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OCEAN7 2008-02

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Eine Magazin-Ausgabe mit vielen interessanten Informationen, aussagekräftigen Tests und spannenden Reportagen aus den schönsten Revieren der Welt. Dazu Kolumnen und Berichte von prominenten Seglern.

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90 TexT cHRiStiAN biNDeR FoTo SALLy coLLiSioN / PUMA oceAN RAciNG auf der zielgeraden OCEAN7-Serie. Die finalen Parameter im Visier - Spinnaker setzen, Halsen und der Ansteuerung des Lee-Gates - segeln wir heute dem Ziel entgegen. Nach der allgemeiner Regel- und Wettfahrtskunde in den vergangenen Monaten werde ich den Regattasport aufgrund der zahlreichen Anfragen künftig individuell skizzieren. Das Wichtigste auf einen Blick Als taktische Faustregel für den Vorwindkurs gilt: die bevorzugte Seite auf der Kreuz wird auch unter Spinnaker angesteuert. Halse. Umso platter das boot vor dem Manöver gesegelt wird, umso weniger Druck ist im Spinnaker, womit dem bugmann beim Shiften ein Kraftakt erspart bleibt. spinnaker Bergen. ist der Winkel nicht zu spitz, empfiehlt sich das bergen in Luv. d„Ich nähere mich mit Steuerbootschoten der Luvtonne, habe ich nun gegenüber einem Boot mit Backbordschoten Vorrang?“ Die Frage von Hubert M. aus Wien 15 deckt sich inhaltlich mit vielen weiteren – herzlichen Dank an dieser Stelle für ihr reges Interesse - und ist ganz einfach zu beantworten: Nein, denn bei unterschiedlichen Bugen gilt Backbord vor Steuerbord, nähern sich die Boote der Luvtonne mit gleichen Bugen, hat im Falle einer Überlappung das innen liegende Boot Vorrang. Bleiben wir gleich bei der Luvtonne und segeln unsere Wettfahrt zu Ende, in den letzten Folgen wurden der Start sowie die erste Kreuz ausgiebig analysiert. Wie erwähnt wird im Rahmen der finalen Luvtonnen-Annäherung zum einen der Spinnaker angeschlagen und zum anderen ein grobes taktisches Konzept für den Vorwindkurs erarbeitet. Als diesbezügliche Faustregel gilt: die bevorzugte Seite auf der Kreuz ist auch unsere bevorzugte für den Vorwindkurs. Prinzipiell ein sehr guter Anhaltspunkt, allerdings sollte man das Warum hinterfragen: war auf einer Seite stärkerer Wind, eine kontinuierliche Winddrehung oder mehr Strömung? Letzteres würde wiederum für die Wahl der anderen Seite sprechen. Das taktische Konzept für den Vorwindkurs wird bereits im Rahmen der Bojenrundung geltend: wer die - mit Blick auf das Lee-Gate - linke Seite des Kurses ansteuern möchte, wird auf den ersten Metern so tief wie möglich segeln und das Manöver in Folge so rasch wie geht in die Tat umsetzen. Geübte zaubern im Falle eines raschen Richtungswechsels gerne den so genannten Jib Set (zuerst erfolgt die Halse, dann erst wird der Spinnaker gesetzt) aus dem Hut. Bei aller Konzentration auf einen technisch sauberen Ablauf darf das Feld, in der Regel gibt es bei der ersten Tonnenrundung noch ein ziemliches Gedränge, nicht aus den Augen verloren werden. Bei aufkreuzenden Booten sind die Vorrangregeln Lee vor Luv und Backbord vor Steuerbord unter allen Umständen zu berücksichtigen. Spi richtig setzen Zurück zum Vorwindkurs: Beim Setzen ist der Spinnakerbaum im rech- ten Winkel angeschlagen, wird das Tuch voll angeströmt, sollten sich die beiden Schothörner auf gleicher Höhe befinden. Fällt der Spinnaker zuerst im oberen Bereich ein, ist der Spi-Baum zu hoch und umgekehrt. Die Halse wird vom Steuermann verbal „eingeläutet“, der Trimmer bzw. Mittelmann fährt beide Schoten aus der Hand, der Bugmann bezieht Stellung. Ist die Yacht platt vorm Wind, sollte bei entsprechender Positionierung kaum Druck im Spinnaker sein. Der Bugmann findet im Lee an den Mast gelehnt auch bei Wind und Welle sicheren Halt und kann den Baum auf Kommando mühelos am Mast aushängen, die neue Luvschot einklinken und das neue Baumende wieder entsprechend am Mast fixieren können. Vor der Halse gilt der Blick dem restlichen Feld, die Frage nach der Abdeckung durch nachrückende Boote wurde in der Vergangenheit ebenfalls von Lesern häufig gestellt und ist für den Zeitpunkt des Manövers mitentscheidend: in der Regel ist vom 12fachen der jeweiligen Masthöhe die Rede, wobei diesbezüglich der scheinbare und nicht der wahre Wind zu berücksichtigen ist. Spi richtig bergen Bei der Ansteuerung des Lee-Gate gilt es die resultierenden Erfahrungen von der ersten Kreuz und dem Vorwindkurs umzusetzen. Im Idealfall runden wir jene Tonne, die uns auf

service 91 No.05 gerNe beaNtworte ich ihre frageN. seNdeN sie eiNe mail aN: redaktioN@oceaN7.at keNNwort „biNder“ top-profis. Auf dieser Volvo-Ocean-Yacht von PUMA sind alle Crewmitglieder nicht nur körperlich, sondern auch in Sachen Taktik fit wie ein Turnschuh. die gewählte Kursseite bringt. Allerdings ohne Brechstange, oft ist es klüger sich von Tumulten fernzuhalten, ebenso wenig Sinn ist die Annäherung auf Kosten sinkender Bootsgeschwindigkeit durchzupeitschen. Lieber etwas spitzer und mit Schwung als dem Gate platt entgegen zu „hungern“. Was das Bergen des Spinnakers anbelangt, ist ein Einholen in Luv – vorausgesetzt der Winkel ist nicht zu spitz - empfehlenswert. Warum? Zum einen ist der Spinnakerbaum bereits abgeschlagen, was nach der Tonnenrundung eine sofortige Wende ermöglicht, zum andern kann das Segel nicht wie beim Lee-Bergern in Richtung Wasser auswehen. Idealerweise fällt der Spinnaker beim Anluven in die Genua bzw. das Großsegel und kann unkompliziert im Cockpit bzw. das Luk geborgen werden. Der weitere Kurs ist von der jeweiligen Ausschreibung abhängig, in unserem Fall ist noch eine zusätzliche Runde, mit Ziel im Lee, ausständig. Um die Position zu verteidigen empfiehlt es sich zwischen der folgenden Bahnmarke und den Gegner zu segeln. Ist das Feld noch knapp beisammen ist die Suche nach freiem Wind vordergründig, Extremschläge sind nach wie vor zu vermeiden. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal herzlich für ihre zahlreichen Zuschriften bedanken, ab der kommenden Ausgabe von Ocean7 werden ihre Fragen in Sachen Trimm, Taktik und Regeln meine Topics bestimmen. Ich freue mich unter redaktion@ocean7.at von ihnen zu lesen, bis zum nächsten Mal, Euer Christian

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