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Convenience Shop 08 2022

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28. Jahrgang, Ausgabe <strong>08</strong>_<strong>2022</strong>, www.convenienceshop.de<br />

ab Seite<br />

17<br />

ZKZ 13952<br />

8<br />

<strong>2022</strong><br />

E-Food von Aldi<br />

Derzeit wird vielfach über einen Einstieg<br />

von Aldi ins E-Food-Geschäft<br />

spekuliert. Dieser soll im Jahr 2023<br />

erfolgen und mit Millioneninvestitionen<br />

verbunden sein. Seite 02<br />

Grund zu Feiern<br />

Die MCS feiert in diesem Jahr ein<br />

Jubiläum. <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong> sprach<br />

mit Geschäftsführer Torsten Eichinger<br />

über die derzeitige Situation, Vergangenheit<br />

und Zukunft. Seite 06<br />

Mehrweg mit Vytal<br />

Die TTM Tankstelle in Rheda-Wiedenbrück<br />

setzt bei Mehrweg im Foodservice<br />

auf den Anbieter Vytal. Dabei<br />

erhält sie Unterstützung durch ihre<br />

westfälische Heimatstadt. Seite 09<br />

Mit dem Ja der EU<br />

Einen ersten Schritt zur Cannabis-<br />

Legalisierung ist die Bundesregierung<br />

jetzt gegangen. Doch nur wenn die EU<br />

zustimmt, werden weitere Schritte in<br />

diese Richtung folgen. Seite 15<br />

Blick auf 31 Sieger<br />

Auf nur zwei Wegen kommen Produkte<br />

<strong>2022</strong> unter die Sieger von <strong>Convenience</strong><br />

Best, meint Reiner Graul. Seite 18<br />

Impressum Seite 04<br />

ORLEN<br />

BLEIBT AUF<br />

PREMIUM-KURS<br />

Mehr Orlen-Tankstellen in<br />

Deutschland, eine weitere Raffinerie,<br />

dazu Ladeparks für E-Autos und alles<br />

unter dem A-Markendach des<br />

Konzerns. Das ist der Expansionsplan<br />

des Unternehmens. Text Martin Heiermann<br />

Der Mineralöl- und Energiekonzern Orlen baut sein Tankstellen-Geschäft<br />

in Mitteleuropa weiter aus. Im Interview<br />

mit <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong> betont der Chief Development Officer von<br />

Orlen Deutschland, Piotr Guział, dass der deutsche Markt für die gesamte<br />

Unternehmensgruppe wichtig sei und hier zu Lande weiterhin hohe Investitionen<br />

erfolgen sollen. Dabei geht es nicht nur um den Ausbau von Ladepunkten<br />

für die E-Mobilität, sondern auch um das klassische Geschäft. ...<br />

Lesen Sie weiter auf Seite 3<br />

Orlen rückt seine A-Marke in den Mittelpunkt. Dabei geht es auch um den Tankstellen-Markt.<br />

Fotos: Orlen Deutschland, Krombacher, Hensing, Rausch<br />

Schoko-E-Ladestation<br />

Das Berliner Rausch-Schokoladenhaus<br />

und der Automobilhersteller<br />

Tesla realisieren im niedersächsischen<br />

Peine an der JR Schokoladenfabrik mit<br />

Anschluss an die Autobahn A2 ein<br />

Gastronomie- und Einkaufsangebot<br />

plus E-Mobilität. Auf 3.300 Quadratmetern<br />

Fläche wird ein Schokoladenhaus<br />

mit Café entstehen. Das Angebot<br />

richte sich sowohl an E-Autofahrer als<br />

auch an alle anderen Reisenden.<br />

Herr Anton wächst weiter<br />

Vending-Anbieter Hensing berichtet,<br />

dass es deutschlandweit bereits 16<br />

Standorte unter der Franchise-Marke<br />

„Herr Anton“ mit über 100 Verkaufsautomaten<br />

gibt. Zudem bietet Hensing<br />

einen „48h Vending Auslieferungsservice“<br />

für seine Produkte an.<br />

Kooperation mit Riegele<br />

Krombacher erweitert zusammen mit<br />

Riegele im Frühjahr 2023 sein alkoholfreies<br />

Markenportfolio. Die Brauerei<br />

bringt mit dem Cola-Orange Mix<br />

„Krombacher Spezi“ eine Innovation<br />

auf den Markt. Dahinter steht eine<br />

neue, langfristige Partnerschaft mit<br />

dem Augsburger Brauhaus Riegele.<br />

Dieses machte kürzlich als Spezi-Lizenzgeber<br />

durch seinen juristischen<br />

Kampf um die Markenrechte gegen<br />

die Paulaner-Gruppe von sich reden.<br />

Das neue „Krombacher Spezi“ soll auf<br />

der Original-Rezeptur basieren, ergänzt<br />

um eine fruchtige Note und einen<br />

modernen Design-Auftritt.<br />

DIE WEICHEN SIND GESTELLT<br />

Obwohl die Corona-Krise noch nicht als bewältigt<br />

abgehakt werden kann und der Ukraine-<br />

Krieg weiterhin auf vielfältige Art und Weise seine<br />

Schatten wirft, wird das Jahr <strong>2022</strong> für die<br />

C-Branche vor allem als ein Jahr des Aufbruchs<br />

und entscheidender Weichenstellungen in Erinnerung<br />

bleiben. Der Aufbruch hat sich in den vielen<br />

spannenden <strong>Convenience</strong>-Konzepten manifestiert,<br />

über die wir im Laufe des Jahres<br />

wieder berichten konnten. Und er zeigte<br />

sich auch in zahlreichen zeitgemäßen Produkt-Innovationen,<br />

die den <strong>Shop</strong>-Umsätzen<br />

mit auf die Sprünge geholfen haben<br />

und die wir in dieser Ausgabe deshalb zusammen<br />

mit dem Großhändler Lekkerland<br />

erneut mit dem begehrten <strong>Convenience</strong>-<br />

Best-Award auszeichnen. Entscheidende Weichenstellungen<br />

gab es aus meiner Sicht in diesem<br />

Jahr, weil überdeutlich wurde, dass <strong>Convenience</strong>-Konzepte<br />

in Form modernisierter <strong>Shop</strong>-<br />

Konzepte, automatisierter Smartstores, neuer<br />

Micro-Markets und Express-E-Food-Angebote<br />

auch für jungen Generationen unverzichtbar sind<br />

und Zukunft haben. Und bei allem Digital-Hype<br />

kann der Faktor Mensch weiter<br />

eine Rolle spielen, seien es engagierte<br />

Betreiber, freundliche <strong>Shop</strong>-Mitarbeitende<br />

oder gute Kuriere der Lieferdienste.<br />

Hans Jürgen Krone, Chefredakteur<br />

hansjuergen.krone@lp-verlag.de<br />

LADEINFRASTRUKTUR WIRD AUSGEBAUT<br />

Einen so genannten „Flagship Standort“ für die Zusammenarbeit<br />

mit Rewe beim Bau von jeweils bis zu sechs DC-Ladepunkten<br />

mit bis zu 360 KW Ladeleistung auf Rewe- und<br />

Penny-Parkplätzen hat Shell in diesen Tagen vor dem Rewe-<br />

Markt an der Konrad-Wolf-Straße 24 in Berlin eröffnet.<br />

Bereits im November 2021 hatten die beiden Unternehmen<br />

verkündet, dass man in den kommenden Jahren, auf der<br />

Grundlage einer strategischen Partnerschaft der Rewe<br />

Group mit EnBW und Shell, eines der größten und modernsten<br />

Schnellladesäulen-Netze in Deutschland aufbauen<br />

wolle. Bis Ende 2024 sollen insgesamt an mindestens 400<br />

ausgewählten Eigenobjekten von Rewe und Penny und zusätzlichen<br />

Mietobjekten bis zu 2.000 Schnellladepunkte<br />

hinzukommen, hieß es damals. Im gleichen Zeitraum wolle<br />

die Rewe Group, an bestehenden Mietobjekten sowie Neubauten<br />

bis zu 4.000 weitere Ladepunkte zu errichten. Seit<br />

Oktober <strong>2022</strong> kooperiert Shell darüber hinaus auch mit<br />

Rewe in Österreich, um Shell Recharge Schnellladesäulen<br />

an Supermärkten in der Alpenrepublik zu errichten. Shell<br />

Deutschland hat im November <strong>2022</strong> auch die vollständige<br />

Übernahme von SBRS, einem führenden Anbieter von Ladeinfrastrukturlösungen<br />

für kommerzielle Elektrofahrzeuge,<br />

einschließlich E-Bussen, E-LKW und E-Vans, abgeschlossen.<br />

Diese war im August <strong>2022</strong> angekündigt worden.<br />

„Durch den Kauf von SBRS können sich Geschäftskunden<br />

von Shell auf vollständig integrierte Ladelösungen freuen,<br />

um ihre Flotten zu elektrifizieren und zu dekarbonisieren<br />

– von Flottendepot-Ladelösungen über Ladepunktmanagement<br />

bis hin zur sauberen Energieversorgung“, hatte damals<br />

Felix Faber, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Shell Holding<br />

gesagt. Die SBRS wird künftig zu der Downstream<br />

Mobility Division von Shell gehören. Shell ist nach eigenen<br />

Angaben der weltweit größte Mobilitätsanbieter mit über<br />

46.000 Stationen in 80 Märkten und beabsichtigt angeblich,<br />

bis 2025 weltweit mehr als 500.000 und bis 2030 über<br />

2.500.000 Ladepunkte zu errichten.


INHALT<br />

8<br />

<strong>2022</strong><br />

02 | News 28. Jahrgang, Ausgabe 8_<strong>2022</strong><br />

NEWS<br />

09 Total Energies hat seine Elektromobilität-<br />

Aktivitäten in Deutschland in einer eigenen<br />

neuen Tochtergesellschaft gebündelt.<br />

Zum Angebot von Lagardère<br />

kommt jetzt Marché hinzu. Es<br />

führt gastronomische Betriebe in<br />

Deutschland, Österreich, Slowenien,<br />

Kroatien, Tschechien und<br />

Singapur und beschäftigt rund<br />

1.700 Mitarbeitende, die angeblich<br />

von Lagardère übernommen<br />

werden. Sitz von Marché war<br />

bisher in Pfäffikon in der Schweiz.<br />

TITELSTORY<br />

03 Der Mineralölkonzern Orlen baut sein<br />

Tankstellen-Geschäft in Mitteleuropa weiter<br />

aus. Deutschland bleibt Wachstumsmarkt.<br />

HANDELSTHEMEN<br />

09 Die TTM Tankstelle in der westfälischen<br />

Stadt Rheda-Wiedenbrück setzt bei Mehrweg<br />

schon jetzt auf den Anbieter Vytal.<br />

MEINUNGEN<br />

<strong>08</strong> Orlen Deutschland<br />

rückt mit seinen Tankstellen<br />

unter die A-Marken<br />

auf. Anders als andere<br />

investiert Orlen kräftig in<br />

seine Stationen, und zwar<br />

in E-Ladesäulen und auch<br />

in die <strong>Shop</strong>s.<br />

PRODUKTE<br />

10 In den <strong>Shop</strong>s und Bistros soll es zunehmend<br />

Gesundes geben. Betreiber können mit<br />

neuen Produkten diesen Trend aufnehmen.<br />

INDUSTRIETHEMEN<br />

13 Tiefkühlkost bleibt gefragt. Dass bei den<br />

Verbrauchern das Geld knapper wird, ist für<br />

die Warengruppe nicht unbedingt negativ.<br />

INDUSTRIETHEMEN<br />

14 Reemtsma wird aktiv gegen die Verschmutzung<br />

der Umwelt durch Zigarettenkippen<br />

und verteilt „Taschenbecher“.<br />

COMMUNITY<br />

16 Die Bedeutung von E-Mobilität sowie<br />

Nachhaltigkeit und Umweltschutz nimmt für<br />

die Branchenunternehmen weiter zu.<br />

CONVENIENCE BEST<br />

17 Den Award erhalten <strong>2022</strong> in zwölf<br />

Kategorien 31 Siegerprodukte. Sie werden<br />

bleiben, meint Rikus Kolster von Lekkerland.<br />

STANDARDS<br />

01 Editorial<br />

04 Impressum<br />

Lagardère übernimmt Konzepte,<br />

Marken und Mitarbeiter von Marché<br />

Schon seit Wochen wird sozusagen auf Verdacht<br />

und mit Berufung auf ungenannt bleibende<br />

„Insiderkreise“ in der Publikumspresse<br />

und in Online-Medien über einen Einstieg von<br />

Aldi ins E-Food-Geschäft spekuliert. Dieser soll<br />

im Jahr 2023 erfolgen und mit Millioneninvestitionen<br />

verbunden sein. Den Sturm im Blätterwald<br />

ausgelöst hat wohl ein Artikel im Handelsblatt,<br />

das schrieb, Aldi plane „die wohl größte<br />

Online-Offensive der Unternehmensgeschichte.“<br />

Als eine Blaupause für die geplanten Aktivitäten<br />

hat das Handelsblatt „nach Informationen<br />

aus Unternehmenskreisen“ die Aktivitäten von<br />

Aldi in den USA ausgemacht. Das ist interessant,<br />

denn dort macht das Handelsunternehmen die<br />

Eine Entscheidung wird das <strong>Convenience</strong>-<br />

Geschäft vor allem an Bahnhöfen und Flughäfen<br />

in Deutschland kräftig durchschütteln: Die<br />

Schweizer Mövenpick-Gruppe verkauft das Gastronomieunternehmen<br />

Marché International mit<br />

150 Betrieben, von denen rund 20 in Deutschland<br />

angesiedelt sind. Diese gehen im Jahr 2023<br />

an Lagardère Travel Retail. Die französische Reisehandels-<br />

und Gastronomiegruppe, die 2021<br />

einen Umsatz von etwa 2,9 Milliarden Euro verzeichnete,<br />

wird künftig also den Umsatz von<br />

Marché – <strong>2022</strong> etwa 157 Millionen Euro – hinzuzählen<br />

können und damit ihre Position als „eines<br />

der weltweit führenden Unternehmen in der<br />

Travel Retail Branche mit über 4.800 <strong>Shop</strong>s in<br />

den Bereichen Travel Essentials, Duty Free & Fashion<br />

und Foodservice an Flughäfen, Bahnhöfen<br />

und anderen Verkehrsstandorten“, wie es selber<br />

sagt, weiter konsequent ausbauen.<br />

Große Marken-Bandbreite<br />

Lagardère Travel Retail Deutschland betreibt<br />

nach eigenen Angaben aktuell mehr als 115 Stores<br />

an acht Flughäfen und an mehr als 30 Bahnhöfen,<br />

mit einer großen Bandbreite an Marken wie<br />

beispielsweise Relay, Hub <strong>Convenience</strong>,<br />

Tech2go, L‘Occitane, Departure sowie im Food-<br />

Bereich Coffee Fellows, Dean und David, Burger<br />

King, Natoo, Natsu und Paulaner. Marché ist beispielsweise<br />

mit Marken wie Marché Mövenpick,<br />

Palavrion Grill & Bar, Mövenpick Restaurants,<br />

White Monkey und Cindy‘s Diner aktiv.<br />

In den USA bietet Aldi in Kooperation mit dem Dienstleister Instacart seit 2018 Lebensmittel-Lieferungen an.<br />

Branche spekuliert über E-Food-<br />

Angebot bei Aldi Deutschland<br />

Belieferung nicht selbst, sondern zusammen mit<br />

dem Partner Instacart. Dieser bietet seine Dienste,<br />

ähnliche wie Uber im Gastronomie-Geschäft,<br />

den Händlern als Service an. Aldi USA nutzt dieses<br />

Angebot seit 2018 und der Dienstleister liefert<br />

derzeit US-weit aus mehr als 2.000 Aldi-Filialen<br />

aus. Neben Aldi arbeitet Instacart mit mehr<br />

als 400 nationalen, regionalen und lokalen Einzelhändlern<br />

zusammen und liefert aus über<br />

30.000 Geschäften in mehr als 5.500 Städten in<br />

den USA. Mehr als 85 Prozent der Haushalte in<br />

den USA soll das Angebot zur Verfügung stehen.<br />

Wenn dies die Blaupause ist, wird es spannend,<br />

mit welchem schlagkräftigen Partner Aldi in<br />

Deutschland entsprechend agieren will.<br />

SHORT NEWS + PEOPLE<br />

•<br />

Als größer Betreiber am Flughafen BER<br />

Berlin Brandenburg hat der Travel Retailer<br />

Casualfood dort drei weitere Standorte eröffnet.<br />

Die zwei Fast-Casual-Restaurants<br />

Goodman & Filippo und Hermann’s sowie<br />

das Lifestyle-Bar-Konzept Beans & Barley<br />

begrüßen die Kunden mit vielfältigen Food-<br />

Angeboten, Drinks, Bier- und Kaffeespezialitäten.<br />

Auf den Speisekarten finden sich<br />

zudem vegetarische und vegane Angebote.<br />

•<br />

Der Vending-Bundesverband BDV hat<br />

den Deutschen Vendingpreis <strong>2022</strong> verliehen.<br />

In diesem Jahr ging der Preis an Stefan<br />

Stüwer und sein Team. Er gelte in der Vendingbranche<br />

als „Alleskönner von der Schwäbischen<br />

Alb”. Vom klassischen Operating<br />

über den Vertrieb und Service von Zahlungssystemen<br />

bis zu völlig neuen Marktkonzepten<br />

– wie beispielsweise den Regiomaten in<br />

Dörfern und dünn besiedelten Gebieten – so<br />

die Begründung des BDV.<br />

•<br />

Anfang November hat Marché International<br />

mit Deutschlands größtem Mehrweganbieter<br />

Recup-Rebowl an 16 Standorten in<br />

Deutschland ein Mehrwegangebot gestartet.<br />

Mit Marché International sei Recup ab sofort<br />

auch vermehrt an Flughäfen und in Zoos<br />

vertreten und damit an Standorten, wo das<br />

To-go- und Take-away-Geschäft groß sei.<br />

Dementsprechend hoch sei auch das Einsparpotenzial<br />

von Einwegverpackungen.<br />

•<br />

Auch der Edeka-Verbund will einen weiteren<br />

Schritt in Sachen Abfallvermeidung<br />

gehen und führt mit Regood ein Mehrwegsystem<br />

für den Außer-Haus-Verzehr ab<br />

Januar 2023 ein. Die Behälter können an der<br />

Heißen Theke, der Salatbar, im Backshop<br />

oder Gastrobereich eingesetzt werden. Kunden<br />

leihen die Behältnisse gegen einen<br />

Pfandwert und nutzen sie. Nach der Rückgabe<br />

werden sie von den Kaufleuten gespült.<br />

•<br />

In allen Filialen der Feinkostmanufaktur<br />

Leysieffer können Kundinnen und Kunden<br />

künftig auch DPD-Pakete abgeben oder in<br />

Empfang nehmen. In allen fünf Filialen wurden<br />

bis Ende November so genannte DPD-<br />

Paktshops eingerichtet.<br />

•<br />

Eine repräsentative GfK-Umfrage im<br />

Auftrag des Zahlungssystem-Anbieters<br />

Mastercard belegt, dass Essenslieferdienste<br />

trotz der aktuellen Herausforderungen von<br />

vielen Menschen genutzt werden. Essenslieferdienste<br />

sind vor allem bei jungen Menschen<br />

gefragt, so die Studie. Mehr als jeder<br />

zweite Deutsche, rund 53 Prozent, hat sich<br />

schon einmal Essen liefern lassen. Dabei<br />

zeigt sich ein hohes Gefälle zwischen den<br />

Altersgruppen. Bei den Jüngeren von 18 bis<br />

29 Jahren nutzen gut sieben von zehn Befragten<br />

Essenslieferdienste. Bei den 60– bis<br />

69-Jährigen sind es dagegen 38 Prozent.<br />

•<br />

Debag Deutsche Backofenbau hat Anfang<br />

November <strong>2022</strong> Olaf Mieth zum Gebietsverkaufsleiters<br />

Ostdeutschland berufen.<br />

Der gelernte Bäckermeister könne laut<br />

Unternehmen auf Erfahrungswissen in der<br />

Backbranche zurückgreifen und kenne außerdem<br />

den deutschen sowie internationalen<br />

Backwarenmarkt genau.<br />

Fotos: Marché, Aldi USA, Instacart, Total Energies, Hans Jürgen Krone, Plukon Food Group


