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Bock E-Paper 2023 KW45

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2 Bock | Dienstag, 7. November 2023 abstimmungen Der nächste Urnengang steht an Am Sonntag, 19. November, werden Stimmberechtigte wieder an die Urne gebeten. Auf kantonaler Ebene wird neben der Revision des Finanzhaushaltsgesetzes und der Änderung im Steuergesetz auch über den Verpflichtungskredit für die KSS abgestimmt. Munotstädter:innen entscheiden zudem über den Neubau des Hallenbades KSS und über die baulichen Vorhaben im Bereich Adlerunterführung/Schwabentor. Notwendiger Neubau der KSS ABSTIMMUNGEN STADT SCHAFFHAUSEN Verkehrsablauf vereinfachen ABSTIMMUNGEN STADT SCHAFFHAUSEN Die letzte grosse Sanierung der im Jahre 1972 eröffneten KSS wurde 1991 durchgeführt. Mittlerweile weist das Hallenbad einige Mängel auf. Darum stimmt die Stadt Schaffhausen am 19. November über einen Neubau ab. Vorgesehen sind ein Schwimmbecken mit acht Bahnen à 25 Metern, ein Lehrschwimmbecken, ein Kursbecken mit Hubboden, ein separates Sprungbecken und ein grosszügiger Kinderplanschbereich sowie eine neue Rutschbahn, welche in ein separates Landebecken führt. Das neue Warmwasser-Aussenbecken wird verkleinert, aber optimiert und attraktiver gestaltet. Die Wellnessanlage soll ebenfalls im Neubau platziert werden und einen attraktiven Aussenraum enthalten. Der Hallenbadneubau umfasst weiter einen zentralen Eingang für alle Angebote der KSS, ein grösseres Restaurant, eine Tiefgarage, eine neue Technikzentrale sowie Betriebs- und Mietflächen. «Die Benutzerzahlen haben sich seit der Eröffnung Anfang der 1970er-Jahre um 100 Prozent erhöht. Dies führt zu einem Nutzer-Konflikt, da das Hallenbad schlichtweg zu klein geworden ist. Ausserdem ist die Bausubstanz in die Jahre gekommen, sodass sich eine Sanierung nicht rechnet». » argumentiert Markus Leu, Präsident des Komitees «Ja zur neuen KSS» und Grossstadtrat SVP, für den Neubau. Er selbst beteilige sich massgeblich als Mitglied der Baufachkommission bei diesem Projekt. Weiter erklären die Befürwortenden, dass die KSS für Menschen jeden Alters eine Bereicherung darstelle. «Bei diesem Projekt handelt es sich um eine überregionale Investition in die Zukunft, welche unseren Kindern und Enkelkindern zugutekommt», führt der Präsident weiter Neu soll in der KSS durch den Neubau ein Becken mit acht Bahnen à 25 Metern geben. Bild: lg. aus. Der nach den neusten energetischen Standards erstellte Neubau und die erneuerte Technikzentrale mit Anschlussmöglichkeit an einen Wärmeverbund verbessern die Effizienz und die Umweltfreundlichkeit der Anlage. So können auch viele Kosten gesenkt werden. «Wir sehen uns mit steigenden Strompreisen konfrontiert», erläutert Mike Meier, Präsident des EHC Schaffhausen. «Durch die moderne Technikzentrale kann der Energieverbrauch optimal gesteuert und die Abwärme der Eisbahn für den Wärmebedarf im Winter genutzt werden. Diese Massnahmen tragen auch dazu bei, die Kosten für Eissportvereine zu senken und das Eishockey für alle Interessierten zum erschwinglichen Preis anzubieten». Auch er sieht dieses Projekt als wichtige Investition in die Zukunft, um ein attraktives Freizeitangebot auf der KSS anzubieten. Der Stadtrat empfiehlt allen Stimmberechtigten, dem Neubau des KSS-Hallenbads zuzustimmen. (mp.) Der Bereich Adlerunterführung/Schwabentor soll zwischen Adlerstrasse, Bahnhofstrasse und Bachstrasse in Schaffhausen städtebaulich aufgewertet werden. Der Verkehrsablauf werde vereinfacht und die Verkehrskapazität soll trotz geringerer Verkehrsfläche erhöht werden. Zudem soll für Fussgänger:innen und Velofahrende