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2-2023 REISE & PREISE

CITY-GUIDE: OSLO Oslos

CITY-GUIDE: OSLO Oslos Prachtstraße Karl Johans Gate führt zum Schloss, auf dem Foto im Hintergrund zu sehen Im Vigelandpark reiht sich Skulptur an Skulptur AKER BRYGGE UND ZENTRUM Oslos Kultur-, Flanier- und Shoppingmeile Die Eröffnung des Nationalmuseums im Juni 2022 war eine Sensation. Den abweisend wirkenden Bau ließ sich die norwegische Regierung 600 Millionen Euro kosten. Zu sehen gibt es eine Auswahl an 6.500 Werken, die zuvor in fünf anderen Kunsthäusern untergebracht waren – von europäischen Gemälden aller Epochen über antike Büsten und chinesische Vasen bis zur Garderobe der norwegischen Königinnen Maud und Sonja. Ein Höhepunkt sind ausgewählte Bilder Edvard Munchs, darunter eine Version des weltberühmten Gemäldes »der Schrei«. Das Nationalmuseum (Eintritt € 16) versteckt sich hinter dem Nobel Fredssenter (€ 14), das sich mit dem Friedensnobelpreis befasst, der in Oslo vergeben wird. Wer erst einmal die Sonne genießen möchte, setzt sich nebenan in eines der Außenlokale am Wasser. Wenige Spazierminuten entfernt wartet in den Strandpromenaden 2 schon das Astrup Fearnley Museum of Modern Art (€ 14), ein kühner Bau des Stararchitekten Renzo Piano. Gleich um die Ecke lässt sich im »Thief Roof Grill« Gegrilltes wie Rinderfilet und Schweinebauch (ab € 40) stilvoll und mit herrlichem Panorama-Ausblick genießen. Stadteinwärts ist es nicht weit bis zur Haupteinkaufsstraße und Flaniermeile Karl Johans Gate, wo in den Gassen rechts und links neben bekannten Ketten auch kleine Boutiquen zu finden sind. Wer von der Karl Johans Gate zum Dom läuft und in die Storgata abbiegt, erreicht eine Institution für Kenner, von außen absolut unscheinbar, für den Abend aber ein Super-Tipp: 48 REISE-PREISE.de 2-2023 Bygdøy 11 Das »Himkok«, innen ausgekleidet mit dunklem Holz, landete 2022 auf der Liste der 50 besten Cocktail-Bars der Welt auf Rang 43 (Drinks ab € 17–18, Storgata 27). BJØRVIKA Der Oper aufs Dach gestiegen Auf der Aker Brygge gegenüberliegenden Seite der Hafenbucht liegt die imposante Festung Akershus. Die mittelalterliche Anlage geht auf das Jahr 1299 zurück, wurde später erweitert und schließlich zu einem Renaissanceschloss ausgebaut. Auf den Verfall folgte die Renovierung. Der Eintritt ist frei, im Sommer gibt es täglich Führungen im Freien. Zu Fuß geht es von Akershus weiter nach Bjørvika, wo der Blick auf das weiße Opernhaus fällt, dessen Bau 2008 den Startschuss für die Aufwertung des Werftareals bildete. Jedermann kann über eine schräge Ebene auf das Dach der Oper steigen und die Aussicht genießen. Und das gratis. Was dort unten im 0 500 m FROGNER Bygdøy allé Drammensveien Oskars gate Parkveien Astrup Fearnley Museum of Modern Art Parkveien Königliches Schloss Løkkeveien 10 1 Drammensveien Huitfeldts gate AKER BRYGGE TJUV- HOLMEN Schlosspark Dronning Mauds gate Wergelandsveien Frederiksgata Rathaus Rådhusgata Nobel Peace Center Festung Akershus O s l o f j o r d e n WO FINDE ICH WAS? VIKA Karl Johans gate Kulturhistorisches Museum 7 Rosenkrantz´ gate Militärhistorisches Museum Kongens gate 9 Parlament SENTRUM Tollbugata Akersgata Rådhusgata Myntgata 3 Akersgata Karl Johans gate Kirkegata Akershusstranda 6 Dom Torggata 8 13 VATERLAND Nationalmuseum Deichman- Bibliothek Sørenga Sjøbad 