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2011-1 REISE und PREISE

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PORTUGAL MADEIRA

PORTUGAL MADEIRA Exotische Blütenpracht, imposante Berge und spektakuläre Wanderwege und dazu frühlingshafte Temperaturen selbst im Winter machen die Atlantikinsel zu einem idealen Ziel für Aktivurlauber. VON BÄRBEL SCHWERTFEGER Insel des ewigen Frühlings Noblesse oblige. Stilvoll serviert der Ober den Nachmittagstee, dazu Sandwiches und Scones. Der Blick schweift über den großen Garten auf den Atlantik. Im »Reid‘s Palace Hotel« lässt sich noch heute die gediegene britische Atmosphäre des 19. Jh. genießen. Das 1891 erbaute Hotel gilt als Wiege des Madeira-Tourismus. Damals kamen britische Adlige und Reiche, um hier im milden Klima zu überwintern. Noch heute haftet Madeira das Image eines Reiseziels für Ältere und Wohlhabende an – völlig zu unrecht. Das Preisniveau der Hotels und Restaurants ist ausgesprochen günstig und mit ihrer wildromantischen Bergwelt und den dramatischen Steilküsten ist die Vulkaninsel vor allem für Aktivurlauber ein lohnendes Ziel. Naturliebhaber können durch uralte Lorbeerwälder streifen und an Wasserkanälen entlangwandern. Obwohl Madeira nur 57 Kilometer lang und 22 Kilometer breit ist, bietet es so vielfältige Landschaften wie kaum eine andere Insel. Das reicht von der wüstenartigen Halb- Achadas da Cruz Ponta do Pargo Jardim do Mar Porto Moniz Seixal Chão da Ribeira Rabaçal Calheta Paúl da Serra Serra de Água Ponta Delgada São Vicente Curral das Freiras Madalena do Mar Canhas Ponta do Sol Ribeira Brava Cabo Girão Câmara de Lobos Madeira K a Madeira A t l a n t i s c h e r n a r e n Pico Ruivo 1.861 m Estreito de Câmara Lissabon O z e a n PORTUGAL MAROKKO São Jorge Santana Pico do Arieiro 1.818 m 0 Santo da Serra Camacha Monte Funchal insel Ponta de São Lourenço im Osten über den subtropischen Süden bis zum hochalpinen Zentralmassiv im Inselinneren. Vor 20 Jahren war der Norden nur über abenteuerliche Bergstraßen zu erreichen, heute ist die Insel von Tunneln geradezu durchlöchert, lassen sich die meisten Orte in einer guten Stunde von Funchal erreichen. Dörfer und Siedlungen gibt es viele – aber nur eine richtige Stadt: Funchal. Funchal: Kolonialflair und Blumengärten Die Insel-Hauptstadt zeigt sich hübsch herausgeputzt und hat sich mit ihren Kirchen, Palästen und Bürgerhäusern viel von ihrem kolonialen Charme erhalten. Da gibt es Paläste mit schattigen Innenhöfen, herrschaftliche Bürgerhäuser inmitten üppiger Gärten und blauviolette Jakaranda-Alleen. Im Stadtzentrum spaziert der Besucher über mit schwarz-weißen Mosaiken gepflasterte Promenaden und Plätze, vorbei an nostalgischen Cafés. Inzwischen zieht sich Funchal weit die Hänge hinauf. Je Porto Santo Vila Baleira 5 km Fajal Porto da Cruz 0 Madeira Ponta de (2:15 h) São Caniçal Machico Santa Cruz 5 Lourenço 10 km höher man kommt, umso steiler werden die Straßen, umso beeindruckender die Ausblicke. Auf 600 Meter Höhe liegt der Villenvorort Monte – hinauf fährt eine Seilbahn. In prachtvoller Panoramalage stehen hier Sommerhäuser aus dem 18. und 19.Jh. und