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Bock E-Paper 2024 KW18

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8 Gesellschaft

8 Gesellschaft Bock | Dienstag, 30. April 2024 Mein Wille geschehe: auch mit falscher Bezeichnung?! RATGEBERKOLUMNE MEIN WILLE GESCHEHE Beat Zoller, Heresta GmbH, SH Frau A. und Herr H. lebten über 30 Jahre im Konkubinat und in einer Eigentumswohnung, welche im Grundbuch auf die Partnerin A. eingetragen war. Daneben besass das Paar ein gemeinsames Konto, auf welches die Altersrenten flossen. Um den Lebensstandard von H. nach ihrem Ableben sicherzustellen, verfasste A. vor 20 Jahren ein Testament. Damit sollte insbesondere sichergestellt werden, dass H. im Falle eines Heimeintritts die Wohnung verkaufen und derart flüssige Mittel für die Heimkosten generieren kann. Nachdem A. verstorben war, war bei H. der Schock gross: Die Erbschaftsbehörde eröffnete ihm, er dürfe die Erbschaft lediglich verwalten, müsse sie zudem unterhalten und habe lediglich ein Nutzungsrecht. Nur über die Erträge dürfe er zu eigenen Gunsten frei verfügen. Zudem sperrte die Bank das gemeinsame Konto. Was war geschehen? Im Testament bezeichnete Frau A. ihren Partner als «Vorerben» und ihren Grossneffen N. als «Nacherben». Die Meinung war offensichtlich, dass N. (nur!) dann erben soll, falls A. erst nach ihrem Partner verstirbt. Dieser Wille wurde mit den gewählten Bezeichnungen jedoch nicht erreicht. Ein Vorerbe hat nur treuhänderische Funktion bis zum eigenen Ableben, zu welchem Zeitpunkt die Erbschaft an den Nacherben fällt – zumindest dann, wenn Letzterer nicht als Nacherbe «auf den Überrest» bezeichnet ist. Es brauchte einen Kniff Frau A. hatte also im Testament irrtümlich den Begriff «Nacherbe» – statt «Ersatzerbe» – verwendet. Mit einem Kniff des Notariates, und unter gütiger Mitwirkung von N., konnte der Wille von Frau A. dennoch umgesetzt werden: N. schlug die Erbschaft aus, sodass diese bei Herrn H. zur freien Verfügung verblieb. Gleichzeitig setzte H. erbvertraglich N. als Alleinerben seines eigenen Nachlasses ein. Meistens kann eine derartige Situation jedoch nicht mehr korrigiert werden. Es lohnt sich also, bei der Abfassung von (Laien-)Testamenten unbedingte Exaktheit walten zu lassen. 052 632 10 00, www.heresta.ch Kopfgesund-Tipp: Ein Nein stärkt die mentale Gesundheit TIPP DER WOCHE DACHSEN Dennis Fröhlich aus Dachsen ist zertifizierter Psycho-Neuro-Immunologe, Fitnessökonom und ehemaliger Betroffener. Er widmet sich seit über zehn Jahren der Thematik, wie Körper und Geist die mentale Gesundheit beeinflussen. Erkennst du dich wieder? Wie oft tust du Dinge, die du eigentlich nicht tun willst? Wie oft gehst du über deine Grenzen hinaus, obwohl du spürst, dass du keine Energie mehr hast? Wie oft sagst du dem Frieden zuliebe Ja anstatt Nein? Wie oft stehst du für dich ein und gibst dir die Priorität, die du verdienst? Was ist wichtiger? Wenn du dir wichtig genug bist, du dich selbst wertschätzt und dich so liebst wie du bist, kannst du klare Grenzen setzen, Nein sagen, für dich einstehen sowie dich als gleich wichtig, wenn nicht sogar als wichtiger als alles andere betrachten. Die Realität sieht jedoch anders aus. Ob in Partnerschaften, im Arbeitsumfeld oder sich selbst gegenüber: Häufig werden Aufgaben oder andere Menschen in den Vordergrund gestellt, während du dich selbst vernachlässigst. Das Problem mit dem Egoismus Erst die Anderen, dann ich. