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elaphe 2019-2

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Titelthema: Citizen Conservation - Haltung rettet Arten

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TitelthemaTitelthemaNeue Wege in derSalamanderhaltungVon Anfang an steht bei Citizen Conservationder Feuersalamander im Fokus. Einzelne Lokalformen,wie etwa der Almanzor-Feuersalamander(Salamandra salamandra almanzoris), müssenschon aufgrund ihres inselartigen Vorkommensals gefährdet gelten, aber auch unseren eigentlichweit verbreiteten einheimischen Feuersalamanderndroht spätestens mit der neu entdeckten SalamanderpestBsal, dem „Salamanderfresser“, eineganz neue, existenzielle Gefahr. Das Überlebenganzer Populationen könnte davon abhängen, obdie Tiere rechtzeitig in menschlicher Obhut durchNachzucht gerettet werden können. Dies abererfordert eine möglichst effiziente und erfolgreicheHaltung. Hier ist ein Weg dazu.von Philip Gerhardt & Uwe SeidelZugegeben, völlig neu ist der Ansatz eigentlichgar nicht: Feuersalamander lieben Sauberkeit –eine strenge Hygiene im Terrarium ist also dieGrundlage für eine erfolgreiche Haltung sowie Nachzuchtdieser Lurche. Und bereits 1967 stellte Trumlerim Titel eines Artikels die Gretchenfrage: „Romantikoder Hygiene?“ Der Autor plädiert schon damals klarfür die hygienische Haltung. Aber was ist daran bemerkenswert?Welcher Tierhalter möchte seinen Pfleglingennicht prinzipiell einen sauberen Lebensraum bieten?Mit Blick auf das klassische Habitat des Feuersalamandersin Mitteleuropa liegt der Gedanke nahe, den Tieren einschönes Waldterrarium einzurichten. Schließlich war es inder Terraristik immer wieder erfolgreich, sich bei der Haltungam natürlichen Lebensraum der Tiere zu orientieren.Erde, Moos, Rinde und was der sonst noch so hergebenmag, kann für Bodengrund, Versteckplätze und Dekorationauch ins Terrarium eingebracht werden. Bei einergewissen Beckengröße ließe sich sogar über die Installationeines Bachlaufs nachdenken. Lebende Pflanzen würdendas gewisse optische Extra bieten. Und damit Moosund Pflanzen auch ansprechend grün bleiben, muss dasgesamte Becken schön feucht gehalten werden – Feuersalamanderwerden in der Natur ja schließlich auch geradebei Regenfällen aktiv. Der Halter kann sich also über einStückchen richtigen Waldes im Zimmer freuen.Eher nicht so romantischNur leider hat die Erfahrung gezeigt, dass die Freude beidieser Art von Terrarium häufig von kurzer Dauer ist. AuchTrumler (1967) merkt an, dass es im Waldterrarium mitder Zeit zu Fäulnisprozessen kommt. Die lebendige, grüneLandschaft weicht verrottendem Moos und abgestorbenenPflanzenteilen. Der Anspruch, den Salamandern einen sauberenLebensraum zu bieten, lässt sich mit dieser Form derUnterbringung kaum durchsetzen. Durch eine geschickteStrukturierung des Bodengrundes, etwa mit einer Drainage,kann man der sich stauenden Feuchtigkeit zwar entgegenwirken.Zusätzlich mag auch die Beckengröße Einfluss daraufhaben, wie stabil das Minibiotop ist.Grundsätzlich aber lässt sich der Prozess der Zersetzung organischerMarialien nicht aufhalten. Und ein Terrarium, dessenEinrichtung vermodert, missfällt nicht nur dem Pfleger.Fäulnis führt zu Keimbelastung und damit zu einem Gesundheitsrisikofür die Insassen. Der gut gemeinte nachgebildeteWald erweist sich nach kurzer Zeit also als ungeeignet undkann für die Bewohner im schlimmsten Fall tödlich enden.Abhilfe würde vielleicht ein ständiges Austauschen undErneuern der Einrichtung bringen. Doch welcher Haltermöchte monatlich den Lebensraum seiner Tiere komplettauf den Kopf stellen, vor allem, wenn es sich um mehr alsnur einen Behälter handelt? Nicht selten kommen geradebei Pflegern von Feuersalamandern immer weitere Beckenhinzu, weil die Gattung Salamandra mit ihren zahlreichenSystematische Salamanderhaltung für den Artenschutz Foto: B. Trapp/Frogs & FriendsSo romantisch! – Feuersalamander im Biotop.Klappt das auch im Terrarium? Foto: B. Trapp3233

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