ein grüner Begegnungsort mit Sitzmöglichkeiten geschaffen werden. Am 19. November entscheidet die Schaffhauser Stadtbevölkerung, ob das 12-Millionen-Franken-Projekt umgesetzt werden soll. Da Bund und Kanton das Bauvorhaben mitfinanzieren, wird den Stimmberechtigten bei der Volksabstimmung ein Nettokredit von knapp 3,2 Millionen Franken unterstellt. Neue Verkehrssituation Der motorisierte Verkehr werde weiterhin um das «Cardinal-Areal» herum als «Kreisverkehr» angeordnet. Vom Bahnhof herkommend soll der motorisierte Verkehr im Uhrzeigersinn um das Parkplatz-Areal geführt werden und dann von der Schlagbaumstrasse in die Bachstrasse münden. Von Süden herkommende Fahrzeuge werden von der Bachstrasse kommend im Gegenuhrzeigersinn um das Cardinal-Areal gelenkt. Die neue Verkehrsführung soll zukünftig nur noch vier Lichtsignalanlagen benötigen, welche weiterhin koordiniert betrieben werden. Das «Brühlmann-Areal» soll auch weiterhin als Parkplatz genutzt werden, allerdings mit einem Abtausch von rund 130 Quadratmetern. Die Linien des Busverkehrs bedürfen keiner Anpassung. Mit dem neuen Konzept sollen auch keine Fahrzeitverlängerungen zu erwarten sein. Die Visualisierung zeigt die Begegnungszone, die bei einer Annahme der Vorlage entstehen soll. Bild: zVg. Fuss- und Veloverkehr Neu soll der Bereich zwischen Schwabentor und Brühlmann-Areal als Begegnungszone fungieren. Eine neue Veloquerung führt gemäss der Vorlage von der Begegnungszone aus in Richtung Bahnhof. Über die Bachstrasse soll eine kombinierte Velo- und Fussgängerquerung zwischen dem Gega und dem Schwabentor entstehen. Beim Übergang zum Parkplatz sind überdachte Veloabstellplätze angedacht. Gestalterisch sind an diesem Knotenpunkt einige Veränderungen in Planung. Damit eine bessere Aufenthaltsqualität geschaffen werden kann, sind chaussierte Aufenthaltsbereiche, vielfältige Sitzmöglichkeiten und ein Brunnen mit Trinkwasser geplant und sollen Herr und Frau Schaffhauser zum Verweilen einladen. Entlang der Stadtmauer und der Bachstrasse sollen dauerhafte Grünflächen entstehen. Rund um das «Brühlmann-Areal» ist eine Bepflanzung mit Umschlagbäumen vorgesehen. (gco.) verpflichtungskredit Mindestbesteuerung Finanzhaushalt ABSTIMMUNGEN KANTON SCHAFFHAUSEN ABSTIMMUNGEN KANTON SCHAFFHAUSEN ABSTIMMUNGEN KANTON SCHAFFHAUSEN Im ganzen Kanton Schaffhausen wird über den Verpflichtungskredit für das Sportinfrastrukturprojekt «Neubau Hallenbad KSS» gemäss kantonalem Sportanlagenkonzept abgestimmt. Das Hallenbad ist sanierungsbedürftig und erfüllt die heutigen Bedürfnisse nicht mehr. Beim Investitionsvolumen handelt es sich um rund 80 Millionen Franken. Die Stadt Schaffhausen übernimmt rund 40 Prozent der ganzen Kosten, was einen Anteil von 31.7 Millionen Franken ergibt. Der Kanton Schaffhausen unterstützt den Hallenbadneubau im Rahmen des kantonalen Sportanlagenkonzeptes (KASAK) mit 12 Millionen Franken, was 15 Prozent der Kosten deckt. Genau über diesen Kredit soll nun abgestimmt werden. Bei der KASAK handelt es sich um einen Beschluss des Schaffhauser Regierungsrates aus dem Jahr 2020, der entschied, dass er Sportstätten von überregionaler, nationaler und internationaler Bedeutung mit Investitionsbeiträgen von maximal 15 Prozent unterstützen will. Auch die Jakob und Emma Windler-Stiftung hat sich bereit erklärt, das Projekt mit maximal 30 Millionen Franken zu unterstützen. Weitere Beiträge von total 0.7 Millionen Franken kommen aus dem Energieförderprogramm sowie dem Fonds für Zivilschutzräume. Der Vorsteuerabzug macht 5.7 Millionen Franken aus. Durch Der Verpflichtungskredit soll den Neubau der KSS ermöglichen. Bild: zVg. eine Zustimmung