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Zwei Glaubenssätze, die viele Menschen und ihr Handeln prägen, denn die wenigsten wollen als Egoist dastehen. Doch wie kannst du Nein sagen, wenn du dich nicht an erste Stelle stellst? Wie kannst du Grenzen setzen, wenn du dich nicht selbst wertschätzt? Nur ein sich selbst wertschätzender Mensch kann anderen Menschen helfen, ohne einzugehen. Nur ein sich selbst liebender Mensch kann anderen Menschen zeigen, wie Selbstliebe geht. Wer Nein sagen will, muss Ja sagen Vielleicht ist es für dich schwierig Nein zu sagen, für dich einzustehen und dabei zu bleiben. Ein Ja hingegen, ist sehr viel einfacher auszusprechen. Daher sage Ja zu dir selbst. Sage Ja zu deiner Wichtigkeit in deinem Leben. Ein «Ja- ich bin es wert» ist nicht nur einfacher zu trainieren, sondern gleichzeitig auch ein stilles Nein nach aussen. Ja, ich will Der erste Schritt zu einem Ja zu dir selbst, und damit zu mehr Selbstliebe und Selbstwert, liegt in den kleinen, alltäglichen Geschenken, die du dir machst. Eine kurze Atempause, ein Powernap, ein Spaziergang, eine Meditation, Nichtstun oder ein Bad nehmen. Je fürsorglicher du täglich mit dir bist, desto wichtiger wirst du dir. Und ein Tipp zum Schluss: Notiere dir jeden Tag fünf Dinge, die du an dir wertschätzt und was du dir Gutes getan hast. kopfgesund.ch Nein zu sagen ist oft viel schwerer als ein Ja. Dennoch gehört es auch zum Leben. Mehr Ja zu sich selbst hilft dabei, leichter mit Nein zu antworten. Symbolbild: pixabay.com Anzeigen Hier gibts fangfrischen Fisch Wir verwöhnen Sie mit Fischspezialitäten aus der Region inklusive einheimischen Weinen mitten in der Natur. Im idyllischen Rüdlingen, umgeben von Natur und Rhein – ein wunderbarer Ort für ein Seminar, eine Tagung oder einen Workshop. Restaurant Stube • Tel. 044 867 01 30 • Hinterdorfstrasse 25 • 8455 Rüdlingen • info@stuberuedlingen.ch • www.stuberuedlingen.ch • Ruhetage: Mittwoch und Donnerstag Die einzigartige Location für Ihren Privat- oder Businessevent Herrenacker | Schaffhausen info@meetingpoint-sh.ch | meetingpoint-sh.ch

9 Sport Bock Raver-Mekka Ein ungewohnter Anblick: Auf dem ToppCC-Areal tummelten sich Menschen, die zu Techno tanzten. Seite 16 Kadetten feiern Cupsieg 2023/24 Zwischen Pokalrausch und Meisterschaftsalltag: Am Samstag sicherten sich die Kadetten den zehnten Cuptitel der Vereinsgeschichte. Zeit zum Feiern bleibt aber kaum: Schon am Donnerstag geht es für die Orangen um den Finaleinzug in der Liga. HANDBALL GÜMLIGEN Lara Gansser Es ist vollbracht: Die Kadetten Schaffhausen sichern sich am Samstagabend mit einem 38:33-Sieg gegen den RTV 1879 Basel den 10. Cupsieg der Vereinsgeschichte. Doch Zeit zum Durchschnaufen bleibt keine: Schon am Donnerstag heisst es «alles oder nichts» im fünften Spiel der Playoff-Halbfinalserie gegen Pfadi Winterthur. Mission erfüllt Man wusste, dass man die Partie keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen darf. Und genau so gestaltete sich die Startphase des Finals in der Mobiliar Arena in Gümligen. Nachdem Mehdi Ben Romdhane das Spiel mit dem ersten Treffer eröffnet hatte, glich Basels