die Wallfahrtskirche der Inselpatronin Nossa Senhora do Monte. Ein Muss ist der Besuch des weitläufigen Jardim Tropical Monte Palace, mit Teichen, Grotten und Wasserfällen einer der schönsten Gärten Madeiras (Eintritt € 10). Ausflugsziele zwischen Berg und Tal Nur 19 Kilometer von Funchal entfernt liegt Curral das Freiras, das in einem steilen Bergkessel gelegene »Nonnental«, bis 1959 nur auf einem Fußweg erreichbar. Heute fährt man durch einen kilometerlangen Tunnel in den verschlafenen Ort. Den schönsten Blick hat man vom Aussichtspunkt Eira do Serrado, der auf rund 1.000 Meter Höhe über dem Tal liegt. Auch Madeiras dritthöchster Berg Pico Arieiro (1.818 m) lässt sich bequem mit dem Auto erkunden. Die Passstraße endet ein paar Meter unter dem Gipfel. Es empfiehlt sich, früh aufzubrechen, mittags verhüllt oft Nebel das Inselinnere. Am Parkplatz beginnt der spektakuläre Höhenweg zum Pico Ruivo, dem höchsten Berg. Der schmale Pfad ist nur für geübte, schwindelfreie Bergwanderer geeignet (hin und zurück 6,5 Std.) – alle anderen sollten zumindest bis zum Aussichtpunkt Ninho da Manta (Habichtsnest) gehen. Panoramatour rund um die Insel Sich einen Mietwagen zu nehmen und die Insel zu umrunden, lohnt sich unbedingt. Wer ein paar Wanderungen und Ruhetage plant, nimmt sich dafür mehr als eine Woche Zeit. Von Funchal fährt man zunächst nach Osten. Hinter dem historischen Städtchen Santa Cruz schraubt sich die Straße 700 Meter hinauf nach Santo da Serra, der einstigen Sommerfrische der Briten und der Zuckerbarone. Von hier starten Wanderungen und lässt sich auch die karge, windige Ostspitze Ponta de São Lourenço mit ihren bizarren Felsfklippen erkunden. 38 REISE & PREISE 1/2011

Über den Portela-Pass geht es auf der Landstraße nach Santana, bekannt wegen seiner strohgedeckten Häuser. Gut hundert dieser Casas de Colmo mit ihren bis an den Boden reichenden Dächern soll es in der Gegend noch geben. Drei wurden im Ortszentrum wieder aufgebaut. Die Gegend ist Wandergebiet, von hier erreicht man auch den Fuß des Pico Ruivo, Madeiras höchsten Gipfel. Hinter der Küste schlängelt sich die Straße durch grüne Täler und Streusiedlungen inmitten von Blumen- und Gemüsegärten. Meterhohe Hortensienbüsche säumen die Straßen. Nächster Stopp ist der malerische Ort São Vicente. Bis hoch hinauf sind die Hänge des Tals terrassiert und mit Weinstöcken oder Gemüse bepflanzt. Lohnend ist der Besuch der Grutas de São Vicente mit einem 700 Meter langen System von Lavatunneln. Die vulkanische Vergangenheit lässt sich auch auf der Fahrt nach Porto Moniz noch erkennen. Bizarr geformte Lava-Felsen ragen aus der tosenden See. Vom kleinen Küstenort Seixal lohnt sich ein Abstecher ins Hochtal Chão da Ribeira und die Einkehr im urigen »Casa de Pasto Justiniano«. Hier Mädchen beim alljährlichen Blumenfest in Funchal (oben links). In der wilden Bergwelt Madeiras bieten sich Wanderern grandiose Ausblicke (oben). Blick auf den Hafen von Madeiras Hauptstadt Funchal (links) werden riesige gegrillte Fleischspieße (€ 9) an einem von der Decke baumelnden Eisenhaken serviert, dazu gibt’s einen halben Liter Wein für € 