zum Kredit können die jährlichen Betriebskosten durch die Stadt Schaffhausen, welche zum heutigen Zeitpunkt 1.7 Millionen betragen, mit dem Neubau massiv gesenkt werden. Nach konservativer Schätzung dürften die jährlich wiederkehrenden Beiträge der Stadt um 1 Million Franken tiefer ausfallen. Dies vor allem, weil die betriebliche Effizienz und die Energiekosten deutlich gesenkt werden können. Ausserdem argumentieren die Befürwortenden, dass die KSS eine Infrastruktur für die ganze Region bietet und drei Viertel der Besuchenden im Kanton leben, wovon ein Drittel in Schaffhauser Gemeinden ausserhalb der Stadt wohnt. Bei einem Ja der Stimmberechtigten startet der Bau frühestens im Jahr 2027. Die Neueröffnung ist für 2029 geplant. Der Regierungs- und Kantonsrat empfiehlt, dem Kreditbeschluss von 12 Millionen Franken zuzustimmen. (mp.) Am vergangenen 18. Juni legten Schweizer Stimmberechtigte mit grosser Mehrheit zur Volksabstimmung «Umsetzung des OECD/G20-Projekts zur Besteuerung grosser Unternehmensgruppen» ein Ja in die Urne. Die Vorlage sieht vor, dass grosse, international tätige Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 750 Millionen Euro im Minimum zu 15 Prozent besteuert werden. Ein Mehrstufentarif soll der Gesetzesrevision Rechnung tragen. Bild: gco. Eigene kantonale Regelung Für Kapitalgesellschaften und Genossenschaften im Kanton Schaffhausen gilt bis Ende Steuerjahr 2024 ein Gewinnsteuersatz von 3,95 Prozent. Ab dem Steuerjahr 2025 reduziert dieser sich auf 2,7 Prozent. Zusammen mit der direkten Bundessteuer ergibt sich für ein Unternehmen mit Sitz in der Munotstadt eine gesamte Steuerbelastung von 14 Prozent: ab 2025 gar von unter 13 Prozent. Um die geforderten 15 Prozent zu erreichen, wären Ergänzungssteuern zu erheben. Der Kanton Schaffhausen soll der Gesetzesrevision mit einem Mehrstufentarif Rechnung tragen. Ziel ist, dass mit der Vorlage der kantonale Gewinnsteuersatz für ertragsstarke Unternehmen ab 5 Millionen Franken stufenweise erhöht wird. Diese Anpassung betrifft allerdings nur etwa 1,5 Prozent der Kapitalgesellschaften und Genossenschaften. Weitere Massnahmen Die aktuelle Entlastungsbegrenzung von 70 Prozent soll indes weiterhin beibehalten und nicht auf die vorgesehenen 50 Prozent gesenkt werden. Mit diesen Anpassungen könne der Kanton Schaffhausen für sehr ertragsstarke Unternehmen Rechts- und Planungssicherheit für die nächsten Jahre schaffen. Die Vorlage wird von einer deutlichen Mehrheit im Kantonsrat begrüsst. Eine kleine Minderheit im Kantonsrat sieht hinter der Vorlage jedoch ein Umgehen der am vergangenen 18. Juni angenommenen Volksabstimmung. Moniert wird auch, dass diese Gesetzesänderung ohne Vernehmlassung unter hohem zeitlichen Druck erfolgt sei. (gco.) Das Finanzhaushaltsgesetz (FHG) zeigt dem Kanton und den Gemeinden auf, wie beispielsweise Budget und Jahresrechnungen dargestellt oder wie Ausgaben bewilligt und kontrolliert werden müssen. 2017 wurde im FHG der Artikel 12a eingeführt. Dieser sieht die Möglichkeit zur Bildung finanzpolitischer Reserven vor. Mit diesen Reserven sollen einerseits vorübergehende Schwankungen in der Staatsrechnung abgefangen werden können. Andererseits dienen sie als Instrument für die Mitfinanzierung künftiger Grossprojekte. Der Kanton Schaffhausen habe von 2016 bis 2022 Reserven mit einem Gesamtbetrag von 314 Millionen Franken gebildet. Nebst dem Kanton bildeten auch diverse Gemeinden finanzpolitische Reserven. Auslöser für Diskussionen Die Anwendung des Artikels über die Bildung finanzpolitischer Reserven löse im Kantonsrat immer wieder Diskussionen aus. Dies, weil die Bestimmungen unterschiedlich