Topscorer Aleksander Spende sogleich aus. Insbesondere in der Verteidigung taten sich die Munotstädter schwer, sodass der RTV nach zehn Minuten erstmals in Führung ging (5:6). Mit schnellen Treffern von Bestplayer Rikhardsson und Maros gelang es den Kadetten, bis zur 14. Spielminute wieder mit zwei Toren in Führung zu gehen. Die Einwechslung von Julien Meyer brachte an dieser Stelle nochmals neue Akzente, sodass man mit 19:16 in die Pause ging. Und was auch immer Coach Horvat in der Garderobe gesagt hat: Es zeigte Wirkung. Innert Kürze zogen die Kadetten auf sechs Tore davon, sodass Hrachovec in der 36. Spielminute zum 25:19 einnetzen konnte. Zwar meldete sich der wacker kämpfende RTV nochmals zurück, doch mit fortlaufender Zeit konnten die Kadetten beweisen, dass sie zu Recht als Favorit in die Partie gegangen waren. Bald stand wieder ein 7-Tore-Vorsprung auf der Anzeigetafel, sodass Cveba Horvat die letzten Spielminuten auf die Schultern der jungen Spieler verteilte. Mit dem 38:33-Sieg sichern sich die Kadetten den zehnten Cuptitel in der Vereinsgeschichte. «Es ist zugleich der erste Cupsieg in meiner Karriere als Trainer», so Headcoach «Cveba» Horvat. «Heute nehmen wir uns Zeit, um zu feiern.» Captain Lukas Herburger ergänzt: «Ich freue mich unglaublich. Jetzt wartet nur noch der nächste Meistertitel auf uns.» Eine sehr wertschätzende Geste zeigte der stolze Silbermedaillengewinner aus Basel den Rekordsiegern mit dem Spalierstehen bei der Medaillenübergabe. Alles oder nichts Wie bereits erwähnt: Zeit zum Feiern bleibt nur wenig. Denn mit dem Cuptitel erfüllen sich die Kadetten Schaffhausen erst eines der wie gewohnt hochgesteckten Saisonziele. Ein weiterer wichtiger Meilenstein soll am Donnerstag in der Meisterschaft erreicht werden. Nachdem Pfadi Winterthur das vierte Spiel der Playoff-Halbfinalserie am vergangenen Mittwoch für sich entschieden hat, wird die Entscheidung um den Finaleinzug nun in der «Belle» – dem fünften Spiel – fallen. Diese wird am Donnerstag, 2. Mai, 18.15 Uhr in der BBC-Arena in Schaffhausen angepfiffen. So sehen Sieger aus: Die Kadetten Schaffhausen sichern sich mit den Fans im Rücken den Cuptitel 2023/24. Pokalfreude: Torhüter Julien Meyer mit seiner Tochter sowie Assistenz- und Torhütertrainer Pedro Pinto Vieira (v. l.). Jubel nach dem Finalsieg: Die Kadetten-Spieler David Hrachovec, Mehdi Ben Romdhane und Jost Brücker (v. l.). Bilder: Lara Gansser Youngster Yari Prince (l.) und Neuzugang Patrik Martinović feiern ihren ersten Pokalsieg mit dem NLA-Team der Munotstädter. Ohne Fleiss kein Preis Am 4. und 5. Mai führt Kunstturnen Schaffhausen zum 38. Mal den Jugendcup durch. Mit der Unterstützung von Cheftrainer Ueli Strub sowie dem Heimvorteil wollen 29 Turner aus den Jahrgängen 2012 bis 2019 am Sportevent eine gute Figur machen. Cheftrainer Ueli Strub fördert die Talente der jungen Kunstturner. KUNSTTURNEN HERBLINGEN Sandro Zoller Mittwoch, kurz vor 14 Uhr. Die jungen Sportler des kantonalen Leistungszentrums Kunstturnen Schaffhausen haben sich für eine weitere Übungssession in der Dreispitzhalle in Herblingen eingefunden. Timo Poloni trainiert stets mit dem Fokus auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen. Der eine oder andere kann den Beginn des Trainings kaum mehr abwarten und macht