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OCEAN7 2011-04

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Alexandra Schöler ist Schriftstellerin, Schauspielerin und Weltumseglerin in einem Wharram-Katamaran. Sie schreibt über den Erfinder des Schiffes, mit dem sie gemeinsam mit ihrem Mann Peter und dem - damals - kleinen Sohn Finn erfolgreich die Welt umrundete.

88 Home“. Great

88 Home“. Great Britain II hat als schnellste Yacht damit drei von vier Etappen gewonnen, trotzdem reicht es nur für Platz 6 in der Rangliste. Überraschungssieger nach gewerteter Zeit wurde Sayula II. Anstatt großer Preisgelder gab es nur einen bescheidenen Silberpokal und ein paar Medaillen, gestiftet von der Brauerei Whitbread & Company Limited, deren Name mit dieser Regatta weltweit bekannt wurde. Die Whitbread 1989–1990 stellte einen Meilenstein in der Regattageschichte dar. Erstmals wurden verschiedene Klassen gewertet (Whitbread Trophy Class A, Non-Maxis, Cruiser Class A und D). Eine reine Damencrew sorgte für eine weitere Novität: Tracy Edwards begann die Tradition der reinen Frauencrews bei der VOR. Edwards war bei der 1985er-Ausgabe noch Smutje auf 1 2 Von der Whitbread zur Volvo Ocean Race. Die Whitbread 1977–1978 startete für 15 Racer an einem verregneten und stürmischen 27. August 1977 in Southampton. Dominiert wurde das Rennen von Flyer, entworfen von Sparkman & Stephens, zum Sieg geführt von Skipper Cornelius van Rietschoten aus den Niederlanden. Vier Jahre später, am 8. August 1981, starteten bereits fast doppelt so viele Boote in Southampton zur Whitbread 1981– 1982. Auf allen vier Etappen siegte die Flyer II, eine von German Frers entworfene Maxi-Yacht, nach gesegelter Zeit. Zur Whitbread 1985–1986 starteten am 29. September 1985 15 Racer, wiederum in Southampton. Die L’Esprit d’Equipe mit Skipper Lionel Péan gewann die Regatta in einer korrigierten Zeit von 111 Tagen und 23 Stunden. Auf der Lion New Zealand amtete Peter Blake als Skipper … und ein gewisser Grant Dalton gehörte als Watch Captain ebenfalls zur Crew. der Atlantic Privateer, für diese Edition hatte sie die 18-Meter-Yacht Disque d’Or von Pierre Fehlmann abgekauft und in Maiden umbenannt. Peter Blake aus Neuseeland war bereits zum 5. Mal am Start, diesmal zum 3. Mal als Skipper und das erst noch mit seiner Traumyacht Steinlager II. Seine Chancen standen gut: viel Erfahrung aus allen bisherigen Rennen, eine hoch motivierte und erfahrene Crew (der spätere Alinghi-Skipper Brad Butterworth ist als Watch Captain mit von der Partie) und ein großzügiger Sponsor. Rund 1 Mio. NZL-Dollars wurden bereits am Anfang abgeschrieben, als sich der Bootsrumpf ein paar Tage nach seiner Herstellung zu delaminieren beginnt. Da Steinlager II die erste Yacht in Composit-Bauweise war, musste diese Erfahrung teuer bezahlt werden. Visionär Blake kaufte von der damals noch unbekannten Computermarke Apple zwei Macintosh-Rechner, die er mit den gesammelten weltweiten Wetterdaten fütterte. So konnte er, ULDB kommt, IOR muss gehen

egatta 89 zusammen mit den Polardaten der Yacht, verschiedene Routenoptionen durchrechnen und taktische Entscheidungen leichter fällen. Heute eine Selbstverständlichkeit, damals revolutionär. Auf allen sechs Etappen kam die feuerrote Ketch als Erste ins Ziel und gewann selbst nach berechneter Zeit. Skipper Laurie Smith von Rothmans wollte die Dominanz von Steinlager II nicht einfach so hinnehmen und witterte 3 einen Regelverstoß. Er protestierte mehrmals und ließ nachmessen, jedoch ohne Erfolg. Keine Zeit für solche Spielchen hatte die finnische Crew von Martela. Nach der Umrundung von Kap Hoorn verlor sie den Kiel, die Yacht drehte sich auf den Rücken. Merit und Charles Jourdan nahmen die Crew auf und brachten sie sicher nach Punta del Este. Drama auch auf der russischen Yacht Fazisi, deren junger Skipper Alexei Grischenko in Urugay Selbstmord beging. Skip Novak sprang ein und brachte die russische Yacht mit ihrer chaotischen Crew trotz aller Unbill wohlbehalten zum nächsten Etappenort. Das Whitbread 1993–1994 wurde wie schon in den vorhergehenden Regatten auf verschieden Bootstypen gesegelt, neu kamen zusätzlich die speziell konzipierten W 60 dazu. Behelfsregeln sollten wie gehabt die Unterschiede ausgleichen – beim Sieg von Peter Blake kam die letzte Yacht 53 Tage später als Steinlager II ins Ziel. Die Maxi-Yachten und die W 60 standen durchaus in direkter Konkurrenz, was die Rennen intensiver und enger werden ließ. Es gewann die Yacht NZ Endeavour vom Typ Maxi unter Skipper Grant Dalton. Sie lief neun Stunden vor Konkurrent Ross Field und seiner Yamaha, einer Yacht vom Typ W 60, ins Ziel ein. Mit dieser Regatta ging jedoch die Blütezeit der großen Ozeanketchen zur Neige. Die Yachtbautechnik hatte extreme Fortschritte gemacht und die kleineren Sloops waren jetzt fast so schnell wie die großen Zweimaster, die neben dem modernen Design plötzlich etwas altbacken wirkten. Ein wichtiger Faktor waren auch die Kosten. Kein Sponsor konnte und wollte sich den kostspieligen Einsatz einer Maxi-Ketch mehr aufhalsen. Die kleineren W 60 brauchten weniger Crew, weniger Segelgarderobe und garantierten ähnliche Leistungen für spannende Rennen und Resultate. An der Whitbread Round the World Race for the Volvo Trophy 1997–1998 nahmen nur noch Yachten der «Einheitsklasse» Typ W 60 teil. Außerdem erfolgte eine Namenserweiterung mit dem erstmaligen Auftritt von Volvo als Sponsor der Trophäe. Die Punktevergabe blieb bestehen, diesmal jedoch nicht wegen unterschiedlicher Yachtgrößen, sondern um kurze und lange Etappen nach Wichtigkeit bewerten zu können. Insgesamt sollten neun Etappen die Entscheidung bringen. Es gewann Paul Cayard auf seiner Yacht EF Language mit 138 Punkten Vorsprung vor seinen Verfolgern. Damit begann ein neues Kapitel des Volvo Ocean Race. Aber das ist eine andere Geschichte. Und die gibt es bei der nächsten Ausgabe als Sonderheft. 1 Mit einer „Garden Party“ feiert Ceramco NZL 1982 ihren neuen Mast. 2 Mit der Flyer II holte sich van Rietschoten 1982 den zweiten Sieg. 3 Die Fehlmann-Boys von UBS Switzerland 1985 beim Surfen im Südozean.

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