Aufrufe
vor 2 Jahren

Radiata 7 (2) Journal AG Schildkröten

  • Text
  • Tiere
  • Juni
  • Weibchen
  • Haltung
  • Tieren
  • Testudo
  • Jungtiere
  • Ftir
  • Terrapene
  • Wasser
  • Radiata

Bei schlechterer

Bei schlechterer Wasserqualität durch verschobenen Wasserwechsel traten bei Weichschildkröten, gehäuft an Weichteilen und Panzer. sich hart anfuhlende Wucherungen mit Durchmesser von bis z-u 2 cn auf. Diese Wucherungen wurden meist nach l- 2 Wochen weich und durch'Druck trat dann eine weiße, pastenartige Masse heraus. Durch sauberes Wasser und Zusätze wie vorher beschrieben, verbesserte sich der Zustand meistens schnell. Beim Herausfangen oder Manipulieren ar o. g Weichschildkrötenarten ist größte Vorsicht geboten, bedirrgt durch den sehr langen Hals, der auch über den Carapax zurückgebogen werden kann und die scharflen Klauen. Exemplare bis 15 cm halte ich mit einer Hand im hinteren Dnttel des Panzers. Größere Tiere sind nur mit 2 Hämden zu halten, wobei erne Hand die hintere Plastronhälfte und die andere das hintere Carapaxdrittel halten. / Gegebenenfalls wird der Kopfbereich mit einem Stück Stoffabgedeckt. Eine Freilandhaltung von l/0 P.sinensis rnit einer Carapaxlänge von 12 cm versuchte ich im Jahr 1996. Den Sommer über wwde das Tier öfters bern Sönnen beobachtet. Eine Gewichts-und Längenzturalme während der Freilandhaltung erfolgten nicht. Im Frühjahr wurde das Tier tot und zum Teil noch gefroren im flachen Teil des Teiches unter Schilfii,urzeln gefunden. Vermehrung Die Paarungen der Weichscluldkröten finden das ganze Jahr über statt, gehäuft nach Wasserwechsel, nach rätunlicher Trennung und in der warmen Jaheszeit. Bei Pelodiscus sinensis erscheint die Paarung wie eine Vergewaltigung ohne Werburg. Im Gegensatz dazu erscheinen Werbung und Paamng von Dogania .suplana (mündl Mittl.von Dr. Udo Grychta) und Apalone ferox als zdrtliches Liebesspiel. Durch 1/1 Pelodiscus sinensis erfolglen 1997 8 Eiablagen in den beschriebenen Eiablagebehälter mit insgesamt I l7 Eiern. Das Weibchen legte die Eier zumeist in den Nachmittagsstunden ab. Beim Anlegen der Eiablagegrube wurde der Sand zum Teil mit großer Wucht durch das Gewächshaus geschleudert wrd der Carapax des Weibchens war haufig mrt Sand bedeckt. Die Inkubation der Eier erfolgte in Sand oder Vermiculite bei 2'/"C-31"C und bei 100% Luftfeuchte. Die Eientwicklung dauerte zwischen 42 und 52 Tagen. Die Schlupfrate lag zumeist bei 50 Yo , und der Schlupf erfolgle dann meist gemeinsam innerhalb von wenigen Minuten. Die Aufzucht der Jungtiere erfolgte in Aquarien mit einem Wasserstand von ca. 5crn. In diese wurden mit Sand gefiillte Fotoschalen und Wurzelstücke als Ausstiegsmöglichkeit hineingestellt. Der Wasserstand war so bemessen, daß die Jungtiere ohne den Sand verlassen zu müssen, Atem schöpfen konnten. Das Wasser wurde wöchentlich gewechselt und mit Speisesalzzusatz (l-2 g/1) versehen. Die Jungtiere wurden aus Platzggünden gemeinsam aufgezogen, wobei es immer wieder zum plötzlichen Tot von Seite 12 Journal AG Schildkröten 7(2) Juni 1998

einzelnen Tieren kam. die sich zuvor 2-3 Tage ständig an Land aufhielten. Ein Umsetzen in ein anderes Becken. auch mrt verschiedenen Zusätzen und Erhöhung der Wassertempeatur nützte dann meist nichts mehr. Ein kurzzeitiges Aufsuchen des Landteils durch Jungtiere scheint aber normal zu sein, da ein Großteil dieser Tiere heute noch lebt. Es ist sicher günstiger die Tiere einzelu aufzuziehen, obwohl ich Beißereien bei Jungtieren bis 3 cm Carapaxlänge kaum erlebt habe. Schlußbemerkung Irn Gegensatz zrv 'u'eit verbreiteten Memung, daß Weichschildkrtöen einzeln zt halten sind. ist es selu u'ohl möglich. diese paarweise al halten. bzn'. mit anderen Wasserschildkröteltarten zu vergesellschaften, wenn man die entsprechenden räunlicheu Voraussetzungen erfiillen k'ann. Schriften Müller. G. (1987): Schildkröten, Verlag Eugen Uhner, S. 163-170 Nöllert, A. (1992): Schildkröten, Landbuch Verlag, S. 160-164 Rudloff, H.-W. (1990). Schildkoten, Urania Verlag, S. 126-130 Autor: Wolfgang Helm Hain Nr. 10a,07554 Gera Juni 1998 Journal AG Schildkröten 7(2) Seite 13

Zeitschriften-Regal