28. Jahrgang, Ausgabe 8_<strong>2022</strong><br />

Titelstory | 03<br />

Fortsetzung Titelstory<br />

WEITER AUF<br />

PREMIUM-KURS<br />

„Wir wollen, im Bereich<br />

E-Mobilität<br />

eine Vorreiterrolle<br />

für den Konzern<br />

übernehmen.“<br />

Piotr Guział<br />

CDO Orlen Deutschland<br />

>><br />

Fortsetzung Titelstory<br />

Die Zahl der Orlen-Stationen soll wachsen. Neue Standorte<br />

wie auf Sylt werden auf die A-Marke umgestellt.<br />

Fotos: Orlen Deutschland<br />

Eine neue Führung mit Piotr<br />

Guział, Dariusz Pawlik und<br />

Oskar Skiba an der Spitze hat im Oktober das<br />

Ruder bei Orlen Deutschland übernommen.<br />

Schon seit längerem zeichnet sich zudem eine<br />

veränderte Strategie des Unternehmens ab, der<br />

Marke Orlen hier zu Lande mehr Bedeutung zu<br />

geben. Sie tritt am Point of Sale, also an den<br />

Tankstellen, in den Vordergrund. Immer mehr<br />

Stationen des Mineralölkonzerns firmieren in<br />

Deutschland – wie es auch in anderen europäischen<br />

Ländern üblich ist – unter dem Logo mit<br />

dem Adlerkopf. Entsprechend haben diese<br />

Stationen eine andere Positionierung im Markt<br />

als die lange Zeit forcierte Zweitmarke Star.<br />

Dort wurde der Kraftstoff und häufig auch das<br />

<strong>Shop</strong>-Sortiment günstiger angeboten als bei<br />

A-Marken. Orlen-Stationen sind dagegen klar<br />

auf Premiumkurs. Das gilt auch für die Kraftstoff-Preise<br />

an diesen Tankstellen.<br />

Unter dem Orlen-Markendach<br />

Nun bestätigt Deutschland-Chef Piotr Guział<br />

im<br />

Interview mit <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong> (siehe Seite 4)<br />

das Ziel des Unternehmens, vor allem in Süddeutschland<br />

die Anzahl der Tankstellen weiter zu<br />

erhöhen. Vermutlich werden die dann neu übernommenen<br />

Stationen im Süden der Republik<br />

überwiegend auch unter der A-Marke Orlen laufen<br />

– wenn sie sich dazu eignen. Dafür spricht,<br />

dass auch der Aufbau von E-Mobilitäts-Hubs, der<br />

momentan wohl in der Planungs- und Startphase<br />

steckt, unter dem Markendach von Orlen ausgerollt<br />

werden soll. Das jedenfalls kündigt Guział<br />

gegenüber CS an. Deutschland sei für den Mineralölkonzern<br />

weiterhin ein Wachstumsmarkt:<br />

Man habe in den vergangenen fünf Jahre „steigende<br />

Erträge“ und betreibe eine „immer größere<br />

Anzahl an Tankstellen in Deutschland“. Hinzu<br />

komme die zu erschließende Elektromobilität.<br />

„Deutschland ist somit ein sehr wichtiger Markt<br />

für die Orlen Gruppe und der Vorreiter in der EU<br />

beim Thema E-Mobilität und nachhaltigem<br />

Orlen und Star sind die Tankstellenmarken<br />

des Konzerns.<br />

Künftig wird die A-Marke Orlen<br />

an Bedeutung gewinnen.<br />

Transport. Die Erfahrungen, die wir in Deutschland<br />

mit E-Mobilität machen, sind skalierbar und<br />

kommen allen in der Konzerngruppe zu Gute“,<br />

begründet der Deutschland-Chef das Engagement.<br />

Es stehe ein „großes Investitionsvolumen“<br />

zur Verfügung. Damit „wollen wir nicht nur unser<br />

bestehendes Netz elektrifizieren, sondern<br />

auch neue Ladeparks eröffnen“, kündigt er an.<br />

Kein Zweifel also: Orlen setzt in Deutschland<br />

auf Expansion. Und das betrifft auch das klassische<br />

Tankstellen-Geschäft. Während viele andere<br />

A- und B-Gesellschaften sich derzeit angesichts<br />

des Energiewandels mit Investition in ihre<br />

Stationen zurückhalten, sieht die deutsche Tochter<br />

des polnischen Unternehmens – das immerhin<br />

der größte Mineralölanbieter in Mitteleuropa<br />

ist – für sich in diesem Markt weiterhin große<br />

Chancen. Auch in klassische fossile Kraftstoffe<br />

wird das Unternehmen, Mutter- und Tochtergesellschaft,<br />

wohl weiter investieren. Die Margen in<br />

diesem Geschäft sind einfach zu gut, als dass der<br />

Mineralölkonzern darauf verzichten würde.<br />

Nicht zuletzt wird das Geld aus der Öl-Vermarktung<br />

für den Umbau der eigenen Struktur in<br />

Richtung E-Mobilität und A-Marke benötigt.<br />

Interesse an der Raffinerie Schwedt<br />

Dabei kann etwa der Kauf der Raffinerie im ostdeutschen<br />

Schwedt helfen. Ende Oktober stellte<br />

die Bundesregierung diese Raffinerie, die dem<br />

russischen Rosneft-Konzern gehört, unter Treuhandverwaltung.<br />

Der zweite Anteilseigner Shell<br />

möchte wohl in Schwedt aussteigen. Der Mineralölkonzern<br />

PKN Orlen hat nach Angaben von<br />

Insidern Interesse an einem Mehrheitsanteil und<br />

damit an einer Kontrolle über die Raffinerie. Voraussetzung<br />

sei allerdings eine Enteignung der<br />

Russen. PKN Orlen-Chef Daniel Obajtek sagte zu<br />

dieser Entwicklung kürzlich den Medien, es sein<br />

normal, dass man nicht hintanstehen, sondern<br />

auch mit am Tisch sitzen müsse, „wenn hier etwas<br />

mit unseren Geschäftsbereichen Logistik<br />

und Raffinerie zusammenfällt“.<br />

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04 | Titelstory + People<br />

28. Jahrgang, Ausgabe <strong>08</strong>_<strong>2022</strong><br />

PEOPLE<br />

>><br />

Fortsetzung Titelstory<br />

Sarah Weil<br />

ist seit Oktober<br />

Director Concept & Brand für die<br />

Marke Ditsch bei Valora Food Service<br />

Deutschland. Die Marketing-<br />

Spezialistin ist auch Mitglied der<br />

Geschäftsleitung. In der neuen<br />

Position wird sie die strategische<br />

Weiterentwicklung des B2C-<br />

Geschäftes verantworten.<br />

HUNDERT<br />

E-HUBS BIS<br />

ZUM JAHR 2030<br />

Dimitri Herber<br />

übernimmt<br />

Anfang Januar 2023 die Position<br />

des Head of Media & Digital Marketing<br />

bei der Warsteiner-Gruppe.<br />

Herber kommt von Bahlsen. Dort<br />

verantwortete er die Media & Digital<br />

Kommunikation der Marken<br />

Bahlsen, Leibniz und Pickup. Er<br />

wird an Marketing-Direktor Andreas<br />

von Grabowiecki berichten.<br />

IMPRESSUM<br />

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LPV GmbH Amtsgericht Münster, HRB 16530<br />

Hülsebrockstr. 2–8, 48165 Münster<br />

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Redaktionsadresse: Hülsebrockstr. 2–8,<br />

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Verlagsstandort Neuwied: Niederbieberer Straße<br />

124, 56567 Neuwied, Telefon: 02631/ 879–0<br />

Redaktion Hans Jürgen Krone, Chefredakteur/<br />

Objektleiter, E-mail: hansjuergen.krone@lpverlag.de,<br />

Mobil: 0152 22576375<br />

Martin Heiermann, Redakteur,<br />

E-mail: martin.heiermann@lp-verlag.de,<br />

Mobil 0152 22576371<br />

Layout Carsten Hoppen –114, Anne Kremer<br />

–172, Claudia Krumm –169, Elfriede Münk –115,<br />

Benjamin Richter –136, Nina Vahrenkampf –116<br />

Layoutkonzept Anja Steinig<br />

Vertrieb LV-Service-Center, Telefon: 02501/<br />

801–4482, E-Mail: vertrieb@lp-verlag.de<br />

Verlag Geschäftsführung: Dr. Ludger Schulze Pals,<br />

Mitglieder der Geschäftsleitung: Torsten Zelleröhr,<br />

Wolfgang Seger, Reiner Mihr<br />

Anzeigen Leiter Media Sales: Torsten Zelleröhr<br />

–144; Mediaberatung: Birgit Schuld –143,<br />

Judith Schuhmacher –210<br />

Anzeigenverwaltung Christiane Bock –133,<br />

Dorothe Scherer –146<br />

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Nielsen 1 + 5, 6, 7 + Dänemark: Volker Geuer<br />

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Piotr Guział, Chief Development<br />

Officer von Orlen Deutschland, will<br />

das Tankstellennetz im Süden der<br />

Republik ausbauen. Das teilt er im<br />

CS-Gespräch mit. Interview Martin Heiermann<br />

<strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong>: Herr Guział, Orlen Deutschland hat seit<br />

kurzem eine neue Geschäftsführung bestehend aus drei Personen.<br />

Waldemar Bogusch wurde abgelöst. Zudem startet<br />

Orlen Deutschland in die E-Mobilität. Steht Ihr Unternehmen<br />

am Beginn eines Transformationsprozesses?<br />

Piotr Guział: Als Teil einer Branche, die sich insgesamt in einem<br />

Transformationsprozess befindet, ist es für Orlen<br />

Deutschland unabdingbar, sich weiterzuentwickeln und<br />

Geschäftsfelder anzupassen bzw. neue Businessbereiche<br />

zu erschließen. Die Orlen Gruppe hat das Ziel, 2050 klimaneutral<br />

zu sein. Dieses Ziel verfolgen wir als Orlen<br />

Deutschland genauso, wollen uns als Dekarbonisierungspartner<br />

etablieren.<br />

CS: Ab dem Jahr 2035 wird es keine Neuzulassung von Verbrenner-Fahrzeugen<br />

in Deutschland mehr geben? Wie sieht<br />

angesichts dieser Vorgabe die Zukunft der Tankstellen in<br />

Deutschland aus?<br />

Guział: Grundsätzlich wird die Mobilität der Menschen<br />

nicht sinken. Aber die Kundenbedürfnisse an den Stationen<br />

werden sich zukünftig verändern. Diesem Wandel<br />

müssen wir gerecht werden und beispielsweise neue Energieformen<br />

genauso anbieten wie weitere Services wie<br />

<strong>Shop</strong>, Bistro, Autowäsche, Paketboxen. Auch wenn die<br />

fossilen Kraftstoffe an Bedeutung abnehmen werden – was<br />

unumstritten ist – werden Tankstellen wichtige Orte für<br />

mobile Menschen und deren Grundbedürfnisbefriedigung<br />

bleiben.<br />

CS: Wie viele Tankstellen werden Sie bis 2035 betreiben?<br />

Wie wird sich die Anzahl anschließend weiterentwickeln?<br />

Guział: Das muss man sich sehr individuell anschauen und<br />

von Standort zu Standort entscheiden. Es kann sein, daß<br />

einige Stationen verschwinden, dafür kommen neue dazu.<br />

Für Orlen Deutschland ist die Vergrößerung des bundesweiten<br />

Netzes mit Schwerpunkt im Süden Deutschlands<br />

ein wichtiger strategischer Punkt und dabei wird der Ausbau<br />

der E-Mobilität eine bedeutende Rolle spielen.<br />

CS: Es gibt Stimmen, die meinen, E-Fahrzeuge würde künftig<br />

zu Hause, am Arbeitsplatz oder während längerer Fahrten<br />

an Fernstraßen aufgeladen. Wie stehen Sie dazu?<br />

Guział: Die klassische Tankstelle als reiner Energieversoger<br />

für mobile Menschen wird an Bedeutung verlieren.<br />

Nichtsdestotrotz wird der Bedarf an Mobilitätsangeboten<br />

für Menschen, die unterwegs sind, nicht abnehmen. Wir<br />

wollen deshalb auch mit Partnern zusammenarbeiten und<br />

gemeinsam Angebote schaffen, die nachgefragt und von<br />

den Menschen gebraucht werden. Geschäftsbereiche wie<br />

Bistro und <strong>Shop</strong>, die wir in den vergangenen Jahren stark<br />

ausgebaut und modernisiert haben, werden eine wichtige<br />

Funktion haben und weiter an Bedeutung zunehmen.<br />

CS: Welchen Zeithorizont sehen Sie für Ihre Tankstellen, bei<br />

denen es nicht möglich ist, Ladestationen zu installieren?<br />

Guział: Alle zugänglichen Marktstudien zeigen, dass unsere<br />

Branche bis 2030 mit einem Absatzrückgang von bis zu<br />

30 Prozent rechnen muss. Vorausgesetzt, dass die Elektromobilität<br />

nach wie vor im Mittelpunkt des Wandels im<br />

Transportbereich stehen und entsprechend politisch und<br />

finanziell unterstützt wird. Ergänzt von anderen nachhaltigen<br />

Kraftstoffen, wie Wasserstoff, aber vielleicht auch<br />

E-Fuels. Dadurch wird sich auch die Anzahl der herkömmlichen<br />

Tankstellen reduzieren müssen.<br />

Einen Absatzrückgang von 30 Prozent bis 2030 für die<br />

Branche erwartet Piotr Guział, CDO Orlen Deutschland.<br />

CS: Wieviele Standorte werden dann erhalten bleiben?<br />

Guział: Jeder Standort muss natürlich einzeln und individuell<br />

geprüft werden und im Anschluss das bestmögliche<br />

Konzept für ihn gefunden werden. Das kostet zwar viele<br />

Ressourcen, aber nur durch eine individuelle Betrachtung<br />

kann ein Standort nachhaltig weiterentwickelt werden.<br />

Wir gehen davon aus, daß jede sechste unserer Tankstellen<br />

bis 2030 in einen reinen E-Mobilitätspark umgewandelt<br />

wird und die Standorte erhalten bleiben.<br />

CS: Beispielsweise Aral, Shell und auch Total Energies haben<br />

schon vor einiger Zeit begonnen, Ladekapazitäten für die<br />

E-Mobilität in Deutschland auf- und auszubauen. Warum<br />

startet Orlen Deutschland verzögert?<br />

Guział: Wir haben die ersten E-Ladepunkte in 2018 als Kooperationsgeschäft<br />

installiert, dann in 2019 vier eigene<br />

E-Ladesäulen errichtet und seitdem sehr viele und wertvolle<br />

Erfahrungen gesammelt. Unter anderem mit diesem<br />

Wissen wurden Konzepte entwickelt, die jetzt mit einem<br />

großen Investitionsvolumen in die Umsetzung kommen.<br />

Dabei wollen wir nicht nur unser bestehendes Netz elektrifizieren,<br />

sondern auch neue Ladeparks eröffnen.<br />

CS: Deutschland wurde von Ihnen bisher als Wachstumsmarkt<br />

für Ihr Unternehmen beschrieben. Ist das weiterhin<br />

der Fall? Liegt das Wachstum im Bereich der E-Mobilität?<br />

Guział: Das ist in der Tat so, sowohl wenn wir unsere steigenden<br />

Erträge der vergangenen fünf Jahre anschauen als<br />

auch die immer größere Anzahl an Tankstellen, die wir in<br />

Deutschland betreiben, aber auch neue Bereiche, die wir<br />

hier erschließen, wie beispielsweise die Elektromobilität.<br />

Deutschland ist ein sehr wichtiger Markt für die Orlen<br />

Gruppe und der Vorreiter in der EU beim Thema E-Mobilität<br />

und nachhaltigem Transport. Die Erfahrungen, die<br />

wir in Deutschland mit E-Mobilität machen, sind skalierbar<br />

und kommen allen in der Konzerngruppe zu Gute.<br />

CS: Wann rechnen Sie mit dem Start des ersten Orlen Charge<br />

Ladehubs in Deutschland?<br />

Guział: Wir befinden uns gerade in einem sehr intensiven<br />

Prüfprozess und suchen derzeit die Standorte mit den besten<br />

Voraussetzungen. Hinzu kommen Abstimmungen<br />

mit Netzbetreibern bezüglich Stromnetzanschlüssen, notwendige<br />

Genehmigungsverfahren, rechtliche Vorgaben,<br />

Flächenerschließungsmaßnahmen sowie Liefer- und Bauzeiten.<br />

Der gesamte Prozess ist sehr mühsam und zeitlich<br />

leider schwer planbar.<br />

CS: Gibt es schon Beispiele für Orlen Ladehubs in Polen oder<br />

auch in anderen Staaten?<br />

Guział: Erste Ladehubs entstehen gerade in Polen. Wir<br />

hoffen auch als Orlen Deutschland,hier zeitnah erste Projekte<br />

realisieren zu können. Wir wollen, im Bereich E-Mobilität<br />

eine Vorreiterrolle für den Konzern übernehmen.<br />

CS: Wird bei den unter Orlen Charge geplanten Stationen<br />

auch die Marke Star eine Rolle spielen?<br />

Guział: Unter der Marke Orlen Charge werden alle Produkte<br />

und Services angeboten, die in Verbindung mit<br />

Elektromobilität stehen. Daneben wird die Marke Star<br />

weiterhin als klassische Tankstelle mit <strong>Shop</strong>- und Bistrobereich<br />

