimmungsvoll!<br />

Unter freiem<br />

Himmel ist Platz<br />

für exotische<br />

Muster<br />

Im Garten-Wohnzimmer<br />

Die Outdoor-Klassiker: Großzügige Sitzlandschaft, Sofas und<br />

Sessel. Mit individuellen Bezügen können Lieblingsfarben aus dem<br />

Interieur auf die Terrasse geholt werden. In dieser Saison ist Mut<br />

zum Muster angesagt. Wie wäre es mit exotischen Blüten, verschlungenen<br />

Lianen oder wilden Tieren? Wer es dezenter mag,<br />

kombiniert strukturierte Unis in warmen Naturfarben. Bequeme<br />

Auflagen und Sitzkissen schaffen Chill-out-Zonen. An Pools, auf<br />

Daybeds oder Loungern setzen sie frische Farbakzente.<br />

Luftig leicht – Vorhänge sorgen auf Terrassen für Sichtschutz<br />

Vorhänge bieten Sichtschutz<br />

Leichte duftige Stoffe sorgen auf Terrassen für eine wohnliche<br />

Atmosphäre. Dank ihrer einzigartigen Qualität können ihnen Wind<br />

und Wetter nichts anhaben. Als Betthimmel oder an Paravents eingesetzt,<br />

schenken Outdoor-Stoffe ein Gefühl von Geborgenheit.<br />

Lassen Sie sich bei der Auswahl von Ihrem Interiordesigner<br />

oder Ihrer Lieblings-Raumausstatterin beraten. Wir wünschen viel<br />

Freude im Freien.<br />

Wollen Sie mehr über unsere<br />

Outdoor-Produkte erfahren?<br />

Besuchen Sie unsere Website:<br />

outdoor.jab.de<br />

oder den Einrichtungsfachhandel<br />

in Ihrer Nähe.


lifestyle / PLATZTELLER<br />

ORIGINELL<br />

PLATZIERT<br />

Der passende Platzteller komplettiert erst das Gedeck. Ob in intensiven<br />

Farben, Mustern oder in dezenter Eleganz: Design- und Tableware-<br />

Aficionados können hier ihren Wünschen und Ideen freien Lauf lassen.<br />

Flechtkunst<br />

Die neue Tableware-Serie der<br />

Frühlingskollektion von Dior<br />

präsentiert sich in geflochtenem<br />

Muster und zarten Tönen. dior.com<br />

Fotos: Courtesy of two persimmons & Takemura Yoshinori, Audrey Corregan<br />

166 falstaff jun <strong>2021</strong>


1. 2.<br />

3.<br />

4. 5. 6.<br />

7. 8. 9.<br />

1. Federschmuck Intensive Blau- und Türkistöne machen den Platzteller aus der Bahia-Kollektion von »The Invisible Collection« zu einem echten Eyecatcher.<br />

theinvisiblecollection.com 2. Red Chain Das umlaufende kirschrote Kettenmotiv des von Richard Ginori entworfenen Platztellers wird in Handarbeit verziert<br />

und ist daher empfindlich – die Reinigung sollte nur von Hand erfolgen. amara.com 3. Abstrakte Kunst Der japanische Porzellankünstler Takemura Yoshinori<br />

bemalt seine Keramik-Kreationen wie Leinwände, jedes Stück ist ein Unikat. twopersimmons.com 4. Zarte Züge hat die Dame auf dem Platzteller von Fornasetti –<br />

das Label weiß immer wieder mit erfrischenden Designs zu faszinieren. farfetch.com 5. Tropisch Paradiesische Vibes serviert man mit dem »Le Bresil«-Teller von<br />

Haviland, der aus feinstem Limoges-Porzellan gefertigt wird. bregner.com 6. Gestreift Der Entwurf von Marcel Wanders für Alessi überzeugt durch schlichte Eleganz.<br />

alessi.com 7. Boho-Style Alle Porzellan-Produkte der Boheme-Kollektion von L’Objet werden handbemalt und mithilfe einer speziellen Tropf-Technik mit künstlerischen<br />

Motiven versehen. l-objet.com 8. Pastell-Nuancen Die pudrige Farbgebung des Platztellers von HK Living bringt sommerliche Akzente in das Tablesetting. heals.com<br />

9. Go green Durch die Kombination verschiedener Grüntöne mit einem feinen Goldrand wirkt dieser marmorierte Platzteller besonders edel. artedona.com<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

167


lifestyle / INSPIRATION<br />

Schon längst inspiriert die Kunst die Interior-<br />

Branche für außergewöhnliche Einrichtungs-<br />

Objekte. Kreativ gestaltete Möbel, die das<br />

eigene Zuhause in eine Art Heim-Ausstellung<br />

verwandeln. TEXT SANDRA KEPLINGER<br />

ART<br />

GERECHT<br />

1.<br />

Fotos: beigestellt, Cassina with Venini/Bethan Laura Wood, Courtesy of Miniforms, Courtesy of Lindsey Adelman<br />

168 falstaff jun <strong>2021</strong>


2. 3.<br />

4.<br />

5.<br />

1. Assoziativ Ja, der kupferfarbene Ring, der aus dem Buffettisch<br />

»Caruso« ragt, ist tatsächlich der Trichter eines Lautsprechers. Dahinter<br />

befindet sich eine smarte Stereoanlage, die – wie könnte es anders sein?<br />

– per Handy gesteuert wird. Design von Paolo Cappello. miniforms.com<br />

2. En garde! Der etwas schräge Luster »Burst« von Lindsey Adelman ist<br />

in verschiedenen Farbausführungen, Größen und Formen erhältlich.<br />

Besonders reizvoll: die Kombination aus Gläsern mit Farbverlauf,<br />

Schwarz und Messing. lindseyadelman.com<br />

3. Auferstehung Paolo De Poli feiert mit dem Schrank »Cahier« alte<br />

Handwerkstradition: Er verwendet eine Feueremaillierung auf Kupfer.<br />

Die fast vergessene Technik soll so wiederbelebt werden und zeigt<br />

obendrein noch ein modernes Style-Statement. decastelli.com<br />

4. Bunte Vögel Bethan Laura Wood ist für ihre schrägen Outfits inklusive<br />

buntem Make-up berühmt-berüchtigt. Die Vase »Colordisk« greift die<br />

für die Designerin typischen Farben in Form von Murano-Glas-<br />

Applikationen auf. cassina.com<br />

5. Wunderlampe Wenn moderne Technologien auf kreative Ideen treffen,<br />

entstehen magische Entwürfe – so wie die 3D-gedruckte Lampe »Issey«<br />

von Fornice Objects, die an 1001 Nacht erinnert. artemest.com<br />

6. Neoklassizismus Fornasetti zelebriert die italienische Kunstgeschichte<br />

mit der neuen Kommode »Palladiana«. fornasetti.com<br />

6.<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

169


lifestyle / INSPIRATION<br />

7. 8.<br />

7. Skulpturaler Monolith Man nehme einen<br />

Mineralstein – in diesem Fall Travertin – und<br />

schlage daraus einen Beistelltisch. Gesagt,<br />

getan! Erhältlich bei Kelly Wearstler um 5.900<br />

US-Dollar. kellywearstler.com<br />

8. Ein Klecks Farbe Naia Ceschin kreierte für<br />

Bossa die handbemalte und mit Wollapplikationen<br />

ausgestattete »Brazilian Contemporary<br />

Tapestry«. bossafurniture.com<br />

9. Furry Friend Die Design-Schwestern Kate und<br />

Laura Mulleavy sind für ihre intensiven Muster<br />

in der Modebranche unter dem Labelnamen<br />

»Rodarte« bekannt. Vor Kurzem erschien ihre<br />

erste Teppichkollektion. therugcompany.com<br />

10. Celebrate Nature! Die Tapete »Tree of Life«<br />

greift die Strukturen der Jahresringe eines<br />

Baumstamms auf und wurde von Lorenzo De<br />

Grandis entworfen. wallanddeco.com<br />

9.<br />

10.<br />

Fotos: Courtesy of Kelly Wearstler, Courtesy of www.wallanddeco.com, Courtesy of www.therugcompany.com<br />

170 falstaff jun <strong>2021</strong>


VILLEROY & BOCH<br />

METROCHIC:<br />

EINE KLASSE FÜR SICH<br />

Jeder kennt sie, jeder will so sein wie sie: Stilikonen sind Menschen mit<br />

Klasse, Eleganz und dem gewissen Etwas. Genau für diese Menschen wurde<br />

unsere Signature-Kollektion MetroChic entworfen.<br />

Villeroy & Boch<br />

Signature.<br />

ADVERTORIAL Fotos: © JUNI, beigestellt<br />

Eine Liebeserklärung an das Besondere<br />

– das sind die ausgewählten<br />

Signature-Kollektionen von Villeroy<br />

& Boch aus edelstem Premium<br />

Bone Porcelain. Signature ist die Quintessenz<br />

dessen, was Villeroy & Boch auszeichnet:<br />

prägender Stil, Designkompetenz,<br />

erstklassige Qualität und die Kunst des<br />

guten Lebens – und gleichzeitig eine Hommage<br />

an die mehr als 270-jährige, einzigartige<br />

Geschichte des Unternehmens. So wie<br />

MetroChic: Die geometrischen, tiefschwarzen<br />

Konturen zitieren die kunstvollen Muster<br />

des Art déco und werden mit zarten<br />

Linien aus 20-karätigem Gold akzentuiert.<br />

So verbindet sich der unangepasste Geist<br />

der Art-déco-Epoche mit einer zeitgemäßen,<br />

klassischen Ästhetik. Kombiniert mit der<br />

reinweißen Variante MetroChic blanc öffnet<br />

MetroChic eine ganze Welt individueller<br />

Inszenierungen, ganz gleich, ob man<br />

luxuriöse Opulenz, klassische Eleganz oder<br />

gepflegtes Understatement lebt und liebt.<br />

Perfekter Tischbegleiter ist das gleichnamige<br />

Besteck, das mit feinen Linien, ungewöhnlichen<br />

Proportionen und gerundeten Konturen<br />

pure Eleganz ausstrahlt<br />

STILVOLLE GESCHENKE<br />

MetroChic Geschenkartikel wie Teekanne,<br />

Porzellandose und Blumenvase funktionieren<br />

sowohl im Service als auch als Solitaire und<br />

lassen die Herzen von Stilikonen garantiert<br />

höherschlagen. Genauso begehrt: MetroChic<br />

Gläser aus Kristallglas mit ihrer prägnanten<br />

Formensprache, für die sich die Kollektion<br />

einen Red Dot Design Award verdient hat:<br />

»Gerade Linien und präzise geführte Radien<br />

vereinen sich zu einem gut ausbalancierten<br />

und ästhetisch sehr ansprechenden<br />

Ausdruck. Die daraus resultierende Eleganz<br />

& Schlankheit machen die Kollektion<br />

unverkennbar« – so das Urteil der renommierten<br />

Jury.<br />

INFO<br />

villeroy-boch.de<br />

jun <strong>2021</strong> falstaff 171


lifestyle / TRENDS<br />

Bunt behängt<br />

Eine originelle Alternative zu<br />

Gemälden bieten textile<br />

Wandbehänge – hier in<br />

Colour-Block-Optik.<br />

anthropologie.com<br />

Gut gepolstert<br />

Wer den Streifenlook<br />

etwas vorsichtiger<br />

angehen möchte, ist<br />

mit dem in gedeckten<br />

Farben gehaltenen<br />

Kissen von Normann<br />

Copenhagen gut<br />

beraten.<br />

trouva.com<br />

Edles Garn<br />

Das Design des<br />

kreativen Beistelltisches<br />

des Luxuslabels<br />

Missoni<br />

ist von einer Garnspule<br />

inspiriert,<br />

die Streifenoptik<br />

ergibt sich durch<br />

um den Korpus<br />

gewickelte Fäden.<br />

missoni.com<br />

STREIFENLOOK<br />

Spring-Alert! Mit poppigen Farben und fröhlichen Streifen<br />

holen wir uns jetzt erfrischendes Interior und stilvolle<br />

Accessoires ins Haus, die ein super schickes Flair versprühen.<br />

Ganz schön knallig<br />

Dieses Sofa im<br />

Retro-Look von<br />

HKliving kombiniert<br />

gekonnt kräftiges<br />

Neongelb mit zartem<br />

Beige – so kommt die<br />

Streifenoptik besonders<br />

stilvoll zur Geltung.<br />

orangehaus.eu<br />

Black or White?<br />

Bei diesem asymmetrisch<br />

gestreiften Teppich aus handgewebter<br />

Baumwolle muss<br />

man sich nicht entscheiden!<br />

rugvista.de<br />

Fotos: Xavier Marsical, Courtesy of Lorenza Bozzoli Design, www.connox.at/Courtesy of Established & Sons, Courtesy of Kelly Wearstler<br />

172 falstaff jun <strong>2021</strong>


Charmanter<br />

Stauraum<br />

Die entzückenden<br />

Boxen von OYOY lassen<br />

unerwünschten Krimskrams<br />

im Nu von<br />

Tischen und Co.<br />

verschwinden.<br />

debijenkorf.de<br />

Bonbon-Look<br />

Designer Sebastian Wrong<br />

entwarf die gestreifte Pendelleuchte<br />

nach dem Vorbild der<br />

venezianischen Glasbläser.<br />

andlight.at<br />

Schöner<br />

Schwung<br />

Die »Juice Vase«<br />

ist in mehreren<br />

fröhlichen Farbkombinationen<br />

und verschiedenen<br />

Größen<br />

erhältlich.<br />

connox.at<br />

Stilvoll serviert<br />

Auf der hübschen<br />

Kuchenplatte aus<br />

hochwertigem Marmor<br />

lassen sich Backwaren<br />

aller Art geschmackvoll<br />

drapieren.<br />

editionsmilano.com<br />

Elegante Ringel<br />

Kelly Wearstlers »Fairfax<br />

Chair« setzt den Streifenstil<br />

dezent in Szene – die<br />

asymmetrische Lehne<br />

verleiht dem Möbel einen<br />

besonderen Twist.<br />

kellywearstler.com<br />

STREIFEN-<br />

HÖRNCHEN<br />

Hay ist bekannt für erfrischende<br />

Designs. Mit der »Juice Vase« ist der<br />

norwegischen Designerin Kristine<br />

Five Melvær für Hay ein Objekt<br />

gelungen, das Potenzial zum Kultstück<br />

hat. Lebendige Optik und klare Farbgebung<br />

spiegeln das Portfolio der<br />

talentierten Norwegerin wider, deren<br />

interdisziplinärer Zugang Design<br />

und Kommunikation vereint.<br />

kristinefivemelvaer.com<br />

LORENZA BOZZOLI<br />

Die Künstlerin und Designerin Lorenza<br />

Bozzoli studierte in der Accademia di<br />

Belle Arti di Brera in Milano und entwarf<br />

sowohl Kollektionen für Modelabels<br />

wie Plein Sud und Sergio Rossi<br />

als auch für Interior-Größen à la<br />

Alessi, Editions Milano und Dedon.<br />

Für die »Artemest Virtual Craft Week«<br />

designte die gebürtige Italienerin die<br />

»Bean Couture«: farbenfrohe Samtbänke<br />

und Poufs im Art-Déco-Stil, deren<br />

Fransenbehang von geometrischen<br />

Mustern und Streifen durchzogen ist.<br />

lorenzabozzoli.com<br />

Fröhliche Fransen<br />

Die Sitzbänke und Hocker der<br />

»Bean Couture«-Kollektion<br />

gibt es neben zahlreichen<br />

verfügbaren Varianten auch in<br />

maßgefertigter Ausführung.<br />

artemest.com<br />

Tafelfreuden<br />

Für ein fröhliches Tablesetting<br />

im Streifenlook sind diese<br />

handbemalten Teller in<br />

kräftigen Farben genau das<br />

Richtige. oka.com<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

173


GENIESSEN – WEIN<br />

ESSEN – REISEN<br />

Lesen Sie jetzt 9 Ausgaben <strong>Falstaff</strong> Print für nur € 65,90<br />

und erhalten Sie die Trinkflasche von »FLSK« als Prämie dazu.<br />

ERSPARNIS<br />

von € 20,– gegenüber<br />

dem Einzelverkauf<br />

BEQUEM<br />

Kostenfreie Zustellung<br />

direkt nach Hause<br />

KOSTENLOS<br />

Weinguide <strong>Deutschland</strong> und<br />

Barguide im Wert von € 29,80<br />

Jetzt bestellen unter:<br />

falstaff.com/abo<br />

T: + 49 40 386 666-307<br />

F: + 49 40 386 666-299<br />

@ falstaff.magazin


PROMOTION<br />

SAVOIR VIVRE – Kulinarisch reisen und leben<br />

KULINARISCH REISEN & LEBEN<br />

Tipps & Adressen für Genussmenschen<br />

Was gibt es Schöneres, als in dieser außergewöhnlichen Zeit<br />

eine vitalisierende Auszeit in den Alpen zu verbringen! In den<br />

hier präsentierten Top-Hotels genießen Sie Gaumenfreuden auf<br />

höchstem Niveau, entspannen in luxuriösen Wellnesstempeln<br />

und entdecken bei vielfältigen Freizeit- und Sportaktivitäten die<br />

einzigartige Natur. Nicht zu vergessen die bestens sortierten<br />

Weinkeller, in denen so manch edle Tropfen zu finden sind. Dass<br />

in diesen Häusern höchste Hygienestandards implementiert<br />

sind, versteht sich von selbst. Lassen Sie es sich in diesen<br />

charmanten Hotels einfach gutgehen – mit Sicherheit!<br />

Foto: © Iakov Filimonov shutterstock<br />

TIROL<br />

Alpine Wellnesshotel<br />

Cervosa «««««<br />

Im liebenswertesten 5-Sterne-Hotel der Alpen, im traditionsreichen<br />

Hotel Cervosa, sorgen die Gastgeberfamilie und das Cervosa-<br />

Team für Ihr Wohlbefinden. Auf über 3.000 m 2 wartet eine Oase<br />

der Entspannung: 11 verschiedene Saunen und Dampfbäder,<br />

2 Whirlpools, ein Outdoor-Whirlpool, Hallenbad, Gartenanlage,<br />

Außenpool, ein neuer Infinity-Pool, Panoramasauna sowie ein vielseitiges<br />

Angebot an Spa- und Wellnessanwendungen sorgen dafür,<br />

dass Sie sich rundum erholen können. Erleben Sie mit der Super.<br />

Sommer.Card. in der Region Serfaus-Fiss-Ladis einen abwechslungsreichen<br />

Sport-, Aktiv- und Genussurlaub. Die Küche im Gourmethotel<br />

Cervosa legt größten Wert auf die Qualität der Speisen<br />

und ein Höchstmaß an Service. Alle Gerichte zeichnen sich durch<br />

Professionalität und Leidenschaft in der Zubereitung aus. Gewürzt<br />

und garniert mit Liebe zum Detail und serviert mit charmantem<br />

Service in einem stilvollen Ambiente: Das ist Cervosa-Genuss pur!<br />

Wellnesshotel Cervosa *****<br />

Hugo Westreicher GmbH, Herrenanger 11<br />

6534 Serfaus, Tirol, ÖSTERREICH, T +43 (0) 5476 6211,<br />

info@cervosa.com, www.cervosa.com<br />

Impressum: Feldkircher Medienpartner GmbH, GF Walter Feldkircher, Kirchnerstraße 6, A-6111 Volders, www.feldkircher-medienpartner.com, Firmenbuch-Nr. FN 464135b – LG Innsbruck, UID-Nr. ATU 73277367


SAVOIR VIVRE<br />

SCHWEIZ ENGADIN<br />

Chasa Montana<br />

Hotel & Spa ««««S<br />

Das Relais & Châteaux Chasa Montana liegt im Herzen von<br />

Samnaun, das ein 200 km Bike- und Wanderparadies bietet.<br />

Neben zwei À-la-carte-Restaurants genießen die Gäste kulinarische<br />

Spezialitäten im Rahmen der Verwöhn-Halbpension, gekrönt<br />

von über 1.400 verschiedenen Weinen aus der ganzen Welt.<br />

Das Montana-Spa (1.500 m 2 ) bietet Wellness vom Feinsten<br />

mit römischem Hallenbad, sieben Saunen, drei Ruhezonen,<br />

Außen-Solebecken, Grotte mit Whirlpool, exklusivem Saunabereich<br />

für Damen, Fitnesscenter und Beauty- und Massagecenter<br />

mit Produkten von Sisley, Ligne St. Barth und Fuhlendorf.<br />

Die Zollfrei-Geschäfte von ZEGG.ch bieten ein umfangreiches<br />

Sortiment an Topmarken und Sie tanken Ihr Auto zollfrei!<br />

E-Mountainbikes gibt es für Chasa-Montana-Gäste ab einer Übernachtung<br />

kostenlos zur Benutzung. Auch die Nutzung der Bergbahnen<br />

der Silvretta Arena Samnaun/Ischgl ist von Mitte Juni bis<br />

Mitte Oktober im Rahmen der Kurtaxe kostenlos.<br />

Chasa Montana Hotel & Spa ****S<br />

Zegg Hotels AG, Familie Zegg, Dorfstraße 30<br />

7563 Samnaun Dorf, SCHWEIZ<br />

T +41 (0) 81 8619000, info@hotelchasamontana.ch<br />

www.hotelchasamontana.ch – CHE103862369<br />

MONTANA KURZTRIP<br />

03.06.–17.10.<strong>2021</strong><br />

Volles Programm für 2 Nächte mit Wellness<br />

& Genuss. Ein Abend mit Halbpension,<br />

eine Ganzkörpermassage und vieles mehr.<br />

Ab CHF 339,00 p. P. im DZ Alpenrose<br />

TIROL<br />

Bergblick Hotel & Spa ««««S<br />

Ankommen – Eintreten – Wohlfühlen und Genießen<br />

Im Tannheimer Tal, welches als eines der schönsten Hochtäler<br />

Europas gilt, liegt in einer traumhaften Alleinlage das Genießer-<br />

Hotel Bergblick & Spa. Der neue In- und Outdoor-Panorama-<br />

Pool mit der schönen Liegewiese ist das exklusive Herzstück des<br />

Hotels. Hier widmet sich alles dem „Sich-Wohlfühlen“!<br />

Der Empfangsbereich, die Lobby, das Restaurant und die Bar<br />

sind ebenfalls neugestaltet, um dem Gast und Genießer seine<br />

„Ich-Zeit“ noch angenehmer zu gestalten.<br />

Die komfortablen Zimmer und Suiten wurden in Holz- und<br />

Naturtönen eingerichtet und bieten ein wahrlich traumhaftes<br />

Bergpanorama. <strong>Falstaff</strong> und Gault Millau attestieren der Küche im<br />

Hotel Bergblick beste Noten.<br />

Bergblick Hotel & Spa ****S<br />

Hotel Bergblick GmbH & Co. KG, Am Lumberg 20<br />

6673 Grän/Tannheimer Tal, Tirol, ÖSTERREICH<br />

T +43 (0) 5675 6396, info@hotelbergblick.at<br />

www.hotelbergblick.at<br />

MEHRBERGBLICK SOMMERZEIT<br />

Reisetermine<br />

30.<strong>04</strong>.–15.07.<strong>2021</strong> | 26.09.–06.11.<strong>2021</strong><br />

Preis ab € 840,00 pro Person<br />

(im Komfortzimmer mit Morgensonne)<br />

7 Nächte buchen, nur 6 bezahlen<br />

inkl. Bergblick-Genießer-¾-Pension,<br />

Ticket zur Benutzung der<br />

Tannheimer Bergbahnen, alle<br />

weiteren Bergblick-Inklusivleistungen


PROMOTION<br />

SAVOIR VIVRE<br />

SÜDTIROL<br />

Schenna Resort ««««S<br />

Schenna Resort – Quelle des Lichts<br />

Gesunder Genuss, der glücklich macht.<br />

In herrlicher Panoramalage am Sonnenhang über den Dächern der Kurstadt Meran<br />

liegt das Schenna Resort, ein Refugium der Ruhe und Entspannung. Genuss und<br />

Wohlbefinden stehen an erster Stelle. Hier lassen Gäste aus nah und fern den<br />

Alltag hinter sich und genießen kulinarische Gaumenfreuden, abwechslungsreiche<br />

Aktivmöglichkeiten und einen erstklassigen Service. Das Schenna Resort bietet seinen<br />

Gästen kuschelige Zimmer und Suiten, moderne, heimelige Aufenthaltsbereiche,<br />

Family-Pool, Wasserrutschen, ein großzügiges Adults-only-Spa, Saunalandschaft<br />

und verwöhnende Wohlfühlbehandlungen. Das abwechslungsreiche „Mind & Soul“-<br />

Programm mit Yoga, Meditation, Pilates und vielem mehr unterstützt Sie dabei, neue<br />

Kraft und Lebensfreude zu tanken. Gönnen Sie sich eine Auszeit vom Alltag und<br />

tauchen Sie ein in die wunderbare Quelle des Lichts!<br />

STEPHAN EGGER & NERTIL HOXHA<br />

„Gesunder Genuss, der glücklich macht“, umschreibt<br />

am besten die leckeren Gerichte der beiden<br />

Küchenchefs, die Sie in den 3 verschiedenen<br />

Restaurants genießen können. Highlights sind dabei<br />

die exklusiven Gourmetmenüs mit regionalen<br />

Zutaten und Südtiroler Spezialitäten, die feinen<br />

Weine aus dem hoteleigenen Weingut Pföstl und<br />

die wöchentlichen Weinverkostungen im urigen<br />

Felsenkeller.<br />

Save the date: Schenna Resort Winzerwoche 14.11.–21.11.<strong>2021</strong><br />

Schenna Resort ****S – Familien Pföstl und Wörndle<br />

Alte Straße 14, 39017 Schenna, Südtirol, ITALIEN<br />

T +39 <strong>04</strong>73 230760, info@schennaresort.com<br />

www.schennaresort.com


SAVOIR VIVRE<br />

SÜDTIROL<br />

Hotel Cristal ««««S<br />

SÜDTIROL / EIN KLEINES JUWEL<br />

Parc Hotel am See ««««S<br />

© Parc Hotel am See (Florian Andergassen)<br />

Schauen Sie sich um, genießen Sie den herrlichen Ausblick von<br />

den märchenhaften Zimmern oder der Liegeterrasse auf die<br />

traumhafte Bergwelt von Rosengarten und Latemar. Einer der<br />

nahen Gipfel heißt übrigens Bellamonte, viele weitere zählen zu<br />

den schönsten Wanderbergen überhaupt.<br />

Natürlich finden Sie hier Ihr Paradies zum Wandern, zum<br />

Biken und für den Naturgenuss. Und wie wär’s mit Golf auf<br />

1.200 Metern? Südtirols schönste 18-Loch-Anlage lädt ein zu<br />

Ferien mit Drive. Für beides, für Schwung und Erholung, sorgt das<br />

Cristal-Wellness- & Beautyprogramm.<br />

Weiters zählt zu den schönen Aussichten jene auf kulinarische<br />

Topqualität: Ein hervorragendes Küchenteam begeistert mit<br />

Gustostückerln aus dem Genussland Südtirol ebenso wie mit<br />

internationalen Köstlichkeiten.<br />

Freiheit spüren an einem Ort, an dem Zeit keine Rolle spielt: Das<br />

exquisite Parc Hotel am See steht für ungezwungenen Luxus mit<br />

Charakter. Das elegante Hotel, ein Mitglied der erlesenen Belvita<br />

Leading Wellnesshotels Südtirol, liegt unmittelbar am Ufer des<br />

wärmsten Badesees der Alpen, des Kalterer Sees. 45 Zimmer und<br />

stilvolle Suiten mit Panoramablick, ein 4.000 m² großer Hotelpark<br />

mit Infinitypool und der exklusive private Badestrand machen die<br />

Wohlfühloase zum perfekten Ort für Ruhesuchende.<br />

Rund um das Parc Hotel am See wird das Wandern zum<br />

reinsten Genuss, die alpin-mediterrane Naturlandschaft wartet<br />

mit einer Vielzahl an Erlebnissen auf ihre Besucher. Golf-Fans<br />

wird der Urlaub mit der Golfcard Südtirol (20 % auf alle Greenfees)<br />

versüßt und die Gourmetküche des 4-Sterne-S-Hotels<br />

zählt, genau wie die edlen Weintropfen Südtirols, die hier kredenzt<br />

werden, zur absoluten Spitzenklasse.<br />

Hotel Cristal ****S<br />

Familie Thaler, Obereggen 31<br />

39050 Deutschnofen, Südtirol, ITALIEN<br />

T +39 <strong>04</strong>71 615511, info@hotelcristal.com<br />

www.hotelcristal.com<br />

UNTER DER SONNE SÜDTIROLS<br />

Ein Segen, was unter der Sonne Südtirols<br />

wächst und gedeiht! Eine Gabe,<br />

dieses kostbare Gut der Berge so außergewöhnlich<br />

zuzubereiten. Küchenmeister<br />

Adolf Munter wird weit über<br />

die Grenzen hinaus geschätzt und begeistert<br />

selbst vielgereiste Genießer täglich<br />

aufs Neue. Und immer genießen<br />

Sie höchste Qualität.<br />

Parc Hotel am See ****S<br />

Familie De Carli, Klughammer 9<br />

39052 Kaltern am See, Südtirol, ITALIEN<br />

T +39 <strong>04</strong>71 960000, info@parchotel.info<br />

www.parchotel.info – IT02242900211<br />

MEISTER DER KULINARIK<br />

Seit 15 Jahren verwöhnt er die Gaumen<br />

der Gäste im Parc Hotel am See: Otmar<br />

Oberhammer. Voller Leidenschaft kombiniert<br />

er in seinen Gerichten gekonnt Südtirols<br />

bodenständige Vielfalt mit der fantasievollen<br />

Leichtigkeit der mediterranen Küche<br />

(mehr zum kulinarischen Erlebnis auf<br />

www.parchotel.info).


PROMOTION<br />

SAVOIR VIVRE<br />

©Schenna Hotels (Armin Terzer, Michael Huber), IDM Südtirol (Tina Sturzenegger)<br />

SÜDTIROL<br />

Romantik Hotel &<br />

Restaurant Stafler ««««<br />

Zwischen Sterzing und Brixen, zwischen Tradition und Moderne –<br />

Gastlichkeit ohne Kompromisse: Die vier Sterne des Romantik<br />

und Gourmethotels Stafler stehen für perfekten Service, ausgezeichnete<br />

Küche und eigener Landwirtschaft, charmante Zimmer,<br />

einen Romantikpark sowie ein traumhaftes Spa.<br />

Gourmet- & Relaxpaket:<br />

• 1 x exklusives 6-Gänge-Gourmetdinner im 2-Sterne-Restaurant<br />

Gourmetstube „Einhorn“ • 6-Gang-Wahlmenü der Genuss-Halbpension<br />

• entspannen in der Wellnessoase „Romantica“ • Wellnessgutschein<br />

im Wert von € 25,00 p.P. • alle weiteren Stafler-<br />

Inklusivleistungen unter Einhaltung der geltenden Hygiene- und<br />

Sicherheitsstandards u. v. m.<br />

3 Nächte ab € 429,00 p.P.* –5 % Promocode „Savoir Vivre“<br />

* Nicht gültig in der Weihnachts- und Silvesterzeit.<br />

Romantik Hotel Stafler ****<br />

Hans Stafler KG SAS der Stafler Angelika & Co, Mauls 10<br />

39<strong>04</strong>0 Freienfeld b. Sterzing, Südtirol, ITALIEN<br />

T +39 <strong>04</strong>72 771136, info@stafler.com<br />

www.stafler.com – IT01586550210<br />

PETER GIRTLER<br />

Die mit zwei Michelinsternen und drei<br />

Hauben ausgezeichnete Gourmetstube<br />

Einhorn steht für höchsten Genuss und<br />

internationale Haute Cuisine mit dem<br />

gewissen Etwas. Peter Girtler kombiniert<br />

Tradition mit Moderne und lokale<br />

Besonderheiten mit weltweiten Inspirationen<br />

zum einmaligen Geschmackserlebnis.<br />

SCHENNA HOTELS<br />

Eschenlohe ««««S<br />

Alpin ««««<br />

Your private panoramic hideaways: doppelter Genuss, einzigartige<br />

Panoramalage. Umgeben von der faszinierenden<br />

Naturlandschaft, von Berggipfeln und Palmen garantieren die<br />

Schenna Hotels eine Auszeit im Zeichen von Wellness, Kulinarik<br />

und Aktiv-Erlebnissen. Das Boutique-Hotel Eschenlohe**** S und<br />

das Hotel Apin**** werden von der Gastgeberfamilie Götsch mit<br />

Leidenschaft und Begeisterung geführt. Rund 300 Sonnentage im<br />

Jahr laden zum Verweilen auf den Panoramaterrassen genauso<br />

wie zum Erkunden der traumhaften Umgebung ein. Die idealen<br />

Rückzugsorte für Genießer, Ruhesuchende und Aktivurlauber<br />

bieten moderne Zimmer und lichtdurchflutete Suiten. Herrlich<br />

entspannen lässt es sich in den Gartenanlagen samt Sole-Infinity-<br />

Pools und in den Spa-Bereichen. Urlaubsfeeling mit doppeltem<br />

Charme, doppeltem Komfort und doppelten Gaumenfreuden. In<br />

aller Kürze: la dolce vita in Perfektion in der besten Lage Südtirols.<br />

Hotel Eschenlohe ****S | Hotel Alpin ****<br />

Schenna Hotels GmbH<br />

39017 Schenna, Südtirol, ITALIEN<br />

T +39 <strong>04</strong>73 866000, info@schennahotels.com<br />

www.schennahotels.com<br />

KULINARIK DER EXTRAKLASSE<br />

In den Schenna Hotels erleben, wie Südtirol<br />

schmeckt: Die Küchenteams sind stets bemüht,<br />

einzigartige Kreationen zu zaubern –<br />

ob alpin oder mediterran, modern oder<br />

traditionell. Die kulinarische Krönung für Genießer<br />

ist das exquisite Feinschmeckermenü<br />

am Abend, das aus erstklassigen regionalen<br />

und saisonalen Produkten kreiert wird – ein<br />

wahres Vergnügen für Gourmets.


SAVOIR VIVRE<br />

SÜDTIROL<br />

Naturhotel Lüsnerhof ««««S<br />

Einmalige naturellness ® Zeit im idyllischen Lüsnertal<br />

Sanfte Sonnenstrahlen wärmen die Gäste bei den täglichen<br />

Wanderungen und Biketours auf der Lüsner Alm, ein Naturbadeteich<br />

lockt zum Sprung ins kühle Nass und aus der Schwitzhöhle am<br />

Waldrand dringt das leise Trommeln des Schamanenrituals: In<br />

wohltuender Abgeschiedenheit auf 1.100 Metern begrüßt Familie<br />

Hinteregger ihre Gäste zu einer nachhaltigen naturellness ® Zeit mit<br />

viel Platz für Privatsphäre. Der naturellness ® Spa lässt Gäste die<br />

Kraft der Natur erleben: Im weitläufigen Garten führt der längste<br />

Saunapfad der Alpen vorbei an Saunen und Wasserwelten, zwei<br />

Badehäusern, kleinen Rückzugsorten sowie einer Kneipp-Anlage<br />

im Gebirgsbach. Eine Infrarotgondel schaukelt am Hang und ein<br />

Kraftplatz lädt zu Qi Gong und Yoga ein. Nicht zuletzt zählt die<br />

regional-biologische Naturkuchl zur naturellness ® Philosophie im<br />

Lüsnerhof.<br />

Naturhotel Lüsnerhof ****S<br />

Familie Hinteregger, Runggerstraße 20<br />

39<strong>04</strong>0 Lüsen, Südtirol, ITALIEN<br />

T +39 <strong>04</strong>72 413633, info@naturhotel.it<br />

www.naturhotel.it – IT02655090211<br />

NATURELLNESS ® WANDERWOCHE<br />

30.<strong>04</strong>.–07.11.<strong>2021</strong><br />

7 Nächte inkl. 3 / 4 -Natur-Genießerpension<br />

10–11 geführte Wanderungen pro Woche<br />

(inkl. Transfer), umfangreiches Angebot an<br />

Gymnastikeinheiten, 1 Badehausritual mit<br />

Floaten in der Solegrotte, Benutzung der<br />

naturellness ® Spa u. v. m.<br />

Preis ab € 890,00 pro Person<br />

SÜDTIROL<br />

Hotel Mareo Dolomites ««««<br />

Ein Aufenthalt im Hotel Mareo Dolomites in St. Vigil ist ein einmaliges<br />

Erlebnis. Die Herzlichkeit und die Professionalität der<br />

Gastgeberfamilie Clara, die ihr Land und die Dolomiten bestens<br />

kennt und liebt, werden Sie während Ihres Aufenthalts im Gadertal<br />

stets begleiten. Wohlbefinden, Natur, Tradition, erlesene und<br />

bodenständige Küche sowie unvergessliche Momente. Lassen Sie<br />

sich im modernen Hotel-Spa verwöhnen und die geschmackvolle,<br />

edle Einrichtung auf sich wirken.<br />

Gönnen Sie sich Zeit, um sich zu erholen, um Wohlbefinden zu<br />

erleben und Ihr inneres Gleichgewicht zu finden.<br />

Gönnen Sie sich einen Urlaub im Mareo Dolomites, bestaunen<br />

Sie täglich beim Aufwachen das faszinierende Farbenspiel der<br />

Dolomiten, atmen Sie die frische, würzige Sommerluft und erleben<br />

Sie unseren Naturpark Fanes-Sennes-Prags.<br />

Hotel Mareo Dolomites ****<br />

Familie Clara, Str. Al Plan Dessora 17<br />

39030 St. Vigil in Enneberg, Südtirol, ITALIEN<br />

T +39 <strong>04</strong>74 501007, info@mareo-dolomites.it<br />

www.mareo-dolomites.it<br />

DOLOMITES COCKTAILBAR<br />

Unser erfahrener Barkeeper Remy trifft<br />

auch Ihren Geschmack – lassen Sie<br />

Ihren Tag gemütlich bei einem speziellen<br />

Cocktail ausklingen und genießen Sie die<br />

wunderbare Aussicht.


PROMOTION<br />

SAVOIR VIVRE<br />

SÜDTIROL<br />

Hotel Giardino Marling «««««<br />

Schon die Anreise zum Giardino Marling oberhalb von Meran gibt<br />

einen Vorgeschmack auf den idyllischen Charme des 5-Sterne-<br />

Hotels. In einer reizvollen Hanglage mit fantastischem Ausblick,<br />

umgeben von sattem Grün und den umliegenden Bergen,<br />

Tälern und Wäldern, sind mehr Ruhe, Inspiration und sonnige<br />

Lebensfreude kaum möglich. Gewiss gehört das Giardino mit<br />

seinem Interieur zu den schönsten Relaxadressen der Region.<br />

Warme Materialien und sanfte Farben, mit viel Gespür eingerichtet,<br />

um ein elegantes und dennoch gemütliches und behagliches<br />

Ambiente zu bieten. In den komfortablen Zimmern fühlt sich der<br />

Gast gleich willkommen: bezaubernde Räume, hell, luftig, mit edlen<br />

Möbeln und schönen Stoffen. Nach dem Motto „weniger ist mehr“<br />

ist vor allem bei der Gestaltung der üppigen Blumenarrangements<br />

die dekorative Hand von Ulrike Spögler zu spüren. Auch auf die<br />

ganz persönliche und individuelle Betreuung der Gäste wird großer<br />

Wert gelegt.<br />

Hotel Giardino Marling *****<br />

Ulrike Spögler, St. Felixweg 18<br />

39020 Marling bei Meran, Südtirol, ITALIEN<br />

T +39 <strong>04</strong>73 447177, info@giardino-marling.com<br />

www.giardino-marling.com<br />

SIEGI ZELGER<br />

Köstliche Spezialitäten aus Südtirol und<br />

leichte mediterrane Gerichte sind die<br />

Hauptdarsteller der Gourmetküche. Ausgewählte<br />

Produkte aus Südtirol erfahren<br />

eine raffinierte Zubereitung und einen<br />

liebevollen Service.<br />

Geben Sie den Buchungscode:<br />

„GIARDINO-Genuss“ an und Sie erhalten<br />

eine gratis Teilrückenmassage pro Zimmer!<br />

SÜDTIROL | GARDASEE<br />

Quellenhof Luxury<br />

Resorts «««««<br />

In Südtirol und in Lazise am wunderschönen Gardasee trifft<br />

man auf 5-Sterne-Luxusurlaub im Doppelpack. Die Quellenhof<br />

Luxury Resorts vereinen in perfekter Harmonie Südtiroler<br />

Herzlichkeit und das typische italienische Lebensgefühl „la dolce<br />

vita“. Allen, die sich Ruhe und Entspannung gönnen möchten,<br />

bieten beide Resorts einen spektakulären Wellnessbereich.<br />

Die Sauna-, Ruhe- und Schwimmbereiche sind, um sowohl die<br />

Bedürfnisse der Ruhesuchenden, aber auch der Familien erfüllen<br />

zu können, in „adults only“- und Familienbereiche getrennt.<br />

Neben einem exklusiven Wellness- und Spa-Angebot, welches<br />

sowohl in Südtirol wie aber auch in Lazise seinesgleichen sucht, bestechen<br />

beide Resorts durch ihr ausgezeichnetes kulinarisches<br />

Angebot. In traumhaften Suiten sowie weitläufigen Garten- und<br />

Relaxbereichen können Sie ausgiebig die Seele baumeln lassen,<br />

zur Ruhe kommen und fern vom Alltag Genuss pur erleben!<br />

QUELLENHOF LUXURY RESORTS<br />

Familie Dorfer, Südtirol | Gardasee, ITALIEN<br />

T +39 <strong>04</strong>73 645474 | T +39 <strong>04</strong>5 8531000<br />

info@quellenhof.it | info@quellenhof-lazise.it<br />

www.quellenhof-resorts.it<br />

QUELLENHOF GOURMETSTUBE 1897 –<br />

SINNLICHES GENUSSERLEBNIS<br />

In der mehrfach prämierten Gourmetstube<br />

kredenzt Küchenchef Michael Mayr mit<br />

seinem Team Gaumenfreuden der Sonderklasse!<br />

Gault & Millau vergab auch <strong>2021</strong><br />

wieder großartige 3 Hauben mit 15,5<br />

Punkten!


