Aufrufe
vor 5 Monaten

elaphe 2019-3

  • Text
  • Kanaren
  • Elaphe
  • Zootaxa
  • Genetisch
  • Foto
  • Dght
  • Gallotia
  • Unterschieden
  • Arten
  • Bisher
  • Species
  • Dorsal
Titelthema: Kanareneidechsen

HerpetoramaHerpetoramaChance für viele Arten zum Überleben sein“, so Mark-OliverRödel vom Museum für Naturkunde Berlin. Viele deruntersuchten Arten zeigten selbst 10 bis 20 Jahre nach demAuftauchen des Chytridpilzes noch andauernde Bestandsrückgänge.Es wäre deshalb von großem Vorteil, wenn manfür die Zukunft die Arten identifizieren könnte, die vonsolchen Krankheiten am ehesten betroffen sein könnten,um präventive Schutzmaßnahmen zu treffen. Australiensetzt solche Schutzprogramme um und entwickelte neueWiederansiedlungstechniken, um einige Amphibienartenzu retten. Wenn der Pilz einmal in einem Ökosystem vorhandenist, ist es fast unmöglich, ihn wieder zu eliminieren.Ausgerechnet Amphibien können zu seinem andauerndenVerbleib beitragen. Nicht alle Arten sind gleichermaßen vomPilz gefährdet. Diejenigen, die am wenigsten betroffen sind,können ein Langzeitreservoir sein und die Dauerpräsenzdes Pilzes in einem Ökosystem ermöglichen.Gesine Steiner, Museum für Naturkunde BerlinKulturfolgerWasserspeiende Frösche am AmazonasLeticia ist die Hauptstadt des kolumbianischen DepartmentsAmazonas. Bekannt ist die Amazonas-Metropoleunter anderem für ein allabendliches Schauspiel im zentralenParque Santander: Tausende Papageien suchen in großenSchwärmen unter Lärm und spektakulären Flugmanövernihre Schlafplätze auf den Bäumen des zentral gelegenen Stadtparksauf. In den Parkanlagen kann man aber auch Ameivenbeobachten, und auf vielen Grünflächen zeigen Skulpturenoder Schnitzereien Vertreter der regionalen Fauna.Manche Gebäude sind zudem mit teilweise sehr authentischwirkenden Tierdarstellungen und -skulpturen geschmückt.Bereits an einem Kreisverkehr in Flughafennähe begrüßtden ankommenden Reisenden eine große, geschmackvollgestaltete Indianerplastik mit einer geschulterten AnakondaKopfüber unter dem Dach warten diese Amphibien auf Regen Fotos: A. DehneBetrifft: Exportstopp für kommerziellenTierhandel aus MadagaskarIn der letzten elaphe (2019-2, März 2019, S. 8–9) wurdeüber eine Anordnung des madagassischen Umweltministeriumszum Handel mit Lebendtieren berichtet. Diese warEnde Januar in einer kurzen Mitteilung an alle regionalenund überregionalen verantwortlichen Stellen ausgegebenworden; im Wortlaut untersagte diese mit sofortiger WirkungHandel, Transport und Ausfuhr aller einheimischenTier- und Pflanzenarten sowie aus selbigen hergestellteProdukte. Wie schon angedeutet, warf dieses von höchsterStelle unterzeichnete Dokument allerdings viele Fragenauf, da es wenig präzise formuliert war. Schnell geklärtwerden konnte die (zumindest für gemeinnützig mit Tierenarbeitenden Organisationen) nicht ganz unwichtigeTatsache, dass diese Einschränkungen nur kommerzielleAspekte betreffen. Mehr war darüber hinaus zunächstnicht zu erfahren.und zwei Jaguaren zu ihren Füßen. Herpetologisches Hauptmotivist hier aber zweifelsohne die einheimische Anakonda,und nicht weit vom Parque Santander befindet sich auch einGebäude mit wunderschönen amphibischen Wasserspeiern:Ein überdimensionierter Rotaugenlaubfrosch und ein BlauerPfeilgiftfrosch leiten bei Regenfällen das Wasser jeweils ineinem großen Strahl vom Betongebäudedach weg.Die beeindruckenden Tierdarstellungen verschönern ganzwesentlich das Erscheinungsbild der architektonisch nichtgerade ansprechenden Stadt am nördlichen Ufer des Amazonas.Sie zeugen vom Bewusstsein ihrer Bewohner für dieSchönheit der Natur und wecken bei Touristen aus dem InundAusland Interesse an der einzigartigen Fauna der Amazonas-Region.Möge uns diese noch lange