erhalten bleiben.<br />

CS: Können Sie schon etwas über erste Partner sagen, mit<br />

denen Sie die Ladehubs aufbauen und betreiben werden?<br />

Guział: Wir sind schon seit einiger Zeit in guten Gesprächen<br />

mit unterschiedlichen Partnern und prüfen Standorte<br />

und gemeinsame Businessmodelle. Es ist aber noch zu<br />

früh, weitere Details bekannt zu geben.<br />

Fotos: Orlen Deutschland, Valora Food Service Deutschland, Warsteiner


28. Jahrgang, Ausgabe <strong>08</strong>_<strong>2022</strong> Handel | 05<br />

Fotos: Oda<br />

AMBITIONIERTE ZIELE<br />

E-Food-Anbieter bekommen in Deutschland<br />

einen neuen Wettbewerber: Oda. Bereits 2013 in<br />

Finnland gegründet, will sich der Lieferservice ab<br />

Januar von Berlin aus in Deutschland als Lebensmittel-Lieferant<br />

etablieren. Text Hans Jürgen Krone<br />

Bei den eigenen<br />

Ankündigungen,<br />

wie man agiert und was man<br />

plant, war das finnische E-Food-Unternehmen<br />

Oda bisher keineswegs<br />

zimperlich. Die Rede war vom<br />

effektivsten Retail-System der Welt<br />

und dass man „online das Preisangebot<br />

eines Hartdiscounters mit der Auswahl<br />

eines Hypermarkets“ bieten wolle,<br />

wie Oda-Co-Gründer Karl Munthe<br />

Kaas bereits im vergangenen Jahr in<br />

einem Gespräch mit dem „Manager<br />

Magazin“ versprochen hatte. Das alles<br />

sollte in der zweiten Jahreshälfte <strong>2022</strong><br />

beginnen und wurde bisher nichts.<br />

Jetzt wurde für Januar 2023 der<br />

Beginn des Testbetriebs in Berlin angekündigt.<br />

Gespannt war man in der<br />

Branche, ob das Unternehmen, das<br />

selbst das Thema Discount benannt<br />

hatte, auch einen Discounter als Partner<br />

würde gewinnen können. Aber<br />

auch das war nicht der Fall. Bereits im<br />

Mai <strong>2022</strong> wurde stattdessen eine Handelspartnerschaft<br />

mit der Bünting Un-<br />

ternehmensgruppe aus Leer in Ostfriesland<br />

verkündet.<br />

Als Grundlage des geplanten Erfolges<br />

wird bei Oda vor allem effiziente<br />

Logistik genannt. Um Lebensmittelbestellungen<br />

maximal effizient abwickeln<br />

und Produkte in optimaler Frische<br />

an Kunden liefern zu können, soll<br />

das rund 15.400 Quadratmeter große<br />

Logistikzentrum in Ragow-Mittenwalde<br />

bis Januar mit modernster<br />

Lager- und Kommissioniertechnik<br />

ausgestattet und für die Steuerung<br />

über Odas unternehmenseigene<br />

Logistik-Plattform eingerichtet sein.<br />

Integrative Plattform<br />

Odas Logistik-Plattform integriere<br />

sämtliche Schritte in der Lieferkette für<br />

Lebensmittel – von der Beschaffung bis<br />

hin zur Lieferung – und optimiere sie<br />

durch den gezielten Einsatz von Automatisierung<br />

und Machine Learning,<br />

sagt das Unternehmen. Unter anderem<br />

nutzt man dafür selbst entwickelte<br />

Algorithmen, um Produkte entlang<br />

der Kommissionierstationen zu verteilen<br />

und somit den Warenfluss zu<br />

beschleunigen. Palettier-Roboter unterstützen<br />

beim Warenein- und -ausgang<br />

und ein unternehmenseigener<br />

Routenplaner berechne Lieferstrecken<br />

für die Auslieferung von Bestellungen,<br />

beschreibt Oda sein geplantes Vorgehen<br />

im Süden der Hauptstadt. Am Anfang<br />

der Aktivitäten wird dann laut<br />

Das neue<br />

Oda-Logistikzentrum<br />

in<br />

Ragow-Mittenwalde<br />

soll<br />

bis zum Januar<br />

2023 arbeitsfähig<br />

sein.<br />

Bieten will Oda einen Wocheneinkauf mit einem Supermarkt-<br />

Sortiment von anfänglich mehr als 9.000 Produkten, einschließlich<br />

Getränkekisten, regionalen Produkten und Bio.<br />

Oda aber eine Testphase „mit ersten<br />

Nutzern in einzelnen Berliner Bezirken“<br />

stehen. Mit den Erfahrungen<br />

dabei wolle man System und Service<br />

auf Herz und Nieren prüfen und das<br />

Kundenerlebnis weiter verbessern.<br />

Nach erfolgter Testphase, so offenbar<br />

der Plan, soll dann der Online-Supermarkt<br />

allerdings in einem Zug in ganz<br />

Berlin freigeschaltet werden.<br />

Getir mit Lieferando<br />

Die Lieferdienst-Plattform Just Eat<br />

Takeaway - in Deutschland unter<br />

der Marke Lieferando vertreten –<br />

kooperiert mit dem türkischen<br />

Lebensmittel-Zusteller Getir: „Im<br />

Rahmen der Partnerschaft wird das<br />

gesamte Produktportfolio von<br />

Getir auf Lieferandos Marktplatz<br />

verfügbar sein“, teilte Lieferando<br />

mit. Ausgeliefert würden die<br />

Bestellungen dann aus Getir-<br />

Warenhäusern von deren Fahrern.<br />

Gelistet würden auf der Lieferando-<br />

Plattform künftig rund<br />

2.000 Produkte von Getir aus<br />

sämtlichen Standorten des Unternehmens<br />

in Deutschland. Mit<br />

der Kooperation erweitert Lieferando<br />

sein Angebot in Richtung<br />

des Quick-Commerce. Dieses<br />

Geschäft gilt als sehr kostenintensiv.<br />

Das in Istanbul gegründete<br />

Unternehmen Getir muss sich<br />

immer wieder neu finanzieren.<br />

Blick auf die Biofach<br />

Im Rahmen der nächsten Ausgabe<br />

der Branchenmesse Biofach, Weltleitmesse<br />

für Bio-Lebensmittel, die<br />

vom 14. bis 17. Februar 2023 in<br />

Nürnberg stattfindet, setzt der<br />

Biofach-Kongress den Schwerpunkt:<br />

„Bio, Ernährungssouveränität,<br />

wahre Preise.” In den thematischen<br />

Fokus sollen dann zwei<br />

zentrale Fragen rücken, die auch<br />

für den Handel von entscheidender<br />

Bedeutung sind: Welchen Beitrag<br />

leistet Bio für die Ernährungssicherheit<br />

und -souveränität und wie<br />

ebnen „wahre Preise“, also die<br />

Einbeziehung der ökologischen<br />

Folgekosten, den Weg, um die<br />

notwendige Transformation der<br />

Ernährungs- und Lebensmittelwirtschaft<br />

umzusetzen?<br />

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06 | Handel<br />

28. Jahrgang, Ausgabe <strong>08</strong>_<strong>2022</strong><br />

MCS: 25 JAHRE<br />

IM MARKT AKTIV<br />

Seit einem Vierteljahrhundert ist die MCS<br />

als Großhandelsverbund im deutschen<br />

<strong>Convenience</strong> Markt unterwegs und geht dabei<br />

ihren ganz eigenen Weg. <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong><br />

sprach mit Geschäftsführer Torsten Eichinger<br />

über Erfahrungen und Aussichten. Interview Hans Jürgen Krone<br />

CS: Herr Eichinger, die MCS konnte<br />

<strong>2022</strong> ihr 25-jähriges Jubiläum<br />

feiern. Wie war das Jubiläumsjahr<br />

für Ihr Unternehmen?<br />

Torsten Eichinger: Eigentlich war es – mit wenigen<br />

Ausnahmen – ein Jahr wie viele andere.<br />

Diese Ausnahmen haben es allerdings in sich<br />

– aber dazu kommen wir bestimmt später<br />

noch. Wir haben für unsere Kunden viele<br />

Wettbewerbe und Preisausschreiben veranstaltet.<br />

Das ganze Jahr über haben wir Sonderangebote<br />

initiiert, damit unsere Kunden entsprechend<br />

partizipieren konnten. Auch in der<br />

Kommunikation mit unseren Kunden haben<br />

wir uns einiges einfallen lassen, um ihnen<br />

auch unsere Mitglieds-Großhandlungen<br />

nochmals näherzubringen und vielfach einen<br />

Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen. Es<br />

ging immer wieder darum, zu zeigen, wer die<br />

MCS ist und was hinter dem Verbund steckt.<br />

CS: Aktuell sind die Lieferfähigkeit<br />

und die Preise von besonderer<br />

Relevanz. Wie stellt sich die Situation<br />

aus Sicht der MCS dar?<br />

Eichinger: Und da kommen auch schon die<br />

eben angesprochenen Ausnahmen in diesem<br />

Jahr. Bei beiden Themen sind wir von der Industrie<br />

abhängig. Beim Thema Lieferfähigkeit<br />

waren wir abhängig von der Performance unserer<br />

Lieferanten, aber wir hatten tatsächlich<br />

sogar an der ein oder anderen Stelle in den vergangenen<br />

Monaten Ware, als andere keine<br />

hatten. Vielleicht liegt es daran, dass wir nicht<br />

immer einen LKW sortenreiner Artikel ziehen,<br />

manchmal reichen uns auch einige Paletten,<br />

dann erhalten wir vielleicht eher unsere<br />

Lieferung als andere. Natürlich ist der gesamte<br />

Markt von den Rohstoffen abhängig und das<br />

hat der jeweilige Lieferant dann meist nur bedingt<br />

bis gar nicht zu verantworten. Und so ist<br />

die Situation unerfreulich und bedeutet am<br />

Ende auch Umsatzausfälle über die gesamte<br />

Regionalität bedeutet für die MCS nicht nur regionale Sortimente, sondern auch die<br />

regionale Nähe. Es gehe nicht nur um Logistik, sondern auch um regionale Netzwerke.<br />

Wertschöpfungskette, denn die Produkte<br />

sind nur in gewissem Maße substituierbar.<br />

Beim Thema Preise wissen wir, dass der ein<br />

oder andere Hersteller die Situation nutzt, um<br />

diese nach oben zu ziehen. Das ist eine sehr<br />

unbefriedigende Entwicklung, der wir mit<br />

entsprechenden Verhandlungen begegnen.<br />

CS: Können die <strong>Shop</strong>-Betreiber<br />

überhaupt Preiserhöhungen im<br />

Sortiment mitgehen?<br />

Eichinger: Ja und nein. Natürlich sehe ich die<br />

Gefahr, dass sich der <strong>Convenience</strong>-Markt mit<br />

höheren Preisen ein Stück weit herauskalkuliert.<br />

Ich sehe aber auch die Problematik, dass<br />

unsere Kunden vergessen, Preiserhöhungen<br />

weiterzugeben. Gerade mit Blick auf aktuelle<br />

Kostenentwicklungen ist es aus unserer Sicht<br />

beängstigend, wie viele unserer <strong>Shop</strong>-Betreiber<br />

dies derzeit nicht tun. Es kann ja nicht<br />

sein, dass die Preiserhöhungen der Markenartikelindustrie<br />

bei den <strong>Shop</strong>-Betreibern hängen<br />

bleiben. Bei den Mineralölgesellschaften<br />

wird die Kalkulation teilweise durch die Kassensysteme<br />

unterstützt, aber bei den Kiosken<br />

und selbstständigen Einzelhändlern sieht das<br />

ganz anders aus. Bei allen Kundengruppen<br />

weist daher unser Außendienst momentan<br />

auch explizit auf die Kalkulation hin.<br />

CS: In Zusammenschlüssen wie der<br />

MCS ist es immer eine besondere<br />

Herausforderung, die Gemeinsamkeiten<br />

auch wirklich zu leben. Wie<br />

ist das bei Ihnen?<br />

Eichinger: Das ist natürlich ein Prozess. Ich<br />

weiß noch, dass mein Vorgänger Bernhard<br />

Delakowitz von der ersten Süßwarenmesse<br />

nach der Gründung der MCS zurückkam und<br />

beklagte, einige Gesprächspartner hätten ihm<br />

gesagt, dass es so einen heterogenen ‚Haufen‘<br />

wohl nicht lange geben werde. Das war für<br />

uns eigentlich immer eher Ansporn und kein<br />

„So schlecht haben wir<br />

es mit unserer Struktur<br />

nicht getroffen.“<br />

Torsten Eichinger<br />

Geschäftsführer MCS<br />

Grund, die Flinte ins Korn zu werfen. Und das<br />

war gut so, denn meiner Meinung nach haben<br />

wir es gerade durch unsere Struktur geschafft,<br />

im Markt zu bestehen. Was uns am Anfang als<br />

Nachteil ausgelegt wurde – die klassische Verbundgruppenstruktur<br />

– ist heute ein Grund,<br />

warum es uns noch gibt. Sie erinnern sich<br />

sicher noch daran, dass es früher die TIH und<br />

Alli gab – beides klassische Konzerne. Beide<br />

sind damals zur gleichen Zeit angetreten, den<br />

<strong>Convenience</strong>-Markt zu bearbeiten und existieren<br />

schon lange nicht mehr. Die Spar CSK<br />

wurde später von der Edeka geschluckt. Die<br />

Kollegen der Sügro sind parallel zu unserer<br />

Gründung von Lekkerland übernommen<br />

worden, das nun in der Rewe aufgegangen ist.<br />

Deshalb sage ich: So schlecht haben wir es mit<br />

unserer Struktur nicht getroffen.<br />

Die MCS setzt in ihrem Geschäftsmodell weiterhin auf einen Außendienst, der die<br />

<strong>Shop</strong>-Betreiber persönlich kennt und die Kunden vor Ort unterstützt.<br />

CS: War und ist Ihre Struktur ein<br />

wichtiges Argument für Kunden,<br />

die einen Großhandelspartner auf<br />

Augenhöhe vorziehen?<br />

Eichinger: Ja, darum geht es oft. Unser Ansinnen<br />

war nie, die Tankstellen einer A-Gesellschaft<br />

zu bedienen, weil wir schlicht wussten,<br />

dass das für uns gar nicht machbar ist. Realistisch<br />

gesehen, bedeuten die Anforderungen,<br />

die eine A-Gesellschaft an einen Lieferanten<br />

im <strong>Shop</strong>-Bereich hat, auch entsprechende<br />

Investitionen. Dabei scheitert es weniger an<br />

der Möglichkeit, solche Investitionen zu tätigen,<br />

etwa die Zahl der Mitarbeitenden zu erhöhen,<br />

Lagerkapazitäten auszuweiten, Prozesse<br />

auszurichten. Aber was passiert, wenn<br />

der Vertrag nach vier Jahren ausläuft und die<br />

Gesellschaft wieder zum Vorlieferanten zurückkehrt?<br />

Das war immer die Kernfrage, die<br />

wir uns gestellt haben. Am Ende des Tages<br />

hätte man bei solchen Verträgen wahrscheinlich<br />

sogar zu Lasten der Bestandskunden agieren<br />

müssen. Deshalb waren wir uns schon zu<br />

einem sehr frühen Zeitpunkt im Verbund einig,<br />

dass es für uns keine Option ist, alles auf<br />

einen solchen A-Gesellschaftskunden zu<br />

fokussieren und die anderen, mittelständischen<br />

Kunden zu vernachlässigen.<br />

CS: Es wäre also ein ziemlich großes<br />

Risiko für Mittelständler?<br />

Eichinger: Ja, das wäre ein Risiko, dass von<br />

Mittelständlern nicht getragen werden sollte.<br />

Konzerne sind da anders aufgestellt. Dort gibt<br />

es strategische Entscheidungen und auch Millionen-Spielgeld.<br />

Nach unserer Meinung gehört<br />

zu der Arbeit auf Augenhöhe mit den<br />

Kunden die Fähigkeit, die eigenen Grenzen zu<br />

erkennen und einzuhalten. Dafür können wir<br />

das, was wir machen, ziemlich gut. Wenn<br />

man sich dagegen nur auf die Großkunden<br />

fokussiert, ist es sehr schwer, den Mittelstand<br />

genauso gut zu bearbeiten. Es geht also immer<br />

um den Fokus der eigenen Tätigkeit.<br />

CS: Der eigene Außendienst spielt<br />

für sie eine wichtige Rolle. Können<br />

Sie sich den noch leisten?<br />

Eichinger: Ich drehe die Frage um: Kann man<br />

es sich leisten, nur noch mit MDE- und EDI-<br />

Schnittstelle beziehungsweise über ein Callcenter<br />

zu agieren? Unsere Antwort lautet klar:<br />

nein! Wenn ich alles nur noch über diese<br />

Techniken plus Fax und Internet-<strong>Shop</strong> – was<br />

wir alles auch haben – abwickele, dann habe<br />

ich keine Kundenbindung mehr. Die Stimme<br />

im Callcenter, irgendwo in der Republik, wird<br />

es nie schaffen, die gleiche Kundenbindung zu<br />

erzeugen, wie das einem Kollegen möglich<br />

ist, der seit zehn Jahren oder länger eine Station<br />

betreut. Der kommt rein, sieht wo Optimierungsbedarf<br />

ist, und kann entsprechende<br />

Tipps geben. Wir setzen weiterhin darauf,<br />

den Außendienst in die <strong>Shop</strong>s zu schicken.<br />

Das ist unsere Art des Geschäftsmodells. Wir<br />

haben uns dazu entschieden und glauben,<br />

dass es langfristig der richtige Weg ist. Wir<br />

sind der Ansicht, dass wir so für mehr Umsatz<br />

beim Kunden sorgen können. Und wenn unsere<br />

Kunden mehr Umsatz machen, machen<br />

wir das auch. Ein Beispiel sind E-Shishas. Hier<br />

kann der Verkaufsberater gleich bei der richtigen<br />

Platzierung unterstützen. Das gelingt<br />

nicht mit einem Call-Center-Agent.<br />

Fotos: MCS


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<strong>08</strong> | Meinungen<br />

28. Jahrgang, Ausgabe 8_<strong>2022</strong><br />

KONZERNE BESTIMMEN DEN TAKT<br />

Beim Thema <strong>Convenience</strong>, nicht nur an<br />

Bahnhöfen und Flughäfen, aber jetzt<br />

ebenfalls dort, geben auch in Deutschland<br />

fast nur noch große Konzerne den Takt vor.<br />

Die Übernahmen von Marché durch Lagardére ist<br />

dabei nur ein weiterer Schritt nach der Übernahme<br />

von Valora durch den mexikanischen Konzern<br />

Femsa sowie der Übernahme von Casualfood<br />

durch die Schweizer Orior-Gruppe. Ob bei<br />

diesen Entscheidungen auch die Gastro-Lage<br />

während oder nach Corona eine Rolle gespielt<br />

hat, kann man nur spekulieren, ist aber aus meiner<br />

Sicht wahrscheinlich. Im Konzert der Großen,<br />

die hier zu Lande aktiv sind, kann noch die<br />

international tätige SSP mitspielen und wenige<br />

mehr. Einige hier aktive Unternehmen stehen<br />

eher in der zweiten Reihe, der Rest dahinter. Es<br />

liegt mir fern, in das bei solchen Entwicklungen<br />

übliche Wehklagen einzustimmen, dass die guten<br />

alten Zeiten vorbei sind und künftig alles nur<br />

noch nach „Schema F“ läuft. Die aktuelle Entwicklung<br />

zeigt aber sehr deutlich, dass nur Unternehmen,<br />

die sich im Arbeitsmarkt behaupten<br />

können und mit einer Marktmacht ausgestattet<br />

sind, die wahrnehmbar ist, von Lieferanten und<br />

Partnern wirklich ernst genommen werden. Viele<br />

von ihnen verhandeln auch nur noch international<br />

und brauchen dafür Gegenüber auf Augenhöhe,<br />

die sie mit diesen Gastro- und Retail-Konzernen<br />

haben. Für die Mittelständler und<br />

Einzelunternehmen in diesem Geschäft wird die<br />

Lage zwar nicht leichter, aber sie haben dennoch<br />

weiterhin Chancen. Denn die Center-Verantwortlichen<br />

von Bahnhöfen und Flughäfen wollen<br />

auch nicht, dass ihre Angebote im Marken-<br />

Gleichklang untergehen. Sie wollen regionale Besonderheiten<br />

und spannende Angebote, die Reisende<br />

und Nichtreisende in die Verkehrsstationen<br />

bringen. Diese können von Mittelständlern<br />

kommen. Zumindest werden aber auch die Konzerne<br />

gezwungen, regional innovativ zu bleiben<br />

und in die Weiterentwicklung des <strong>Convenience</strong>-<br />

Geschäfts zu investieren, bei dem auch für diese<br />

Konzerne das Tankstellen- und Ladengeschäft als<br />

Basis auch nicht allzu weit entfernt ist. Auch dort<br />

treffen dann vor allem Konzerne auf Konzerne.<br />

Hans Jürgen Krone<br />

Chefredakteur <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong><br />

ENTSCHLOSSEN IN DIE ZUKUNFT<br />

Die Zukunft der Tankstellen in Deutschland<br />

ist ungewiss. Darauf weisen einschlägige<br />

Untersuchungen derzeit hin:<br />

Die Tankstellenbranche werde bis zum Jahr 2030<br />

einen Umsatzrückgang von bis zu 30 Prozent verkraften<br />

müssen, so die Aussagen. Ursache dafür<br />

wird zweifellos vor allem die Elektromobilität<br />

sein. Davon geht auch Piotr Guział aus, seit kurzem<br />

Deutschland-Chef von Orlen. Das bestätigt<br />

er noch einmal im Interview mit dieser Zeitung<br />

(Seite 4). Und dennoch: Trotz dieser problematischen<br />

Prognose sieht die deutsche Tochtergesellschaft<br />

des polnischen Mineralölkonzerns PKN<br />

Orlen ihren Markt hier zu Lande weiterhin auf<br />

Wachstumskurs. Das gilt auch für den Tankstellenmarkt<br />

inklusive des <strong>Shop</strong>-Geschäfts. Dieses<br />

Bekenntnis, das Guział erneut gegenüber <strong>Convenience</strong><br />

<strong>Shop</strong> wiederholt, ist zurzeit in der Branche<br />

selten geworden und hat allein schon deshalb<br />

Beachtung verdient.<br />

Vor allem die A-Gesellschaften, die in der<br />

Bundesrepublik mit eigenem Tankstellennetz<br />

breit aufgestellt sind, halten sich wohl besonders<br />

wegen der anstehenden Energiewende mit Zukunftsplänen<br />

und darüber hinaus mit Investitionen<br />

für ihre Stationen und Stores auffällig zurück.<br />

Nicht so das Unternehmen mit polnischen Wurzeln,<br />

das seine Standorte nicht nur mit Geld, sondern<br />

auch mit Ideen und Kreativität weiterentwickelt<br />

und deren Anzahl künftig kontinuierlich<br />

erhöhen möchte. Denn Orlen ist in Deutschland<br />

auf dem Weg zu einer A-Gesellschaft. Die Umflaggung<br />

von immer mehr Stationen auf die<br />

Stamm-Marke und die aktuellen Pläne für den<br />

mittelfristigen Aufbau von Elektro-Lade-Infrastruktur<br />

unter eben dieser Dachmarke Orlen unterstreichen<br />

dieses Ziel.<br />

Das ist in diesen Zeiten mutig. Die deutsche<br />

Tochter des polnischen Mineralölkonzerns wird<br />

also in den kommenden Jahren wohl verstärkt in<br />

einen Verdrängungswettbewerb hier zu Lande<br />

einsteigen. Denn ihr Ziel ist es offenbar, auch am<br />

Ende des laufenden Jahrzehnts noch zu den<br />

Gewinnern im deutschen Tankstellenmarkt zu<br />

gehören, mit einem attraktiven Geschäft sowohl<br />

rund um klassische Kraftstoffe und Elektromobilität<br />

als auch im <strong>Convenience</strong>-Kanal.<br />

Martin Heiermann<br />

Redakteur <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong><br />

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28. Jahrgang, Ausgabe <strong>08</strong>_<strong>2022</strong><br />

