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HOLSTEINER ALLGEMEINE | NR. 13 | 29. MÄRZ 2023 | SEITE 3 ELMSHORN nsichtssache Singen gegen Einsamkeit Eine Frau schiebt ihren Rollator durch die Königstraße. Wo man denn Menschen kennenlernen und die einsamen Nachmittage verbringen könne, fragt sie mich. Einige Wochen nach ihrem Umzug nach Elmshorn hat sie die Angebote von Kirchen, Vereinen und Seniorenrat noch nicht entdeckt. Einsamkeit ist für viele Menschen ein Problem. Wie hoffnungsvoll wirkt demgegenüber die Arbeit von Vereinen in Sport und Kultur. Bei der Feier zum 50-jährigen Bestehen des Fördervereins der Chorknaben Uetersen war zu hören, dass ein Sänger der ersten Stunde noch ein halbes Jahrhundert später Kontakte zu seinen Kameraden von früher pflegt. Da kommt keine Einsamkeit auf. Die Jungen lernen nicht nur das Singen, sondern auch den Zusammenhalt. Bei der Feier saßen die Männerstimmen zwischen den Knaben. Erfahrene Sänger kümmern sich um die jüngeren. „Es ist wertvoll, was hier an Sozialkompetenz vermittelt wird“, sagte der ehemalige Chorvorsitzende Dietmar Lewin. Eine schöne Woche wünscht Jan-Hendrik Frank Jens Storm GARTENSERVICE ELMSHORN y Gartenpflege (auch ganzjährig) y Rasen mähen und vertikutieren y Reinigung von Terrassen & Auffahrten y Aufbau von Sichtschutz- & Gartenzäunen y Hecken und Sträucher schneiden y Bäume fällen und roden y Obstbaumschnitt Telefon 0 41 21 - 23 000 33 Besuchen Sie jetzt unsere Internetseite: www.gartenservice-elmshorn.de Klinik-Entscheidung: Elmshorn fordert Transparenz Mit einem kompletten Gesundheits-Campus, der in Rekordzeit hätte verwirklicht werden können, hatte sich Elmshorn als Standort des neuen Zentralklinikums beworben. Sana AG und Kreis entschieden anders. Quelle: Stadt Elmshorn Elmshorn (rs) Der Beschluss, das neue Zentralklinikum für den Kreis in Pinneberg zu errichten, stößt in Elmshorns Politik und Verwaltung auf völliges Unverständnis. Während der jüngsten Sitzung des Stadtverordnetenkollegiums fielen deutliche Worte. Bürgermeister Volker Hatje (parteilos) sprach angesichts der im Jahr 2030 nahenden Schließung des Elmshorner Krankenhauses und der Verlagerung in die Kreisstadt Pinneberg von einem „wirklich herben Verlust“. Im Haupt- ausschuss des Kreistags sei deutlich geworden, dass ausschließlich wirtschaftliche Gründe eine Rolle gespielt hätten. Der Fehler liege im System: „Da geht es nur um Profit, nicht darum, vorrangig Menschen zu versorgen“, sagte Hatje. Ihm persönlich sei von der Landrätin zu Beginn in einem Sechs-Augen-Gespräch mit der Pinneberger Bürgermeisterin Urte Steinberg „höchstmögliche Transparenz“ zugesichert worden. Hatje: „Diese Zusage ist nicht eingehalten worden.“ Im Hauptausschuss sei eine Diskussion zu den Details der Bewertungsmatrix mit Verweis auf den Datenschutz untersagt worden. Die Stadt Elmshorn habe selbst keinen Einblick erhalten. „Pinneberg mag der bessere Standort sein, wir können es den Bürgern aber nicht erklären“, so Hatje. Wenn er gewusst hätte, dass es nur auf ganz wenige Punkte wie die Zahl der Menschen im nächsten Einzugsgebiet ankommt, „hätte ich Ihnen die Frage gestellt, ob wir uns uns überhaupt Das sagt Elmshorns Politik Immo Neufeldt (CDU): „Das war eine tolle Bewerbung. Wir sollten erst mal drüber schlafen. Vielleicht ist eine Bettenburg gar nicht so wichtig.“ Arne Klaus (SPD): „Es war ein super Konzept.“ Das Aus für Elmshorn sei „eine Fehlentscheidung“. „Die Gründe sollte man schon transparent darlegen bei einer solchen Entscheidung.“ Sven Herrmann (Grüne): „Es war ein Entwurf mit großer Vision. Dass das Versprechen der Transparenz nicht eingehalten wird, akzeptieren wir nicht.