SAVOIR VIVRE<br />

SÜDTIROL<br />

The Panoramic Lodge<br />

Der Küglerhof ««««S<br />

Wer beim Küglerhof ankommt, hält erstmal den Atem an: Die<br />

Lage und der Ausblick hinunter ins Etschtal, hinüber nach Marling<br />

und hinauf nach Hafling sind spektakulär. Aber nicht nur die Lage<br />

ist „breathtaking“ – auch die Atmosphäre des Küglerhofes, die<br />

exklusives Stilgefühl und höchsten Anspruch mit Ungezwungenheit<br />

und lässigem Luxus vereint, ist einzigartig.<br />

Die Lässigkeit spiegelt sich auch im coolen, modernen Interieur<br />

wider, dessen Stein- und Erdfarben die umliegende Natur unprätentiös<br />

und selbstverständlich ins Haus holen. Es ist diese Perfektion<br />

der Leichtigkeit und des Frohsinns, die den Küglerhof so besonders<br />

macht.<br />

Unvergessliche Genusserlebnisse bietet die Küche, in der in einer<br />

exquisiten kulinarischen Interpretation Südtiroler Gerichte verfeinert<br />

und mit den Aromen der italienischen Küche gepaart werden.<br />

SÜDTIROL<br />

Park Hotel<br />

Reserve Marlena ««««S<br />

... steht für ein exklusives Ambiente.<br />

• Architektur, Kunst und Kultur • Kulinarik und Vino<br />

• Tennis und Golf • Beauty und Gesundheit u. v. m.<br />

die Vielfalt der Marlena-Facetten bereichert Ihr Urlaubserlebnis.<br />

Marlenas Vinothek: Über 600 namhafte Etiketten aus Südtirol,<br />

Italien und anderen ausgezeichneten Weinbauregionen der Welt hat<br />

Weinkenner und -sammler Hans Inderst hier zusammengetragen.<br />

Regionale Spezialitäten treffen auf mediterrane Aromen: Hier im<br />

Marlena verwöhnt Sie Chefkoch Ernst Riedel bereits seit über 30<br />

Jahren mit einer bunten Vielfalt an Gourmetgerichten, die auf der<br />

Zunge zergehen. Mit frischen Ideen und Zutaten verzaubern er und<br />

sein Team jeden Teller in ein kulinarisches Meisterwerk. Und dabei<br />

ist unserem Küchenteam sowohl Regionalität als auch Innovation<br />

wichtig, damit am Ende ein harmonisches Ensemble entsteht.<br />

The Panoramic Lodge Der Küglerhof ****S<br />

Familie Dilitz, Haslachstraße 82<br />

39019 Dorf Tirol bei Meran, Südtirol, ITALIEN<br />

T +39 <strong>04</strong>73 923399, info@kueglerhof.it<br />

www.kueglerhof.it – IT02963940214<br />

UNSERE SPEZIALANGEBOTE<br />

– Personaltrainer auf Wunsch – Yoga<br />

– Pilates – Waldbaden – Qi Gong u. v. m.<br />

Longstay-Ermäßigung<br />

Sie erhalten 10 % Longstay-Rabatt bei<br />

einem Aufenthalt ab 9 Nächten sowie je<br />

einen € 50,00 Spa-Gutschein<br />

pro Erwachsenen. (nicht übertragbar)<br />

Park Hotel Reserve Marlena ****S<br />

Familie Hans Inderst, Nörderstraße 6<br />

39020 Marling bei Meran, Südtirol, ITALIEN<br />

T +39 <strong>04</strong>73 222266, info@marlena.it<br />

www.marlena.it<br />

WEIN- UND<br />

OLIVENÖLVERKOSTUNGEN<br />

Ein- bis mehrmals pro Woche organisiert<br />

Hans Inderst hier, in diesem authentischen<br />

Weinkeller, Wein- und Olivenölverkostungen<br />

– oftmals in Zusammenarbeit<br />

mit einer ausgewählten Kellerei oder einem<br />

der umliegenden Weinbaubetriebe.


www.cantinamesa.com<br />

STOLZ, STARK, EHRLICH, SARDINIEN.<br />

FALSTAFF_BUIO_adv_1/2bleed_page_233X148.indd 1 06/05/21 13:16<br />

JUNI <strong>2021</strong><br />

IMPRESSUM<br />

Foto: Shutterstock<br />

INTERNATIONALE ZEITSCHRIFT<br />

FÜR ESSEN, TRINKEN UND REISEN<br />

Die in dieser Ausgabe veröffentlichten Beiträge sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Übersetzung, Nachdruck,<br />

Vervielfältigung und Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen<br />

nur mit ausdrücklicher Genehmigung des<br />

Verlags. Zitate aus Beiträgen dieser Ausgabe sind<br />

ausschließlich mit Angabe der Quelle gestattet.<br />

MEDIENINHABER<br />

<strong>Falstaff</strong> <strong>Deutschland</strong> GmbH<br />

VERLAGSORT<br />

Carlsplatz 18, D-40213 Düsseldorf<br />

T: +49 211 9666299-0, F: +49 211 9666299-9<br />

info@falstaff.de, redaktion@falstaff.de<br />

www.falstaff.com<br />

Gegenstand des Unternehmens ist die Herausgabe,<br />

der Verlag und der Vertrieb von Zeitschriften und Druckwerken<br />

aller Art unter der Bezeichnung »<strong>Falstaff</strong>«.<br />

EIGENTÜMER FALSTAFF DEUTSCHLAND<br />

<strong>Falstaff</strong> Verlags GmbH<br />

Führichgasse 8, A-1010 Wien<br />

Mitglieds-Nr. 06850<br />

HERAUSGEBER<br />

Wolfgang M. Rosam<br />

Dr. Ulrich Sautter<br />

CHEFREDAKTION<br />

Philipp Elsbrock (Gourmet), Martin Kubesch,<br />

Wolfgang M. Rosam, Dr. Ulrich Sautter (Wein)<br />

STV. CHEFREDAKTEURINNEN<br />

Marlene Tragut, Julia Vacca<br />

CHEF VOM DIENST Lukas Zimmer<br />

SENIOR EDITOR Herbert Hacker<br />

REDAKTIONSASSISTENZ Anja Kleinschuster<br />

CREATIVE DIRECTOR Anton-Georg Kiener<br />

GRAFIK Isabella Gröller, Milena Hammerschmied<br />

GRAFIK-PRAKTIKANTINNEN<br />

Julia von Wenzl, Katharina Winkler<br />

PHOTO DIRECTOR Eva Bauer, Thomas Hopferwieser<br />

PHOTO-PRAKTIKANTIN Isabella Gehart<br />

ONLINE-CHEFREDAKTION Bernhard Degen<br />

ONLINE-CHEFREDAKTION DE Philipp Elsbrock<br />

CVD NEW MEDIA Marion Topitschnig<br />

HERAUSGEBERIN & CHEFREDAKTEURIN LIVING<br />

Angelika Rosam<br />

CVD LIVING Herta Scheidinger<br />

ARTDIRECTION LIVING Klaus Rauch<br />

FOTOREDAKTION Thomas Trimmel (fotoredaktion.at)<br />

MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />

AUTOREN Angelika Ahrens, Severin Corti, Ilse Fischer,<br />

Marlies Gruber, Judith Hecht, Benjamin Herzog, Sandra Keplinger,<br />

Othmar Kiem, Peter Moser, Renate Polzer, Joachim<br />

Riedl, Ingo Swoboda, Dominik Vombach, Ulrike Wilhelmi<br />

FOTOGRAFEN Stine Christiansen, Lukas Ilgner<br />

ILLUSTRATORINNEN Stefanie Hilgarth, Gina Müller<br />

LEKTOREN Thomas Fisher, Angelika Hierzenberger-Gokesch,<br />

Ela Maywald, Johanna Weber,<br />

Angelika Wiedmaier<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Mag. Elisabeth Kamper<br />

Ronald Tomandl, M. Sc.<br />

VERLAGSLEITUNG<br />

Claudia Roman Navarro<br />

ANZEIGENLEITUNG<br />

Susanne Förster, T: +49 211 9666299-3<br />

susanne.foerster@falstaff.com<br />

ANZEIGEN<br />

Rita Kühn, T: +49 211 9666299-4<br />

rita.kuehn@falstaff.com<br />

Mareike Mattern, T: +49 211 9666299-55<br />

mareike.mattern@falstaff.com<br />

ANZEIGENKOORDINATION<br />

Ursula Oden<br />

ANZEIGEN- & PROMOTIONKONTAKTE<br />

NIELSEN 3b: Simone Quill<br />

T: +49 711 6574468, simone.quill@falstaff.com<br />

NIELSEN 4: Martin Schaible<br />

martin.schaible@medienpartner.net<br />

Markus Piendl, markus.piendl@medienpartner.net<br />

T: +49 89 1730070<br />

DIRECT-SALES-LEITUNG Timotheus Lamberg<br />

INTERNATIONAL<br />

SCHWEIZ: Nicole Steffen (Geschäftsführerin)<br />

T: + 41 79 3255119, Nicole.Steffen@falstaff.com<br />

SPANIEN: AIM, About International Media<br />

T: +34 91 3203770, olga.martinez@aboutim.es<br />

ÖSTERREICH: Lisa Tschernig<br />

T: +43 1 9<strong>04</strong>2141495, lisa.tschernig@falstaff.com<br />

ITALIEN: Wineline, Othmar Kiem<br />

T: +39 <strong>04</strong>73 292370, info@wineline.it<br />

LEITUNG VERTRIEB UND MARKETING<br />

Dagmar Sebold<br />

LESERSERVICE & ABOS<br />

Leserservice <strong>Falstaff</strong> PressUp GmbH<br />

Postfach 70 13 11, D-22013 Hamburg<br />

T: +49 40 386666-307, F: DW 299, abo@falstaff.de<br />

PROMOTIONS & ADVERTORIALS<br />

Thomas Kepplinger (Artdirection)<br />

Julia Kremser (Advertorial-Managerin)<br />

HERSTELLER<br />

Druckerei Berger, Wiener Straße 80, A-3580 Horn<br />

VERTRIEB Partner Medienservices GmbH<br />

Julius-Hölder-Straße 47, D-70597 Stuttgart<br />

DRUCKAUFLAGE<br />

<strong>Falstaff</strong> <strong>Deutschland</strong>: 66.412 Exemplare (IVW I/<strong>2021</strong>)<br />

<strong>Falstaff</strong> Österreich: 44.667 Exemplare (ÖAK 2. Hj./2020)<br />

<strong>Falstaff</strong> Schweiz: 25.000 Exemplare<br />

Nicht gekündigte Abonnements gelten<br />

automatisch als verlängert.<br />

Jahresabonnement (9 Ausgaben): € 65,90<br />

Abopreis ab 5 Abos: € 53,90<br />

Abopreis ab 100 Abos: € 51,90 (statt € 65,90)<br />

(9 Ausgaben jährlich; Ausland auf Anfrage)<br />

Halbjahresabopreis ab 100 Abos: € 25,95<br />

Studentenabo (gegen Nachweis; 9 Ausgaben): € 39,–<br />

Gourmetclub-Abonnement (9 Ausgaben/Jahr): € 99,–<br />

Kombiabo (Print & digital; 9 Ausgaben): € 74,90<br />

Digitalabonnement (9 Ausgaben): € 35,–<br />

Alle Abonnements inklusive MwSt. und Versandkosten<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

183


Online-<br />

Chefredakteur<br />

BERNHARD<br />

DEGEN<br />

REISE<br />

UNGARN<br />

WOLFGANG PUCK GOES BUDAPEST<br />

Der aus Österreich stammende Starkoch Wolfgang Puck übernimmt<br />

die gastronomische Leitung des neuen Luxushotels »Matild Palace«<br />

in Budapest. Die Highlights des ehrgeizigen Projekts sind das<br />

Restaurant »Spago«, ein Jugendstilcafé und eine geheime Rooftop-Bar. Das<br />

Luxury Collection Hotel setzt neue Maßstäbe im ungarischen Tourismus<br />

und soll auch für die Budapester eine Institution werden.<br />

marriott.com<br />

ITALIEN<br />

GARDASEE-TRÄUME<br />

Im Frühjahr hat an der Felsenküste des<br />

Gardasees ein neues Fünf-Sterne-L-Hotel<br />

eröffnet. Bei dem Luxus-Resort in Limone sul<br />

Garda ist der Name Programm: »EALA – My<br />

Lakeside Dream«. Neben der traumhaften<br />

Lage ist auch das Konzept vielversprechend.<br />

In der Adults-Only Herberge sorgt Sternekoch<br />

Alfio Ghezzi in zwei Restaurants für<br />

das kulinarische Wohlbefinden. Im »Fine<br />

Dining Senso« und im »Alfio Ghezzi Bistrot«<br />

arbeitet Resident Chef Akio Fujita fast ausschließlich<br />

mit Zutaten aus der Region. Der<br />

Spa-Bereich erstreckt sich über 1500 m2<br />

und lässt keinen Wunsch offen.<br />

ealalakegarda.com<br />

KROATIEN – ISTRIEN<br />

KEMPINSKI »ADRIATIC«<br />

Einen herrlichen Blick auf die Adriaperle<br />

Piran genießt man vom Kempinski Hotel<br />

»Adriatic«. Mit der Wiedereröffnung wurden<br />

neue Luxusvillen mit privaten Pools eingeweiht.<br />

Chefkoch Warren Brown ist Michelinerprobt<br />

und zieht alle kulinarischen Register.<br />

kempinski.com/istria<br />

184 falstaff jun <strong>2021</strong>


NOTIZEN<br />

EMIRATE – DUBAI<br />

ROOFTOP-POOL<br />

IM 75. STOCK<br />

Im Frühjahr eröffnete das erste<br />

SLS-Hotel im Nahen Osten und<br />

begeistert mit einem Rooftop-<br />

Pool in der 75. Etage. Kulinarisch<br />

sticht das Restaurant<br />

»Fi’lia« heraus, das ausschließlich<br />

von Frauen geführt wird.<br />

Die Köche des Steakhouse<br />

»Carna« arbeiten mit Kult-<br />

Metzger Dario Cecchini.<br />

group.accor.com<br />

MALERISCHES PORTOPICCOLO<br />

IM GOLF VON TRIEST<br />

In einem ehemaligen Steinbruch liegt das<br />

jüngst errichtete Dorf Portopiccolo mit<br />

prächtiger Marina. Touristisches Herzstück<br />

ist das Fünf-Sterne-Resort »Falisia«,<br />

ein Luxury Collection Resort & Spa. Es<br />

gibt kaum eine Nische, von der man keinen<br />

wunderbaren Blick auf das Meer genießt.<br />

marriott.com<br />

SPANIEN – TENERIFFA<br />

NACHHALTIGE<br />

NEUERÖFFNUNG<br />

Fotos: photografcamangili, Neven Jurjak AKA Merlo De Graia, Roger Méndez Fotógrafo, Tom Lamm | ikarus.cc, beigestellt<br />

SPANIEN – IBIZA<br />

NOBU-HOTEL<br />

Das Fünf-Sterne-Nobu-Hotel »Ibiza Bay« eröffnete<br />

nach der Corona-Pause wieder mit entspanntem<br />

Barfuß-Luxus. Von den zahlreichen<br />

Neuerungen interessieren vor allem die kulinarischen.<br />

Zum gefeierten Nobu-Restaurant gesellt<br />

sich diesen Sommer ein neues Lokal mit einem<br />

Spitzenkoch, der aber noch nicht verraten wird.<br />

nobuhotelibizabay.com<br />

Das »Royal River«-Luxushotel<br />

auf Teneriffa punktet mit<br />

erneuerbarer Energie und<br />

herrlichen Pool-Landschaften.<br />

Regionalität und biologisch<br />

abbaubare Produkte stehen hier<br />

ebenso auf dem Programm wie<br />

purer Luxus und anspruchsvolle<br />

Kulinarik mit Produkten<br />

aus der Umgebung. Lokale<br />

Produzenten werden mit langfristigen<br />

Verträgen unterstützt.<br />

royalriver.es<br />

GENUSSFAHRTEN MIT DER<br />

HISTORISCHEN DAMPFLOK<br />

Das steirische Murtal lockt nicht nur mit<br />

herrlicher Naturkulisse. Von der Braustadt<br />

Murau fährt in den Sommermonaten ein<br />

historischer Dampfzug bis in das malerische<br />

Tamsweg in Salzburg. Genießer<br />

freuen sich auf das Grillfest und den<br />

Schmankerlzug mit lokalen Spezialitäten.<br />

steiermarkbahn.at<br />

BEST OF SCHLÖSSER & PALÄSTE<br />

Der Buckingham Palace führt das Beliebtheitsranking<br />

der royalen Herbergen an.<br />

Dicht gefolgt von Schloss Neuschwanstein<br />

in Bayern und dem Winterpalast in<br />

St. Petersburg. Das Wiener Schloss<br />

Schönbrunn landete auf Rang sechs.<br />

homedit.com<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

185


eise / GENUSS-RADELN<br />

UNTERWEGS MIT<br />

Luxuriös ausgestattete Fahrräder mit eingebautem Elektromotor verzeichnen<br />

einen sagenhaften Boom, so bequem war Radeln noch nie! Das E-Bike macht neue<br />

Urlaubserlebnisse möglich – hier kommen drei Vorschläge für spannende<br />

Gourmettouren per Zweirrad.<br />

TEXT PHILIPP ELSBROCK<br />

Mehr Inspirationen<br />

für Ihren Urlaub in <strong>Deutschland</strong> unter<br />

falstaff.com/urlaub-in-deutschland<br />

Man kann allein per Muskelkraft durch<br />

Weinberge kraxeln, doch mit den neuen<br />

E-Bikes werden auch solche Touren<br />

komfortabler.<br />

Foto: Rainer Weisflog<br />

186 falstaff jun <strong>2021</strong>


RÜCKENWIND<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

187


eise / GENUSS-RADELN<br />

Verdientes Ziel nach rund<br />

150 Kilometern Radstrecke:<br />

die imposante Altstadt von<br />

Regensburg.<br />

VON PASSAU BIS REGENSBURG:<br />

DIE BAYERISCHE<br />

DONAU ERKUNDEN<br />

Erfrischung im Biergarten, energiereiche Kost im<br />

Spitzenrestaurant und permanenter Ausblick auf einen<br />

der schönsten Flüsse Europas: Die Strecke zwischen zwei<br />

bayerischen Großstädten ist ideal für Einsteiger.<br />

Fotos: Shutterstock, MangoProductions, www.michaelkrug.co, beigestellt<br />

188 falstaff jun <strong>2021</strong>


Manche Revolutionen sind so leise,<br />

dass man sie kaum mitbekommt.<br />

Diese, von der hier die Rede ist,<br />

äußert sich zunächst in einem Surren. Ein<br />

kleiner Elektromotor, verborgen im Gestell,<br />

treibt eine neue Generation von Fahrrädern<br />

an. So unscheinbar sind sie, dass man den<br />

Unterschied kaum wahrnimmt. Erst bei<br />

genauerem Hinsehen entdeckt man den<br />

vergleichsweise massiveren Aufbau des<br />

Rads, der auf den elektrischen Antrieb und<br />

wiederaufladbare Batterien abgestimmt ist.<br />

Radeln mit einem solchen E-Bike liegt im<br />

Trend, die Verkaufszahlen brechen momentan<br />

alle Rekorde. 2020 wurden laut<br />

deutschem Zweirad-Industrie-Verband fast<br />

50 Prozent mehr E-Bikes als im Vorjahr<br />

verkauft, der Umsatz mit dem Verkauf von<br />

Fahrrädern und E-Bikes stieg binnen eines<br />

Jahres um sagenhafte 61 Prozent auf 6,4<br />

Milliarden Euro. So rasant schnellte die<br />

Nachfrage nach oben, dass Händler und<br />

Hersteller vielerorts mit den Auslieferungen<br />

nicht hinterherkommen, Wartezeiten von<br />

mehreren Monaten sind derzeit für viele<br />

Modelle üblich.<br />

Wer einmal eine Runde mit einem E-Bike<br />

gedreht hat, versteht sofort, was die Anziehungskraft<br />

ausmacht – es ist schlicht-<br />

PLÖTZLICH MUSS<br />

MAN NICHT MEHR<br />

DIE STATUR VON TOUR-<br />

DE-FRANCE-FAHRERN<br />

HABEN, UM AUCH FÜR<br />

LÄNGERE TOUREN DAS<br />

RAD ZU NUTZEN.<br />

Wenig Kohlehydrate, viel Eiweiß: Ein Essen im<br />

Gourmetrestaurant »Kook 36« in Moos gibt<br />

Kraft für weitere Kilometer auf dem Rad.<br />

Start in Passau, hier mit Blick auf den<br />

Dom St. Stephan. Kreis: »Storstad«<br />

in Regensburg, Sternerestaurant von<br />

Anton Schmau.<br />

weg ein neues Fahrgefühl. Der eingebaute<br />

Motor macht Steigungen erträglich und<br />

Gegenwind weniger unangenehm. Der<br />

sportliche Aspekt tritt, zumindest auf den<br />

klassischen Tourenrädern, in den Hintergrund,<br />

es dominiert die Lust am Fahren,<br />

am Dahingleiten durch die Landschaft.<br />

Plötzlich muss man nicht mehr die Statur<br />

(manche sagen: den Leidenswillen) von<br />

Tour-de-France-Teilnehmern haben, um<br />

auch für längere Touren das Rad zu nutzen.<br />

Der Komfort und die Technik machen eine<br />

andere Art von Tourismus möglich. Kein<br />

Zweifel: Wer mit dem E-Bike unterwegs ist,<br />

dem stehen neue Welten offen.<br />

Auf den folgenden Seiten stellen wir drei<br />

Touren vor, die reizvolle Landschaft mit<br />

vielseitigen Genuss-Angeboten verbinden.<br />

Wir nehmen Sie mit entlang der bayerischen<br />

Donau, nämlich von Passau nach<br />

Regensburg. Wir liefern Ihnen Inspiration<br />

für den Elberadweg, auf der Strecke von<br />

Dresden nach Magdeburg. Und auch die<br />

Berge Tirols stellen für erkundungsfreudige<br />

Gourmets kein Hindernis mehr dar. Nur<br />

eines darf man bei allem Überschwang<br />

nicht vergessen: Die Promillegrenze ist dieselbe<br />

wie beim Autofahren. Viel Vergnügen<br />

– und allzeit gute Fahrt!<br />

STARTSCHUSS IN PASSAU<br />

Die erste Tour beginnt in der Drei-Flüsse-<br />

Stadt Passau, wo Inn und Ilz in die Donau<br />

münden. Ein idealer Ausgangspunkt für<br />

Touristen, schließlich blickt Passau auf eine<br />

reiche Historie zurück. Eine Führung durch<br />

die Halbinsel, auf der sich die Altstadt befindet,<br />

sollte man sich nicht<br />

entgehen lassen. Unbedingt<br />

einpla-<br />

<<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

189


eise / GENUSS-RADELN<br />

Naturnah unterwegs<br />

und trotzdem nicht<br />

auf Genuss verzichten:<br />

Gourmet-Radtouren<br />

bieten genau das.<br />

<<br />

Das »Culinarium Passau« direkt am Inn punktet<br />

mit Blick auf den Dom.<br />

WER VIEL RADELT,<br />

BEKOMMT AUCH<br />

GROSSEN DURST: WAS<br />

LÖSCHT DIESEN BESSER<br />

ALS KALTES BIER AUS<br />

MASSKRÜGEN? DER<br />

SOMMERKELLER<br />

STRAUBING HILFT.<br />

nen sollte man zudem eine Besichtigung<br />

des barocken Doms St. Stephan.<br />

Ein herrlicher Blick auf den imposanten<br />

Dom bietet sich vom gegenüberliegenden<br />

Ufer des Inns: Auf der Terrasse des »Culinarium<br />

Passau« kann man eine letzte Stärkung<br />

einnehmen, bevor die Tour beginnt.<br />

Die gehobene Küche setzt auf internationale<br />

Klassiker wie Kalbstatar oder gegrillten<br />

Pulpo, dazu wählt man aus einer kennerhaften<br />

Wein-Auswahl.<br />

Nachdem sowohl die Brücke über den<br />

Inn als auch jene über die Donau überquert<br />

ist, kann der Weg gen Westen starten. Flussaufwärts<br />

geht es direkt an der Donau zunächst<br />

nach Windorf, wo mit dem »Hotel<br />

zum Goldenen Anker« eine Übernachtungsmöglichkeit<br />

für all jene besteht, die erst<br />

spät am Nachmittag aus Passau aufgebrochen<br />

sind. Das Traditionshaus, direkt am<br />

Ufer gelegen, punktet nicht nur mit rustikalem<br />

Charme, sondern bietet sogar einen<br />

kleinen Wellness-Bereich – ideal, wenn die<br />

Waden doch mal verspannt sein sollten.<br />

RUSTIKAL ODER GEHOBEN<br />

Gehobenere Ansprüche ans Abendessen<br />

erfüllt das 30 Kilometer stromaufwärts<br />

gelegene Sternerestaurant »Kook 36« in<br />

Moos, für das man den Fluss bei Winzer<br />

einmal überqueren muss. Koch und<br />

Eigentümer Daniel Klein kocht zu moderaten<br />

Preisen kohlenhydratarme Kombinationen,<br />

die zuweilen einen Asia-Touch<br />

aufweisen und strahlend schön aussehen.<br />

Wer viel radelt, bekommt auch großen<br />

Durst – und was löscht diesen besser<br />

als kaltes Bier aus großen Maßkrügen?<br />

190 falstaff jun <strong>2021</strong>


TIPPS<br />

CULINARIUM PASSAU (1)<br />

Hervorragend gelegenes Restaurant mit international<br />

geprägter Speisekarte und einer Reihe<br />

von Klassikern.<br />

Lederergasse 16, 94032 Passau<br />

T: +49 851 98908270, culinarium-passau.de<br />

Heni blam qui beriorepra<br />

nobitaq uibusandi commodi<br />

sequis iliquia conet es<br />

Ein wenig ruckelig, aber<br />

molorum fugiand aectia<br />

wunderschön: die Steinerne<br />

sumquos aut ea vellam ea cor<br />

Brücke, Regensburgs<br />

as ipsam untori<br />

Wahrzeichen.<br />

Kreis: Ein zünftiger Teller im<br />

»Sommerkeller Straubing«.<br />

HOTEL ZUM GOLDENEN ANKER (2)<br />

Einschlafen und aufwachen mit Blick auf die<br />

Donau – das familiengeführte Traditionshaus<br />

in Windorf punktet nicht nur mit der Lage, sondern<br />

auch mit einem kleinen Wellnessbereich.<br />

Marktplatz 42, 94575 Windorf a. d. D.<br />

T: +49 8541 96650,<br />

hotel-zum-goldenen-anker.de<br />

KOOK 36 (3)<br />

Quirlige, kreative Gourmetküche, die mit einem<br />

Michelin-Stern ausgezeichnet ist und erstaunlich<br />

wenig kostet.<br />

Thundorfer Straße 36, 94554 Moos<br />

T:+49 9938 9196636, kook36.de<br />

Fotos: Erik Gross, berliberlinski, Thomas Peter Widmann / Lookphotos / picturedesk.com, beigestellt Karte: Stefanie Hilgarth<br />

Selbiges erhält man im sympathischen<br />

Biergarten »Straubinger Sommerkeller« im<br />

gleichnamigen Ort. Danach geht es ans letzte<br />

Drittel der 150 Kilometer langen Strecke.<br />

Und wer es schließlich schafft, über die<br />

ruckelige Steinerne Brücke am Ziel Regensburg<br />

zu fahren, hat sich eine genussreiche<br />

Belohnung wahrlich verdient. Bestens<br />

geeignet: das sterneprämierte »Storstad«<br />

von Anton Schmaus. Nicht minder gut: sein<br />

lässiges Zweitlokal »Sticky Fingers«.<br />

<<br />

WER ES SCHAFFT, IN<br />

REGENSBURG<br />

ÜBER DIE RUCKELIGE<br />

STEINERNE BRÜCKE INS<br />

ZIEL ZU FAHREN, HAT<br />

SICH EINE<br />

GENUSSREICHE<br />

BELOHNUNG VERDIENT.<br />

BUCHNER (4)<br />

Das gesetzte Sternerestaurant befindet sich in<br />

einem früheren Gutshof. Zum Familienbetrieb<br />

gehören im gleichen Ort noch ein weiteres,<br />

jüngeres Restaurantkonzept sowie ein Hotel,<br />

beides rund anderthalb Kilometer entfernt.<br />

Freymannstraße 15, 94559 Niederwinkling<br />

T: +49 9962 730, buchner-welchenberg.de<br />

PENSION ZUM DONAUUFER (5)<br />

Einfache Übernachtungsmöglichkeit für Radler,<br />

unmittelbar an der Donau. DZ ab ca. 80 Euro.<br />

Pfelling 23, 94327 Bogen<br />

T: +49 9422 2306, zumdonauufer.de<br />

BIERGARTEN IM SOMMERKELLER (6)<br />

Ein Biergarten wie aus dem Bilderbuch: Frisch<br />

gezapftes Helles trifft auf krachlederne Traditionsspeisen.<br />

Gehobenere Küche serviert die<br />

Speisewirtschaft.<br />

Regensburger Str. 22, 94315 Straubing<br />

T: +49 9421 5688555<br />

sommerkeller-straubing.de<br />

STICKY FINGERS (7)<br />

Lässige Asia-Fusion von Anton Schmaus. Das<br />

Sternerestaurant »Storstad« des DFB-Mannschaftskochs<br />

ist nur wenige Meter weiter.<br />

Untere Bachgasse 9, 93<strong>04</strong>7 Regensburg<br />

T: +49 941 58658808,<br />

stickyfingers.restaurant<br />

HOTEL GOLIATH AM DOM ****S (8)<br />

Allein der Blick über die Dächer von Regensburg<br />

lohnt den Besuch in diesem modernen,<br />

gut geführten Haus mitten in der Stadt. DZ ab<br />

ca. 130 Euro.<br />

Goliathstraße 10, 93<strong>04</strong>7 Regensburg<br />

T: +49 941 2000900, hotel-goliath.de<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

191


eise / GENUSS-RADELN<br />

Magdeburg, hier mit dem Dom, bildet die letzte<br />

Station der rund 300 Kilometer langen Strecke.<br />

VON DRESDEN NACH MAGDEBURG:<br />

KULINARIK UND<br />

KULTUR AN DER ELBE<br />

Die Tour von Sachsen nach Sachsen-Anhalt beinhaltet<br />

nicht nur die Hauptstädte beider Länder, sondern jede<br />

Menge Abwechslung entlang der Strecke.<br />

TEXT PHILIPP ELSBROCK<br />

Stolze 1280 Kilometer misst <strong>Deutschland</strong>s<br />

beliebteste Route für Radfahrer.<br />

Weil er nicht immer direkt am Fluss<br />

entlang führt, ist der Elberadweg sogar<br />

rund 170 Kilometer länger als der Flusslauf<br />

selbst, der vom tschechischen Riesengebirge<br />

bis zur Nordseemündung bei Cuxhaven<br />

verläuft. Regelmäßig wird die Strecke von<br />

Experten des Allgemeinen Deutschen<br />

Fahrradclubs (ADFC) zum Favoriten unter<br />

den Fernradwegen gekürt, und auch für<br />

jene, die sportliche Beschäftigung mit<br />

gutem Essen und Trinken verbinden<br />

möchten, hält er einiges bereit.<br />

Fusion und Umbau während des Lockdowns:<br />

»Caroussel Nouvelle« in Dresden,<br />

Die <strong>Falstaff</strong>-Routenempfehlung umfasst<br />

den Abschnitt zwischen den Landeshauptstädten<br />

Dresden und Magdeburg und ist<br />

rund 300 Kilometer lang. Wer sich mindestens<br />

eine Woche Zeit dafür nimmt, liegt<br />

richtig, denn nicht nur die intakte Natur<br />

entlang des Ufers verdient Muße, auch das<br />

Programm aus Kulinarik und Kultur würde<br />

unter Hektik leiden.<br />

ZEITGEMÄSSE HAUTE CUISINE<br />

Ein oder zwei Tage für den Ausgangspunkt<br />

der Tour in Dresden einzuplanen, ist<br />

deshalb sicher nicht verkehrt. Für Frauen-<br />

Fotos: Magdeburg Marketing / Foto: Andreas Lander, Juergen Jeibmann, THIEL Public Relations,Shutterstock, Getty Images, beigestellt<br />