AKTUELLE HANDELSTHEMEN<br />

8<br />

<strong>2022</strong><br />

09<br />

Fotos: Hans Jürgen Krone<br />

Total mit Elektro-Tochter<br />

Um das Angebot des Unternehmens<br />

im Bereich Elektromobilität<br />

weiter auszubauen, hat Total Energies<br />

seine diesbezüglichen Aktivitäten<br />

in Deutschland in einer eigenen<br />

Tochtergesellschaft gebündelt:<br />

Total Energies Charging Solutions<br />

Deutschland. Mit deren Gründung<br />

verfolgt Total Energies nach eigenen<br />

Angaben das Ziel, die Umsetzung<br />

seiner Ambition der Klimaneutralität<br />

zu erreichen, gemeinsam mit<br />

der Tochtergesellschaft bis 2050.<br />

Man wolle so den Übergang zu einer<br />

CO2-freien Mobilität begleiten.<br />

Elektromobilität sei ein wesentliches<br />

Element der Energiewende<br />

und ein weiterer, wichtiger Schritt<br />

auf dem Weg zu einer emissionsarmen<br />

und nachhaltigen Mobilität,<br />

sagt das Unternehmen weiter.<br />

Geleitet wird die neue Gesellschaft<br />

von Jan Petersen, bis dato Direktor<br />

Mobilität und Neue Energien bei<br />

Total Energies. Petersen werde<br />

gemeinsam mit dem gesamten<br />

Team des bisherigen Bereichs den<br />

Ausbau der Elektromobilität in<br />

Deutschland vorantreiben. Das<br />

Angebot umfasst den Betrieb von<br />

Ladepunkten und integrierten Ladelösungen<br />

im öffentlichen und im<br />

nicht-öffentlichen Bereich.<br />

Neues Back Werk<br />

Valora hat in der Essener Innenstadt<br />

das erste Back Werk nach neuem<br />

Konzept eröffnet. Der überarbeitete<br />

<strong>Shop</strong> soll als Vorbild für die künftige<br />

Ausrichtung des Food-Service-Formats<br />

dienen. Weitere Standorte,<br />

beispielsweise in Hannover, sollen<br />

2023 folgen. Die Marke bewege<br />

sich noch stärker aus dem früheren<br />

Discount-Segment heraus und<br />

fokussiere sich auf eigene Rezepturen<br />

mit mehr Geschmackserlebnis<br />

und hoher Qualität, sagt Valora. Im<br />

neuen Back Werk werden alle<br />

heißen Snacks im Grill auf Temperatur<br />

gebracht. Pinsa-Varianten und<br />

belegte Focaccia sind nun bei Back<br />

Werk erstmals erhältlich.<br />

Digitaler Lieferschein<br />

Allein für den Lebensmittel-Einzelhandel<br />

in Deutschland werden mindestens<br />

20 Millionen Papier-Lieferscheine<br />

pro Jahr verwendet. Das soll<br />

sich ändern: Nach erfolgreichem<br />

Praxistest haben die Bundesvereinigung<br />

Logistik, BVL, und GS1 Germany<br />

zusammen mit T-Systems<br />

sowie mit zahlreichen Unternehmen<br />

aus Industrie, Handel und Logistikdienstleistung,<br />

in diesem Jahr die<br />

technische Lösung für den Praxiseinsatz<br />

des digitalen Lieferscheins<br />

fertig gestellt. Den Startschuss für<br />

den Livebetrieb von „Cloud4Log“<br />

gaben die BVL und GS1 Germany<br />

vor einigen Wochen auf dem Deutschen<br />

Logistik-Kongress in Berlin.<br />

Jack Link‘s in der Lausitz<br />

Jack Link‘s hat mit dem Bau einer<br />

Bifi-Fabrik in der Lausitz begonnen.<br />

2024 sollen dort die ersten Mini-<br />

Salamis hergestellt werden und<br />

etwa 100 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter im Werk arbeiten, wie<br />

das Unternehmen kürzlich mitteilte.<br />

Das Unternehmen will das Bifi-Geschäft<br />

ausbauen und nach eigenen<br />

Angaben etwa 50 Millionen Euro in<br />

die Produktionsstätte in Brandenburg<br />

investieren. Der Hersteller<br />

schließt eine weitere Ausweitung<br />

der Produktion in Guben nicht aus.<br />

TTM MACHT JETZT<br />

MEHRWEG MIT VYTAL<br />

Die bekannte TTM Tankstelle in der Stadt Rheda-<br />

Wiedenbrück setzt bei Mehrweg auf den Anbieter<br />

Vytal und hofft bei der Verbreitung des Service auch<br />

auf die Unterstützung der Stadt. Text Hans Jürgen Krone<br />

Die TTM-Tankstelle im westfälischen<br />

Rheda-Wiedenbrück in der<br />

Herzebrocker Straße war schon seit ihrem Start ein Vorreiter<br />

im <strong>Convenience</strong>-Geschäft, in ihrer Region ohnehin,<br />

aber auch national. Die Station bekam von CS bereits<br />

20<strong>08</strong> die Auszeichnung „<strong>Shop</strong> des Jahres“ verliehen. Der<br />

C-Store hat sich seine Attraktivität und Impulsstärke auf<br />

großer Fläche über die Jahre erhalten und offensichtlich<br />

weiter gepflegt. An der Kreuzung gegenüber wartet für<br />

die Fahrzeugpflege ein Premium Center auf die Kunden,<br />

der ganze Stolz von Senior-Chef Theodor Meiwes.<br />

Vorreiter ist man bei Tank-Technik-Handel Meiwes<br />

jetzt erneut, und zwar beim Test des Mehrwegsystems<br />

Vytal. Aus Sicht von Christina Meiwes, eine der drei Geschäftsführerinnen<br />

des Unternehmens, macht es Sinn,<br />

das System für die Bürger an Tankstellen lokal aufzustellen<br />

und die Aktivitäten zu bündeln. Unterstützt wird diese<br />

Aktion von Stationsleiter Sven Dammann sowie dem<br />

Wirtschaftsförderer der Stadt Rheda-Wiedenbrück,<br />

Sebastian Czoske. Die Anregung dazu erfolgte durch<br />

Dagmar C. Flügge, langjährige Akteurin im deutschen<br />

Tankstellen- und <strong>Convenience</strong>-Geschäft, die jetzt mit<br />

dem Unternehmen Klaverveer für Vytal neben der Region<br />

Ostfriesland auch den <strong>Convenience</strong>-Markt betreut.<br />

Keine versteckten Kosten<br />

Aus der Sicht von Meiwes ist Vytal das System der Wahl,<br />

weil damit keine aufwändigen Organisationsmaßnahmen<br />

oder gar versteckte Kosten verbunden seien. Vytal<br />

betreibt eine pfandfreie Mehrwegplattform für To-go-<br />

Konsum und E-Food. <strong>Shop</strong>-Betreiber leihen Behälter<br />

durch das Scannen mit der Vytal Partner App an ihre Gäste<br />

aus. Pro Nutzung zahlen sie ab 10 Cent, während für<br />

die Konsumenten und Konsumentinnen die Ausleihe<br />

per Vytal App bei Rückgabe innerhalb von 14 Tagen kostenlos<br />

ist. Die Rückgabe-Frist kann dann noch zweimal<br />

für jeweils einen Euro verlängert werden, bis der Kunde<br />

endgültig dafür zahlen muss. Das sollte jedoch möglichst<br />

nicht passieren, meint Christina Meiwes, die den Test<br />

auch auf der Grundlage ihres Engagements für die Umwelt<br />

macht. „Ich finde es gut, dass es um die Sache geht,<br />

mit einem ganzheitlichen Ansatz“, sagt sie. Natürlich<br />

spielt es für die Unternehmerin eine Rolle, dass das eigene<br />

Risiko in diesem System nicht allzu hoch ist. „Bei diesem<br />

System geht niemand außer Vytal in Vorleistung.<br />

Wenn das nicht so wäre, hätte ich den Test wohl nicht<br />

gemacht“, sagt sie. Vytal liefert die Becher. Nur wenn ein<br />

Becher ausgeliehen wird, wird die Transaktionsgebühr<br />

fällig. Allerdings spart der Betreiber in diesem Fall ja auch<br />

die Ausgabe eines Einweg-Bechers an den <strong>Shop</strong>-Kunden.<br />

Die Teilnahme am System ist auch für Betreiber, so macht<br />

Dagmar C. Flügge die Information komplett, nicht ganz kostenlos,<br />

denn es wird pro Standort auch noch eine Einrichtungsgebühr<br />

zwischen 150 und 200 Euro fällig. Zudem<br />

muss ein Partner, der die Transaktionen auch von Mitarbeitern<br />

nicht auf dem eigenen Handy per Kundenapp erledigen<br />

lassen will, dafür ein Endgerät zur Verfügung haben. Ein solches<br />

kann er aber auch, wenn notwendig, bei Vytal leihen.<br />

Unterstützung der Stadt<br />

Um in Sachen Mehrweg erfolgreich zu sein, erhofft sich<br />

Meiwes die Unterstützung der Stadt, denn schließlich gebe<br />

es einen Erklärungsaufwand, den ein einzelnes Unternehmen<br />

nicht allein leisten könne. Das soll jetzt laut Wirtschaftsförderer<br />

Sebastian Czoske auch geschehen. Nachhaltigkeit<br />

sei für die Stadt ein wichtiges Thema. Man habe Vytal<br />

geprüft und auch aus Sicht der Stadt sei es ein gut umsetzbares<br />

System. Dabei sei es sinnvoll, so viele Annahmestellen<br />

wie möglich von einem System in der Stadt zu haben, damit<br />

dies für die Bürger auch funktioniere und am Ende ein nachhaltiger<br />

Effekt entstehe. Demnächst sollen alle in Frage<br />

kommenden Unternehmen in Rheda-Wiedenbrück<br />

entsprechend informiert und zum Dialog darüber eingeladen<br />

werden. Das Thema Mehrweg kommt ohnehin auf jede<br />

Stadt zu, denn die Ordnungsämter werden wohl ab Anfang<br />

Januar 2023 darüber wachen müssen.<br />

Christina Meiwes, mit Nachwuchs (m.),<br />

Dagmar C. Flügge und Stationsleiter<br />

Sven Dammann hoffen auf den Erfolg<br />

von Vytal an der TTM-Station und in<br />

Rheda-Wiedenbrück.<br />

Der <strong>Shop</strong> der Tankstelle bekam 20<strong>08</strong><br />

die Auszeichnung „<strong>Shop</strong>s des Jahres“.<br />

Impulsstark: In der TTM-Station gibt es viel<br />

zu sehen und zu kaufen.<br />

Smartphone-Nut-<br />

zung gehört beim<br />

Vytal-System dazu.<br />

Um<br />

aber niemanden<br />

ausschließen<br />

zu müssen, gibt es<br />

auch eine Karte, die<br />

der<br />

Kunde für zehn<br />

Euro erwerben kann<br />

und<br />

über die dann<br />

auch Mehrweg-<br />

Gefäße ausgeliehen<br />

werden können.


10 | Neue Produkte<br />

28. Jahrgang, Ausgabe <strong>08</strong>_<strong>2022</strong><br />

LEICHT UND<br />

IM TREND<br />

Fürs kommende Jahr<br />

12<br />

14<br />

11<br />

04<br />

05<br />

01<br />

07<br />

02<br />

13<br />

10<br />

06<br />

IMMER ÖFTER -<br />

PFLANZLICH UND<br />

SCHMACKHAFT<br />

Im Bistro soll es zunehmend Gesundes<br />

geben. Die Betreiber können mit neuen<br />

Produkten diesen Trend aufnehmen.<br />

01 05<br />

06<br />

02<br />

01. Beyond Meat<br />

Der Anbieter von pflanzlichem Fleisch bringt seine<br />

Tenders Chicken-Style auf den deutschen<br />

Markt. Sie sollen sich schnell und einfach zubereiten<br />

lassen und seien sowohl als Hauptgericht<br />

als auch als Snack einsetzbar. Die Zutaten sind<br />

pflanzlich, wie Ackerbohnen und Erbsenprotein.<br />

02. Tante Fanny<br />

Die neuen Tante Fanny Vollkorn Flammkuchenböden<br />

sollen den Einstieg in den Soft Health<br />

Trend ermöglichen. Die Vollkorn Flammkuchenböden<br />

sind schnell mit frischen Zutaten belegt, in<br />

sieben bis neun Minuten gebacken und sollen<br />

knusprig und kross schmecken.<br />

03. Goedeken<br />

Der Hummus von Goedeken ist vielfältig einsetzbar,<br />

vegan und cremig. Die traditionelle Kichererbsencreme<br />

peppt Sandwiches auf und ist<br />

ein Dip für Gemüsesticks oder Cracker. Der<br />

Hummus ist in einer 125 Gramm-Schale oder einer<br />

ein Kilogramm-PP-Schale abgepackt.<br />

04. Jacobs Douwe Egberts<br />

Ab sofort gibt es das Angebot Jacobs Kaffeegenuss<br />

auch für professionelle Disc-Maschinen. Jacobs<br />

Douwe Egberts Professional hat vier Blends aufgelegt.<br />

Es gibt sie in unterschiedlichen Intensitäten,<br />

jede mit einem eigenen Geschmacksprofil.<br />

Die neuen Discs sind auch mit den Professional-<br />

Maschinen von Nespresso kompatibel.<br />

03<br />

04<br />

05. Edna<br />

Einen süßen Tannenbaum aus lockerem Hefeteig<br />

bietet Edna als Nascherei für die Adventszeit an.<br />

Das Hefeteiggebäck besteht aus hundert Prozent<br />

natürlichen Zutaten und kann mit Glasuren und<br />

Streuseln verfeinert werden. Das Gebäck ist auch<br />

als entsprechender Weihnachtsengel erhältlich.<br />

06. Savenica<br />

Nach dem Erfolg von rein pflanzlichem Bresso<br />

baut der Hersteller sein veganes Angebot aus und<br />

führt ein komplettes pflanzliches Sortiment ein.<br />

Die neue Marke Hope bringt eine Range mit Aufstrich,<br />

Scheiben, Cremozza sowie einem geriebenen<br />

Produkt auf den Markt.<br />

Fotos: Hersteller


28. Jahrgang, Ausgabe <strong>08</strong>_<strong>2022</strong><br />

Neue Produkte| 11<br />

01. Plukon Food Group<br />

Im Sinne moderner Ernährungstrends präsentiert<br />

die Plukon Food Group eine neue Range von<br />

Salat-Bowls. Hauptbestandteil sind Salat- und<br />

Gemüsevariationen, die mit Trendzutaten kombiniert<br />

werden. Die Salatmahlzeiten aus dem<br />

Kühlregal sind entweder rein pflanzlich, oder laden<br />

mit Hähnchenfleisch, Thunfisch, Garnelen,<br />

Mozzarella oder Ziegenkäse zum sofortigen Verzehr<br />

ein. Ergänzt werden die Bowls durch Dressings<br />

und Toppings sowie gesunde Energiebeilagen<br />

wie Hummus, Quinoa, Reis und Pasta.<br />

02. Little Lunch<br />

Little Lunch hat eine pflanzenbasierte Version eines<br />

Suppen-Klassikers entwickelt: Die Sorte<br />

Hackvleisch-Lauch enthält neben den bekannt<br />

Bio-Zutaten, etwa Kartoffeln, Lauch und Karotten<br />

auch veganes Hack von Beyond Meat, eine<br />

pflanzliche Fleischalternative aus Erbsen- und<br />

Reisproteinen. Den Little Lunch-Eintopf gibt es<br />

ab Januar 2023 im 350 Gramm-Glas.<br />

03. Philip Morris<br />

Unter dem neuen Namen Iqos Originals Duo bietet<br />

der Hersteller die gleiche bewährte Heat Control-Technologie<br />

mit Keramikheizblatt als Tabakerhitzer<br />

an. Diese Technologie im klassischen<br />

zweiteiligen Format ist ab sofort in den beiden<br />

neuen Farben Silver und Slate, also Silber und<br />

Schiefergra, erhältlich. Als besonderer Design-<br />

Hingucker sind die Ein- und Ausschalttasten an<br />

Holder und Charger türkis eingefärbt.<br />

lade, Erdnusspaste und der Süße aus Datteln<br />

überzeugen. Damit enthalte der Newcomer<br />

40 Prozent weniger Zucker als seine Wettbewerber<br />

in der Snackabteilung.<br />

07. True Fruits<br />

Ab sofort gibt es von True Fruits einen Cini Minis<br />

Smoothie für das Kühlregal. Er soll genau wie die<br />

Milch von Cini Minis schmecken – und das ohne<br />

Milch, sondern mit Zutaten wie Hafer, Mandel,<br />

Vanille und Zimt. Dieser Smoothie in der 250-<br />

Milliliter-Flasche ist limitiert verfügbar.<br />

<strong>08</strong>. Gustavo Gusto<br />

Der Hersteller bringt unter dem Motto „Extra luftig“<br />

eine neue Produktreihe auf den Markt. Dabei<br />

handelt es sich um fünf Tiefkühlpizzen mit einem<br />

Durchmesser von rund 24,5 Zentimetern.<br />

Die neuen Sorten sollen sich durch einen<br />

luftigen Rand und einen dünnen Boden auszeichnen.<br />

Die Tiefkühlpizzen bieten die Zutat<br />

Lievieto Madre – ein traditioneller Sauerteig nach<br />

italienischer Art, der den Rand luftig machen soll.<br />

Es gibt die neue Range in den vegetarischen Sorten<br />

Tre Formaggi sowie Pizza Funghi. Außerdem<br />

wurde eine Pizza Speciale kreiert. Zum „Extra<br />

luftig“-Sortiment gehören auch eine Pizza Margherita<br />

und eine neue Pizza Salame.<br />

im Sechserpack erhältlich. Die neue Flasche besteht<br />

aus 100 Prozent recyceltem PET und verfügt<br />

zudem über ergonomische Griffmulden. Das<br />

neue Gebinde sei leichter zu transportieren und<br />

gut für den Außer-Haus-Konsum. Alle Fresh-<br />

Sorten sind kalorienarm und zuckerreduziert.<br />

13. Foodloose<br />

Die zwei neuen Bio-Nussriegel des Snack-Spezialist<br />

sind natürlich bio, vegan, gluten- und laktosefrei.<br />

Der Peanut Crush Nut & Choc Riegel mit einem<br />

süß-salzigen Geschmackserlebnis besteht<br />

aus Erdnüssen, Meersalz und Vanille, ergänzt<br />

durch dunkle Schokolade. Salty Cara schmeckt<br />

laut Anbieter salzig und karamellig. Er kombiniert<br />

Mandeln, Kokosblütenzucker und Meersalz.<br />

14. Harry<br />

Vegan soll es mit den neuen Harry Pancakes werden.<br />

Sie sind laut Hersteller locker, weich und<br />

feinporig und sollen darüber hinaus auch mit ihrer<br />

Süße überzeugen. Die Pancakes, die es in zwei<br />

Sorten gibt, sind laut Hersteller ohne Eier oder<br />

Milch zubereitet. Das entspreche dem aktuellen<br />

Wunsch vieler Verbraucher nach rein pflanzlichen<br />

Produkten. Der Newcomer in den Sorten<br />

hell oder dunkel, also mit und ohne Kakao, kann<br />

schnell im Toaster zubereitet werden und wird ab<br />

Januar erhältlich sein.<br />

Mehr Farbigkeit<br />

15. Lorenz<br />

Der Spezialist startet mit einem neuen Sortimentskonzept<br />

für seine Nuss & Frucht-Range in<br />

den Winter. Das auf drei Sorten verschlankte Sortiment<br />

fokussiert sich mit einer klaren Bildsprache<br />

auf den Inhalt. Auch sollen die Produkteigenschaften<br />

sowie das Genusserlebnis durch den Designrelaunch<br />

hervorgehoben werden. Die drei<br />

Sorten sind Nuss & Frucht gesalzen, mit Schoko-<br />

Espressobohnen und mit Joghurt Pops.<br />

16. Erdinger<br />

Ab sofort gibt es wieder Erdinger Schneeweiße.<br />

Das bernsteinfarbene Bier bietet Malzaromen, eine<br />

Spur von Süße sowie Noten von roten Beeren<br />

und Nüssen. Dazu prickelt die Kohlensäure auf<br />

der Zunge. Dies sei der Bayerischen Edelreifung<br />

zu verdanken. Schneeweiße gibt es in der 0,5 Liter-Flasche,<br />

im elfmal 0,5 Liter-Modulkasten sowie<br />

im zwanzigmal 0,5 Liter-Kasten.<br />

17. Lühders<br />

Er kommt von innen sowie von außen im rosaweißen<br />

Stil daher: Lühders Pfefferminz-Bruch<br />

hat ein neues Erscheinungsbild. Die rosa-weißen<br />

Stücke aus Fondant sind mit natürlichem Pfefferminz-Öl<br />

zubereitet und sollen Kindheitserinnerung<br />

wieder zum Vorschein bringen. Es gibt den<br />

Pfefferminz-Bruch in der 155-Gramm-Tüte.<br />

Süßgebäck-Hersteller Bahlsen hat seinem Keksriegel Pickup ein neues<br />

Design verpasst. Alle drei Geschmacksvarianten kommen farbiger daher.<br />

Fotos: Hersteller<br />

04. Dr. Karg‘s<br />

Zum dritten Mal kreiert Dr. Karg’s eine „Sorte des<br />

Jahres“, diesmal inspiriert an der Länderküche<br />

Mexikos. Die neue vegetarische Knäckebrot-Sorte<br />

Fiesta Taco Style besteht aus Teig mit Weizenvollkorn-<br />

und Maismehl und wird im Taco-Style<br />

durch Gewürze verfeinert sowie mit Käse überbacken<br />

und mit Chili Flocken dekoriert. Die Neuheit<br />

präsentiert sich mit farbigem Etikett in einer<br />

Verpackung mit Wiederverschlussfunktion.<br />

05. BIC<br />

Bei den neuen saisonalen Feuerzeugdesigns von<br />

BIC dreht sich alles um den Sound wilder Zeiten.<br />

Bis Mitte 2023 soll die Sammler-Edition Retro<br />

Musik Umsatz in die Kassen von Tankstellen,<br />

Kiosken und anderen <strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong>s bringen.<br />

