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der motor – Sonderausgabe Nautik 2021 – Kommunikation für die Branche

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Yamaha XTO Offshore:

Yamaha XTO Offshore: Feuer frei: Die neuen Yamaha V8 XTO Offshore Motoren heizen auch großen, schweren Booten ordentlich ein. 4 Ausgabe 2/2021

„Vergessen Sie mal das Thema Motorleistung hier geht’s eher um Drehmoment“, legt Kurt Takayanagi, General Manager Marine Division von Yamaha Motor Europe gleich zum Beginn der Pressekonferenz anlässlich der Präsentation des neuen Flaggschiffs des japanischen Herstellers den Schwerpunkt fest. Hier ging es nicht um das PS-Wettrüsten im ewigen Herstellerwettstreit, sondern um die Entwicklung eines kompletten, anspruchsvollen Antriebspaketes. So oder so: Die nackten Leistungsdaten von 425 PS aus 5,6 Litern Hubraum und acht Zylindern setzen schon mal die neue Benchmark zumindest im Bereich der großen Serienhersteller. Entsprechend selbstbewusst ist der Auftritt der „Grauen“, die es alternativ auch in einer perlweißen Lackierung gibt. „Außenborder liegen im Trend, aber die Boote werden immer größer und schwerer. Daher steigen die Ansprüche an die Motorisierung“, weiß Thomas Schütz, Yamaha-Marine Verkaufsleiter Deutschland. Waren es früher Power-RIBs, Offshore-Rennboote oder große Centerkonsolen-Boote in den USA, haben heute auch europäische Serien-Hersteller wie Jeanneau oder Sealine zahlreiche Modelle im Programm, die auf die kräftigen Heckantriebe setzen. Die Vorteile sind mehr Platz im Innenraum, einfache Installation und leichter Zugang für den Service, die Möglichkeit des Anfahrens flacher Buchten nach dem Hochtrimmen. Zudem zeigt der Motorboot-Fan gerne „was er hat“. So prangen auch auf der per Schnellverschluss leicht zu lösenden dreiteiligen Haube des neuen Yamaha XTO gut sichtbar die Angaben 425/ V8/ 5.6L. Um dies mit dem nötigen Selbstbewusstsein auf den Motor pinseln zu dürfen, haben die Yamaha-Ingenieure tief in die Konstruktions-Kiste gegriffen. Da man nicht nur dem Ruf der Marke, der von unbedingter Zuverlässigkeit und Robustheit kündet, und den Anforderungen der Sportschifffahrt, sondern auch denen des Militärs und der kommerziellen Schifffahrt mit Gelassenheit entsprechen will, wurden die eigenen Qualitätskriterien bei der Motorenentwicklung zuerst einmal pauschal verdoppelt. Das bedeutet, dass in der Entwicklungsphase des XTO das Doppelte an Belastungen der Erprobungszyklen, Materialtests und Überprüfungen absolviert werden musste, als beispielsweise seinerzeit beim nun „kleinen“ V8-Bruder F350. Dass dies nicht ohne komplette Neuentwicklungen und Konfigurationen zum guten Ende führen würde, ist klar. Zu den Branchenneuheiten gehören dabei die neu entwickelte Hochdruck-Direkteinspritzung und das integrierte elektrische Lenksystem. Das neue Direkteinspritzsystem des Motors verfügt über nicht weniger als fünf Kraftstoffpumpen und erzeugt einen Einspritzdruck von bis zu 200 Bar bei einem Verdichtungsverhältnis von 12,2:1. Eine bessere Zerstäubung des Kraftstoffes, eine bessere Verbrennung und eine höhere Kraftstoffeffizienz sind das Ergebnis. Die sog. In-Bank Exhaust Funktion ermöglicht es, die Abgase über einen direkten, widerstandsarmen Weg zur unteren Einheit und über die Mitte der Propellernabe nach außen zu führen. Damit wird Das schlanke, platzsparende Design ermöglicht es den Motor sehr hoch zu trimmen. der Wirkungsgrad der Verbrennung erhöht und so natürlich die Leistung oder anders ausgedrückt: Mehr „Bumms“ mit jeder Zündung! Für die Laufbuchsen wurde eine Plasma-Fusionstechnologie angewandt. Die mikrostrukturierte Oberfläche ist 60 Prozent härter als Stahl, ist aber gleichzeitig deutlich leichter, so dass ein größerer Motorraum geschaffen werden konnte, ohne die Abmessungen des Antriebskopfes zu vergrößern. Zwei über Kopf angetriebene Nockenwellen auf jeder Zylinderbank sind über eine im Ölbad laufende selbstspannende Kette verbunden, um eine exakte Ventilsteuerung zu gewährleisten, während langlebige, Karbon beschichtete Ventilstößel ein konstantes Timing liefern. Eine echte Neuheit ist die voll integrierte elektrische Lenkung, die in einem kompakten Gehäuse direkt verbunden ist. Sie kommt ohne ein Hydrauliksystem aus und soll schneller und reibungsloser als herkömmliche Systeme reagieren. In der Tat konnte beim Praxistest auf einer Capelli Tempest 44 mit Tripple-Motorisierung bei der Simulation eines Dockingmanövers via Joystick quasi eine Eins-zu-Eins Umsetzung Ausgabe 2/2021 5