192 falstaff jun <strong>2021</strong>


kirche und Semperoper, aber auch für<br />

Galerien und das Gerhard-Richter-Archiv<br />

braucht es ein paar Stunden. Als Stärkung,<br />

bevor es losgeht, bietet sich ein Besuch in<br />

einer Neueröffnung an. Der zweite Lockdown<br />

legte zwar auch Dresdens Restaurantszene<br />

in einen Dornröschenschlaf, dem<br />

niemand entkommen konnte. Einige<br />

Gastronomen nutzten die Zwangspause<br />

aber produktiv – und am meisten warten<br />

Gourmets wohl auf die Eröffnung des<br />

»Caroussel Nouvelle«. Dahinter verbirgt<br />

sich die Fusion des Sternerestaurants<br />

Caroussel mit Bülows Bistro, die beide zum<br />

Luxushotel Bülow Palais gehören. »Wir<br />

leben die Sterneküche des 21. Jahrhunderts«,<br />

sagt Sven Vogel, der als neuer<br />

Küchenchef künftig mehr als die französisch-klassische<br />

Ausrichtung anbieten will.<br />

Wer sich noch etwas länger gedulden<br />

möchte, wartet bis zum ersten Stopp, der für<br />

die Gartenstadt Radebeul vorgesehen ist, die<br />

nur wenige Kilometer vor den Toren Dresdens<br />

liegt. Hier befindet sich nicht nur das<br />

stadteigene Weingut Hoflößnitz, sondern mit<br />

dem »Atelier Sanssouci« auch ein sterneprämiertes<br />

Restaurant samt angeschlossenem<br />

Hotel (»Villa Sorgenfrei«). Im früheren<br />

<<br />

Die Frauenkirche dominiert<br />

den Neumarkt in Dresden.<br />

PORZELLAN UND<br />

SNEAKER: MEISSENS<br />

WELTBERÜHMTE<br />

MANUFAKTUR<br />

VERWALTET NICHT<br />

BLOSS EIN ERBE,<br />

SONDERN BLEIBT AM<br />

PULS DER ZEIT.<br />

Die Albrechtsburg thront über<br />

der Elbe bei Meißen. Kreis:<br />

Das kunstvolle Porzellan, hier<br />

ein dreistufiger Tafelaufsatz,<br />

ist der bekannteste Export<br />

der Stadt.<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

193


eise / GENUSS-RADELN<br />

<<br />

Fest- und Gartensaal der »Villa Sorgenfrei«<br />

führt Chef de Cuisine Konrad Lange<br />

Regie; dank Umgebung und Einrichtung<br />

reist man ein paar Jahrhunderte zurück. Ein<br />

Element – geschichtsträchtiges Meißner Porzellan<br />

– greift schon auf die nächste Station<br />

voraus. Doch zuvor noch ein Hinweis für<br />

Weingenießer: Sie sollten nämlich keinesfalls<br />

versäumen, dem sächsischen Staatsweingut<br />

Schloss Wackerbarth einen Besuch abzustatten<br />

(s. auch Lagenportrait »Goldener<br />

Wagen« ab S. 52).<br />

Beschwingt von elegantem Traminer oder<br />

würzigem Riesling geht es zunächst wieder<br />

nach unten, direkt ans Ufer. Von dort radelt<br />

man weiter elbabwärts, bis nach rund<br />

50 Kilometern ein weiteres Kleinod auf dieser<br />

Reise erreicht wird: Meißen. Die Stadt,<br />

die ihren Namen dem weltberühmten Porzellan<br />

lieh, verzeichnet seit Jahren steigende<br />

Übernachtungszahlen. Tatsächlich findet<br />

man hier auf überschaubarer Größe<br />

ein dichtes Programm an touristischen<br />

Attraktionen. Zunächst empfiehlt sich<br />

aber ein Zwischenstopp im unpräten-<br />

Verschnaufpause auf höchstem Niveau:<br />

Zum hübschen Hotel »Villa Sorgenfrei«<br />

in Radebeul gehört auch das<br />

Sternerestaurant »Atelier Sanssouci«.<br />

Historische Bauwerke<br />

erradeln: Dresden mit<br />

der Augustusbrücke und<br />

der wiederaufgebauten<br />

Frauenkirche im<br />

Hintergrund.<br />

tiösen »Bauernhäusl«, wo deftige sächsische<br />

Küche serviert wird, von Gänsesülze<br />

bis zu gebratener Bachforelle. Im Anschluss<br />

überquert man die Elbe und könnte dann<br />

durch die malerische Altstadt spazieren<br />

oder die Meißner Porzellanmanufaktur<br />

erkunden.<br />

Dass man hier nicht nur ein historisches<br />

Erbe verwaltet, zeigt die jüngste Kooperation<br />

mit dem Sporthersteller Adidas, die einen<br />

geblümten Sneaker zur Folge hatte. Ob<br />

die Fahrradtasche Platz für ein Mitbringsel<br />

bietet, können wir hier nicht beurteilen,<br />

raten aber zu einem größeren Lunchpaket,<br />

denn größere Städte folgen zunächst nicht<br />

mehr. Für etwaige Zwischenhalte auf dem<br />

Weg nach Sachsen-Anhalt eignen sich aber<br />

Riesa und Torgau – letzteres etwa mit dem<br />

grundsoliden Restaurant »Herr Käthe«.<br />

Kurz hinter Torgau wird die Landesgrenze<br />

passiert, für ein kurzes Stück in der Höhe<br />

des Elbetals Prettin bildet die Elbe selbst<br />

die Grenze zwischen Sachsen und Sachsen-Anhalt.<br />

In Prettin verkehrt übrigens<br />

eine Elbfähre, mit der man vom linken aufs<br />

rechte Elbufer wechseln kann. Von hier ist<br />

es nicht mehr weit bis zu der Stadt, in<br />

<<br />

Fotos: Getty Images, beigestellt<br />

194 falstaff jun <strong>2021</strong>


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eise / GENUSS-RADELN<br />

TIPPS<br />

CAROUSSEL NOUVELLE (1)<br />

Haute Cuisine oder Bistroküche, diese Frage<br />

muss man sich seit März im neuen Lokal des<br />

Dresdner Luxushotels »Bülow Palais« nicht<br />

mehr stellen.<br />

Königstraße 14, 01097 Dresden<br />

T: +49 351 8003140, buelow-hotels.de<br />

Exzellente Drinks an<br />

unvermuteter Stelle:<br />

Die »Charles Bar« in der<br />

Lutherstadt Wittenberg<br />

zählt zu den besten Bars<br />

<strong>Deutschland</strong>s.<br />

HOFLÖSSNITZ (2)<br />

Weinanbau seit mehr als 600 Jahren – die<br />

Historie des heute städtischen Weinguts von<br />

Radebeul reicht bis zu Markgraf Wilhelm I.<br />

zurück.<br />

Knohllweg 37, 01445 Radebeul<br />

T: +49 351 8398333, hofloessnitz.de<br />

ATELIER SANSSOUCI (3)<br />

Fast wie eine Zeitreise ist ein Besuch im Sternerestaurant<br />

des Hotels »Villa Sorgenfrei« –<br />

allerdings nur der Einrichtung wegen, Konrad<br />

Lange serviert frische, französisch geprägte<br />

Sterneküche.<br />

Augustusweg 48, 01445 Radebeul<br />

T: +49351 7956660, hotel-villa-sorgenfrei.de<br />

<<br />

der Martin Luther im Jahr 1517 seine<br />

95 Thesen an die Schlosstür genagelt haben<br />

soll. Genau, von der Lutherstadt Wittenberg<br />

ist die Rede, und dank der bewegten<br />

Historie der Stadt trifft man auf ein reiches<br />

kulturelles Angebot – und auf eine Bar, die<br />

locker mithalten kann mit dem Niveau aus<br />

Großstädten. Martin Kramer hat die am<br />

Markt gelegene »Charles Bar« zu einem<br />

hochrespektablen Anlaufpunkt für Bargänger<br />

gemacht, und einen frisch gemixten Gin<br />

Basil Smash sollte man sich nach etlichen<br />

Kilometern unbedingt gönnen.<br />

Das letzte Drittel der Strecke bis zum<br />

Ziel sollte nur am Stück fahren, wer neue<br />

Rekorde aufstellen will. Die Bauhaus-Stadt<br />

Dessau liegt noch auf dem Weg; zwar wurde<br />

sie im Zweiten Weltkrieg stark zerstört,<br />

doch sind einige Bauhaus-Bauten, darunter<br />

auch solche von Walter Gropius, glücklicherweise<br />

erhalten geblieben. Ähnliches gilt<br />

übrigens für die Altstadt im Ziel Magdeburg:<br />

Der südliche Teil mit seinen Gründerzeit-Häusern<br />

ist praktisch völlig intakt und<br />

sorgt für einen sehenswerten Kontrast zu<br />

den Plattenbauten.<br />

<<br />

WEINSTUBE BAUERNHÄUSL (4)<br />

Rustikale sächsische Kost und Weinschoppen:<br />

Das urige Haus mit Terrasse ist Anlaufstelle<br />

für Ausflügler.<br />

Oberspaarer Str. 20, 01662 Meißen<br />

T: +493521 733317, bauernhaeusl.de<br />

PORZELLAN-MANUFAKTUR MEISSEN (5)<br />

Das Besucherzentrum der weltbekannten<br />

Manufaktur nennt sich Erlebniswelt und bietet<br />

einen perfekten Überblick über Geschichte und<br />

Sortiment. Ein respektables Restaurant inkl.<br />

Café gibt es hier ebenfalls.<br />

Talstraße 9, 01662 Meißen<br />

T: +49 3521 468208<br />

erlebniswelt-meissen.com<br />

CHARLES BAR (6)<br />

Fernab von Großstädten hat Martin Kramer<br />

ein Barjuwel etabliert, das es in Anspruch und<br />

Qualität locker mit großen Namen aufnehmen<br />

kann.<br />

Markt 7, 06886 Lutherstadt Wittenberg<br />

T: +49 1512 0765107, charlesbar.de<br />

APPARTEMENTS AM BAUHAUS (7)<br />

Zwei im Bauhausstil eingerichtete Ferienwohnungen<br />

mit Blick aufs Prellerhaus. Übernachtung<br />

ab 95 Euro.<br />

Bauhausstraße 14, 06846 Dessau-Roßlau<br />

T: +49 1522 1400886<br />

appartements-am-bauhaus.de<br />

LANDHAUS HADRYS (8)<br />

Schön gelegenes Restaurant mit Terrasse und<br />

Blick auf alte Bäume. Kreative Speisekarte mit<br />

überwiegend regionalen Zutaten.<br />

An der Halberstädter Chaussee 1, 39116<br />

Magdeburg<br />

T: + 49 391 6626680, landhaus-hadrys.de<br />

Foto: beigestellt Karte: Stefanie Hilgarth<br />

196 falstaff jun <strong>2021</strong>


SACHSEN<br />

KLEIN, ABER FEIN!<br />

Im kleinsten Anbaugebiet <strong>Deutschland</strong>s lassen<br />

sich viele ambitionierte Winzerinnen und<br />

Winzer finden, die facettenreiche Weine auf<br />

höchstem Niveau herstellen.<br />

Proschwitzer Terroir mit<br />

Toskana-Feeling<br />

Die Proschwitzer Weinberge haben<br />

mehr als 850 Jahre Geschichte und<br />

großes Potenzial. Ein einzigartiges<br />

Terroir, dazu das »Cool Climate«<br />

des lieblichen Elbtals. Perfekte<br />

Bedingungen für die Burgunder-<br />

Familie, aber auch für Elbling,<br />

Scheurebe, Riesling, Goldriesling<br />

und Müller-Thurgau. Jeder unserer<br />

Prädikatsweine ist so individuell<br />

und authentisch wie das Blatt eines<br />

Lindenbaumes. Mit einer filigranen,<br />

akzentuierten Säure in der Spitze<br />

und duftigen, fruchtigen Aromen<br />

sowie schönem Gaumenklang. Das<br />

einzigartige Proschwitzer Terroir<br />

lässt feinste, mineralische Weiß- und<br />

Rotweine reifen, die Weinfreunde<br />

– weit über Sachsen hinaus – begeistern.<br />

Seit 1996 sind wir Mitglied im<br />

VDP. Unser Familienschloss ist ein<br />

kultureller Mittelpunkt in der Region.<br />

SCHLOSS PROSCHWITZ<br />

Heiliger Grund 2<br />

01662 Meißen OT Proschwitz<br />

T: +49 3521 40600<br />

schloss-proschwitz.de<br />

ADVERTORIAL Foto: © Eric Muench, beigestellt<br />

Die Sektmanufaktur im Elbtal.<br />

Ein Erlebnis der besonderen Art<br />

In Jacques du Preezs Adern fließt Wein, oder besser<br />

gesagt Sekt. Er ist in Südafrikas Weinmetropole<br />

Stellenbosch aufgewachsen, hat in Südafrika<br />

und <strong>Deutschland</strong> Weinbau studiert und sich ein<br />

Renommee als Wine Maker in beiden Hemisphären<br />

erarbeitet. Seine Leidenschaft gilt jedoch der<br />

traditionellen Sektherstellung. Der Fokus liegt auf<br />

der Königin aller Rebsorten: Pinot Noir, »weil sie<br />

so elegant und unglaublich vielfältig ist«, sagt Jacques<br />

du Preez. In der Sektmanufaktur sucht man<br />

neue Wege der Nachhaltigkeit: Alten Strukturen<br />

werden neue Funktionen gegeben. Ganz in diesem<br />

Sinne wird ein altes Gewächshaus zur Sektkellerei<br />

und zum Salon umgebaut. Es wird Holz genutzt, das<br />

sonst auf der Deponie gelandet wäre: 200 Jahre<br />

alte Holzbalken aus alten Bauernhäusern, davon<br />

alles Eiche. In Zukunft sollen Besucher im Rahmen<br />

der »Gläsernen Produktion« auch selbst Hand anlegen<br />

können, um ihren eigenen Sekt zu degorgieren.<br />

Jacques entstammt einer alten hugenottischen<br />

Familie aus Frankreich, die vor 350 Jahren nach<br />

Südafrika ausgewandert ist und die Weinkultur<br />

am Kap bedeutend prägte. Europa, insbesondere<br />

der östliche Teil, habe ihn schon immer fasziniert.<br />

Dass er nun in Sachsen sesshaft wurde, ist gleich<br />

doppeltes Glück. »Die Menschen hier haben eine<br />

Leidenschaft für Sekt und die Landschaft hat mich<br />

gleich beim ersten Besuch 2009 umgehauen. Im<br />

Elbtal habe ich das Gefühl, hier ist Platz, hier kann<br />

ich atmen.« Nichtsdestotrotz bleibt er Südafrika<br />

treu. Seit 2018 macht Jacques du Preez seinen<br />

eigenen Sekt in Südafrika. Traditionelle Flaschengärung<br />

made in South Africa, was dort Methóde<br />

Cap Classique genannt wird.<br />

J.J. DU PREEZ SEKTMANUFAKTUR<br />

An der Gärtnerei 11<br />

01665 Nieschütz<br />

T: +49 1626 966418<br />

info@jjdupreez.com<br />

jjdupreez.com<br />

jun <strong>2021</strong> falstaff 197


GEERO<br />

BU Text: Luptam facessitate<br />

as volore non consectatqui tent<br />

que aliqui ommodigendis<br />

WIE RADFAHREN,<br />

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enn du morgens nicht<br />

unbedingt den öffentlichen<br />

Verkehr oder das<br />

Auto nutzen möchtest,<br />

aber dennoch nicht ausgelaugt oder gar<br />

verschwitzt im Büro ankommen willst,<br />

bist du mit einem Geero 2 E-Bike bestens<br />

bedient. So bist du umweltfreundlich,<br />

unkompliziert und dank der Motorunterstützung<br />

schnell am Ziel und hältst dabei<br />

deinen ökologischen Fußabdruck dennoch<br />

gering. Zusätzlich auf der grünen Habenseite<br />

der schnittigen E-Bikes ist, dass sie<br />

mit einer besonders hochwertigen, langlebigen<br />

und damit auch nachhaltigen Akkuzellentype<br />

ausgestattet sind. Zudem sind<br />

die Rahmen pulverbeschichtet, was im<br />

Vergleich zu einer herkömmlichen Lackierung<br />

nicht nur wesentlich robuster, sondern<br />

eben auch umweltfreundlicher ist.<br />

MADE IN AUSTRIA<br />

Unabhängigkeit auf zwei Rädern, mit Liebe<br />

in Österreich gefertigt. Mit der zweiten<br />

Generation der Geero E-Bikes ist man<br />

nicht nur unterwegs frei und ungebunden,<br />

sondern auch, was das Laden des Akkus<br />

betrifft, absolut unabhängig. Der 444-Wh-<br />

Powerakku lässt sich mit einem Handgriff<br />

kinderleicht entnehmen und einfach in<br />

Büro oder Wohnzimmer laden – so muss<br />

nicht das ganze Rad zur Steckdose transportiert<br />

werden. Ist der Akku dann vollständig<br />

»satt«, sind Ausflüge von bis zu<br />

mehr als 100 Kilometern möglich.<br />

Optisch ist Geero auf den ersten Blick<br />

von einem normalen Fahrrad nicht zu<br />

unterscheiden, denn nicht nur besagter<br />

Akku verschwindet unsichtbar im pulver-<br />

198<br />

falstaff jun <strong>2021</strong>


eschichteten Alurahmen, auch der Motor<br />

hat sich diskret in der Hinterradnabe von<br />

Geero 2 versteckt. Der eigens für Geero<br />

entwickelte, wartungsfreie 250-Watt-<br />

Motor ist dort platziert, wo er gebraucht<br />

wird und erzielt hier maximalen Wirkungsgrad.<br />

Die fünf Unterstützungsstufen<br />

können hierbei über das lichtstarke LC-<br />

Display gesteuert werden. Dank des integrierten<br />

Freilaufs kann die Unterstützung<br />

aber auch komplett abgeschalten und<br />

Geero 2 tatsächlich wie ein herkömmliches<br />

Fahrrad gefahren werden. Die<br />

formschönen Geero E-Bikes sind in Vinyl<br />

und Cream, also Schwarz und Beige, und<br />

in unterschiedlichen Rahmengrößen und<br />

Ausstattungen erhältlich.<br />

PRÄMIERTES E-BIKE<br />

Die formschönen Geero E-Bikes sind in<br />

unterschiedlichen Farben, Rahmengrößen<br />

und Ausstattungen erhältlich. Doch egal<br />

in welcher Ausfertigung: Sie wiegen allesamt<br />

unter 20 Kilogramm, womit sie sich<br />

zu den Leichtgewichten auf dem E-Bike-<br />

Markt zählen dürfen. Apropos E-Bike-<br />

Markt: Geero 2 wurde in unterschiedlichen<br />

Kategorien bereits mehrfach ausgezeichnet.<br />

So ist es einer jüngsten Umfrage<br />

zufolge zum Beispiel das derzeit schönste<br />

Bike am Markt.<br />

SCHNELL SEIN!<br />

Schnell das Geero 2 E-Bike sichern,<br />

so lange die Regale noch gut gefüllt sind<br />

und eine rasche Lieferung noch garantiert<br />

werden kann. Mit dem Gutscheincode<br />

GEERO-FA-1 erhält man zudem einen<br />

€-50-Rabatt auf lagerndes Zubehör beim<br />

Kauf eines Geero 2 E-Bikes. Schnell sein<br />

lohnt sich also gleich mehrfach! Alle Preise,<br />

Modelle und weitere Informationen<br />

findet man unter geero.at<br />

ADVERTORIAL Fotos: © James Doak, beigestellt<br />

Die zweite Generation der<br />

Geero E-Bikes überzeugt<br />

mit entnehmbarem Akku<br />

und neuerdings auch<br />

integrierter Lichtanlage.<br />

Gültig bis inkl. 31.12.<strong>2021</strong> und nicht<br />

kombinierbar mit anderen Gutscheinen<br />

und Aktionen. Keine Barablöse.<br />

INFO<br />

Mehr Informationen und kostenlose Probefahrt<br />

auf geero.at oder unter der kostenlosen Hotline<br />

0800 55 66 40 517<br />

jun <strong>2021</strong> falstaff 199


eise/ GENUSS-RADELN<br />

Steigungen, die<br />

man bequem per<br />

Rad meistern kann:<br />

Bergpanorama in Zell<br />

am See.<br />

Fotos: Shutterstock, Getty images, Zell am See Kaprun Tourismus<br />

200<br />

falstaff<br />

jun <strong>2021</strong>


TIROL:<br />

MIT DEM ZWEIRAD DIE<br />

ALPEN BEZWINGEN<br />

Der elektrische Helfer moderner Räder nimmt die Angst<br />

vor Touren, die in lichte Höhen führen. Oben warten<br />

etliche Genusshöhepunkte auf radelnde Gourmets.<br />

TEXT RENATE POLZER<br />

Dass sich ausgerechnet das bergige<br />

Tirol für die Genussradler als<br />

»Radland Nummer eins der Alpen«<br />

bewirbt, lässt sich durchaus begründen:<br />

Rund 1000 Kilometer an Radwanderwegen<br />

führen durch Täler, entlang der Flüsse – und<br />

dank »E-xtraportion Schub« kommt man<br />

auch halbwegs stressfrei mitten hinein etwa<br />

in die faszinierende Kitzbüheler Bergwelt,<br />

wo der Einkehrschwung nicht nur im Winter<br />

Tradition hat, sondern mittlerweile auch auf<br />

zwei Rädern bei außergewöhnlichen<br />

Gastrohütten auf Fleckalm, Hahnenkamm<br />

Kitzbühel (oben) hat alles,<br />

was es braucht: Berg, See<br />

und reichlich Kulinarik, wie<br />

etwa bei »Neuwirt«. (rechts)<br />

und Co. gemacht werden kann. Mehr als<br />

80 Ausflugsziele sind radelnd von der<br />

Gamsstadt aus erreichbar, in der zudem<br />

nicht nur eine feine Hotellerie wartet,<br />

sondern auch zahlreiche Toprestaurants mit<br />

Spitzenkulinarik den Radtag krönen<br />

können. Und zwar, wie es der »Neuwirt«<br />

mit Küchenchef Jürgen Kleinhappl vorzeigt,<br />

tagsüber beim Tourstopp genauso wie<br />

abends beim exquisiten Menü.<br />

DIE FALSTAFF-GENUSSTOUR<br />

Wer sich auf seiner Radtour die Bergwelt<br />

aus der geruhsamen Tallage anschauen will,<br />

ist auf der LEUKENTALRUNDE genau<br />

richtig. Die 27,5 Kilometer von Kitzbühel<br />

über den Schwarzsee nach Reith, St. Johann<br />

in Tirol und wieder retour führen durch ein<br />

noch ursprüngliches Tirol und zu den<br />

perfekt dazu passenden Genussadressen.<br />

Ein paar Pedaltritte weiter findet man sich<br />

in der »weltweit größten E-Bike-Region«<br />

wieder: Rund um den Wilden Kaiser mit<br />

seinen Stützpunkten Ellmau, Going,<br />

Scheffau und Söll bekommen Radgäste auf<br />

über 350 Kilometern Rad- und MTB-Wegen<br />

eine gigantische E-Bike-Infrastruktur<br />

geboten – mit 89 Bike-Verleihshops,<br />

77 Akku-Wechselstationen, Gratistransport<br />

mit den Bergbahnen hinauf zu über 50 Hütten<br />

und Bergrestaurants, Gratis-Radkarten<br />

und vielem mehr. Erfahrenswert: Wer im Tal<br />

die 83 Kilometer der KAISERRUNDE radelt,<br />

kann etwa beim legendären »Stanglwirt«<br />

dessen berühmte Weißwürste verkosten.<br />

Die Olympiaregion Seefeld wiederum<br />

nützt ihr weltmeisterliches Know-how, mit<br />

dem sie im Winter die<br />

Langläufer begeistert,<br />

auch bei der<br />

<<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

201


eise / GENUSS-RADELN<br />

RADPARADIES<br />

TIROL<br />

Rund 1000 Kilometer an Radwanderwegen<br />

und Mountainbike-Routen, die mit E-Unterstützung<br />

auch auf energieschonende Art zu<br />

bewältigen sind, machen klar, warum sich<br />

Tirol als »Radland Nummer eins der Alpen«<br />

empfiehlt. Auch für gemütlichere Touren ist in<br />

der Tiroler Bergwelt Platz, etwa im Schatten<br />

des Wilden Kaisers oder am alpinen<br />

Hochplateau um Seefeld.<br />

Heni blam qui beriorepra<br />

nobitaq uibusandi commodi<br />

sequis iliquia conet es<br />

molorum fugiand aectia<br />

sumquos aut ea vellam ea cor<br />

as ipsam untori<br />

Ob in und um Kitzbühel oder in<br />

Seefeld (großes Bild): Bis zur<br />

kulinarischen Belohnung nach der<br />

Tour, etwa in der »Seefelder Stube«<br />

(Kreis), ist es nie weit.<br />

Vor allem dank der E-Bike-Revolution im<br />

Tourismus lassen sich aber inzwischen auch<br />

Routen befahren, die bislang eher trainierten<br />

Mountainbikern vorbehalten waren. Gerade<br />

die Gamsstadt Kitzbühel zeigt sich hier<br />

angesichts des verlockenden kulinarischen<br />

Angebots auch für Genussradler von ihrer<br />

besten Seite.<br />

TIPPS<br />

NEUWIRT (1)<br />

Regional, saisonal, nachhaltig: Chefkoch<br />

Jürgen Kleinhappl bringt Tiroler und internationale<br />

Spezialitäten als kulinarischen wie auch<br />

optischen Genuss auf den Teller.<br />

Florianigasse 15, 6370 Kitzbühel<br />

T: +43 5356 691158<br />

neuwirtkitz.com<br />

PIPINO’S (2)<br />

Neben dem »kühlenden« Blick auf den<br />

Schwarzsee begeistert im Pipino’s auch Steffen<br />

Schwankes mediterran inspirierte Küche, in der<br />

die Fischgerichte zu den Highlights zählen.<br />

Am See 4, 6370 Kitzbühel<br />

T: +43 5356 62658<br />

pipinos-restaurant.com<br />

<<br />

professionellen Umsetzung ihres vielfältigen<br />

und bestens beschilderten Radangebotes.<br />

Zudem eignet sich gerade das<br />

weitläufige Hochplateau fantastisch für<br />

entschleunigte Radurlauber, die aber (am<br />

besten mit E-Unterstützung) trotzdem ohne<br />

große Anstrengung bis zu den wunderschönen<br />

Almwirtschaften etwa auf der Gaistalalm<br />

oder der Tillfussalm fahren können.<br />

Und wer fürs Erste nicht so hoch hinaus<br />

will, der hat etwa in der »Seefelder Stube«<br />

auch direkt in Seefeld einen verlockenden<br />

kulinarischen Tourabschluss vor sich.<br />

<<br />

ÖSTERREICH IST<br />

INZWISCHEN AUCH<br />

FÜR RADELNDE<br />

URLAUBER ZUM SCHIER<br />

GRENZENLOSEN<br />

PARADIES GEWORDEN,<br />

BIS HINAUF IN DIE<br />

GEBIRGSWELT.<br />

PENZINGHOF (3)<br />

Chefköchin Christine Lindner begeistert<br />

ihre Gäste mit vorwiegend heimischen Spezialitäten<br />

aus regionalen Zutaten. Ein Extragenuss<br />

sind die Schmankerl aus der eigenen Käserei.<br />

Penzingweg 14, 6372 Oberndorf<br />

T: +43 5352 62905, penzinghof.at<br />

TISCHLERWIRT (4)<br />

Authentisch und sorgfältig – das sind die<br />

Attribute, mit denen in diesem traditionellen<br />

Gasthaus heimische und internationale<br />

Spezialitäten zubereitet werden, auch unter<br />

der seit Oktober neuen Doppel-Führung.<br />

Kitzbüheler Straße 46,<br />

6370 Reith bei Kitz bühel<br />

T: +43 664 4185918, tischlerwirt.tirol<br />

Fotos: kitzbühel Tourismus, beigestellt Karte: Stefanie Hilgarth<br />

202 falstaff jun <strong>2021</strong><br />

95–100 Punkte 90 – 94 Punkte 85 – 89 Punkte 80 – 84 Punkte – Mehr Infos auf falstaff.com


GASTRONOMIE<br />

MIT BESTER<br />

EMPFEHLUNG<br />

An dieser Stelle heißen wir Sie herzlich<br />

willkommen. Wir, das sind Spitzenrestaurants<br />

und -hotels in <strong>Deutschland</strong>, die sich dem<br />

<strong>Falstaff</strong>-Leser als exquisite Adressen<br />

für ein ganz besonderes Genuss erlebnis<br />

vorstellen wollen.<br />

Schermbeck<br />

2<br />

DEUTSCHLAND<br />

Wir präsentieren Ihnen unser Ambiente<br />

und unsere Neuigkeiten. Wir möchten,<br />

dass Sie sich bei uns wohlfühlen,<br />

und laden Sie ein, unser Gast zu sein.<br />

1<br />

Schwangau<br />

ÖSTERREICH<br />

Buchungsinfos zu dieser Rubrik erhalten Sie telefonisch unter:<br />

+49 211 96662-997 oder per E-Mail an: sales@falstaff.de<br />

ADVERTORIAL Fotos: beigestellt<br />

SCHWANGAU<br />

Das König Ludwig …<br />

Panorama, Platz & Luxus<br />

1In absoluter Alleinlage, mit<br />

traumhafter Bergkulisse und<br />

»Adults Only«-Philosophie finden Ruhesuchende<br />

Ihre Auszeit im König<br />

Ludwig. Der 6.600 m² große Ludwig<br />

SPA mit Wellness-Garten, Wasserwelt<br />

und Saunalandschaft lässt den<br />

Alltag garantiert in weite Ferne rücken.<br />

Achtsame Behandlungen von<br />

Haut und Körper sorgen zudem für<br />

spürbar mehr Leichtigkeit, Energie<br />

und Wohlbefinden. Wer es sportlich<br />

mag, der findet im Sport- und Aktivprogramm<br />

eine Auswahl an geführten<br />

Wanderungen, Workouts und Yoga-Einheiten.<br />

Abends genießen Gäste<br />

ein außergewöhnliches 5-Gänge-Menü<br />

und suchen sich ihren Lieblingswein<br />

in der exklusiven Vinothek aus.<br />

DAS KÖNIG LUDWIG WELLNESS &<br />

SPA RESORT ALLGÄU**** S<br />

Alpina Hotel-Betriebs OHG<br />

Kreuzweg 15, 87645 Schwangau<br />

T: +49 8362 8890<br />

info@koenig-ludwig-hotel.de<br />

koenig-ludwig-hotel.de<br />

SCHERMBECK<br />

Sommerfrische auf<br />

dem Land<br />

2Das Landhotel Voshövel ist ein<br />

modernes, familiengeführtes<br />

4****superior-Haus mit 75 stilvollen<br />

Zimmern und Suiten. Der Livingroom<br />

SPA auf 2.500 m² mit 2 Pools, 4 Saunen<br />

und 2 Dampfbädern, großzügigen<br />

Ruheräumen, einem Private Hamam<br />

und einem hauseigenen SPA-<br />

Kino laden zur vollkommenden Erholung<br />

ein. Das junge Küchenteam<br />

überzeugt mit einer ausgefallenen<br />

und regionalen Küche.<br />

Unser Angebot<br />

• 4 Übernachtungen<br />

mit 30 Euro Nachlass<br />

• 3 / 4-Verwöhnpension<br />

• Eintritt in den Livingroom SPA<br />

Reisezeitraum 02.07. – 17.08.2020<br />

Preis: ab € 648,– p.P.<br />

LANDHOTEL VOSHÖVEL<br />

Am Voshövel 1<br />

46514 Schermbeck<br />

T: +49 2856 91400<br />

post@landhotel.de<br />

landhotel.de<br />

jun <strong>2021</strong> falstaff 203


eise / LONG WEEKEND – CAGLIARI<br />

AM GOLF<br />

DER ENGEL<br />

Mehr Städtereise-Tipps<br />

für lange Wochenenden:<br />

falstaff.com/longweekend<br />

Foto: Shutterstock<br />

2<strong>04</strong> falstaff jun <strong>2021</strong>


Erbaut auf sieben Hügeln, genauso wie Rom, begeistert die<br />

sardische Hauptstadt Cagliari mit ihrer lebhaften Altstadt,<br />

einem paradiesischen Strand, unzähligen kulinarischen<br />

Genüssen und einer faszinierenden Weinwelt.<br />

TEXT OTHMAR KIEM<br />

Die pittoreske<br />

Inselhauptstadt<br />

liegt direkt am Golf<br />

von Cagliari,<br />

der auch<br />

»Golf der Engel«<br />

genannt wird.<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

205


eise / LONG WEEKEND – CAGLIARI<br />

Rund um Cagliari<br />

locken zahlreiche<br />

traumhafte Buchten mit<br />

glasklarem Wasser.<br />

Die Altstadt von Cagliari, das Castello-Viertel, ist ein bei Jung und Alt beliebter Treffpunkt (o.).<br />

Feine Küche im Schatten der alten Römer: exquisiter Thunfisch von »Luigi Pomata« (im Kreis rechts).<br />

FREITAG<br />

Nach einem Besuch am Weingut Cantina Argiolas<br />

erkunden wir die Altstadt, erklimmen die Bastione<br />

di Saint Remy und dinieren bei »Luigi Pomata«.<br />

Im Boutique-Hotel<br />

»Villa Fanny«<br />

bleiben keine<br />

Wünsche offen.<br />

Nur wenige Gehminuten vom Quartiere<br />

Castello, dem ältesten Viertel Cagliaris,<br />

entfernt liegt unser Domizil, ein feines<br />

Boutique-Hotel, zentral und dabei doch herrlich<br />

im Grünen. Der große Garten der »Villa<br />

Fanny« ist genau das Richtige, um sich von<br />

den Strapazen des Fluges zu erholen. Alternativ<br />

bietet sich auch der »Palazzo Doglio« als<br />

besonders gediegene Residenz an.<br />

Nach einem kurzen Sonnenbad zieht es<br />

uns erst einmal wieder raus aus der Stadt, in<br />

Richtung Norden. Unser Ziel ist die Cantina<br />

Argiolas, eines der führenden Weingüter der<br />

Insel. Nach einer knappen halben Stunde<br />

Fahrt genießen wir bereits den roten Turriga,<br />

einen absoluten Spitzenwein, und die<br />

Landschaft rund um die Kellerei.<br />

Zurück in Cagliari erklimmen wir über die<br />

imposante Stiege der Bastione di Saint Remy<br />

die Altstadt. Auf dem mächtigen Kalkmassiv<br />

thronen das alte Schloss und zahlreiche beeindruckende<br />

Paläste erhaben über der Stadt.<br />

Adel, Herrscher, Verwaltungsbeamte und der<br />

Klerus hatten hier ihre prunkvollen Amts- und<br />

Wohnsitze. Der Ausblick reicht bis zum Golfo<br />

degli Angeli – neben den Märkten und<br />

Konzerten nur einer der Gründe, weshalb<br />

hier abends so einiges los ist.<br />

Anschließend spazieren wir durch die<br />

engen Gassen und stoßen dabei auf das<br />

beliebte Café »Libarium Nostrum« an der<br />

westlichen Stadtmauer. Der ideale Ort für<br />

einen Aperitif vor einer traumhaften Kulisse<br />

bei Sonnenuntergang. Zum Abendessen<br />

haben wir bei »Luigi Pomata« reserviert.<br />

Der charismatische Koch mit einem Faible<br />

für stylische Brillen stammt aus Carloforte,<br />

einer kleinen Gemeinde auf der vorgelagerten<br />

Insel San Pietro im Südwesten, die<br />

besonders für ihren hervorragenden Thunfisch<br />

berühmt ist. Meeresgetier spielt in<br />

Pomatas Küche ohnehin die Hauptrolle.<br />

Geschickt kombiniert er sardische Tradition<br />

mit arabischen und fernöstlichen Aromen.<br />

Satt und glücklich lassen wir uns nach dem<br />

Essen durch die malerischen Gassen des<br />

Marina-Viertels treiben. Die zahlreichen<br />

Lokale rund um die Piazza Yenne machen es<br />

uns nicht leicht, eine Wahl für unseren<br />

abschließenden Absacker zu treffen. ><br />

Fotos: Shutterstock, IMMAGINANDO COMUNICAZIONE, pierluigi dessì/confinivisivi, beigestellt<br />

206 falstaff jun <strong>2021</strong>


Steht man auf der Bastione<br />

di Saint Remy, liegt einem<br />

die Stadt zu Füßen (o.).<br />

Im »Palazzo Doglio« trifft<br />

man sich auf einen Drink.<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

207


eise / LONG WEEKEND – CAGLIARI<br />

Entlang der Küstenstraße ist<br />

der Blick frei auf das Meer.<br />

Unten: Das Weingut Cantina<br />

Mesa in Sant’Anna Arresi<br />

wurde vom sardischen<br />

Medienunternehmer Gavino<br />

Sanna (im Kreis) gegründet.<br />

Die Piazza Yenne ist Dreh- und Angelpunkt der Movida von Cagliari. Zahlreiche<br />

Shops, Bars und Restaurants haben bis lange nach Mitternacht offen. Der<br />

Mercato di San Benedetto ist ein Eldorado für Feinschmecker (oben im Kreis).<br />

SAMSTAG<br />

Vom Marktbesuch über die wildromantische<br />

Küste nach Porto Pino bis hin zum Dinner im<br />

Sternerestaurant bei Stefano Deidda.<br />

Frühmorgens steht ein Besuch auf dem<br />

Mercato di San Benedetto auf dem<br />

Plan, hier können Foodies in den Bauch<br />

der Stadt eintauchen. Ein Ausflug auf diesen<br />

quirligen, pittoresken Markt lohnt sich allein<br />

schon wegen des Spaziergangs dorthin. Vorbei<br />

an Kunsthandwerksläden, Luxusgeschäften<br />

und historischen Gebäuden spazieren wir ins<br />

Herz des Stadtviertels Villanova. Neben einem<br />

der größten Fischmärkte Europas, frischem<br />

Obst und Gemüse bietet der Markt von<br />

Pecorino über Salsiccia, Safran, Gnocchetti<br />

sardi und Fregula bis hin zu Amaretti sardi,<br />

Pardulas und Erdbeerbaumhonig sämtliche<br />

Spezialitäten, die die Insel zu bieten hat.<br />

Im Laufe des Vormittags nehmen wir die Küstenstraße<br />

über Pula und Chia entlang der<br />

wildromantischen Südwestküste. Immer<br />

wieder bieten sich Ausblicke auf traumhafte<br />

Buchten, feine Sandstrände und das azurblaue<br />

Meer. Der erste Stopp ist das Weingut Cantina<br />

Mesa in Sant’Anna Arresi. Die minimalistischen<br />

Flaschenetiketten sind den traditionellen<br />

sardischen Webmustern nachempfunden. Der<br />

weiße Vermentino ist frisch und mineralisch,<br />

die Rotweine aus der lokalen Carignano-Rebe<br />

hingegen sind würzig und kraftvoll. Eine Spezialität<br />

ist der Brace aus der Cagnulari-Rebe.<br />

Im Anschluss geht es weiter ans Meer nach<br />

Porto Pino. »La Peschiera« ist ein einfaches<br />

Lokal in unmittelbarer Strandnähe. Beschattet<br />

von einem Strohdach und Aleppo-Kiefern,<br />

genießt man hier ausgezeichnete Fischküche.<br />

Nicht verzweifeln, wenn kaum Englisch oder<br />

Deutsch gesprochen wird, den Wirtsleuten<br />

kann man getrost vertrauen. Besonderer Tipp:<br />

die Serie von 20 verschiedenen Antipasti, ein<br />

köstliches Abbild der vielfältigen sardischen<br />

Meeresküche. Nach einem Verdauungsspaziergang<br />

am Strand von Porto Pino, der<br />

für die höchsten und weitläufigsten Dünen<br />

Sardiniens bekannt ist, führt uns die Straße im<br />

Landesinneren auf kürzerem Weg zurück in<br />

die Stadt. Weinliebhabern sei ein kleiner Zwischenstopp<br />

in der Cantina Santadi ans Herz<br />

gelegt. Die Winzergenossenschaft erzeugt<br />

Weine in jeder Qualitäts- und Preislage. Terre<br />

Brune und Rocca Rubia, zwei reinsortige<br />

Carignano, sind hervorragend.<br />

Am Abend zieht uns die Meeresluft wieder<br />

an den Strand »la spiaggia del Poetto«,<br />

Cagliaris Hausstrand. Tagsüber ist hier an<br />

heißen Tagen jede Liege belegt, abends wird<br />

es lichter und viele der Strandbars, wie etwa<br />

der »Emerson Beach Club«, laden bei Livemusik<br />

zum Aperitivo. Für den perfekten kulinarischen<br />

Abschluss wartet im »Ristorante<br />

Dal Corsaro« ein Tisch mit unserem Namen<br />

auf uns. Das gepflegte Lokal, in dem Chefkoch<br />

Stefano Deidda Regie führt, ist mit<br />

einem Michelin-Stern gekrönt. Deidda greift<br />

traditionelle sardische Gerichte auf und<br />

interpretiert sie gekonnt neu.<br />

Fotos: Shutterstock, mauritius images / Udo Bernhart, beigestellt<br />

208 falstaff jun <strong>2021</strong>


Das Archäologische Museum zählt zu<br />

den wichtigsten Museen Sardiniens (r.).<br />

Fregula sarda (im Kreis) muss man<br />

einfach probiert haben, ob mit Gemüse,<br />

mit Fisch oder Fleisch.<br />

SONNTAG<br />

Nach einem ausgedehnten Besuch im<br />

Archäologischen Museum genießen wir ein<br />

letztes Mal die köstliche sardische Küche.<br />

Den letzten Tag widmen wir Kultur<br />

und Geschichte und besuchen das<br />

Archäologische Museum der Stadt.<br />

Im hinteren Teil des Castello-Hügels gelegen,<br />

zeigt es auf vier Stockwerken Funde<br />

aus der Jungsteinzeit über die Bronze- und<br />

Eisenzeit bis zu den Phöniziern und<br />

Römern. Beeindruckend sind vor allem<br />

auch die Zeugnisse der antiken Nuraghe-<br />

Kultur, zu denen auch die Giganti di<br />

Mont’e Prama gehören. Diese erst in den<br />

1970er-Jahren entdeckten zwei Meter<br />

hohen Krieger sind die einzigen nuraghischen<br />

Steinskulpturen Sardiniens. Sie zählen<br />

zu den ältesten des gesamten Mittelmeerraums.<br />

Da sich die Öffnungszeiten des<br />

Museums stetig ändern, ist es ratsam, sich<br />

gleich bei der Ankunft in Cagliari nach den<br />

aktuellen Zeiten zu erkundigen.<br />

Zu Mittag wollen wir uns noch ein<br />

letztes Mal die sardische Küche schmecken<br />

lassen. Die Entscheidung fällt zwischen »Su<br />

Tzilleri ’e su Doge« an der alten Stadtmauer,<br />

wo Claudio Ara eine spannende Verbindung<br />

von sardischer und venezianischer<br />

Küche auf den Tisch zaubert, und dem<br />

»Antica Cagliari« unten im Marina-Viertel.<br />

Sicher ist, dass wir die Insel nicht ohne eine<br />

Portion Fregula sarda, das sind kleine<br />

Kügelchen aus Hartweizengrieß, die im<br />

Ofen geröstet wurden, verlassen möchten.<br />

Zubereitet wie Risotto, ist Fregula eine sardische<br />

Spezialität. Mit vollem Magen treten<br />

wir zufrieden den Rückflug an.<br />

<<br />

Beeindruckend:<br />

Die Statuen der Giganti<br />

di Mont’e Prama im<br />

Archäologischen Museum.<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

209


eise / LONG WEEKEND – CAGLIARI<br />

TIPPS &<br />

ADRESSEN<br />

HOTELS<br />

HOTEL VILLA FANNY**** (1)<br />

Elegantes Boutique-Hotel mit nur 19 Zimmern<br />

unweit des Zentrums. Großzügiger Garten mit<br />

Pool. In unmittelbarer Nähe des botanischen<br />

Gartens. DZ ab ca. 180 Euro.<br />

Via Don Bosco 8, 09123 Cagliari<br />

T: + 39 070 8587300, hotelvillafanny.it<br />

PALAZZO DOGLIO***** (2)<br />

Neu errichteter Komplex mit Fünf-Sterne-Hotel,<br />

das zur Forte-Gruppe gehört. Mehrere Restaurants<br />

und Shops, die sich um einen zentralen Marktplatz<br />

gruppieren. DZ ab ca. 250 Euro.<br />

Vico del Logudoro, 09127 Cagliari<br />

T: +39 070 64640, palazzodoglio.com<br />

RESTAURANTS<br />

DAL CORSARO (1)<br />

Feines Sternerestaurant im Herzen von Cagliari.<br />

Küchenchef Stefano Deidda serviert Meeresspezialitäten<br />

und Neuinterpretationen traditioneller<br />

sardischer Gerichte.<br />

Viale Regina Margherita 28, 09124 Cagliari<br />

T: +39 070 664318, stefanodeidda.it<br />

LUIGI POMATA (2)<br />

Hippes Restaurant mit köstlichen Fisch- und<br />

Meeres gerichten, spezialisiert auf Thunfisch!<br />

Im Souterrain lockeres Bistro.<br />

Viale Regina Margherita 18, 09124 Cagliari<br />

T: +39 070 672058, luigipomata.com<br />

ANTICA CAGLIARI (3)<br />

Traditionelle sardische Küche im angesagten<br />

Marina-Viertel. Probieren Sie Culurgiones, gefüllte<br />

Teigtaschen. Hat auch einen Ableger am Poetto-<br />

Strand mit grandioser Terrasse.<br />

Via Sardegna 49, 09124 Cagliari<br />

T: +39 070 7340198, anticacagliari.it<br />

SU TZILLERI ’E SU DOGE (4)<br />

Kleinod an der alten Stadtmauer in der Nähe des Torre<br />

dell’Elefante. Küchenchef Claudio Ara verbindet<br />

sardische Küchentradition mit Gerichten aus Venedig.<br />

Via Santa Croce 17, 09124 Cagliari<br />

T: +39 070 7567837<br />

CHIAROSCURO (5)<br />

Im Namen inspiriert von einem Werk der sardischen<br />

Literaturnobelpreisträgerin Grazia Deledda, führt<br />

Maria Ravarotto dieses kleine Restaurant. Authentische<br />

Gerichte aus dem Landesinneren.<br />

Corso Vittorio Emanuele II 380, 09124 Cagliari<br />

T: +39 347 9630924<br />

PIZZERIA IMPASTO (6)<br />

Überaus schmackhafte Pizza – aus Teig mit langer<br />

Gärführung – im quirligen Marina-Viertel.<br />

Piazzetta Savoia 4, 09134 Cagliari<br />

T: +39 070 653321, impasto.me<br />

SA CARDIGA E SU SCHIRONI (7)<br />

15 Autominuten von Cagliari entfernt befindet<br />

sich dieses grandiose Fischrestaurant. Sardischer<br />

Hummer, gebratener Aal am Spieß und über<br />

600 Positionen im unterirdischen Weinkeller.<br />

Località Maddalena Spiaggia, 09012 Capoterra<br />

T: +39 070 71652, sacardigaesuschironi.it<br />

DA STEFANO (8)<br />

Sehr lohnenswertes Restaurant in der etwas verschlafenen<br />

Ortschaft Teulada an der Südwestküste.<br />

Das Hauptaugenmerk liegt auf Fisch, aber auch<br />

tolle Fleisch- und vegetarische Gerichte.<br />

Via Regina Elena 2, 09019 Teulada<br />

T: +39 349 8191608, ristorantedastefanoteulada.com<br />

LA PESCHIERA (9)<br />

Einfaches Fischrestaurant wenige Meter vom Meer<br />

mit überaus schmackhafter Küche. Bottarga –<br />

ge trockneter Rogen von der Meeräsche – und<br />

Thunfisch sind ein Muss!<br />

Via della Peschiera 19<br />

09010 Sant’Anna Arresi, T: +39 0781 967018<br />

ristorantelapeschiera.weebly.com<br />

WEINGÜTER,<br />

BARS & GENUSS<br />

CANTINA ARGIOLAS (1)<br />

Führendes Weingut in Sardinien. Unter Mithilfe des<br />

legendären Antinori-Önologen Giacomo Tachis entstanden<br />

hier Weine, deren Ruf weit über Sardinien<br />

hinausreicht. Turriga ist überall begehrt.<br />

Via Roma 28/30, 09<strong>04</strong>0 Serdiana<br />

T: +39 070 740606, argiolas.it<br />

CANTINA MESA (2)<br />

Ursprünglich vom sardischen Medienunternehmer<br />

Gavino Sanna gegründet, ist Cantina Mesa heute<br />

Teil der Santa-Margherita-Gruppe. Einige Weingärten<br />

reichen bis ans Meer. Tolles Styling, tolle Weine.<br />

Località Su Baroni, 09010 Sant’Anna Arresi<br />

T: +39 0781 965057<br />

cantinamesa.com<br />

CANTINA SANTADI (3)<br />

Das Bekenntnis zu einheimischen Rebsorten und<br />

der Zusammenschluss von rund 300 Kleinbauern,<br />

die durchschnittlich nur etwa eineinhalb Hektar<br />

Rebflächen besitzen, sind das Geheimnis der<br />

Cantina Santadi. Der Carignano del Sulcis Terre<br />

Brune zählt zu ihren Prestigeweinen.<br />

Via Cagliari 78, 09010 Santadi<br />

T: +39 0781 950127<br />

cantinadisantadi.it<br />

EMERSON BEACH CLUB (4)<br />

Tagsüber ist der »Emerson Beach Club« eines der<br />

vielen Strandbäder am Poetto. Sobald es Abend wird,<br />

geht hier die Post ab. Alle treffen sich zum Aperitif,<br />

bei manchen endet der auch erst nach Mitternacht.<br />

Viale Lungo Mare Poetto 4, 09126 Cagliari<br />

T: +39 070 375194<br />

LIBARIUM NOSTRUM (5)<br />

Angesagtes Lokal an der alten Stadtmauer mit<br />

grandioser Sicht auf Stadt und Umland. DER<br />

Treffpunkt am frühen Abend. Auch Restaurant.<br />

Via Santa Croce 33, 09124 Cagliari<br />

T: +39 346 52<strong>2021</strong>2<br />

SAPORI DI SARDEGNA (6)<br />

Hier findet man eine reiche Auswahl an Köstlichkeiten<br />

der Insel: Pecorino, Bottarga, das hauchdünne<br />

Brot Pane Carasau, Wein, Würste, Honig und<br />

Mirto, den allgegenwärtigen Amaro.<br />

Vico dei Mille 1, 09124 Cagliari<br />

T: +39 070 6848747<br />

saborescagliari.com<br />

<<br />

Karte: Stefanie Hilgarth<br />

210 falstaff jun <strong>2021</strong>


BERLIN CAPITAL CLUB<br />

25 JAHRE<br />

CLUB INTERNATIONAL<br />

»Der Club International soll gerade in diesen volatilen<br />

Zeiten beides sein: Ruhepunkt und Stätte für geistigen Aufbruch«,<br />

so Detlef Bischoff, Präsident der Institution.<br />

Die Initiative nahm im Jahr 1996<br />

Gestalt an. Allein 200 Mitarbeiter<br />

des US-amerikanischen<br />

Chemiekonzerns Dow Chemical<br />

kamen aus allen Himmelsrichtungen nach<br />

Mitteldeutschland. Auch andere internationale<br />

Firmen suchten einen Ort, an dem sie<br />

zusammentreffen, sich austauschen und<br />

sich inspirieren lassen konnten. Ein solcher<br />

Ort ist der Club International, der heute mit<br />

seinen über 200 Mitgliedern eine Heimstatt<br />

in der Kulturmetropole Leipzig gefunden<br />

hat, die ihresgleichen sucht: Die Villa des<br />

Verlegers Herrmann Julius Meyer ist ein im<br />

Stil der Neo-Renaissance erbauter mediterraner<br />

Palazzo, der mit Marmor und hohen<br />

Wandgemälden ausgeschmückt ist.<br />

Dieses Ambiente zieht die Mitglieder und<br />

Gäste nicht nur zu den sechzig Events pro<br />

Jahr an; die Räumlichkeiten auf rund<br />

300 Quadratmetern mit Loggia und Garten<br />

werden auch gern für Firmen- oder Privatveranstaltungen<br />

genutzt. Neben der besonderen<br />

Ästhetik und der hervorragenden<br />

Kulinarik sind es vor allem die Menschen,<br />

die den Zusammenkünften im Club International<br />

seit 25 Jahren seine Einzigartigkeit<br />

verleihen: Maler, Politiker, Tänzer, DAX-<br />

Vorstände, Schriftsteller, Wissenschaftler,<br />

Sänger, Diplomaten, Journalisten, Bundes-<br />

richter, Galeristen, Unternehmer, Musiker<br />

und Generäle haben sowohl als Referenten<br />

als auch als Gäste mit ihrer Expertise ihre<br />

Zuhörer angeregt und bereichert.<br />

AUSSICHTSREICHE ZUKUNFT<br />

So plant der Club International in seinem<br />

Jubiläumsjahr die 24 / 7-Öffnung der<br />

Meyerschen Villa für seine Mitglieder.<br />

Gleichzeitig strebt der Club International<br />

eine immer stärkere Präsenz im weltweiten<br />

Netzwerk an. Möge der Club International<br />

seine Pluralität weiter ausbauen und beim<br />

nächsten Jubiläum immer noch ein »Home<br />

away from Home« für die Welt sein.<br />

ADVERTORIAL Fotos: © Club International e.V.<br />

INFO<br />

Der »Club International e.V.« in Leipzig gehört<br />

dem internationalen IAC-Netzwerk an.<br />

Die 330.000 IAC-Mitglieder in über 40 Ländern<br />

haben Zugang zu fast 250 Business-, Golf- und<br />

Country-Clubs weltweit.<br />

Club International e.V.<br />

Käthe-Kollwitz-Straße 115<br />

<strong>04</strong>109 Leipzig<br />

T: + 49 341 1494610<br />

club-international.de<br />

jun <strong>2021</strong> falstaff 211


vinotheken<br />

PLZ 0...<br />

KAMA WINE & SPIRIT(S) Florian-Geyer-Straße 58<br />

01307 Dresden, kamawine.de<br />

VINOTHEK WEINPLANET<br />

Springhornweg 5, <strong>04</strong>910 Elsterwerda<br />

weinplanet.com<br />

AMBIENTE K UG Marktstraße 2, 08523 Plauen<br />

ambiente-k.de<br />

PLZ 1...<br />

PLANET WEIN<br />

Mohrenstraße 30 (Eingang Charlottenstraße)<br />

10117 Berlin, planet-weinhandel.de<br />

WINE IN BLACK GMBH Friedrichstraße 194–199<br />

10117 Berlin, wine-in-black.de<br />

BARRIO WEINE Dircksenstraße 42–44, 10178 Berlin<br />

barrio-weine.de<br />

GRÜNBERGER WEINHANDLUNG<br />

Grünberger Straße 18, 10243 Berlin<br />

gruenberger- weinhandlung.de<br />

FRISCHEPARADIES KG NL BERLIN-PRENZLAUER BERG<br />

Hermann-Blankenstein-Straße 48, 10249 Berlin<br />

frischeparadies.de<br />

FRISCHEPARADIES KG NL BERLIN-CHARLOTTENBURG<br />

Morsestraße 2, 10587 Berlin, frischeparadies.de<br />

WEIN & VINOS GMBH Knesebeckstraße 86<br />

10623 Berlin, vinos.de<br />

WEIN & VINOS GMBH Westfälische Straße 52<br />

10711 Berlin, vinos.de<br />

WEIN & VINOS GMBH Nassauische Straße 36<br />

10717 Berlin, vinos.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER BERLIN<br />

Lietzenburger Straße 93–95, 10719 Berlin-<br />

Wilmersdorf, moevenpick-wein.de<br />

ANDRÉ MACIONGA CUVÉE GMBH<br />

Bülowstraße 66, Aufgang C, 10783 Berlin<br />

andremaciongacuvee.com<br />

WEIN & VINOS GMBH<br />

Mittenwalder Straße 16, 10961 Berlin, vinos.de<br />

NOT ONLY RIESLING<br />

Schleiermacherstraße 25, 10961 Berlin-Kreuzberg<br />

not-only-riesling.de<br />

ALTROVINO<br />

Grimmstraße 17, 10967 Berlin-Kreuzberg, altrovino.de<br />

WEIN & VINOS GMBH Zeltinger Platz 16, 13465 Berlin<br />

vinos.de<br />

WEIN & WEINBEDARF WEINLADEN SPANDAU<br />

Metzer Straße 2, 13595 Berlin, weinladen-spandau.de<br />

VINUM SPEZIALITÄTENKONTOR<br />

Danckelmannstraße 29, 14059 Berlin, vinumberlin.de<br />

WEIN & VINOS GMBH<br />

Clayallee 326, 14169 Berlin, vinos.de<br />

VINOSCOUT GMBH Albert-Einstein-Ring 24<br />

14532 Berlin, vinoscout.de<br />

HARMS & STEDER WEINHANDELS-<br />

GESELLSCHAFT MBH<br />

Hansestraße 18, 18182 Bentwisch bei Rostock<br />

wein-wiessner.de<br />

PLZ 2...<br />

ENOTECA IM PÖSELDORF CENTER<br />

Mittelweg 130–138, 20148 Hamburg, enoteca.de<br />

RINDCHEN’S WEINKONTOR HAMBURG-EPPENDORF<br />

Christoph-Probst-Weg 3, 20251 Hamburg, rindchen.de<br />

ENOTECA IM HANSE-VIERTEL GMBH<br />

Große Bleichen 36, 20354 Hamburg, enoteca.de<br />

RINDCHEN’S WEINKONTOR HAMBURG-UHLENHORST<br />

Hofweg 62, 22085 Hamburg, rindchen.de<br />

ENOTECA IM AEZ<br />

Heegbarg 31, 22391 Hamburg, enoteca.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER HAMBURG-SASEL<br />

Stadtbahnstraße 2, 22393 Hamburg-Sasel<br />

moevenpick-wein.de<br />

RINDCHEN’S WEINKONTOR HAMBURG GROSS FLOTTBEK<br />

Osdorfer Landstraße 33, 22607 Hamburg, rindchen.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER HAMBURG-BAHRENFELD<br />

Theodorstraße 42, 22761 Hamburg-Bahrenfeld<br />

moevenpick-wein.de<br />

WEINOUTLET WEINHANDEL Stresemannstraße 375<br />

22761 Hamburg, wein-outlet.com<br />

RINDCHEN’S WEINKONTOR RELLINGEN<br />

Hauptstraße 96, 25462 Rellingen, rindchen.de<br />

EIDERSTEDTER WEINDEPOT Norderring 46<br />

25836 Garding, eiderstedter-weindepot.de<br />

WEINPERLE Barkhausenstraße 7<br />

26465 Langeoog, weinperle-langeoog.de<br />

WEINKONTOR ALLGEIER GMBH<br />

Hauptstraße 38, 27711 Osterholz- Scharmbeck<br />

weinallgeier.de<br />

GUTE WEINE – LOBENBERG GMBH & CO. KG<br />

Tiefer 10, 28195 Bremen, gute-weine.de<br />

EWINE »DER LADEN« Südwall 2, 29221 Celle, ewine.eu<br />

PLZ 3...<br />

MÖVENPICK WEINKELLER HANNOVER<br />

Podbielskistraße 168, 30177 Hannover<br />

moevenpick-wein.de<br />

COOKS & WINES – VINOTHEK Osterstraße 41–44<br />

31134 Hildesheim, cooksandwines.de<br />

FEINKOST PLINKE<br />

Marktstraße 31, 31535 Neustadt, plinke-catering.de<br />

WEINZEICHEN<br />

Kirchplatz 13, 31737 Rinteln, weinzeichen.de<br />

WEIN IM FACHWERK<br />

Lange Straße 91, 33378 Rheda- Wiedenbrück<br />

lieblingsweinladen.de<br />

WEINKONTOR FREUND<br />

Nienkamp 17, 33829 Borgholzhausen<br />

weinkontor-freund.de<br />

PLZ 4...<br />

ANDERWEINIG<br />

Hohe Straße 29, 40213 Düsseldorf<br />

anderweinig.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER, DÜSSELDORF<br />

Herzogstraße 29–31, 40215 Düsseldorf<br />

moevenpick-wein.de<br />

EVERCHAMP, WINE.CHAMPAGNE.LIVESTYLE<br />

Jahnstraße 71, 40215 Düsseldorf, everchamp.de<br />

SAITTA IMPORT GMBH<br />

Luegallee 79, 40545 Düsseldorf, saittavini.de<br />

GÉRARDS WEIN-MARKT<br />

Bergische Landstraße 618, 40629 Düsseldorf<br />

gerards-weinmarkt.de<br />

BOS FOOD<br />

Grünstraße 24c, 40667 Meerbusch, bosfood.de<br />

ENOTECA DELL’ARTE<br />

Further Straße 178, 41462 Neuss, artedivivere.de<br />

FABBRICA WEINHANDEL GMBH<br />

An der Bergbahn 21, 42289 Wuppertal, fabbrica.one<br />

INTABA-WEINE KERSTIN BECKMANN<br />

Schallbruch 59, 42781 Haan, intaba-weine.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER DORTMUND<br />

