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FBB eNEWS 06 2017

  • Text
  • Fassadenbegruenung
  • Fbb
  • Dachbegruenung
FBB eNEWS wird in Zusammenarbeit mit der Fachvereinigung Bauwerksbegrünung, FBB e. V. seit 2011 erstellt und informiert über Dach-, Fassaden- und Innenraumbegrünung

54 erste unabhängige

54 erste unabhängige Architekturbüro für Gebäudebegrünung. Unbegrünt zeigt energetisch optimierte Bauweise viele negative Konsequenzen. Einen ersten Großauftrag erhielten Sie aus Frankfurt, wo Sie Norman Fosters Commerzbank Tower neu begrünen. Was konkret machen Sie dort? Zunächst erschrecke ich immer, wenn ich sehe, wie die Leute dort arbeiten. Sie sitzen von 9 bis 17 Uhr auf 56 Etagen in ihren Großraumbüros und haben gerade genug Zeit, am Mittag im Lift die Stockwerke runterzufahren, um in der Kantine rasch etwas zu essen. Umso wichtiger ist es, an solchen Orten ein Stück Natur in die Arbeitswelt zu integrieren. In Frankfurt geht es darum, dass die zehn Skygärten mit bis zu 16 Meter hohen Bäumen nach 20 Jahren renoviert werden müssen. Zahlreiche Pflanzen haben die starken Temperaturunterschiede in den Wintergärten nicht überlebt. Unser Ziel war es, dem Kunden den Wert des weltweit ersten begrünten Hochhauses bewusst zu machen. Vermehrte Begrünung brächte viele Vorteile. Welche Lösung haben Sie dazu gefunden? Wir haben zum Beispiel in Florida passende Koniferen-Arten gefunden und diese über Monate in Holland akklimatisieren lassen. Die übrigen Pflanzen stammen aus einer Baumschule in Costa Rica. Es wurden 40 solche vier bis fünf Meter hohen Nadelbäume auf zwei klimatisierten Sattelschleppern nach Frankfurt transportiert und in den 39. Stock gebracht. Noch lieber würden Sie wohl neue Gebäude mit hohem Grünanteil konzipieren. Sträuben sich die Auftraggeber und Architekten da immer noch? Grün soll nie nur Dekoration sein. Die meisten Architekten fürchten sich vor der Integration von Pflanzen. Sie wollen primär ihren Bau unter Kontrolle haben, und die Natur empfinden sie als unberechenbar, oft gar gefährlich – weil sie wächst, sich bewegt, sich im Jahresverlauf verändert. Auch das Topmanagement in Firmen sträubt sich oft gegen die Begrünung, die Angestellten dagegen sehnen sich danach. In vielen modernen, luftdicht verpackten Gebäuden ist die Luftfeuchtigkeit so tief, dass die Mitarbeiter schon beim Eingang mit Wasser versorgt werden. Rote Augen, Müdigkeit, Erkältungsanfälligkeit, erhöhter Heizbedarf und permanenter Lärm sind weitere negative Konsequenzen unserer energetisch optimierten Bauweise. Vermehrte Begrünung brächte da viele Vorteile. Nicht nur im Innenraum, sondern auch an der Fassade, wo sie zu einer Reduktion der Überhitzung der Städte beiträgt. das Interview ist ein Nachdruck aus dem „Bund“ vom 25. März 2017, im Auftrag der SFG (www.sfg-gruen.ch) Mehr Infos unter Gerhard Zemp - Der Bauernsohn .. i FFB e News Juni 2017

55 Foto: Milena Schlösser WEISSBUCH STADTGRÜN: GRÜN IN DER STADT – FÜR EINE LEBENSWERTE ZUKUNFT Im Juni 2015 hat Bundesbau- und -umweltministerin Dr. Barbara Hendricks das Grünbuch „Stadtgrün“ vorgestellt, das eine Bestandsaufnahme der Funktionen des Stadtgrüns und der städtischen grünen Infrastruktur zum Inhalt hat. Das Grünbuch gab den Anstoß zu einem integrierten und langfristigen Prozess sowie zu einem breiten Dialog über den zukünftigen Stellenwert von Grün- und Freiflächen in unseren Städten. Auf Basis des Grünbuchs erfolgte die Entwicklung eines Weißbuchs „Stadtgrün“. Ein Beitrag von Prof. Dr. Hagen Eyink. FFB e News Juni 2017

 