bereits ein paar Kreisflanken am Pauschenpferd oder Pilz. In den Schulferien und so kurz vor dem Schaffhauser Jugendcup ist ein ausgedehnteres Programm angesagt. «Jetzt, wo wir Ferien haben, trainiere ich an fünf Tagen jeweils rund fünf Stunden. Wenn Schule ist, dann sind es drei Stunden», erklärt der zwölfjährige Timo Poloni (Programm 2). Dann holt er Anlauf und zeigt, für die Kamera, was er am Barren kann. Nach zwei Runden muss er bereits schneller atmen. Es ist offensichtlich, dass diese Übung alles andere als locker über den Hocker geht. «So bald wie möglich will ich an einer P3 Schweizermeisterschaft mit dabei sein. Mein grosses Ziel ist es, mit 20 bis 22 Jahren an den Olympischen Spielen teilzunehmen.» Auch der neunjährige Joas Kollbrunner (Programm 1) ist bereits voller Ambitionen: «Mit ‹Boden› möchte ich an der Olympiade gewinnen.» Noch kurz einen Griff in den Magnesia-Topf und ab an das Reck. Übung macht den Meister Ohne Üben stellt sich kein Erfolg ein. Ueli Strub, Cheftrainer von Kunstturnen Schaffhausen, greift deshalb auf seinen Erfahrungsschatz als einstiger Kunstturner zurück, um ein Training mit einer hohen körperlichen Intensität und kontrollierter Belastungssteuerung auf die Beine zu stellen: «Zuerst ist die Aufwärmphase an der Reihe. Danach werden abwechselnd verschiedene Kraft und Beweglichkeitsprogramme absolviert. Nach rund einer Stunde geht es an die sechs verschiedenen Geräte.» An Boden, Pauschenpferd, Ringen, Sprung, Barren und Reck werden technische Grundlagen und Elemente erlernt, weiterentwickelt und gefestigt. Dabei kommen Hilfsgeräte wie das Trampolin zum Einsatz, um Bewegungsabläufe zu üben und unter vereinfachten Bedingungen zu verbessern. Nach 1,5 Stunden schweisstreibendem Training kommt es zum Endspurt mit einem 20-minütigen spezifischen Kraftprogramm. Ganz am Schluss werden die beanspruchten Muskeln gedehnt sowie gelockert und die Kunstturner erhalten noch ein letztes Feedback», schildert der Cheftrainer den Ablauf seiner Trainingsstunden und hält fest: «Ich möchte meinen Athleten die Freude und Leidenschaft für den Kunstturnsport vermitteln.» Jonas Räpple, Jahrgang 2008, hat sich auf die Kategorie Amateur eingestellt. Ihm ist wichtig, dass er Rücksicht auf seinen Körper nehmen kann: «Ich mache einfach alles, was mir Spass macht.» Nach einigen Kreisflanken am Pferd verrät er: «An Turnveranstaltungen gehe ich gerne auf Nummer sicher und zeige eine einfachere Übung vor. Damit erhalte ich zumindest Punkte.» An die Spitze Ueli Strub, der selbst im jungen Turnalter viermal am Jugendcup dabei war, will das Vereinssystem stetig ausbauen. Damit möchte er den Leistungssport ins Zentrum stellen. «Junge Turner aus Schaffhausen sollen wieder die Möglichkeit erhalten, den Weg an die nationale und internationale Spitze zu schaffen.» Zur Auswahl geeigneter Kinder für den Nachwuchsturnkurs veranstaltet der Verein jedes Jahr Probetage. Daraus werden Kandidaten für den Leistungssport rekrutiert. Und dann stehen vielleicht auch sie auf der Liste für einen Schaffhauser Jugendcup. Ausserhalb der Wettkampfsaison probiert Jonas Räpple gerne neue Moves aus. Dehnübungen und Krafttraining erachtet er als essenzielle Teile einer Übungssession. Bilder: Sandro Zoller

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