Jahresbericht 2010 - Fri-Santé

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18 Aktivitäten GRISELIDIS NEUE HERAUSFORDERUNGEN Mit der Niederlassung von europäischen Sexarbeiterinnen hat die Europäische Union ihren Einzug in die Aktivitäten von Grisélidis gehalten. Diese neue Gruppe, die vor allem an der Alten Brunnengasse und in der Sprechstunde präsent ist, hat die Mitarbeiterinnen gezwungen, ihr Wissen über das Freizügigkeitsabkommen zu vertiefen und ihre Interventionen entsprechend den neuen Bedürfnissen anzupassen (Aufenthaltsstatus, Sozialversicherungen usw.). Das Inkrafttreten des kantonalen Gesetzes über die Ausübung der Prostitution auf den 1. Januar 2011 war eine der Prioritäten des Jahres 2010. Um sie auf die neuen Gesetzesbestimmungen vorzubereiten, wurden die Frauen über die Meldepflicht und die Bewilligung, die es für den Betrieb eines Massagesalons braucht, informiert, . 2010 IN ZAHLEN 1582 Kontakte, 197 Erstbesuche, 17’712 verteilte Präservative.
PRÄSENZ DES BUSSES AN DER ALTEN BRUNNENGASSE NEUE BEVÖLKERUNG Aktivitäten Die vermehrten Kontrollen der Polizei haben dazu geführt, dass sich die Population der Sexarbeiterinnen in der Alten Brunnengasse verändert hat. Immer mehr Frauen aus der Euro päischen Union mit einer Aufenthaltsbewilligung arbeiten legal hier. Als eine Folge davon gibt es immer weniger Sexarbeiterinnen ohne Papiere; diese werden in den Untergrund gedrängt, der auch häufig Synonym für Armut ist. Das Team von Griselidis musste versuchen, mit den Neuankömmlingen ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Aufgrund dieser neuen Herausforderung ist bei der Frequentierung ein leichter Rückgang zu verzeichnen; umgekehrt ermöglichte dieser eine bessere Information. VERNETZUNG Die Gesundheit geht einher mit einer guten Kenntnis des medizinischen und sozialen Netzwerks. Das Projekt «Rencontres», bei dem Fachfrauen aus externen Strukturen (Fri-Santé Raum für Beratung und Behandlung, Familienplanung, Frauenhaus/Opferberatungsstelle, Empreinte, CCSI) in den Bus eingeladen werden, wird erfolgreich weitergeführt. Die Frauen haben ein grosses Interesse für diese Aktion gezeigt; in der Folge haben zwei Gewaltopfer Hilfe auf der Opferberatungsstelle für Frauen gesucht. «Der Bus ist sehr wichtig, vorher gab es nichts. Der Bus ist wie ein Medikament. Du kommst in den Bus, wirst empfangen, es gibt was zu essen von den Ordensschwestern, wenn du an etwas leidest, so fühlst du dich die ganze Woche über mutig, du bist geheilt. Und wir erhalten Präservative, die wir sonst nicht bezahlen könnten. Der Kaffee, der Tee… das befreit. Es ist familiär, medizinisch, heilend. Auch wenn es keine Arbeit gibt, so erhalten wir etwas zu essen und Mandarinen, das stärkt.» Eine Sexarbeiterin der Alten Brunnengasse 19
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