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OCEAN7 2011-04

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Alexandra Schöler ist Schriftstellerin, Schauspielerin und Weltumseglerin in einem Wharram-Katamaran. Sie schreibt über den Erfinder des Schiffes, mit dem sie gemeinsam mit ihrem Mann Peter und dem - damals - kleinen Sohn Finn erfolgreich die Welt umrundete.

66 Eine

66 Eine Yacht

YACHTEN 67 Endlich wieder ein Schiff mit Knicken, Ecken und Kanten. Zumindest außen. Dort, wo es die Yacht optisch schnell, auffällig und anders macht. Die Sun Odyssey 439 wirkt erfrischend individuell. Eine echte Jeanneau eben. faule Crew für die Text: Thomas D. Dobernigg · Fotos: Dobernigg und Jeanneau Cannes im Frühling. Während an dem Festivalgebäude alles für die Filmfestspiele vorbereitet wird, wird im alten Hafen direkt daneben an den dort geparkten Millionenstücken aus Holz und Messing gestrichen, geschliffen und poliert, was das Zeug hält. Am äußersten Ende des Steges hingen die großen Jeanneau- Flaggen eher traurig in der Flaute und die dort zu Testfahrten bereitstehenden Schiffen bewegungslos in ihren Festmachern – von den kleinen Merry Fisher über die Sun Odyssey 409 und 439 bis zu den gewaltigen Prestige 50-Füßer Motoryachten. Es sollte an allen drei Testtagen kein anderes Wetter geben. Naja, bis auf einmal für zwei Stunden heftigen Regen aus einer Gewitterwolke – aber auch das ohne nennenswerten Wind. Ich freue mich schon auf die diversen Testberichte, in denen minutiös beschrieben sein wird, wie weich die Sun Odyssey in die Mittelmeerwelle eintauchte und welche Segelwerte bei einem Einfallswinkel von 60 Grad erzielt wurden. In meinem Bericht wird derartiges nicht zu finden sein. Ich habe es einfach nicht erlebt, wie auch keiner meiner Journalistenkollegen vor Ort. Was aber nichts daran ändert, dass ich überzeugt bin, dass die elegante, schnittige 439 perfekte Werte erreicht und extreme Höhe laufen kann. Das muss ich nicht erlebt haben. Das ist schon allein an der Rumpf- und Deckkonstruktion ersichtlich. Die Wanten stehen innen am Aufbau, was nicht nur einen freien, bequemen und damit sehr sicheren Weg auf das Vorschiff ermöglicht, sondern auch eine große, überlappende Genua, die sehr eng dichtgeholt werden kann. Gut, den Weg auf das Vorschiff wird man bei dieser Yacht wohl kaum jemals wirklich notwendig haben, um an den Segeln zu arbeiten – dazu gleich. Aber es wird der Crew gefallen, wenn sie zum faulen Sonnenbaden das Deck nutzen möchte. Arbeiten auf dem Vorschiff gibt es auf der Sun Odyssey 439 nur zu verrichten, wenn die elektrische Ankerwinsch in der Badebucht bedient werden will. „Arbeiten“ müssen selbst sportlich eingestellte Segler hier kaum. Alles ist darauf optimiert, dass dieses Schiff von einem Skipper allein ohne großen Zirkus, herum gescheuchte Mannschaft und besondere Muskeln gefahren werden kann. Möglich macht dies einerseits die Konstruktion, dass alle Leinen und Schoten reibungsfrei geradeaus ins Cockpit und da ganz nach hinten unmittelbar an die beiden Steuerräder laufen. Dort stehen rechts und links – pardon, natürlich steuerbord und backbord – zwei eindrucksvolle Winschen von Harken mit jeweils zwei Druckknöpfen daneben. Richtig. Dichtgeholt wird elektrisch. Und weil es ja seit kurzem diese neue, mit dem DA- ME-Award preisgekrönte Erfindung von Harken gibt, wird auch per Knopfdruck gefiert. Da klemmt sich niemand mehr die Finger ein oder verbrennt sich die Handfläche wegen einer ausrauschenden Schot. Alles wird überaus bequem vom angenehmen Sitz direkt hinter einem der beiden Steuerräder bedient. Jeanneau hat sich für ein paar Jahre exklusiv die Rechte an dieser 1 auf knopfdruck. Alles griffbereit, alles ohne Kraftaufwand. Direkt vor dem Steuer die Harken-Winsch zum Dichtholen und Fieren. 1

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