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Fassadenbegruenung Fbb Dachbegruenung
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54 erste unabhängige Architekturbüro für Gebäudebegrünung. Unbegrünt zeigt energetisch optimierte Bauweise viele negative Konsequenzen. Einen ersten Großauftrag erhielten Sie aus Frankfurt, wo Sie Norman Fosters Commerzbank Tower neu begrünen. Was konkret machen Sie dort? Zunächst erschrecke ich immer, wenn ich sehe, wie die Leute dort arbeiten. Sie sitzen von 9 bis 17 Uhr auf 56 Etagen in ihren Großraumbüros und haben gerade genug Zeit, am Mittag im Lift die Stockwerke runterzufahren, um in der Kantine rasch etwas zu essen. Umso wichtiger ist es, an solchen Orten ein Stück Natur in die Arbeitswelt zu integrieren. In Frankfurt geht es darum, dass die zehn Skygärten mit bis zu 16 Meter hohen Bäumen nach 20 Jahren renoviert werden müssen. Zahlreiche Pflanzen haben die starken Temperaturunterschiede in den Wintergärten nicht überlebt. Unser Ziel war es, dem Kunden den Wert des weltweit ersten begrünten Hochhauses bewusst zu machen. Vermehrte Begrünung brächte viele Vorteile. Welche Lösung haben Sie dazu gefunden? Wir haben zum Beispiel in Florida passende Koniferen-Arten gefunden und diese über Monate in Holland akklimatisieren lassen. Die übrigen Pflanzen stammen aus einer Baumschule in Costa Rica. Es wurden 40 solche vier bis fünf Meter hohen Nadelbäume auf zwei klimatisierten Sattelschleppern nach Frankfurt transportiert und in den 39. Stock gebracht. Noch lieber würden Sie wohl neue Gebäude mit hohem Grünanteil konzipieren. Sträuben sich die Auftraggeber und Architekten da immer noch? Grün soll nie nur Dekoration sein. Die meisten Architekten fürchten sich vor der Integration von Pflanzen. Sie wollen primär ihren Bau unter Kontrolle haben, und die Natur empfinden sie als unberechenbar, oft gar gefährlich – weil sie wächst, sich bewegt, sich im Jahresverlauf verändert. Auch das Topmanagement in Firmen sträubt sich oft gegen die Begrünung, die Angestellten dagegen sehnen sich danach. In vielen modernen, luftdicht verpackten Gebäuden ist die Luftfeuchtigkeit so tief, dass die Mitarbeiter schon beim Eingang mit Wasser versorgt werden. Rote Augen, Müdigkeit, Erkältungsanfälligkeit, erhöhter Heizbedarf und permanenter Lärm sind weitere negative Konsequenzen unserer energetisch optimierten Bauweise. Vermehrte Begrünung brächte da viele Vorteile. Nicht nur im Innenraum, sondern auch an der Fassade, wo sie zu einer Reduktion der Überhitzung der Städte beiträgt. das Interview ist ein Nachdruck aus dem „Bund“ vom 25. März 2017, im Auftrag der SFG (www.sfg-gruen.ch) Mehr Infos unter Gerhard Zemp - Der Bauernsohn .. i FFB e News Juni 2017

55 Foto: Milena Schlösser WEISSBUCH STADTGRÜN: GRÜN IN DER STADT – FÜR EINE LEBENSWERTE ZUKUNFT Im Juni 2015 hat Bundesbau- und -umweltministerin Dr. Barbara Hendricks das Grünbuch „Stadtgrün“ vorgestellt, das eine Bestandsaufnahme der Funktionen des Stadtgrüns und der städtischen grünen Infrastruktur zum Inhalt hat. Das Grünbuch gab den Anstoß zu einem integrierten und langfristigen Prozess sowie zu einem breiten Dialog über den zukünftigen Stellenwert von Grün- und Freiflächen in unseren Städten. Auf Basis des Grünbuchs erfolgte die Entwicklung eines Weißbuchs „Stadtgrün“. Ein Beitrag von Prof. Dr. Hagen Eyink. FFB e News Juni 2017

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55 Foto: Milena Schlösser WEISSBUCH STADTGRÜN: GRÜN IN DER STADT – FÜR EINE LEBENSWERTE ZUKUNFT Im Juni 2015 hat Bundesbau- und -umweltministerin Dr. Barbara Hendricks das Grünbuch „Stadtgrün“ vorgestellt, das eine Bestandsaufnahme der Funktionen des Stadtgrüns und der städtischen grünen Infrastruktur zum Inhalt hat. Das Grünbuch gab den Anstoß zu einem integrierten und langfristigen Prozess sowie zu einem breiten Dialog über den zukünftigen Stellenwert von Grün- und Freiflächen in unseren Städten. Auf Basis des Grünbuchs erfolgte die Entwicklung eines Weißbuchs „Stadtgrün“. Ein Beitrag von Prof. Dr. Hagen Eyink. FFB e News Juni 2017

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