Aufrufe
vor 9 Monaten

elaphe 2019-3

  • Text
  • Kanaren
  • Elaphe
  • Zootaxa
  • Genetisch
  • Foto
  • Dght
  • Gallotia
  • Unterschieden
  • Arten
  • Bisher
  • Species
  • Dorsal
Titelthema: Kanareneidechsen

Natur- und

Natur- und ArtenschutzNatur- und ArtenschutzAn offenen Stellen wachsen Blumen zwischen den niedrigen SträuchernAn dieser Schildkröte der Zuchtgruppe sind die Markierungen (kleine Einschnittein den Randschildkern) gut zu erkennen. Andere Schildkröten trageneinen Transponder und sind deshalb nicht auf den ersten Blick zu identifizieren.Das Team des CRT hat bei der Schildkrötensuche im Schildkrötengebietimmer ein Lesegerät dabei.zugängliches Teilgebiet von ca. 580 hawurde als Naturreservat zum Schutzder Schildkröten ausgewiesen. DieSchildkröten leben aber auch in anderenZonen des Parks, in niederen Lagenbis etwa 400 m über Meereshöhe.Die natürliche Vegetation auf densauren Böden des Albera-Gebiets istein lichter Korkeichenwald (Quercussuber). Die Strauchschicht unter denBäumen ist meist niedrig, und dazwischengedeihen viele verschiedeneKräuter. An ebenen Stellen werdendiese Flächen auch extensiv mitrobusten Rindern beweidet und sooffengehalten. In der Regel werdendiese Rinder im späten Frühjahr aufAlmweiden weiter oben in den Bergengebracht, sodass die Schildkröten währendihrer Hauptaktivitätszeit nichtunter die Hufe kommen. Die Pflanzengesellschaftenund die Ernährungder Schildkröten werden noch näheruntersucht, ich werde in einem Folgeartikeldarüber berichten.Ein großes Problem für die Schildkrötenbeständesind die häufigen Brände,die viele Schildkröten töten, vor allemdie adulten Weibchen, die sich nichtso leicht in Erdlöchern verstecken können.Fèlix et al. (1990) berichten von soeinem Brand in einem Schildkrötenhabitatmit einer dichten Population vonmehr als 10 Schildkröten pro Hektar.Bei diesem Brand kam ein Drittel derdort lebenden Schildkröten um. DiesePopulation wird weiterhin überwachtund hat sich bis heute nicht erholt.Die landwirtschaftliche Nutzung inden Schildkrötengebieten der Albera istzwar meist extensiv, aber es gibt dortauch einige intensiv bewirtschafteteWeingüter und Olivenplantagen. Leiderwurden dort auch manche bislangungenutzte Flächen mit Nadelbäumenaufgeforstet, was die Brandgefahr nochweiter erhöht. Das Team des Schildkrötenzentrumshat inzwischen ein Handbuchzur schildkrötenfreundlichen Biotop-Pflegeherausgegeben (Vilardellet al. 2012). Das hat dazu geführt, dassdie Bewirtschaftung teilweise wiederextensiviert wird und dass bei Anpflanzungenund Pflegemaßnahmenauf wenig genutzten Flächen darauf geachtetwird, möglichst den natürlichenBewuchs zu erhalten bzw. zu fördern.Das Centre de Reproducció deTortugues de l’Albera (CRT)Die zu der kleinen WallfahrtskapelleMare de Déu del Camp gehörendenGebäude und Ländereien konnten 1992von der Kirche erworben werden, undim Jahr 1994 wurde hier das Zuchtzentrumfür Schildkröten, etwas oberhalbdes Ortes Garriguella, von Xavier Capallerasund Joan Budò eröffnet. Eskann vom Frühjahr bis zum Herbstbesucht werden, und man bekommthier viele Detailinformationen über dieTiere und ihren Lebensraum.Das Hauptziel des CRT ist, wie derName schon andeutet, die „Produktion“von Schlüpflingen der Albera-Schildkröte.Die Zuchtgruppe bestehtaus etwa 100 Tieren (M/W = 1/3).Die meisten davon waren von Privatleutenabgegeben worden, nachdemdie Haltung von Testudo hermannihermanni im Jahr 1988 streng reglementiertwurde. Später kamen verletztaufgefundene Schildkröten dazu, dietrotz tierärztlicher Behandlung z. B.wegen Bewegungseinschränkungen,nicht mehr fit genug für ein Leben inFreiheit sind. Dafür werden jeweilsSchildkröten aus der Zuchtgruppewieder ausgewildert, um die Anzahlund das Geschlechterverhältnis derGruppe konstant zu halten. Die Schildkrötenleben in einem 1.000 m 2 großen,naturnah gestalteten Gehege im ehemaligenKirchengarten, wo sie von denBesuchern beobachtet und fotografiert,jedoch nicht angefasst werden können.Jede dieser adulten Schildkröten istmarkiert und hat eine eigene „Akte“, inder Angaben über Größe und Gewicht,tierärztliche Behandlungen und ggf.auch Fortpflanzungsdaten enthaltensind.Auch heute noch gibt es einige Privathalter,die eine Genehmigung fürdie Haltung von Albera-Schildkrötenhaben und die ihre Nachzuchten zurAuswilderung an das CRT l’Alberaabgeben müssen. Diese Haltungenwerden, ebenso wie das CRT, jährlichvom CRARC (Centre de Recuperaciód‘Amfibis i Rèptils de Catalunya) kontrolliertund tierärztlich überwacht.Pro Jahr schlüpfen im Rahmen diesesNachzuchtprogramms etwa 300–400Jungtiere der Albera-Schildkröte, dieeine Zeit lang im CRT aufgezogenund meist im Alter von 2–3 Jahrenausgewildert werden. Zunächst werdendie kleinen Schildkröten intensiv,d. h. über Winter in beheizten undbeleuchteten Terrarien, aufgezogen,damit sie schnell die kritische Größevon etwa 5 cm Panzerlänge erreichenund dann für kleinere Beutegreifernicht mehr zu „knacken“ sind. ImJahr vor der Auswilderung leben sie inReptilienSäugetiere Vögel Haustierewww.jagdtrophaeentierpraeparation-petzold.deTIER-PRÄPARATION JÖRG PETZOLDZschortauer Str. 7604129 LeipzigTEL. 0176 / 554 173 50Gehegen mit naturnahem Bewuchs imErweiterungsgelände des CRT l’Alberabzw. in einem ebenfalls nicht öffentlichzugänglichen Gehege in der Nähe derNaturparkverwaltung. Dort haben sieso wenig Menschenkontakt wie möglich,sodass sie beim Auswildern meistschon ihre Zahmheit abgelegt unddie natürlichen Futterpflanzen kennengelernt haben.Bei der Zucht und Auswilderung wirdstreng darauf geachtet, dass nur sicherbestimmte Albera-Schildkröten hierausgewildert werden und dass alleTestudo hermanni hermanni andererLokalformen im Rahmen der ebenfallsvom CRARC betreuten Wiederansiedlungsprojekteim Süden Kataloniensausgewildert werden.Die Landschildkröten-Aufzuchtgehege im Erweiterungsgelände des CRT sind für die Besucher nicht zugänglich8283

Zeitschriften-Regal