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2011-4 REISE und PREISE

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SÜDAFRIKA Hautnahe

SÜDAFRIKA Hautnahe Begegnung mit Elefanten bei einer Fotosafari (ganz links). Junges Paar am Strand von Durban (links) Paradiesisches Abenteuerland am Meer So hitzig, bunt und lebensfroh wie es rund um Durban zugeht, so still und weltentrückt präsentiert sich die unberührte Wildnis des iSimangaliso Wetland Park im Norden der Provinz. Wunder oder auch Zauber bedeutet der Zulu- Name des 332.000 Hektar umfassenden Schutzgebietes sinngemäß in der Übersetzung. Ein Name, der auf das spektakuläre Biotop, das 1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde und früher St. Lucia Wetland Park hieß, zutrifft wie kein anderer. Acht miteinander verbundene Ökosysteme bringen dort eine Artenvielfalt hervor, die sogar die des berühmten Okavango-Deltas in Botswana übertrifft. Taucher finden dabei ein wahres Dorado vor der Rocktail Bay und der Sodwana Bay, der Afrikas südlichste Korallenriffe vorgelagert sind. Auf die Frage, wo es denn sonst noch besonders schön sei, breitet Gugu, ein Tierschützer vom Maputaland Turtle Project, nur demonstrativ die Arme aus. Was soll er angesichts der prachtvollen Naturstrände auch sagen, die sich entlang der Meeresschutzzone vom südlichen Maphelane über 220 Kilometer bis Kosi Bay an der Grenze zu Mosambik erstrecken? Vor allem für den Fortbestand der weltweit bedrohten, bis zu zweieinhalb Meter großen Lederschildkröten ist dieser Küstenstrich längst unverzichtbar geworden. Seit Urzeiten schon kehren die ausgewachsenen Weibchen dort im Sommer zur Eiablage an den Ort ihrer Geburt zurück. Rund 1.500 Krokodile und 800 Flusspferde haben ihr Paradies dagegen im St.-Lucia-See gefunden, mit 360 Quadratkilometern das größte Flussmündungssystem im südlichen Afrika. Baden sollte man dort also besser nicht. Dafür warten im Park aber noch jede Menge anderer Outdoor-Aktivitäten: Drei große Seenplatten, 25.000 Jahre alte Dünen, Sümpfe, Wälder, Savannen und Bushveld bieten der afrikanischen Tierwelt unendlich viel Raum und dem Naturfreund reichlich Gelegenheit für abenteuerliche Entdeckungstouren. Besuch beim Elefantenflüsterer »Ganz so groß ist unser Schutzgebiet noch nicht, aber wir arbeiten dran«, lacht Lawrence Anthony, dessen privates Thula Thula Game Reserve nur zwei Stunden von Durban entfernt liegt. Angesichts seines imposanten Besitzes, zu dem ein 5-Sterne Resort und ein luxuriöses Zelt-Camp gehören, klingt das Gesagte eher wie Koketterie. Doch dieser Mann ist ein renommierter Tier- und Umweltschützer, der keine hohlen Reden schwingt. 2003, unmittelbar nach der US-Invasion im Irak, hatte der Südafrikaner weltweit für Schlagzeilen gesorgt, als er den Tieren im zerbombten Zoo von Bagdad mit einer beispiellosen Rettungsaktion zur Hilfe geeilt ist. Seine dramatischen Erlebnisse verarbeitete er später in dem Buch »Babylon’s Ark«. Es ist eine aufrüttelnde, faszinierende Geschichte, deren glückliches Ende zeigt, was ein einzelner couragierter Mensch alles bewirken kann. Klar, das Hollywood sich umgehend die Filmrechte daran gesichert hat. Und Anthony lieferte dazu gleich noch einen zweiten Bestseller: den » Elefantenflüsterer«. »Haltet Eure Kameras bereit. Mit etwas Glück geht die ganze Familie gleich an den Fluss«, triumphiert Wildhüter David und gibt Gas, nachdem er in der Ferne Elefanten gesichtet hat. Sicher spannend, aber nicht unbedingt außergewöhnlich auf einer Safari im Herzen des Zululandes. Sollte man meinen. Unter den Touristen aus Großbritannien und den USA bricht jedoch eine wahre Euphorie aus, denn bei den Elefantenkühen handelt es sich um Nana und Frankie, deren zu Herzen gehende Lebensgeschichte man in Lawrences Buch nachlesen kann. Die Geschichte begann mit einem Anruf vor zwölf Jahren, als es im Reservat noch keine Elefanten gab. »Willst Du eine Herde bei Dir aufnehmen?«, fragte eine Tierschutzorganisation. Der Haken: Die Tiere galten als extrem aggressiv und waren deshalb zum Abschuss freigegeben. Obwohl ihm sein Verstand abriet, zögerte Anthony keine Minute. Was folgte, waren Wochen, in denen er mit den Elefanten in der Wildnis lebte und immer wieder sein Leben riskierte. Schließlich gelang es ihm, zur Matriarchin eine Vertrauensbasis aufzubauen, und er erkannte, dass Elefanten Fähigkeiten und Qualitäten besitzen, die unsere Wissenschaft kaum erfassen kann. Royal Zulu – die große Freiheit Mit Thula Thula haben die Tiere nun ihr Zuhause gefunden, und in Kürze dürfen sie hier eine fast grenzenlose Freiheit genießen. Denn Anthony ist es nach zähen Verhandlungsjahren gelungen, sechs ehemals rivalisierende Zulu-Gemeinden in seiner Nachbarschaft zu einem einzigartigen Zusammenschluss zu bewegen. 2009 wurde die vertragliche Basis dafür geschaffen, dass alle Grenzzäune zwischen ihren Landbesitzen entfernt werden, um so eines der größten, gemeinschaftlich geführten Reservate Südafrikas entstehen zu lassen: das Royal Zulu. Dafür werden in absehbarer Zeit auch die Zäune zu dem im Süden angrenzenden Hluhluwe-Umfolozi-Nationalpark fallen. 1895 gegründet, ist dies der älteste Park Afrikas. Weltberühmt wurde er in den 60er Jahren durch sein Zuchtprogramm für Breitmaulnashörner, das damals den Fortbestand dieser bis heute bedrohten Spezies sichern konnte. Für die Touristen stellt Hluhluwe-Umfolozi mit seinen malerischen Landstrichen und den Big Five, die dort leben, seit langem eine echte Alternative zum berühmten Krüger-Nationalpark dar. Wenn nun die neue Erweiterung erfolgt, wird das zur klaren Win-Win-Situation für Mensch und Natur. »Es ist wichtig, zu begreifen, dass wir nur im Miteinander bestehen können. Wir müssen der Tier- und Pflanzenwelt Raum lassen«, mahnt Lawrence. Spätestens nach dieser Reise trägt man die Erkenntnis im Herzen. Höchste Zeit, dass wir etwas tun. INFO KwaZulu-Natal auf S. 106 104 REISE & PREISE 4/2011

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