54 PeoPle „an stürmischen tagen gerät der horizont aus den fugen, als stürzten da draußen ganze Häuserblocks ein, um sich solgleich wieder aufzutürmen.“ unter der Galerie. Denn Aufprall hörten wir nicht, doch die Laterne begann zu vibrieren. Augenblicke später peitschte ein weißer Schwall gegen die Fensterscheiben, prasselte auf die Kuppel hernieder; schneeweißes Licht umhüllte uns. Wir waren wie trunken. (…)3. Feber: Schnee zu Gast, wie dereinst manch Regenschauer, nur weitaus rätselhafter in der Gestalt. Regen mit geschlossenen Lidern . . . Wir müssen stündlich hinaus, um die Laternenscheiben abzukratzen. Die Schneeflocken bleiben an ihnen haften, zucken, piepsen. . . Zwischen zwei Wolken kommt der Mond hervor. Ein Hahn würde jetzt krähen. Überwältigende Seligkeit dieser Nacht. (…) Ostersonntag . . . Vögel zogen ihre Schleifen. Man hörte die Reibung ihrer Schwingen, so ruhig war die See. Die Flügel alter Möwen ächzen ein wenig.“ Wichtigste Werke von Jean-Pierre Abraham – Armen. Éditions du Seuil, Paris 1967; Verlag Le Tout sur le Tout, Gouvernes 1988; und in Anthologie « Le roman des Phares », Hg. Dominique Le Brun, Verlag Omnibus, Paris 2001. – Le Guet. (Die Wache), Gallimard, Paris 1986. – Fort Cigogne / Port-du-Salut / Ici Présent. Alle: Verlag Le Temps qu’il fait, Cognac 1995/1999/2001. Au plus près. Ed. Le Seuil, Paris 2004 La Place royale. Le Temps qu’il fait, 2004. ten des Gleitkorbes ausgeworfen hat. Wir umarmen uns, ich lache, bekomme plumpe Klapse in den Rücken, „Salut Jonas, amüsiere dich gut auf deinem Schloss!“, ich bin ganz Kind, freudig erregt wie am ersten Schultag.“ „23. Dezember, 1 Uhr: . . . Martin und ich haben den gestrigen Vormittag . . . in der Laterne verbracht, um das Leuchtfeuer, sein Zubehör und den Messingständer der Optik zu reinigen. . . . Unterdessen sahen wir die See . . . langsam anschwellen. Eine Welle nach der anderen schien am Hohl der Sandbank kurz innezuhalten, wogte alsdann heran, türmte sich hoch, ehe sie mit erstaunlicher Geschwindigkeit am Leuchtturm zerbarst. Sie verschwand Ein Fährtensucher „Armen“ zog mich in seinen Bann, desgleichen „Fort Cigogne“, ein Protokoll über die nautischen und existentiellen Grenzerfahrungen des „Fährtensuchers“ Abraham im Archipel Glénan. Ich übersetzte beide Werke und machte mich auf die Suche nach dem öffentlichkeitsscheuen Autor. Ich traf ihn erstmals 1998, in Douarnenez. In den Folgejahren erschloss mir Jean-Pierre manch Geheimnis seiner Bretagne - und die phantastischsten Seiten seines Ozeans: An stürmischen Tagen gerate der Horizont aus den Fugen, als stürzten da draußen ganze Häuserblocks ein, um sich sogleich wieder aufzutürmen. Er lud mich in sein mönchisches, von Tabak und Kaffeeduft erfülltes Domizil in Douarnenez, wo das freche Keckern der Möwen durch die Dachluke drang, - und in seine letzte Bleibe in Kerity, mit Blick auf das „grand large.“ Jean-Pierre wusste um seine schwere Krankheit, die ihn langsam verschlang. Noch einmal kaufte er Farben – für den Neuanstrich seines Segelbootes. Kurz darauf, am 26. Juli 2003, erlag er den Folgen einer Operation. Abraham ist zu seiner großen Liebe heimgekehrt. Seine Asche wurde im Archipel Glénan verstreut.
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