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FBB eNEWS 06 2017

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  • Fassadenbegruenung
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  • Dachbegruenung
FBB eNEWS wird in Zusammenarbeit mit der Fachvereinigung Bauwerksbegrünung, FBB e. V. seit 2011 erstellt und informiert über Dach-, Fassaden- und Innenraumbegrünung

48 tung. Nach

48 tung. Nach Erkenntnissen des Deutschen Dachgärtner e. V. liegt bei fachgerechter Ausführung die Lebensdauer von bekiesten Flachdächern bei durchschnittlich 15-25 Jahren, die Lebensdauer eines Gründachs bei etwa 40 Jahren. Kombination mit einer Photovoltaikanlage Dachbegrünungen lassen sich sehr gut mit einer Photovoltaikanlage kombinieren, da sie den Wirkungsgrad von Photovoltaikanlagen im Sommer erhöhen. Der Wirkungsgrad von Photovoltaik-Modulen ist abhängig von der Temperatur. Es gilt die Faustregel: Je wärmer das Modul, desto geringer der Wirkungsgrad und damit der Ertrag. Die Module können sich auf Dächern mit Kiesabdeckungen oder dunklen Abdichtungsbahnen sehr stark aufheizen. Dachbegrünungen hingegen führen zu einer niedrigeren Umgebungstemperatur auf dem Dach und erhöhen somit den Stromertrag der Photovoltaik-Module. Aufbau einer Dachbegrünung Ein Gründach kann sowohl eine Stärke von wenigen Zentimetern als auch von mehr als einem Meter aufweisen. Entscheidend dafür sind die statische Belastbarkeit und das Gefälle des Daches. Bei einer nachträglichen Begrünung ist nur selten ein Aufbau von mehr als 30 cm möglich, deshalb ist im Gründachkataster die Auswahl des Aufbaus auf 10 cm, 20 cm und 30 cm beschränkt. Die Stärke des Substrats entscheidet über den Wasserrückhalt und die Pflanzenverwendung, was wiederum die Feinstaub- und CO2-Bindung beeinflusst. Statische Anforderungen Die Eignung für die Dachbegrünung hängt von der Statik des Gebäudes und der Neigung des Daches ab. Zudem wird eine intakte Dachabdichtung vorausgesetzt. Die statischen Anforderungen an Dach und Gebäude sollten vor der Planung von einem Fachmann überprüft werden. Dachbegrünungen wiegen, je nach Aufbau, 80-300 kg/ m² (wassergesättigter Zustand, mit Vegetation). Dazu kommen noch die Schneelast und die Verkehrslast bei begehbaren Dächern. Zur Orientierung: Auf einer Garage mit einer Kiesschicht von etwa 5-6 cm, das entspricht etwa einem Gewicht von 120 kg/m², ist also eine ausreichende Lastreserve für eine Extensivbegrünung vorhanden. Das Gefälle spielt eine entscheidende Rolle bei der Eignung als Gründach. Je steiler das Dach ist, umso größer ist der Aufwand an Sicherungsmaßnahmen gegen das Abrutschen der Konstruktion, des Substrats und der Pflanzen. Das Kataster bestimmt per Geobasisdaten die individuellen Standortfaktoren aller Gebäude. Prinzipiell sind alle Flachdächer (bis 5° Dachneigung) sehr gut und alle Dachflächen mit einer Neigung von 5° bis 10° gut bzw. von 10° bis 15° noch geeignet, wenn die Statik passend ist. Ab einer Dachneigung von 15° müssen Schubsicherungen eingebaut werden. Mit Schubsicherung sind in der Regel Dachbegrünungen bis zu einer Neigung von 35° möglich. Ist das Dach stärker als 35° geneigt, wird von einer Dachbegrünung abgeraten. Bepflanzung Begrünte Dächer sind Extremstandorte mit einer hohen Strahlungsintensität, starker Windhäufigkeit, Sommertrockenheit und FFB e News Juni 2017

