Prolog Prologue Prologo - International Police Association
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<strong>International</strong> • <strong>International</strong> • Internazionale<br />
Illegaler Grenzübertritt<br />
Wird ein «Illegaler» erwischt<br />
gibt es eine Zielvorgabe von 45<br />
Minuten. Kann der Vorgang in<br />
diesem Zeitraum abgewickelt<br />
werden, nimmt der zur illegalen<br />
Einreise genutzte Carrier<br />
die unerwünschte Person gleich<br />
wieder zum Ausgangspunkt zurück.<br />
Dies nennt man Effizienz.<br />
Fälschungen<br />
Die Abteilung «Passfälschung»<br />
ist noch im Aufbau begriffen.<br />
Dieses Fachgebiet wurde für die<br />
Dänische Polizei erst mit dem<br />
Schengenbeitritt relevant. Die<br />
Dienststelle in Billund ist mit<br />
einer Dokumentenbox ausgerüstet.<br />
Diese Maschine steht<br />
aber in einem separaten Raum<br />
zusammen mit den weiteren<br />
Geräten zur Überprüfung von<br />
Ausweispapieren. In den Kontrollboxen<br />
bei den Ein- und<br />
Ausreisekontrollen steht den<br />
Kollegen nur eine kleiner Dokutest<br />
zur Verfügung. Vor allem<br />
bei der Ausreise ist die Zeit<br />
für die Passkontrolle sehr kurz,<br />
wodurch die Fahndung nach<br />
Fälschungen meiner Meinung<br />
nach etwas zu kurz kommt. Leider<br />
gibt es darüber auch keine<br />
statistischen Erhebungen.<br />
Arbeitsanfall<br />
Als Spitzenzeiten werden<br />
06.00 h morgens und 21.00 h<br />
abends angegeben. Zu dieser<br />
Zeit wird ein Grossteil der Anund<br />
Abflüge aus nicht Schengenstaaten<br />
registriert. Der<br />
Dienst der Kollegen beinhaltet<br />
auch den Patrouillendienst im<br />
und um das Flughafengebäude.<br />
Der Ort Billund wird hingegen<br />
vom Polizeiposten Grindsted<br />
bedient.<br />
Politische Folgen<br />
Seit dem 11. September werden<br />
die Passagiere und ihr Gepäck<br />
rigoros kontrolliert. Das<br />
Bagage wird durchleuchtet, die<br />
Reisenden passieren einen<br />
Metalldetektor. Das Augenmerk<br />
gilt hier den Stichwaffen und<br />
dem Sprengstoff. Diese Aufgabe<br />
übernimmt speziell geschultes<br />
Personal des Flughafenbetreibers.<br />
Einige Zahlen zum Flughafen<br />
Im Jahr 2001 wurden 300’000<br />
Personen aus nicht Schengenstaaten<br />
abgefertigt, die Passagierzahlen<br />
aus Schengenstaaten<br />
sind nicht registriert.<br />
Der Flughafen Billund ist der<br />
zweit grösste Flughafen in Dänemark<br />
und wird vor allem von<br />
Charterfluggesellschaften angeflogen.<br />
Auch Billund registriert<br />
seit dem 11. September<br />
eine rückläufige Frequenz, doch<br />
zeichnet sich eine Erholung ab.<br />
Neuer Airport<br />
Zum Abschluss stand eine Besichtigung<br />
der Grossbaustelle<br />
des neuen Flughafens von Billund<br />
auf dem Programm. In diesem<br />
neuen Flughafen wird auch<br />
eine den Bedürfnissen angepasste<br />
Dienststelle für die Polizei<br />
gebaut.<br />
Kollege Olfert hat mich schon<br />
eingeladen die neue Dienststelle<br />
nach der Inbetriebnahme zu<br />
besuchen. Keine Frage, dass ich<br />
mich jetzt schon darauf freue.<br />
Danke<br />
Ich will meinen Beitrag nicht<br />
abschliessen ohne allen zu danken<br />
welche mir diesen Aufenthalt<br />
ermöglicht haben. Ich habe<br />
für meine Berufsausübung<br />
aber auch persönlich profitieren<br />
können.<br />
Markus Bindt<br />
IPA Region beider Basel<br />
D<br />
Sport als Türöffner<br />
Einleitung<br />
Seit ein paar Jahren arbeite ich<br />
als J+S Leiter beim TV Reussbühl<br />
Basketball. Seit vier Jahren<br />
trainiert bei mir auch ein<br />
Kosovo-albanischer Junge namens<br />
Lutfi Hoxha. Dieser ist<br />
zwischenzeitlich 18 Jahre alt.<br />
Durch meine Arbeit als Trainer<br />
bestanden daher auch regelmässige<br />
Kontakte mit der Familie<br />
des Jungen. Die Kontakte<br />
mit der Familie erweiterten<br />
sich mit der Zeit auf ein freundschaftliches<br />
Verhältnis.<br />
Diesen Frühling wurde ich<br />
durch die Familie Hoxha spontan<br />
angefragt, ob ich nicht ein<br />
paar Tage Ferien mit ihnen in<br />
ihrem Haus im Kosovo verbringen<br />
wolle. Kost und Logis<br />
müsste ich nicht bezahlen, lediglich<br />
den Flug. Genauso spontan<br />
sagte ich dem Familienoberhaupt<br />
Qerim Hoxha zu und<br />
buchte neun Tage Ferien im Kosovo,<br />
genauer gesagt im Dorf<br />
Cermjan.<br />
Reisebericht:<br />
Samstag, 27.07.2002<br />
Mit kurzer Verspätung flog uns<br />
die SWISS ab dem Flughafen<br />
Zürich-Kloten zum Airport von<br />
Pristina. Unsere Reisegruppe<br />
setzte sich zusammen aus; den<br />
Das Dorf Cermjan<br />
Eltern Qerim und Zize, den Brüdern<br />
Avni und Fehmi mit Ehefrauen<br />
und drei Kleinkindern,<br />
dazu Lutfi Hoxha und mir selber.<br />
Pünktlich um 14.30 Uhr erfolgte<br />
die Landung in Pristina. Die<br />
Passkontrolle führten Schwedische<br />
und Pakistanische UNO-<br />
Polizisten durch. In Sichtweite<br />
schwerbewaffnete KFOR-Einheiten<br />
aus diversen Ländern.<br />
Nach der geordneten Kontrolle<br />
folgte ein heilloses Chaos bei<br />
der Gepäckausgabe. Hunderte<br />
von Personen erkämpften sich<br />
regelrecht ihre Gepäckstücke.<br />
Die Cousins Visar und Salih erwarteten<br />
uns vor dem Airport<br />
mit ihren Fahrzeugen. Die Fahrt<br />
führte uns Richtung Gjakova<br />
vorbei an Dutzenden von Hausruinen,<br />
müllsammelnden Strassenkindern<br />
und unzähligen<br />
streunenden Hunden. Es ist<br />
kaum mehr als Strasse zu bezeichnen<br />
je näher man Richtung<br />
Cermjan vordringt. Es ist<br />
eher mit einem Bachbett vergleichbar.<br />
Minentrichter werden<br />
mit Beton notdürftig ausgegossen,<br />
knappe 10% sind<br />
noch asphaltiert.<br />
Mühsame 90 Minuten später erreichten<br />
wir das Domizil der<br />
IPA<br />
Sektion Schweiz/Nationalbüro – Section Suisse/Bureau national<br />
Sezione Svizzera/Comitato Nazionale – Swiss Section/National Headquarters<br />
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