Bis Ende August 2023 werde die Edition in<br />

die Welt der Schallplatten, Kassetten, Radios &<br />

Co. entführen und Spontankäufe ankurbeln.<br />

06. Hej Oat<br />

Schokoladig, saftig, bio sowie vegan: So präsentiert<br />

sich der neuen Riegel der Hej Oat Familie.<br />

Der schwarze Riegel soll ab sofort verfügbar sein.<br />

Die Hamburger Foodbrand verpackt ihn einmal<br />

anders – ganz in schwarz. Die limitierte Black<br />

Edition will mit zwölf Prozent dunkler Schoko-<br />

09. Heinz<br />

Seine erste Mayonnaise mit schwarzem Knoblauch<br />

hat der Hersteller jetzt enthüllt: Heinz<br />

Black Garlic Mayo kombiniert vegane Mayo mit<br />

dem würzigen und leicht süßen Geschmack von<br />

schwarzem Knoblauch. Der neue Geschmack ist<br />

in drei limitierten Sammlerdesigns erhältlich.<br />

10. Nestlé Wagner<br />

Nestlé Wagner startete in diesem Herbst mit dem<br />

Relaunch seines Markenauftritts. Am prägnantesten<br />

sei die Gestaltung der Faltschachteln, die<br />

Nestlé Wagner bereits seit Oktober in den Handel<br />

liefert. Die Dachmarke Original Wagner soll<br />

mit dem neuen Design und typischer Pizzaschaufel<br />

stärker in den Mittelpunkt gerückt und<br />

die Verpackung klarer und zeitgemäßer präsentiert<br />

werden. Das größte Potenzial der Range liege<br />

bei der jüngeren Zielgruppe, der Generation Z.<br />

11. Hamburg Blue<br />

Mit Zutaten aus der Ukraine hat die Spirituosenmanufaktur<br />

Hamburg Blue einen Vodka entwickelt,<br />

der Genuss auf Premiumniveau bieten soll.<br />

Die sechsfache Destillation und mineralhaltiges<br />

Wasser aus den Karpaten sollen diesen Genuss<br />

möglich machen. Der Alkoholgehalt beträgt 40<br />

Prozent. Erhältlich ist Hamburg Blue in der 0,5<br />

Liter Little Blue Flasche.<br />

12. Lichtenauer<br />

Die Marke Lichtenauer führt in ihrer Fresh-Linie<br />

erstmals ein Kleingebinde ein: Die beiden beliebtesten<br />

der insgesamt 14 Sorten Fresh & Fruity<br />

Himbeere und Pfirsich gibt es jetzt in der 0,75-Liter<br />

Flasche. Zudem ist dieses neue Gebinde auch<br />

Sein gesamtes Sortiment<br />

stellt Bahlsen<br />

derzeit auf ein neues<br />

Design um. Das betrifft<br />

auch den<br />

Keksriegel Pickup. Er<br />

präsentiert sich in neuem<br />

Outfit, das auf Farbigkeit<br />

setzt. Ob als<br />

Originalversion mit<br />

Milchschokolade in<br />

blauem Design, in der<br />

Variante Choco & Milk<br />

mit Milchcreme in pinker<br />

Verpackung oder<br />

in der Sorte Dark mit<br />

dunkler Schokolade in<br />

rotem Outfit. Eins jedoch<br />

bleibt gleich: der<br />

Pickup-Geschmack.<br />

Regale. Einfach.<br />

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12 | Industrie<br />

28. Jahrgang, Ausgabe <strong>08</strong>_<strong>2022</strong><br />

BIERBRANCHE WILL DIE<br />

KRISEN MEISTERN<br />

Bierbrauen war noch nie so teuer. Die Brauer sind<br />

darauf vorbereitet, mit den erschwerten Bedingungen<br />

umzugehen. Die Preise werden entsprechend weiter<br />

steigen. Helles und Alkoholfreies bleiben trendy. Text Silke Hoyer<br />

Auch 2023 werden neue Produkte gefragt sein, wie hier Mixery Iced Yellow.<br />

Bier ist eines der ältesten und beliebtesten<br />

Getränke weltweit. Auch in<br />

Deutschland wird zum Feierabend, dem Grillfest oder der<br />

Firmenparty gern ein kühles Bier getrunken. Innerhalb des<br />

Jahres 2021 summierte sich der Pro-Kopf-Verbrauch hier zu<br />

Lande auf rund 92 Liter Bier. Im europäischen Vergleich<br />

weisen nur die beiden Nachbarländer Tschechien und Österreich<br />

einen höheren Pro-Kopf-Konsum auf. Jedoch sank<br />

in den vergangenen Jahren der Bierkonsum in Deutschland<br />

kontinuierlich ab. 2020 und 2021 spielte die Corona-Krise<br />

durch die zeitweise Schließung der Gastronomie und durch<br />

den Wegfall von Kulturveranstaltungen eine wichtige Rolle.<br />

„Nun gelangt die Brauwirtschaft nach der Pandemie<br />

nahtlos in die zweite Krise mit Kostenexplosionen in sämtlichen<br />

Bereichen des Beschaffungsmarktes. Energie und besonders<br />

Gas bleiben dabei die großen Kostentreiber. Die<br />

hinzukommende Unsicherheit der Gasversorgung in den<br />

kommenden Monaten ist eine weitere Herausforderung“,<br />

fasst Herbert Sollich, Marketingdirektor der Brauerei C. &<br />

A. Veltins, die Situation zusammen. Laut Statistischem<br />

Bundesamt zahlten energieintensive Unternehmen im ersten<br />

Halbjahr <strong>2022</strong> durchschnittlich 8,51 Euro ohne Mehrwertsteuer<br />

für eine Kilowattstunde Erdgas, was einer Steigerung<br />

von plus 49,8 Prozent gegenüber dem vergleichbaren<br />

Vorjahreszeitraum entspricht.<br />

Die Kosten steigen auf breiter Front<br />

Doch damit nicht genug. Auch mit Preiserhöhungen für die<br />

zum Brauen notwendigen Rohstoffe hat die Branche zu<br />

kämpfen. Die Preise für Mehrweg-Glas erhöhten sich seit<br />

April um 80 Prozent, die für Kronkorken um 60 Prozent.<br />

Die Preise für Hopfen und Malz sind ebenfalls in die Höhe<br />

geschnellt. „Auch wenn wir schon seit vielen Jahren konti-<br />

Die Brauerei Veltins<br />

habe schon heute<br />

ihren Gasbedarf um<br />

30 Prozent reduziert,<br />

berichtet<br />

Marketingdirektor<br />

Herbert Sollich.<br />

nuierlich in ressourcenschonende Anlagen investieren, um<br />

Verbräuche nachhaltig zu verringern, und uns auch aktuell<br />

durch ein vorausschauendes Beschaffungsmanagement<br />

bestmöglich gerüstet haben: Sollte es zu Engpässen kommen,<br />

sodass die Bundesnetzagentur die letzte Stufe des<br />

Notfallplans ausruft und über die Zuteilung von Erdgas entscheidet,<br />

kann es auch zu zum Teil regionalen Produktionsstopps<br />

bei Unternehmen kommen. Inwieweit die Lebensmittelindustrie<br />

betroffen wäre, ist nicht absehbar“, erklärt<br />

Birte Kleppien, Pressesprecherin der Radeberger Gruppe.<br />

Doch trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen lassen<br />

sich die Brauereien nicht unterkriegen. „Unser oberstes Ziel<br />

ist die Versorgung des deutschen Lebensmittelhandels und<br />

damit der Verbraucher mit dem traditionsreichen Lebensmittel<br />

Bier. Vor diesem Hintergrund haben wir bei allen kritischen<br />

Lieferanten, die ebenfalls von einer ausbleibenden<br />

Gaslieferung betroffen sein könnten, entsprechende Liefermengen<br />

bereits beauftragt und in der Brauerei weit reichend<br />

bevorratet. Dazu gehören umfangreiche Mengen von Bierflaschen,<br />

Kronkorken, Etiketten und Paletten“, beschreibt<br />

Veltins-Marketingdirektor Sollich die Strategien. Zugleich<br />

habe das Unternehmen angesichts der dato existenziellen<br />

notwendigen Gasversorgung ein Krisenszenario vorbereitet,<br />

wobei es schrittweise auf die Belieferung mit Gas verzichten<br />

könne. Die notwendigen Gaskessel sollen dann sukzessive<br />

auf die Verwendung von Öl umgestellt werden können.<br />

„Bereits vor einigen Wochen wurde damit begonnen,<br />

sodass die Brauerei schon heute ihren Gasbedarf um 30 Prozent<br />

reduziert hat“, so Sollich weiter. Dies könnte ein Beispiel<br />

für die vielen betroffenen Brauereien sein, um mit der<br />

aktuellen Krise umzugehen.<br />

Die Preise ziehen nach<br />

Trotzdem müssen nach Einschätzung von Branchenexperten<br />

Bierliebhaber mit „Preisbildänderungen“ rechnen, nachdem<br />

bereits einige Marktakteure angekündigt hatten, ihre<br />

Abgabepreise an Absatzmittler, also an den Handel, infolge<br />

flächendeckender, bisher ungekannter Kostenexplosionen<br />

innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette anpassen zu<br />

müssen. „Auch wir haben gegenüber unseren Absatzpartnern<br />

eine Preisanpassung zu Anfang Dezember für alle Marken<br />

und Gebinde unseres Portfolios angekündigt – ausgenommen<br />

die von uns in Deutschland exklusiv vertriebenen<br />

internationalen Marken“, sagt Kleppien von der Radeberger<br />

Gruppe, stellvertretend für die Branche. Andere Brauereien<br />

wollen noch abwarten und dann Anfang des Jahres erhöhen.<br />

Angesichts dieser Herausforderungen ist es kein Wunder,<br />

dass sich die Innovationsfreude der Brauereien momentan<br />

in Grenzen hält. Die Protagonisten der Branche setzen<br />

in ihrem Portfolio erstmal weiterhin auf bekannte Trends<br />

wie New Glocal – also dem sinnvollen Verhältnis von lokal<br />

produzierten und international importierten Artikeln. Hinzu<br />

komme eine ausgewogene Mischung aus national bekannten,<br />

durchgängig verfügbaren Produkten und regional,<br />

teilweise auch limitiert angebotenen Spezialitäten. Bei den<br />

Zielgruppen gesellen sich mit der Generation Z, Post-Millennials<br />

und Digital Natives 2.0 neue Konsumentengruppen<br />

hinzu, die eine stärker individualisierte Ansprache verlangen,<br />

unter Einbindung vor allem der Social-Media-Plattformen.<br />

Deren Bedürfnisse sollen bedient werden.<br />

Im Handel werden<br />

die Preise für Bier<br />

und Biermischgetränke<br />

sicherlich<br />

noch einmal steigen.<br />

Viele Brauer<br />

haben für Dezember<br />

solche Erhöhungen<br />

bereits<br />

angekündigt.<br />

Helles, Alkoholfreies und Craft-Beer<br />

Weiterhin gehören im Biermarkt Helles und Alkoholfreies<br />

zu den potenzialreichen Sortengewinnern. Erdinger will<br />

beispielsweise nach dem starken Start der Brauhaus-Spezialitäten<br />

– Helles und Natur-Radler – im Frühsommer <strong>2022</strong>,<br />

die positive Entwicklung dieser beiden Sorten 2023 vorantreiben<br />

Bei den Gebinden punkten in erster Linie Euroflaschen<br />

und auch wieder Getränkedosen – vor allem bei jungen<br />

Zielgruppen in Metropolregionen. Speziell auf sie zugeschnittene<br />

Neuprodukte werden den Markt in den<br />

kommenden Monaten weiter bereichern. Außerdem wird<br />

ein Anhalten des Craft-Beer-Trends, auch des Interesses an<br />

außergewöhnlichen Biervarianten, meist produziert von<br />

kleinen Brauereien und Startups, erwartet. Das Bier wird also<br />

in den kommenden Monaten nicht ausgehen. Jedoch<br />

wird es unter erschwerten Bedingungen produziert werden<br />

– und das wird sich im Preis auch nachhaltig widerspiegeln.<br />

Für die Generation<br />

Z: Die Brauerei<br />

Karlsberg setzt mit<br />

Mixery nicht nur<br />

auf Bier, sondern<br />

kreierte den Eistee<br />

Ultimate Peach.<br />

Allgemeine Wettbewerbssituation<br />

Die deutsche Brauwirtschaft setzt sich aus mehr als 1.500<br />

Braustätten zusammen, die 2021 einschließlich alkoholfreier<br />

Sorten rund 85,4 Millionen Hektoliter Bier erzeugten.<br />

Laut der Ausstoßzahlen stehen deutsche Brauereien damit<br />

an fünfter Stelle hinter China, den USA, Brasilien und Mexiko.<br />

In Europa ist Deutschland jedoch das führende Land<br />

in der Bierproduktion. Ein regionaler Schwerpunkt der nationalen<br />

Biererzeugung liegt in Bayern, wo sich fast jede<br />

zweite Braustätte befindet. Die industrielle Brauwirtschaft<br />

setzt nach Angaben des Statistischen Bundesamts jährlich<br />

rund 7,6 Milliarden Euro um. Die Erlöse haben sich dabei<br />

stagnierend bis rückläufig entwickelt, da sowohl der deutsche<br />

als auch der europäische Biermarkt eher rückläufig sind.<br />

Fotos: Veltins, Karlsberg,


28. Jahrgang, Ausgabe 8_<strong>2022</strong><br />

Industrie | 13<br />

Zweite vegane<br />

Pizza ist am Start<br />

Bereits im März 2021 hat Dr. Oetker eine vegane Pizza<br />

am Markt eingeführt, die Pizza Margherita Pomodori.<br />

Sie wurde in diesem Jahr von der Tierschutzorganisation<br />

PETA Deutschland als „Beste vegane Pizza“ ausgezeichnet.<br />

Im Oktober folgte nun die zweite Variante veganer Machart,<br />

die Pizza al Salame Vegano. Ihr Boden ist mit einer veganen<br />

Käsealternative auf Kokosölbasis und einer Salami-Alternative<br />

belegt, die aus Erbsenprotein hergestellt wurde. Pizza-<br />

Produktentwicklerin Insa Parkan erinnert sich: „Weil auf<br />

unseren Tiefkühlpizzen bisher ausschließlich echter Käse<br />

wie Mozzarella, Edamer oder Gouda zum Einsatz kam, war<br />

die Suche nach einer geschmacklich gleichwertigen Alternative<br />

die größte Herausforderung.“ In einer Stellungnahme<br />

des Konzerns wird auf das Wachstum der Veganer- und Veganerinnen-Klientel<br />

verwiesen. Ende Juli wurde die Allensbacher<br />

Markt- & Werbeträger-Analyse veröffentlicht: Demnach<br />

liegt die Anzahl der Menschen in Deutschland, die sich<br />

<strong>2022</strong> selbst als vegan lebend einordnen, bei 1,58 Millionen.<br />

Damit waren es 170.000 mehr als noch vor einem Jahr.<br />

Pizza erweist sich auch in diesem Jahr erneut als herausragende<br />

Produktgruppe, die ein deutliches Absatzplus im Handel verzeichnen konnte.<br />

FÜR PIZZA BLEIBT<br />

DER DAUMEN OBEN<br />

Tiefkühlkost ist nach wie vor sehr gefragt. Dass bei den<br />

Verbrauchern das Geld knapper wird, spielt dieser<br />

Produktkategorie zusätzlich in die Karten. Text Thomas Klaus<br />

Neue Produktreihe<br />

mit luftigem Rand<br />

Gustavo Gusto weitet sein Sortiment um eine neue Produktreihe<br />

mit einem luftigen Rand und einem dünnen<br />

Boden aus. Dabei handelt es sich um fünf Tiefkühlpizzen<br />

mit einem Durchmesser von rund 24,5 Zentimetern. Die<br />

traditionellen Gustavo-Gusto-Pizzen haben einen Durchmesser<br />

von rund 30 Zentimetern und werden weiterhin angeboten.<br />

Gustavo-Gusto-Gründer Christoph Schramm<br />

nennt das neue Segment einen „wichtigen Meilenstein auf<br />

dem Weg unserer Expansionsstrategie“. Die Pizzen seien<br />

„etwas kleiner, aber dafür im Geschmack ganz groß“.<br />

Fotos: Getty Images, Frostkrone, Gustavo Gusto<br />

Gesund und pflanzenbasiert – diesen<br />

Anspruch verbinden immer mehr Verbraucher<br />

mit ihrer Ernährung. Das spiegelt sich nach Einschätzung<br />

des Deutschen Tiefkühlinstitutes, dti, bei der Tiefkühlkost<br />

wider. Als Beispiel nennt die Interessenvertretung<br />

der Tiefkühlwirtschaft die Warengruppe Fertiggerichte:<br />

„Dieses bisher kleine Segment entwickelt sich bei den Teilgerichten<br />

mit Fleischersatz auffällig dynamisch und positiv.“<br />

Ohnehin können sich Absatz- und Umsatzzahlen der Tiefkühlkost<br />

sehen lassen. 2021 lag der Absatz im Lebensmitteleinzelhandel<br />

bei 2,<strong>08</strong> Millionen Tonnen, leicht steigend gegenüber<br />

2020, und im Außer-Haus-Markt bei 1,68 Millionen<br />

Tonnen. 2020 waren es 1,57 Millionen Tonnen. Der Umsatz<br />

kletterte im Außer-Haus-Markt auf 6,26 Milliarden Euro gegenüber<br />

5,68 Milliarden Euro im Jahr 2020.<br />

Die Absatz- und Umsatzzahlen von Fertiggerichten und<br />

Pizza begeistern Hersteller und Händler von Tiefkühlkost.<br />

Pizza erweist sich dabei erneut als herausragender „Freudenspender“.<br />

Bei der klassischen Tiefkühlpizza beispielsweise belief<br />

sich das Absatzplus auf 2,6 Prozent. Das ist mittlerweile<br />

mehr, als in der kompletten Gemüse-Kategorie für den Heimverbrauch.<br />

Fertiggerichte wiederum steigerten sich um knapp<br />

ein Prozent. Treiber waren dabei die Komplettgerichte. Hingegen<br />

büßten Suppen und Eintöpfe deutlich ein. Größter Gewinner<br />

der Fertiggerichte-Kategorie waren die vom dti erwähnten<br />

Gerichte mit Fleischersatzprodukten.<br />

Zudem bekommt der Preis-Aspekt immer mehr Gewicht.<br />

Das wird durch eine Umfrage von Innofact für das dti aus dem<br />

Frühjahr <strong>2022</strong> bestätigt. Demnach spielt der Preis beim Einkauf<br />

für 63 Prozent eine wichtige bis sehr wichtige Rolle. Das<br />

dti konkretisiert: „Im Vergleich zu einer Befragung im Herbst<br />

2021 konnte der Preis als einziger der Kaufgründe zulegen.<br />

Die Kriterien Produkt-Frische, gesunde Ernährung, natürliche<br />

Zutaten und Tierwohl mussten Federn lassen.“ Die unter<br />

40-Jährigen hätten den Preis überdurchschnittlich im Blick.<br />

Für die Bedürfnisse von C-Stores hat Frostkrone die so genannten<br />

Piz’wich Pizza Pockets entwickelt, jetzt in drei neuen Varianten.<br />

Das gesamte Pizza-Portfolio von Gustavo Gusto.<br />

Ein Push für<br />

Bake-off-Stationen<br />

Speziell für <strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong>s hat die Frostkrone Food<br />