49 Pflanzliste 2 Halbschattiger Pflanzliste 2 Standort, für Dachaufbau bis 10 cm Halbschattiger Standort, für Dachaufbau bis 10 cm Ausschnitt aus einer Pflanzliste Deutscher Name Botanischer Name Heimischhöhe in tezeit farbe ligkeit Wuchs- Blü- Blüten- Gesel- Deutscher Name Botanischer Name Pflanze Heimischhöhe in tezeit farbe ligkeit cm Wuchs- Monat Blü- Blüten- Gesel- Bodendecker, Flächenpflanzen Pflanze cm Monat Kamtschatka-Fetthenne Sedum kamtschaticum Bodendecker, Flächenpflanzen 10-15 VII-VIII gelb 2-4 Sedum Kamtschatka-Fetthenne kamtschaticum kamtschat. Var.ellacombianum 10-20 10-15 VII-VIII gelb 2-4 Sedum kamtschat. Var.ellacombianum 10-15 VII-VIII gelb 2-4 10-20 VII-VIII gelb 2-4 Mongolen-Fetthenne Sedum hybridum `Immergrünchen´ Amur-Fetthenne Mongolen-Fetthenne Sedum selskianum hybridum `Immergrünchen´ `Goldilocks´ 15-20 10-15 VII-IX VII-VIII gelb 2-4 Kaukasus-Sedum Amur-Fetthenne Sedum spurium selskianum `Album `Goldilocks´ Superbum´ 10-15 15-20 VII-VIII VII-IX weiß gelb 2-4 Sedum Kaukasus-Sedum spurium spurium `Album `Roseum Superbum´ Superbum´ 10-15 VII-VIII rosa weiß 2-4 Sedum spurium `Roseum Superbum´ 10-15 VII-VIII rosa 2-4 10-15 VII-VIII rosa 2-4 Sedum spurium `Splendens´ Sedum spurium `Fuldaglut´ `Splendens´ 10-15 VII-VIII scharlach rosa 2-4 Sedum spurium `Fuldaglut´ 10-15 VII-VIII scharlach 2-4 2-4 Sedum spurium `Variegatum´ 10-15 VII-VIII weiß Sedum spurium `Purpurteppich´ `Variegatum´ 10-15 VII-VIII purpur weiß 2-4 Schatten-Sedum Sedum stoloniferum spurium `Purpurteppich´ 15-20 10-15 VI-VII VII-VIII rosa purpur 2-4 Teppich-Goldbeere Schatten-Sedum Waldsteinia Sedum stoloniferum ternata 10-15 15-20 IV-V VI-VII gelb rosa 2-3 2-4 Stauden Teppich-Goldbeere in Kleingruppen Waldsteinia ternata 10-15 IV-V gelb 2-3 Kriechender Stauden in Kleingruppen Günsel Gänsekresse Kriechender Günsel Ajuga reptans Arabis Ajuga reptans procurrens 5-15 10-15 5-15 IV-V IV-V blau weiß blau 2-3 2-3 Gelber Gänsekresse Lerchensporn Corydalis Arabis procurrens lutea 20-30 10-15 V-IX IV-V gelb weiß 2-3 Mauer-Zimbelkraut Gelber Lerchensporn Cymbalaria Corydalis lutea muralis 5-10 20-30 VI-VII V-IX lila gelb 2-3 Gefl Mauer-Zimbelkraut eckte Taubnessel Lamium Cymbalaria maculatum muralis 20-25 5-10 V-VII VI-VII violett lila 2-3 Ehrenpreis Gefl eckte Taubnessel Veronica Lamium maculatum offi cinalis 5-10 20-25 VII-VII V-VII blau violett 2-3 Immergrün Ehrenpreis Vinca Veronica minor offi cinalis 10-20 5-10 IV-V VII-VII blau 2-3 Goldbeere Immergrün Waldsteinia Vinca minorgeoides 20-25 10-20 IV-V gelb blau 2-3 Gräser Goldbeere in Kleingruppen Waldsteinia geoides 20-25 IV-V gelb 2-3 Davalls Gräser in Segge Kleingruppen Japan-Segge Davalls Segge Carex davalliana Carex morrowii davalliana`Variegata´ 20-25 30-40 20-25 1-2 1-2 Vogelfuß-Segge Japan-Segge Carex ornithopoda morrowii `Variegata´ `Variegata´ 15-20 30-40 1-2 Bärenfell-Schwingel Vogelfuß-Segge Festuca Carex ornithopoda gautieri `Pic `Variegata´ Carlit´ 10-15 15-20 1-2 Bärenfell-Schwingel Festuca gautieri `Pic Carlit´ 10-15 1-2 Winterfeuchte. Die Pflanzen die an diese Standortfaktoren angepasst sind, finden sich v. a. in Trockenrasen, Steppen und im Gebirge. Extensive Begrünungen verfügen über nur wenige Zentimeter Pflanzsubstrat, auf denen hauptsächlich trockenheitsresistente Sedum-Arten gepflanzt werden. Auch eine Einsaat mit gebiets- heimischem Saatgut oder der Einbau von vorkultivierten Vegetations- und Moosmatten ist auf wenig geneigten Dächern möglich. Meistens handelt es sich um große Dächer auf Industrieoder öffentlichen Gebäuden. Intensive Begrünungen erlauben mit einer höheren Substratstärke eine größere Pflan- Seite 5 FFB e News Juni 2017 Seite 5