Brennaborstraße 5 (Indupark)<br />

44149 Dortmund, moevenpick-wein.de<br />

ESSICHHasenwinkeler Str.185<br />

44879 Bochum, essich.online<br />

DER WEINHANDEL BÜRGERHEIM GMBH<br />

Hohenzollernstraße 40, 45128 Essen<br />

derweinhandel.de<br />

VINO GRANDE Von-Schmoller-Straße 8<br />

45128 Essen, vino-grande.de<br />

ROLF KASPAR GMBH<br />

Ruhrallee 59, 45138 Essen<br />

kaspar-spirituosen.de<br />

KETTWIGER WEINKELLER E. K. Hauptstraße 82<br />

45219 Essen, kettwiger-weinkeller.de<br />

WEINHANDEL HAUSCHILD<br />

Moltkestraße 36, 47058 Duisburg<br />

weinhandel- hauschild.de<br />

WEINHAUS FALLNIT<br />

Martinistraße 61, 48268 Greven, fallnit.de<br />

WEINBAR & VINOTHEK SABINE KOCKS<br />

Aus Liebe zum Wein, Lingener Straße 24<br />

48429 Rheine, sabine-kocks.de<br />

NUR GUTES<br />

Bosinks Kamp 10, 48531 Nordhorn, nurgutes.de<br />

WEINHAUS A. G. DIENINGHOFF<br />

Süringstraße 39, 48653 Coesfeld<br />

Bei diesen<br />

ausgewählten<br />

Weinhändlern<br />

und Winzern finden<br />

Sie <strong>Falstaff</strong>!<br />

PLZ 5...<br />

WEINPUNKT Antwerpener Straße 9–11<br />

50672 Köln, weinpunktonline.de<br />

ZWÖLFGRAD SEKT & WEIN<br />

Martin-Luther-Platz 1, 50677 Köln, zwoelfgrad.de<br />

FRISCHMARKT ZICKUHR GMBH<br />

Dürener Straße 199–203, 50931 Köln<br />

edeka-zickuhr.com<br />

KÖLNER WEINKELLER Stolberger Straße 92<br />

50933 Köln, koelner-weinkeller.de<br />

DEUBNERS WEIN & SCHOKOLADE<br />

Stenzelbergstraße 17, 50939 Köln<br />

deubners-wein.de<br />

BAYER GASTRONOMIE GMBH WEINKELLER<br />

Kaiser-Wilhelm-Allee 3, 51373 Leverkusen<br />

bayer-gastronomie.de<br />

CHAMPA VINS FRANÇAIS GMBH<br />

Am Glasofen 9, 52222 Stolberg, champa.de<br />

DAGERNOVA WEINMANUFAKTUR<br />

Heerstraße 91–93, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />

dagernova.de<br />

BUNGERTSHOF UND WEINSTUBE<br />

Heisterbacherstraße 149, 53639 Königswinter<br />

bungertshof.de<br />

WEINGUT CANTZHEIM<br />

Weinstraße 4, 54441 Kanzem, weingut-cantzheim.de<br />

ORBIS VINI Feldbergstraße 3<br />

55118 Mainz, orbis-vini.com<br />

WEINGUT DANIEL MATTERN Am Römer 4–6<br />

55234 Monzernheim, danielmattern.de<br />

WEINGUT BERNHARD-RÄDER Langgasse 41<br />

55234 Flomborn, bernhardraeder.de<br />

WEINGUT DEISS Obergasse 11<br />

55278 Uelversheim, weingutdeiss.de<br />

WEINGUT ANETTE CLOSHEIM<br />

Naheweinstraße 97, 55450 Langenlonsheim<br />

anetteclosheim.de<br />

HOFGUT DONNERSBERG Außerhalb 2<br />

55578 Vendersheim, hofgut-donnersberg.de<br />

GENUSSZIMMER REGIONAL VERFÜHRT<br />

Ferdinand-Sauerbruch- Straße 36, 56073 Koblenz<br />

genusszimmer.de<br />

WEIN KELLER Triftstraße 30, 57258 Freudenberg<br />

wein-keller-freudenberg.de<br />

VINOTHEKCHRISTHO Wein, Genuss & schöne Dinge<br />

Bismarckstraße 50, 58300 Wetter<br />

vinothekchristho.de<br />

WEINHANDEL MÜNDELEIN<br />

Bischof-Henninghaus-Straße 4, 58706 Menden<br />

FRÖHLIG WEIN- & GETRÄNKE-THERME<br />

Oelder Straße 1, 59320 Ennigerloh<br />

getraenke-therme.de<br />

WEINGEFÄHRTEN<br />

Landwehrstraße 116<br />

59368 Werne, weingefaehrten.de<br />

PLZ 6...<br />

MÖVENPICK WEINKELLER FRANKFURT<br />

Hanauer Landstraße 2<strong>04</strong>–206<br />

60314 Frankfurt/Main, moevenpick-wein.de<br />

ULIS WEINDEPOT<br />

Untertor 9, 63607 Wächtersbach<br />

ulis-weindepot.de<br />

VINOCENTRAL GMBH<br />

Platz der Deutschen Einheit 21, 64293 Darmstadt<br />

vinocentral.de<br />

GRIESEL & COMPAGNIE<br />

Sekthaus Streit GmbH<br />

Grieselstraße 34, 64625 Bensheim<br />

griesel-sekt.de<br />

WEINHANDEL FRIHMESS<br />

Bachgasse 101<br />

64625 Bensheim<br />

weinhandel-frihmess.de<br />

GUTSAUSSCHANK WEIHERMÜHLE<br />

Weihermühle 1, 65366 Geisenheim-Johannisberg<br />

gutsausschank-weihermuehle.de<br />

WEINGUT BERNHARD MEHRLEIN<br />

Urbanstraße 29, 65375 Oestrich-Winkel<br />

weingut-mehrlein.de<br />

RHEINWEINWELT KG<br />

Am Rottland 6, 65385 Rüdesheim a. Rhein<br />

rheinweinwelt.de<br />

WEINSUITE BY CHAIVALLIER<br />

Frankfurter Straße 55, 65779 Kelkheim/Taunus<br />

weinsuite.com<br />

AUSTRALIENWINESTORE<br />

Industriestraße 2, 65779 Kelkheim<br />

australienwinestore.de<br />

WEINKELLEREI HÖCHST<br />

Bolongarostraße 88, 65929 Frankfurt<br />

weinkellerei-hoechst.de<br />

AMC WEINIMPORT AIELLO GMBH<br />

Straße des 13. Januar 10<br />

66121 Saarbrücken, amcweinimport.de<br />

LÖWWEINE E. K. Am Campus 3<br />

66287 Quierschied- Göttelborn, loewweine.com<br />

JACOVIN GMBH<br />

Am Sandberg, 66333 Völklingen-Ludweiler, jacovin.de<br />

MASTERWEIN FRANK/ROEDER GMBH<br />

Kreppstraße 6, 66333 Völklingen, masterwein.de<br />

Fotos: iStock<br />

212 falstaff jun <strong>2021</strong>


partner<br />

WEINHÄNDLER<br />

UND WINZER<br />

FEINE WEINE BACKES Obere Kaiserstraße 43<br />

66386 St. Ingbert- Rohrbach, backes-weine.de<br />

JACOPINI IMPORT GMBH Am Gneisenauflöz 1<br />

66538 Neunkirchen, jacopini.de<br />

W. SPIES & CO. GMBH Am Steil 1, 66679 Losheim<br />

am See, weine-spirituosen-spies.de<br />

PINARD DE PICARD GMBH & CO. KG<br />

Campus Nobel, Alfred-Nobel-Allee 28<br />

66793 Saarwellingen, pinard.de<br />

WEINGUT STUDIER Fließstraße 34-36<br />

67158 Ellerstadt, weingut-studier.de<br />

WEINGUT BREMER Brückenstraße 2, 67308 Zellertal<br />

weingutbremer.de<br />

WEINKONTOR SCHWARZ Mühlturmstraße 24<br />

67346 Speyer, weinkontor-schwarz.de<br />

ZIEGLER Bahnhofstraße 5<br />

67487 Maikammer, august-ziegler.de<br />

WEINGUT BOSSERT Hauptstraße 15<br />

67598 Gundersheim, bossert-gundersheim.de<br />

WEINLADEN MANNHEIM<br />

Seckenheimer Hauptstraße 80, 68239 Mannheim<br />

weinladenmannheim.de<br />

PLZ 7...<br />

FISCHER + TREZZA IMPORT GMBH<br />

Ulmer Straße 150, 70118 Stuttgart, fischer-trezza.de<br />

COLVINO VINOTHEK<br />

Eberhardstraße 35–37, 70173 Stuttgart, colvino.de<br />

WEINHANDLUNG JOACHIM SCHMID<br />

Bauernwaldstraße 22, 70195 Stuttgart<br />

weinhandlung-schmid-stuttgart.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER STUTTGART<br />

Rotenwaldstraße 132, 70197 Stuttgart<br />

moevenpick-wein.de<br />

CHARLES’ VINOTHEK GMBH<br />

Gartenstraße 14/1, 70771 Leinfelden- Echterdingen<br />

charles-vinothek.de<br />

WEINHAUS HAAR Obere Bahnhofstraße 10<br />

71522 Backnang, weinhaus-haar.de<br />

AROMAKOST<br />

Eberhardstraße 10, 71634 Ludwigsburg, aromakost.de<br />

WEINGUT SONNENHOF<br />

MARTIN & JOACHIM FISCHER GBR<br />

Sonnenhof 2, 71665 Vaihingen-Gündelbach<br />

weingutsonnenhof.de<br />

VINO VINO BODEGA Schlossgartenstraße 10<br />

72622 Nürtingen, vinovino-bodega.com<br />

CANTINA ADORNETTO<br />

Teckstraße 12, 73230 Kirchheim/Teck<br />

cantinaadornetto.de<br />

VINOTECK GMBH<br />

Neue Straße 45, 73277 Owen/Teck, vinoteck.de<br />

FRANZ KELLER SCHWARZER ADLER Badbergstra ße<br />

23, 79235 Vogtsburg- Oberbergen, franz-keller.de<br />

WEINHAUS HEGER Bachenstraße 21<br />

79241 Ihringen, heger-weine.de<br />

WEINGUT ZIMMERMANN Bürgelnblick 1<br />

79418 Schliengen, zimmermann-wein.eu<br />

WEINCENTER LÖRRACH<br />

Weinbrennerstraße 2b, 79539 Lörrach<br />

weincenterloerrach.de<br />

WEINGUT CLAUSS<br />

Obere Dorfstraße 39, 79807 Nack, weingutclauss.de<br />

PLZ 8...<br />

FRISCHEPARADIES KG NL MÜNCHEN<br />

Zenettistraße 10, 80337 München<br />

frischeparadies.de<br />

CHAMPAGNE CHARACTERS<br />

Alter Messeplatz 6, 80339 München<br />

champagne-characters.com<br />

MÖVENPICK WEINKELLER MÜNCHEN-NORD<br />

Nymphenburger Straße 81, 80636 München<br />

moevenpick-wein.de<br />

GARIBALDI<br />

Frohschammerstraße 14, 80807 München<br />

garibaldi.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER MÜNCHEN-SÜD<br />

Boschetsrieder Straße 60, 81379 München<br />

moevenpick-wein.de<br />

WEIN & VINOS GMBH<br />

Wörthstraße 36, 81667 München<br />

vinos.de<br />

KALEA AUSGEWÄHLTE WEINE<br />

Amberger Straße 18, 81679 München<br />

kalea-weine.de<br />

WEINHANDEL GROISS WEINE<br />

Rambaldistraße 27, 81929 München<br />

groiss-weine.de<br />

BERRY VINOTHEK & WEINLADEN<br />

Streiflacher Straße 5b, 82110 Germering<br />

berrysgenusswelt.de<br />

DER WEINLADEN IM WIRTSHAUS AM KURPARK<br />

Parkweg 8, 82491 Grainau<br />

wirtshausamkurpark.de<br />

VINICULTI<br />

Klepperstraße 18f, 83026 Rosenheim<br />

viniculti.de<br />

WEINFACHHANDEL RESI ENGLHART<br />

Mailling 6, 831<strong>04</strong> Tuntenhausen<br />

wein-resi-englhart.de<br />

UNGER WEINE KG<br />

Aschauer Straße 3–5, 83112 Frasdorf<br />

ungerweine.de<br />

WELTKLASSEWEINE<br />

Aufhamer Straße 41b, 83229 Aschau<br />

weltklasseweine.de<br />

WEIN-BLÜTE<br />

Seestraße 3, 83700 Rottach-Egern<br />

wein-bluete.de<br />

WEINKABINETT VIEHBECK<br />

Ludwigstraße 85/87, 84524 Neuötting<br />

weinkabinett-viehbeck.de<br />

WEINSCHMECKER GMBH<br />

Friedrichshofener Straße 1, 85<strong>04</strong>9 Ingolstadt<br />

weinschmecker-ingolstadt.de<br />

WEINRAUM INGOLSTADT<br />

Bei der Schleifmühle 24<br />

85<strong>04</strong>9 Ingolstadt, weinraum-ingolstadt.de<br />

STELLENBOSCH OPEN WINE AND SPIRITS<br />

Schmalzingergasse 2, 85<strong>04</strong>9 Ingostadt<br />

stellenbosch-open-wine.de<br />

WEINZIERL’S WEINKISTL<br />

Schulstraße 9, 85276 Pfaffenhofen<br />

wein-weinzierl.de<br />

VINOPOLIS GMBH & CO. KG<br />

Curt-Frenzel-Straße 10a<br />

86167 Augsburg, vinopolis.de<br />

MARISCO VINEYARDS OFFICE EUROPE<br />

Südliche Hafenstraße 15, 97080 Würzburg<br />

nz-wine.de<br />

ROT WEISS ROSÉ<br />

Frankfurter Straße 87, 97082 Würzburg<br />

rotweissrose.com<br />

INBARRIQUE<br />

Armin-Knab-Straße 31–33<br />

97318 Kitzingen, inbarrique.de<br />

DIVINO NORDHEIM THÜNGERSHEIM EG<br />

Langgasse 33, 97334 Nordheim/Main<br />

divino-wein.de<br />

FÜRSTLICH CASTELL’SCHES DOMÄNENAMT<br />

Schlossplatz 5, 97355 Castell, castell.de<br />

BECKSTEINER WINZER<br />

Weinstraße 30, 97922 Lauda, becksteiner-winzer.de<br />

Online<br />

BELVINI.DE WEINVERSAND belvini.de<br />

BEST OF WINES bestofwines.de<br />

BREMER WEINKOLLEG bremer-weinkolleg.de<br />

CARL TESDORPF GMBH tesdorpf.de<br />

FRANKREICHS WEINE frankreichsweine.de<br />

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WEIN & VINOS GMBH vinos.de<br />

MACK UND SCHÜHLE AG – WEINWELT<br />

Neue Straße 45, 73277 Owen/Teck, weinwelt.de<br />

KESSLER SEKT Georg-Christian-von- Kessler-<br />

Platz 12–16, 73728 Esslingen, kessler-sekt.de<br />

ITALFOOD GMBH<br />

Salzstraße 106–110, 74076 Heilbronn, italvino.de<br />

WEINGUT NÄGELSFÖRST GMBH<br />

Nägelsförst 1, 76534 Baden-Baden, naegelsfoerst.de<br />

CIBI & BONTÁ CANTATORE GMBH<br />

Bürgermeister-Müller-Straße 13<br />

86663 Asbach-Bäumenheim, cantatore.de<br />

WEINZENTRALE EBERLE Berblinger Straße 20<br />

88471 Laupheim, weinzentrale.de<br />

BONVINO GMBH WEINVERTRIEB & PRÄSENTE-<br />

SERVICE Hauptstraße 34, 85579 Neubiberg<br />

bonvino.de<br />

CITY AND MORE<br />

Am Markbach 13, 76547 Sinzheim, cityandmore.de<br />

WEINHAUS TINA PFAFFMANN GMBH<br />

Am Stahlbühl, 76833 Frankweiler, wein-pfaffmann.de<br />

WEINGUT SANKT ANNABERG<br />

Sankt-Anna-Straße 203, 76835 Burrweiler<br />

sankt-annagut.com<br />

WEINGUT ROBERT & MANFRED AUFRICHT<br />

Höhenweg 8, 88719 Stetten bei Meersburg<br />

aufricht.de<br />

PLZ 9...<br />

PROHOGA ORTENAU GMBH & CO. KG<br />

Gewerbestraße 11, 77749 Hohberg-<br />

Niederschopfheim, prohoga.de<br />

PROHOGA GMBH & CO. KG<br />

Salinenstraße 56, 78054 Villingen-Schwenningen<br />

prohoga.de<br />

RIEGEL WEINIMPORT<br />

Steinäcker 12, 78359 Orsingen, riegel.de<br />

HAFNER-HIPP INTERNATIONALE WEINE<br />

St. Georgsweg 13, 78567 Fridingen, hafner-hipp.de<br />

WEIN HAAS<br />

An der Steige 16, 78713 Schramberg<br />

wein-haas.de<br />

WEINHAUS STELLWAGEN-BÜCHNER e.K.<br />

Konviktstraße 22–24, 79089 Freiburg<br />

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Buchungsinfos zu dieser Rubrik<br />

erhalten Sie telefonisch unter<br />

+49 211 966629-97 oder per<br />

E-Mail an sales@ falstaff.de.<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

213


shortlist<br />

WEINE AUS ALLER WELT<br />

AKTUELL IM HANDEL<br />

Woche für Woche bekommt die <strong>Falstaff</strong>-Weinredaktion<br />

Flaschenpost von Weinhändlern,<br />

die neue Produkte aus aller Welt vorstellen<br />

möchten. Diese Weine verschiedenster Preiskategorien<br />

sind von höchst unterschiedlicher Stilistik und<br />

Herkunft. Wir haben uns entschieden, die interessantesten<br />

Produkte in der Rubrik »Shortlist« vorzustellen, wobei das<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis eine wesentliche Rolle spielt. Auf<br />

diesen zwei Seiten geht es um Weine, die wir für besonders<br />

empfehlenswert halten – aus verschiedenen Gründen. Deshalb<br />

haben wir die »Shortlist« in drei Kategorien gegliedert:<br />

FALSTAFF BEST BUY<br />

Um diese Auszeichnung zu erhalten, muss ein Wein mind. 88 von<br />

100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten erreichen, also ein »Sehr gut«. Mit einem<br />

Endverbraucher-Preis von unter 10 Euro empfiehlt er sich für den<br />

Alltagsgebrauch nach dem Motto: viel Wein für wenig Geld.<br />

FALSTAFF TOP VALUE<br />

In der Preiskategorie zwischen 10 und 20 Euro muss ein Wein<br />

schon einiges können. Das Punktelimit für eine Aufnahme liegt<br />

daher bei 90 von 100. Hier finden Sie besonders ausdrucksstarke<br />

Vertreter der jeweiligen Sorte und Region.<br />

FALSTAFF FAVORITE<br />

Um zur Kategorie unserer Favoriten gezählt zu werden, muss<br />

ein Wein echte Klasse haben. Die dafür erforderliche Mindestpunktezahl<br />

liegt bei 92 von 100, damit zählt der Wein tatsächlich<br />

zu den allerbesten seiner Art. Für den Preis gibt es in dieser<br />

Luxus kategorie kein Limit.<br />

LEGENDE PUNKTE:<br />

95–100 Klassiker<br />

93–94 ausgezeichnet<br />

91–92 exzellent<br />

88–90 sehr gut<br />

BEST BUY<br />

FALSTAFF BEST BUY<br />

91<br />

Grüner Veltliner Kremstal DAC<br />

3 Haberer 2020<br />

Weingut Müller<br />

Kremstal, Österreich<br />

Birne und Gelbfrucht, Hefe. Im Mund substanzreich<br />

mit kerniger Säure und schöner<br />

Frische, ganz gradeaus gebaut, mit mineralischem<br />

Unterbau und einem pointiert saftigen,<br />

langen Abklang.<br />

ludwig-von-kapff.de<br />

€ 7,95<br />

90<br />

Weißburgunder trocken 2020<br />

Weingut Christopher Deiß<br />

Rheinhessen, <strong>Deutschland</strong><br />

Im Duft ein dezenter Sortentyp, leicht nussig,<br />

traubig, die Pinot-Gene kommen hervor.<br />

Im Mund saftig und gradlinig, reife, Länge<br />

gebende Säure, ein kulinarischer Weißburgunder<br />

mit sehr guter Proportion, zart mineralisch<br />

getönt, und aus einem Guss.<br />

weingutdeiss.de<br />

€ 7,60<br />

89+<br />

Weißburgunder 2020<br />

Weingut Groh, Rheinhessen, <strong>Deutschland</strong><br />

Ein zurückhaltender Sortentyp im Duft, etwas<br />

Hefe, weiße Blüten, und ein Anflug von Vanille.<br />

Am Gaumen sind Stoffigkeit und geschmeidiges<br />

Volumen gut ineinander integriert, die<br />

reife Säure gibt Halt und Länge. Ein stimmig<br />

komponierter Weißburgunder für die gehobene<br />

Tafel, durch seine getragene Grundstimmung<br />

eher zum Gefügel als zum Fisch.<br />

ludwig-von-kapff.de, € 9,95<br />

89<br />

BIO Rosé 2020<br />

Zelna Borászat<br />

Balatonfüred, Ungarn<br />

Ein helles Kirschrot. Fruchtgetragen im<br />

Duft: Himbeerbonbon und Herzkirsche. Im<br />

Mund eine kräftige Prise Gerbstoff, dazu etwas<br />

Süße und eine lebendige Säure. Braucht<br />

noch ein paar Wochen, um seine etwas ungestüme<br />

Anlage abzurunden, hat aber<br />

gute Substanz.<br />

ungarische-weinauslese.de, € 6,90<br />

Fotos: Getty Images, Shutterstock, beigestellt<br />

214 falstaff jun <strong>2021</strong>


89<br />

Miluna Primitivo Rosato IGP 2020<br />

San Marzano Vini<br />

Puglia, Italien<br />

Lachsrosa. Leicht floral im Duft, Flieder, aber<br />

auch kandierte Süßkirsche. Ein für die Herkunft<br />

recht typisches Duftbild. Geschmeidig<br />

ansetzend am Gaumen, rund und fruchtig<br />

ohne allzuviel Süße, die zurückhaltende, reife<br />

Säure fügt sich gut ein in den ausgewogenen<br />

Bau. Erfrischend und zugänglich.<br />

weinfreunde.de, € 6,95<br />

88+<br />

La Reserve<br />

Domaine Moulin Saint-Jean<br />

Languedoc-Roussillon, Frankreich<br />

Waldbeeren und Halbbitterschokolade im<br />

Duft. Auch Garrigue, Salbei. Weich und mollig<br />

am Gaumen, leichte Süße, mürber Gerbstoff<br />

und milde Säure finden sich zusammen<br />

zu einer fruchtgetragenen, unkomplizierten<br />

Version eines Pays d’Oc-Rotweins.<br />

weinfreunde.de<br />

€ 7,95<br />

TOP VALUE<br />

FALSTAFF TOP VALUE<br />

92+<br />

Porkoláb-völgy Kadarka 2019<br />

Heimann Family Winery<br />

Szekszárd, Ungarn<br />

Leuchtend Karminrot. Feinfruchtiger Duft<br />

nach Griottes. Dazu ein Hauch von Karamell<br />

und florale Töne. Im Mund mit geschmeidiger<br />

Fülle einerseits, fast cremig, aber andererseits<br />

auch mit eleganter Leichtigkeit und sehr viel<br />

Saft. Harmonische Säure. Dazu ein ungemein<br />

feines Tannin. Sehr origineller, zart mineralisch<br />

spielender Wein. heimann.hu, € 19,50<br />

92+<br />

Diamond Heart Blanc de Blancs 2016<br />

Marisco Vineyards<br />

Marlborough, Neuseeland<br />

Strohgelb mit grünlichen Reflexen. Hefig,<br />

buttrig, Heu. Feine Autolyse-Würze. Im Mund<br />

mit frischem Mousseux und knackiger Säure,<br />

gradeaus gebaut und vermutlich sehr niedrig<br />

dosiert. Guter Extrakt, würzige Aromen<br />

am Gaumen. Ein klassischer Typus zum<br />

Seafood, und definitiv eine Champagner-<br />

Alternative. bonvino.de, € 19,90<br />

90+<br />

Egri Csillag Superior 2019<br />

Gál Lajos, Eger, Ungarn<br />

Dezent würziges Holz, dazu kräuterwürzige<br />

Aromen, Anis und Fenchelsamen, aber auch<br />

Apfelschale. Im Ansatz betont weich und geschmeidig,<br />

seidige Textur, die feingliedrige<br />

Säure wirkt sehr gut mit dem Körper verschmolzen.<br />

Ein charmanter, aber auch inhaltsreicher<br />

Wein mit gutem Volumen<br />

und mit Länge.<br />

ungarische-weinauslese.de, € 11,50<br />

90+<br />

The Ned Rosé 2020<br />

Marisco Vineyards<br />

Marlborough, Neuseeland<br />

Helles Korallenrosa. Noch etwas hefegeprägt<br />

im Duft, dahinter Aromen von Hagebutte<br />

und Rose. Im Mund ein kraftvoller<br />

Wein mit süßer Gaumenfrucht, mit feinen<br />

Phenolen und einer reifen, von Extrakt und<br />

Fülle gepufferten Säure. Hochwertiges Lesegut,<br />

breiter Einsatzbereich von Aperitif bis<br />

Speisenbegleitung. bonvino.de, € 13,90<br />

90<br />

Szekszárd Kadarka 2019<br />

Heimann Family Winery<br />

Szekszárd, Ungarn<br />

Helles Karminrot. Duftiger Wein, Kirschkern<br />

und Kirschblüte. Im Mund mit viel Saftigkeit,<br />

aber auch mit einem körnigen Gerbstoff in<br />

eher dezenter, zur hellen Farbe passender<br />

Menge. Gut integrierte, die Saftigkeit unterstützende<br />

Säure, mittlere aromatische Ausprägung.<br />

Eigenständig. Braucht Essen, vielleicht<br />

ein Gulasch. heimann.hu, € 11,50<br />

90<br />

Roots Sauvignon Blanc 2020<br />

Weingut Kranz<br />

Pfalz, <strong>Deutschland</strong><br />

Im Duft Brennesseltee, grüne Stachelbeere<br />

und Pfeffer. Im Mund gut gebündelt, moderat<br />

im Alkohol, trotz der eher schlanken Anlage<br />

nicht grün, die reife Säure steigert sich<br />

im Abgang und lässt den Gaumen erfrischt<br />

zurück. Ein unverkitschter Sortentyp.<br />

moevenpick-wein.de<br />

€ 11,80<br />

90<br />

»Von alten Reben« Sauvignon Blanc 2019<br />

Weingut Aufricht<br />

Baden, <strong>Deutschland</strong><br />

Im Duft eher ein reifer als ein grünlicher<br />

Sortentyp, gelbfruchtige Aromen, Nektarine,<br />

helle Pflaume. Im Mund mit einiger Körperkraft,<br />

fast schon wuchtig, spät aufkommende,<br />

feste Säure, im Abgang blitzen<br />

Hochreife-Aromen auf. Eher ein Herbst- als<br />

ein Sommerwein.<br />

aufricht.de, € 17,40<br />

FAVORITE<br />

FALSTAFF FAVORITE<br />

93<br />

»Alte Reben« Fass 22 Herrenberg Riesling<br />

2019, Maximin Grünhaus<br />

Saar, <strong>Deutschland</strong><br />

Hellgolden mit grünlichen Reflexen. Fächert<br />

im Glas zu großer Würze auf: Curry und Eisenkraut,<br />

kandierte Zitronenschale, schiefrig-pfeffrige<br />

Töne. Im Mund gehaltvoll,<br />

Schmelz und Säure schaffen einen spannungsreichen<br />

Kontrast, Extrakt und Frucht<br />

geben das Fleisch an den Knochen. Tief und<br />

lang. moevenpick-wein.de, € 21,90<br />

93<br />

Dernauer Hardtberg Frühburgunder trocken<br />

2018, Weinmanufaktur Dagernova<br />

Ahr, <strong>Deutschland</strong><br />

Etwas Holz, Karamell und Milchschokolade,<br />

aber auch kräuterwürzige Aromen, kleine<br />

rote Beeren, Feigen- und Rosinennoten. Im<br />

Mund mit großem Volumen, feinkörniger Tanninfüllung,<br />

gut in Zaum gehaltenem Alkohol<br />

und milder Säure. Im langen, mineralisch<br />

unterlegten Abgang blitzt die kommende<br />

Würze auf. dagernova.de, €24,90<br />

92<br />

Heimersheim Kapellenberg Spätburgunder<br />

trocken 2018<br />

Weinmanufaktur Dagernova<br />

Ahr, <strong>Deutschland</strong><br />

Eher würzig als fruchtig im Duft: Mandel,<br />

Minze und Wacholder, Berglorbeer. Auch<br />

leicht teerig. Im Mund weich beginnend und<br />

weit ausgreifend: mollig, mit dichter, feinkörniger<br />

Gerbstoff-Füllung. Die Wucht gerät<br />

nicht aus der Balance. Ein Brocken mit sehr<br />

gutem Potenzial. dagernova.de, € 24,90<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

215


tasting / ROSÉ-TROPHY DEUTSCHLAND<br />

ROSÉ-TROPHY DEUTSCHLAND:<br />

MEHR KÜR<br />

ALS PFLICHT<br />

Die Qualität deutscher Rosé- und Blanc-de-Noirs-Weine ist in den letzten Jahren<br />

beträchtlich gestiegen. Bei der <strong>Falstaff</strong> <strong>Deutschland</strong> Rosé-Trophy hat die Dichte an der<br />