ausgelegt werden können. Die nun vorliegende Revision des FHG sehe eine genauere Umschreibung darüber vor, wozu finanzpolitische Reserven gebildet werden dürfen. Das Verfahren soll detaillierter geregelt und die Klarere Regelungen für finanzpolitische Reserven? Symbolbild: gco. Ausgestaltung restriktiver werden. Neu sollen bei einer Annahme der Vorlage finanzpolitische Reserven nur noch gebildet werden dürfen, um nicht direkt beeinflussbare finanzrelevante Umstände (wie beispielsweise Schwankungen infolge eines neuen Bundesrechtes oder einer Pandemie) auszugleichen oder um Investitionen vorzufinanzieren (wie beispielsweise den Bau eines Schulhauses). Was der Kantonsrat meint Die Folgen einer Ablehnung sind die Beibehaltung und Weiterführung des betroffenen Artikels. Eine kleine Minderheit im Kantonsrat lehnt finanzpolitische Reserven grundsätzlich ab. Andere sehen durch die Revision eine zu grosse Einschränkung. Die Mehrheit im Kantonsrat jedoch begrüsse die Vorlage, welche klare Regeln für finanzpolitische Reserven vorgebe. (gco.)

Bock | Dienstag, 7. November 2023 3 Nachrichten «wie ein wef für politische bildung» Am 13. November findet als Nachtrag zum «Tag der Demokratie» ein «Tag der politischen Bildung» statt. Mit dabei ist auch Kantilehrer Martin Pryde. Martin Pryde ist Lehrer für Geschichte mit politischer Bildung und unterrichtet an der Kanti zugleich Philosophie. Zugleich ist er im Komitee des «Campus für Demokratie». Bild: Ronny Bien fähig zu werden. Dabei braucht es viel Fingerspitzengefühl», erzählt Martin Pryde. Aus der mehrheitlichen Sicht der Schüler dürfte es mehr politischen Unterricht geben, denn nicht nur die lokale Politik beschäftigt die Heranwachsenden, sondern auch die aus den Fugen zu geraten drohende Weltpolitik wirft viele aufwühlende Fragen auf. «Leider können wir aus Zeitgründen nicht alles behandeln, diskutieren aber neben aktuellen Themen aus der Schweiz auch zum Beispiel den Nahostoder den Kosovo-Konflikt kontrovers, was teilweise auch für lebendige Klassenzimmer sorgt», berichtet der 41-Jährige. Nicht zu unterschätzen dabei sei, dass der Komplexitätsgrad für die Jugendlichen massiv zugenommen habe. Auch die ungefilterte Reizüberflutung in den Social Media leistet dabei ihren wesentlichen Anteil und lässt die Wahrheitsfindung der Jungen zünftig erschweren. Darum ist ein fundiertes Fachwissen für die Dozierenden unabdingbar. DEMOKRATIE SCHAFFHAUSEN Ronny Bien SSeit über 2500 Jahren wird die Demokratie praktiziert und gepflegt. Vorreiter dabei war mitunter der Adelige Solon, der im Jahr 594 vor Christus vom Athener Volk zum Archonten gewählt wurde. Dieser führte entsprechende Gesetze ein, die die Rechte und Pflichten der Bürger:innen beschrieben. Sicherlich lief längst nicht alles reibungslos über die Bühne und es kamen zwischenzeitlich gar wieder diktatorische Verhältnisse zutage; die Demokratie verschwand zeitweise sogar wieder von der Bildfläche. Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts fand eine Umwandlung von der mit Chaos geprägten Definition des Begriffs statt und die moderne Demokratie nahm auf holprigem Wege immer mehr die Form an, wie wir sie heute kennen. 