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Radiata 7 (2) Journal AG Schildkröten

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Redaktionell Li.u.

Redaktionell Li.u. Mitglieder, diese Zeilen schreibe ich noch ganz unter dem Eindnrck unserer Jahrestagrmg in Gera. 1 83 zufäedene Teilnehmer und noch mehr Interessenten an der Börse rnachen diese Jahrestagung rvieder zu einem Ereignis der Superlative. Besonders gefieut habe ich mich, daß auch unsere Freunde aus Österreich , Holland und der Schweiz den doch recht rveiten Weg nicht gescheut haben und wir die gute Traditiorl unsere Zusammenarbeit fortsetzen und über neue Projekte sprechen konnten. Die angenehme Atmosphäre des Dorint-Hotels bot neben Thtiringer Küche und kurzen Wegen sehr gute Voraussetzungen fur die vielen Gesprächsrunden, die sich dann auch bis spät in die Nacht erstreckten. Da utser Konzept des ..alles unter einem Dach" bei den Teilnehrnern auf gute Resonanz gestoßen ist. 'uverden lvir auch zukünftig so verfahren. Im Programm folgle ein Höhepunkt dem anderen. Mich überrascht immer wieder, rnit welchern Engagement und mit wiel'iel EinftiLhlungsvermögen unsere Mitglieder ihren Pfleglingen artgerechte Lebensbedingungen schaffen. Das Ergebnis sind regelmäßige Nachzuchten selbst von Arten, für die das noch vor kurzem undenkbar schien. Bei artgerechter Haltung muß es meiner Meinung nach zur Vermehrung in menschlicher Obhut kommen. Denn \,as, wenn nicht die Fortpflanzung, ist ureigenes arttypisches Verhalten ? Ohne dieses primäre Verhaltenselement hätte keine unserer Schildkrotenformen überleben können. Die Umkehrung dieser Aussage mag Sie liebe Leser auf den ersten Blick erschrecken - aber werln es mittelfristig rucht gelingt, aus einer größeren Gruppe gesunder und geschlechtsreifer Tiere heraus befruchtete Eier zu erzielen, ist die Haltung nicht artgerecht. wenn es bis heute bei Ilren Tieren noch nicht geklappt hat, möchte ich Sie ermmtern, mit den Haltungsbedingungen sinnvoll zu experimentieren und nattirlich den Kontakt mit Gleichgesinnten zu suchen. Die Leitung der AG Schildkröten möchte Ihnen dabei neben der Veröffentlichung von Nachzuchtbenchten in urserem Joumal insbesondere durch die Organisation von Treffen behilflich sein. Neben unserem nun schon traditionellem workshop in Dresden und im südbayerischem Raum gemeinsam mit unseren Freunden aus Österreich werden wir im oktober erstmalig einen workshop in LudwigshafenMannheim und in coburg durchfüüren. Dazu lade ich Sie bereits heute herzlich ein. Im dem Maße, wie es uns immer besser gelingt, Schildkröten nachzuziehen, stellen sich auch Fragen nach dem sinn urseres Hobbys in einem neuen Licht. wollen wir dem Tenarianer der Zukunft Schildkroten erhalten, die rr der Natur möglicherweise ausgestorben sind? Seite 2 Journal AG Schildkröten 7 (2) Juni 1998

I Oder wollen wir auch einen reichen Pool an Erbinformaticnen unserer Tiere erhalten, der eine mögliche wiederauswilderung im Rahmen von zukünftigen Naturschutzprojekten erlaubt ? Im ersten Fall ist die Frage nach Blutlinien und Inzucht vrelleicht noch vemachlässigbar. FtiLr eine. Wiederauswilderung wäre die gielgerichtete Kombination von Elterntieren ftir eine Zucht, wie wir sie von den Zuchtbüchem der Zoos kennen, ein absolutes ,,muß". Ich glaube, es ist an der Zeit, daß wir uns mit solchen Fragen intensiver befassen. Die Saat frir eine Diskussion darüber haben wir hoft'entlich in Gera gelegt. Als Leitung der AG Schildkröten suchen wir zielstrebig den Weg der Zusammenarbeit mit Feldherpetologen und engagrerten Naturschützern. Daß dieser Kurs bei Ihnen auf so überwältigende Zustimmtrng stößt, spomt uns weiter an. lm Rahmen der Jahrestagrrng konnten wir dem Leiter des Naturschutzprojektes Emys orbicularis im Land Brandenburg Eintausend DM zur Unterstützung dieses Projektes aus den Spenden der Tagrurgsteilnehmer und einem Auffiillbetrag aus Ihren Mitgliedsbeiträgen überreichen. Ob wir über die finanzielle Unterstützung hinaus einen Beitrag zum Gelingen des Projektes beitragen könaen wird die Zukunft zeigen. Dr. Uwe Hackethal Juni 1998 JoumalAG Schildkröten 7 (2) Seite 3

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