Spitze ebenso beeindruckt wie die stilistische Vielfalt der Weine.<br />

TEXT ULRICH SAUTTER NOTIZEN ULRICH SAUTTER, RAINER SCHÄFER, HEIKO TAUDIEN<br />

Nützt Ingelheims<br />

Kalk nicht nur für<br />

roten Spätburgunder,<br />

sondern auch für<br />

charaktervollen Rosé:<br />

Simone Adams.<br />

Fotos: beigestellt<br />

216 falstaff jun <strong>2021</strong>


Das Auge isst nicht nur mit – es<br />

trinkt auch mit. Beim Roséwein<br />

wird das besonders deutlich.<br />

Wenn ein zarter Pastellton<br />

im Glas steht, dann können wir<br />

uns gar nicht entziehen: Man erwartet etwas<br />

Feines, Verspieltes, Frisches.<br />

Diese Erwartung wird immer häufiger<br />

auch erfüllt. Anders als noch vor zehn oder<br />

15 Jahren ist der Rosé heute ein Wein, in<br />

den die Winzer viel Ehrgeiz legen. Früher –<br />

Stichwort »Weißherbst« – wurde gerne die<br />

Vorlese der Rotweinsorten zu Rosé verarbeitet,<br />

wofür in der Tat ja auch praktische<br />

Gründe sprechen: Weil die Kontaktzeit zwischen<br />

Most und Beerenhäuten nur kurz ist<br />

– schließlich möchte man ja nur wenig Farbe<br />

und Gerbstoff auslaugen –, »verzeiht«<br />

der Rosé sowohl Überreife als auch grünliche<br />

Komponenten eher als es bei einem<br />

Rotwein der Fall wäre.<br />

Einen wirklichen Top-Rosé kann man<br />

allerdings nur aus Trauben machen, die so<br />

reif und gesund sind, dass man sie auch zur<br />

Erzeugung von Rotwein verwenden könnte.<br />

Inzwischen sind immer mehr Winzer bereit,<br />

für einen anspruchsvollen Rosé einen Teil<br />

ihrer Rotwein-Trauben zu »opfern«. Zu diesem<br />

Umdenken trägt sicher auch bei, dass<br />

hochwertige Rosés heute preislich zum Rotwein<br />

aufgeschlossen haben.<br />

Nach der Verkostung diskutierte die <strong>Falstaff</strong>-Jury<br />

dann sogar die Frage, ob unsere am<br />

höchsten bewerteten Weine für den klassischen<br />

Rosé-Anlass nicht vielleicht sogar<br />

schon zu ausgefeilt und komplex sind: Als<br />

Erfrischungsgetränk und schneller Schluck<br />

auf Balkon oder Terrasse wirken vor allem<br />

die etwas stärker vom Holz beeinflussten<br />

Weine beinahe zu ernst in ihrer Grundstimmung.<br />

Dafür erweitern sie die Palette der<br />

kulinarischen Einsatzmöglichkeiten ungemein<br />

– hin zu Speisen, die man auch mit<br />

einem Rotwein begleiten könnte. Oder, wie<br />

im Fall des sensationellen Trollinger Rosés<br />

der Aldinger-Brüder aus der Lage Untertürkheimer<br />

Gips, hinein in Marriagen, für die<br />

man sonst einen Burgunder vom Schlage<br />

eines Meursault oder Puligny-Montrachet<br />

auf den Tisch stellen würde.<br />

An fröhlichen Sommer-Rosés mit Niveau<br />

mangelt es aber auch in dieser Probe nicht,<br />

zu nennen wären etwa die Weine von Bernhard<br />

Ellwanger, von Schmidt am Bodensee,<br />

Künstler, Gröhl, Nägelsförst, Stern, und, und,<br />

und ... Der Sommer kann kommen! ><br />

PLATZ<br />

2019 TROLLINGER ROSÉ<br />

ALDINGER<br />

Ein Terroir-Trollinger mit<br />

pastellfarbenem Schimmer.<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

217


tasting / ROSÉ-TROPHY DEUTSCHLAND<br />

LEGENDE<br />

94+<br />

•<br />

Weißwein, trocken<br />

•<br />

Rotwein, trocken<br />

• Rosé<br />

95 – 100 Klassiker<br />

93 – 94 ausgezeichnet<br />

91 – 92 exzellent<br />

88 – 90 sehr gut<br />

85 – 87 empfehlenswert<br />

DIAM<br />

DV<br />

KK<br />

NK<br />

VL<br />

Verschluss aus<br />

gepresstem<br />

Korkgranulat<br />

Drehverschluss<br />

Kunststoffkork<br />

Naturkork<br />

Vinolok<br />

Untertürkheim Gips Trollinger Rosé<br />

trocken 2019<br />

Weingut Aldinger, Fellbach<br />

12,5 Vol.-%, cremefarben mit altrosa Reflexen.<br />

Im Duft noch zurückhaltend, mit einer<br />

Mischung aus balsamischem Holz, Kalk-<br />

Mineralik und Griottes-Frucht. Am Gaumen<br />

zeigt sich eine fast schwerelos in Szene gesetzten<br />

Dichte, ernsthaft und getragen,<br />

perfekt integrierte Säure, feinste Phenole,<br />

ein Volumen wie bei einem hochklassigen<br />

Côte de Beaune-Weißwein und zugleich<br />

eine Füllung voller Noblesse, ein Druck aus<br />

feinen Mitteln.<br />

weingut-aldinger.de, € 80,–<br />

93+<br />

•<br />

Spätburgunder Rosé Reserve 2019<br />

Weingut Aldinger, Fellbach<br />

12,5 Vol.-%, eher moderat in der Farbgebung,<br />

dafür umso spannender in der Nase<br />

und am Gaumen. Im Duft ein Potpourri von<br />

Himbeeren, Erdbeere und einer leichten<br />

Kräuternote. Am Gaumen ergänzt das nahezu<br />

ideal eingebundene Holz die sehr saubere<br />

Frucht, abgefedert von sehr guter<br />

Säure. Ein stattliche Roséwein mit großem<br />

Potenzial und würzigem Nachhall. Nicht<br />

nur ein mit hohem Anspruch und durchdacht<br />

gemachter, eigenständiger Rosé,<br />

sondern auch ein perfekter Begleiter zu<br />

Gerichten mit Krustentieren.<br />

weingut-aldinger.de, € 19,50<br />

93<br />

•<br />

»Kaliber 11« Spätburgunder Rosé<br />

2020, AdamsWein, Ingelheim am Rhein<br />

11,5 Vol.-%, in der Farbe ist ein fast provencalisches<br />

Rosé. Ein dezenter Duft in der<br />

Nase von Erdbeere, Holunder, Sauerkirsche<br />

sowie etwas Rauch. Am Gaumen folgen<br />

PLATZ<br />

2019 RÉSERVE, ALDINGER<br />

Heißt zurecht »Réserve«: ist<br />

vom Holzausbau geprägt.<br />

PLATZ<br />

2020 KALIBER 11 ROSÉ,<br />

SIMONE ADAMS<br />

Stoffig und hintergründig.<br />

Aromen von reifer Limette und Zitronenmelisse.<br />

Stoffig und raffiniert, feine Säure<br />

ermöglicht Balance in einem eher schlanken<br />

Körper. Im Nachhall entwickelt sich<br />

dazu eine mineralische Salzigkeit.<br />

adamswein.de, € 11,–<br />

92+<br />

•<br />

Blanc de Noirs trocken 2019<br />

Weingut Bernhard Ellwanger,<br />

Weinstadt-Großheppach<br />

12,5 Vol.-%, Trollinger und Spätburgunder<br />

bilden diesen Blanc de Noirs, feine Holzwürze<br />

in der Nase, rote Frucht, etwas balsamisch,<br />

Wacholderbeere, Hefe. Am Gaumen<br />

mit viel Zug und Animation, saftig,<br />

frisch, mit gut eingebundener Säure, feine<br />

Phenolik, schön aufgelöste Substanz, großer<br />

und eigenständiger Entwurf.<br />

weingut-ellwanger.com, € 7,80<br />

•<br />

Assmanshausen Spätburgunder<br />

Blanc de Noir trocken 2019<br />

Weingut Thilo Strieth,<br />

Rüdesheim am Rhein<br />

12 Vol.-%, leicht rauchige Noten zur roten<br />

Frucht, Himbeere und Kirsche, florale Anklänge,<br />

auch Hefe. Am Gaumen geschmeidig<br />

mit reifer Säure und Hinweis auf die<br />

Herkunft, stoffig und mineralisch, gehaltvoll,<br />

ein ungewöhnlicher Blanc de Noir.<br />

weingut-strieth.de, € 8,50<br />

•<br />

Spätburgunder Rosé Fumé trocken<br />

2019, Weingut Dr. Heger, Ihringen<br />

12,5 Vol.-%, blass zinnoberfarben mit lachsroten<br />

Reflexen. Burgunderhaft-weinig im<br />

Duft, auch etwas pfeffrig (eher pfeffrig als<br />

rauchig). Im Mund mit strukturellem Holzfasseinfluss,<br />

substanzielle Phenole, reife<br />

Säure, ein kompakter Bau mit sehr viel innerem<br />

Druck, der sich im Lauf der Zeit zu<br />

großer Komplexität entfalten wird.<br />

heger-weine.de, € 14,60<br />

92<br />

•<br />

Kreuznach Junker Spätburgunder &<br />

Frühburgunder Rosé 2019<br />

Johanninger, Biebelsheim<br />

13 Vol.-%, feine Holzwürze in der Nase,<br />

Himbeere, Blaubeere, auch dunklere Noten,<br />

Cassis, Gewürze. Kräftig und getragen<br />

am Gaumen mit guter Balance und Substanz,<br />

reife Säure, Saft, guter Holzeinsatz,<br />

Rosé mit Format. johanninger.de, € 11,70<br />

•<br />

»Kapellenkeller« Rosé 2020<br />

Weingut Graf Neipperg, Schwaigern<br />

13,5 Vol.-%, hell zinnoberrot mit orangetönigen<br />

Reflexen. Im Duft Süßkirsche, ein Anflug<br />

von Holzfass und Keller. Darjeeling. Im<br />

Mund eine Gaumenstruktur wie Samt und<br />

Seide, cremig, eine ganz zarte Süße in der<br />

Frucht, nahtlos eingebundene Säure.<br />

graf-neipperg.de, € 15,–<br />

Fotos: beigestellt<br />

218 falstaff jun <strong>2021</strong>


91+<br />

•<br />

»Inspiration« Pinot Noir Rosé trocken 2020<br />

Weingut Künstler, Hochheim<br />

12,5 Vol.-%, pastellfarben. Nuanciert im Duft: kleine rote<br />

Beeren, Herzkirsche, leicht balsamische Untertöne. Im<br />

Mund mit Feinheit und Volumen, eine ultrapure Frucht,<br />

dezente Süße, lang nachhallend mit feiner taktiler<br />

Mineralität als zusätzlichem Spannungselement.<br />

weingut-kuenstler.de, € 9,90<br />

•<br />

Cuvée Rosé 2020<br />

Schmidt am Bodensee<br />

Wasserburg (Bodensee)<br />

12 Vol.-%, helles Lachsrosa. Im Duft präzise, frisch, rotbeerig,<br />

mit würzigen Anlagen. Saftiger Auftakt, schlank<br />

und elegant, mit feinem Extrakt, wirklich feingliedrig und<br />

dennoch mit Substanz und Ausdruck.<br />

schmidt-am-bodensee.de, € 10,–<br />

•<br />

Merlot Rosé Fume 2020<br />

Wein & Sekthaus Alois Kiefer, Sankt Martin<br />

12,5 Vol.-%, helles Ziegelrot in der Farbe. Kirsche und<br />

Kirschkern im Duft, eine Spur von Holzwürze. Im Mund<br />

stoffig, in der Abstimmung erfreulich trocken bei reifer,<br />

zurückhaltender Säure, ein stattlicher Bau mit kräftigem<br />

Körper und dichter Phenolik, derzeit noch kompakt und<br />

unentfaltet, aber mit gutem Potenzial.<br />

aloisiushof.de, € 11,–<br />

•<br />

»R« Spätburgunder Blanc de Noir 2020<br />

Maibachfarm, Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />

13 Vol.-%, kräftige und getragene Nase mit reifer Frucht<br />

wie Himbeere und Mirabelle, auch feine Holzwürze und<br />

steinige Noten. Am Gaumen mit gutem Extrakt und fester<br />

Struktur, Schmelz und gefühlvoll extrahierten Gerbstoffen.<br />

Ein Wein, der die gängige Vorstellung von Blanc<br />

de Noir ignoriert und sich weiterentwickeln kann.<br />

maibachfarm.de, € 17,–<br />

91<br />

•<br />

Blanc de Noir trocken 2020<br />

Weingut Eckehart Gröhl, Weinolsheim<br />

12 Vol.-%, cremefarben mit bronzefarbenem Schimmer.<br />

Sehr klar im Duft, frische Traube, Pinot-Beeren und ein<br />

zarter Hauch von Kalk. Im Mund packend frisch, etwas<br />

Kohlensäure und Mineralik im Gleichklang, tolle Eleganz.<br />

Lang nachhallende, frische Frucht.<br />

weingut-groehl.de, € 7,20<br />

•<br />

»Trinkstorch« Rosé 2020<br />

Weingut Nägelsförst, Baden-Baden<br />

12,5 Vol.-%, Kirsche, Himbeere und auch etwas Zitrusfrucht<br />

in der Nase, Limettenabrieb. Zeigt sich am Mund<br />

mit guter Struktur und auch Länge, ein erwachsener<br />

Rosé, der Saftigkeit und Frische mit Substanz verbindet.<br />

naegelsfoerst.de, € 8,90<br />

•<br />

Syrah Rosé Fumé *** trocken 2020<br />

Weingut Stern, Hochstadt<br />

12,5 Vol.-%, lachsrosa mit einem lila Schimmer. Im<br />

Duft beeindruckend sortentypisch, tolle Würze. Ein<br />

Hauch Holz. Im Mund mit beeindruckender Frucht,<br />

etwas Gärungskohlensäure, leichte Süße, gut<br />

eingebundene Säure.<br />

weingut-stern.de, € 17,–<br />

90+<br />

•<br />

Lichtblick Rosé trocken 2020<br />

Weingut Christian Bamberger – Steinhardter Hof,<br />

Bad Sobernheim-Steinhardt<br />

12,5 Vol.-%, leuchtend helles Pink mit fliederfarbenen Reflexen.<br />

Riecht nach schwarzer Johannisbeere und Dextro<br />

Energen. Im Mund mit einem ganz transparenten, unverkitschten<br />

Aufbau: reife, kultivierte Säure, eine passende<br />

Prise Stoffigkeit, deutlich taktil-mineralische Töne und<br />

eine ausdrucksstarke, lang nachhallende Frucht. Ein<br />

herrlicher Terrassenwein. cb-wein.de, € 8,50<br />

•<br />

Spätburgunder Blanc de Noir 2020<br />

Weingut Oekonomierat Johann Geil I. Erben<br />

Bechtheim<br />

13 Vol.-%, cremefarben mit kupferfarbenen Reflexen. Ein<br />

nuancierter, sehr klarer Burgunderduft, der lupenreines<br />

Rotwein-Lesegut erkennen lässt. Im Mund mit saftigem<br />

Säurezug, dicht und pointiert stoffig, ganz ungekünstelt<br />

in seiner Frische, mineralisch, ein richtiger<br />

Wein.weingut-geil.de, € 8,50<br />

•<br />

Merlot Rosé trocken 2019<br />

Weingut Kusterer, Esslingen am Neckar<br />

12,5 Vol.-%, klar in der Farbe. Leicht überreife Frucht sowie<br />

ein Duft von Walnuss in der Nase. Am Gaumen eine<br />

leichte Mineralik. Hier ist die Frucht saftig und klar. Sehr<br />

gut eingebundene lebendige Säure. Ein guter mineralischer<br />

Abgang bei angenehmer Cremigkeit.<br />

weingut-kusterer.de, € 9,80<br />

•<br />

Spätburgunder Blanc de Noir 2020<br />

Maibachfarm, Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />

13 Vol.-%, rote Frucht (Himbeere) wird von feinem Rauch<br />

unterlegt, auch etwas gelbe Frucht, Stachelbeere und<br />

Hefe. Am Gaumen zeigt sich ein erwachsener und kultivierter<br />

Blanc de Noir mit Substanz, Schmelz und feinem<br />

phenolischem Eintrag und Würze, die Säure ist gut eingebunden.<br />

Durchaus delikat und auch mineralisch.<br />

maibachfarm.de, € 11,–<br />

•<br />

»Schillerwein« trocken 2018<br />

Parfum der Erde, Weinstadt<br />

12,5 Vol.-%, helles Lachsrosa. Spontangärungsaromen im<br />

Duft, leicht krautig, auch etwas Holz, ein Hauch Ester,<br />

dann aber auch eine konzentrierte rote Beerenfrucht,<br />

Tomatenmark, etwas Holz. Im Mund zunächst von hefigen<br />

Aromen geprägt, in der Struktur mollig, leicht viskos,<br />

dann aber von einer kraftvollen Phenolik geprägt, im<br />

Abklang Lakritz-Aromen. Ein Schiller als Vin Nature!<br />

parfum-der-erde.de, € 14,80<br />

•<br />

»Maison Rosé Meisterstück« trocken 2019<br />

Weingut Axel Bauer, Bühl<br />

13 Vol.-%, in der Farbe ein eher dunkles Lachs. Ein Duft<br />

von Himbeere, Erdbeere und roter Kirsche. Am Gaumen<br />

kommt eine Note vom Holzausbau hinzu, die Körper und<br />

Fülle verleiht. Ein eher ungewöhnlicher Vertreter seiner<br />

Gattung, jedoch spannend und attraktiv. Langer<br />

Nachhall. weingut-axel-bauer.de, € 19,50<br />

90<br />

•<br />

Spätburgunder Blanc de Noir trocken 2020<br />

Collegium Wirtemberg eG, Stuttgart<br />

13 Vol.-%, blass kupferfarben, Apfel und rote Johannis-<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

219<br />

Lenz Moser Selection –<br />

Weine von höchster Qualität<br />

und Güte.<br />

Weinkellerei Lenz Moser<br />

@weinkellerei_lenzmoser<br />

www.lenzmoser.at


tasting / ROSÉ-TROPHY DEUTSCHLAND<br />

beere, balsamisch kräuterartige Untertöne,<br />

ein sehr klares und feines Duftbild. Im<br />

Mund gehaltvoll, geschmeidig grundiert,<br />

dazu eine frische Säure und einiger Stoff,<br />

substanzreicher Wein, der der Präzisionsarbeit<br />

der Genossenschaft ein ausgezeichnetes<br />

Zeugnis ausstellt.<br />

collegium-wirtemberg.de, € 6,90<br />

•<br />

»Heimatliebe« trocken 2019<br />

Weingut Escher, Schwaikheim<br />

12 Vol.-%, ungewöhnliche Cuvée aus Acolon,<br />

Lemberger, Zweigelt, Merlot und Cabernet<br />

Franc. Riecht nach roten und auch<br />

dunklen Früchten, Himbeere, Kirsche und<br />

auch Brombeere. Mit Zug am Gaumen,<br />

kräuterig, präsente Säure, auch Gerbstoff,<br />

trocken und ungeschminkt, ein patenter<br />

Essensbegleiter, zu Schinken, Gemüsegerichten<br />

und Huhn. wein-escher.de, € 7,20<br />

•<br />

Königschaffhausen Steingrüble Pinot<br />

Noir Blanc de Noirs trocken 2020<br />

Winzergenossenschaft Königschaffhausen-Kiechlinsbergen,<br />

Endingen-Königschaffhausen<br />

13,5 Vol.-%, eine helle Weißweinfarbe. Burgunderbeerig<br />

im Duft, etwas Hefe. Getragen<br />

und weit im Auftakt, einiges Volumen,<br />

reife, fast schon milde Säure, ein Blanc de<br />

Noirs der eher wuchtigen Machart, der<br />

aber durchaus Balance besitzt – und die<br />

speist sich vor allem aus den mineralischen<br />

Noten. kk-weine.de, € 7,35<br />

•<br />

Rosé 2020, Weingut Heitlinger<br />

Östringen-Tiefenbach<br />

11,5 Vol.-%, korallenrosa in der Farbe. Ein<br />

strahlend klarer, betont fruchtiger Duft:<br />

mit Noten von Himbeere und Pflaume, im<br />

Mund sehr geradlinig, ganz trocken, leicht<br />

mineralisch getönt, ein nuancenreicher,<br />

eleganter Rosé, der deutlich mehr kann als<br />

nur Sommerwein zu sein.<br />

weingut-heitlinger.de, € 7,50<br />

•<br />

Fundament Cuvée Rosé 2020<br />

Weingut Wageck Pfaffmann GbR<br />

Bissersheim<br />

12,5 Vol.-%, in der Farbe ein blasses Rubin.<br />

In der Nase ein Potpourri aus reifer Frucht<br />

von Erdbeere, Himbeere und eine Note von<br />

Grapefruit. Am Gaumen gesellen sich Aromen<br />

von Vanille und Johannisbeere hinzu.<br />

Ein Wein mit Körper und guter Säure.<br />

wageck-weine.de, € 7,90<br />

•<br />

Muskat-Trollinger Rosé trocken<br />

2020, Weingut Bernhard Ellwanger,<br />

Weinstadt-Großheppach<br />

11,5 Vol.-%, frische und intensive Nase, die<br />

einen nicht kalt lässt: rote Frucht, von Muskatnuss<br />

und Muskatblüte begleitet, Himbeere,<br />

Kirsche, leichter Fox-Ton. Am Gaumen<br />

knackig und einnehmend, mit frischer<br />

Säure und der gehörigen Portion Kohlensäure.<br />

Nicht zu kompliziert, mit präziser<br />

Frucht und auf angenehme Art speziell.<br />

weingut-ellwanger.com, € 7,90<br />

Deutsche Roséweine werden immer<br />

beliebter – und immer besser.<br />

•<br />

»Eins zu Eins« Spätburgunder Rosé<br />

trocken 2020, Wein- und Sektgut-<br />

Destillerie Andreas Diehl, Edesheim<br />

13 Vol.-%, pastellfarben lachsrosa. Walderdbeere<br />

und Herzkirsche, feuchter Stein,<br />

Hefe. Im Mund mit gutem Extrakt, dicht<br />

und straff, feste Säure, leichte Süße, intensive<br />

und klare Gaumenfrucht, gute Länge,<br />

ein frisches, hochwertiges Sommervergnügen.<br />

diehl-wein.de, € 8,–<br />

•<br />

Spätburgunder Blanc de Noir<br />

trocken 2020<br />

Weingut Manz, Weinolsheim<br />

12,5 Vol.-%, interessantes Farbspiel des<br />

Spätburgunders, der weiß gekeltert wurde.<br />

Aromen von Erdbeere, Limette, Aprikose,<br />

Granatapfel und leichter Mandel bei sehr<br />

guter und lebendiger Säure. Ein spannender<br />

Wein mit Qualität.<br />

manz-weinolsheim.de, € 8,10<br />

•<br />

Spätburgunder Rosé trocken 2020<br />

Weingut Frieden-Berg, Nittel<br />

12,5 Vol.-%, ein recht intensives Korallenrosa<br />

in der Farbe. Kandierte Kirsche im Duft.<br />

Am Gaumen druckvoll-stoffig, sehr dicht<br />

und kompakt, feste, kultivierte Säure, kein<br />

Easy-Drinking-Rosé, mineralisch fundiert.<br />

Gutes Potenzial. Leider vielleicht ein klein<br />

wenig zu süß. frieden-berg.de, € 8,50<br />

•<br />

Pinot Noir Rosé 2019<br />

Weingut Landmann<br />

Freiburg im Breisgau<br />

11,5 Vol.-%, mittleres Rosa. In der Nase ein<br />

Duft der Provence. Konkret eher pflanzlich<br />

und floral, gepaart mit roter Frucht. Am<br />

Gaumen Aromen von junger Schattenmorelle,<br />

Himbeere und ein wenig Birne. Sehr<br />

feine Säure, leichtes Tannin und ein guter<br />

und spannender Nachhall zeichnen diesen<br />

Wein aus.<br />

weingut-landmann.de, € 8,90<br />

•<br />

Rosé trocken 2020<br />

Landesweingut Kloster Pforta<br />

Bad Kösen<br />

11,5 Vol.-%, fruchtige und auch kräuterige<br />

Nase, Himbeere und Preiselbeere, etwas<br />

Waldmeister. Am Gaumen schlank und behende,<br />

von einer filigranen und feinfruchtigen<br />

Art, elegant und geschmeidig, mit einer<br />

feinziselierten Säure.<br />

kloster-pforta.de, € 9,50<br />

•<br />

»Belemnit« Blanc de Noir trocken<br />

2020, Weingut Clauß, Nack<br />

14 Vol.-%, helles Lachsrosa. Nuanciert im<br />

Duft: Veilchen, Rosenblatt und kleine rote<br />

Beeren, sehr Pinot-typisch und dabei ganz<br />

klar. Am Gaumen dicht und stoffig, kraftvoll<br />

im Körper, gut eingebundene, lang anhaltende<br />

Säure, ein druckvoller Blanc de<br />

Noirs mit dezent mineralischem Hintergrund,<br />

der sich als Speisenbegleiter empfiehlt<br />

und durchaus auch für ein, zwei Jahre<br />

Flaschenreife.<br />

weingutclauss.de, € 9,50<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

220 falstaff jun <strong>2021</strong>


•<br />

»Boom!« Rosé non filtré 2018<br />

Weingut Rainer Schnaitmann, Fellbach<br />

11,5 Vol.-%, interessanter Duft nach Rhabarber,<br />

Walderdbeere, etwas Wermutkraut,<br />

Wildkirsche und einem leicht reduktiven<br />

Ton. Betont trocken, schlank und<br />

phenolisch am Gaumen, irritierend für<br />

klassische Rosé-Trinker, anregend für<br />

Boom!-Fans. Belegt den Gaumen mit Gerbstoff<br />

und Phenolik und marschiert dabei<br />

flugs vorwärts. Etwas zitrisch im Finish.<br />

Guter Einstieg in das Naturwein-Spektrum.<br />

weingut-schnaitmann.de, € 9,50<br />

•<br />

»Für Mich soll's rote Rosén regnen«<br />

Rosé trocken 2019<br />

Weingut Hammel, Kirchheim<br />

12 Vol.-%, blasses Rubin im Glas. In der<br />

Nase Aromen von roter Kirsche, Holunderblüte<br />

und roter Johannisbeere und etwas<br />

Gewürznelke. Am Gaumen ebenfalls obige<br />

Aromen sowie eine leichte Citrusnote.<br />

Eher straff und von einer guten Säure begleitet.<br />

Die komplexe Aromatik führt in einen<br />

spannenden Nachhall.<br />

weinhammel.de, € 9,50<br />

•<br />

Muskattrollinger Rosé trocken 2019<br />

Weingut Kusterer, Esslingen am Neckar<br />

12 Vol.-%, intensive Nase, Muskatnuss, Kirsche,<br />

Himbeere, auch ein leichter Fox-Ton.<br />

Saftig am Gaumen mit milder Säure und<br />

schöner Würze, geschmeidig und die Duft-<br />

Aromatik aufgreifend, mit feiner phenolischer<br />

Herbe im Ausklang.<br />

weingut-kusterer.de, € 9,80<br />

•<br />

»Handwerk« Pinot Noir Rosé<br />

trocken 2020<br />

Weingut Axel Bauer, Bühl<br />

12,5 Vol.-%, moderat in Farbe und Bukett im<br />

positiven Sinn. Am Gaumen mit feiner Säure,<br />

Aromen von roter Kirsche, reifer Himbeere<br />

und Walderdbeere. Der Wein hat<br />

durchaus Komplexität und Spannung und<br />

wird im kommenden Sommer viel Spaß<br />

machen.<br />

weingut-axel-bauer.de, € 9,90<br />

•<br />

Birkweiler Kastanienbusch<br />

Spätburgunder Blanc de Noir 2020<br />

Weingut Ökonomierat Johannes Kleinmann,<br />

Birkweiler<br />

12 Vol.-%, Johannisbeere in der Nase, Himbeere,<br />

etwas gelbe Frucht, feine Holzwürze.<br />

Stoffiger und lebendiger Wein mit Substanz<br />

und Charakter, wieder etwas Holz und<br />

Säure, eher verhaltene Frucht am Gaumen,<br />

kulinarischer Charakter.<br />

weingut-kleinmann.de, € 10,–<br />

•<br />

Pinot Noir Rosé 2020<br />

Bischöfliches Weingut Rüdesheim<br />

Rüdesheim<br />

12,5 Vol.-%, lachsrosa. Kleine rote Beeren<br />

und brenzlig-mineralische Untertöne. Rote<br />

Johannisbeere. Im Mund mit kräftiger<br />

Süße, guter Dichte und einem straffen<br />

Säurenerv. Gute aromatische Klarheit, viel<br />

Saft und Spiel, bleibt zugänglich.<br />

bischoefliches-weingut.de<br />

€ 10,–<br />

•<br />

Rosé Reserve trocken 2019<br />

Weingut Notz, Sachsenheim<br />

12,66 Vol.-%, intensives Bukett mit Röstaromen<br />

und reifer roter Frucht wie Kirsche<br />

und Walderdbeere. Stoffig am Gaumen mit<br />

reifer Säure und auch gutem Extrakt, trocken<br />

und fest in der Struktur, etwas horizontal<br />

ausgerichtet, ohne zu breit zu werden.<br />

Am hinteren Gaumen zeigt sich Zitrusfrucht<br />

und Würze. Kulinarischer Typ.<br />

weingut-notz.de, € 10,–<br />

•<br />

»Der Rosa Schuh« 2019<br />

Weingut Schuh, Sörnewitz<br />

12 Vol.-%, gekeltert aus den Rebsorten<br />

Dornfelder und Kerner und gemeinsam gepresst.<br />

In der Nase ein Duft von Himbeere<br />

und Erdbeere. Am Gaumen mit lebendiger<br />

Säure, ergänzt um eine Note von Limette.<br />

Attraktiver Nachhall.<br />

weingut-schuh.de, € 11,50<br />

•<br />

»Max« Merlot Rosé 2020<br />

Weingut Peter Kriechel<br />

Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />

13,5 Vol.-%, Nicht alltägliche Farbe aus<br />

Spätburgundertrauben. In der Nase sowie<br />

am Gaumen entwickeln sich Aromen von<br />

reifen Erdbeeren, hellroter Himbeerenund<br />

Waldbeere in einem mittleren Körper<br />

bei guter Säure.<br />

weingut-kriechel.de<br />

€ 18,–<br />

Alle Verkostungsnotizen<br />

online unter<br />

falstaff.com/rose-de-21<br />

Info<br />

Weingut In den Zehn Morgen<br />

In den Zehn Morgen 41<br />

55559 Bretzenheim<br />

T: +49 6714 83 130 40<br />

indenzehnmorgen.de<br />

<strong>Falstaff</strong>-Bewertungen<br />

91 Punkte – 2019 Bad Kreuznach<br />

Krötenpfuhl Riesling trocken<br />

92 Punkte – 2019 Bad Kreuznach<br />

Kahlenberg Riesling trocken<br />

93 Punkte – 2019 »Monopol«<br />

Bad Kreuznach Steinberg Riesling trocken<br />

WINZER<br />

PORTRAIT<br />

DAS WEINGUT IN<br />

DEN ZEHN MORGEN<br />

DIE SPITZENLAGEN RUND UM BAD KREUZNACH<br />

Wie sind Sie zum Weingut In den<br />

Zehn Morgen gekommen?<br />

STEFAN SCHMIDT: Seit das Weingut im Jahr<br />

2013 die Rebflächen des ehemals bedeutenden<br />

Bad Kreuznacher Weinguts Ökonomierat<br />

August E. Anheuser übernehmen konnte,<br />

haben unser Geschäftsführer Steffen James<br />

Montigny und ich stetig die Idee des naturnahen<br />

Weinbaus für unsere Rebflächen<br />

weiterentwickelt und schrittweise umgesetzt.<br />

Damals habe ich als Weinbauberater gearbeitet,<br />

bin dann jedoch 2017 vollständig zum<br />

Weingut gewechselt.<br />

Das bedeutet, Sie haben von Anfang an auf<br />

ökologische Bewirtschaftung gesetzt?<br />

STEFAN SCHMIDT: Damals wurden etwa<br />

40 Hektar Rebfläche auf einmal übernommen<br />

und uns war bewusst, welchen Lagenschatz<br />

wir da in der Hand hatten. Es benötigte<br />

jedoch noch einiges an Arbeit und Zeit,<br />

um die Weinberge und die Weine mit ihrem<br />

Potential einzuschätzen und kennenzulernen.<br />

2019 wurde dann entschieden, vollständig<br />

ökologisch zu arbeiten und von<br />

da an war der Weg klar. Im selben Jahr vervollständigte<br />

Stephan Pompejus als Vertriebsleiter<br />

unser Team und wir entschieden<br />

uns, unsere 15 Hektar in Top-Lagen ausschließlich<br />

dem Weingut In den Zehn Morgen<br />

zu widmen.<br />

Welche Schwerpunkte setzen Sie beim<br />

Weinausbau?<br />

STEFAN SCHMIDT: Wir haben einzigartig<br />

gute Lagen und dies möchte ich mit unseren<br />

Weinen zum Ausdruck bringen. Das<br />

bedeutet für mich, dass wir das ganze Jahr<br />

dafür arbeiten, perfekte Trauben zu ernten,<br />

die ich dann im Keller mit viel Handwerk<br />

und Leidenschaft ausbaue. Feinste Saftextraktion,<br />

Spontangärung und dezenter<br />

Holzausbau stehen dabei im Fokus und<br />

erzeugen außergewöhnliche Weine.<br />

In der vorherigen Version des Portraits, welches in FALSTAFF, Ausgabe 2/21 vom 24.03.21 sowie im FALSTAFF Sonderheft<br />

Insider vom 22.03.21 veröffentlicht wurde, erweckte FALSTAFF versehentlich den Eindruck, dass es sich beim Weingut In den<br />

Zehn Morgen um ein VDP-Weingut handle. An dieser Stelle möchten wir richtigstellen, dass es sich hierbei um eine Fehlformulierung<br />

handelt, für welche wir uns entschuldigen möchten.<br />

ADVERTORIAL Foto: © Büro Medienagenten


ROSÉWEINE<br />

LA VIE<br />

EN ROSÉ<br />

Gerade in den Sommermonaten erfreuen sich<br />

Roséweine großer Beliebtheit – die Frische und<br />

Fruchtigkeit machen sie zum perfekten Begleiter<br />

für die warmen Tage des Jahres.<br />

Herkunft, Profil und<br />

Leidenschaft<br />

Dies beschreibt die Philosophie<br />

unseres Familienweinguts: die Leidenschaft<br />

als täglicher Antrieb, das<br />

Profil durch aufwendige Handarbeit<br />

erkennbar zu machen und dadurch<br />

charakterstarke Weine, deren Herkunft<br />

klar erkennbar ist, zu kreieren.<br />

WEINGUT STOLL<br />

Sonnenbergstraße 13<br />

55232 Alzey<br />

T: +49 6731 41194<br />

info@weingut-stoll.de<br />

weingut-stoll.de<br />

Tradition und Qualität<br />

Das Weingut befindet sich seit<br />

1648 in Familienbesitz. Mit viel<br />

Engagement und großer Motivation<br />

arbeiten wir gemeinsam daran,<br />

einzig artige, vielschichtige Weine zu<br />

keltern und stets Weine auf Spitzenniveau<br />

anbieten zu können.<br />

WEINGUT KÜNSTLER<br />

Geheimrat-Hummel-Platz 1a<br />

65239 Hochheim am Main<br />

T: +49 6146 83860<br />

info@weingut-kuenstler.de<br />

weingut-kuenstler.de<br />

Ausgezeichnete Weine<br />

aus dem Remstal<br />

Die Fellbacher Weingärtner gehören<br />

zu den innovativen Betrieben im<br />

Remstal und erzeugen Qualität auf<br />

höchstem Niveau. Auszeichnungen<br />

wie der VINUM Deutsche Rotweinpreis<br />

oder Großes Gold für den<br />

Riesling Eiswein unterstreichen die<br />

Vielseitigkeit und das Qualitätsbewusstsein<br />

der Genossenschaft.<br />

Das gesamte Sortiment kann in der<br />

modernen Vinothek in der Neuen Kelter<br />

verkostet werden. Jeden Samstag<br />

bis Oktober können Besucher um<br />

16 Uhr an einer exklusiven Kellerführung<br />

teilnehmen, Weinverkostungen<br />

können ab 12 bis 100<br />

Personen gebucht werden. Des<br />

Weiteren werden Oldtimerbustouren,<br />

kulinarische Weinproben und weitere<br />

Veranstaltungen um die Neue Kelter<br />

und entlang des Kappelberges für<br />

vinophile Besucher geboten.<br />

FELLBACHER WEINGÄRTNER<br />

Kappelbergstraße 48<br />

70734 Fellbach<br />

T: +49 7115 788030<br />

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ADVERTORIAL Foto: © Shutterstock; Niklas Santelli; beigestellt<br />

222<br />

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tasting / GOLDENER WAGEN<br />

GOLDENE<br />

TR AUBEN<br />

Foto: Peter&&Pablo GbR<br />

224 falstaff jun <strong>2021</strong>


Weinbauleiter Till Neumeister<br />

von Schloss Wackerbarth bei<br />

der Traminerlese im<br />

Goldenen Wagen.<br />

Radebeuls Spitzenlage Goldener Wagen hat alles, was eine Legende benötigt: einmalige<br />

Naturgegebenheiten, Geschichte und Geschichten und Winzerpersönlichkeiten, die der<br />

Lage ihren Stempel aufdrücken, ohne dabei deren Charakter zu verfälschen.<br />

TEXT & NOTIZEN VON ULRICH SAUTTER<br />

Die Winzer Radebeuls ziehen an<br />

einem Strang, um ihrem Prestige-Weinberg<br />

jene Bedeutung<br />

und Aufmerksamkeit zu verschaffen,<br />

die er verdient. In<br />

einem sind sie allerdings nicht ganz einig:<br />

darin, ob die Vielfalt der Rebsorten im<br />

Goldenen Wagen – 37 Stück waren es einer<br />

Aufstellung von 2016 zufolge – Segen oder<br />

Fluch ist. Für beide Standpunkte lassen sich<br />

Pros und Contras finden. Denn einerseits<br />

besitzt der Weinberg auf seinen knapp<br />

27 Hektar wärmere und kühlere Flecken,<br />

manche Parzellen stehen offen im Wind,<br />

andere liegen in geschützten Mulden.<br />

Allein der Höhenunterschied von beinahe<br />

100 Metern zwischen dem Hangfuß und<br />

dem Bergkamm bedingt Unterschiede im<br />

Mikroklima. Dass sich an den diversen<br />

Standorten unterschiedliche Rebsorten<br />

wohlfühlen können, leuchtet unmittelbar ein.<br />

Andererseits ist es für die Profilierung<br />

eines Weinbergsnamens hilfreich, wenn er<br />

im Gedächtnis der Weinkennerin oder des<br />

Weinkenners mit einer einzelnen Rebsorte<br />

oder doch zumindest mit einer kleinen Zahl<br />

von Rebsorten verknüpft wird. Man darf<br />

gespannt sein, in welche Richtung das<br />

Pendel in den nächsten Jahren ausschwingt.<br />

Cabernet Franc passt offenbar ausgezeichnet<br />

– der Wein des Weinguts Drei Herren<br />

beweist es. Viognier, wie von Frédéric<br />

Fourré geplant, könnte ebenfalls eine Option<br />

sein, die Terroir-Ähnlichkeit zur Nordrhône<br />

ist überzeugend. Der König des Goldenen<br />

Wagens wird allerdings wohl immer der<br />

Traminer bleiben: Kaum woanders gerät er<br />

so subtil. Und auch für Riesling und<br />

Spätburgunder ist die Lage hochbegabt.<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

225


tasting / GOLDENER WAGEN<br />

98<br />

•<br />

Spätburgunder trocken 2007<br />

Weingut Karl Friedrich Aust, Radebeul<br />

Zu 100 Prozent aus dem Goldenen Wagen.<br />

Lakritz, Herzkirsche, balsamische Aromen,<br />

ein hauch Malz, Wacholder, Minze. Nach<br />

Luftkontakt Untertöne von Teer und Cassis,<br />

Darjeeling, Himbeere, etwas Holz. Im<br />

Mund mit sehr feinem Tannin, saftig und<br />

unglaublich frisch, lebendiger Säurenerv,<br />

pure Eleganz. Der geschmeidige Fond<br />

steht keinen Moment isoliert, alles ist dicht<br />

ineinandergewoben und wirkt dennoch<br />

schwerelos. Ätherische Substanz mit<br />

mineralischer Festigkeit. Der Gerbstoff<br />

bildet eine lange Plateauphase aus, aber<br />

ohne Adstringenz, wie Samt. Viel Saft, lange<br />

präsent. Seidige, feingliedrige Eleganz<br />

in Perfektion. weingut-aust.de<br />

94+<br />

•<br />

Radebeul Goldener Wagen Traminer<br />

Spätlese 2019<br />

Weingut Karl Friedrich Aust, Radebeul<br />

13 Vol.-%. Im Duft opulent, aber nicht penetrant:<br />

Rosenblatt, Blutorange, Wachs,<br />

prall- reife Traube. Im Mund mit einer fabelhaften<br />

Balance: viel Saftigkeit, lebendige<br />

Säure und ein Spiel, das seine Spannung<br />

vor allem aus Frucht und Mineralität<br />

bezieht und nicht aus der – zurückhaltend<br />

eingesetzten – Süße. Lang, frisch, mit<br />

feiner taktiler Mineralität bis zuletzt.<br />

weingut-aust.de, € 19,50<br />

94<br />

•<br />

Radebeul Goldener Wagen Riesling<br />

Spätlese trocken 2020<br />

Weingut Drei Herren, Radebeul<br />

12,5 Vol.-%. Gelbfleischiger Pfirsich und<br />

Süßkirsche, mineralische Gesteinsnoten<br />

im Hintergrund. Im Mund unmittelbar salzig,<br />

reife Säure, zurückhaltend gesetzte<br />

Süße, geschmeidige Motive und zarte Phenole,<br />

sich im Abgang kompakt verdichtend<br />

und ganz und gar zur taktilen Mineralität<br />

hinführend. Terroir-Riesling vom Feinsten.<br />

dreiherren.de, € 18,–<br />

•<br />

Traminer trocken 2019<br />

Weinbau Frédéric Fourré, Dresden<br />

13 Vol.-%. Noch hefig im Duft, zeigt nach intensiver<br />

Luftzufuhr eine dezente, klare Traminerfrucht,<br />

mit etwas Litschi und Rose.<br />

Im Mund opulent, leicht viskos, rund und<br />

schmelzig mit feinem Säurespiel, derzeit<br />

noch ganz in sich gekehrt und das aromatische<br />

Potenzial erst andeutend. Zarte Phenole.<br />

Der Wein ist so gehaltvoll und reich<br />

an Schichten, dass hier ohne jeden Zweifel<br />

spätestens in zwei, drei Jahren eine ausgesprochen<br />

komplexe Würze zutage treten<br />

wird. weinbau-fourré.de, € 13,50<br />

•<br />

Spätburgunder trocken 2017<br />

Weingut Karl Friedrich Aust, Radebeul<br />

14 Vol.-%. Vergleichsweise helle, burgundertypische<br />

Farbe. Darjeelingtee, Hagebutte,<br />

Malve, ein Hauch von Karamell. Im Mund<br />

druckvoll mit saftigem, anhaltendem Säurezug,<br />

mehligem, mürbem Tannin und würzigen<br />

Anlagen hinter dem molligen, fast<br />

cremigen Körper. Ganz auf Finesse gebaut,<br />

ein erstklassiger Speisenbegleiter zum<br />

Wildgeflügel. weingut-aust.de, € 19,50<br />

•<br />

Alte Reben Radebeul Goldener<br />

Wagen trocken 2019<br />

Sächsisches Staatsweingut GmbH<br />

Schloss Wackerbarth, Radebeul<br />

13 Vol.-%. Verschlossen im Duft, Feuerstein,<br />

etwas Ananas. Im Mund sehr dicht, kräftiger<br />

phenolischer Gehalt, reife und gut tragende<br />

Säure, ganz in sich ruhend mit eng<br />

ineinandergewobenen Schichten. Ein großer<br />

Terroirwein im Embryonalstadium,<br />

intensiv taktil-mineralisch abklingend.<br />

schloss-wackerbarth.de, € 59,–<br />

(exklusiv in Magnumflaschen)<br />

93+<br />

•<br />

BIO Radebeul Goldener Wagen<br />

Traminer Spätlese 2019<br />

Gut Hoflössnitz, Radebeul<br />

12,5 Vol.-%. Duftig und komplex, Rosenblatt,<br />

Basilikum und Minze, frische reife<br />

Traube. Im Mund rund und schmelzig, mit<br />

feinen mineralischen Nadeln im Hintergrund,<br />

keine Kohlensäure, eine Textur wie<br />

Gesteinsmehl, zurückhaltende Süße, reife,<br />

den stattlichen Körper tragende Säure, ein<br />

ganz nahtlos runder Bau, der fast trocken<br />

wirkt. Zu Pasteten und Terrinen.<br />

hofloessnitz.de, € 24,50<br />

93<br />

•<br />

Spontan Riesling trocken 2018<br />

Weingut Drei Herren, Radebeul<br />

11,5 Vol.-%. Hellgolden mit grünlichen<br />

Reflexen. Hefig im Duft und etwas kräuterwürzig.<br />

Im Mund reichhaltig und geschmeidig<br />

beginnend, dann mit einer sehr dichten<br />

Gaumenmitte, konzentrierte Frucht, gebündelte<br />

Fülle, dezente Phenole, intensive<br />

taktile Mineralität, endet salzig und kompakt,<br />

kitschfrei und schnörkellos mit Nerv<br />

und Spannung, aber eben auch mit feiner<br />

Gaumenaromatik. dreiherren.de, € 14,–<br />

•<br />

Radebeul Goldener Wagen Riesling<br />

trocken 2019<br />

Weingut Karl Friedrich Aust, Radebeul<br />

12,5 Vol.-%. Kräuterwürzig, mineralisch,<br />

Feuerstein, Bergamotte, Pfirsich, Kümmel,<br />

gelbes Curry, sehr komplex. Im Mund<br />

druckvoll und nachgerade schlank zugleich,<br />

eine zarte Schicht Phenole, reife<br />

Säure und eine zurückhaltende, nur gerade<br />

die Frucht unterstützende Süße. Sehr gute<br />

Länge. Eigenständig, mit großer Authentizität.<br />

weingut-aust.de, € 18,–<br />

•<br />

Radebeul Goldener Wagen Spätburgunder<br />

trocken 2018<br />

Weingut Karl Friedrich Aust, Radebeul<br />

13 Vol.-%. Komplex und »wild« im Duft,<br />

Schlehe, Waldheidelbeere, très Pinot. Zurückhaltender<br />

Holzeinsatz. Im Mund seidig<br />

und saftig, feiner Säurefaden, ungemein<br />

fein extrahiert, geschmeidig abgerundet<br />

endend ohne Süße, ein kulinarischer Spätburgunder<br />

mit gutem Reifepotenzial.<br />

weingut-aust.de, € 21,50<br />

•<br />

Radebeul Goldener Wagen Riesling<br />

Auslese 2019<br />

Sächsisches Staatsweingut GmbH<br />

Schloss Wackerbarth, Radebeul<br />

9 Vol.-%. Verschlossen im Duft. Kandierte<br />

Ananas, Passionsfrucht, Ingwerstäbchen.<br />

Im Mund mit sehr feinem Spiel, lang anhaltend<br />

und intensiv mineralisch unterlegt,<br />

leichte Viskosität, konzentrierte Frucht,<br />

eine extraktreiche, aber dennoch feingliedrig<br />

und leichtfüßig bleibende Auslese mit<br />

pfeffrig-terroirwürzigen Abgangsnoten.<br />

schloss-wackerbarth.de, € 24,90<br />

92+<br />

•<br />

Radebeul Goldener Wagen<br />

Scheurebe feinherb 2020<br />

Weinbau Frédéric Fourré, Dresden<br />

12,5 Vol.-%. Eine Duftbombe! Lavendel,<br />

Pfefferminze, auch Grapefruit, aber deutlich<br />

mehr Würze als Frucht im Duft. Am<br />

Gaumen setzt sich die Blumigkeit fort, eine<br />

nachgerade barock wirkende (dabei analy-<br />

tisch sicher nicht einmal sehr ausgeprägte)<br />

Süße liegt unter der reifen Säure und dem<br />

runden, fülligen Körper. Langer, intensiv<br />

aromatischer Abklang mit einem Ton von<br />

Blutorange. weinbau-fourré.de, € 13,50<br />

•<br />

Spätburgunder trocken 2017<br />

Weingut Drei Herren, Radebeul<br />

13 Vol.-%. Eine »dunkle« Waldbeerfrucht,<br />

Wacholder, etwas Mandel, nussiges Fassholz.<br />

Dichter Gerbstoff, feinkörnig, reif,<br />

spannungsvoll, guter Nerv und eine komplexe,<br />

abermals beerige Abgangsfrucht.<br />

Ein würziger, voller Burgunder. Ideal<br />

zum Wild. dreiherren.de, € 16,–<br />

•<br />

Radebeul Goldener Wagen Riesling<br />

trocken 2019<br />

Sächsisches Staatsweingut GmbH<br />

Schloss Wackerbarth, Radebeul<br />

12,5 Vol.-%. Mineralisch geprägte Nase,<br />

Pfirsich, Pfirsichkern. Im Mund mit saftigem<br />

Ansatz, viel Schmelz in der Gaumenmitte<br />

und einem delikaten Säurefaden im<br />

Abklang. Guter phenolischer Extrakt,<br />

begleitet von taktil-mineralsichen Noten<br />

und aparter Terpen-Herbe.<br />

schloss-wackerbarth.de, € 29,–<br />

92<br />

•<br />

Radebeul Goldener Wagen Riesling<br />

trocken 2018<br />

Weingut Kastler Friedland, Radebeul<br />

11,5 Vol.-%. Ein betörender Duft von weißfleischigem<br />

Pfirsich. Im Mund straff, dicht,<br />

moderat im Alkohol und trotzdem mit<br />

gutem Extrakt dotiert, positiver Phenolbeitrag,<br />

knackige Säure, mineralisch pointiert<br />

im Abklang. Ein echter Charakterwein,<br />

keine leichte Kost, aber für Kenner mit<br />

großem Genuss zu trinken. Und eine sehr<br />

gute Frische in allen Komponenten.<br />

kastlerfriedland.de, € 13,50<br />

•<br />

Chimäre de Saxe 2017<br />

Weinbau Frédéric Fourré, Dresden<br />

12,5 Vol.-%. Hellgolden. Reif Pinot-beerig im<br />

Duft mit Ruländer-Noten, im Mund mit viel<br />

Saft und einer eindringlichen, konzentrierten<br />

Säure, spielerisch dagegengesetzte<br />

Süße, im Alkohol schlanker als ein typischer<br />

Ruländer, aber in der Frucht ebenso<br />

opulent, sogar besonders strahlend, im<br />

Abklang deutlich taktil-mineralisch. Sehr<br />

eigenständiger Wein!<br />

weinbau-fourré.de, € 15,–<br />

•<br />

Traminer Spätlese trocken 2020<br />

Weingut Drei Herren, Radebeul<br />

12,5 Vol.-%. Ananas und Karamellbonbon,<br />

etwas Rosenblatt, Jasmintee. Im Duft eher<br />

zurückgenommen in der Würze. Im Mund<br />

korpulent, fast etwas ölig grundiert, erfrischende<br />

Säure, salzige Noten, eine schöne<br />

Balance aus Körper und Struktur, stoffig<br />

abklingend, noch sehr jugendlich.<br />

dreiherren.de, € 16,–<br />

Fotos: beigestellt<br />

226 falstaff jun <strong>2021</strong>


•<br />

Radebeul Goldener Wagen Traminer Spätlese 2019<br />

Sächsisches Staatsweingut GmbH<br />

Schloss Wackerbarth, Radebeul<br />

12,5 Vol.-%. Nivea und Rosenblüten, Muskat, Iris, Lavendel.<br />

Im Mund mit Schmelz und Nerv, gehaltvoll und leicht viskos,<br />

extraktgetragen in der Gaumenmitte, mit einem Anflug von<br />

Auslese-Charakteristik, aber alles sehr elegant und frisch,<br />

mit guter Länge und sehr gutem weiterem<br />

Potenzial. schloss-wackerbarth.de, € 16,90<br />

•<br />

Radebeul Goldener Wagen Weißburgunder trocken<br />

2019, Weingut Karl Friedrich Aust, Radebeul<br />

12,5 Vol.-%. Nussig im Duft, noch verschlossen, eher floral<br />

als beerig, Kräuter. Im Mund seidige Phenole, viel Saft, reife<br />

Säure, dichter Körper mit etwas Schmelz, aber dominanter<br />

Stoffigkeit, ein Druck mit vornehmer Zurückhaltung.<br />

Kulinarisch, Geflügel.<br />

weingut-aust.de, € 18,–<br />

91+<br />

•<br />

Müller-Thurgau trocken 2019<br />

Weinbau Frédéric Fourré, Dresden<br />

12 Vol.-%. Pfefferminze, Muskat und feuchter Stein. Der Terroir-Ton<br />

ist fast ebenso stark wie die Sortenwürze! Im Mund<br />

getragen und dicht, auch hier von mineralischem Extrakt<br />

geprägt, aromatisch ebenso wie auch taktil, reif und rund<br />

abklingend, aber auch mit säurefrischer Kompaktheit.<br />

weinbau-fourré.de, € 11,–<br />

•<br />

Gutedel trocken 2019<br />

Weinbau Frédéric Fourré, Dresden<br />

12 Vol.-%. Feuerstein und Hefe, traubige Untertöne. Im Mund<br />

mit schönem Säurebiss, weinig und geradeaus, hintergründig<br />

mit viskos geschichtetem und intensiv mineralischem<br />

Extrakt, ein Muskelpaket mit leichtem Alkohol, gleichermaßen<br />

ein Beleg der Terroir-Affinität der Sorte und der<br />

Terroir-Eigenschaften des Goldenen Wagens.<br />

weinbau-fourré.de, € 12,50<br />

•<br />

Spontan Riesling trocken 2019<br />

Weingut Drei Herren, Radebeul<br />

11,5 Vol.-%. Geriebene Zitronenschale, Schmirgelpapier, Passionsfrucht.<br />

Im Mund mit einer guten Integration von geschmeidigen<br />

und stoffigen Motiven, eine kultivierte Säure<br />

trägt den Körper, die Aromatik zentriert auf die zitrischen<br />

und kräutrigen Motive, nicht auf Gelbfrucht. Gute Länge.<br />

dreiherren.de, € 14,–<br />

•<br />

Eigensinn Cabernet Franc trocken 2018<br />

Weingut Drei Herren, Radebeul<br />

13 Vol.-%. Kleine rote Beeren, Cassis und Holunder, ein sehr<br />

aufgeräumtes, klares Duftbild mit einer Prise Holzwürze. Im<br />

Mund weich ansetzend, reifes Tannin in passender, eher<br />

zurückhaltender Menge, feiner Säurenerv, ganz auf Eleganz<br />

gebaut und dennoch mit Ausdruck und Länge. Kulinarisch!<br />

dreiherren.de, € 21,–<br />

91<br />

•<br />

Radebeul Goldener Wagen Veltliner trocken 2019<br />

Weinbau Frédéric Fourré, Dresden<br />

13 Vol.-%. Pfeffrig im Duft, Heu, Feuerstein. Im Mund mit einigem<br />

Druck, stoffig, kernig, eine Spur Grüntöne integriert,<br />

im Abklang mit ersten würzigen Andeutungen, kulinarisch<br />

gedachter Wein, eher Federspiel als Smaragd.<br />

weinbau-fourré.de, € 13,50<br />

•<br />

Scheurebe trocken 2020<br />

Weingut Drei Herren, Radebeul<br />

12 Vol.-%. Riecht nach Gesteinsmehl, Grapefruit und Passionsfrucht.<br />

Im Mund straff und stramm, lebendige Säure,<br />

kräftige taktile Mineralität, herzhaft trocken, sehr frisch,<br />

ungemein saftig und spannungsvoll, ein niveauvoller Durstlöscher<br />

allererster Ordnung. Und ausgesprochen lang!<br />

dreiherren.de, € 16,–<br />

90+<br />

•<br />

Weißburgunder und Grauburgunder Cuvée trocken<br />

2020, Weingut Karl Friedrich Aust, Radebeul<br />

12 Vol.-%. Primärfruchtig, Eisbonbon, aber auch Kleeblüte,<br />

Heu, im Mund mit einigem Druck und Schmelz, reife Säure,<br />

rund und ungekünstelt, mit ganz und gar natürlich wirkender<br />

Frische, mit Saftigkeit und Eleganz des Weißburgunders,<br />

aber auch mit dem Druck des Grauburgunders im<br />

Hintergrund. Toller Speisenbegleiter.<br />

weingut-aust.de, € 13,50<br />

90<br />

•<br />

Radebeul Goldener Wagen Silvaner trocken 2017<br />

Weingut Kastler Friedland, Radebeul<br />

12 Vol.-%. Strohgelb mit grünlichen Reflexen. Duftig,<br />

würzig, gerösteter Sesam, Wiesenblüten, auch gelbfruchtige<br />

und nussige Nuancen. Im Mund mittelgewichtig, lebendiges<br />

Säurerückgrat, zarte Süße, reife, sortentypische<br />

Abgangswürze. Zuletzt deutlich taktil-mineralisch. Ein<br />

genussvoller Kontrast aus der spannungsvollen Frische<br />

der Gaumenstruktur und der würzig-reifen Aromatik.<br />

Zu Terrinen und Pasteten.<br />

kastlerfriedland.de, € 12,50<br />

•<br />

BIO Radebeul Steinrücken Spätburgunder trocken<br />

2018, Gut Hoflössnitz, Radebeul<br />

14,5 Vol.-%. Kirschen aus dem Glas, leicht kräuterwürzig<br />

unterlegt. Im Gaumen wuchtig, mit Schmelz und Feuer<br />

und mürbem, mollig eingebundenem Tannin, reife Säure,<br />

mineralisch getönt, saftiger, fruchtgetragener Abklang. Ein<br />

Spätburgunder der Power-Fraktion.<br />

hofloessnitz.de, € 25,90<br />

•<br />

BIO Radebeul Johannisberg Cabernet Cortis und<br />

Cabernet Carbon trocken 2018<br />

Gut Hoflössnitz, Radebeul<br />

13 Vol.-%. Ein opulenter Duft nach Rumtopf, schwarzer<br />

Johannisbeerkonfitüre und dunkler Schokolade. Dichter<br />

Extrakt, ein Gerbstoff mit Spannung und erster Milderung,<br />

viel Volumen und eine noch jugendliche Frucht, die das<br />

Volumen mühelos ausfüllt. Saftiger Abklang, mittlere<br />

Komplexität, gute weitere Perspektive.<br />

hofloessnitz.de, € 28,50<br />

Alle Verkostungsnotizen<br />

online unter<br />

falstaff.com/goldener-wagen<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

227<br />

Der 2020 MERLOT IST WEISS TROCKEN wurde offiziell ausgewählt für die weltweit 227 Botschaften <strong>Deutschland</strong>s.<br />

*<br />

Ohne Christian Bamberger<br />

wäre die Nahe nicht so bunt,<br />

vielfältig und originell<br />

wie sie derzeit ist.<br />

<strong>Falstaff</strong> Weinguide <strong>2021</strong><br />

BOTSCHAFTER<br />

SORTIMENT<br />

<strong>2021</strong>*<br />

Probierpaket<br />

€ 20,- Preisvorteil<br />

cb-wein.de


tasting / BORDEAUX EN PRIMEUR <strong>2021</strong><br />

Château Grand Puy<br />

Lacoste in Pauillac ist<br />

ein Klassiker für<br />

Freunde der Sorte<br />

Cabernet Sauvignon.<br />

STARKES<br />

FINALE<br />

Foto: Serge Chapuis<br />

228 falstaff jun <strong>2021</strong>


Worauf dürfen sich Weinfreunde bei den Bordeaux aus dem jüngsten Jahrgang 2020 freuen?<br />

Kurz gesagt: Bombenfarbe und Bombenfrucht, gepaart mit reifen Tanninen und bezaubernder<br />

Frische. Aber Achtung: Trotz großem Sammelpotenzial ist dies kein durch und durch<br />

homogener Jahrgang, hinschauen lohnt sich also. TEXT & NOTIZEN VON PETER MOSER<br />

Der Jahrgang 2020 wird von<br />

Bordeaux-Liebhabern mit<br />

berechtigter Vorfreude erwartet.<br />

<strong>Falstaff</strong> hat gut 500 Fassproben<br />

verkostet und kommt<br />

zu dem Schluss, dass man diesem Jahrgang<br />

nicht nur als passionierter Bordeauxsammler<br />

wirklich Aufmerksamkeit widmen sollte.<br />

Die Weine sind auf einem sehr hohen<br />

Qualitätsniveau und erfüllen damit per se<br />

die Ansprüche, die man stellt, wenn man<br />

an einen Subskriptionskauf denkt. Auch<br />

wenn die Preise im Vergleich zum ausge-<br />

sprochen wohlfeilen Jahrgang 2019 etwas<br />

angezogen haben, so liegen sie immer noch<br />

auf sehr ansprechendem Niveau.<br />

Im Médoc sind leichtfüßig wirkende<br />

Klassiker voll Eleganz, Frucht und toller<br />

Tanninreife entstanden, die teilweise an die<br />

klassischen Jahrgänge 2010 und 2016 erinnern<br />

(allerdings noch besser, sind sich die<br />

Winzer sicher). Am rechten Ufer hingegen<br />

schließt 2020 an die opulenten Weine der<br />

letzten beiden Jahre an. Opulent, ja sexy<br />

und zugänglich, aber bei aller Üppigkeit<br />

auch mit guter Frische ausgestattet, werden<br />

diese Weine eher Freunde von Napa Valley<br />

oder Bolgheri in ihren Bann ziehen.<br />

Man kann mit Fug und Recht sagen:<br />

Bordeaux zeigt in 2020 gleich zwei superlative<br />

stilistische Varianten, und so können<br />

die Weinfreunde ganz nach persönlicher<br />

Präferenz wählen. Da bei aller Zugänglichkeit<br />

auch dank der Supertannine die Lagerfähigkeit<br />

nichts zu wünschen übrig lässt,<br />

sollte man von seinem Lieblingswein dieses<br />

Jahr daher eher gleich zwei als nur eine<br />

Kiste kaufen, dann kann man diesen auch<br />

in allen Entwicklungsphasen genießen.<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