“ Eine Tagespflege und eine Notfallambulanz gelte es einzufordern. bewerben sollen“, so der Bürgermeister an die Stadtverordneten gerichtet. Die Elmshorner Bewerbung hätte zur Errichtung der Klinik in nur acht Jahren geführt. Das Standortinteresse der Regios, so Hatje, sei von Anfang an ein anderes gewesen. Aufgabe der medizinischen Versorgung müsse es jetzt sein, eine Notfallambulanz in Elmshorn zu schaffen. Klare Ansage an Landrätin und Politik im Kreistag: „Der Kreis muss gleichwertige Lebensverhältnisse sicherstellen“, erklärte Hatje. Umbau der Berliner Straße wird durchgezogen Elmshorn (rs) Bis zuletzt hatten Gegner des Umbaus der Berliner Straße noch auf eine Kehrtwende gehofft. Doch weder eine Protestaktion von Fridays vor Future vor Beginn der Kollegiumssitzung noch Redebeiträge von Grünen, Linken und Bürgern änderten etwas. Mit den Stimmen von CDU, SPD und FDP gab es grünes Licht für die Umgestaltung. Damit ist auch der Abriss der Häuser Berliner Straße 18 und 20 besiegelt. Wobei es zum Abriss etwa des ehemaligen Citastrom-Gebäudes noch keine Zustimmung der Oberen Denkmalschutzbehörde gibt. Fridays for Future kritisierte, beim Ausbau stehe einmal mehr der Autoverkehr im Vordergrund. Baustadtrat Lars Bredemeier konterte, gerade durch die gegenläufige Befahrbarkeit der Berliner Straße Der Protest von Fridays for Future vor dem Rathaus nützte nichts mehr. Foto: Strandmann werde das Innenstadt-Karree vom motorisierten Verkehr entlastet. Daher passe die Maßnahme zum Ziel Elmshorns, bis 2035 klimaneutral zu werden. Auch sei „Elmshorn nicht Eimsbüttel“. Die Straße sei wichtig für den Verkehrsfluss. Dörte Köhn-Seiffert (SPD) verwies darauf, dass nicht die Stadt Herr des Verfahrens sei. Es handele sich um eine Bundesstraße. Der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr fordere breitere Kreuzungsbereiche, deshalb seien auch die Häuser nicht zu halten. Der Beschluss könne wegen des Stadtumbaus nicht warten. Sven Herrmann (Grüne) sagte: „Wir brauchen mehr ÖPNV. Es wird nicht mehr so weitergehen wie bisher.“ Auch Hans-Ewald Mertens (Linke) kritisierte den Ausbau: Der LBV arbeite mit Verkehrszahlen „aus dem vorigen Jahrtausend“. Die Umgestaltung passe nicht mehr in die heutige Zeit. Uwe Hildebrandt (FDP) sah das anders: „Ein guter Verkehrsfluss ist auch Lebensqualität.“ Auf die Frage, warum die Stadt nicht noch einmal versuche, das Gelände der Waschstraße zu kaufen, um die Häuser zu erhalten, erhielt Bürger Thomas Wehrmann keine Antwort von Politik und Verwaltung. Bürger Michl Gast frustriert: „Wer mehr Jens Petersen (FDP): „Die Krankenhauslandschaft verändert sich. Kliniken werden insolvent. Ich bezweifle aber, dass die Regio Kliniken in Hamburg-Nähe mehr Patienten haben werden. Für eine Notfallambulanz in Elmshorn müssen wir das Optimum herausholen, die Gründe müssen der breiten Öffentlichkeit dargelegt werden.“ Hans-Ewald Mertens (Linke): „Danke an die Verwaltung und den Bürgermeister. Das Konzept war wirklich sehr gut.“ Die Stadt brauche eine Grund- und Regelversorgung. „Also ein kleines Krankenhaus.“ (rs) Info-Abend Die Regio Kliniken wollen am morgigen Donnerstag die Hintergründe der Standortentscheidung öffentlich erläutern. Sie laden für 18.30 Uhr in das Elmshorner Dienstleistungszentrum, Ramskamp 71 bis 75, ein. Besucher sollen sich per E-Mail an Reg-GFsekretariat@Sana. de. anmelden und angeben, wie viele Personen sie mitbringen. (jhf) Fahrradverkehr will, darf keine Straßen bauen.“ CDU-Fraktionschef Immo Neufeldt sprach hingegen von einer wohlabgewogenen Entscheidung. Sonne satt