Group die so genannten Piz’wich Pizza Pockets entwickelt.<br />

Nach Unternehmensangaben sollen sie „dem griechischen<br />

Lebensgefühl ganz nah“ kommen. Die Pizzataschen<br />

aus Weizenteig sind nun in drei neuen Varianten erhältlich.<br />

Die Variante Pizza Pocket Feta gibt es mit<br />

Mozzarella, Feta, Tomate und gegrillten Auberginen. Pizza<br />

Pocket Bifteki mit Mozzarella, Rindfleisch und Feta-Käse.<br />

Pizza Pocket Moussaka kommt mit Mozzarella, Rindfleisch<br />

und gegrillten Auberginen. Das Sortiment besteht ferner<br />

aus Pizza Pocket Tarte Flambee und Pizza Pocket Hot Dog.<br />

Zudem wird die klassische italienische Variante mit Mozzarella,<br />

Tomaten und Pesto vertrieben. Die Range ist für die<br />

Mikrowelle oder den Backofen geeignet – und für ein Angebot<br />

in Tankstellen-<strong>Shop</strong>s, Kiosken & Co. geeignet.<br />

Gouda Ringe<br />

www.frostkrone-foodgroup.de<br />

GEMÜTLICH ZUHAUSE<br />

SNACKEN


14 | Industrie<br />

28. Jahrgang, Ausgabe 8_<strong>2022</strong><br />

EIN DENKANSTOSS FÜR RAUCHER<br />

Reemtsma tut etwas gegen die Verschmutzung<br />

der Umwelt mit Zigarettenkippen. Ob die so<br />

genannten „Taschenbecher“ ein Erfolg werden,<br />

muss aber zunächst offenbleiben. Text Martin Heiermann<br />

Nachhaltigkeit als auch<br />

Umweltverträglichkeit<br />

sind Kriterien, die eine immer größere Bedeutung<br />

gewinnen. Sowohl in der allgemeinen Öffentlichkeit<br />

als auch bei Verbraucherinnen und<br />

Verbrauchern. Entsprechend handeln jetzt viele<br />

Hersteller. Zu ihnen gehört auch Reemtsma. Der<br />

Tabakwarenhersteller hat deshalb Anfang Oktober<br />

zusammen mit dem norddeutschen Tankstellenbetreiber<br />

Score eine Initiative unter dem Titel<br />

„Taschenbecher“ gestartet (<strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong><br />

berichtete darüber). Nun hat Reemtsma zu dieser<br />

Aktion gegenüber unserer Zeitung Stellung bezogen.<br />

Laura Dallmann, Head of Channel Wholesale<br />

& <strong>Convenience</strong> bei Reemtsma, betonte,<br />

dass man als Industrieunternehmen um die eigene<br />

Verantwortung wisse: „Wir arbeiten im Konzernverbund<br />

von Imperial Brands kontinuierlich<br />

daran, unseren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern.“<br />

Das Ziel sei Klimaneutralität über alle<br />

Prozesse hinweg bis spätestens 2040. Es gebe drei<br />

Säulen und insgesamt acht Schwerpunktthemen,<br />

in Anlehnung an die UN-Ziele.<br />

Gegen das „Littering“<br />

Ein Schwerpunkt sei auch die Abfallreduktion<br />

beziehungsweise -vermeidung, also das so genannte<br />

„Littering“. „Erhebungen zeigten, dass<br />

rund 60 Prozent der Rauchabfälle in Deutschland<br />

im Restmüll entsorgt werden. Andererseits landeten<br />

40 Prozent nach wie vor leider immer noch<br />

auf Straßen, Plätzen oder in der Umwelt“, berichtet<br />

Dallmann. Dem wolle Reemtsma gemeinsam<br />

mit dem Partner Score durch die „Taschenbecher“-Aktion<br />

entgegenwirken. Es gehe dabei<br />

nicht um Marketing, geschweige denn um mehr<br />

Absatz der Produkte. „Alle ‚Taschenbecher‘ kommen<br />

ohne Markenbranding daher und sind auch<br />

in keiner Form an den Erwerb von Tabak- oder<br />

anderen Waren geknüpft“, beteuert Dallmann. Es<br />

gehe bei dem Projekt im Kern um die Änderung<br />

von Verbraucherverhalten: „Ein einzelner ‚Taschenbecher‘<br />

mag zunächst nach nicht viel klingen.<br />

Aber 25.000 Stück davon heißt theoretisch:<br />

25.000 Verbraucher und Verbraucherinnen, die<br />

im Alltag ihren Beitrag dazu leisten, dass weniger<br />

Zigarettenkippen in der Umwelt landen. So sensibilisieren<br />

wir für mehr Umweltbewusstsein,<br />

entlasten Städte und Gemeinden und schützen<br />

gemeinsam die Umwelt. Kleiner Effekt, große<br />

Wirkung“, so die <strong>Convenience</strong>-Managerin.<br />

15.000 Stück im Umlauf<br />

Gestartet wurde die Pilotaktion mit zunächst<br />

25.000 kostenfreien „Taschenbechern“ an allen<br />

48 Score-Stationen. Schätzungen zufolge seien<br />

bereits weit über 15.000 Stück im Umlauf. An<br />

mehreren Stationen seien die Aschenbecher für<br />

unterwegs sogar vergriffen. „Wie es weitergeht,<br />

wenn alle 25.000 Stück weg sind, das beraten wir<br />

zurzeit intern sowie mit unserem Partner Score“,<br />

sagt Dallmann. Sie berichtet aber auch, dass die<br />

Bernd Lutter, Reemtsma Market Manager Germany; Doris Kruse, Bürgermeisterin von Emden; Heide Schulte-Hartmann,<br />

Score-Tankstelle; und Laura Dallmann, Reemtsma Head of Channel Wholesale & <strong>Convenience</strong> (v. l. n. r.).<br />

Aktion nicht auf die Tankstellen von Score beschränkt<br />

bleiben müsse. Man habe mit diesem<br />

Tankstellen-Betreiber begonnen, weil die Partnerschaft<br />

zwischen Reemtsma und Score mittlerweile<br />

seit zehn Jahren bestehe und im Laufe der<br />

Zeit gut und eng funktioniere.<br />

Gemeinsam mit dem „First Partner“<br />

Reemtsma sei „First Partner“ von Score im Bereich<br />

Tabakwaren. „Das beiderseitige Vertrauen<br />

durch unsere langjährige Zusammenarbeit, die<br />

Nähe zum Kunden und viele Touchpoints an<br />

touristischen Knotenpunkten ...waren wichtige<br />

Kriterien, um dieses Pilotprojekt für mehr Umweltschutz<br />

gemeinsam anzugehen“, meint Dallmann.<br />

Es hätten aber auch zwei weitere Tankstellenbetreiber<br />

– ebenfalls aus dem norddeutschen<br />

Raum – Interesse bekundet, die „Taschenbecher“<br />

an ihren Stationen anbieten zu wollen. Hier stehe<br />

Reemtsma seit kurzem in konkreten Gesprächen.<br />

Das zeige, man sei auf dem richtigen Weg.<br />

Ob der Weg mit dieser Aktion zum Ziel führt,<br />

lässt sich auch für Reemtsma nur schwierig mes-<br />

sen. „Wir versuchen den Erfolg unter anderem<br />

über den QR-Code, der auf jedem ‚Taschenbecher‘<br />

aufgedruckt ist, zu messen“, so Dallmann.<br />

Dieser leitet die Verbraucher und Verbraucherinnen<br />

auf die Website www.reemtsma-politik.de,<br />

wo abfragt wird, ob man den Aschenbecher für<br />

unterwegs dauerhaft im Alltag nutze. „So möchten<br />

wir einen Eindruck davon erhalten, ob die<br />

Aktion auch den gewünschten Effekt hat und<br />

keine Eintagsfliege bleibt.“ Stand jetzt, geben<br />

wohl rund 80 Prozent aller Befragten an, dass sie<br />

den „Taschenbecher“ dauerhaft nutzen werden<br />

oder dies zumindest versuchen möchten.<br />

Foto: Reemtsma


28. Jahrgang, Ausgabe 8_<strong>2022</strong><br />

Industrie | 15<br />

KIFFEN NUR MIT<br />

EU-ZUSTIMMUNG<br />

Einen ersten Schritt zur Cannabis-Legalisierung ist die<br />

Bundesregierung mit einem Eckpunkte-Papier<br />

gegangen. Es steht unter rechtlichem Vorbehalt und<br />

benötigt eine EU-Zustimmung. Text Martin Heiermann<br />

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach<br />

will zunächst eine EU-Zustimmung zur<br />

Cannabis-Legalisierung abwarten.<br />

Dampfer-Messe<br />

Die VapersCom der Messe Dortmund<br />

ist Anfang November innerhalb<br />

von zwei Tagen über die Bühne<br />

gegangen. Rund 1.500 Teilnehmer<br />

aus der Dampfer-Community besuchten<br />

nach Angaben der Messegesellschaft<br />

die Veranstaltung. Die<br />

VapersCom zeigte eine umfangreiche<br />

Bandbreite an E-Zigaretten,<br />

Liquids und passendem Zubehör.<br />

Zudem wurden zum zweiten Mal die<br />

VapersCom Awards verliehen. In<br />

vier Kategorien wählten eine Fachjury<br />

und das Publikum die besten<br />

Produkte aus Sicht der Endverbraucher.<br />

„Schon im vergangenen Jahr<br />

war die Verleihung des Awards einer<br />

der Höhepunkte und begeisterte die<br />

Teilnehmer“, sagte Katrin Fischer<br />

vom Team der VapersCom. Während<br />

der Messetage waren auch<br />

wieder zahlreiche Influencer auf der<br />

Messe unterwegs.<br />

Fotos: BTWE, Getty Images, Bundesministerium für Gesundheit<br />

Mit der Legalisierung wird eine Verbrauchssteuer,<br />

eine „Cannabissteuer“, kommen.<br />

Steffen Kahnt, BTWE, will dem Tabakwarenhandel<br />

das Cannabis-Geschäft sichern.<br />

Die Bundesregierung hat im Oktober<br />

die Einführung einer kontrollierten<br />

Abgabe von Genusscannabis an Erwachsene beschlossen.<br />

Sie verfolgt nach eigenen Angaben damit das Ziel, zu einem<br />

verbesserten Jugend- und Gesundheitsschutz sowie zur<br />

Eindämmung des Schwarzmarktes beizutragen. Allerdings<br />

will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die Legalisierung<br />

von Cannabis zu Genusszwecken nicht ohne die<br />

Zustimmung der Europäischen Union forcieren. „Wenn es<br />

ein klares Nein gäbe, werden wir den Fehler, der bei der Autobahn-Maut<br />

für PKW gemacht wurde, mit Sicherheit nicht<br />

wiederholen“, sagte der Bundespolitiker in einem Mediengespräch.<br />

„Wir spielen mit offenen Karten und erklären offen,<br />

was wir vorhaben. Wenn die EU Nein sagt, dann ist das<br />

so“, erklärte Lauterbach weiter.<br />

Keine Werbung für Genusscannabis<br />

Er vertraue aber seinen Kollegen aus den Verfassungsressorts<br />

der Ampel-Koalition, die sich um die rechtliche Seite<br />

der Cannabis-Pläne kümmerten: „Wir setzen auf Gesundheitsschutz.<br />

Das kann auch Brüssel überzeugen.“ Der Gesundheitsminister<br />

räumte ein, auch selbst schon einmal<br />

Cannabis konsumiert zu haben. „Ich habe das mal ausprobiert,<br />

um mir ein Bild zu machen, was mir auch gelungen ist.<br />

Im Falle der Legalisierung werde ich kein Konsument wer-<br />

den, wie überhaupt dieser Schritt nicht als Werbung fürs<br />

Kiffen missverstanden werden darf“, sagte Lauterbach.<br />

Das Eckpunktepapier sieht vor, dass Cannabis und Tetrahydrocannabinol<br />

künftig rechtlich nicht mehr als Betäubungsmittel<br />

eingestuft werden. Die Produktion, die Lieferung<br />

und der Vertrieb sollen innerhalb eines lizenzierten<br />

und staatlich kontrollierten Rahmens zugelassen werden.<br />

Dazu gehört auch, dass der Vertrieb mit Alterskontrolle in<br />

lizenzierten Fachgeschäften erfolgen soll. Die Bundesregierung<br />

sieht dafür wohl Apotheken als geeignet an. Der<br />

BTWE Handelsverband Tabak hatte allerdings auch schon<br />

mehrfach Interesse bekundet, nach einer Legalisierung Genusscannabis-Produkte<br />

verkaufen zu wollen.<br />

Weiterhin soll der Erwerb und der Besitz von Cannabis<br />

bis zu einer Höchstmenge von 20 bis 30 Gramm zum<br />

Eigenkonsum im privaten und öffentlichen Raum straffrei<br />

ermöglicht werden. Genauso wie privater Eigenanbau in begrenztem<br />

Umfang. Das Mindestalter soll 18 Jahre betragen.<br />

Zudem wird an die Einführung einer besonderen Verbrauchssteuer,<br />

einer „Cannabissteuer“, gedacht. Werbung<br />

für Cannabisprodukte werde untersagt.<br />

Noch gibt es jedoch keinen Gesetzentwurf, wie von den<br />

Verantwortlichen zu hören ist. Er soll erst dann vorgelegt<br />

werden, wenn die Vorprüfung ergibt, dass die Maßnahmen<br />

zur Cannabis-Abgabe rechtlich umsetzbar sind.<br />

Alternative Umfrage<br />

Eine vom Consumer Choice Center<br />

in Auftrag gegebene Umfrage und<br />

ein von der World Vapers‘ Alliance<br />

mitverfasster Bericht decken vermeintliche<br />

Missverständnisse über<br />

Nikotin, E-Zigaretten und Schadensminderung<br />

beim Tabakkonsum<br />

auf Seiten der Ärzte und Verbraucher<br />

in Deutschland und Frankreich<br />

auf: Französische Allgemeinmediziner<br />

seien besser über Tabakschadensminderung<br />

und E-Zigaretten<br />

informiert als deutsche Ärzte. Zudem<br />

schätzten deutsche Raucher<br />

die Risiken alternativer Produkte<br />

wohl falsch ein. Französische Raucher<br />

seien besser informiert. Auch<br />

funktionieren Rauchentzugsprogramme<br />

in Deutschland schlechter<br />

als in Frankreich: 45 Prozent der<br />

deutschen Raucher geben in der<br />

Umfrage an, keinerlei Beratung von<br />

ihren Ärzten erhalten zu haben.<br />

Echter Tabakgenuss.<br />

Für Ihr Weihnachtsgeschäft.<br />

IQOS<br />

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Dieses Produkt ist nicht risikofrei und nur für erwachsene Raucher*innen. HEETS Tabaksticks enthalten Nikotin, das abhängig macht.


16 | Community<br />

28. Jahrgang, Ausgabe 8_<strong>2022</strong><br />

VORSCHAU<br />

AUSGABE 01-23<br />

BIER<br />

Die Pandemie, die fortdauernde Energiekrise<br />

und die beginnende Konsumzurückhaltung<br />

stellen die Brauereien vor Herausforderungen. Im<br />

kommenden Jahr wird es deshalb auch für die<br />

<strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong>s darum gehen, die Verbraucher<br />

und Verbraucherinnen auf bewährte Produkte<br />

aber auch auf möglichst viele Newcomer in dieser<br />

wichtigen Warengruppe neugierig zu machen.<br />

FOODSERVICE<br />

Nach dem Dämpfer, den das Foodservice-Geschäft<br />

in den vergangenen zwei Jahren erlitten<br />

hat, geht es jetzt wieder aufwärts. Auf ihre<br />

Mobilität und den Snack plus Kaffee oder ein<br />

anderes Getränk zwischendurch werden die Menschen<br />

nicht verzichten wollen. Auch nicht in Zeiten<br />

weiter steigender Preise.<br />

BIOFACH<br />

Auch in den Stores werden Bio-Produkte zunehmend<br />

stärker nachgefragt. Die Biofach ist<br />

die Leitmesse für solche Erzeugnisse. Vom 14. bis<br />

17. Februar 2023 findet sie erneut in Nürnberg<br />

statt. Im Vorfeld berichten wir über relevante Bio-<br />

Lebensmittel und den Bio-Markt.<br />

ZWICKMÜHLE<br />

Der E-Food-Anbieter Knuspr sieht<br />

sich zur Fußball-WM in Katar in<br />

einer „Zwickmühle“. Man werde<br />

zwar den Fußballfans auf einer<br />

Unterseite der Website Produkte<br />

anbieten, die Marketing-Kampagne<br />

jedoch mit einer Spende an<br />

Amnesty International verknüpfen.<br />

ÜBERGABE<br />

Einen exklusiven ersten Einblick in<br />

die Gewinnerliste von <strong>Convenience</strong><br />

Best <strong>2022</strong> gab Chefredakteur Hans<br />

Jürgen Krone (l.) den Besuchern der<br />

Lekkerland-Messe in Dortmund.<br />

Marken-Vertreter, wie hier von Lays<br />

(m.), und Bifi konnten bereits ihre<br />

Urkunden im Empfang nehmen.<br />

„Mit den ersten zwei<br />

Elektro-Fahrzeugen setzen<br />

wir ein Zeichen für die<br />

Elektromobilität.“<br />

Oliver Bauckhage<br />

Leiter des Hilcona Logistik Teams, zur neuen E-Mobilität in Unternehmens-Fuhrpark.<br />

COMMUNITY<br />

Die Bedeutung von E-Mobilität, Nachhaltigkeit und Umweltschutz nimmt für die Branchenunternehmen weiter zu.<br />

„Das leichtsinnige Wegwerfen von Müll und im Speziellen von Zigarettenstummeln wird zu oft als unbedachte<br />

Nebensächlichkeit betrachtet“, sagt Beate Ernst, Managerin Sustainability bei Philip Morris. Deshalb beteiligten sich<br />

Mitarbeitende des Tabakwaren-Unternehmens an mehreren Müllsammelaktionen im Umfeld der Firmengelände.<br />

Hier das Sammelteam des Herstellers in München-Gräfeling.<br />

GS1-<br />

AWARD<br />

GS1 zeichnete Quick Service Logistics,<br />

Vollversorger für C-Stores, mit dem „Lean<br />

and Green 1st Star“-Award aus. Dazu musste<br />

QSL seinen CO2-Ausstoß um 20 Prozent<br />

senken, überprüft vom TÜV-Nord.<br />

SAMMELAKTION FÜR<br />

SAUBERE UMWELT<br />

Bei einer gemeinsamen Müllsammelaktion im Umfeld<br />

der Firmengelände engagierten sich Mitarbeitende von<br />

Philip Morris in Gräfelfing, Landsberg am Lech und<br />

Köln sowie im Raum Frankfurt. „Jeder von uns trägt<br />

Verantwortung für die Umwelt, sowohl im Großen als<br />

auch im Kleinen“ sagt Beate Ernst, Managerin<br />

Sustainability bei Philip Morris Deutschland. „Wir<br />

wollen darauf aufmerksam machen, dass im Bereich<br />

des Umweltschutzes vermeintlich kleine Ursachen<br />

große Wirkungen haben können“, so Ernst weiter.<br />

EIN-<br />

BLICK<br />

Neumarkter Lammsbräu legt erstmals für<br />

2021 eine Gemeinwohlbilanz vor, die<br />

zusätzliche Transparenz für die unterschiedlichen<br />

Handlungsfelder des Themas<br />

Nachhaltigkeit schaffen soll.<br />

Fotos: Knuspr, LPV, Philip Morris Deutschland, Quick Service Logistik, Neumarkter Lammsbräu