5 11 Oper Hausmanns gate Storgata Bahnhof BJØR- VIKA Nylandsveien Akerselva Dronning Eufemias gate Operagata 12 Wasser schwimmt, ist kein Eisberg, sondern eine Installation: Die Künstlerin Monica Bonvicini ließ sich dabei von Caspar David Friedrichs »Das Eismeer« inspirieren. Auf der anderen Straßenseite lohnt die öffentliche Bibliothek Deichman Bjørvika eine Stippvisite, die erst 2020 an ihren neuen, ultramodernen Standort am Fjord umzog. Einen Kaffee trinken kann man dort übrigens auch. In Richtung Osten kurz über eine Fußgängerbrücke, und schon steht man vor einem Gebäude, dessen Architektur einigen Spott hervorrief: das neue Munchmuseet, dessen geknickter oberer Teil (mit Gratis-Aussichtsplattform!) etwas seltsam wirkt. An der Strahlkraft der Schätze im Inneren gibt es keinen Zweifel. Der Wegbereiter des Expressionismus hinterließ der Stadt mehr als 26.000 Bilder und Zeichnungen, ein enger Freund stiftete weitere 900 Werke. Im Museum (€ 15) nähert man sich einem der größten Künstler seiner Zeit. Und kann ganz in der Nähe edel speisen: 12 Das 3-Sterne-Restaurant »Maaemo« ist die mit Abstand renom- Grønlandsleiret Munkedamsveien Munch- Museum SØRENGA 2 Vahlsgate GRØNLAND Kong Håkon 5.s gate 4

CITY.GUIDE SCHICK WOHNEN Saunieren am Oslofjord liegt absolut im Trend, es gibt mehrere mobile Saunen. Badespaß ist so auch bei kühleren Temperaturen kein Problem mierteste Fine-Dining-Adresse der Stadt, mit einsehbarer Küche (Tasting-Menü ab € 410, Dronning Eufemias gate 23). In Bjørvika wurden in den vergangenen Jahren jede Menge auffällige Büro- und Wohntürme hochgezogen. In die Erdgeschosse sind Restaurants, Geschäfte und Cafés eingezogen. Der Rundgang am Wasser endet beim Sørenga Sjøbad (Sørengkaia 69), einem Gratis-Schwimmbad mitten im Fjord samt Badestrand. Der Pool hat das ganze Jahr über geöffnet, denn die wetterfesten Osloer steigen hier auch im Winter ins Wasser. OSLOS WESTEN Stadtvillen und skurrile Kunst Vom historischen Parlament in der Karl Johans Gate 22 aus führt der Weg in Richtung Westen geradewegs auf das Königliche Schloss zu. Täglich um 13:30 Uhr lässt sich dort die Wachablösung der königlichen Garde bestaunen. Einstündige Führungen gibt es von Ende Juni bis Mitte August (€ 16). Angemessen herrschaftlich wirkt das Stadtbild auch weiter westlich in Frogner, Briskeby und Bygdøy Allé, wo sich zwischen imposanten Stadtvillen viele Gourmettempel, Designerläden und Antiquitätengeschäfte angesiedelt haben. Ein schönes Revier zum Bummeln. Krönender Abschluss ist der Vigelandpark. Eine Sehenswürdigkeit, die auch wieder nichts kostet. Hier stößt man auf das Lebenswerk des norwegischen Bildhauers Gustav Vigeland. Mehr als 200 Skulpturen aus Granit, Bronze und Eisen zeigen nackte Menschen im Kreislauf des Lebens. Ein weithin sichtbarer, 17 Meter hoher Monolith aus ineinander verschlungenen Körpern zählt zu den markantesten Werken des Skulpturenparks. GRÜNERLØKKA Szeneviertel mit Herz Schließlich empfiehlt es sich, vom Zentrum aus einmal in nördliche Richtung aufzubrechen, etwa über den Spazierpfad entlang des Flüsschens Akerselva. Auf diesem Weg gelangt man nach Grünerløkka. Hier hat sich etwas vollzogen, das viele Trendquartiere kennzeichnet: Aus einem ehemaligen Arbeiterviertel entwickelt sich ein günstiger Bohemien-Stadtteil, der dann aufgrund seiner zunehmenden Popularität irgendwann endgültig aufgewertet wird. Heute lockt Grünerløkka mit hübschen Plätzen, hippen Restaurants, angesagten Weinbars, trendigen Cafés und Vintage-Läden. Familiäre Atmosphäre trifft auf kulinarische Vielfalt. 