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FRANZ LISZT - nca - new classical adventure

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Jan Prievoznik: Jan Kulik, Prag 1830 / Jan Kulik, Prague, 1830<br />

Herwig Neugebauer: Wien 18. Jhdt. / Vienna, 18th century<br />

Harfe / Harp<br />

Tina Zerdin: Lyon & Healy, Modell: Style 30; Chicago 2010 / Lyon & Healy, model: Style 30; Chicago, 2010<br />

Judith Schiller: Salvi (Modell: Diana), Piasco 1992 / Salvi (model: Diana), Piasco, 1992<br />

Die Streicher der Wiener Akademie spielen auf Darmsaiten, einige der für die Aufnahme<br />

verwendeten Blasinstrumente wurden in von Liszt dirigierten Orchestern gespielt. Wir danken den privaten<br />

und öffentlichen Leihgebern für die Möglichkeit der Nutzung dieses so speziellen Instrumentariums<br />

für Konzerte und Aufnahmen.<br />

The string players of the Wiener Akademie use gut strings, several of the woodwind instruments<br />

used on these recordings were played in orchestras conducted by Liszt. We would like to<br />

thank the private and public lenders who generously gave us the opportunity to use such special<br />

instruments for concerts and recordings.<br />

Geschäftsführer / Executive Director<br />

Dean Kustra<br />

6 7<br />

Orchester Manager / Orchestra Manager<br />

Mag. Doris Schmidl<br />

Produktion / Production<br />

Christoph Haselböck<br />

Kommunikation / Communications<br />

Mag. Beatrix Baumgartner<br />

Orchester Wiener Akademie<br />

Martin Haselböck<br />

Coverfoto(s)<br />

Fotograf: Lukas Beck<br />

Fotograf: Lukas Beck<br />

Fotograf: Lukas Beck<br />

WEGE ZU <strong>LISZT</strong><br />

Meine erste „aktive“ Beschäftigung mit dem Werk<br />

Franz Liszts wurde durch eine zufällige Begegnung<br />

in London ausgelöst: als 18-jähriger Musikstudent<br />

hatte ich die Möglichkeit, eine Woche im Austrian<br />

Institute (heute Kulturforum) in London zu<br />

verbringen. Am dritten Tag meines Aufenthalts<br />

kam Alfred Brendel in die schönen Räume in der<br />

Rutland Gate, um ein kleines Konzert zu geben.<br />

Beim anschließenden Empfang stellte er mir die<br />

Frage: „Können Sie als Organist mir erklären,<br />

warum im Erstdruck der ersten Franziskuslegende<br />

für Klavier zwei Orgelregistrierungen enthalten<br />

sind?“ Ich hatte als Student bereits (gegen den<br />

ausdrücklichen Willen meines Lehrers) Präludium<br />

und Fuge über B-A-C-H studiert, diese Anfrage<br />

verursachte aber eine neue Beschäftigung mit<br />

diesem vernachlässigten Repertoire und die<br />

baldige Erkenntnis, dass Liszt eine überaus große<br />

Anzahl von bis dahin unbekannten Orgelwerken<br />

hinterlassen hatte.<br />

1978 wurde ich zu meiner ersten Konzertreise in die<br />

damalige DDR eingeladen. Mit einem Wagen der<br />

Künstleragentur wurde man - stets beaufsichtigt -<br />

von Konzert zu Konzert gefahren, auch Weimar stand<br />

auf dem Programm der Tournee: durch Vermittlung<br />

meines Freundes Michael von Hintzenstern konnte<br />

ich Liszts Wirkungs- und Wohnstätten sehen, aber<br />

auch erstmals das Goethe- und Schiller-Archiv<br />

besuchen, wo in seltener Vollständigkeit fast alle<br />

Originalmanuskripte Liszts verwahrt werden. Ich<br />

war überrascht und überwältigt: nicht nur fanden<br />

sich hier eine Unzahl weiterer neuer Werke, ebenso<br />

war ich erstaunt über die unterschiedlichen<br />

Fassungen mir bekannter Kompositionen. Ich hatte<br />

einen ersten Eindruck von der minutiösen, präzisen<br />

Notationsweise Liszts bekommen, ebenso von<br />

seiner musikalischen Architektonik, die in ihren<br />

ausgewogenen Proportionen so gar nicht seinem<br />

Ruf als improvisierend beliebig gestaltender<br />

Komponist entspricht.<br />

Zurück in Wien wurde mir die Unzulänglichkeit der<br />

vorhandenen Editionen der Orgelwerke bewusst,<br />

die allesamt voll von entstellenden Veränderungen<br />

und Zusätzen waren. 1980 konnte ich die Wiener<br />

Universal Edition überzeugen, dass eine kritische<br />

Neuausgabe dieser Kompositionen notwendig

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