Aufrufe
vor 3 Jahren

der motor – Sonderausgabe Nautik 2021 – Kommunikation für die Branche

  • Text
  • Motor
  • Motoren
  • Additive
  • Motors
  • Yamaha
  • Curil
  • Liqui
  • Wasser
  • Kraftstoff
  • Additiven
  • Nautic

Zwei Herzen

Zwei Herzen für die neue NIS RANDERS So wird die NIS RANDERS aussehen hier ihr Schwesterschiff der Station Borkum, noch unter der internen Baunummer SK 40. Foto: Flying Focus/Herman Ijsseling Ein wichtiger Tag für die neue NIS RANDERS: Ende April 2021 erhält der neue Seenotrettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) für den Darß seine beiden Hauptmaschinen. Das Schiff mit der internen Bezeichnung SK 42 wird später von zwei jeweils gut 2.000 PS starken MTU-Motoren angetrieben. Mit 3,8 Tonnen Gewicht wiegt jede der beiden Maschinen so viel wie ein Kleintransporter. Äußerste Präzision ist mehrfach bei den Schiffbauern der Fassmer Werft in Berne/Unterweser gefragt: sowohl bei der Bewegung des Hallenkrans und beim Manövrieren der Motoren durch die Montageluke als auch beim Absetzen der Antriebe auf den dafür vorgesehenen Fundamenten im Maschinenraum. Innerhalb von gut anderthalb Stunden gelingt dieser Vorgang bei beiden Motoren. Die Arbeit ist damit aber nicht erledigt in den folgenden Tagen werden die Maschinen auf dem Getriebe und der Welle zum Propeller millimetergenau ausgerichtet. Erst dann folgt die feste Verbindung mit den Fundamenten. 26 Ausgabe 2/2021

SK 42 ist das sechste Schiff der völlig neu konstruierten 28-Meter-Klasse. Die 28-Meter-Einheiten sind wie alle Seenotrettungskreuzer der DGzRS als Schweißkonstruktion ganz aus seewasserbeständigem Leichtmetall im bewährten Netzspantensystem gebaut. Sie zeichnen sich durch ihre hohe Seetüchtigkeit und ihre selbstaufrichtenden Eigenschaften aus. Bei dieser für die Schiffe der DGzRS typischen Bauweise sind die Längs- und Querspanten abhängig von der Schiffsgröße nicht weiter als maximal 50 Zentimeter voneinander entfernt und bilden somit ein enges, festes Netz, auf das die Beplattung aufgebracht wird. Seit 1967 werden alle Seenotrettungskreuzer der DGzRS ausschließlich aus Aluminium gebaut, was erheblich Gewicht spart und dadurch geringere Motorenleistungen erfordert. Beide Hauptmaschinen sind mit ihren jeweils fast 2.000 PS wahre Kraftpakete. Zu den augenfälligsten Neuerungen gehören wie schon bei dem 36,5 Meter langen Seenotrettungskreuzer HARRO KOEBKE das vollständig geschlossene Enge Luke: Die Mitarbeiter der Fassmer Werft lassen den rund 3,8 Tonnen schweren Steuerbordmotor langsam in den Maschinenraum hinunter. Ausgabe 2/2021 27