Flash-N°66-2012 - Générations-Mouvement - 67

Die Mär vom Mann im Mond(frei nach Ludwig Bechsteins Märchen)Es ging einmal ein Mann,Sehr lang ist es schon her,Am Sonntag morgen frühVerstohlen in den Wald…Er haute Holz sich abUnd band‘s zur Welle fest,Nahm‘s auf den Buckel flugsUnd schlich damit nach Haus‘…Da kam ihm unterwegsEin Herr entgegen stolz,Von schlankem, strammem WuchsUnd edlem Angesicht,Gar hübsch im SonntagskleidAls wollt‘ zum GottesdienstEr in die Kirche gehn,Blieb aber todernst vorDem Wellenträger stehnUnd sprach ihn mahnend an :„Geselle, weiss du nicht,Dass heute Sonntag ist,An welchem Tage GottNach seinem SchöpferwerkGeruht hat froh und fromm ?Es heisst ihn ehren heut‘,Ihm danken im Gebet :Beachte das Gebot,Denn heilig ist der Tag !“„Auf Erden Sonntag heut‘,Und morgen FeiertagVielleicht dort auf dem Mond !...Erwiderte der Mann.„Was kümmert mich all das ?Ich bin ein freier Mensch,Kann machen, was ich will !Was geht dich denn das an ?“Da sprach der fremde Herr,Der niemand anders warAls unser Hergott selbst :„Die Reisigwelle trag,Zur Strafe ewiglich !Und weil der Sonntag dirHienieden unwert ist.So hab den Montag dennAuf immer ganz für dich !Sollst stehen dort im MondMit Welle und mit BartIn alle EwigkeitAls Warnbild für all die,Die oft aus Habsucht nurDen Sonntag schänden tu !“Raymond MATZENSummerzit un SummersäjeRose blieje ! S’geht der SummerWie e Engel iewer s’Land,Straït sin Gold uff Feld un MatteMit verschwenderischer Hand.Rechts de Schwarzwald, links d‘Vogese,Städt un Derfle - wunderscheen,Wo viel döjsich BluemekinderIn verdraïmte Gärte stehn.Rose un Geranie ziereJede Platz un jedes Hüs.Spitzi Dächer, g‘schnitzti BalkeStröeme Schurm un Wärme üs;Stolzi, alti Burje küendeVun vergang‘ner Zit im Land,Während drunte, schicksalsträchti,Glänzt em Rhynn sin Silwerband.Summerluscht un Summersäje…Jeer Daa macht sini Rund,Rose blieje, Rose welke,Herz ! Geniess e jedi StundBis der Sunneball in FlammeHinter Wolkebänk versinktUn e Vejele zuem AbschiedWundersiess e Liedel singt.Marguerite Buchmann10