 

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Fassadenbegruenung Fbb Dachbegruenung
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48 tung. Nach Erkenntnissen des Deutschen Dachgärtner e. V. liegt bei fachgerechter Ausführung die Lebensdauer von bekiesten Flachdächern bei durchschnittlich 15-25 Jahren, die Lebensdauer eines Gründachs bei etwa 40 Jahren. Kombination mit einer Photovoltaikanlage Dachbegrünungen lassen sich sehr gut mit einer Photovoltaikanlage kombinieren, da sie den Wirkungsgrad von Photovoltaikanlagen im Sommer erhöhen. Der Wirkungsgrad von Photovoltaik-Modulen ist abhängig von der Temperatur. Es gilt die Faustregel: Je wärmer das Modul, desto geringer der Wirkungsgrad und damit der Ertrag. Die Module können sich auf Dächern mit Kiesabdeckungen oder dunklen Abdichtungsbahnen sehr stark aufheizen. Dachbegrünungen hingegen führen zu einer niedrigeren Umgebungstemperatur auf dem Dach und erhöhen somit den Stromertrag der Photovoltaik-Module. Aufbau einer Dachbegrünung Ein Gründach kann sowohl eine Stärke von wenigen Zentimetern als auch von mehr als einem Meter aufweisen. Entscheidend dafür sind die statische Belastbarkeit und das Gefälle des Daches. Bei einer nachträglichen Begrünung ist nur selten ein Aufbau von mehr als 30 cm möglich, deshalb ist im Gründachkataster die Auswahl des Aufbaus auf 10 cm, 20 cm und 30 cm beschränkt. Die Stärke des Substrats entscheidet über den Wasserrückhalt und die Pflanzenverwendung, was wiederum die Feinstaub- und CO2-Bindung beeinflusst. Statische Anforderungen Die Eignung für die Dachbegrünung hängt von der Statik des Gebäudes und der Neigung des Daches ab. Zudem wird eine intakte Dachabdichtung vorausgesetzt. Die statischen Anforderungen an Dach und Gebäude sollten vor der Planung von einem Fachmann überprüft werden. Dachbegrünungen wiegen, je nach Aufbau, 80-300 kg/ m² (wassergesättigter Zustand, mit Vegetation). Dazu kommen noch die Schneelast und die Verkehrslast bei begehbaren Dächern. Zur Orientierung: Auf einer Garage mit einer Kiesschicht von etwa 5-6 cm, das entspricht etwa einem Gewicht von 120 kg/m², ist also eine ausreichende Lastreserve für eine Extensivbegrünung vorhanden. Das Gefälle spielt eine entscheidende Rolle bei der Eignung als Gründach. Je steiler das Dach ist, umso größer ist der Aufwand an Sicherungsmaßnahmen gegen das Abrutschen der Konstruktion, des Substrats und der Pflanzen. Das Kataster bestimmt per Geobasisdaten die individuellen Standortfaktoren aller Gebäude. Prinzipiell sind alle Flachdächer (bis 5° Dachneigung) sehr gut und alle Dachflächen mit einer Neigung von 5° bis 10° gut bzw. von 10° bis 15° noch geeignet, wenn die Statik passend ist. Ab einer Dachneigung von 15° müssen Schubsicherungen eingebaut werden. Mit Schubsicherung sind in der Regel Dachbegrünungen bis zu einer Neigung von 35° möglich. Ist das Dach stärker als 35° geneigt, wird von einer Dachbegrünung abgeraten. Bepflanzung Begrünte Dächer sind Extremstandorte mit einer hohen Strahlungsintensität, starker Windhäufigkeit, Sommertrockenheit und FFB e News Juni 2017