2007 erklärten die Vereinten Nationen an ihrer Generalversammlung den 15. September zum «Internationalen Tag der Demokratie», mit der Botschaft, die Demokratie weiter zu fördern. «Tag der politischen Bildung» Schon seit 1974 engagiert sich die Stiftung Dialog für die politische Bildung in der Schweiz und dient zur Vernetzung, wie auch die 2015 ins Leben gerufene Plattform «Campus für Demokratie», die in diesem Jahr gar mit dem Föderalismuspreis ausgezeichnet wurde. Eigens für den Tag der Demokratie wurden in diesem Jahr unzählige Aktionen ins Leben gerufen. «In einer liberalen Demokratie umfasst politische Partizipation verschiedene Formen, mitzureden, mitzugestalten und mitzuentscheiden», sagt Carol Schafroth, Geschäftsführerin von Campus für Demokratie. In der ganzen Schweiz wurden am 15. September weit über hundert Veranstaltungen durchgeführt. Aufgrund der damaligen Vorbereitungen des Kantifests zieht Schaffhausen nun zwei Monate später, am kommenden Montag, 13. November, mit einem «Tag der politischen Bildung» nach. Kompetenzbildung im Unterricht In diesem Komitee ist auch der im Zürcher Unterland aufgewachsene Martin Pryde, Präsident des Vereins Schweizerischer Geschichtslehrerinnen und -lehrer und seit über zehn Jahren Lehrer für Geschichte, politische Bildung und Philosophie an der Kanti mit fünf Unterrichtsklassen. Martin Pryde bedauert, dass politische Bildung teilweise mit ideologischer Ausrichtung verwechselt werde, und setzt viel Herzblut dafür ein, dass beispielsweise ein 14-Jähriger Kompetenz erlangt, um persönliche Fragen in aller Frechheit stellen zu können, mit all seinem vorhandenen Wissen. «Es gibt ein gutes Gefühl, die Jugendlichen zu begleiten und zu sehen, wie sie flügge werden und dann in alle Richtungen davonschwirren», beschreibt der Lehrer diesen wiederkehrenden Zyklus. Gerade auch bei Gesprächen wie diesem mit dem «Bock» oder auch bei Begegnungen und dem Austausch mit seinen Klassen – da geht ihm richtiggehend das Herz auf. Mehr politischer Unterricht Ziel der politischen Bildung ist das handlungsorientierte Wissen darüber zu schaffen, da es komplexer ist als die herkömmliche Staatskunde. «Es geht nicht darum, Werte zu vermitteln, sondern handlungs- Workshops, Polittalk und Film Der Vormittag des 13. Novembers ist den Fachpersonen gewidmet, welche sich mit der politischen Bildung auseinandersetzen müssen. In der Rathauslaube referieren PH-Dozentin Bettina Looser und Monika Waldis, Leiterin des Zentrums für Demokratie Aarau. Nach einer Gruppenarbeit werden die Ergebnisse an einem runden Tisch diskutiert. Am Nachmittag nehmen die Kantischüler in der Kantonsschule an Workshops zum Thema «Politische Partizipation – für uns» teil und treffen sich im Anschluss zur grossen Podiumsdiskussion mit engagierten Jungparteien aus dem Kanton Schaffhausen. «Das ist fast wie ein Schaffhauser WEF für politische Bildung», lacht Martin Pryde. Zum Abschluss werden alle Beteiligten zum Dokumentarfilm «Bratsch – ein Dorf macht Schule» ins Kiwi Scala eingeladen. Curling-WM: Schaffhausen im Fokus der Sportwelt KOLUMNE –SPORT SCHAFFHAUSEN Michael Stäuble, OK-Präsident WMCC2024 Curling entwickelt sich immer mehr zur Welt-Sportart, und Schaffhausen wird im kommenden Frühjahr die Curling-Hauptstadt der Welt sein. So zumindest lautete der Titel im «Bock» vor einem Jahr, als die Vergabe der WM an die Munotstadt bekanntgegeben wurde. Eigentlich hatten wir die besten Curling-Teams aus drei Kontinenten erwartet: Europa, Amerika und Asien. Nun sind es sogar vier, auch Ozeanien ist dabei! An den «Pan Continentals», dem Qualifikationsturnier für die aussereuropäischen Teams, hat sich letzte Woche neben Rekordweltmeister Kanada, den USA, Korea und Japan, auch Neuseeland das Ticket für die WM in Schaffhausen geholt. Nun sind die Europäer am Zug: In knapp zwei Wochen beginnen im schottischen Aberdeen die Europameisterschaften. Es geht um Titel und Medaillen, aber auch um sieben WM-Startplätze. Selbst die Olympiasieger aus Schweden sowie die Welt- und Europameister aus Schottland müssen sich das Ticket für die WM in Schaffhausen noch erkämpfen. Einzig die