28. Jahrgang, Ausgabe 8_<strong>2022</strong><br />

17<br />

CONVENIENCE BEST<br />

8<br />

<strong>2022</strong><br />

MIT KREATIVER<br />

KRAFT<br />

Es ist schon eine schöne Tradition: Auch<br />

<strong>2022</strong> zeichnen <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong> und<br />

Lekkerland die erfolgreichsten Neuheiten in<br />

zwölf Kategorien mit dem <strong>Convenience</strong> Best-<br />

Award aus. Dazu Rikus Kolster, Senior Vice<br />

President Corporate Purchasing & Category<br />

Management bei Lekkerland. Interview Martin Heiermann<br />

Fotos: Lekkerland<br />

<strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong>: Herr Kolster,<br />

welches der Siegerprodukte bei<br />

<strong>Convenience</strong> Best hat Sie wegen der<br />

guten Platzierung in diesem Jahr<br />

besonders überrascht?<br />

Rikus Kolster: Für mich persönlich ist es immer<br />

spannend – und auch erfreulich – zu sehen,<br />

welche Fülle an Neuheiten es jedes Jahr<br />

in den Warengruppen gibt. Aus Category Management<br />

Sicht beeindrucken mich vor allem<br />

zwei Dinge. Zum einen die Innovationskraft<br />

der Marken, was Produktdifferenzierung betriff:<br />

Das bezieht sich zum Beispiel auf die<br />

Süßwaren-Kategorien sowie die Salzigen und<br />

Herzhaften Snacks. Zum anderen, welchen<br />

schnellen Erfolg Neueinführungen haben, die<br />

von bekannten Testimonials und Influencern<br />

lanciert werden.<br />

CS: Auch in diesem Jahr, in den zurückliegenden<br />

Monaten, war das<br />

Geschäft der <strong>Convenience</strong>- und<br />

Tankstellen-<strong>Shop</strong>s nicht immer<br />

leicht. So haben beispielsweise<br />

die Energiekrise und steigende Kraftstoffpreise<br />

die Umsatz-Entwicklung<br />

beeinflusst. Hatte dies aus Ihrer<br />

Sicht auch Einfluss auf den Erfolg<br />

der neuen Produkte bei<br />

<strong>Convenience</strong> Best?<br />

Kolster: Wir sind überzeugt, dass sich <strong>Convenience</strong><br />

Best Sieger auch unter den aktuellen<br />

Herausforderungen durchsetzen werden. Bei<br />

ihnen handelt es sich um Produkte, von<br />

denen wir aufgrund ihrer bisherigen Performance<br />

eine Langzeitwirkung in ihrer jeweiligen<br />

Kategorie erwarten können. Das haben<br />

die Award-Gewinner wie zum Beispiel die<br />

Red Bull Editions in den vergangenen Jahren<br />

bewiesen. Verbraucher erwarten Trendprodukte<br />

und sind auch bereit, sie auszuprobieren<br />

und zu kaufen.<br />

CS: Haben die <strong>Convenience</strong>-Kunden<br />

in den weiter anhaltenden Krisenzeiten<br />

ihre Konsumgewohnheiten auch<br />

in den C-Stores verändert?<br />

Kolster: Auf der einen Seite fragen Verbraucher<br />

und Verbraucherinnen angesichts der<br />

wirtschaftlichen Unsicherheit und der hohen<br />

Inflation verstärkt günstige Produkte im<br />

Preiseinstiegssegment nach. Das heißt, sie<br />

greifen beispielsweise verstärkt zu Eigenmarken,<br />

die – wie wir es beobachten – auch im<br />

Unterwegskonsum im Aufschwung sind.<br />

Auf der anderen Seite wünschen sich die Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher gerade jetzt<br />

ein Gefühl der Sicherheit und Vertrautheit<br />

und sind froh über ungetrübte Genussmomente.<br />

Das wiederum spielt den bekannten<br />

A-Marken in die Karten, vor allem, wenn diese<br />

preislich attraktiv angeboten werden. Das<br />

heißt, der Verbraucher verlangt beides: starke<br />

Marken und preisalternative Eigenmarken.<br />

CS: Wird sich das Kundenverhalten<br />

nach Pandemie, Krieg und Krisen<br />

auch für die <strong>Shop</strong>s grundlegend verändert<br />

haben, oder kehren alte Konsummuster<br />

zurück?<br />

Kolster: Die durch die Pandemie verstärkten<br />

Entwicklungen wie ein höheres Bewusstsein<br />

Lekkerland Senior Vice President Rikus Kolster macht darauf aufmerksam, welch starken Aufschwung<br />

Produkte erlebt haben, die von Influencern beworben oder selbst herausgegeben werden.<br />

„Die <strong>Convenience</strong> Best-<br />

Sieger werden sich<br />

aktuell durchsetzen.“<br />

Rikus Kolster<br />

Senior Vice President Lekkerland<br />

für die Qualität der Produkte, Hygiene bei der<br />

Warenpräsentation und -verpackung oder<br />

der weitere Fortschritt bei digitalen Bestellund<br />

Bezahloptionen werden sich nicht umkehren.<br />

Diese Trends wurden durch Corona<br />

verstärkt und auch beschleunigt, sie gab es<br />

aber auch schon vor der Pandemie. Ebenso<br />

wird auch das zunehmende Bewusstsein für<br />

nachhaltige und gesunde Ernährung in unseren<br />

Kanälen weiterhin eine wachsende Rolle<br />

spielen. Gerade jüngere Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher – Stichwort Generation Z –<br />

fragen verstärkt nachhaltig produzierte, vegetarische<br />

oder vegane Produkte nach.<br />

CS: Inwieweit spielt hier der Standort<br />

des jeweiligen <strong>Convenience</strong>-<br />

<strong>Shop</strong>s für den Erfolg in einer Kategorie<br />

eine wichtige Rolle?<br />

Wie stark ein <strong>Shop</strong> sein Angebot auf bestimmte<br />

Trendprodukte abstimmen sollte,<br />

hängt wie bei allen Sortimentsentscheidungen<br />

von der Lage, der Kundenstruktur und<br />

den Verbraucherbedürfnissen im Umfeld des<br />

<strong>Shop</strong>s ab. In urbanen Gegenden beispielsweise<br />

wird die Nachfrage nach Trendprodukten,<br />

die von Influencern promotet werden, erfahrungsgemäß<br />

früher vorhanden sein als im<br />

ländlichen Raum. Und in studentisch geprägten<br />

Vierteln schneller als in Gegenden, wo<br />

viele Familien wohnen. Wohingegen eine<br />

neue Eisvariante rasch das Interesse aller Altersgruppen<br />

wecken kann. Es kommt also immer<br />

auf die besondere Zielgruppe des jeweiligen<br />

Produktes und die Kundenstruktur des<br />

<strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong>s an.<br />

CS: Starke Marken und Marketing<br />

sind immer wichtig für den Produkt-<br />

Erfolg. Der Einfluss von Influencern<br />

scheint – Sie sprachen es an – in<br />

dieser Hinsicht an Bedeutung zu<br />

gewinnen. Wie bedeutsam ist<br />

dieser Einfluss für <strong>Convenience</strong> Best<br />

im Jahr <strong>2022</strong>?<br />

Kolster: Produkte, die von Promis oder Influencern<br />

beworben oder selbst herausgegeben<br />

werden, haben in den vergangenen Jahren<br />

einen starken Aufschwung erlebt. Das gilt<br />

auch für das <strong>Convenience</strong>-Segment und insbesondere<br />

für den Bereich Getränke. Das<br />

Prinzip, daß insbesondere junge Verbraucher<br />

und Verbraucherinnen den Lebens- und Konsumstil<br />

von bekannten und prominenten Personen<br />

nachahmen, ist im Unterwegskonsum<br />

angekommen. Ein weiteres Beispiel: Die Warengruppe<br />

Shisha-Tabak lebt geradezu von<br />

diesem Prinzip. Viele Produkte in diesem Bereich<br />

haben eine Verbindung zu Protagonisten<br />

aus der Hip Hop-Szene, beispielsweise<br />

lassen Rapper Tabake unter ihrem Namen<br />

herstellen.<br />

CS: Warum spielen viele aktuelle<br />

Trends, wie etwa Nachhaltigkeit<br />

oder Bio, allem Anschein nach bei<br />

den Ergebnissen von <strong>Convenience</strong><br />

Best auch in diesem Jahr, bis auf einige<br />

Ausnahmen, kaum eine Rolle?<br />

Kolster: Das sehe ich differenzierter. Wir haben<br />

zwar in diesem Jahr weniger Produkte<br />

ausgezeichnet, die explizit nachhaltig sind<br />

oder explizit den Wunsch nach gesundheitsbewusster<br />

Ernährung bedienen, als im vergangenen<br />

Jahr. Hinzu kommen aber Artikel,<br />

die diese Themen bei der Produktion oder bei<br />

den Rezepturen aufgreifen, indem beispielsweise<br />

fair gehandelte, zertifizierte oder vermehrt<br />

pflanzliche Rohstoffe verarbeitet werden.<br />

Das zahlt auch auf den Trend zu nachhaltigeren<br />

Produkten ein.<br />

CS: Welche Trends werden künftig<br />

den Produkte-Erfolg in den C-Stores<br />

und damit auch bei <strong>Convenience</strong><br />

Best mitbestimmen?<br />

Wir sehen Nachhaltigkeit und gesundheitsbewusste<br />

Ernährung nicht als temporäre<br />

Trends, sondern als langfristige gesellschaftliche<br />

Entwicklungen, die immer mehr Bedeutung<br />

gewinnen werden. Das zeigen Studien,<br />

die Entwicklung unserer Absatzzahlen und<br />

viele Gespräche mit unseren Kunden und Lieferanten.<br />

Diese Aspekte werden eine immer<br />

größere Rolle spielen, wenn es um den Erfolg<br />

von Produkten geht.<br />

Die Grundlagen für den Erfolg unterwegs<br />

bleiben guter Geschmack und weiterhin eine<br />

hohe Qualität sowie eine intelligente Verpackung<br />

und Produktgröße. Darauf kann ein<br />

kreatives und glaubwürdiges Marketing aufsetzen.<br />

Kommt ein neues Produkt dann im<br />

richtigen Moment auf den Markt und trifft<br />

zudem den Zeitgeist, stehen die Chancen gut,<br />

es unter den Prämierten bei <strong>Convenience</strong> Best<br />

zu sehen.


18 | Conveniece Best<br />

28. Jahrgang, Ausgabe 8_<strong>2022</strong><br />

Reiner Graul, Geschäftsführer<br />

der<br />

Bormann & Gordon<br />

Unternehmensberatung,<br />

interpretiert<br />

die Ergebnisse.<br />

Umfrage per<br />

POSpulse-App<br />

•<br />

Die Ergebnisse, die Reiner Graul und<br />

Elena Bergmann hier vorstellen, basieren<br />

auf eine App-Umfrage mit der POSpulseeigenen<br />

App „Streetspotr“. Anhand von<br />

Produktbildern, die die App zeigte, bewerteten<br />

Tankstellen-<strong>Shop</strong>per und Warengruppenkonsumenten<br />

<strong>Convenience</strong> Best<br />

<strong>2022</strong> und gaben dann Bekanntheit und<br />

Kaufrate an.<br />

„MARKEN-POWER UND<br />

INFLUENCER-MOTOR“<br />

Die Zeiten, in denen Newcomer Marken ohne Marketingpower<br />

den Weg in die Top-Produkte geschafft haben, sind vorbei. Es<br />

gibt <strong>2022</strong> nur zwei Erfolgswege: Entweder Influencer-Motor<br />

oder Top-Marken-Power. Text Reiner Graul, Elena Bergmann<br />

Eigenmarken<br />

•<br />

<strong>Convenience</strong>-Dienstleister Lekkerland<br />

hat für seine Eigenmarken ebenfalls ein<br />

Ranking für das Jahr <strong>2022</strong> quer durch alle<br />

Kategorien erstellt. Die Erstplatzierten<br />

kommen aus den Kategorien Alkoholfreie<br />

Getränke und Foodservice. Mit ganz vorn<br />

im Ranking liegt der Eistee Durstlöscher<br />

in der Variante Zuckerwatte. Auch die<br />

Ergänzung der Energy Drink-Marke Take<br />

Off um die Geschmacksrichtung Wassermelone<br />

war ein Erfolg. Die Range-Extension<br />

weise stetig wachsende Verkaufs- und<br />

Kundenzahlen auf. Mit zum Sieger-Trio<br />

gehört auch das My Quality Premium<br />

Buttercroissant. Es sei das umsatzstärkste<br />

My Quality-Backwaren-Produkt und<br />

biete einen hohen Butteranteil.<br />

Die Marke Dirtea der erfolgreichsten<br />

deutschen Rapperin<br />

taucht unter den Siegerprodukten gleich<br />

doppelt auf und ist bei den Getränken mit und<br />

ohne Alkohol unter den Gewinnern <strong>2022</strong>, zu<br />

Recht, denn die Eistee Produkte sind bereits bei<br />

mehr als der Hälfte der Befragten bekannt und jeder<br />

dritte <strong>Shop</strong>per hat sie schon mal gekauft. Erfolgsmerkmale<br />

sind das Design – „knallig“ „freshe<br />

Farben“ „keine <strong>08</strong>/15 Verpackung“– und der<br />

Geschmack, der allerdings polarisiert. Vitavate,<br />

Vitaminwasser von Influencern gepusht, ist dagegen<br />

weniger bekannt, hat aber seine eigene Fangemeinde.<br />

Für <strong>Shop</strong>-Betreiber ist bei Infuencermarken<br />

das Timing und die Mitnahme der „Raketennachfrage<br />

– ein umgedrehtes „V“– wichtig.<br />

Wer zu spät kommt, verliert möglicherweise<br />

Kunden und Kundinnen und gewinnt dafür unter<br />

Umständen Restanten.<br />

Sehr große Bekanntheit<br />

Red Bull Green ist als Erfolgsgarant zu sehen.<br />

Kein Gewinnerartikel hat so viel Bekanntheit<br />

und Verwendung erreicht. Mehr als die Hälfte aller<br />

Befragten haben ihn bereits gekauft: 58 Pro-<br />

zent ist ein Spitzenwert. Kommentare wie „New<br />

all time favorite“ zeigen, wo es lang geht. Das lässt<br />

für die Summer Edition Aprikose-Erdbeere hoffen.<br />

Andere <strong>Shop</strong>per zeigen den Handlungsbedarf<br />

für Betreiber „an der Kasse gesehen und direkt<br />

gekauft“. Wenn nur rund jeder sechste Tankstellenkunde<br />

zum Getränkekühler geht, müssen<br />

die <strong>Shop</strong>per auf der Fast Lane beziehungsweise an<br />

der Kasse kommunikativ erreicht werden.<br />

Verpackung weckt Vertrauen<br />

Beck‘s Ice in der Dose kann ebenfalls mit dem<br />

Absender Top-Marke punkten und erreicht entsprechend<br />

hohe Bekanntheits- und Kaufwerte.<br />

„Klassiker als Dose in gewohnten Farben“ wird<br />

ebenso zurückgespielt wie die „Kälte sieht man“.<br />

Die Verpackung ist offensichtlich in der Lage, sowohl<br />

das Vertrauen in den Absender als auch die<br />

Geschmackserwartung der Innovation zu verbinden.<br />

Dazu einen Glückwunsch!<br />

TOP 5 ARTIKEL:<br />

BEWERTUNG AUF EINER ATTRAKTIVITÄTSSKALA<br />

gar nicht attraktiv 1-5 sehr attraktiv<br />

Magnum Almond<br />

Remix Stieleis<br />

Red Bull Green/<br />

Summer Edition<br />

B&J Cookie Dough<br />

Ice Creme Peaces<br />

Nutella Biscuit<br />

Twix Salty Caramel<br />

Quelle Bormann&Gordon/POSpulse – Umfrage unter Tankstellen-<strong>Shop</strong>pern zu<br />

<strong>Convenience</strong> Best Produkten, November <strong>2022</strong><br />

3,6<br />

3,8<br />

3,8<br />

3,9<br />

3,9<br />

Aus der Gastronomie<br />

Weitere Neuheiten wie Licor 43 Milk mit zehn<br />

Prozent Alkoholgehalt basieren auf dem gelungenen<br />

Transfer eines Gastro-Getränks in den <strong>Convenience</strong>-Kanal<br />

als Ready-to-Drink-Angebot.<br />

„Kenne ich bisher nur direkt von der Bar.<br />

Lecker...“ urteilten die Befragten, aber auch einige<br />

Assoziationen mit hochwertig, edel, stilvoll werden<br />

genannt.<br />

„Promis“ als Sieger<br />

Die zwei Top-Neuheiten in unserer <strong>Shop</strong>perbefragungen<br />

im Bereich Süßwaren und Snacks sind<br />

wiederum „Promis“: Nutella Biscuits und Ben &<br />

Jerry Cookie Dough „peaces“ erreichen die besten<br />

Werte bei Bekanntheit und Kauferfahrung –<br />

gefolgt von Twix Salted Caramel und Magnum<br />

Almond Remix – beides ebenfalls Top-Seller in<br />

den Tankstellen-<strong>Shop</strong>s.<br />

Gelungenes Design<br />

Die <strong>Shop</strong>per-Community feiert bei Nutella Biscuit<br />

das gelungene Design, das im Keksregal hervorsticht<br />

und den Geschmack. O-Ton: „die besten<br />

Kekse, die ich je gegessen habe“. Die Kombi,<br />

nämlich die Verpackung, macht Lust, gleich zu<br />

naschen und der tolle Geschmack bilden die Basis<br />

für den Erst- und Wiederkauf.<br />

Weckt Erwartungen<br />

„B & J ist sehr bekannt, kreative Verpackung, einzigartige<br />

Sorten“, so ein Feedback zur Marke Ben<br />

& Jerrys, die als „teuer, aber mega lecker“ eingestuft<br />

wird. Cookie Dough IC Peaces weckt hohe<br />

Erwartungen an ein gutes Geschmackserlebnis.<br />

Ein relevanter Trend<br />

Twix Salted Caramel ist Top-Riegelmarke und die<br />

Verbindung von süß und salzig – absolut im<br />

Trend. 52 Prozent Bekanntheit und 32 Prozent<br />

Kaufrate sind sehr gute Werte. „Die Kombination<br />

aus süß und salzig ist grandios“ „ich liebe Salzkaramell“<br />

zeigen, dass hier ein relevanter Trend<br />

schnell erkannt und gut umgesetzt wird.<br />

Für Veggie-Fans<br />

Bei den salzigen Snacks ist die Marke Lays von<br />

PepsiCo vertreten und die beiden Veggie-Neuheiten<br />

aus dem Hause Bifi beziehungsweise LSI.<br />

Mit der grünen Farbgebung zeigt Bifi direkt, wo es<br />

lang geht und die <strong>Shop</strong>per verstehen sofort: „Bekannte<br />

Bifi Farben mit grün für Veggie“ oder<br />

„Endlich eine Veggie-Variante – gut erkennbar“.<br />

Auch wenn nicht alle C-<strong>Shop</strong>per Veggie Fans<br />

sind, ist es eine beachtliche und wachsende Ziel-<br />

Elena Bergmann, CEO POSpulse, hat die spannenden<br />

Ergebnisse der Umfrage zu den Siegerprodukten<br />

von <strong>Convenience</strong> Best in diesem Jahr erstmals<br />

für <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong> mit aufgesetzt.<br />

gruppe, die man unbedingt abdecken muss, will<br />

man die jungen Zielgruppen in der Tankstelle<br />

auch künftig als „Gäste“ begrüßen dürfen.<br />

In neuer Aufmachung<br />

Bei den Tabakprodukten stechen vor allem zwei<br />

Neuheiten besonders auf Basis der <strong>Shop</strong>perbefragung<br />

hervor: Iqos Heets Turquoise – die neue<br />

Variante – und Gauloises Blondes Gold in neuer<br />

Aufmachung. Beide Produkte erreichen unter<br />

den befragten Tabakkunden immerhin 32 Prozent<br />

Bekanntheit und eine Kaufrate von 15 Prozent<br />

beziehungsweise 19 Prozent. Damit liegen<br />

die beiden Produkte im Bereich Tabak und Next<br />

Generation Products weit vorne. Mit Gizeh Bio<br />

Hanf Papier + Filter Tips greift ein Hersteller von<br />

Raucherbedarfsartikeln das Trendthema Hanf<br />

sehr gut auf. Die umweltfreundliche Verpackung,<br />

alles zu hundert Prozent abbaubar, sind<br />

Argumente für den Artikel genauso wie der <strong>Convenience</strong>-Aspekt<br />