49 Pflanzliste 2 Halbschattiger Pflanzliste 2 Standort, für Dachaufbau bis 10 cm Halbschattiger Standort, für Dachaufbau bis 10 cm Ausschnitt aus einer Pflanzliste Deutscher Name Botanischer Name Heimischhöhe in tezeit farbe ligkeit Wuchs- Blü- Blüten- Gesel- Deutscher Name Botanischer Name Pflanze Heimischhöhe in tezeit farbe ligkeit cm Wuchs- Monat Blü- Blüten- Gesel- Bodendecker, Flächenpflanzen Pflanze cm Monat Kamtschatka-Fetthenne Sedum kamtschaticum Bodendecker, Flächenpflanzen 10-15 VII-VIII gelb 2-4 Sedum Kamtschatka-Fetthenne kamtschaticum kamtschat. Var.ellacombianum 10-20 10-15 VII-VIII gelb 2-4 Sedum kamtschat. Var.ellacombianum 10-15 VII-VIII gelb 2-4 10-20 VII-VIII gelb 2-4 Mongolen-Fetthenne Sedum hybridum `Immergrünchen´ Amur-Fetthenne Mongolen-Fetthenne Sedum selskianum hybridum `Immergrünchen´ `Goldilocks´ 15-20 10-15 VII-IX VII-VIII gelb 2-4 Kaukasus-Sedum Amur-Fetthenne Sedum spurium selskianum `Album `Goldilocks´ Superbum´ 10-15 15-20 VII-VIII VII-IX weiß gelb 2-4 Sedum Kaukasus-Sedum spurium spurium `Album `Roseum Superbum´ Superbum´ 10-15 VII-VIII rosa weiß 2-4 Sedum spurium `Roseum Superbum´ 10-15 VII-VIII rosa 2-4 10-15 VII-VIII rosa 2-4 Sedum spurium `Splendens´ Sedum spurium `Fuldaglut´ `Splendens´ 10-15 VII-VIII scharlach rosa 2-4 Sedum spurium `Fuldaglut´ 10-15 VII-VIII scharlach 2-4 2-4 Sedum spurium `Variegatum´ 10-15 VII-VIII weiß Sedum spurium `Purpurteppich´ `Variegatum´ 10-15 VII-VIII purpur weiß 2-4 Schatten-Sedum Sedum stoloniferum spurium `Purpurteppich´ 15-20 10-15 VI-VII VII-VIII rosa purpur 2-4 Teppich-Goldbeere Schatten-Sedum Waldsteinia Sedum stoloniferum ternata 10-15 15-20 IV-V VI-VII gelb rosa 2-3 2-4 Stauden Teppich-Goldbeere in Kleingruppen Waldsteinia ternata 10-15 IV-V gelb 2-3 Kriechender Stauden in Kleingruppen Günsel Gänsekresse Kriechender Günsel Ajuga reptans Arabis Ajuga reptans procurrens 5-15 10-15 5-15 IV-V IV-V blau weiß blau 2-3 2-3 Gelber Gänsekresse Lerchensporn Corydalis Arabis procurrens lutea 20-30 10-15 V-IX IV-V gelb weiß 2-3 Mauer-Zimbelkraut Gelber Lerchensporn Cymbalaria Corydalis lutea muralis 5-10 20-30 VI-VII V-IX lila gelb 2-3 Gefl Mauer-Zimbelkraut eckte Taubnessel Lamium Cymbalaria maculatum muralis 20-25 5-10 V-VII VI-VII violett lila 2-3 Ehrenpreis Gefl eckte Taubnessel Veronica Lamium maculatum offi cinalis 5-10 20-25 VII-VII V-VII blau violett 2-3 Immergrün Ehrenpreis Vinca Veronica minor offi cinalis 10-20 5-10 IV-V VII-VII blau 2-3 Goldbeere Immergrün Waldsteinia Vinca minorgeoides 20-25 10-20 IV-V gelb blau 2-3 Gräser Goldbeere in Kleingruppen Waldsteinia geoides 20-25 IV-V gelb 2-3 Davalls Gräser in Segge Kleingruppen Japan-Segge Davalls Segge Carex davalliana Carex morrowii davalliana`Variegata´ 20-25 30-40 20-25 1-2 1-2 Vogelfuß-Segge Japan-Segge Carex ornithopoda morrowii `Variegata´ `Variegata´ 15-20 30-40 1-2 Bärenfell-Schwingel Vogelfuß-Segge Festuca Carex ornithopoda gautieri `Pic `Variegata´ Carlit´ 10-15 15-20 1-2 Bärenfell-Schwingel Festuca gautieri `Pic Carlit´ 10-15 1-2 Winterfeuchte. Die Pflanzen die an diese Standortfaktoren angepasst sind, finden sich v. a. in Trockenrasen, Steppen und im Gebirge. Extensive Begrünungen verfügen über nur wenige Zentimeter Pflanzsubstrat, auf denen hauptsächlich trockenheitsresistente Sedum-Arten gepflanzt werden. Auch eine Einsaat mit gebiets- heimischem Saatgut oder der Einbau von vorkultivierten Vegetations- und Moosmatten ist auf wenig geneigten Dächern möglich. Meistens handelt es sich um große Dächer auf Industrieoder öffentlichen Gebäuden. Intensive Begrünungen erlauben mit einer höheren Substratstärke eine größere Pflan- Seite 5 FFB e News Juni 2017 Seite 5

