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Beschaffung aktuell 04.2023

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Logistikstandort Türkei

Logistikstandort Türkei Gute Bedingungen am Bosporus Die Türkei bietet in Sachen Logistik viel: Laut einer Umfrage von Jones Lang LaSalle gehört das Land zur Spitze der „kommenden Logistikmärkte“ in den nächsten fünf Jahren. Bild: Martin Debus/stock.adobe.com Die durch Corona stark gestörten Lieferketten und der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, sind zwei Faktoren, warum viele weltweit produzierende Unternehmen intensiv über ihre künftigen Produktionsstandorte und Logistikrouten nachdenken. Wir waren Ende vergangenen Jahres in der Türkei und geben hier einen Überblick über die logistischen Potenziale der Türkei. Laut einer Umfrage des Immobilienunternehmens Jones Lang LaSalle gehört die Türkei zur Spitze der „kommenden Logistikmärkte“ in den nächsten fünf Jahren. Für mehr als ein Viertel der befragten Supply-Chain-Manager in Europa zählt das Land demnach zu den Top 3 der neu entstehenden Logistikstandorte der Region EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika). Polen und Rumänien wurden der Studie zufolge als Einzelmärkte ebenfalls häufig genannt, dem osteuropäischen sowie dem afrikanischen Raum als Gesamtregionen werde ein starkes Potenzial zugebilligt. Die befragten Supply-Chain-Manager nannten geografische Lage (83 Prozent), wirtschaftliches Wachstum (81 Prozent) und politische Stabilität (68 Prozent) als die drei wichtigsten Eigenschaften eines neu entstehenden Logistikstandortes. Die Türkei biete alle notwendigen Voraussetzungen, um sich als Logistikstandort zu etablieren, sagt Alexandra Tornow, Leiterin Industrial & Logistik Research Jones Lang LaSalle EMEA, über die Hintergründe. Die Wirtschaft wachse aufgrund stabiler politischer Rahmenbedingungen stark, das Land habe ein großes Reservoir an zunehmend gut ausgebildeten Arbeitskräften und verbuche steigende inländische Verbraucherausgaben und Direktinvestitionen aus dem Ausland. Der türkische Logistikmarkt wird Jones Lang LaSalle zufolge derzeit noch von lokalen Playern und kleinen Familienbetrieben dominiert. Obwohl die Verfügbarkeit moderner Logistikflächen in den letzten Jahren stark zugelegt habe, sei der Anteil der auf dem Markt befindlichen „1A-Bestandsflächen“ nach wie vor relativ gering und halte damit auch die internationalen Investitionen in Grenzen. Allerdings wandle sich die gesamte Logistikbranche in der Türkei in hohem Tempo. Die geografische Lage der Türkei in Verbindung mit den hohen Investitionen in die Infrastruktur unterstreichen laut Avi Alka, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung bei Jones Lang LaSalle in der Türkei, „das außergewöhnliches Potenzial“ des Landes als 38 Beschaffung aktuell » 04 | 2023

MANAGEMENT « internationaler Knotenpunkt. „In der Türkei und insbesondere in der Region Istanbul siedeln sich zunehmend Firmen aus dem Textil- und E-Commerce-Bereich an, um hier zu produzieren“, beobachtet Mustafa Tonguc, CEO der DHL-Express-Tochter in der Türkei. So seien Lagerstandorte von zwei großen chinesischen E-Commerce-Anbietern bereits in der Aufbauphase; ihre Inbetriebnahme ist für das erste Quartal diesen Jahres geplant. Laut Tonguc ist die positive Entwicklung des Industrie- und Logistikstandorts Türkei bereits hautnah erlebbar. Mittlerer Korridor wird wichtig Doch welchen wirtschaftlichen Reiz bietet die Türkei? Burak Daglioglu, Präsident der Investitionsagentur der Türkei zählt folgendes als Antwort auf: „Eine in den vergangenen Jahren gestiegene Wirtschaftskraft, wachsender Außenhandel, eine strategisch günstige Lage zwischen Asien und Europa, ein wirtschaftsfreundliches Umfeld, eine junge, gut ausgebildete Bevölkerung und lukrative Förderungen.“ Neben der günstigen Lage seien speziell die jungen Fachkräfte und Talente ein wichtiger Standortfaktor, betont Tonguc. „Allein in den vergangenen drei Jahren sind 20 unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in andere DHL-Niederlassungen weltweit gewechselt“, erzählt er stolz. Das internationale Transport- und Logistikunternehmen Gebrüder Weiss stellt sich ebenfalls auf die wachsende Attraktivität der Türkei für europäische Unternehmenszentrale von Arkas Lojistik: „Unsere Aufgabe besteht nicht nur darin, die Ladung von A nach B zu transportieren, sondern auch in der Logistikplanung“, sagt Onur Göçmez, CEO bei Arkas Lojistik. Bild: Alexander Gölz 17. – 21. APRIL 2023 SIE VERNETZEN PRODUKTIONS- KETTEN. WIR SIE. INDUSTRIE 4.0 Genauso wichtig wie die Digitalisierung und Automatisierung der Produktion: die richtigen Kontakte, die Ihnen dabei helfen. Die HANNOVER MESSE macht den Unterschied. Jetzt Ticket sichern! HOME OF INDUSTRIAL PIONEERS hannovermesse.de Beschaffung aktuell » 04 | 2023 39

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