erhalten bleiben.Axel DehneEine offizielle Ergänzung konnte leider erst kurznach Redaktionsschluss der letzten elaphe-Ausgabeeingesehen werden. Diese sei hiermit alsonachgereicht.Das Handels- und Exportverbot – bzw. nach offiziellerLesart: die Anweisung an die zuständigen Stellen,die dafür notwendigen Genehmigungen nicht mehrauszustellen – betrifft:• in Anhang I von CITES gelistete Arten (namentlichgenannt werden Schildkröten und Lemuren),• Arten in Anhang II von CITES, für die momentaneine Nullquote gilt. Für Anhang-II-Arten gilt dieseEinschränkung also, sofern zum Zeitpunkt der Veröffentlichung(Januar 2019) eine Ausfuhrquote von 0Exemplaren festgelegt war.Diese Regelung dürfte somit durchaus auch einige im Terrariumgehaltene und gehandelte Arten betreffen, allerdingshalt doch nicht alles, was auf madagassischem Hoheitsgebietlebt. Erwähnt wird in besagter Mitteilung noch, dass zurbesseren Kontrolle neu ausgestellte Genehmigungen eine„Bürgschaft“ des zuständigen Ministers als Vorbedingunghaben müssen – was das konkret bedeutet, sei einmal dahingestellt.Angemerkt wird außerdem, dass diese Änderungenausschließlich dem Zweck dienen, angesichts des gegenwärtigwieder zunehmenden illegalen Handels „Bereichezu säubern“. Das klingt in der Übersetzung sicherlichetwas befremdlich; die weniger blumig formulierte LesartMini-FröscheDornteufelEine Meldung, wie für unsere Namenserklär-Rubrik„Dornteufel“ gemacht: Ein deutsch-madagassischesForscherteam hat auf Madagaskar fünf neue Froschartenentdeckt und im März 2019 im Fachmagazin PLoS ONEneu beschrieben, von denen drei so außergewöhnlichsind, dass für sie eine neue Gattung errichtet wurde.Und weil sie nicht nur außergewöhnlich, sondern auchaußergewöhnlich klein sind, haben die Wissenschaftlersich den hübschen Namen Mini ausgedacht. Aber nichtnur das: In einer interessanten Mischung aus Humor undUmweltdidaktik vergaben sie dazu passende Artnamen. Soheißen die amphibischen Winzlinge nun also Mini mum,Mini ature und Mini scule (Englisch „miniscule“: winzig).Nomen est omen: Die Tierchen der beiden kleinerenArten, Mini mum und Mini scule, werden tatsächlich nur8–11 mm lang und haben damit gerade mal Reiskornformat.Sie gehören somit zu den kleinsten Fröschen der Welt.Aber selbst Mini ature, der Riese der Gattung, passt mit15 mm noch bequem auf einen Fingernagel. Die winzigenFrösche leben in der Laubstreu des Regenwaldes und sindnur schwer zu finden.Eineder terraristischgehandeltenund in Anhang IIvon CITES gelistetenArten: Uroplatus phantasticusaus den montanenRegenwäldern im Osten MadagaskarsFoto: S. Wolfwäre, dass man also wieder einmal der Korruption zuLeibe rücken möchte. Denn die ist – etwas undiplomatischausgedrückt – sicherlich einer der entscheidendenKatalysatoren für viele ewige Abwärtsentwicklungendes Landes.Sebastian WolfZum Forscherteam gehörten übrigens auch die prominentenDGHT-Mitglieder Frank Glaw von der Zoologischen Staatssammlungin München, Mark-Oliver Rödel vom Museum fürNaturkunde Berlin sowie Miguel Vences, Leiter der Abteilungfür Evolutionsbiologie der TU Braunschweig. Die Veröffentlichungmit den lustigen Namen erfolgte unter Federführungeines Wissenschaftlers der Ludwig-Maximilians-UniversitätMünchen. Nämlich von, kein Witz!, Mark D. Scherz.Heiko WerningLiteraturScherz M.D., C.R. Hutter, A. Rakotoarison, J.C. Riemann,M.-O. Rödel, S.H. Ndriantsoa, J. Glos, S. Hyde Roberts,A. Crottini, M. Vences & F. Glaw (2019): Morphologicaland ecological convergence at the lower size limit for vertebrateshighlighted by five new miniaturised microhylid frogspecies from three different Madagascan genera. – PLoS Onedoi:10.1371/journal.pone.0213314Mini mum: einerder kleinstenFrösche der WeltFoto: A. Rakotoarison1213

Zeitschriften-Regal