13 Die Rösterei »Tim Wendelboe« gilt als bester Coffee Shop Oslos. Der Laden des Baristas wirkt unscheinbar, bietet aber exzellente Kaffee-Kunst (Tasse € 5, Grüners Gate 1). Zum Essen bieten sich die Markthallen an (Vulkan 5), die »Skaal Matbar« (Olaf Ryes Plass 12, Mittagstisch € 15–18) und das »Hrimnir Ramen« (Maridalsveien 9A), das japanische Ramen-Nudeln und skandinavische Kochtechnik zusammenbringt (€ 20). Abends muss man nicht lange laufen, um einen gediegenen Ort für ein Glas Wein oder einen Drink zu finden. HALBINSEL BYGDØY Ausflug zu den Museumsinseln Von Piers in Aker Brygge und Bjørvika starten Passagierfähren zur Halbinsel Bygdøy (Tageskarte € 8,50). Höhepunkt dort ist das Frammuseet (€ 13). Auf der »Fram« erkundeten Entdecker wie Fridtjof Nansen und Roald Amundsen die Polarregionen. Das berühmte Expeditionsschiff ist im Original erhalten, Besucher können hinauf und hinein. Ein Projektor wirft Bilder stürmischer See an die Wand und sorgt für Abenteuer-Atmosphäre. Auch das Freilichtmuseum (€ 16) mit seinen 155 Gebäuden lohnt einen Besuch. Das Wikinger-Museum entsteht derzeit neu und soll 2026 wieder aufmachen. Wer dann noch nicht genug hat, fährt aus der Stadt heraus zum Kunstzentrum Henie Onstad (€ 12). Die Hauptausstellung umfasst mehr als 4.000 Werke moderner Künstler, u. a. von Picasso, Matisse und Beuys. 6 Budgetbewusste wählen das moderne ++ »Citybox Hostel« im Zentrum (Prinsens Gate 6, www.citybox.no, +47-21-420480; EZ/DZ ab € 86/109). 7 Traditionsreich und renoviert ist das +++ »Hotel Bristol« nahe dem Königsschloss (Kristian IVs Gate 7, www.thonhotels. com, +47-22-826000 EZ/DZ ab € 184/208). 8 Stylishes Interieur bietet das Boutiquehotel +++ »Amerikalinjen« im Zentrum (Jernbanetorget 2, www.amerikalinjen.com, +47-21-405900; EZ/DZ ab € 241 ÜF). 9 Flair und eine tolle Lage direkt an der Karl Johans Gate hat das traditionsreiche +++ »Grand Hotel« von 1874 (www.grand. no, +47-23-212200; EZ/DZ ab € 247). 10 Gleich um die Ecke vom Astrup Fearnley Museum of Modern Art in Aker Brygge steht direkt am Wasser ein schickes modernes Hotel mit hervorragendem Restaurant: ++++ »The Thief« (Landgangen 1, www.thethief.com, +47-24-004000; EZ/DZ ab € 326/351). URLAUBSBUDGET Oslo ist eine der teuersten Städte überhaupt. Schon einfache Zimmer kosten € 100 und für ein einfaches Mittagessen plus Softdrink sollte man mindestens € 20–25 einplanen. Geld spart, wer sich am Imbiss oder in der Markthalle mit Snacks versorgt. Hervorragenden Kaffee bekommt man an jeder Ecke (ab € 4). Währung ist die Norwegische Krone (NOK). € 1 = 11 NOK (Stand 3/23). Kartenzahlung ist auch bei Kleinstbeträgen gängig. DAS KOSTET OSLO ‸ DOPPELZIMMER einfach € 100–150 mittel € 150–200 gehoben ab € 200 ‸ ESSEN GEHEN Frühstück ab € 10–15 Mittagessen ab € 20–25 Abendessen ab € 30 ‸ GETRÄNKE Coffee to go ab € 4 Softdrink ab € 4 Bier ab € 7 ‸ UNTERWEGS Airporttransfer € 19,50 Taxi € 2/km Metro € 3,70 TAGESETAT € 140 Mindestausgaben bei einfachen bis mittleren Ansprüchen inkl. halbes Doppelzimmer PERFEKT GEPLANT MIT Ob Hotel, Flug, Mietwagen oder Pauschalreise. 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