229


tasting / BORDEAUX EN PRIMEUR <strong>2021</strong><br />

Rechtes Ufer rot<br />

98–100<br />

•<br />

Château Le Pin 2020<br />

Château Le Pin, Pomerol<br />

In der Nase eine Duftwolke voller Ätherik<br />

und Kräuterwürze, balsamisch, Wacholder,<br />

floral, Herzkirsche. Im Mund mollig, cremig,<br />

lukullisch weich einerseits und dann<br />

dennoch mit einem feinen, frischen Druckaufbau,<br />

voller Schmelz und Saftigkeit, eine<br />

Vereinigung von Gegensätzen: Frische und<br />

Reiffruchtigkeit, Cremigkeit und Stoff, Mineralik<br />

und Milde. Immenses Potenzial. In<br />

den Gaumenaromen noch altersgerecht<br />

verschlossen.<br />

keine Homepage<br />

•<br />

Château Lafleur 2020<br />

Château Lafleur, Pomerol<br />

Rauchiges Holz. Kräuter, Bitterschokolade.<br />

Anfangs noch buttrig, sehr verschlossen,<br />

Lakritze und extrem reifer Holunder. Mit<br />

Luftkontakt schwarze Johannisbeere und<br />

kubanischer Tabak. Im Mund eine immense<br />

Tannindichte, aber zugleich so fein und so<br />

cremig, so ölig verpackt. Die mollige, runde<br />

Gaumenmitte leitet nahtlos in ein saftigmineralsiches<br />

Finale über. Tabakig im<br />

Abgang. Ein perfekt rundes, in sich homogenes<br />

Amalgam. Mehr Stoff ist kaum in<br />

einem so weich grundierten Ensemble<br />

unterzubringen, ohne Frische und nachgerade<br />

eine gewisse Leichtfüßigkeit zu verlieren.<br />

chateaulafleur.fr<br />

97–99<br />

•<br />

Château Ausone 2020<br />

Château Ausone, Saint-Émilion<br />

Anfangs wenig offen. Etwas Amarenakirsche.<br />

Pfeffrige Noten. Mit Luftkontakt rote<br />

und schwarze Johannisbeere. Dann mehr<br />

und mehr harzig-würzige Aromen. Im<br />

Mund fleischiges Tannin mit einem kraftvoll<br />

kalk-mineralisch unterlegten Gerbstoffkorn,<br />

dazu eine kultivierte, integrierte<br />

und dennoch auch vife Säure. Sehr lange<br />

Plateauphase in der Struktur, vibrierend<br />

vor Spannung, und dann doch auch mit einer<br />

cremigen Unterlage, die alles einbettet<br />

und abrundet. Große Länge.<br />

chateau-ausone-saint-emilion.com<br />

•<br />

Château Pétrus 2020<br />

Château Pétrus, Pomerol<br />

Waldheidelbeere im Duft, sehr frisch und<br />

klar. Himbeere, rote Johannisbeere, dazu<br />

ein eisenmineralischer Unterton. Im Mund<br />

dicht mit sehr feinem Gerbstoff besetzt, integrierter<br />

Alkohol, viel unterliegende Cremigkeit,<br />

nahtlos integrierte Säure,<br />

Schmelz und Feinnervigkeit, und eine<br />

ebenso feine wie eindringliche mineralische<br />

Ader, die den Wein durchzieht bis<br />

ganz zuletzt, da sich zudem salzige Wahrnehmungen<br />

einstellen.<br />

info@jpmoueix.com<br />

•<br />

Château Trotanoy 2020<br />

Château Trotanoy, Pomerol<br />

Dunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Ockerrandaufhellung. Frische<br />

reife Pflaumen, dunkle Kirschen, feine<br />

Kräuterwürze, etwas Vanille und Edelholz,<br />

ein Hauch von Nougat im Hintergrund. Saftig,<br />

wieder reife schwarze Fruchtnuancen,<br />

von Brombeere bis Kirsche, reife, feine Tannine,<br />

mineralisch-salzig unterlegt, zeigt<br />

sehr gute Länge, feine Süße im Abgang,<br />

großes Entwicklungspotenzial, ein hocheleganter<br />

Wein, etwas Nougat und Röstaromen<br />

im Rückgeschmack, nach 2018 und<br />

2019 die dritte Schönheit in Serie.<br />

moueix.com<br />

•<br />

Vieux Château Certan 2020<br />

Vieux Château Certan, Pomerol<br />

Strahlende Frischfrucht, Waldbeeren, pfeffrige<br />

Töne, beeindruckend klar, nuanciert<br />

und intensiv. Perfekt reifer Cabernet Franc.<br />

Im Mund ultraseidige Gerbstoffe, cremig<br />

eingebunden, kultivierte, perfekt integrierte<br />

Säure, die Extraktspannung wird saftig<br />

aufgelöst. Der ganze Wein ist fein und intensiv<br />

in einem, mineralisch grundiert, mit<br />

integriertem Alkohol, Ein Wein mit Dichte<br />

und Druck, aber komplett auf Finesse angelegt,<br />

sehr lang.<br />

vieuxchateaucertan.com<br />

Der Bordeaux-Jahrgang 2020 überzeugt mit Frucht,<br />

kraftvollen, reifen Tanninen und toller Frische.<br />

96–98<br />

•<br />

Château Beauséjour Duffau-Lagarrosse<br />

2020, Château Beauséjour<br />

Duffau-Lagarrosse, Saint-Émilion<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Zarte<br />

Edelholznuancen, ein Hauch von Zedern,<br />

etwas Lakritze, schwarze Beerenfrucht, ein<br />

Hauch von Wacholder und Graphit. Komplex,<br />

engmaschig, frische Brombeerfrucht,<br />

reife, seidige Tannine, mineralisch und lange<br />

anhaftend, wirkt frisch strukturiert und<br />

leichtfüßig im Abgang, salzig im Finish, sicheres<br />

Reifepotenzial. beausejourhdl.fr<br />

•<br />

Château Bélair-Monange 2020<br />

Château Bélair-Monange, Saint-Émilion<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Einladende<br />

Nuancen von schwarzen Kirschen,<br />

reife Pflaumen, süße Tabakblätter, etwas<br />

Vanille, angenehmer Edelholztouch, kandierte<br />

Orangenzesten, schokoladige Nuancen.<br />

Saftig, sehr elegant, feine Kirschenfrucht,<br />

seidige Tannine, gute Frische, heller<br />

Nougat im Abgang, bereits sehr gut entwickelt<br />

und harmonisch, zeigt große Länge,<br />

sicheres Reifepotenzial.<br />

chateaubelair.com<br />

•<br />

Château L’Eglise-Clinet 2020<br />

Château L’Eglise-Clinet, Pomerol<br />

14,5 Vol.-%. Floral, Traubenzucker, Kirsche,<br />

auch Cocktailkirsche. Im Mund cremig, très<br />

souple, saftig, sehr rund, ganz feines Tannin,<br />

das dennoch Kontur hat, dazu eine auf<br />

natürliche Weise integrierte Säure, lange<br />

homogen bleibende, klare und frische Abgangsfrucht.<br />

Zum Kauen, aber dies im weichen<br />

Sinn. Schokoladiger Abklang mit Länge,<br />

begleitet von mineralischer Kraft. Ein<br />

Wein voller Fülle, Feinheit und unerzwungener<br />

Harmonie.<br />

denis-durantou.com<br />

•<br />

Château Troplong Mondot 2020<br />

Château Troplong Mondot<br />

Saint-Émilion<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Süße<br />

dunkle Beerenfrucht, Nuancen von Cassis<br />

und Brombeeren, ein Hauch von Feigen unterlegt,<br />

zarte Kräuterwürze, mineralischer<br />

Touch. Stoffig, kraftvoll, süße schwarze Kirschen,<br />

reife, tragende und zugleich seidige<br />

Tannine, dunkler Nougat im Abgang, verfügt<br />

über große aromatische Tiefe, mineralisch-frisch<br />

im Finale, sehr gute Länge, sicheres<br />

Reifepotenzial.<br />

chateau-troplong-mondot.com<br />

95–97<br />

•<br />

Château Angélus 2020<br />

Château Angélus, Saint-Émilion<br />

Dunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />

dezente Randaufhellung. Frische rote<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

230 falstaff jun <strong>2021</strong>


Waldbeernuancen, rote Johannisbeeren,<br />

feine Kräuterwürze, ein Hauch von Edelholz,<br />

floraler Touch von Rosenöl, Veilchen,<br />

Orangenzesten unterlegt. Saftige rote Kirschenfrucht,<br />

pfeffrig unterlegte Textur,<br />

frisch strukturiert, ein Hauch von schwarzem<br />

Tee, mineralisch, wirkt leichtfüßig,<br />

verfügt über gute Länge und sicheres Entwicklungspotenzial,<br />

ein subtiler Angélus,<br />

der sich wunderbar in die Trilogie der letzten<br />

Jahre fügt. angelus.com<br />

•<br />

Château Cheval Blanc 2020<br />

Château Cheval Blanc, Saint-Émilion<br />

Graphit, Veilchen, schwarze Johannisbeere,<br />

etwas Karamell, Mazerationstöne, Hefe.<br />

Grüntee. Handwerklich körniges Tannin,<br />

sehr viel Saftigkeit, ein ganz unaufdringlicher<br />

Bau, nicht zu cremig, nicht zu alkoholkräftig,<br />

fein eingegliederte Säure, alle Komponenten<br />

aus einem Guss, aromatisch<br />

noch eher mittelgewichtig, aber durch Delikatesse<br />

überzeugend. Ein Cheval mit eleganten<br />

Anlagen und einer im Abgang Spannung<br />

gewinnenden taktilen Mineralität.<br />

chateau-cheval-blanc.com<br />

•<br />

Château Hosanna 2020<br />

Château Hosanna, Pomerol<br />

Dunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Ockerrandaufhellung. Feine<br />

dunkle Waldbeermischung, ein Hauch von<br />

reifen schwarzen Kirschen, ein Hauch von<br />

Zedernholz, frische Orangenzesten unterlegt,<br />

attraktives Bukett. Saftig, elegant,<br />

ausgewogen, Brombeeren, feine Tannine,<br />

mineralisch und lange anhaftend, ein finessenreicher<br />

Stil, angenehme Würze im Abgang,<br />

sicheres Reifepotenzial.<br />

moueix.com<br />

•<br />

Château La Violette 2020<br />

Château La Violette, Pomerol<br />

Sehr duftig, Rose und Iris, auch Viola.<br />

Kirschkern, extrem pur. Viel Schmelz im<br />

Mund, mürbes, feines Tannin in hoher Menge,<br />

ganz homogen und dezent fließend,<br />

rund und mollig, extrem entspannt in der<br />

Anlage, mit guter aromatischer Länge,<br />

schokoladig zuletzt.<br />

vignoblespereverge.com<br />

•<br />

Château Pavie 2020<br />

Château Pavie, Saint-Émilion<br />

Im Duft Wachs, Schwarzkirsche, Waldheidelbeere.<br />

Gute Frische. Im Mund großzügig<br />

und weit gefasst, spielt mit Saftigkeit und<br />

Opulenz (und etwas Süße), was aber von<br />

einer stattlichen, aber nicht übers Ziel hinausschießenden<br />

Dosis reifen Gerbstoffs<br />

mittlerer Körnung kontrastiert wird. Kreidige<br />

Mineralik. Ein saftiger, feinnerviger,<br />

fruchtiger (leicht liköriger) Abklang.<br />

chateaupavie.com<br />

•<br />

Château Pavie Macquin 2020<br />

Château Pavie Macquin, Saint-Émilion<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern,<br />

violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Attraktives Bukett nach Sanddorn, Lakritze<br />

und Vanille, feine Edelholznuancen unterlegt,<br />

ein Hauch von reifen Erdbeeren, kandierte<br />

Orangenzesten. Komplex, saftig, rote<br />

Kirschenfrucht, finessenreicher Säurebogen,<br />

reife, integrierte Tannine, lang anhaftend,<br />

feinfruchtiger Nachhall, saliner<br />

Touch im Rückgeschmack.<br />

pavie-macquin.com<br />

•<br />

Château Tertre Roteboeuf 2020<br />

Château Tertre Roteboeuf<br />

Saint-Émilion<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine<br />

Röstaromen, ein Hauch von Dörrpflaumen,<br />

etwas Nougat, feine Edelholzwürze, einladendes<br />

Bukett. Saftig, elegant, frische reife<br />

Herzkirschen, integriertes Tannine, salzigmineralischer<br />

Nachhall, etwas Karamell<br />

im Abgang, gute Länge, sicheres Reifepotenzial.<br />

tertre-roteboeuf.com<br />

•<br />

BIO La Mondotte 2020<br />

La Mondotte, Saint-Émilion<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern,<br />

violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Mit<br />

feiner Edelholzwürze unterlegte schwarze<br />

Waldbeeraromatik, Brombeeren, reife Kirschen,<br />

zart floraler Touch, kandierte Orangenzesten<br />

unterlegt. Saftig, frische rote<br />

Fruchtnuancen, ein Hauch von Cassis und<br />

schwarzen Kirschen, frisch strukturiert, feine<br />

Tannine, mineralisch-salzig im Abgang,<br />

wirkt erstaunlich leichtfüßig, reife Kirschenfrucht<br />

auch im Nachhall, ein delikater<br />

Speisenbegleiter. neipperg.com<br />

94–96<br />

Der gebürtige Deutsche Stéphane<br />

Graf Neipperg erzeugte 2020<br />

eine tolle Palette an Spitzenweinen.<br />

•<br />

Château Beau-Séjour Bécot 2020<br />

Château Beau-Séjour Bécot<br />

Saint-Émilion<br />

Im Duft fein und komplex zugleich:<br />

Schwarzkirsche und kreidige Kalknoten,<br />

auch Kokos. Thymian, Salbei, Darjeeling,<br />

rote Johannisbeere, Wildkirsche, schwarzer<br />

Pfeffer. Im Mund ölig, mit leichter Süße<br />

in der Frucht, der Alkohol stört den seidigen,<br />

saftigen Eindruck nicht. Gut integrierte,<br />

feinnervige Säure, mutet fast schon burgundisch<br />

an in seiner feingliedrigen Art.<br />

beausejour-becot.com<br />

•<br />

Château Canon 2020<br />

Château Canon, Saint-Émilion<br />

Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, breitere<br />

Randaufhellung. Rote Waldbeeren, ein<br />

Hauch von Lakritze, feine tabakige Nuancen,<br />

zart nach Mandarinenzesten, mineralischer<br />

Touch. Saftig, rote Kirschen, zart salzig,<br />

integrierte reife Tannine, engmaschigzitronige<br />

Nuancen, wirkt ungemein leichtfüßig,<br />

gutes Reifepotenzial, ein finessenreicher<br />

Speisenbegleiter.<br />

chateau-canon.com<br />

•<br />

Château Clinet 2020<br />

Château Clinet, Pomerol<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine<br />

Edelholzwürze, zarte tabakige Nuancen,<br />

reife Herzkirschen, ein Hauch von Nougat,<br />

kandierte Mandarinenzesten, floraler<br />

Touch. Saftig, süße Textur, reife Pflaumen,<br />

elegant, seidige, reife Tannine, feine Fruchtsüße<br />

im Nachhall, mineralisch im Nachhall,<br />

sehr harmonisch, zeigt große Länge<br />

und Balance, sehr gute Zukunft.<br />

chateauclinet.com<br />

•<br />

Château Clos de Sarpe 2020<br />

Château Clos de Sarpe<br />

Saint-Christophe-des-Bardes<br />

Tiefdunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />

zarte Randaufhellung. Reife dunkle Beerenfrucht,<br />

Nuancen von Pflaumen und<br />

Herzkirschen, kandierte Orangenzesten, ein<br />

Hauch von Edelholz, einladendes Bukett.<br />

Saftig, elegant, reife Kirschen, ein Hauch<br />

von frischen Feigen, finessenreiche Säurestruktur,<br />

superfeine Tannine, zitronige Mineralität,<br />

ein Hauch von Nougat, sehr gute<br />

Länge, sicheres Reifepotenzial, hat Klasse.<br />

clos-de-sarpe.com<br />

•<br />

Château Feytit-Clinet 2020<br />

Château Feytit-Clinet, Pomerol<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern,<br />

violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Zart nach Veloursleder und Kräuter,<br />

schwarze Kirschen, feine Waldbeeren,<br />

schokoladige Nuancen, einladendes Bukett.<br />

Saftig, elegant, kraftvolle Textur, reife<br />

Kirschen, feine Süße, seidige Tannine, etwas<br />

Nougat, mineralischer Nachhall, sehr<br />

gute Länge, eleganter Speisenbegleiter,<br />

weiterhin aufsteigend auf der Qualitätsleiter.<br />

thienpontwine.com<br />

•<br />

Château Figeac 2020<br />

Château Figeac, Saint-Émilion<br />

Karamell und Kokos, viel Neuholz,<br />

Schwarzkirsche, aber auch sehr frische und<br />

reife schwarze Johannisbeere, Minze, Heidelbeere.<br />

Ein Beerenbukett. Im Mund mit<br />

feinkörnigem, griffigem Tannin in mittelhoher<br />

Menge, etwas Süße. Stabile, sich im Abgang<br />

ganz leicht grünlich steigernde Säure.<br />

Intensive Gaumenfrucht, feste taktile Mineralität,<br />

lange strukturelle Plateauphase.<br />

Und eine tolle Aromatik! Je nachdem, wie<br />

sich die Säure einbindet, eher nur 93 oder<br />

doch eine strahlende 96.<br />

chateau-figeac.com<br />

•<br />

Château La Fleur-Pétrus 2020<br />

Château La Fleur-Pétrus, Pomerol<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Ockerrandaufhellung.<br />

Zart nach Edelholz, feine tabakige Würze,<br />

etwas verhaltenes Bukett, dunkle Waldbeeren<br />

und schwarze Kirschen klingen an,<br />

ein Hauch von Veloursleder. Stoffig, straffe<br />

Textur, elegant, reife schwarze Kirschen,<br />

integrierte Tannine, mineralisch-kalkig im<br />

Abgang, feiner Nougat im Nachhall, wirkt<br />

noch unterentwickelt, insgesamt harmonisch<br />

und vielversprechend. moueix.com<br />

•<br />

Château La Gaffelière 2020<br />

Château La Gaffelière, Saint-Émilion<br />

Wildpflaume im Duft, Schokolade, intensiv<br />

kräuterig, Kräuterbitter, etwas Wachs.<br />

Schwarzer Pfeffer. Auch floral: Iris. Ein<br />

stattlicher Bau am Gaumen. Körnig, fleischig,<br />

ausgesprochen gut extrahiert, reiche<br />

Materie, eine Prise Grüntöne erhöht die<br />

Spannung, ohne die Harmonie zu stören,<br />

gut integrierter Alkohol, mazerationsfruchtiger,<br />

tabakiger Nachall. Ein ziemlicher<br />

Klotz, aber mit einer Aromenbegleitung<br />

guter Frische – und mit sehr guter<br />

Perspektive. chateau-la-gaffeliere.fr<br />

•<br />

Château Larcis Ducasse 2020<br />

Château Larcis Ducasse, Saint-Émilion<br />

Tiefdunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />

zarte Randaufhellung. Frische schwarze<br />

und rote Beerenfrucht, zarte florale Noten,<br />

ein Hauch von Edelholz, mineralisch-kühles<br />

Bukett. Saftig, elegant, frische reife<br />

Kirschen frucht, lebendig strukturiert, salziger<br />

Touch, vom Terroir geprägter lebendiger<br />

Stil, bleibt gut haften, rotbeerige Nuancen<br />

im Nachhall, ein finessenreicher<br />

Speisenbegleiter.<br />

larcis-ducasse.com<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

231


tasting / BORDEAUX EN PRIMEUR <strong>2021</strong><br />

Perfektion bis ins letzte<br />

Detail im Keller von Château<br />

Mouton-Rothschild in Pauillac.<br />

•<br />

Château Latour à Pomerol 2020<br />

Château Latour à Pomerol, Pomerol<br />

Dunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Ockerrandaufhellung. Mit<br />

einem Hauch von Nougat und Kardamom<br />

unterlegte schwarze Beerenfrucht, eingelegte<br />

Kirschen, feiner Edelholztouch. Saftig,<br />

reife Herzkirschen, angenehme Frische,<br />

runde, integrierte Tannine, rotbeerige Nuancen<br />

im Abgang, ein animierender Speisenbegleiter,<br />

zart salzig im Rückgeschmack,<br />

sicheres Reifepotenzial.<br />

moueix.com<br />

•<br />

Château L’Evangile 2020<br />

Château L’Evangile, Pomerol<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Ockerrandaufhellung.<br />

Reife dunkle Beerenfrucht, zart nach Pflaumen,<br />

Edelholz und Nougat, ein Hauch von<br />

Kardamom und Orangenzesten. Saftig,<br />

komplex, feine Süße, reife Waldbeerfrucht,<br />

präsente Tannine, mineralisch und gut anhaftend,<br />

reife Herzkirschen, aber auch etwas<br />

Gerbstoffbiss im Nachhall, würziger<br />

Rückgeschmack. lafite.com<br />

•<br />

BIO Todeschini Distique 13 2020<br />

Château Mangot, Saint-Émilion<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Frische<br />

rote und schwarze Waldbeeren, ein<br />

Hauch von Lakritze, zart nach Feigen und<br />

Nougat, tabakige Nuancen, einladendes<br />

Bukett. Komplex, saftig, feinwürzig am<br />

Gaumen, integrierte, tragende Tannine, mineralisch,<br />

ein Hauch von schwarzem Tee<br />

im Nachhall, bleibt gut haften, sicheres<br />

Entwicklungspotenzial.<br />

chateaumangot.fr<br />

•<br />

Château Petit-Village 2020<br />

Château Petit-Village, Pomerol<br />

Verschlossen, etwas pfeffrig, Menthol, zurückhaltender<br />

Holzeinsatz, leicht floral. Mit<br />

Luftkontakt immer schwarzbeeriger, sehr<br />

pur, klar und nuancenreich. Im Mund homogen<br />

und fein, seidig bis feinkörnig im Gerbstoff<br />

und trotzdem zum Kauen, kultivierte<br />

Säure. Eine sehr intensive taktile Mineralität,<br />

ganz elegant in den opulenten<br />

Körper eingebaut. petit-village.com<br />

•<br />

Château Valandraud 2020<br />

Château Valandraud<br />

Saint-Émilion<br />

Im Duft Heidelbeere. Kräftiges Neuholz.<br />

Vanille. Lakritze. Am Gaumen dicht mit<br />

fleischigem Gerbstoff bepackt, sehr kompakt,<br />

saftig auflösend, intensive mineralische<br />

Frische, viel Spannung, eine abgeklärte<br />

Struktur ohne jeden Exzess. Passend geschmeidig<br />

unterlegt, sehr gute Länge. Der<br />

Alkohol bleibt nahezu unmerklich trotz<br />

15 Volumenprozent. valandraud.fr<br />

•<br />

Clos Fourtet 2020<br />

Clos Fourtet, Saint-Émilion<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern,<br />

violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Mineralisch unterlegte dunkle Waldbeerfrucht,<br />

zart nach Lakritze und Cassis, feiner<br />

Edelholztouch. Kraftvoll, saftig und rund,<br />

reife Tannine, feine Süße im Abgang, salzig-kalkige<br />

Frische im Finale, sicheres Reifepotenzial.<br />

closfourtet.com<br />

•<br />

Clos L’Eglise 2020<br />

Clos L’Eglise, Pomerol<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Reife<br />

Pflaumen, schwarze Kirschen, ein Hauch<br />

von Nougat und Orangenzesten, zarte Gewürznuancen.<br />

Saftig, kraftvoll, elegant,<br />

dunkle Frucht, Pflaumen, schokoladiger<br />

Touch, präsente Tannine, dezente Süße im<br />

Abgang, salzig-mineralischer Nachhall,<br />

sicheres Reifepotenzial.<br />

vignoblesgarcin.com<br />

•<br />

Sol Béni Coup de Chapeau 2020<br />

Sol Béni, Saint-Émilion<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Zarte<br />

Röstaromen, ein Hauch von Edelholz,<br />

schwarze Beerenfrucht, ein Hauch von<br />

Lakritze, Anklänge von Vanille und Nougat.<br />

Kraftvoll, schokoladige Textur, dunkle Kirschen,<br />

straffe Tannine, mineralisch im<br />

Nachhall, knapp an der Grenze zur Überextraktion,<br />

etwas Schwarztee im Abgang.<br />

vins-saint-emilion.com<br />

93–95<br />

•<br />

Château Bellefont-Belcier 2020<br />

Château Bellefont-Belcier<br />

Saint-Émilion<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Zarte<br />

Edelholzwürze, Nuancen von roten und<br />

schwarzen Waldbeeren, ein Hauch von Gewürznelken<br />

und Kardamom, tabakiger Anklang.<br />

Saftig, elegant, feine Süße im Kern,<br />

reife Tannine, saliner Touch, mineralisch im<br />

Abgang, ein Hauch von Nougat, bleibt haften,<br />

gutes Entwicklungspotenzial.<br />

bellefont-belcier.fr<br />

•<br />

Château Bellevue 2020<br />

Château Bellevue<br />

Saint-Émilion<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine<br />

Edelholznuancen, zart nach Kokos, schwarze<br />

Waldbeeren, ein Hauch von Pflaumen<br />

und frischen Feigen unterlegt, etwas Nougat.<br />

Komplex, saftig, engmaschige Textur,<br />

frische Kirschen, reife eingebundene Tannine,<br />

sehr gut anhaftend.<br />

chateaubellevue.fr<br />

•<br />

Château Berliquet 2020<br />

Château Berliquet, Saint-Émilion<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Herzkirschenfrucht,<br />

rote Waldbeeren, zart nach<br />

Lakritze, feine Holzwürze, Orangenzesten.<br />

Saftig, frisch, Nuancen von Pflaumen und<br />

ein Hauch von Nougat, reife Tannine, frisch<br />

strukturiert, mineralisch und gut anhaftend,<br />

Länge und Potenzial.<br />

chateau-berliquet.com<br />

•<br />

BIO Château Canon La<br />

Gaffelière 2020, Château Canon La<br />

Gaffelière, Saint-Émilion<br />

Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, zarte<br />

Randaufhellung. Mit kandierten Orangenzesten<br />

unterlegte dunkle Waldbeeren,<br />

frische Herzkirschen, tabakige Würze, zart<br />

nach Edelholz. Saftig, feine Fruchtsüße,<br />

Fotos: www.deepix.com, beigestellt<br />

232 falstaff jun <strong>2021</strong>


finessenreich strukturiert, feine, tragende<br />

Tannine, salzige Mineralität, rotbeerige<br />

Aspekte im Abgang, zarte Kräuterwürze<br />

im Nachhall. neipperg.com<br />

•<br />

Château Fleur Cardinale 2020<br />

Château Fleur Cardinale, Saint-Émilion<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, dezenter Ockerrand. Zart<br />

tabakig unterlegte schwarze Waldbeeren,<br />

Nuancen von Kirschen, frische Blaubeeren,<br />

angenehmer Edelholzanklang. Saftig, gute<br />

Komplexität und Frische, integrierte Tannine,<br />

mineralisch-zitroniger Touch im Abgang,<br />

salziger Nachhall, besitzt Länge und<br />

Entwicklungspotenzial.<br />

fleurcardinale.com<br />

•<br />

Château Gazin 2020<br />

Château Gazin, Pomerol<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Feine<br />

schwarze Waldbeerfrucht, ein Hauch<br />

von Lakritze und Brombeeren, ein Hauch<br />

von Nougat, feine Edelholzwürze. Saftig,<br />

reife Herzkirschen, rotbeerige Nuancen<br />

klingen an, seidige, reife Tannine, frisch<br />

strukturiert, gute Länge, schwarze Kirschen<br />

im Nachhall, gutes Entwicklungspotenzial.<br />

gazin.com<br />

•<br />

Château La Patache 2020<br />

Château La Patache<br />

Pomerol<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Mit<br />

einem Hauch von Nougat unterlegte feine<br />

dunkle Beerenfrucht, zart nach Kirschen,<br />

ein Hauch von Gewürznelken und Orangenzesten.<br />

Saftig, reife Pflaumen und Kirschen,<br />

Nuancen von kandierten Veilchen,<br />

feine, seidige Tannine, sehr gute Frische<br />

und Länge, ein finessenreicher Speisenbegleiter.<br />

vignoblesk.com<br />

•<br />

Château La Pointe 2020<br />

Château La Pointe, Pomerol<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Zart<br />

nach Gewürzen und Edelholz unterlegte<br />

dunkle Beerenfrucht, ein Hauch von Nougat,<br />

zart nach Orangenzesten. Saftig, komplex,<br />

reife Beeren, zart nach frischen Pflaumen,<br />

reife Tannine, gute Frische, mineralischer<br />

Nachhall, schokoladiger Touch im<br />

Finish, gute Länge, sicheres Entwicklungspotenzial.<br />

chateaulapointe.com<br />

•<br />

Château Lagrange 2020<br />

Château Lagrange à Pomerol, Libourne<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Ockerrandaufhellung.<br />

Nuancen von Feigen und Nougat, dunkle<br />

Beerenfrucht, ein Hauch von Tabak und<br />

kandierten Orangenzesten. Stoffig, kraftvoll,<br />

dabei elegant, feine Fruchtsüße, reife<br />

seidige Tannine, Brombeeren und Pflaumen<br />

im Nachhall, sehr gute Länge, so gut<br />

wie selten zuvor. moueix.com<br />

•<br />

Château Le Bon Pasteur 2020<br />

Château Le Bon Pasteur, Pomerol<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine<br />

Edelholzwürze, etwas Vanille, schwarze<br />

Kirschen, feine Beerenfrucht, kandierte<br />

Orangenzesten. Stoffig, kraftvoll, feiner<br />

Nougat, präsente, integrierte Tannine, voluminöser<br />

Abgang, zarter Bitterschokotouch,<br />

wird von Reife profitieren.<br />

rollandcollection.com<br />

•<br />

Château Le Gay 2020<br />

Château Le Gay<br />

Artigues-près-Bordeaux<br />

Etwas offen im Duft. Unterholz, Tannenharz,<br />

reife Kirsche. Im Mund ölig grundiert,<br />

darauf eine körnige, trockene Tanninfracht,<br />

zurückhaltend in der Säure, aber gut in der<br />

Saftigkeit, straff zupackend im Finale, mit<br />

mittlerer Fruchtbegleitung. Ein wuchtiger<br />

Wein mit Perspektive.<br />

chateau-legay.com<br />

•<br />

Château Nenin 2020<br />

Château Nenin, Pomerol<br />

Eine frische Mazerationsfrucht, Waldheidelbeere,<br />

Harz, etwas Schokolade, dann<br />

auch florale Töne. Im Mund mit einem passenden<br />

Maß an Geschmeidigkeit, feines<br />

Tanninkorn, makellos reif, mittelgewichtige<br />

Fruchtbegleitung bei eher dezenter Säure,<br />

saftiger Abklang. Gut extrahierter Gerbstoff,<br />

gute Länge. domaines-delon.com<br />

•<br />

Château Pavie-Decesse 2020<br />

Château Pavie-Decesse<br />

Saint-Émilion<br />

Rauchiges Neuholz, etwas Coca-Cola,<br />

Schwarzkirsche, intensive, etwas forciert<br />

wirkende Frucht. Im Mund mit einem fest<br />

zupackenden Gerbstoffkern, intensiv kalkmineralisch<br />

gekoppelt, leichte Grüntöne<br />

geben zusätzlich Spannung, die Frucht<br />

bleibt etwas defensiv, aber die Substanz<br />

des Extrakts ist enorm. Und trotz seiner<br />

hohen Dichte hat der Wein Zwischentöne.<br />

chateaupavie.com<br />

•<br />

Château Quintus 2020<br />

Château Quintus, Saint-Émilion<br />

Dunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />

dezenter Wasserrand. Tabakig unterlegte<br />

schwarze Beerenfrucht, Nuancen von<br />

Brombeeren, zart florale Noten. Saftig, reife<br />

Herzkirschen, süße Textur, frisch strukturiert,<br />

mineralisch-zitronig, Nuancen von<br />

Cassis, balanciert und gut anhaftend,<br />

sicheres Reifepotenzial.<br />

chateau-quintus.com<br />

•<br />

Château Rol Valentin 2020<br />

Château Rol Valentin<br />

Saint-Émilion<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine<br />

schwarze Beerenfrucht, dunkle Kirschen,<br />

reife Pflaumen, ein Hauch von Edelholz und<br />

Nougat, einladendes Bukett. Saftig, süße<br />

Kirschen, elegante Textur, gute Frische, feine<br />

Tannine, mineralisch und gut anhaftend,<br />

sehr gutes Entwicklungspotenzial.<br />

vignoblesrobin.com<br />

•<br />

Château Rouget 2020<br />

Château Rouget, Pomerol<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Mit<br />

süßen Gewürzen und feinen Edelholznuancen<br />

unterlegte schwarze Waldbeerfrucht,<br />

ein Hauch von Lakritze, frische Mandarinenzesten,<br />

attraktives Bukett. Komplex,<br />

saftig, kraftvolle Textur, dunkler Nougat<br />

und reife Pflaumen, reife Tannine, bleibt<br />

lange haften, sicheres Reifepotenzial.<br />

chateau-rouget.com<br />

•<br />

Château de Sales 2020<br />

Château de Sales, Libourne<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern,<br />

violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Schwarze Beerenfrucht, ein Hauch von<br />

Herzkirschen, zart nach Kardamom und Tabak,<br />

einladendes Bukett, Orangenzesten<br />

unterlegt. Saftig, elegant, feine Kirschenfrucht,<br />

reife, seidige Tannine, zarter Nougat,<br />

mineralisch unterlegt, bleibt gut haften,<br />

ein facettenreicher Speisenbegleiter<br />

mit Reifepotenzial.<br />

chateau-de-sales.com<br />

•<br />

Poesia 2020<br />

Poesia, Saint-Émilion<br />

Dunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Kandierte<br />

Veilchen, ein Hauch von Lakritze, schwarze<br />

Waldbeeren, dezente Edelholzwürze. Komplex,<br />

stoffig, ein Hauch von Feigen, elegant<br />

und frisch strukturiert, reife Tannine, feiner<br />

Nougat, mineralisch und anhaftend, sicheres<br />

Reifepotenzial. vignoblesgarcin.com<br />

Médoc<br />

97–99<br />

•<br />

Château Mouton Rothschild 2020<br />

Château Mouton Rothschild, Pauillac<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />

Zart tabakig unterlegte schwarze Beerenfrucht,<br />

ein Hauch von Brombeeren und<br />

Cassis, Nuancen von Edelholz, noch etwas<br />

zurückhaltend. Saftig, reife Kirschen, angenehme<br />

Fruchtsüße, feine, reife Tannine, etwas<br />

Nougat im Abgang, wunderbar balanciert<br />

und bereits gut entwickelt, eine Spur<br />

leichtfüßer als zuletzt, mit sicherem Reifepotenzial<br />

ausgestattet, eine Schönheit.<br />

chateau-mouton-rothschild.com<br />

96–98<br />

•<br />

Château Ducru-Beaucaillou 2020<br />

Château Ducru-Beaucaillou,<br />

Saint-Julien-Beychevelle<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern,<br />

violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Feine Gewürzanklänge nach Nelken, Zimt<br />

und Kardamon, florale Nuancen, dunkle<br />

Waldbeeren, ein Hauch von Lakritze, sehr<br />

vielschichtiges, einladendes Bukett. Saftig,<br />

komplex, feine Nuancen von Brombeeren,<br />

Blaubeeren und etwas Nougat, reife, seidige<br />

Tannine, besitzt große Länge und Frische,<br />

sicheres Reifepotenzial, wirkt leichtfüßig<br />

und ausgewogen. Ein klassischer Claret<br />

der Neuzeit.<br />

chateau-ducru-beaucaillou.com<br />

•<br />

Château Lafite-Rothschild 2020<br />

Château Lafite-Rothschild, Pauillac<br />

Dunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Ockerrandaufhellung. Mit<br />

feiner Edelholznote unterlegte schwarze<br />

Beeren, tabakiger Touch, Nuancen von<br />

La kritze, reife Johannisbeeren, zart nach<br />

Trockengewürzen und Ingwer. Stoffig, reife<br />

rote Herzkirschen, etwas Cassis, frischer<br />

Säurebogen, gut eingebaute, reife Tannine,<br />

saliner Terroirtouch im Abgang, wirkt<br />

leichtfüßig und dabei sehr lange anhaftend,<br />

ein eleganter Lafite mit großer Entwicklungsperspektive.<br />

lafite.com<br />

•<br />

Château Pichon Longueville Comtesse<br />

de Lalande 2020, Château Pichon<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

233


tasting / BORDEAUX EN PRIMEUR <strong>2021</strong><br />

Longueville Comtesse de Lalande,<br />

Pauillac<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Zart<br />

floral unterlegte reife Kirschenfrucht, feine<br />

Nuancen von Brombeer und Cassis, zart<br />

nach Kardamom, Gewürznelken und kandierte<br />

Orangenzesten, einladendes Bukett.<br />

Saftig, feine Süße, reife Pflaumen, ein<br />

Hauch von Nougat, reife Tannine, Röstaromen<br />

im Abgang. pichon-lalande.com<br />

95–97<br />

•<br />

BIO Château Durfort-Vivens 2020<br />

Château Durfort-Vivens, Margaux<br />

Eine sehr pure Cassisfrucht, floral begleitet.<br />

Holunder, Minze, etwas Karamell. Komplex,<br />

immer neue Serien startend. Im Mund<br />

mit einer eleganten, nicht im Übermaß<br />

ausgereizten Cremigkeit, dann mit einem<br />

feinen, aber auch festen Tannin in stattlicher<br />

Menge, sehr viel Mineralität im Hintergrund.<br />

Der Gerbstoff hat keinerlei Grüntöne<br />

und löst die Extraktspannung nach ihrem<br />

Wirkungspeak saftig auf. Der Abgang<br />

ist kompakt und pointiert, bleibt bei aller<br />

aromatischen Verschlossenheit lange homogen.<br />

Äußerst beeindruckend und für die<br />

Langstrecke. durfort-vivens.fr<br />

•<br />

BIO Château Latour 2020<br />

Château Latour, Pauillac<br />

Im Duft Holunder, Tabak, Cassis, etwas Balsamisches<br />

im Hintergrund. Baumharz. Am<br />

Gaumen fein gewoben, zurückhaltend, fast<br />

etwas schüchtern wirkend, aber doch mit<br />

beträchtlicher Tiefe, reife Säure, eine lange<br />

Plateauphase. Wirkt so, als könne er mit<br />

Flaschenreife noch deutlich zulegen. Die<br />

Materie ist immens gut und makellos.<br />

chateau-latour.com<br />

•<br />

Château Lynch-Bages 2020<br />

Château Lynch-Bages, Pauillac<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine<br />

Nuancen nach Cassis und Lakritze, schwarze<br />

Waldbeeren, ein Hauch von Zedernholz,<br />

Noten von Minze unterlegt. Saftig, elegant,<br />

feine Kirschenfrucht, reife, tragende Tannine,<br />

zarter Nougat im Abgang, mineralisch<br />

und mit Länge versehen, sicheres Reifepotenzial.<br />

lynchbages.com<br />

•<br />

Château Léoville Las Cases 2020<br />

Château Léoville Las Cases, Saint-Julien-Beychevelle<br />

Im altersgerecht stillen, aber klaren Duft<br />

Cassis, Waldheidelbeere, Sauerkirsche.<br />

Auch deutliche florale Töne. Im Mund unmittelbar<br />

salzig, dazu dicht mit fleischigkörnigem<br />

Tannin besetzt, eine etwas mildere<br />

Stoffigkeit, als man es früher kannte.<br />

Festes Säuregerüst, aber da liegt auch eine<br />

überraschende Geschmeidigkeit unter der<br />

phenolischen Kraft. Im Nachhall zeigen<br />

sich reife, mazerationsfruchtige und würzige<br />

Cabernet-Noten. domaines-delon.com<br />

•<br />

Château Léoville Poyferré 2020<br />

Château Léoville-Poyferré,<br />

Saint-Julien Beychevelle<br />

Tiefdunkles, opaker Rubingranat, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Zart tabakig-kräuterwürzig<br />

unterlegtes schwarzes<br />

Beerenkonfit nach Cassis und Brombeeren,<br />

etwas Kardamon, Edelholznuancen.<br />

Komplex, engmaschig, reife Kirschen,<br />

feiner Nougat, samtige, reife Tannine, mineralischer<br />

Anklang im Abgang, bleibt sehr<br />

gut haften, wirkt kraftvoll und harmonisch,<br />

gutes Entwicklungspotenzial.<br />

leoville-poyferre.fr<br />

•<br />

Château Margaux 2020<br />

Château Margaux, Margaux<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern,<br />

violette Reflexe, dezente Ockerrandaufhellung.<br />

Zart tabakig, ein Hauch von Veloursleder,<br />

Bleistifttouch nach Zedernholz,<br />

schwarze Kirschen, etwas Cassis, frische<br />

Orangenzesten. Saftig, reife Kirschen, elegante<br />

Textur, finessenreiche lebendige<br />

Säurestruktur, seidige, gut integrierte Tannine,<br />

kalkige Mineralität mit Limettentouch<br />

im Finish, rotbeerige Nuancen im<br />

Nachhall, sicheres Reifepotenzial.<br />

chateau-margaux.com<br />

•<br />

Château Montrose 2020<br />

Château Montrose, Saint-Estèphe<br />

Im Duft Lakritze und Veilchen, einiges Neuholz,<br />

dazu intensive florale Noten und würzig-mineralische<br />

Aromen. Im Mund mit körniger<br />

Dichte, abgeklärt trocken, derzeit<br />

sehr verschlossen und in sich gekehrt, aber<br />

erkennbarerweise ein ganz klassischer<br />

Montrose ohne Umschweife und unnötigen<br />

Ballast. Trotz der virilen Tannine trocknet<br />

der Wein nicht. Kultivierte Säure, ausgezeichnete<br />

taktile Mineralität.<br />

chateau-montrose.com<br />

•<br />

BIO Château Palmer 2020<br />

Château Palmer<br />

Cantenac-Margaux<br />

Ätherisch kräuterwürzig, dunkelbeerig,<br />

sehr reif-fruchtig und dabei makellos klar,<br />

Holunder und Brombeere, feuchter Kies. Im<br />

Mund eine enorme Tanninfracht aus sehr<br />

feinen Partikeln, mollig eingebettet, reife,<br />

integrierte Säure, ein kraftvoller Körper mit<br />

Volumen und Schmelz, lukullisch geradezu<br />

und opulent, mit salzigen Abgangsnoten,<br />

und mazerationsartigen Abgangsaromen<br />

von Tabak. Ein Brocken, in Watte gepackt.<br />

chateau-palmer.com<br />

•<br />

Château Pichon Baron 2020<br />

Château Pichon Baron, Pauillac<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Mit süßen<br />

Gewürzen unterlegte reife dunkle Kirschenfrucht,<br />

zart nach Cassis und Lakritze,<br />

ein Hauch von Nougat und Vanille, feiner<br />

Edelholztouch, sehr einladendes Bukett.<br />

Saftig, feine rote Waldbeeren, aber auch<br />

Heidelbeeren, frisch strukturiert, seidige,<br />

tragende Tannine, wirkt leichtfüßig, salzige<br />

Mineralität, bleibt lange haften, verfügt<br />

über eine fasziniernde Frische, ein sicheres<br />

Zukunftsversprechen. pichonbaron.com<br />

94–96<br />

•<br />

Château Calon-Ségur 2020<br />

Château Calon Ségur, Saint Estèphe<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Einladende<br />

dunkle Beerenfrucht, reife Pflaumen,<br />

etwas Nougat, feine Edelholzwürze<br />

unterlegt, kandierte Orangenzesten.<br />

Saftig, elegant, feine reife Kirschenfrucht,<br />

reife Tannine, zarte Süße im Abgang,<br />

bereits harmonisch, verfügt über einige<br />

Länge und angenehme Frische, sicheres<br />

Reifepotenzial. calon-segur.fr<br />

•<br />

Château Cos d’Estournel 2020<br />

Château Cos d’Estournel<br />

Saint-Éstèphe<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Mit<br />

feiner Edelholzwürze unterlegte dunkle<br />

Waldbeerfrucht, Brombeeren, ein Hauch<br />

von Pflaumen, kandierte Orangenzesten,<br />

zarter Nougat. Saftig, feine Fruchtsüße, reife<br />

Kirschen, elegant, reife, integrierte Tannine,<br />

mineralisch unterlegte Textur, feiner<br />

Nougat im Abgang, bleibt lange haften,<br />

verfügt über sicheres Reifepotenzial.<br />

estournel.com<br />

•<br />

BIO Château Ferrière 2020<br />

Château Ferrière, Margaux<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Zarte<br />

dunkle Beerenfrucht, Nuancen von Brombeeren<br />

und schwarze Kirschen, zart nach<br />

Cassis und Orangenzesten. Saftig, feine<br />

süße Textur, reife Kirschen, elegante Textur,<br />

eingebundene Tannine, etwas heller<br />

Nougat im Abgang, sehr gute Länge, sicheres<br />

Zukunftsversprechen. ferriere.com<br />

•<br />

Château Léoville Barton 2020<br />

Château Léoville Barton<br />

Saint-Julien-Beychevelle<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Mit<br />

feiner Kräuterwürze und Edelholz unterlegte<br />

schwarze Waldbeerfrucht, ein Hauch<br />

von Lakritze und Cassis, tabakige Nuancen.<br />

Saftig, feine Süße, reife Kirschen, reife, tragende<br />

Tannine, gute Frische, schokoladiger<br />

Touch im Abgang, gute Länge, sicheres<br />

Reifepotenzial.<br />

leoville-barton.com<br />

•<br />

Château Rauzan-Ségla 2020<br />

Château Rauzan-Ségla, Margaux<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, breitere Randaufhellung. Attraktive<br />

schwarze Herzkirschen, ein Hauch<br />

von Brombeeren, Pflaumen und frische<br />

Orangenzesten. Saftig, elegant, etwas Cassis,<br />

feiner Nougat, reife Tannine, Brombeeren,<br />

schokoladig-mineralisch im Abgang,<br />

feinwürziger Nachhall, gutes Entwicklungspotenzial.<br />

rauzan-segla.com<br />

93–95<br />

•<br />

Château Brane-Cantenac 2020<br />

Château Brane-Cantenac, Margaux<br />

Würzig und floral im Duft, seht typisch für<br />

das Château, etwas feuchter Kies, Malz und<br />

rote und schwarze Johannisbeere. Im<br />

Mund mit feinkörnigem, plastischem Tannin,<br />

einem mineralisch unterlegten Säurenerv,<br />

viel Saftigkeit und einem äußerst eleganten,<br />

mineralsich pointierten Abklang.<br />

Im Hintergrund aber trotz der Eleganz<br />

durchaus auch mollig. Sehr gute<br />

Länge. brane-cantenac.com<br />

•<br />

Château Clerc Milon 2020<br />

Château Clerc Milon, Pauillac<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Feines<br />