„Paps & Tips zusammen, kann<br />

man nichts vergessen“.<br />

Für Zuckerfreunde<br />

Unter den Eigenmarken Neuheiten ist die Sorte<br />

„Zuckerwatte“ von Durstlöscher ein sehr außergewöhnliches<br />

und mutiges Produkt, das zwar in<br />

der <strong>Shop</strong>perbewertung keinen Top-Platz erreicht,<br />

aber die „Zuckerfreunde“ sind begeistert:<br />

„Extravagant, aber ein Zuckerzombi“.<br />

Sichtbarkeit am POS<br />

Alles in allem zeigen die Neuheiten <strong>2022</strong>, dass<br />

mit innovativen Produkten, neuen Geschmacksrichtungen<br />

oder auch auffälligen Verpackungen<br />

sich die <strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong>per begeistern lassen.<br />

Die Mischung aus Marke und Vorverkauf – auch<br />

durch Social Media –, tollen Verpackungen und<br />

besonderen Geschmacksrichtungen führen immer<br />

wieder zu Impulsen beim <strong>Shop</strong>per, die<br />

<strong>Shop</strong>-Betreiber durch entsprechende Kommunikation<br />

der Neuheiten für sich gewinnbringend<br />

kapitalisieren können. Die Sichtbarkeit am POS<br />

ist Voraussetzung für den Zusatzumsatz.<br />

Fotos: Bormann & Gordon, POSpulse


28. Jahrgang, Ausgabe 8_<strong>2022</strong><br />

<strong>Convenience</strong> Best| 19<br />

DIE GEWINNER-<br />

PRODUKTE<br />

IN 12 KATEGORIEN<br />

DEN NERV DER<br />

ZEIT GETROFFEN<br />

Alkoholfreie Getränke: Sieg von<br />

Eistee, Energy- und Vitamin-Drinks.<br />

Fotos: Hersteller<br />

Eistee, Energy Drink und Vitaminwasser gewinnen in dieser Kategorie. Mit zielgruppengerechten<br />

Geschmackssorten wie Zero Wet Peach, Zero Lemon from Heaven und Juicy Mango trifft Dirtea<br />

den Nerv der Zeit. Die Vermarktung mit der deutschen Rapperin Shirin David kommt gut an. Sie steht als Markenbotschafterin<br />

für das moderne Frauenbild. Platzieren kann sich auch Red Bull mit seiner Green Edition und der aktuellen<br />

Summer Edition Aprikose-Erdbeere. Letztere könnte sich anschicken, die vorherigen Summer Editions noch<br />

zu übertreffen. Die Green Edition wurde zu Jahresbeginn bereits ins ständige Sortiment übernommen. Dritter im<br />

Bunde ist das neu auf den Markt gekommene Vitaminwasser Vitavate aus dem Hause Unibev in den Varianten Pfirsich,<br />

Himbeere, Wassermelone und Zitrone. Befeuert durch die Influencer Elias, Sidney und Niklas.<br />

NEU SEIT<br />

FEBRUAR<br />

UNSERE<br />

GEWINNER<br />

PRODUKTE -<br />

ETZT PROBIEREN! REN!<br />

NEU SEIT<br />

MAI<br />

LSI – Germany GmbH<br />

Eyber berStr.81<br />

D – 91522 Ansbach<br />

www.bifi.com


20 | <strong>Convenience</strong> Best<br />

28. Jahrgang, Ausgabe 8_<strong>2022</strong><br />

MIT TEE<br />

ODER MILCH<br />

Alkohlhaltige Getränke:<br />

Zwei originelle Neuheiten<br />

können sich hier platzieren.<br />

Auch in dieser Kategorie ist Dirtea ein Siegerprodukt, und zwar mit zwei Alkoholvarianten<br />

des Eistees in den Geschmacksrichtungen Sparkling Candy <strong>Shop</strong> und<br />

Sparkling Juicy Mango. Diese Extra Dirteas, mit einem geringen Alkoholgehalt von fünf Volumenprozent,<br />

sollen sich in erster Linie an weibliche Konsumenten richten. Durch Designelemente sind die<br />

alkoholhaltigen Drinks leicht als Ableger der alkoholfreien Dirteas zu erkennen. Mit auf dem Siegerpodest<br />

steht der Licor 43, als fertiger Drink mit Milch gemischt. Einen etwas höheren Alkoholgehalt<br />

als Dirtea hat dieser Licor 43 Milk in der 250 Milliliter-Dose. Der Premix trifft das Mischverhältnis des<br />

Blanco 43-Rezepts mit Milch. „Ein Hauch von Vanille und die würzigen Zitrusnoten harmonieren<br />

mit der Milch“, meint der Hersteller Zamora Company. Vertrieben wird das Getränk in Deutschland<br />

von Schwarze & Schlichte. Es wurde gemeinsam mit 43 Nitro & Coffee in den Markt gebracht.<br />

FRUCHTIG BIS YELLOW<br />

Bier: Beck‘s und Karlsberg können mit neuen<br />

Premix-Varianten ihre Erfolge feiern.<br />

Nur zwei Sieger gibt es in der Kategorie Bier des <strong>Convenience</strong> Best Awards in diesem<br />

Jahr. Auf dem Siegerpodest steht zum einen Beck’s Ice Lime & Mint. Der<br />

Biermix aus dem Hause Anheuser Busch Inbev punktet mit einem leicht fruchtigen Geschmack und<br />

mit nur 2,5 Prozent Alkoholgehalt. Aber auch die außergewöhnliche Optik in der 0,5 Liter-Dose trägt<br />

zum Erfolg bei. Vor allem die junge Zielgruppe hat die Brauerei damit erneut ins Visier genommen,<br />

also die Partygänger und Nachtschwärmer, und bei ihnen einen hohen Grad an Akzeptanz gefunden.<br />

Ebenfalls ausgezeichnet wird das Produkt Mixery Iced Yellow, das von der Brauerei Karlsberg in die<br />

<strong>Shop</strong>s gebracht wurde. Der neue Energy-Kick bietet einen erfrischenden Zitrone-Geschmack. Die<br />

Marke Mixery schreibt damit die Erfolgsgeschichte des Produktes Mixery Iced Blue fort, allerdings diesmal<br />

in Gelb: Yellow ist der Guarana-Biermix mit einem Alkoholgehalt von fünf Prozent. Anlass für<br />

die Neukreation war eine Konsumentenumfrage, die den Wunsch nach einer neuen Mixery-Variante<br />

laut werden ließ. Yellow war und ist demnach die passende Antwort auf diesen Wunsch und bringt<br />

mehr Farbe in die Energy-Bierwelt: „Sonnig im Geschmack und sommerlich im Design.“<br />

BESONDERE<br />

KAUERLEBNISSE<br />

Zuckerwaren: Extra<br />

Professional und ein Chupa<br />

Chups Kaubonbon punkten.<br />

Zu den Gewinnern in dieser Kategorie gehört auch in diesem Jahr Mars Wrigley, diesmal mit Extra Professional<br />

White Himbeere. Sowohl in der Fünfziger-Dose als auch in der Zehner-Packung bietet der Newcomer der Extra<br />

Professional Range den Kunden einerseits eine erfrischend-fruchtige Geschmackskombination, verspricht andererseits aber auch,<br />

für einen frischen Atem zu sorgen. Die Variante will mit Himbeer-Noten überzeugen, zu denen sich das Aroma von Granatäpfeln<br />

gesellt. Der zuckerfreie Kaugummi mit Mikrogranulaten kann die tägliche Zahnpflege unterstützen. Denn das Kauen soll den Speichelfluss<br />

deutlich anregen und verstärkt nicht nur die remineralisierende Wirkung des Speichels, sondern reduziert auch oberflächliche<br />

Ablagerungen und Verfärbungen. Auch der andere Gewinner ist ein Produkt zum Kauen. Denn Chupa Chups Incredible Chew<br />

Erdbeere überführt den beliebten Lutscher quasi in eine Kaubonbon-Form. In diesem Falle mit dem Geschmack von Erbeeren versehen,<br />

will das Sieger-Produkt ein intensives Kau-Erlebnis bieten, mit Lust auf mehr.<br />

Fotos: Hersteller


28. Jahrgang, Ausgabe 8_<strong>2022</strong><br />

<strong>Convenience</strong> Best| 21<br />

EIN NEUER<br />

GENUSS<br />

Fotos: Hersteller<br />

SÜß ODER<br />

HERZHAFT<br />

Food Service:<br />

Nusshappen und eine<br />

würzige Frikadelle.<br />

Auch in dieser Kategorie gibt es in diesem Jahr nur zwei Gewinner. Der eine<br />

von beiden ist der gut nachgefragte Nusshappen von Hersteller Dewi Back.<br />

Das Einhundert-Gramm-Hefeteiggebäck ist zu 25 Prozent mit einer Nusszubereitung versehen.<br />

Der Hersteller hat es darüber hinaus mit Walnüssen dekoriert, die fast 15 Prozent des Gebäcks<br />

ausmachen sowie mit kakaohaltiger Fettglasur abgerundet. Besondere Vorteile für die Bistros sind<br />

die mögliche, lange Standzeit und das einfache Handling, welches nur ein Auftauen verlangt. Das<br />

Produkt schafft nach Herstellerangaben Kompetenz im Backwarensortiment. Auch bestehe es aus<br />

hochwertigen Rohstoffen. Etwas anders positioniert ist das andere Gewinner-Produkt in dieser<br />

Kategorie. Die Chili Cheese Frikadelle aus dem Hause Remagen kombiniert Schweine- und Rindfleisch.<br />

Die 125-Gramm-Frikadelle ist, so der Produzent, nach deutschem Handwerksbrauch hergestellt<br />

und mit herzhaftem Käse und Chilis zubereitet. Zudem ist das Siegerprodukt schonend<br />

mit frischen Zwiebeln gebraten und würzig im Geschmack.<br />

Schokolade & Süßgebäck:<br />

Die Sieger sind fast schon<br />

wie kleine Kuchen.<br />

Ein Sieger in dieser Warengruppe<br />

kombiniert Schokolade mit Süßgebäck.<br />

Sein Name: Nutella Biscuits. Die Cups sollen<br />

laut Ferrero dem Genuss eine völlig neue Bedeutung<br />

geben. Das scheint ein Stück weit gelungen zu sein,<br />

darauf deutet auch diese Platzierung beim <strong>Convenience</strong><br />

Best-Award hin. Die knusprigen Cups werden<br />

aus Weizenmehl goldbraun ausgebacken und anschließend<br />

mit der Nuss-Nougatcreme von Nutella<br />

gefüllt. Neben den Nutella Biscuits können sich auch<br />

die neuen Milka Choco Brookies von Mondelez platzieren.<br />

Die kleinen Kuchenstücke mit Schokoladenkuchenboden<br />

sind saftig und bieten einen guten Geschmack,<br />

der mit Milka Schokolade verfeinert ist. Die<br />

Brookies sind einzeln verpackt. In jeder Verpackung<br />

befinden sich sechs Stück. Das Gewinner-Trio wird<br />

abgerundet durch Twix Salted Caramel von Mars<br />

Wrigley. Der Riegel greift den Süßwarentrend auf,<br />

süß und salzig zu verbinden. Er besteht aus Karamell<br />

und knusprigem Keks, umhüllt von Vollmilchschokolade.<br />

Zunächst kam er als Limited Edition in den<br />

Markt, hat jetzt aber bereits seinen festen Platz in den<br />

Regalen der <strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong>s erobert.


22 | <strong>Convenience</strong> Best<br />

28. Jahrgang, Ausgabe 8_<strong>2022</strong><br />

GUT UND NEU<br />

VERPACKT<br />

Zigaretten: Leicht, umweltfreundlich<br />

und mit Menthol<br />

fanden die Kunden gut.<br />

Die Gauloises Zigarette konnte von ihrer neuen Aufmachung profitieren und als Gauloises Blondes Gold einen der Gold-Plätze<br />

in dieser Kategorie für sich sichern. Zuvor war das Produkt als Gauloises Blondes White im Angebot. Reemtsma verpasste der<br />

leichten Variante in diesem Jahr ein neues Packungsdesign. Die Umstellung der Bezeichnung und Verpackung bietet jetzt innerhalb der Gauloises-<br />

Familie ein Erkennungsmerkmal für Zigaretten mit geringeren Abrauchwerten. Erfolgreich waren auch Lucky Strike Change Green und Dark Green.<br />

Damit setzt British American Tobacco auf eine umweltfreundlichere Verpackung: ohne Plastik und mit innovativem Papierfilter. Die zwei Sorten<br />

Change Dark Green, die milde Variante, und Change Green gibt nun mit Papierfilter zu kaufen. Der Dritte im Bunde ist hier Elixyr Plus X-Type. Die<br />

Neuheit von Landewyck ist in Kombination mit Filter Tips mit Aroma eine Menthol-Alternative und deshalb bei vielen Rauchern gut angekommen.<br />

CHIPS UND SNACKS<br />

Salzige Snacks & herzhafte Snacks:<br />

Natürlich aus dem Ofen oder auch vegetarisch.<br />

Lay‘s aus dem Ofen hat die Kunden und Kundinnen in den<br />

C-Stores in diesem Jahr überzeugt. Deshalb erobert die neue<br />

Range einen Platz unter den Gewinnern der Kategorie der Salzigen und Herzhaften<br />

Snacks. Es gibt die Chips in drei Sorten. Sie werden angeboten in den<br />

Varianten geröstete Paprika, Gesalzen oder mit mediterranen Kräutern. Diese<br />

Sieger-Produkte zeichnen sich dadurch aus, dass sie gebacken sind und – so der<br />

Hersteller PepsiCo Deutschland – mit 50 Prozent weniger Fett zubereitet werden.<br />

Auch Jack Links LSI feiert mit seiner Marke Bifi beim <strong>Convenience</strong> Best-<br />

Award in diesem Jahr erneute Erfolge. So konnten innerhalb der Kategorie<br />

zwei Produktneuheiten als Gewinner punkten. Diesmal waren die Veggie-<br />

Varianten. Einen Platz auf dem Podium errang Bifi Veggie Carazza XXL. Der<br />

herzhafte Snack für unterwegs kommt mit einer vegetarischen Salami daher.<br />

Ebenfalls erfolgreich dabei ist in diesem Jahr Bifi Veggie Roll XXL. Der Snack<br />

bietet eine umhüllte vegetarische Salami im Teigmantel.<br />

PEACES ODER<br />

COCONUT<br />

Impulseis: Die Vielfalt in den<br />

C-Store-Truhen ist erneut<br />

größer geworden.<br />

Mit einer neuen Art des Konfekt-Genusses kann Ben & Jerrys aus dem Hause Unilever punkten und den neuen<br />

Cookie Dough Ice Cream Peaces in der 150-Gramm-Packung in diesem Jahr unter den Gewinnern von <strong>Convenience</strong><br />

Best platzieren. Die Neukreation besteht aus Vanille-Eis in Einzelportionen. Die einzelnen Konfekt-Stücke enthalten einen soften<br />

Kern, der aus Keksteig hergestellt ist. Dieser wird umhüllt von einer dünnen Schokoladenschicht mit Schokochips. Aber auch Nuii Ice<br />

Cream kann mit seiner Innovation wieder einmal einen Erfolg verzeichnen: Diesmal ist es die exotische Variante Coconut & Indian Mango,<br />

ein 90 Milliliter Stieleis, die der Marke den Gewinner-Platz bescherte. Nuii aus dem Hause Froneri Schöller offeriert Kokos-Eiscreme<br />

mit Passionsfrucht-Indische-Mango-Sorbet, überzogen mit weißer Schokolade. In das Trio hat es auch ein zweites Produkt von Unilever<br />

geschafft: Aus der Langnese Magnum Range gehört diesmal Almond Remix, ein 85 Milliliter Stieleis, zu den Gewinnern.<br />

Fotos: Hersteller


28. Jahrgang, Ausgabe 8_<strong>2022</strong><br />

<strong>Convenience</strong> Best | 23<br />

SCHARF BIS<br />

BEERIG<br />

OTP: Trendige Shisha-Tabake<br />

setzen sich diesmal auf der<br />

ganzen Linie durch.<br />

In dieser Kategorie haben sich in diesem Jahr Shisha Tabake durchgesetzt, derzeit bekanntlich Trendprodukte in den <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong>s. Das erste<br />

Gewinner-Produkt kommt vom Lieferanten Akra Kotschenreuther und ist eine Variante der Range True Passion. Die Sorte True Passion Le Chill<br />

will mit einer Geschmacksmischung aus Zitrone, Menthol und Ice punkten und das scheint ihr auch bisher gelungen zu sein. Der zweite Sieger kommt<br />

ebenfalls vom Lieferanten Akra Koschenreuther. Es ist die Sorte „187 Tobacco Hamburg 040“ aus der Range 187 Straßenbande – also wie die Hip-Hop-Band.<br />

Die Kreation bietet eine Kombination aus dem Geschmack der Blaubeere, der Brombeere, Erdbeere, Himbeere und der Johannisbeere. Das Sieger-Trio komplett<br />

macht der Shisha-Tabak Kaktuz unter dem Marken-Dach von Holster. Das Produkt schmeckt nach einer fruchtig-sauren Kombination und soll den<br />

Rauchern und Raucherinnen einen „Bitzeleffekt“ verschaffen.<br />

TRENDIGER DAMPF<br />

Next Generation Products: Menthol und<br />

intensiver Geschmack haben sich durchgesetzt.<br />

Mit Iqos Heets Turquoise hat Philip Morris eine hervorragende Platzierung<br />

unter den Top-Next-Generation Products erreicht. 2020 hatte der Hersteller<br />

diese Heets-Variante vom Markt genommen. Mit der Wiedereinführung konnte Philip Morris<br />

<strong>2022</strong> einen vollen Erfolg landen. Dazu beigetragen haben viele Faktoren: Selection hat eine moderne<br />

und stylische Verpackung erhalten. Doch der beliebte Heets-Geschmack mit Menthol-Aroma war sicherlich<br />

mit entscheidend. Als weiteres Produkte schaffte es die IC 500 Einweg E-Zigarette in der<br />

Variante Mixed Berries von Innocigs, ganz vorne mit dabei zu sein. Die trendige Innovation gibt es in<br />

fünf Geschmacksrichtungen. Dabei darf der bei Dampfern beliebte Beerenmix nicht fehlen. Bis zu 500<br />

Züge Dampf mit demGeschmack gemischter Beeren sind je Einweg E-Zigarette Mixed Berries möglich.<br />

Die IC500 Mixed Berries ist sowohl ohne Nikotin als auch mit<br />

17 Milligramm Nikotin in den<br />

<strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong>s erhältlich.<br />

HOLZ, HANF UND<br />

MENTHOL-TIPS<br />

Raucherbedarfsartikel:<br />

Natürlichkeit und ein<br />

weiteres Mal Menthol.<br />

Fotos: Hersteller<br />

Mit Roor CBD Slim Papers hat Hersteller OCB ein Siegerprodukt etabliert,<br />

das eine CBD-infundierte Klebenaht bietet. Die Blättchen gibt<br />

es in drei Varianten: Roor CBD Unbleached Slim sind aus Holzfasern nachhaltig bewirtschafteter<br />

Wälder hergestellt. Roor CBD Organic Hemp ist aus hundert Prozent organischem Hanf, sowie<br />

Roor CBD Rice aus Reispflanzen. Alle drei Papiere sind sehr dünn, aus langsam durchglimmendem<br />

Papier und besitzen ein Wasserzeichen. Daneben platzieren sich Gizeh Bio Hanf Papier und<br />

Filter Tips, ebenfalls eine nachhaltige Produktlinie, bestehend aus Drehpapier aus hundert Prozent<br />

zertifiziertem Bio-Hanf sowie dem Active Filter sechs Millimeter aus Hanfpapier. Sie umfasst<br />

King Size Slim Papers und King Size Slim Papers plus Tips. Den dritten Platz auf diesem Podium<br />

sichern sich diesmal Energy Plus Clixx Filter Tips von Landewyck. Menthol Filter Tips sind<br />

für die Aussparung der Elixyr Plus X-Type Zigaretten gedacht.


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