Schweiz ist als Veranstalterland bereits qualifiziert. Weitere Anwärter auf die WM-Teilnahme sind Italien, Norwegen, Finnland, Tschechien und Deutschland. Dabei drücken wir unseren nördlichen Nachbarn die Daumen, für sie liegt die WM-Stadt Schaffhausen ja quasi vor der Haustür. Die vielen Ticket-Bestellungen aus Deutschland zeigen, dass man fest mit einer Qualifikation rechnet. Apropos Tickets: Auch wenn die WM erst in knapp fünf Monaten eröffnet wird, lohnt es sich, Tageskarten und Eventpässe schon jetzt zu sichern. Für den Finaltag, den 7. April, ist die IWC-Arena bereits zu 70 Prozent ausverkauft. Auch die Volunteer-Plätze sind sehr begehrt. Die einmalige Chance, an der WM backstage dabei zu sein, wird rege genutzt. Anmeldungen werden weiterhin gerne entgegengenommen auf wmcc2024.com oder swissvolunteers.ch Dabei sein ist alles, wenn Schaffhausen ab dem 30. März 2024 im Fokus des internationalen Sport-Interessens steht. 125 Jahre ACS – Die grosse Geburtstagsfeier mit illustren Gästen Ende Oktober fand im Herzen der Schweiz, im Campus Sursee, die Feier zum 125. Geburtstag des Automobil Clubs der Schweiz ACS statt. 210 illustre Gäste feierten mit dem Club die vergangenen 125 Jahre. PR SURSEE LU Pünktlich um 18 Uhr begrüsste Zentralpräsident und Gastgeber, Thomas Hurter, die über 200 Gäste zum offiziellen Festakt, der den Auftakt zur Geburtstagsfeier im Campus Sursee bildete. Hurter gab einen kurzen Überblick wie alles begann und spannte dann, unter anderem mit den Worten «125 Jahre später haben wir noch dieselbe DNA wie in den Anfängen, trotz der rasanten technologischen Entwicklung.» den Bogen in die Gegenwart. Als Ehren- und Überraschungsgast beehrte Bundesrat Albert Rösti den ACS mit seiner Präsenz und einer Grussbotschaft zum 125-jährigen Jubiläum. Ein Blick in die Zukunft Der nächste Programmpunkt des offiziellen Festakts war die Podiumsdiskussion rund um die Zukunft des Automobil Clubs, an der hochkarätige Experten wie Jürg Röthlisberger, Direktor des ASTRA, Andreas Burgener, Direktor von autoschweiz, Olivier Fantino, Geschäftsführer von strasseschweiz, Eric Jordan, Präsident Association des organisateurs de rallyes suisses, Clément Maignant, Tourismusund Technologiespezialist sowie ACS Zentralpräsident Thomas Hurter teilnahmen. Am Schluss dieser Podiumsdiskussion übergab Thomas Hurter der Expertenrunde als Dankeschön für ihre Teilnahme ein Exemplar des vom dänischen Künstler Mads Berg speziell für das grosse Jubiläum des ACS kreierte und in limitierter Auflage von 125 Stück gedruckten Kunstplakats. Dies war der Zeitpunkt, an dem die Moderation des Abends, Mirjam Jäger, Ex-Freestyle-Skifahrerin und Medaillengewinnerin, zum festlichen Galadinner überleitete. Sie führte gekonnt und charmant durch den ganzen Abend, der mit musikalischen Einlagen und attraktiven Showacts gespickt war. Illustre Gästeschar Nebst dem bundesrätlichen Ehrengast und den illustren Teilnehmern des Podiums, beehrte weitere Prominenz aus Politik, Motorsport, Wirtschaft und befreundeten Partnerverbänden des ACS den Club mit ihrer Präsenz. So wurden unter anderem der ACS Botschafter Tom Lüthi, Peter Sauber, die Motorsportgrösse der Schweiz schlechthin und Ehrenmitglied des Clubs, sowie weitere Grössen aus dem Automobilrennsport unter den Gästen gesichtet. Kurz nach 23 Uhr beendete Thomas Hurter die offizielle ACS Geburtstagsfeier und lud die Anwesenden ein, den einmaligen Abend bei einem Schlummertrunk ausklingen zu lassen. Fabien Produit (l.), Generalsekretär des Automobil Clubs der Schweiz mit dem Zentralpräsidenten des ACS, Thomas Hurter. Bild: zVg.

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