Bukett nach Cassis und Brombeeren, zart<br />

nach Orangenzesten, mineralischer Touch,<br />

noch etwas zurückhaltend. Saftig, gute<br />

Komplexität, reife Herzkirschen, fruchtige<br />

Süße, reife Tannine, Nougat im Abgang,<br />

gute Länge, ein stoffiger Speisenbegleiter<br />

mit gutem Reifepotenzial.<br />

chateau-clerc-milon.com<br />

•<br />

Château Giscours 2020<br />

Château Giscours<br />

Labarde – Margaux<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern,<br />

violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Attraktive dunkle Herzkirschen, ein Hauch<br />

von roten Waldbeeren unterlegt, etwas<br />

Nougat, tabakige Würze. Saftig, frisch und<br />

elegant, ein Hauch von Pflaumen und Feigen,<br />

reife Tannine, angenehmer Nougatnachhall,<br />

mineralischer Abgang, sehr gutes<br />

Zukunftspotenzial.<br />

chateau-giscours.com<br />

Fotos: beigestellt<br />

234 falstaff jun <strong>2021</strong>


•<br />

Château Grand-Puy-Lacoste 2020<br />

Château Grand-Puy-Lacoste<br />

Pauillac<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Einladende<br />

schwarze Herzkirschen, ein Hauch<br />

von Cassis und Brombeeren, feine Edelholznuancen<br />

unterlegt, ein Hauch von<br />

Kräuterwürze, attraktives Bukett. Saftig,<br />

rote Kirschen, frisch strukturiert, zarte<br />

Süße, seidige Tannine, mineralisch-salziger<br />

Abgang, etwas schwarzer Tee, gute Länge,<br />

sicheres Reifepotenzial.<br />

grand-puy-lacoste.fr<br />

•<br />

BIO Château Haut-Bages Libéral<br />

2020, Château Haut-Bages Libéral,<br />

Pauillac<br />

Dunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Attraktive<br />

Nuancen von reifen Herzkirschen, roten<br />

Waldbeeren, ein Hauch von Gewürzen wie<br />

Ingwer und Zimt, Noten von frischen Pflaumen.<br />

Saftig, feine süße Textur, reife rote<br />

Kirschen, reife Tannine, mineralisch, zart<br />

nussig im Abgang, harmonisch, verfügt<br />

über Länge und Entwicklungspotenzial.<br />

hautbagesliberal.com<br />

•<br />

BIO Château La Lagune 2020<br />

Château La Lagune<br />

Ludon-Médoc<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern,<br />

violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Frische Herzkirschen, süße Pflaumen,<br />

kandierte Orangenzesten, ein Hauch von<br />

Nougat. Gute Komplexität, saftig, feine<br />

Fruchtsüße, gute Frische, reife Tannine,<br />

mineralisch, zeigt sehr gute Länge, feiner<br />

schokoladiger Rückgeschmack, sicheres<br />

Entwicklungspotenzial. Hier kündigt sich<br />

der zweite tolle Jahrgang in Folge an.<br />

chateau-lalagune.com<br />

•<br />

Château Malescot Saint-Exupéry<br />

2020, Château Malescot Saint-Exupéry,<br />

Margaux<br />

Reife rote Herzkirschen, Nuancen von Hagebutten<br />

und Sanddorn, heller Nougat,<br />

kandierte Orangenzesten. Saftig, elegant,<br />

reife Kirschen, zarte Fruchtsüße, reife, eingebundene<br />

Tannine, frisch strukturiert,<br />

bleibt gut haften, sicheres Reifepotenzial.<br />

malescot.com<br />

•<br />

BIO Château Pontet-Canet 2020<br />

Château Pontet-Canet<br />

Pauillac<br />

Kräftiges Neuholz. Vanille und Süßkirsche.<br />

Leicht floral. Wildkirsche. Ausgezeichnete<br />

Frische in der Frucht. Im Mund mit seidigem<br />

Ansatz, ultrafeines Tannin, präsenter<br />

Alkohol, hier eine mittelgewichtige Intensität<br />

in der Frucht, ganz zuletzt eine Steigerung<br />

in Säure und leicht grünlichen Komponenten.<br />

Die Integration von feinem<br />

Gerbstoff und cremigem Körper ist<br />

hier die Pointe.<br />

pontet-canet.com<br />

Pessac – Léognan rot<br />

96–98<br />

•<br />

Château Haut-Bailly 2020<br />

Château Haut-Bailly<br />

Pessac-Léognan<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine<br />

schwarze Beerenfrucht, angenehme Edelholzwürze,<br />

Nuancen von Brombeeren,<br />

Pflaumen, ein Hauch von Vanille, facettenreiches<br />

Bukett. Komplex, saftig, reife Herzkirschen,<br />

seidig wirkende, perfekt eingebundene<br />

Tannine, zeigt eine nahtlose Textur,<br />

sehr gute Länge und Harmonie, saliner<br />

Nachhall, großes Zukunftspotenzial.<br />

chateau-haut-bailly.com<br />

•<br />

Château Haut-Brion 2020<br />

Château Haut-Brion, Pessac<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Mit<br />

einem Hauch von Nougat unterlegte dunkle<br />

Waldbeeren, ein Hauch von Kirschen,<br />

zarte Holzwürze, feiner Touch von Vanille<br />

unterlegt. Stoffig, reife Brombeeren und<br />

Kirschen, ein Hauch von Nougat, frisches<br />

Säurekleid, finessenreicher Säurebogen,<br />

rotbeeriger Touch, mineralisch-salzig im<br />

Abgang, klassischer Stil, sicheres Reifepotenzial.<br />

haut-brion.com<br />

95–97<br />

•<br />

Château La Mission Haut-Brion 2020<br />

Château La Mission Haut-Brion<br />

Pessac<br />

Dunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Mit Gewürznuancen<br />

wie Kardamom und Zimt unterlegte<br />

schwarze Beerenfrucht, ein Hauch<br />

von Lakritze und Cassis, feiner Nougat,<br />

Tabak, kandierte Orangenzesten. Stoffig,<br />

feine Fruchtsüße, reife Kirschen, elegant,<br />

frisch strukturiert, präsente, gut eingebundene<br />

Tannine, schokoladig, etwas Kakao im<br />

Nachhall, sehr gute Länge, sicheres Reifepotenzial.<br />

mission-haut-brion.com<br />

•<br />

Château Pape Clément 2020<br />

Château Pape Clément, Pessac<br />

Dunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarter Ockerrand. Attraktive frische<br />

Herzkirschenfrucht, dunkle Waldbeeren,<br />

Cassis, zart nach Edelholz, feine tabakige<br />

Nuancen, ein facettenreiches Bukett.<br />

Saftig, komplex, sehr elegant, verfügt<br />

über Frische und reife Tannine, mineralisch<br />

und sehr gut anhaftend, tolle Balance und<br />

Länge, bereits in der Jugend sehr verführerisch,<br />

sicheres Entwicklungspotenzial.<br />

bernard-magrez.com<br />

•<br />

Château Smith Haut Lafitte 2020<br />

Château Smith Haut Lafitte, Pessac<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Zart<br />

floral unterlegte reife Herzkirschen, zart<br />

nach Cassis und Lakritze, feiner Edelholztouch,<br />

Nuancen von Orangenzesten, einladendes<br />

Bukett. Kraftvoll, saftig, reife Pflaumen<br />

und Kirschen, süße Textur, präsente,<br />

reife Tannine, bleibt sehr lange haften,<br />

feine Würze im Nachhall, sicheres Zukunftspotenzial.<br />

smith-haut-lafitte.com<br />

94–96<br />

•<br />

Château Les Carmes Haut-Brion<br />

2020, Château Les Carmes Haut-Brion,<br />

Pessac-Léognan rot<br />

Dunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, dezente Ockerrandaufhellung. Mit<br />

einem Hauch von Edelholz unterlegte reife<br />

Herzkirschenfrucht, zart nach Nougat,<br />

Waldbeeren, kandierte Orangenzesten, einladendes<br />

Bukett. Saftig, reife Herzkirschen,<br />

feine Süße in der Textur, gut integrierte, reife<br />

Tannine, etwas Gerbstoff im Abgang,<br />

pfeffriger Nachhall.<br />

les-carmes-haut-brion.com<br />

•<br />

Domaine de Chevalier 2020<br />

Domaine de Chevalier, Léognan<br />

Tiefdunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />

zarter Wasserrand. Attraktive dunkle Beerenfrucht,<br />

reife Herzkirschen unterlegt,<br />

zart nach Orangenzesten, feine Edelholzwürze,<br />

einladendes Bukett. Saftig, elegant,<br />

feine Fruchtsüße, kirschiger Touch, gute<br />

Frische, reife, gut eingebundene Tannine,<br />

mineralisch und gut anhaftend, sicheres<br />

Reifepotenzial, feine Röstaromen im<br />

Nachhall. domainedechevalier.com<br />

Pessac – Léognan<br />

weiß<br />

94–96<br />

•<br />

Château Haut-Brion Blanc 2020<br />

Château Haut-Brion, Pessac<br />

Helles Grüngelb, Silberreflexe. Anklänge<br />

von rosa Grapefruit, frische Wiesenkräuter,<br />

ein Hauch von weißen Johannisbeeren, Limettenzesten,<br />

mineralischer Touch. Saftig,<br />

elegant, reifer weißer Apfel, ein Hauch von<br />

Mango, finessenreiches Säurekleid, zitronig-salzig<br />

im Abgang, sehr präszise und balanciert,<br />

von bestechender Zartheit, gute<br />

Länge, bereits gut entwickelt.<br />

haut-brion.com<br />

•<br />

Château Pape Clément Blanc 2020<br />

Château Pape Clément, Pessac<br />

Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe. Feine Nuancen<br />

von gelbem Pfirsich und Renekloden,<br />

zarter Blütenhonig, kandierte Orangenzesten,<br />

mineralischer Touch. Kraftvoll,<br />

saftig, elegant, reife Tropenfrucht, zarte<br />

Kräuterwürze, integrierter Säurebogen, feine<br />

Süße im Nachhall, sehr gute Länge, ein<br />

sicheres Versprechen für die Zukunft.<br />

bernard-magrez.com<br />

•<br />

Château Smith Haut Lafitte Blanc<br />

2020, Château Smith Haut Lafitte,<br />

Bordeaux-Martillac<br />

Helles Gelbgrün, Silberreflexe. Feine Gewürznuancen,<br />

zart nach Vanille, feiner Pfirsichtouch,<br />

Ananas, ein Hauch von Minze<br />

und Zitronenmelisse. Saftig, elegant und<br />

ausgewogen, feine weiße Steinobstfrucht,<br />

finessenreich strukturiert, mineralisch, salzig,<br />

weißer Pfeffer im Abgang, wirkt leichtfüßig<br />

und gut anhaftend, sicheres Reifepotenzial.<br />

smith-haut-lafitte.com<br />

•<br />

Domaine de Chevalier Blanc 2020<br />

Domaine de Chevalier, Léognan<br />

Mittleres Goldgelb, Silberreflexe. Mit kandierten<br />

Orangenzesten unterlegte gelbe<br />

Tropenfrucht, frische Mango, reifer Pfirsich,<br />

ein Hauch von Verveine, Ingwer, weiße Blüten,<br />

mineralischer Touch. Saftig, komplex<br />

und elegant, feinfruchtige Textur, ein<br />

Hauch von Kräuterwürze und Minze, integrierte<br />

Säurestruktur, bereits sehr harmonisch<br />

und lange anhaftend, sicheres<br />

Zukunftspotenzial.<br />

domainedechevalier.com<br />

Alle Verkostungsnotizen<br />

online unter<br />

falstaff.com/en-primeur-21<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

235


tasting / LUGANA & CUSTOZA<br />

SEHR GEFRAGT<br />

Lugana ist im süddeutschen Raum überaus beliebt. Seine Trauben wachsen auf kühlen,<br />

lehmhaltigen Böden am südwestlichen Ufer des Gardasees, Hauptsorte ist die lokale<br />

Turbiana-Traube. Die Weine zeigen gute Fülle, haben dabei überraschend rassige Säure und<br />

können vorzüglich altern, kurz: Lugana ist wie ein Schluck Urlaubsgefühl zu Hause.<br />

TEXT OTHMAR KIEM NOTIZEN OTHMAR KIEM, SIMON STAFFLER<br />

Lugana gedeiht auf<br />

lehmhaltigen Böden am<br />

Südwestufer des<br />

Gardasees.<br />

PLATZ<br />

CA' VAIBÒ 2018<br />

BULGARINI<br />

Nach Pfirsich und Birne, dazu<br />

etwas Feuerstein und Kapern.<br />

Cremig und mit langem Nachhall.<br />

236 falstaff jun <strong>2021</strong>


Fotos: mauritius images / Alamy / Canoneos, Othmar Kiem<br />

93<br />

Lugana DOC<br />

1. Platz<br />

•<br />

Ca’ Vaibò Lugana DOC Superiore<br />

2018, Bulgarini, Pozzolengo<br />

12,5 Vol.-%. Glänzendes, helles Strohgelb.<br />

Intensive und vielschichtige Nase, nach<br />

Pfirsich, Birne, dazu etwas Feuerstein<br />

und Kapern. Rund und geschmeidig in<br />

Ansatz und Verlauf, feine reife Noten,<br />

ist cremig, zeigt aber auch guten Druck,<br />

langer Nachhall.<br />

vini-bulgarini.com, € 15,–<br />

2. Platz<br />

•<br />

Sergio Zenato Lugana Riserva<br />

DOC 2018, Zenato<br />

Peschiera del Garda<br />

13,5 Vol.-%. Leuchtendes, intensives<br />

Goldgelb. Klare und präzise Nase, zeigt<br />

Noten nach reifem Pfirsich, Honigmelone<br />

und etwas Haselnüssen. Rund und geschmeidig<br />

in Ansatz und Verlauf, viel reife<br />

gelbe Frucht, gute Spannung, feines<br />

Spiel im Finale mit dezenten Noten nach<br />

Feuerstein.<br />

zenato.it, € 13,–<br />

3. Platz<br />

•<br />

Brolettino Lugana DOC 2019<br />

Ca’ dei Frati, Sirmione<br />

13 Vol.-%. Leuchtendes, sattes Strohgelb.<br />

In der Nase elegant und zart, nach reifem<br />

Steinobst, getragen von leicht steinigen<br />

Nuancen, zarte rosarote Blüte. Am Gaumen<br />

mit elegantem Fruchtschmelz und<br />

salzigem, vibrierendem Verlauf, spannt<br />

sich schön über die Zunge, knackig,<br />

kompakt, anhaftend und lang.<br />

cadeifrati.it, € 17,95<br />

•<br />

Vigne di Catullo Lugana DOC<br />

Riserva 2017<br />

Tenuta Roveglia, Pozzolengo<br />

13 Vol.-%. Sattes, leuchtendes Goldgelb<br />

mit leichten Grünnoten. Einladende Nase<br />

mit Noten nach Zitrone, grünem Pfirsich,<br />

etwas weißem Spargel. Am Gaumen präsent<br />

und kraftvoll, breitet sich sehr gut<br />

aus, Fülle und Saftigkeit, hallt<br />

lange nach.<br />

tenutaroveglia.it, € 16,–<br />

92<br />

•<br />

010 Lugana DOC 2020<br />

Bulgarini, Pozzolengo<br />

13,5 Vol.-%. Funkelndes Grüngelb. In der<br />

Nase elegant, nach feiner Birne und reifer<br />

Banane, hat im Nachhall auch feine<br />

blumige Nuancen, am Gaumen mit feinem<br />

Fruchtschmelz, gut eingebundener<br />

Säure, rund und fein, mit klarem Finish.<br />

vini-bulgarini.com, € 11,50<br />

•<br />

Del Lupo Lugana DOC Riserva 2017<br />

Ca’ Lojera, Peschiera d/G<br />

14 Vol.-%. Funkelndes, helles Goldgelb.<br />

Zeigt zarte Noten nach Birne und Pfirsich,<br />

etwas heller Honig. Am Gaumen<br />

kraftvoll in Ansatz und Verlauf, zeigt viel<br />

Druck, frische, kompakte Frucht, Pfirsich,<br />

Aprikose und dazu etwas Haselnüsse.<br />

calojera.com, € 18,–<br />

•<br />

I Frati Lugana DOC 2020<br />

Ca’ dei Frati, Sirmione<br />

13 Vol.-%. Helles, leuchtendes Strohgelb.<br />

In der Nase expressiv und blumig, nach<br />

Pfirsichblüten, saftigen Zitronen, ein<br />

Hauch knackige Birne, im Nachhall auch<br />

leicht nach frisch geschnittenem Gras<br />

und Minze. Am Gaumen mit frischem,<br />

knackigem Kern, mit salzig-rassigem Verlauf,<br />

spannt einen harmonischen Bogen,<br />

lang und klar, ein Klassiker.<br />

cadeifrati.it, € 13,95<br />

•<br />

Molin Lugana DOC 2019<br />

Cà Maiol, Desenzano del Garda<br />

13,5 Vol.-%. Funkelndes, helles Strohgelb.<br />

Zart gezeichnete Nase mit Noten nach<br />

Pfirsich, dazu Birne und etwas Quitte.<br />

Saftig und ausgewogen am Gaumen,<br />

zeigt sich sehr geschliffen, feine<br />

gelbe Frucht.<br />

camaiol.it, € 16,90<br />

•<br />

S. Caterina Lugana DOC 2019<br />

Monte Cicogna, Moniga Del Garda<br />

13,5 Vol.-%. Leuchtendes, intensives<br />

Strohgelb. In der Nase intensiv nach<br />

Schieß pulver, kandierter Zitronenzeste,<br />

nassem Stein, einem Hauch Siegellack<br />

im Nachhall. Am Gaumen mit feinem<br />

Schmelz und reifer, klarer gelber Frucht<br />

im Mittelteil, rassige, tänzelnde Säure begleitet<br />

den schönen Bogen bis ins Finale.<br />

montecicogna.it, € 12,50<br />

•<br />

Le Civaie Lugana DOC 2020<br />

Monte Zovo – Fam. Cottini,<br />

San Pietro in Cariano<br />

13 Vol.-%. Leuchtendes Strohgelb. In der<br />

Nase sehr duftig und klar, nach reifer Birne<br />

und Banane, unterlegt von zarten Wiesenkräutern<br />

und gelbem Blütenduft.<br />

Zeigt sich am Gaumen mit feinem<br />

Fruchtschmelz, spannt einen schönen<br />

Fächer auf, klar, saftig und mit langem,<br />

frischem Nachhall.<br />

montezovo.com, € 12,50<br />

•<br />

BIO Madre Perla Lugana DOP<br />

Riserva 2018<br />

Perla del Garda, Lonato del Garda<br />

13 Vol.-%. Glänzendes, sattes Strohgelb.<br />

Sehr klare und frisch gehaltene Nase,<br />

duftet nach frischem Pfirsich, etwas Aprikose,<br />

im Hintergrund nach Rosenmarzipan.<br />

Am Gaumen gute Spannung,<br />

saftig, feines Spiel, salzig und mit langem<br />

Nachhall.<br />

perladelgarda.it, € 18,80<br />

PLATZ<br />

SERGIO ZENATO RISERVA<br />

ZENATO<br />

Pfirsich, Honigmelone und<br />

Haselnüsse, feines Spiel.<br />

•<br />

Luna del Lago Lugana DOP Riserva<br />

2017, Zenegaglia, Pozzolengo<br />

13,5 Vol.-%. Leuchtendes, funkelndes<br />

Goldgelb. Viel reifer Pfirsich in der Nase,<br />

auch viel Aprikose, sehr klar. Kraftvoll<br />

und präsent am Gaumen, zeigt da viel<br />

saftige Frucht, zum Reinbeißen, im Finale<br />

feine salzige Nuancen.<br />

fratellizenegaglia.it, € 15,–<br />

91<br />

•<br />

Lugana DOC 2020<br />

Bertagna, Cavriana<br />

13 Vol.-%. Leuchtendes Strohgelb. Duftet<br />

expressiv nach kandierten Zitronenzesten,<br />

gelbem Apfel und einem Hauch rosaroter<br />

Blüten. Am Gaumen mit feinem<br />

Schmelz und klarer Frucht, zeigt saftiges<br />

Spiel mit salzigem Nerv, feiner, klarer<br />

Nachhall.<br />

cantinabertagna.it, Preis: k. A.<br />

•<br />

VSQ Metodo Classico Lugana DOC<br />

Brut 2016, Bulgarini, Pozzolengo<br />

12,5 Vol.-%. Funkelndes, intensives Goldgelb<br />

mit grünen Nuancen, zarte Perlage.<br />

Eröffnet mit Noten nach Feuerstein, dann<br />

nach Quitte und reifem Apfel. Zeigt am<br />

Gaumen gutes Spiel, salzig und im Finale<br />

mit festem Druck.<br />

vini-bulgarini.com, € 18,–<br />

•<br />

Zona Franca Lugana DOC 2018<br />

PLATZ<br />

BROLETTINO LUGANA<br />

CA' DEI FRATI<br />

Vibrierender Verlauf, knackig,<br />

kompakt und anhaftend.<br />

Casello Bondoni, Desenzano del Garda<br />

13,5 Vol.-%. Intensives, leuchtendes Goldgelb.<br />

Feine gereifte Noten in der Nase, duftet<br />

nach Marzipan und Haselnüssen, dann<br />

Pfirsich Melba und Bratapfel. Rund und<br />

geschmeidig im Ansatz, im Finale dann betonte<br />

Noten nach gerösteten Haselnüssen<br />

und Vanille. casellobondoni.it, € 10,–<br />

•<br />

Torre Lugana DOC 2019<br />

Citari, San Martino della Battaglia<br />

13 Vol.-%. Funkelndes, intensives Strohgelb.<br />

Eröffnet mit Noten nach Feuerstein,<br />

dazu etwas Grapefruit. Entfaltet sich am<br />

Gaumen mit schönem Spiel, saftige<br />

Frucht mit feinem Schmelz, zieht schön<br />

durch. citari.it, Preis: k. A.<br />

•<br />

Fabio Contato Lugana DOC Riserva<br />

2017, Cà Maiol, Desenzano Del Garda<br />

13 Vol.-%. Kraftvolles, leuchtendes Goldgelb.<br />

Offene Nase mit leicht gereiften<br />

Noten, duftet nach Bratapfel und hellem<br />

Honig. Am Gaumen kompakt und saftig,<br />

viel reife Frucht, tänzelt fein über die Zunge,<br />

im Finale nach Mandeln.<br />

camaiol.it, € 27,90<br />

•<br />

Secré Lugana DOC Riserva 2017<br />

Feliciana, Brescia<br />

14 Vol.-%. Sattes, leuchtendes Goldgelb.<br />

Duftet in der Nase nach Grapefruit und<br />

Pfirsich. Am Gaumen rund und geschmeidig,<br />

breitet sich gut aus, saftig, im Finale<br />

leicht salzige Komponenten.<br />

feliciana.it, € 17,–<br />

•<br />

Camilla Lugana DOC 2020<br />

Malavasi, Pozzolengo<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

237


tasting / LUGANA & CUSTOZA<br />

13 Vol.-%, NK. Helles Strohgelb. In der<br />

Nase fruchtig-duftig, nach weißem Pfirsich,<br />

Banane, ein Hauch Orangenblüten<br />

rundet das Bukett ab. Am Gaumen mit<br />

runder, cremiger Frucht, spannt sich<br />

schön auf, knackig, im Finish klar und<br />

präzise. malavasivini.com, € 13,50<br />

•<br />

Imperiale Lugana DOC 2020<br />

Monte Cicogna, Moniga del Garda<br />

13 Vol.-%. Helles, leuchtendes Strohgelb.<br />

In der Nase nach Zitronenabrieb, Grapefruit,<br />

leichter Orangenblüte. Am Gaumen<br />

schöne Fruchtsüße und zartbittere Vibration,<br />

die die Trinklust erhöht, schöne Präzision<br />

und Finesse, klares Finish mit<br />

leicht salzigem Nachdruck.<br />

montecicogna.it, € 11,–<br />

•<br />

Montunal Lugana DOC 2020<br />

Montonale, Desenzano del Garda<br />

13,5 Vol.-%. Leuchtendes, aufhellendes<br />

Strohgelb. Feinduftige Nase, nach gelber<br />

Birne und Banane, leicht auch nach Butterkeksen,<br />

ein Hauch weiße Blüten im<br />

Nachhall. Saftig im Mund mit knackigem<br />

Spiel, spannt sich fein auf, mit feinem<br />

Druck und guter Länge.<br />

montonale.com, € 11,– (ab Hof)<br />

•<br />

Terra Dorata Lugana DOC 2020<br />

Oselara, Pozzolengo<br />

13 Vol.-%. Leuchtendes Strohgelb. In der<br />

Nase nach Orangenmarmelade, Honig,<br />

weißen Blüten und Blutorangen, wirkt<br />

komplex und einladend. Am Gaumen knackig<br />

und fruchtbetont, spannt sich schön<br />

auf, mit frischem Stil, schöne Länge, angenehm.<br />

oselara.it, € 9,–<br />

•<br />

BIO Il Lugana Lugana DOC<br />

Pasini San Giovanni, Raffa di Puegnago<br />

12,5 Vol.-%. Helles, leuchtendes Strohgelb.<br />

In der Nase zurückhaltend und aktuell<br />

noch reduktiv, nach etwas Luft vorwiegend<br />

Zitrus. Am Gaumen mit leichtem<br />

Schmelz, sehr saftig, mit knackiger,<br />

klarer Säure, spannt sich langsam, aber<br />

beachtlich auf, braucht noch etwas Zeit,<br />

um sich komplett einzupendeln, gute Voraussicht.<br />

pasinisangiovanni.it, Preis: k. A.<br />

•<br />

Cecilia Beretta Lugana DOC 2020<br />

Pasqua, Verona<br />

12,5 Vol.-%. Leuchtendes Grüngelb. Fein<br />

duftige, klare Nase, nach kandierten<br />

Zitronenzesten, einem Hauch Blutorangen,<br />

weißen Blüten und einer Nuance<br />

Blau beeren. Am Gaumen mit feiner<br />

Spannung, ausgewogen, klar, hat auch<br />

schönen Fruchtschmelz, im Finale präzise<br />

und mit feiner Länge.<br />

pasqua.it, € 14,–<br />

•<br />

Spumante Metodo Classico<br />

Millesimato Lugana DOP 2012<br />

Perla del Garda, Lonato del Garda<br />

12 Vol.-%. Funkelndes, intensives Gold-<br />

gelb, anhaltende, feine Perlage. Eröffnet<br />

mit Noten nach Milchkaffee und weißer<br />

Schokolade, dazu Feuerstein und Kapern.<br />

Rund und geschmeidig am Gaumen, zeigt<br />

schönes Spiel zwischen Frucht und gereiften<br />

Hefenoten.<br />

perladelgarda.it, € 42,–<br />

•<br />

Ora Lugana DOC 2020<br />

Perla del Garda, Lonato del Garda<br />

12 Vol.-%. Intensiv strahlendes Strohgelb<br />

mit leicht goldenem Schimmer. Duftet in<br />

der Nase nach kandierter Zitrone, Pfirsich,<br />

Wiesenkräutern und einem Hauch<br />

Honig. Am Gaumen saftig, klar, mit reifem<br />

Fruchtkern und finessenreichem<br />

Verlauf, klarer, langer Nachhall.<br />

perladelgarda.it, € 8,88<br />

•<br />

Madonna della Scoperta Lugana<br />

DOP Superiore 2017<br />

Perla del Garda, Lonato del Garda<br />

13 Vol.-%. Funkelndes, sattes Strohgelb.<br />

Zeigt in der Nase betont frische Noten,<br />

eröffnet mit Nuancen nach Zitrone und<br />

Grapefruit, etwas grüner Spargel. Am<br />

Gaumen saftig und salzig, auch da wieder<br />

Zitrusnoten, im Finale dezente Bitternote.<br />

perladelgarda.it, € 18,80<br />

•<br />

Candrì Lugana DOC 2019<br />

Saottini, Lonato del Garda<br />

13,5 Vol.-%. Funkelndes, helles Strohgelb.<br />

Fein gezeichnete Nase, zarte Noten nach<br />

Aprikose und reifem Pfirsich. Rund und<br />

Die Turbiana-Rebe, identisch mit<br />

dem Trebbiano di Soave, ist die<br />

Grundlage für Lugana.<br />

geschmeidig am Gaumen, breitet sich<br />

gut aus, viel süße gelbe Frucht, guter<br />

Druck im Finale.<br />

saottinivini.com, € 10,–<br />

•<br />

Gigi Rizzi Collection Nr. 01 Lugana<br />

DOC Superiore 2018, Seiterre, Bovolone<br />

13 Vol.-%. Glänzendes, sattes Strohgelb.<br />

Klar gezeichnete Nase, nach reifem Apfel,<br />

etwas Quitte. Am Gaumen schönes<br />

Spiel, salzig, gute Spannung, strömt ruhig<br />

dahin, langer Nachhall.<br />

seiterre.com, € 18,–<br />

•<br />

Filo di Arianna Vendemmia Tardiva<br />

Lugana DOC 2017<br />

Tenuta Roveglia, Pozzolengo<br />

13,5 Vol.-%. Leuchtendes, helles Goldgelb.<br />

Intensive und klare Nase mit Noten<br />

nach reifem Pfirsich, dazu frische Aprikose,<br />

ausgewogen. Breit und mächtig am<br />

Gaumen, Noten nach reifer Aprikose und<br />

Haselnüssen, auch präsente Säure, die<br />

Frische gibt.<br />

tenutaroveglia.it, € 21,50<br />

•<br />

Limne Lugana DOC 2020<br />

Tenuta Roveglia, Pozzolengo<br />

13 Vol.-%. Leuchtendes, intensives Grüngelb.<br />

In der Nase nach knackigem Pfirsich<br />

und saftigem Apfel, leicht blumiger<br />

Touch rundet das Bukett ab. Am Gaumen<br />

klar und mit feinem Fruchtschmelz,<br />

spannt sich fein über die Zunge, tänzelnd,<br />

salzig. tenutaroveglia.it, € 8,60<br />

•<br />

San Benedetto Lugana DOC 2020<br />

Zenato, Peschiera del Garda<br />

13 Vol.-%. Leuchtendes Strohgelb. In der<br />

Nase nach Banane und weißem Pfirsich,<br />

dezent auch nach Blutorange, zart nach<br />

nassem Stein. Am Gaumen klar, mit saftigem<br />

Fruchtschmelz, kühl im Kern, mit<br />

Finesse, anhaltendes Finish.<br />

zenato.it, € 5,50<br />

90<br />

•<br />

Lugana DOC 2019<br />

Bosco, Pozzolengo<br />

12,5 Vol.-%. Funkelndes, sattes Strohgelb.<br />

Offene und zugängliche Nase, duftet<br />

nach hellem Honig, reifer Honigmelone<br />

und Pfirsich. Saftig in Ansatz und Verlauf,<br />

zeigt Noten nach Quitte, etwas Birne.<br />

agricolabosco.it, € 10,–<br />

•<br />

Lugana DOC 2020<br />

Bulgarini, Pozzolengo<br />

12,5 Vol.-%. Leuchtendes Strohgelb. In<br />

der Nase etwas verhalten, zarte Zitrusfrucht<br />

und weiße Blüte. Am Gaumen dafür<br />

saftig, mit Zug und feinem Druck, klare<br />

Frucht, anhaltend.<br />

vini-bulgarini.com, € 9,70<br />

•<br />

Questo Amico Lugana DOC 2020<br />

Contromano, Sirmione<br />

13 Vol.-%. Leuchtendes Grüngelb. In der<br />

Nase knackig, klar, mit Nuancen von grünem<br />

Apfel und knackiger Birne, weißer<br />

Blütenduft, im Nachhall auch weißer<br />

Pfirsich. Zeigt sich am Gaumen mit feinem<br />

Fruchtschmelz, spannungsvoll und<br />

dennoch einfach, jedoch nicht banal, sehr<br />

zugänglich.<br />

info@contromano.wine, € 10,–<br />

•<br />

Cromalgo Lugana DOC 2020<br />

Corte Sermana<br />

Peschiera del Garda<br />

13 Vol.-%. Helles Strohgelb. Duftende<br />

Nase nach grüner Birne, grüner Banane<br />

und etwas Minze, im Nachhall nach weißen<br />

Blüten. Am Gaumen saftig, klar, mit<br />

zartem Fruchtkern, leichtem Salz, im<br />

Finale geradlinig.<br />

cortesermana.it, Preis: k. A.<br />

•<br />

Prestige Lugana DOC 2020<br />

Cà Maiol, Desenzano del Garda<br />

13 Vol.-%. Hellstes Strohgelb. Duftende<br />

Nase, nach weißem Pfirsich, Banane, ein<br />

Hauch Muskat, am Gaumen frisch, knackig,<br />

klar, unkompliziert und mit feinem<br />

Trinkverlauf. camaiol.it, Preis: k. A.<br />

•<br />

Mandolara Lugana DOC 2020<br />

Le Morette, Peschiera del Garda<br />

12,5 Vol.-%. Leuchtendes Strohgelb. In<br />

der Nase mit leichter Reduktion, am Gaumen<br />

dafür präsent und klar mit salzigem<br />

Nerv, zartem Schmelz, harmonisches<br />

Finish. lemorette.it, € 9,–<br />

Foto: Shutterstock<br />

238 falstaff jun <strong>2021</strong>


•<br />

Lugana DOC Riserva 2017<br />

Le Morette, Peschiera del Garda<br />

13,5 Vol.-%. Leuchtendes, intensives<br />

Goldgelb. Ausgewogene und einladende<br />

Nase, nach reifer Papaya, dann Bratapfel<br />

und reifer Pfirsich. Feine Spannung in<br />

Ansatz und Verlauf, reife gelbe Frucht,<br />

langer Nachhall.<br />

lemorette.it, € 20,–<br />

•<br />

Metodo Classico Lugana DOC Brut<br />

2018, Olivini, Desenzano del Garda<br />

12,5 Vol.-%. Funkelndes, helles Strohgelb,<br />

zarte Perlage. Offene und zugängliche<br />

Nase mit intensiven Fruchtnoten, viel<br />

Aprikose und Pfirsich. Cremig und rund<br />

am Gaumen, feine Perlage begleitet den<br />

Verlauf, saftig.<br />

famigliaolivini.com, Preis: k. A.<br />

•<br />

Lugana DOC 2020<br />

Olivini, Desenzano del Garda<br />

12,5 Vol.-%. Leuchtendes Grüngelb. In der<br />

Nase nach grünem Apfel, Salbei, ein<br />

Hauch nasser Stein und im Nachhall<br />

nach Zitronenabrieb. Am Gaumen knackig<br />

und klar, spannt sich mit kühler<br />

Frucht auf, präzise, mit feiner Länge.<br />

famigliaolivini.com, € 10,–<br />

•<br />

Perla Lugana DOC 2020<br />

Perla del Garda<br />

Lonato del Garda<br />

12 Vol.-%. Intensives, leuchtendes Strohgelb<br />

mit einem Tropfen Gold. In der Nase<br />

nach Wiesenkräutern, Heu, hat auch<br />

leichten Zitrusduft, dreht häufig im Glas.<br />

Am Gaumen klar, saftig, mit frischem<br />

Kern, unkompliziert und mit hohem<br />

Trinkfluss.<br />

perladelgarda.it, € 11,99<br />

•<br />

Premium Line Lugana<br />

DOC 2020 Scolari<br />

Raffa di Puegnago del Garda<br />

13,5 Vol.-%. Leuchtendes Grüngelb. In<br />

der Nase leicht grünwürzig, mit Nuancen<br />

nach Limette und Zitrone, weiße Blüten<br />

im Nachhall. Am Gaumen klar, saftig, mit<br />

gut eingebundener Säure, überraschend<br />

anhaltend im Abgang.<br />

cantinescolari.it<br />

Preis: k. A.<br />

•<br />

Le Fornaci Lugana DOC 2020<br />

Tommasi<br />

Pedemonte di Valpolicella<br />

12,5 Vol.-%. Blasses Strohgelb. In der<br />

Nase nach frisch ausgepresster Zitrone,<br />

mit einem Hauch Limette, duftet leicht<br />

nach frischer Hefe, weiße Blüten im<br />

Nachhall. Am Gaumen saftig und klar,<br />

spannt sich mit knackigem Kern auf,<br />

leicht grünwürzig, zarter Fruchtschmelz,<br />

unkompliziert und fein.<br />

tommasiwine.com<br />

€ 10,–<br />

•<br />

S. Cristina Lugana DOC 2020<br />

Zenato, Peschiera del Garda<br />

13 Vol.-%. Leuchtendes Strohgelb. In der<br />

Nase nach knackiger Zitrusfrucht und<br />

nassem Stein, ein Hauch Minze. Am Gaumen<br />

klar und saftig, spannt sich schön<br />

auf, von mittlerem Nachdruck, in sich<br />

stimmig und harmonisch, saftig.<br />

zenato.it, € 7,–<br />

•<br />

Metodo Classico Lugana DOC<br />

Brut 2017, Zenato<br />

Peschiera del Garda<br />

13,5 Vol.-%. Funkelndes, helles Strohgelb,<br />

anhaltende, feinkörnige Perlage. Eröffnet<br />

mit Noten nach Feuerstein und Hefegebäck,<br />

dahinter etwas Aprikose. Trocken<br />

und geradlinig am Gaumen, feiner<br />

Aperitif.<br />

zenato.it, € 8,–<br />

•<br />

Vignealte Lugana DOC 2020<br />

Zeni, Bardolino<br />

13 Vol.-%. Leuchtendes Strohgelb. In der<br />

Nase nach Zitronenzesten, gelbem Apfel<br />

und einem Hauch Orangenblüten. Am<br />

Gaumen mit leichtem Salz und gut eingebundener<br />

Säure, klare Frucht, mit<br />

sanftem Nachdruck.<br />

zeni.it, € 9,50<br />

•<br />

Lugana DOC 2020<br />

Ca’ de Rocchi – Tinazzi<br />

Lazise<br />

12,5 Vol.-%. In der Nase leicht reduktiv,<br />

zarte Zitrusfrucht. Am Gaumen zügig,<br />

mit zartem Druck, rassig und knackig im<br />

Verlauf, schöne Länge.<br />

tinazzi.it, € 10,–<br />

•<br />

Lugana DOP 2020<br />

Montresor, Verona<br />

13 Vol.-%. Leuchtendes Strohgelb. In der<br />

Nase nach weißem Pfirsich und einem<br />

Hauch Bergamotte, erinnert im Nachhall<br />

an weiße Rosen. Am Gaumen sehr<br />

fruchtbetont, klar und saftig, spannt sich<br />

mit blumigem Kleid über die Zunge,<br />

trinkt sich gut.<br />

vinimontresor.it, € 11,90<br />

PROSECCO ROSÉ<br />

D.O.C.<br />

www.albinoarmani.com


tasting / LUGANA & CUSTOZA<br />

NOCH VERK ANNT<br />

Custoza wächst südlich des Gardasees, auf Hügeln, die eiszeitliche Alpengletscher hier<br />

aufgeschichtet haben. Garganega, Trebbiano, Tocai Friulano und Fernanda sind die<br />

dazugehörigen Sorten. Ein Custoza ist von zartem, leicht aromatischem Duft, fruchtig,<br />

einfach schön zu trinken, kann sich aber auch mineralisch-komplex präsentieren.<br />

TEXT OTHMAR KIEM NOTIZEN OTHMAR KIEM, SIMON STAFFLER<br />

Die Hügel aus<br />

Gletschermoränen<br />

südlich des Gardasees<br />

sind die Heimat<br />

des Custoza.<br />

PLATZ<br />

SUMMA CUSTOZA SUPERIORE<br />

GORGO<br />

Nach Feuerstein, gelbem Pfirsich<br />

und Bienenwachs, satte reife<br />

Frucht, gute Spannung.<br />

240 falstaff jun <strong>2021</strong>


Fotos: Shutterstock, Othmar Kiem<br />

93<br />

Custoza DOC<br />

1. Platz<br />

•<br />

BIO Summa Custoza Superiore DOC<br />

2018, Gorgo, Sommacampagna<br />

13 Vol.-%. Intensives, leuchtendes Goldgelb.<br />

Eröffnet mit leichter Note nach Feuerstein,<br />

dann nach reifem gelbem Pfirsich,<br />

leichte Noten nach Bienenwachs im Hintergrund.<br />

Rund und cremig im Ansatz, öffnet<br />

sich mit reifer, satter Frucht, zeigt<br />

gute Spannung, im Finale langer Nachhall.<br />

cantinagorgo.com, € 18,–<br />

92<br />

2. Platz<br />

•<br />

Ca’ del Magro Custoza Superiore<br />

DOC 2019<br />

Monte del Frà, Sommacampagna<br />

13 Vol.-%. Leuchtendes, intensives Strohgelb.<br />

Feiner Duft mit Noten nach weißem<br />

Pfirsich, etwas Mirabelle und Lindenblüten.<br />

Cremig und fein am Gaumen, nach<br />

weißem Pfirsich auch im Mund, dazu<br />

feine harzige Noten.<br />

montedelfra.it, € 12,90<br />

3. Platz<br />

•<br />

BIO Sanpietro Custoza DOC<br />

Superiore 2017, Le Vigne di San Pietro,<br />

Sommacampagna<br />

13 Vol.-%. Intensiv strahlendes Strohgelb.<br />

In der Nase zunächst nach nassem Stein,<br />

leicht nach Kerzenwachs, dann Blütenhonig,<br />

zarter Duft nach Birnenkompott, im<br />

Nachhall sogar leicht nach weißem Pfeffer.<br />

Öffnet sich am Gaumen mit feinem<br />

Fruchtschmelz, geschliffen und elegant,<br />

überraschend dicht, mit Finesse, zeigt<br />

leicht salzigen Unterton, hallt lange nach.<br />

levignedisanpietro.it, Preis: k. A.<br />

•<br />

Custoza DOC Superiore 2019<br />

Villa Medici, Sommacampagna<br />

13 Vol.-%. Leuchtendes, intensives Strohgelb.<br />

Sehr klare und einprägsame Nase,<br />

duftet nach reifer Birne, frischem Apfel<br />

und Feuerstein im Hintergrund. Salzig und<br />

mit guter Fülle am Gaumen, zeigt sich klar<br />

und geradlinig, im Finale dezenter Mandelton.<br />

cantinavillamedici.it, Preis: k. A.<br />

91<br />

•<br />

Campo del Selese Custoza<br />

Superiore DOC 2019<br />

Albino Piona, Sommacampagna<br />

12,5 Vol.-%. Leuchtendes, helles Goldgelb.<br />

Zeigt sich in der Nase etwas verhalten,<br />

nach gerösteten Mandeln, reife Birne. Am<br />

Gaumen gute Spannung, zeigt sich im<br />

vorderen Ansatz mit frischer Frucht, im<br />

hinteren Verlauf nach Zitrusfrucht, nicht<br />

sehr lang anhaltend.<br />

albinopiona.it, € 10,–<br />

•<br />

BIO San Michelin Custoza DOC 2020<br />

Gorgo, Sommacampagna<br />

13 Vol.-%. Intensives, strahlendes Strohgelb.<br />

In der Nase fein duftig und expressiv,<br />

nach knackiger Ananas, Südfrüchten,<br />

reifen Zitronenzesten und einem Hauch<br />

weißer Rose. Am Gaumen frisch, klar und<br />

präzise, mit reifem, gelbem Fruchtkern,<br />

spannt sich schön auf, mit kernig-saftigem<br />

Druck, exotische Frucht begleitet das<br />

lange Finale.<br />

cantinagorgo.com, € 12,50<br />

•<br />

Custoza DOC 2020<br />

Villa Medici, Sommacampagna<br />

12,5 Vol.-%. In der Nase nach knackigen<br />

Zitrusfrüchten, leichte gelbe Birne, Ananas,<br />

spannt sich am Gaumen mit feiner<br />

Schmelzigkeit auf, druckvoll ausgewogen,<br />

eleganter Trunk, kompakte, gut integrierte<br />

Säure, im Finale satt und ausgewogen.<br />

cantinavillamedici.it, € 9,–<br />

•<br />

Custoza DOC 2020<br />

Pigno, Villafranca di Verona<br />

12 Vol.-%. Leuchtendes Grüngelb. In der<br />

Nase zarte Banane, weiße Birne, auch<br />

leicht nach Pfirsich, leicht vegetal. Am<br />

Gaumen saftig, knackig und mit zartem<br />

Fruchtschmelz, ausgewogen, fein und<br />

leichtfüßig, mit salzigem Unterton, in<br />

sich stimmig.<br />

cantinapigno.com, € 6,50<br />

•<br />

Custoza DOC 2020<br />

Ca' de Rocchi – Tinazzi, Lazise<br />

12,5 Vol.-%. Sehr helles, blasses Strohgelb.<br />

In der Nase zarter Zitrusduft, ein Hauch<br />

weißer Pfirsich, weiße Blüte, frisch. Am<br />

Gaumen sehr frisch und knackig, spannt<br />

sich fein auf, hat sogar leichten Fruchtschmelz<br />

und zartes Salz, schöne Länge.<br />

tinazzi.it, € 7,50<br />

90<br />

•<br />

Custoza DOC 2020<br />

Albino Piona, Sommacampagna<br />

12,5 Vol.-%. Helles, leuchtendes Strohgelb.<br />

In der Nase frisch und klar, nach Zitrusfrüchten<br />

und frischem Gras, spannt sich<br />

mit leichter Grünwürze auf, mit salzigem<br />

Nerv, knackig und saftig im Finale.<br />

albinopiona.it, € 7,50<br />

•<br />

Custoza DOC 2020<br />

Monte del Frà, Sommacampagna<br />

12,5 Vol.-%. Leuchtendes Strohgelb. In der<br />

Nase nach reifen Zitrusfrüchten und leichtem<br />

Blütenduft, hält sich zurück. Am Gaumen<br />

sehr ausgewogen und gelbfruchtig,<br />

spannt sich fein und cremig über die<br />

Zunge, zartbitterer Nachhall.<br />

montedelfra.it, € 8,50<br />

PLATZ<br />

CA’ DEL MAGRO<br />

MONTE DEL FRÀ<br />

Weißer Pfirsich, etwas<br />

Mirabelle und Lindenblüten.<br />

•<br />

BIO Custoza DOC 2020<br />

Tamburino Sardo, Sommacampagna<br />

12,5 Vol.-%. Intensives, leuchtendes Grüngelb.<br />

In der Nase feinduftig, nach frischer<br />

Ananas und Zitrone, hat leicht mineralischen<br />

Touch, lädt ein. Am Gaumen mit<br />

zartem Fruchtschmelz, ausgewogen,<br />

spannt sich fein auf, mit rundem Ansatz<br />

und Verlauf. aziendaagricolatamburinosardo.it,<br />

Preis: k. A.<br />

•<br />

BIO La Guglia Custoza Superiore<br />

DOC 2018<br />

Tamburino Sardo, Sommacampagna<br />

13,5 Vol.-%. Funkelndes intensives Strohgelb<br />

mit leicht grünen Nuancen. Ansprechende<br />

Nase mit Noten von Grapefruit,<br />

grünem Pfirsich und Spargel. Cremig am<br />

Gaumen, zeigt viel reife Melonenfrucht,<br />

wirkt im hinteren Verlauf ein wenig müde<br />

und gesetzt.<br />

aziendaagricolatamburinosardo.it<br />

€ 15,–<br />

•<br />

Custoza DOC 2020<br />

Zenato, Peschiera del Garda<br />

12,5 Vol.-%. Helles, leuchtendes Strohgelb<br />

mit grünem Reflex. Zeigt sich in der Nase<br />

nach frischen Zitrusfrüchten, ein Hauch<br />

weiße Blüte, im Nachhall nach saftigen<br />

Kräutern. Öffnet sich am Gaumen mit knackiger<br />

Säure und rassigem Nerv, spannungsgeladen,<br />

nicht banal, trinkt sich sehr<br />

gut. zenato.it, Preis: k. A.<br />

•<br />

Custoza DOC 2020<br />

Santa Sofia, San Pietro in Cariano<br />

PLATZ<br />

SANPIETRO<br />

LE VIGNE DI SAN PIETRO<br />

Duftet nach Kerzenwachs, Blütenhonig<br />

und Birnenkompott.<br />

12,5 Vol.-%. Leuchtendes Grüngelb. Duftet<br />

sehr zugänglich und offenherzig in der<br />

Nase nach Limetten und Zitronensaft, im<br />

Nachhall nach Orangenblüten und Jasmin.<br />

Am Gaumen saftig, klar und mit rassig-knackiger<br />

Säure, hat auch schöne gelbe<br />

Frucht, mit feinem Salz im Finale.<br />

santasofia.com, € 6,–<br />

•<br />

BIO Custoza DOC 2020<br />

Cantina Ronca<br />

Sommacampagna<br />

12,5 Vol.-%. Leuchtendes Strohgelb mit<br />

funkelndem Reflex. Leicht vegetal, nach<br />

Stachelbeere und frisch geschnittenem<br />

Gras, auch nach Salbei, hat schönen<br />

rassigen Säurenerv, spannt sich schön auf,<br />

mit Nachdruck, etwas zartbitter im Finish.<br />

cantinaronca.it, € 7,–<br />

•<br />

Ulderico Custoza Superiore DOC<br />

2017<br />

Cantina Ronca, Sommacampagna<br />

12,5 Vol.-%. Sattes, leuchtendes Goldgelb.<br />

Reife und zugängliche Nase, eröffnet mit<br />

Noten nach Mango, eingekochtem Pfirsich,<br />

etwas Harz. Zeigt sich am Gaumen schon<br />

sehr gereift, gleitet knochentrocken über<br />

den Gaumen, im Finale aber doch salzig.<br />

cantinaronca.it, € 16,–<br />

Alle Verkostungsnotizen<br />

online unter<br />

falstaff.com/lugana-custoza-21<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