5,50. In Porto Moniz locken die schönen Meerschwimmbäder vor allem im Sommer Scharen von einheimischen Besuchern an. Vom nördlichsten Punkt der Insel geht es zum westlichsten Zipfel nach Ponta do Pargo mit Leuchtturm und schönem Blick über die Steilküste. Die Weiterfahrt zur Südküste gehört zu den schönsten Strecken Madeiras. Hier scheint die Vegetation noch üppiger, leuchten die blauen Hortensien noch intensiver. Abseits der Hauptstraße liegt das schmucke Fischerdorf Jardim do Mar mit seinen verwinkelten Gassen und Treppen. Bei Calheta geht es hinauf ins tausend Meter hohe Rabacal, ein beliebtes Wandergebiet. Die Panoramastraße mit traumhaften Ausblicken führt zur Hochebene Paúl da Serra, die mit ihrem Hochmoor an schottische Landschaften erinnert. Von hier fährt man entweder direkt in den Küstenort Ponta do Sol oder einen Umweg über den Encumeada-Pass und Ribiera Brava. In nur 20 Minuten ist man in Funchal. ‘ Funchal: das »Choupana Hills Resort & Spa« Die schönsten Unterkünfte Madeiras Hotelerie hat ein hohes Niveau und ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis. Alle hier empfohlenen Hotels gehören zur Kategorie 3–4 Sterne. Funchal »Residencial Chafariz« und »Queimada Baixo«: zwei Häuser im Zentrum der Altstadt (Tel. 00351-291-232260, www.freewebs.com /chafariz, EZ/DZ € 35/45, mit Küche € 38/50, inkl. Frühstück). Ein ehemaliges Landgut ist das schmucke Familienhotel »Quintinha São João«, 15 Gehminuten vom Stadtzentrum (Tel. 00351-291-740920, www.quintinhasaojoao.com, EZ/DZ ab € 86/96 inkl. Frühstück); mit lauschigem Garten und Restaurant. »Quintinha São João«, 2 Wo ÜF ab € 1.264 GEHOBEN Einen Logenplatz hoch über der Stadt hat das Designhotel »Choupana Hills Resort & Spa« (Tel. 00351-291-206020, www.choupanahills.com, EZ/DZ ab € 189); mit edlen, asiatisch inspirierten Bungalows und hervorragendem Restaurant. »Choupana Hills Resort & Spa«, 2 Wo ÜF ab € 1.785 Santo da Serra Die »Estalagem Serra Golf« ist ein Hideaway für Romantiker, mit Jugendstilelementen, Antiquitäten und Kaminen (Tel. 00351-291-550500, www.serragolf.com, EZ/DZ ab € 55 inkl. Frühstück). Santana Im Zentrum liegt das 4-Sterne-Hotel »O Colmo« (Tel. 00351-291-570290, www.hotel ocolmo.com, EZ/DZ € 45–60 inkl. Frühstück). »O Colmo«, 2 Wo ÜF ab € 568 São Vicente Ein traditionelles Landhotel mit Kaminzimmer und britisch angehauchter Küche ist das »Estalagem do Vale« (Tel. 00351-291- 840160, www.estalagemdovale.com, EZ/DZ ab € 55 inkl. Frühstück). »Estalagem do Vale«, 2 Wo ÜF ab € 753 Porto Moniz Mit Hallenbad und Sauna verwöhnt das 4-Sterne-Hotel »Moniz Sol« (Tel. 00351-291-930930, www.galoresort.com, EZ/DZ ab € 39/56 inkl. Frühstück). »Moniz Sol«, 2 Wo ÜF ab € 683 Jardim do Mar Komfortabel und geschmackvoll ist das 3-Sterne-Hotel »Jardim do Mar« (Tel. 00351-291-822200, www.hotel jardimdomar.com, EZ/DZ ab € 35/45 inkl. Frühstück). Ponta do Sol Auf einer Felsklippe über dem Ort thront die »Quinta da Rochinha«, mit Pool, Chillout-Terrasse und Bar (Tel. 00351-291- 970200, www.pontadosol.com, EZ/DZ ab € 68/90 inkl. Frühstück). REISE & PREISE 1/2011 39

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