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medizin&technik 02.2021

■ [ NACHRICHTEN ]

■ [ NACHRICHTEN ] Wiederaufbereitung spart Ressourcen Kunststoffe | Remanufacturing statt Recycling von Medizinprodukten schont Werkstoff- und Umweltressourcen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie. Wenn Medizinprodukte aus Kunststoffen so lang wie möglich im Kreislauf geführt werden, reduziert sich der Ressourcenverbrauch, das Klima wird geschont. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik Umsicht, Oberhausen, im Auftrag des Medical Remanufacturing Unternehmens Vanguard AG, Berlin. Im Rahmen einer Studie verglich das Forscherteam die Neuproduktion eines Elektrophysiologie-Katheters (Herzkatheters) mit einem wiederhergestellten Katheter – mittels des so genannten Medical Remanufacturing – insbesondere bezüglich ihrer Auswirkung auf die globale Erwärmung sowie deren Ressourcenverbrauch. Das Ergebnis: Medical Remanufacturing reduziert den CO 2 -Fußabdruck um über 50 % und den Ressourcenverbrauch um über 28 %. Die Studie ist in der wissenschaftlichen Zeitschrift Sustainability erschienen und zeigt, dass die positiven Effekte mit der Anzahl Das Wiederherstellen von Herzkathetern ist gut für Umwelt und Klima . Der Prozess bei Vanguard ist zertifiziert der Wiederaufbereitungszyklen zunehmen. In einer Modellierung über mehrere Lebenszyklen konnten die Forscher abschätzen, dass rund 450 t CO 2 -Equivalent jährlich in Deutschland eingespart werden könnten. Vorteil des Remanufacturing ist, dass im Gegensatz zum Recycling der Wert eines Produkts erhalten bleibt – sowohl ökonomisch als auch ökologisch. Beim Remanufacturing geht es darum, das Produkt so aufzubereiten, dass es dieselben Qualitäten besitzt wie ein neu hergestelltes Produkt. Dies ist insbesondere für Kunststoffe im medizinischen Bereich relevant, da bei Medizinprodukten häufig Hochleistungspolymere verwendet werden, deren Eigenschaften im kommunalen Recycling nicht weiter berücksichtigt werden können. Um aufzuzeigen, welche Umweltwirkungen die Herstellung von Produkten und Materialien hat, erstellt Fraunhofer Umsicht Ökobilanzierungen oder Life-Cycle-Assessments für Auftraggeber aus unterschiedlichen Branchen. (Bild: Vanguard) Neues Gesicht bei der Messe Düsseldorf Christan Grosser leitet künftig die Weltleitmesse Medica und die Zuliefererfachmesse Compamed Satzungsänderung beim BVMed Medizintechnikverband jetzt auch für Zulieferer offen Wechsel bei der Messe Düsseldorf: Christian Grosser hat die Projektleitung der Medizinmesse Medica sowie der internationalen Branchenzuliefererfachmesse Compamed übernommen. Zugleich verantwortet er 41-Jährige die strategische Ausrichtung der weltweiten Medizinmesse-Aktivitäten der Messe Düsseldorf Group, die unter der Dachmarke Medicalliance zusammengefasst sind. Dazu gehören unter anderem die internationalen Messen Medical Fair India in Mumbai und (Bild: Messe Düsseldorf) Neu Delhi, die Medical Fair Asia in Singapur, die Medical Fair Thailand in Bangkok sowie die Medical Fair Brasil, die in Sao Paulo stattfindet. In seiner neuen Funk - tion ist Grosser mit seinem Projektteam und den genannten Veranstaltungen dem operativen Geschäftsbereich von Erhard Wienkamp, Chief Operating Officer, zugeordnet und berichtet direkt an Michael Degen, Executive Director Trade Fairs bei der Messe Düsseldorf GmbH. Christian Grosser löst den langjährigen Projektleiter Horst Giesen ab, der lange das Gesicht der Messen Medica und Compamed war und Ende des Jahres 2020 in den Ruhestand getreten ist. Vom 15. bis 18. November 2021 werden die Medica 2021 und Compamed 2021 im hybriden Konzept, bestehend aus der Kombination von Live-Plattformen für Fachbesucher auf dem Düsseldorfer Messegelände plus virtueller Angebote, durchgeführt. Die Anmeldungen laufen bereits. www.medica.de, www.compamed.de Der BVMed vertritt als Wirtschaftsverband aktuell über 230 Hersteller der Medizinprodukte-Industrie. Nun soll mit Änderung der Satzung die Mitgliedschaft für alle Medizintechnik-Zulieferer möglich sein. „Mit der Aufnahme von Zulieferern gehen wir nun den nächsten logischen Schritt. Denn die interdisziplinäre Medtech-Branche wächst immer enger zusammen und sieht sich gemeinsam in der Verantwortung, die Patientenversorgung mit modernen Technologien und Komponenten zu verbessern“, so BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll. „Moderne Medizintechnologien sind dabei so komplex, dass kaum ein Hersteller die Wertschöpfungskette vollständig abbilden kann. Die Hersteller sind also auf Entwicklungskompetenz und Produktionskapazitäten spezialisierter Zulieferer angewiesen.“ Im Zentrum der gemeinsamen Herausforderungen stehe zudem die neue MDR, die eine deutlich tiefere Einbindung der Lieferanten in das Qualitätsmanagement des Herstellers verlangt. 10 medizin&technik 02/2021

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