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mav 01-02.2019

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TRENDTechnologieschaufenster Japan Über 150 000 Besucher strömten zur Jimtof 2018 auf das Messe - gelände Tokyo Big Sight. Bild: mav/Kieß Dank eines Auftragskopfes mit blauem Laser können auf der Mazak Variaxis J-600/5X AM auch hochreflektive Materialien wie Kupfer produktiv aufgebaut werden. Bild: mav/JKieß Digitalisierung, smarte Automationslösungen und additive Verfahren prägen die Tokioter Leitmesse Jimtof Japaner fokussieren auf Zukunftstechnologien Technologiebegeisterung prägt die japanische Industrie seit Langem. Wie stark dabei disruptive Veränderungen wie die Digitalisierung, der demografische Wandel oder die Elektromobilität die Zukunft der Fertigungswelt beeinflussen, war auf der japanischen Metallbearbeitungs-Leitmesse Jimtof 2018 spürbar. Entsprechend beherrschten Themen wie Internet of Things (IoT), Automation und additive Fertigung als Erweiterung der Möglichkeiten der Zerspanung die Szene. Autor: Dr. Frank-Michael Kieß ■■■■■■ Alle zwei Jahre wird die Jimtof (Japan International Machine Tool Fair) zum Schaufenster der Werkzeugmaschinenentwicklung in Japan. Vom 1. bis 6. November 2018 waren über 1000 Aussteller auf dem futuristischen Messegelände Tokyo Big Sight versammelt, die mit ihren Innovationen um das Interesse der mehr als 150 000 Besucher wetteiferten. Im Blickpunkt standen diesmal vor allem smarte Automationslösungen, die Einbindung additiver Fertigungsverfahren sowie die Digitalisierung in allen ihren Facetten. Wer sich für additive Fertigungsverfahren im Metallbereich interessierte, wurde auf der Jimtof an vielen Ständen fündig – auch wenn das Thema 3D-Druck längst nicht in der Breite präsent war wie etwa bei der IMTS im September in Chicago. In Tokio standen Ergänzungs- und Erweiterungsverfahren zur klassischen CNC-Bearbeitung im Vordergrund. Dabei wurde einmal mehr das Faible der Japaner für Technologieintegration offenbar. So bietet Yamazaki Mazak mittlerweile fünf verschiedene additive Verfahren in Gestalt von Hybridmaschinen an. Neu auf der Jimtof: die Variaxis J-600/5X AM. Dank eines Auftragskopfes, der mit einem blauen Laser ausgerüstet ist, können auch hoch - reflektive Metalle wie Kupfer produktiv aufgebaut werden. Außerdem im Blickpunkt: das Vertikal-Bearbeitungszentrum FJV-60/80 FSW mit integrierter Rührreibschweiß-Einheit (Friction Stir Welding), interessant etwa für die Elektronikindustrie. 20 Januar/Februar 2019

Auch an anderer Stelle treibt Mazak übrigens den „Done-in-one“-Ansatz weiter voran: Stets von Besuchergruppen umlagert war die Integrex e-1250V/8S AG – ein Multitalent, das 5-Achs-Dreh-Fräs-Bearbeitung und mehrere Verzahnungstechnologien inklusive Vermessung auf der Maschine mittels eines Sprint-Testers von Renishaw integriert. Zurück zum 3D-Druck: Okuma präsentierte mit dem MCR-S ein Portal-Bearbeitungszentrum für große Automobilteile, das ebenfalls einen integrierten Laserauftragsschweißkopf mitbringt. Eingesetzt werden kann er für komplexe Strukturen und Reparaturarbeiten, ebenso wie für Finishing und Härten. Maschinenstruktur mit additiven Genen DMG Mori zeigte in Halle 8 sein Additive-Manufacturing-Portfolio, das sowohl Hybridmaschinen mit Laserauftragschweißen als auch reine Pulverbett-Printer umfasst. Ein Hingucker war die Konzeptstudie eines Fräsmaschinenkörpers, strukturoptimiert via additive Fertigung. Nicht alle japanischen Werkzeugmaschinenhersteller setzen auf Hybridmaschinen. Diese seien unter dem Aspekt der Technologieintegration interessant, aber nicht immer wirtschaftlich, meint etwa Toshiba-Chef Yukio Iimura, zugleich Chairman des japanischen Branchenverbands JMTBA (Japan Machine Tool Builders’ Association). Bei größeren Stückzahlen sollten die Prozesse besser getrennt stattfinden. Entsprechend dieser Devise hat sein Unternehmen mit der ZK-T2010 eine großformatige Laserauftragschweißanlage entwickelt. Ausgerüstet mit zwei CNC-geführten Auftragsköpfen mit rund 6 kW Laserleistung, soll sie sehr hohe Bauraten für Stahl, Nickel- und Titanlegierungen erreichen und für Aerospace- oder Automotive-Teile Einsatz finden. Eine Nullpunktspannplatte ermöglicht den direkten Transfer auf ein CNC-Bearbeitungszentrum für das Finishing. Die Auslieferung soll noch in diesem Jahr starten. Mit Mitsubishi mischt ein weiterer japanischer Multi im 3D-Druck-Geschäft mit. Am Stand war der Prototyp eines 3D-Metalldruckers für mittlere Baugrößen zu sehen, der auf Laserauftragschweiß-Technologie mit Prototyp eines 3D-Metalldruckers von Mitsubishi: Das System bietet Laserauftragschweißen mit Drahtzuführung für kleine bis mittlere Baugrößen. Bild: mav/Kieß DMG Mori zeigte die Konzeptstudie einer Fräsmaschine, strukturoptimiert durch additive Fertigung. Bild: mav/Kieß Drahtzuführung basiert. Produktionsreif könnte er in etwa zwei Jahren sein. Sodick schließlich wartete mit dem LPM 325 auf, einem neuen 3D-Metalldrucker, der eine hohe Baugeschwindigkeit im Laserschmelzverfahren erreichen soll und eine eigenentwickelte NC-Steuerung samt CAM-Software mitbringt. Der zweite große Trend auf der Jimtof hieß Automatisierung. Gefragt waren vor allem smarte Automationslösungen, die einfach integrier- und bedienbar sein sollen und wenig Automationswissen erfordern. So stattet Matsuura, bekannt für Bearbeitungszentren mit komplexer Palettenautomation, seine Maschinen Zug um Bearbeitungsbeispiel auf der Mazak FJV-60/80 FSW, die ein Vertikal- Bearbeitungszentrum mit Rührreibschweiß- Technologie (Friction Stir Welding) kombiniert. Bild: mav/Kieß Januar/Februar 2019 21

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