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48 tung. Nach Erkenntnissen des Deutschen Dachgärtner e. V. liegt bei fachgerechter Ausführung die Lebensdauer von bekiesten Flachdächern bei durchschnittlich 15-25 Jahren, die Lebensdauer eines Gründachs bei etwa 40 Jahren. Kombination mit einer Photovoltaikanlage Dachbegrünungen lassen sich sehr gut mit einer Photovoltaikanlage kombinieren, da sie den Wirkungsgrad von Photovoltaikanlagen im Sommer erhöhen. Der Wirkungsgrad von Photovoltaik-Modulen ist abhängig von der Temperatur. Es gilt die Faustregel: Je wärmer das Modul, desto geringer der Wirkungsgrad und damit der Ertrag. Die Module können sich auf Dächern mit Kiesabdeckungen oder dunklen Abdichtungsbahnen sehr stark aufheizen. Dachbegrünungen hingegen führen zu einer niedrigeren Umgebungstemperatur auf dem Dach und erhöhen somit den Stromertrag der Photovoltaik-Module. Aufbau einer Dachbegrünung Ein Gründach kann sowohl eine Stärke von wenigen Zentimetern als auch von mehr als einem Meter aufweisen. Entscheidend dafür sind die statische Belastbarkeit und das Gefälle des Daches. Bei einer nachträglichen Begrünung ist nur selten ein Aufbau von mehr als 30 cm möglich, deshalb ist im Gründachkataster die Auswahl des Aufbaus auf 10 cm, 20 cm und 30 cm beschränkt. Die Stärke des Substrats entscheidet über den Wasserrückhalt und die Pflanzenverwendung, was wiederum die Feinstaub- und CO2-Bindung beeinflusst. Statische Anforderungen Die Eignung für die Dachbegrünung hängt von der Statik des Gebäudes und der Neigung des Daches ab. Zudem wird eine intakte Dachabdichtung vorausgesetzt. Die statischen Anforderungen an Dach und Gebäude sollten vor der Planung von einem Fachmann überprüft werden. Dachbegrünungen wiegen, je nach Aufbau, 80-300 kg/ m² (wassergesättigter Zustand, mit Vegetation). Dazu kommen noch die Schneelast und die Verkehrslast bei begehbaren Dächern. Zur Orientierung: Auf einer Garage mit einer Kiesschicht von etwa 5-6 cm, das entspricht etwa einem Gewicht von 120 kg/m², ist also eine ausreichende Lastreserve für eine Extensivbegrünung vorhanden. Das Gefälle spielt eine entscheidende Rolle bei der Eignung als Gründach. Je steiler das Dach ist, umso größer ist der Aufwand an Sicherungsmaßnahmen gegen das Abrutschen der Konstruktion, des Substrats und der Pflanzen. Das Kataster bestimmt per Geobasisdaten die individuellen Standortfaktoren aller Gebäude. Prinzipiell sind alle Flachdächer (bis 5° Dachneigung) sehr gut und alle Dachflächen mit einer Neigung von 5° bis 10° gut bzw. von 10° bis 15° noch geeignet, wenn die Statik passend ist. Ab einer Dachneigung von 15° müssen Schubsicherungen eingebaut werden. Mit Schubsicherung sind in der Regel Dachbegrünungen bis zu einer Neigung von 35° möglich. Ist das Dach stärker als 35° geneigt, wird von einer Dachbegrünung abgeraten. Bepflanzung Begrünte Dächer sind Extremstandorte mit einer hohen Strahlungsintensität, starker Windhäufigkeit, Sommertrockenheit und FFB e News Juni 2017

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