241


tasting / SARDINIEN TROPHY<br />

HEISSE<br />

SACHE<br />

Sardinien, die zweitgrößte Mittelmeerinsel, begeistert mit lokalen Sorten.<br />

Vermentino bietet salzige, spannungsgeladene Weißweine. Die roten<br />

Cannonau, Carignano und Cagnulari sind vollmundig, mit herzhaftem<br />

Tannin, wild und ungestüm – ganz dem Charakter Sardiniens entsprechend.<br />

TEXT OTHMAR KIEM NOTIZEN OTHMAR KIEM, SIMON STAFFLER<br />

Foto: Shutterstock<br />

242 falstaff jun <strong>2021</strong>


Faszinierender Blick<br />

aufs azurblaue Meer:<br />

Dieses Privileg<br />

genießen in Sardinien<br />

viele Weingärten.<br />

Sardinien ist vielen vor allem als<br />

Urlaubsinsel bekannt. Sardinien<br />

ist aber auch eine wichtige Weinbauregion.<br />

Von den steinigen Granitböden<br />

der Gallura im Nordosten,<br />

der weiten Senke um Alghero im Nordwesten,<br />

den sandigen Böden um Oristano<br />

im Westen, den rotfarbenen, mineralhaltigen<br />

Lagen im Sulcis im Südwesten über die<br />

Hügellagen um Bosa und im Hinterland<br />

von Cagliari bis hinauf in die zerklüfteten<br />

Höhenlagen der Ogliastra und der Barbagia<br />

findet auf rund 24.000 Hektar Weinbau<br />

statt. Etwas mehr als die Hälfte entfällt<br />

dabei auf die Rotweine, 44 Prozent sind<br />

Weißweine. Die Faszination der Weine Sardiniens<br />

liegt in den zahlreichen lokalen Sorten.<br />

Bei den Weißweinen dominiert die Vermentino-Traube.<br />

Als Vermentino di Gallura<br />

erbringt sie auf den Granitböden des Nordostens<br />

spannungsgeladene Weiße; als Vermentino<br />

di Sardegna ist sie in allen anderen<br />

Anbaugebieten der Insel verbreitet. Eine<br />

Spezialität ist die Vernaccia di Oristano, die<br />

traditionell oxidativ nach der Art eines<br />

Sherrys ausgebaut wird.<br />

Bei den Rotweinen ist die lange Herrschaft<br />

der Spanier über die Insel unverkennbar.<br />

Cannonau – identisch mit Garnacha<br />

oder Grenache – erbringt würzige,<br />

kraftvolle Weine. Carignano, den man im<br />

Südwesten findet, ist identisch mit Carignan<br />

in Katalonien und im Languedoc.<br />

Durch ihre schon seit mehreren Jahrhunderten<br />

währende Präsenz auf Sardinien<br />

haben diese Sorten mittlerweile auch genuin<br />

sardische Ausprägungen angenommen.<br />

Weitere Sorten sind Cagnulari und Bovale,<br />

die originär sardischen Ursprungs sind.<br />

In unserer Trophy dominiert bei den<br />

Weißweinen Vermentino: ein gereifter Superiore<br />

von Masone Mannu, ein Jungwein<br />

von Surrau, beide mit den typischen, prägnanten<br />

Noten des Vermentino di Gallura.<br />

Der dritte Platz ging an den Giunco der<br />

Cantina Mesa im Südwesten.<br />

Bei den Roten ging der erste Rang an den<br />

würzig-vollmundigen Cagnulari von Siddùra.<br />

Darauf folgen der Cannonau Carnevale<br />

von Sedilusu, einem Produzenten aus<br />

Mamojada im Landesinneren der Barbagia,<br />

und der Carignano Terre Brune, einer der<br />

bekanntesten Weine der Insel, der von der<br />

Winzergenossenschaft Santadi stammt.<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

243


tasting / SARDINIEN TROPHY<br />

Vermentino ist die<br />

wichtigste Weißweinsorte<br />

auf Sardinien. Trotz der<br />

südlichen Lage erbringt sie<br />

finessenreiche Weißweine.<br />

WEISSWEINE<br />

Vermentino ist bei<br />

Weißwein aus Sardinien<br />

erste Wahl. Vermentino<br />

di Gallura<br />

wächst auf Granitboden im<br />

Norden, Vermentino di Sardegna<br />

auf der gesamten Insel.<br />

PLATZ<br />

COSTARENAS 2018<br />

MASONE MANNU<br />

Nach Feuerstein, Kräutern und<br />

Wachs; finessenreiches Spiel,<br />

salzig-mineralisch, eigenständig.<br />

93<br />

1. Platz<br />

•<br />

Costarenas Vermentino di Gallura<br />

DOCG Superiore 2018<br />

Masone Mannu, Monti<br />

14 Vol.-%, NK. Strahlendes, elegantes<br />

Strohgelb. In der Nase mit deutlichem Feuerstein,<br />

mineralisch, wirkt wie auf Schiefer<br />

gewachsen, dann nach Kräutern, Wachs,<br />

getrockneten Bananenstücken, auch leichter<br />

Siegellack im Nachhall. Am Gaumen<br />

mit schönem Fruchtschmelz und finessenreichem<br />

Spiel, breitet sich weit aus, salzig,<br />

mineralisch, ein willkommener, eigenständiger<br />

Stil, mit zart bitterem Finale.<br />

tenutamasonemannu.it, € 19,–<br />

2. Platz<br />

•<br />

Sciala Vermentino di Gallura DOCG<br />

Superiore 2020, Surrau, Arzachena<br />

14 Vol.-%, NK. Leuchtendes Strohgelb. Duftig-expressiv,<br />

nach Südfrüchten, Melone,<br />

Bananen und leicht blumigem Unterton,<br />

auch nach Zitrus. Am Gaumen sehr straff<br />

und ausgewogen, spannt sich schön auf,<br />

saftig und salzig, mit langem, elegantem<br />

Nachhall, tolle Komplexität, mit Nachdruck.<br />

vignesurrau.it, € 18,–<br />

92<br />

3. Platz<br />

•<br />

Giunco Vermentino di Sardegna DOC<br />

2020, Cantina Mesa, Sant'Anna Arresi<br />

13,5 Vol.-%, KK. Leuchtendes, intensives<br />

Strohgelb. In der Nase sehr blumig und<br />

duftig, zeigt sich präsent und klar, nach<br />

Zitrone und weißen Blüten. Am Gaumen<br />

frisch und mit salzigem Unterton, spannt<br />

sich schön auf, mit tänzelnder Säure und<br />

vibrierendem Kern, langes, klares Finish.<br />

cantinamesa.com<br />

Preis: k. A.<br />

•<br />

Villa di Chiesa Valli di Porto Pino IGT<br />

2019, Cantina Santadi, Santadi<br />

13,5 Vol.-%, NK. Gelbfruchtig, nach reifer<br />

Banane und reifem Pfirsich, sehr duftig,<br />

fast schon tropikal, auch blumig, klar und<br />

präzise, sehr einladend. Sehr klar am Gaumen,<br />

mit toller Fruchtsüße und Fülle,<br />

spannt einen schönen Bogen auf, salzig,<br />

mit hervorragendem Holzeinsatz, schöne<br />

Länge, strahlend in Ansatz und Verlauf.<br />

cantinadisantadi.it, € 18,90<br />

•<br />

Solais Gran Cuvée Metodo Classico<br />

VSQ 2015 Brut<br />

Cantina Santadi, Santadi<br />

12,5 Vol.-%, DIAM. Mit feinen Hefe-Tönen,<br />

Brotkruste, geröstete Haselnuss, kandierte<br />

Zitrusfrucht, duftig und einladend. Auch<br />

am Gaumen mit deutlicher, kandierter Zitrusfrucht,<br />

sehr gut eingebundener Perlage,<br />

spannungsgeladen, salzig, breitet einen<br />

eleganten Bogen über den Gaumen, präsent<br />

und klar, eine kleine Überraschung!<br />

cantinadisantadi.it, € 17,90<br />

•<br />

Nùali Passito Moscato di Sardegna<br />

DOC 2018, Siddùra, Luogosanto<br />

14 Vol.-%, NK. Brillant und duftig, breitet<br />

sich auf Nuancen von getrocknetem Pfirsich<br />

und sehr reifen Aprikosen aus, dezent<br />

blumiger Unterton, ein Hauch Haselnuss<br />

mit Tendenz zum Nougat, sahnig, finessenreich.<br />

Am Gaumen mit elegantem Fruchtschmelz,<br />

viel Süße und gut integrierter<br />

Säure, spannt einen strahlenden Fächer<br />

auf, lange und frisch.<br />

siddura.com, € 24,90<br />

Fotos: Shutterstock, Othmar Kiem<br />

244 falstaff jun <strong>2021</strong>


•<br />

Maìa Vermentino di Gallura DOCG<br />

Superiore 2019, Siddùra, Luogosanto<br />

14 Vol.-%, DIAM. Nach Feuerstein, getrockneter<br />

Ananas, hat feine Noten nach kaltem<br />

Rauch, dann reife Zitrusfrucht und weiße<br />

Blüte, finessenreich und vielschichtig.<br />

Zeigt sich am Gaumen mit toller Fülle und<br />

klarer Frucht, stoffig, mit sattem Druck<br />

und rassiger, gut eingebundener Säure, dezenter<br />

Holzeinsatz, kommt immer wieder<br />

im Nachhall.<br />

siddura.com, € 22,95<br />

•<br />

Su'Orma Vermentino di Sardegna<br />

DOC 2018, Su'entu, Sanluri<br />

13 Vol.-%, DIAM. Mit edlem Holzeinsatz,<br />

dann nach Kokosnuss und gerösteten Mandeln,<br />

leicht auch nach Nougat, sehr reife,<br />

gelbe Frucht, Birne, Pfirsich, Ananas, leicht<br />

mineralischer Nachhall. Am Gaumen elegant<br />

und mit kühler Frucht, spannt sich<br />

weit auf, eigener Stil mit reifen, mineralischen<br />

Anklängen, im Nachhall mit Nuancen<br />

nach Kerzenwachs, klar und salzig.<br />

cantinesuentu.com, € 17,–<br />

•<br />

Tino Sur Lie Isola dei Nuraghi IGT<br />

Bianco 2018, Mora & Memo, Serdiana<br />

13 Vol.-%, VINO. Nach Bienenwachs, Honig,<br />

reifem goldenem Pfirsich, von mittlerem<br />

Ausdruck. Am Gaumen komplex, mit vielen<br />

Schichten, öffnet sich auf reifer, satter, goldener<br />

Frucht, mit salzigem Unterton,<br />

spannt sich beachtlich weit auf, lange und<br />

wiederkehrend.<br />

moraememo.it, € 16,–<br />

91<br />

•<br />

Vermentino di Sardegna DOC 2020<br />

Antonella Corda, Serdiana<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Nach frischer Aprikose,<br />

weißem Pfirsich, einem Hauch Birnensaft,<br />

im Nachhall leichte Kräuterwürze. Am<br />

Gaumen mit klarer, satter Frucht und<br />

schöner Finesse, zarte Cremigkeit gibt<br />

Struktur, minimal spürbares Tannin, zartbitteres<br />

Finish.<br />

antonellacorda.it, Preis: k. A.<br />

•<br />

Opale Vermentino di Sardegna DOC<br />

2019, Cantina Mesa, Sant'Anna Arresi<br />

14 Vol.-%, KK. Mit beachtlicher Zitrusfrucht,<br />

weißen Blüten und einem Hauch<br />

nassem Stein. Am Gaumen sehr trocken,<br />

mit rassiger, präsenter Säure, spannt sich<br />

zielgerade und stahlig auf, mit leichtem<br />

Salz im Nachhall.<br />

cantinamesa.com, € 23,90<br />

•<br />

Latinia Vino da uve stramature 2015<br />

Cantina Santadi, Santadi<br />

14 Vol.-%, NK. Nach Blutorangenmarmelade,<br />

getrockneten Aprikosen, hellen Datteln,<br />

Walnüssen. Am Gaumen mit sehr viel<br />

Süße und Schmelz, breitet sich mit viel<br />

Viskosität über die Zunge, zart wahrnehmbares<br />

Tannin gibt Frische und Grip, im<br />

Außer Konkurrenz:<br />

Zwei Weine wie aus der Zeit<br />

gefallen; oxidativ ausgebaut,<br />

lange Jahre gereift, mit hohem<br />

Alkohol und doch: durch und<br />

durch faszinierend. Knochentrocken,<br />

salzig, unheimlich<br />

komplex und so herrlich<br />

gegen den Zeitgeist.<br />

96<br />

•<br />

Vernaccia di Oristano DOC 2006<br />

Silvio Carta, Zeddiani<br />

19 Vol.-%, KK. Funkelndes, helles Bernstein.<br />

Sehr intensive Nase, duftet nach<br />

Salzmandeln, etwas Mandarinenschale,<br />

frischen Feigen, dazu ein Hauch<br />

Jod. Am Gaumen große Spannung<br />

und Frische, funkelt, zeigt im Verlauf<br />

betont salzige Komponenten, nach Tamarinde,<br />

im langen Finale nach Marzipan<br />

und Tabak, knochentrocken.<br />

silviocarta.it, € 70,–<br />

93<br />

•<br />

Vernaccia di Oristano DOC 1968<br />

Silvio Carta, Zeddiani<br />

19 Vol.-%, KK. Sattes Ocker, an den<br />

Rändern leuchtendes Goldgelb. Eröffnet<br />

mit Noten nach getrockneten<br />

Steinpilzen und alten Fassdauben, etwas<br />

erdig, nach Torf, dann nach reifen,<br />

Feigen, würzige Myrte. Gebrannte<br />

Mandeln, beachtliche Frische, verwoben<br />

und vielschichtig, im Finale Salz<br />

und Jod, ein extremer Wein, der die<br />

Meinungen teilt, aber beeindruckend.<br />

silviocarta.it, € 300,–<br />

PLATZ<br />

SCIALA VERMENTINO 2020<br />

SURRAU<br />

Nach Südfrüchten, Melone und<br />

Banane; straff und ausgewogen.<br />

Nachhall deutlich nach Rosinen.<br />

cantinadisantadi.it, € 20,90<br />

•<br />

BIO Vermentino di Sardegna DOC<br />

2020, Fattorie Isola, Sassari<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Blumig-duftig, nach rosaroten<br />

Blüten, weißem Pfirsich, einem<br />

Hauch Banane, im Nachhall nach Minze.<br />

Am Gaumen klar und strahlend, mit offener<br />

Frucht, knackig und frisch, spannt sich<br />

schön über die Zunge, in sich stimmig und<br />

harmonisch.<br />

fattorieisola.it, € 10,–<br />

•<br />

I Fiori Vermentino di Sardegna DOC<br />

2020, Pala, Serdiana<br />

13,5 Vol.-%, KK. Leichter Muskatton, weißer<br />

Pfeffer, dann blumig-fruchtige Nuancen,<br />

nach zarter Banane und reifer Zitrone,<br />

leicht hefiger Nachhall. Spannt sich füllig<br />

und cremig über den Gaumen, satt, reichhaltig,<br />

mit guter Länge und sattem Druck,<br />

leicht salziger Unterton. pala.it, Preis: k.A.<br />

•<br />

Terre Fenicie Vermentino di<br />

Sardegna DOC 2020<br />

Sardus Pater, Sant' Antioco<br />

13 Vol.-%, DIAM. Leicht nach Meersalz, ein<br />

bisschen reduktiv, weißes und gelbes<br />

Steinobst, feiner Zitrusduft und weiße Blüten.<br />

Am Gaumen mit klarer und knackiger<br />

Frucht, spannt sich schön auf, im Nachhall<br />

nach weißem Pfirsich, klar und leicht salzig,<br />

trockenes Finish.<br />

cantinesarduspater.it, € 8,–<br />

•<br />

Alghero Torbato Spumante DOC<br />

Brut, Sella & Mosca, Alghero<br />

12 Vol.-%, DIAM. Feine Perlage. Duftig und<br />

offenherzig, nach weißem Steinobst, Orangen,<br />

weißen Blüten, im Nachhall sogar<br />

leichtes Meersalz. Am Gaumen mit gut eingebundener<br />

Perlage, knackiger Frucht,<br />

breitet sich schön über die Zunge, toll ausgewogen.<br />

Knackig und mit viel Frucht, ausgewogen.<br />

sellaemosca.com, € 20,–<br />

PLATZ<br />

GIUNCO VERMENTINO 2020<br />

CANTINA MESA<br />

Blumig und duftig, nach Zitrone und<br />

weißen Blüten; vibrierender Kern.<br />

•<br />

Spèra Vermentino di Gallura<br />

DOCG 2020, Siddùra,<br />

Luogosanto<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Duftig, nach frischem<br />

Steinobst und einem Hauch reifer Ananas,<br />

auch leicht blumig, zarte Würze im Nachhall.<br />

Am Gaumen knackig, geradlinig, mit<br />

zartem Fruchtschmelz und feinem Druck,<br />

spannt sich fein und weit auf, salzig, mit<br />

elegantem Nachhall.<br />

siddura.com, € 14,50<br />

•<br />

Su'Imari Vermentino di Sardegna<br />

DOC 2020, Su'entu, Sanluri<br />

13 Vol.-%, DIAM. Nach Banane und weißem<br />

Pfirsich, hat auch einen Hauch rosarote<br />

Blüten, minimal harziger Nachhall. Am<br />

Gaumen klar und mit frischer, kühler<br />

Frucht, geradlinig und trocken, zeigt sich in<br />

sich stimmig und mit klarem, präzisem<br />

Verlauf, schöne Länge.<br />

cantinesuentu.com, € 12,–<br />

•<br />

Branu Vermentino di Gallura DOCG<br />

2020, Surrau, Arzachena<br />

13,5 Vol.-%, KK. Zunächst verschlossen,<br />

dann Zitrusfrucht und weißer Pfeffer, öffnet<br />

sich im Nachhall blumig, rosarote<br />

Rose. Am Gaumen mit straffer, knackiger<br />

Frucht und rassigem Nerv, spannt sich vibrierend<br />

über die Zunge, geradlinig, im<br />

Nachhall mit ordentlichem Nachdruck.<br />

vignesurrau.it, Preis: k. A.<br />

•<br />

Petrizza Vermentino di Gallura<br />

DOCG 2020<br />

Masone Mannu, Monti<br />

13,5 Vol.-%, NK. Nach weißem Pfirsichfruchtfleisch,<br />

Zuckermelone, aber auch<br />

weiße Blüten und ein Hauch Minze und Banane.<br />

Sehr kühl am Gaumen mit knackigem<br />

Kern, zeigt auch leichte Fruchtsüße,<br />

spannt einen feinen Bogen, salzig und mit<br />

beachtlicher Länge.<br />

tenutamasonemannu.it<br />

€ 14,90<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

245


tasting / SARDINIEN TROPHY<br />

Carignano wurde von den<br />

Spaniern nach Sardinien<br />

gebracht und erbringt<br />

im Südwesten<br />

großartige Weine.<br />

ROTWEINE<br />

Cannonau, Carignano<br />

und Cagnulari sind die<br />

lokalen sardischen Rotweintrauben,<br />

die hier<br />

groß aufspielen und kraftvolle<br />

Rotweine mit mediterraner<br />

Würze ergeben.<br />

PLATZ<br />

BÀCCO CAGNULARI 2018<br />

SIDDÙRA<br />

Duftet nach Myrte und Macchia-<br />

Kräutern. Dicht und zugleich auch<br />

schöne frische Frucht.<br />

94<br />

1. Platz<br />

•<br />

Bàcco Cagnulari Isola dei<br />

Nuraghi IGT 2018<br />

Siddùra, Luogosanto<br />

15 Vol.-%, NK. Glänzendes Rubin mit leicht<br />

hellem Rand. Eröffnet mit betont würzigen<br />

Noten, wie ein Spaziergang durch die Macchia<br />

am Morgen, nach Myrte, Zwetschgen<br />

und frischen Feigen. Griffig und fest in Ansatz<br />

und Verlauf, dicht und zugleich schöne<br />

frische Frucht, salzig im Finale.<br />

siddura.com, € 27,90<br />

2. Platz<br />

•<br />

BIO Carnevale Cannonau di<br />

Sardegna DOC Riserva 2017<br />

Sedilesu, Mamoiada<br />

15 Vol.-%, NK. Dichtes, dunkles Rubin mit<br />

leichtem Granatschimmer. Eröffnet in der<br />

Nase mit Noten nach Heidelbeeren, getrockneten<br />

Zwetschgen, auch etwas getrocknete<br />

Tomaten, im Hintergrund feine Würze. Zupackend<br />

und herzhaft am Gaumen, zeigt sich<br />

satt und mit betont erdigen Noten, reife Kirsche<br />

und Zwetschge, im Finale fester Druck.<br />

giuseppesedilesu.com, € 30,–<br />

3. Platz<br />

•<br />

Terre Brune Carignano del Sulcis<br />

DOC Superiore 2016<br />

Cantina Santadi, Santadi<br />

15 Vol.-%, NK. Dichtes, funkelndes Rubin mit<br />

schwarzem Kern. Eröffnet mit frischen Noten<br />

nach Minze, dann viel Heidelbeere,<br />

Brombeere, dazu viel Lakritze. Eröffnet am<br />

Gaumen mit reifen Fruchtnoten, viel stoffiges,<br />

dichtes Tannin, zupackend und dicht, im<br />

Finale balsamische Noten.<br />

cantinadisantadi.it, € 39,90<br />

93<br />

•<br />

BIO Su Hastru ’e su or vu Cannonau di<br />

Sardegna DOC 2019<br />

Andrea Cosseddu, Mamoiada<br />

14,5 Vol.-%, NK. Würzig, nach Geranien und<br />

Himbeeren. Am Gaumen geschliffen und<br />

sehr klar, mit roter, präziser Frucht, eingebettet<br />

in saftiges Tannin, mit spannendem<br />

Bogen, elegant, mit Nachdruck, tolle Länge.<br />

mamoja.it, € 25,–<br />

•<br />

Vinera Cannonau di Sardegna DOC<br />

2019, Antonio Mele, Mamoiada<br />

15,5 Vol.-%, NK. Offenherzig, nach sehr reifen<br />

Kirschen und reifen Zwetschgen, nach dunkler<br />

Schokolade, Veilchen, auch nach<br />

Schwarzbrotkruste, Nougat. Am Gaumen<br />

mit erstaunlicher Frische und Klarheit in der<br />

Frucht, griffig und mineralisch, dennoch<br />

sehr saftig, mit schönem Bogen und elegantem<br />

Verlauf, ein komplexer und kompletter<br />

Wein, der erschlossen werden will.<br />

mamoja.it, € 12,–<br />

•<br />

Sobi Vino Rosso 2019<br />

Bentu Luna, Neoneli<br />

15 Vol.-%, NK. Noten nach Feuerstein und<br />

rostigem Eisen, dann viel Preiselbeere und<br />

Granatapfel. Am Gaumen kerniges Tannin,<br />

bildet das Rückgrat, feine Kirsch- und<br />

Zwetschgenfrucht.<br />

castellodicigognola.it, € 40,–<br />

•<br />

Baillanu Cannonau di Sardegna DOC<br />

2016, Cantina Berritta, Dorgali<br />

16 Vol.-%, NK. Satte Kirschfrucht, dezente<br />

Holzwürze, auch filigran nach hellem Malz,<br />

Minze, im Nachhall leicht balsamisch. Am<br />

Gaumen kernig und herzhaft, zeigt sich mit<br />

geschliffenem Tannin und rotbeerig-reifem<br />

Fotos: Shutterstock, Othmar Kiem<br />

246 falstaff jun <strong>2021</strong>


Kern, deutlicher Fruchtsüße, elegant und<br />

mit salzigem Unterton, hat auch Druck,<br />

lange anhaftend.<br />

cantinaberritta.it, € 25,–<br />

•<br />

Perdas Longas Cannonau di<br />

Sardegna DOC 2019<br />

Francesco Cadinu, Mamoiada<br />

15,5 Vol.-%, NK. Mit eleganter Würze, reife<br />

Himbeeren, reife Erdbeeren, ein Hauch<br />

Veilchen und geröstete Mandel, edle Würze,<br />

einladend. Am Gaumen harmonisch<br />

und ausgewogen, mit elegantem Fruchtschmelz<br />

und ausgewogenem Verlauf, mit<br />

viel Finesse, Saft und Salz, im Finale mit<br />

zartem Nachdruck, trinkt sich hervorragend.<br />

francescocadinu.it, € 23,–<br />

•<br />

Su'Nico Bovale Marmilla Rosso IGT<br />

2018, Su'entu, Sanluri<br />

15 Vol.-%, NK. Nach Waldboden und Unterholz,<br />

reifen Himbeeren und Preiselbeeren.<br />

Am Gaumen geschliffen, rund und harmonisch,<br />

öffnet sich mit harmonischem Verlauf,<br />

gut integriertem, dennoch leicht am<br />

Limit gesetzten Holzeinsatz, spannt sich<br />

schön auf, harmonisch, mit würzig-packendem<br />

Finale, lange.<br />

cantinesuentu.com, € 18,–<br />

•<br />

Sincaru Cannonau di Sardegna DOC<br />

2018, Surrau, Arzachena<br />

14 Vol.-%, NK. Nach reifer Erdbeere, satter<br />

Himbeere, einem Hauch Grünwürze und<br />

Pfeffer, im Nachhall nach Rosenblatt. Am<br />

Gaumen saftig und präsent, mit engmaschigem,<br />

saftigem Tannin, spannt einen<br />

feinen Bogen auf, lang und elegant, mit<br />

salzigem Finish. vignesurrau.it, € 17,–<br />

•<br />

Ghirada Ocruarana Barbagia Rosso<br />

IGT 2019, Teularju, Mamoiada<br />

14,5 Vol.-%, NK. Zunächst nach Graphit,<br />

leicht Fumé, dann nach reifen Kirschen<br />

und Zwetschgen, im Nachhall blumige Nuancen<br />

mit dezenter Würze. Öffnet zunächst<br />

sehr klar am Gaumen, mit packendem,<br />

saftigem Tannin, herzhafter Kern, mit<br />

festem Druck, viel Grip, im Finale nach<br />

Himbeere. teularju.com, € 50,–<br />

•<br />

Entu Rosso Isola dei Nuraghi IGT<br />

2016, Masone Mannu, Monti<br />

14,5 Vol.-%, NK. Nach Preiselbeermarmelade,<br />

Erdbeeren, einem Hauch Vanille, Edelholz,<br />

im Nachhall nach Kirschkompott, Rosenblatt.<br />

Dicht und kompakt, spannt sich<br />

mit kernig-saftigem Tannin auf, wuchtig,<br />

mediterran, mit würzigem Unterton, Spannung<br />

und Länge, leichte Nachzehrung.<br />

tenutamasonemannu.it, € 25,50<br />

92<br />

•<br />

Buio Buio Carignano del Sulcis DOC<br />

Riserva 2017<br />

Cantina Mesa, Sant'Anna Arresi<br />

14,5 Vol.-%, NK. Nach Heidelbeeren und<br />

Zwetschgen, im Hintergrund erdig-mineralische<br />

Noten. Breitet sich am Gaumen satt<br />

auf, viel süße dunkle Frucht, strömt ruhig<br />

dahin. cantinamesa.com, € 29,90<br />

•<br />

I Fiori Monica di Sardegna DOC 2019<br />

Pala, Serdiana<br />

13,5 Vol.-%, KK.Elegant, kompakt, mit edlen<br />

Nuancen von Waldfrüchten und getrockneten<br />

Rosen, auch nach Veilchen, leichter<br />

Minzduft rundet das Bukett ab. Am Gaumen<br />

straff und mit eng gewobenem, saftigem<br />

Tannin, breitet sich schön aus, am<br />

Gaumen geschliffen, mit kernigem Verlauf<br />

und Nachdruck. pala.it, € 15,–<br />

•<br />

I Fiori Cannonau di Sardegna DOC<br />

2019, Pala, Serdiana<br />

13,5 Vol.-%, KK. Mit warmherziger, roter<br />

Beerenfrucht, einem Hauch rotem Pfeffer,<br />

satte Kirsche, leicht fleischig. Am Gaumen<br />

saftig und mit klarem Kern, spannt sich<br />

mit saftigem, eng gewobenem Tannin über<br />

die Zunge, mit Druck und klarem Finale.<br />

pala.it, € 15,–<br />

•<br />

Arruga Carignano del Sulcis DOC<br />

Superiore 2016<br />

Sardus Pater, Sant' Antioco<br />

14,5 Vol.-%, NK. Nach reifen Himbeeren,<br />

satten Kirschen, einer Prise Zimt, im Nachhall<br />

auch edler Würzeton. Öffnet sich am<br />

Gaumen mit geschliffenem Tannin und<br />

saftigem Kern, griffig, saftig, mit schöner<br />

Länge und Tiefe, trinkt sich jetzt schon<br />

sehr gut, minimale Nachtrocknung.<br />

cantinesarduspater.it, € 26,–<br />

•<br />

BIO Mamuthone Cannonau di<br />

Sardegna DOC 2019<br />

Sedilesu, Mamoiada<br />

15 Vol.-%, NK. Nach gezuckerten Veilchen,<br />

Waldbeeren, auch leicht nach Brombeeren,<br />

zarte Minze, klare Frucht, einladend.<br />

Am Gaumen gekennzeichnet durch kerniges,<br />

zupackendes Tannin, salzig-erdige<br />

Komponenten, verträgt ruhig noch etwas<br />

Lagerung.<br />

giuseppesedilesu.com, Preis: k. A.<br />

•<br />

Marchese di Villamarina Alghero<br />

Cabernet DOC Riserva 2015<br />

Sella & Mosca, Alghero<br />

12,5 Vol.-%, NK. Feine, minzige Noten, dann<br />

reife dunkle Johannisbeere, Brombeere<br />

und schwarze Kirsche, etwas Lakritze. Im<br />

Ansatz feine Würze, zeigt dann dunkle<br />

Kirschfrucht, im hinteren Verlauf dichtes,<br />

aber auch etwas trocknendes Tannin.<br />

sellaemosca.com, € 50,60<br />

•<br />

Fòla Cannonau di Sardegna DOC<br />

Riserva 2018, Siddùra, Luogosanto<br />

15 Vol.-%, NK. Sehr präzise Nase, nach Lakritze,<br />

Zwetschge und dunkler Kirsche. Stoffig<br />

und fest in Ansatz und Verlauf, öffnet<br />

sich mit dichtem Tannin, unterlegt von süßem<br />

Schmelz, im Finale herzhafter Druck.<br />

siddura.com, € 24,50<br />

PLATZ<br />

CARNEVALE CANNONAU RISERVA<br />

SEDILESU<br />

Nach Heidelbeeren, Zwetschgen und<br />

getrockneten Tomaten, würzig.<br />

•<br />

Po Tui Cagnulari Isola dei Nuraghi<br />

IGP 2019, Silvio Carta, Zeddiani<br />

14,5 Vol.-%, DIAM. Nach Bitterschokolade<br />

und eingelegten Amarenakirschen, hat<br />

auch satte Waldbeertöne, auch nach Preiselbeeren,<br />

wirkt in der Nase sehr offen.<br />

Saftige, satte Frucht, nach reifen Kirschen,<br />

durchwegs spannend, würziger Unterton<br />

mit elegantem Schwung, schöner Druck.<br />

silviocarta.it, € 18,–<br />

•<br />

Sa Lahana Cannonau di Sardegna<br />

DOC 2019, Vinzas Artas, Mamoiada<br />

14,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot mit<br />

dunklen Reflexen. In der Nase etwas verhalten,<br />

zarte Rotfrucht und Würze. Am<br />

Gaumen karg und straff, mit kantigem Tannin,<br />

allerdings mit deutlich wahrnehmbarem<br />

Salz, noch blutjung, wird sich gut zusammenfügen.<br />

mamoja.it, € 25,–<br />

•<br />

Rocca Rubia Carignano del Sulcis<br />

DOC Riserva 2018<br />

Cantina Santadi, Santadi<br />

14,5 Vol.-%, NK. Klare und offene Nase, satt<br />

nach Heidelbeeren, würzige Macchia-Noten,<br />

etwas erdige Töne im Hintergrund.<br />

Satter Ansatz und Verlauf, öffnet sich mit<br />

kernigem, festem Tannin, viel Zwetschge,<br />

im Finale fester Druck.<br />

cantinadisantadi.it, € 16,90<br />

91<br />

•<br />

Cannonau di Sardegna DOC 2019<br />

Antonella Corda, Serdiana<br />

15 Vol.-%, DIAM. Zeigt in der Nase angenehme<br />

Kräuterwürze, klare Himbeerfrucht,<br />

auch leicht nach Kirschen. Am Gaumen<br />

saftig, mit präziser Frucht und saftigem<br />

Tannin, spannt sich knackig über die Zunge,<br />

kühler Stil, mittelgewichtig ausbalanciert.<br />

antonellacorda.it<br />

€ 20,–<br />

PLATZ<br />

TERRE BRUNE CARIGNANO 2016<br />

SANTADI<br />

Reife Fruchtnoten, stoffiges Tannin,<br />

zupackend und dicht.<br />

•<br />

Cannonau di Sardegna DOC Riserva<br />

2018, Sella & Mosca, Alghero<br />

14 Vol.-%, PK. Nach Erdbeermarmelade,<br />

reifen Kirschen, helle Würze, dezentes<br />

Holz. Am Gaumen frisch und kompakt,<br />

breitet sich mit griffigem Tannin über die<br />

Zunge, hat ordentlich Zug, mit Nachdruck<br />

und filigraner Zehrung.<br />

sellaemosca.com, € 11,80<br />

•<br />

Tanca Farrà Alghero Rosso DOC<br />

2016, Sella & Mosca, Alghero<br />

13,5 Vol.-%, NK. Eröffnet mit würzigen Noten,<br />

nach Koriandersamen, Lakritze und<br />

dahinter dunkle Johannisbeere. Am Gaumen<br />

viel rote Beerenfrucht, stoffiges Tannin,<br />

fest und zupackend, feine Kräuterwürze,<br />

im Finale balsamische Noten.<br />

sellaemosca.com, € 17,30<br />

•<br />

Festa Norìa Vino Liquoroso Rosso<br />

Cantina Santadi, Santadi<br />

17 Vol.-%, NK. Nach reifen Walnüssen, Dörrpflaumen,<br />

dunklen Datteln, gerösteten Haselnüssen,<br />

Schokoladepulver und ein<br />

Hauch Malz. Am Gaumen ausgewogen,<br />

spannt sich belegend und satt über die<br />

Zunge, dennoch mit toller Frische und<br />

leichtem Salz, alkoholischer Touch, aber<br />

lange und in sich stimmig.<br />

cantinadisantadi.it, € 29,90<br />

•<br />

Mertzearo Ghirada Baduorane 2019<br />

Maria Soddu, Mamoiada (NU)<br />

15 Vol.-%, NK. Nach Himbeere und Preiselbeere,<br />

nach nassen Steinen. Rund und geschmeidig<br />

im Ansatz, viel Himbeere, saftig,<br />

feinmaschiges Tannin.<br />

mamoja.it, € 18,–<br />

Alle Verkostungsnotizen<br />

online unter<br />

falstaff.com/sardinien-21<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

247


CLUB<br />

SAVE THE<br />

DATE!<br />

PRICKELNDER<br />

GENUSS<br />

MAL DREI<br />

<strong>Falstaff</strong> will die Korken wieder<br />

knallen lassen: Die Planungen zu<br />

exklusiven Champagner-Degustationen<br />

in Düsseldorf, Frankfurt und<br />

Berlin sind in vollem Gange! Wieder sollen<br />

mehr als 30 Champagnerhäuser die<br />

Gelegenheit bekommen, der <strong>Falstaff</strong>-Leserschaft<br />

bei drei Champagnergalas insgesamt<br />

100 verschiedene Champagner<br />

zur Verkostung zu reichen.<br />

Nicht nur Genuss, sondern auch<br />

Sicherheit und Zuverlässigkeit stehen<br />

dabei an oberster Stelle: Angesichts<br />

der aktuellen Lage wird der Ticketverkauf<br />

erst freigeschaltet, sobald alle<br />

Rahmenbedingungen die Galaveranstaltungen<br />

zulassen. Der Beginn des<br />

Ticketverkaufs wird auf falstaff.de/<br />

events bekannt gegeben.<br />

Erleben Sie die Vielfalt der perlenden<br />

Champagnerwelt mit ihren großen<br />

Namen und spannenden Geheimtipps.<br />

Save the date!<br />

INFO GALAS<br />

TICKETS:<br />

Vorverkauf: € 59,–<br />

Abendkasse: € 69,–<br />

ANMELDUNG:<br />

falstaff.de/champagnergala<strong>2021</strong><br />

248 falstaff jun <strong>2021</strong>


ANKÜNDIGUNG<br />

CHAMPAGNERGALAS<br />

DÜSSELDORF<br />

TERMIN:<br />

Montag, 11. Oktober <strong>2021</strong>, 18.30 Uhr<br />

ORT:<br />

Derag Living Hotel De Medici<br />

Mühlenstraße 31<br />

40213 Düsseldorf<br />

Geschichtsträchtig:<br />

das »Derag Living Hotel<br />

De Medici« in Düsseldorf.<br />

FRANKFURT<br />

TERMIN:<br />

Dienstag, 12. Oktober <strong>2021</strong>, 18.30 Uhr<br />

ORT:<br />

Steigenberger Frankfurter Hof<br />

Am Kaiserplatz, Bethmannstraße 33,<br />

60311 Frankfurt am Main<br />

Neu im exklusiven Dreigestirn der<br />

Champagnergala-Locations:<br />

der ehrwürdige »Steigenberger<br />

Frankfurter Hof«.<br />

BERLIN<br />

Fotos: Shutterstock,CCA Projekt GmbH , beigestellt<br />

TERMIN:<br />

Mittwoch, 13. Oktober <strong>2021</strong>, 18.30 Uhr<br />

ORT:<br />

Berlin Capital Club<br />

Mohrenstraße 30<br />

10117 Berlin<br />

»Berlin Capital Club«:<br />

Die Lage über dem<br />

Gendarmenmarkt ist<br />

einzigartig.<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

249


epilog / NACHGEFRAGT<br />

SAGEN SIE EINMAL,<br />

ECKART WITZIGMANN …<br />

ECKART<br />

WITZIGMANN<br />

Ob »Koch des Jahrhunderts«<br />

oder »Professeur de la Cuisine« –<br />

Eckart Witzigmann ist eine lebende Legende.<br />

Der 1941 in Bad Gastein geborene<br />

Ausnahmekoch holte in seinem Münchner<br />

Restaurant »Aubergine« als erster Nicht-<br />

Franzose drei Michelin-Sterne. Heute ist<br />

der bald 80-Jährige erfolgreicher<br />

Autor, Berater, Patron des<br />

»Ikarus« und Mitglied<br />

vieler Jurys.<br />

WOHIN GEHT DIE<br />

KULINARISCHE REISE?<br />

TEXT ILSE FISCHER<br />

FALSTAFF Sie werden in diesem Sommer 80 und wurden im Jahr 1994 als »Koch des Jahrhunderts« geehrt.<br />

Welche Philosophie haben Sie mit Ihrer »Jahrhundertkoch-Küche« verfolgt?<br />

ECKART WITZIGMANN Der Begriff »Jahrhundertkoch-Küche« stammt nicht von mir und ist auch etwas irreführend. Sicher<br />

gibt es immer wieder wechselnde Einflüsse und Variationen, aber die Intention meiner Küche war durchgehend die gleiche,<br />

ob mit einem Stern oder drei. Für mich war und ist immer das Produkt der Star in der Küche. Deshalb sehe ich den Begriff<br />

»Jahrhundertkoch-Küche« auch als Klammer für mein gesamtes Schaffen.<br />

Welche Rolle spielen Traditionen in der Kochkunst?<br />

Wenn Buchstaben die Mutter unserer Sprache sind, dann ist Tradition die Literatur der Kochkunst.<br />

Welche Entwicklungen kommen im kulinarischen Bereich in den nächsten Jahren auf uns zu?<br />

Wenn ich das immer vorhersagen könnte, würde ich für eine hohe Gage als Wahrsager im Varieté auftreten. Aber ganz<br />

im Ernst, die Küche war noch nie so diversifiziert und variantenreich wie im Moment – und das wird auch so weitergehen.<br />

Und man muss kein Hellseher sein, um zu erkennen, dass sich der Run auf alles Regionale fortsetzen wird.<br />

Ein Besucher kommt zum ersten Mal nach Österreich, nach <strong>Deutschland</strong> oder in die Schweiz.<br />

Welche Gerichte muss er oder sie aus Ihrer Sicht unbedingt probieren?<br />

Da bewege ich mich jetzt als Österreicher, der zu Gast in <strong>Deutschland</strong> ist, auf gefährlichem Terrain.<br />

Und den Zorn der Eidgenossen will ich mir auch nicht unbedingt zuziehen. Ich empfehle aber<br />

jedem Gast, das beste Restaurant am Platz ohne Michelin-Stern zu besuchen und dort<br />

die aktuelle Tageskarte zu studieren. Damit sollte man eigentlich den lokalen<br />

und den regionalen kulinarischen Gegebenheiten am nächsten kommen.<br />

Alles andere ist Geschmackssache – ich will es mir ja<br />

nicht mit dem ganzen Rest des Universums<br />

verscherzen …<br />

Fotos: Johann Willsberger, Frank Lübke, Helge Kirchberger / Red Bull Hangar-7,<br />

250 falstaff jun <strong>2021</strong>


5-Sterne-Auszeit auf Mallorca<br />

mit Wellness & Genuss<br />

Wir begrüßen Sie in der bezaubernden Wohlfühlwelt des Carrossa Resorts,<br />

nahe der romantischen Stadt Artà, mit Traumblick in die Bucht von Alcúdia –<br />

weitab der Touristenströme. Das Resort auf einem 3,4 Mio. m 2 großen Privatgelände<br />

umfasst 75 Hotelzimmer, 4 Luxus-Villas, 2 feine Restaurants, eine Spa-Oase<br />

mit 2 Pools, 3 Saunen, Fitness u.v.m. Das attraktive Wochen-Arrangement<br />

inkl. Gourmet-Halbpension ist bereits ab 917 € p. P. buchbar.<br />

Nennen Sie bei Buchung den Aktionscode „<strong>Falstaff</strong>“ und<br />

freuen Sie sich auf ein eine Flasche Champagner zur Begrüßung!

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