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2011-4 REISE und PREISE

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PHILIPPINEN Schnorchler

PHILIPPINEN Schnorchler vor einem paradiesischen Strand während eines Bootsausflugs zum Bacuit-Archipel Gebirgiger Dschungel, entspannte Palmenstrände, ein unterirdischer Fluss, bizarre Felseninseln mit einsamen Strandbuchten – die bildschöne Philippineninsel Palawan hat abenteuerlustigen Reisenden so einiges zu bieten. TEXT & FOTOS: JOHANN JILKA Die Schöne in der Sulu-See Wer von Mozart sein Bier gebracht haben möchte, bei Sokrates im Laden einkaufen oder mit Kant philosophieren will, der ist auf den Philippinen und besonders auf Palawan genau richtig. Die Fantasie der Namensgebung kennt keine Grenzen. So ungefähr jeder Zehnte ist benannt nach Berühmtheiten aus Geschichte, Kunst, Kultur, Antike etc., man kommt aus dem Staunen nicht heraus. Wer kann schon von sich behaupten, von Hitler in einer Motorradrikscha gefahren worden zu sein? Die Bewohner von Palawan zeichnen sich nicht nur durch höchst ausgefallene Namen aus, sie sind darüber hinaus besonders freundlich und kommen mit Besuchern gern ins Gespräch. Die Insel Palawan ist Natur pur. Wer hierher kommt, kann fast unberührten Urwald erleben, Warane sehen, wilde Bootstouren machen, Unterwasserwelten bestaunen, sich auf unterirdischen Flüssen paddeln lassen, mit Jeepneys auf Sandpisten abgelegene Orte erreichen, einsame Inseln und Strände einen Tag für sich allein haben. Der Tourismus ist noch gut erträglich. Das ist gut für Leute, die ihre Touren locker planen und die Dinge auf sich zukommen lassen. Palawan ist über 400 Kilometer lang und an der schmalsten Stelle gerade mal zehn Kilometer breit. Wir schlagen Ihnen einen Trip durch den interessanten Norden vor, für den Sie etwa zwei Wochen einplanen sollten: Von der lässigen Hauptstadt Puerto Princesa geht’s zum Undergroundriver bei Sabang, dann hinauf ins Inselparadies des Bacuit- Archipels bei El Nido. Auf dem Rückweg wird ein Stopp im relaxten Port Barton eingelegt. 72 REISE & PREISE 4/2011

Hinter Sabang reichen die dschungelbedeckten Berge bis fast an das Meer heran (links). Waran im Dschungel bei Sabang (unten links). Einfahrt zum unterirdischen Flusssystem bei Sabang (unten Mitte). Relaxter Bus-Passagier in Puerto Princesa (unten rechts) Grünes Dorf am Meer Die Flughafenlandebahn liegt gleich neben der Hauptstraße Rizal Avenue. Ins Zentrum der Hauptstadt Palawans sind’s dann gerade mal noch 1,5 Kilometer. Eigentlich ist man in einem großen, grünen Dorf am Meer angekommen. So etwas wie Hektik kommt höchstens mal an einer Kreuzung der Rizal Avenue auf, wenn sich ein Rikschafahrer nicht an die Ampelregeln hält. Die Stadt ist für philippinische Verhältnisse ziemlich clean und organisiert, was vielleicht mit dem deutschstämmigen Bürgermeister Edward Hagedorn zu tun hat… Wer z. B. seine Zigarettenkippe auf die Straße wirft und dabei erwischt wird, ist mit 200 Pesos dabei, umgerechnet ungefähr 3,50 Euro. Die meisten Touristen benutzen Puerto nur als Umsteigestation. Dabei lohnt sich wenigstens ein voller Tag zur Erkundung. Es gibt ein paar historische Häuser zu bestaunen, man besucht das alte Fischerdorf mit den Fischerhütten auf Stelzen, lässt sich mit der Rikscha zum White Beach fahren (2 km) – der sich allerdings eher für einen Spaziergang als zum Baden eignet – und wandert schließlich am von Mangroven bestandenen Ufer zurück in die Stadt. Nicht verpassen: den Markt an der Quezon Street. Alles was exotisch ist, gibt’s hier zu sehen. Neben Fisch, Fleisch, Gemüse und tropischen Früchten kann man sich in kleinen Garküchen mit philippinischem Essen anfreunden. An - schließend geht’s hinunter zur Uferpromenade, wo sich herrliche Blicke auf die Bucht bieten. Lohnend ist auch ein Besuch im Palawan-Museum an der Mendoza Street. Allein das Nachtleben Puertos ist das Bleiben wert. Vor allem in der Rizal Street gibt es eine Menge Restaurants, Bars und Kneipen, wo am Abend abgefahrene einheimische Bands aufspielen. ANREISE Flug von Manila (1 Std., mehrmals täglich, mit Cebu Pacificab € 23 oneway, www.cebupacificair.com). KOST & LOGIS EINFACH Gute Zimmer und einen riesigen Gemeinschaftsbalkon hat die zentral gelegene »Albon Pension« (60 Lacao Cor. Carandang St., Tel. 0063-907-480060, www.albon pension.com; EZ/DZ mit AC € 15– 30). Beliebt bei Travellern ist die »Puerto Pension«, ein mehrstöckiges Holzhaus mit schönem Garten und kleiner Freiluftbar (35 Malvar St., Tel. 0063-48-4332969, www.puertopension.com; EZ/DZ € 15–30). MITTEL Einen schönen Garten und ein gutes Restaurant bietet das »Hotel Fleuris« (Lacao St., Tel. 0063-48-4344338, www.fleu ris.com; EZ/DZ ab € 55/67). In der »Tiki Resto Bar« gibt’s gutes Essen, hervorragendes Seafood, tolle Drinks an der Bar und ab 20 Uhr Livemusik. Fischerdorf am unterirdischen Fluss Das Dorf Sabang ist der Ausgangspunkt zum Besuch des Undergroundrivers, mit acht Kilometern Länge angeblich einer der längsten weltweit. Tagsüber herrscht reges Treiben in dem Fischerdörfchen, Tagesausflügler machen den Ort vor allem am Wochenende ziemlich hektisch. Doch spätestens am Nachmittag kehrt Ruhe ein und der traumhafte Strand gehört den Fischern und den Touristen, die hier bleiben. Zum Flusseingang fahren bis zum frühen Nachmittag quasi im Minutentakt Boote (Abfahrt beim Ticketschalter, Boot f. 6 Pers. € 12, plus € 3,50/Pers. Eintritt). Mit kleinen Auslegerbooten wird man für eine halbe Stunde durch die Höhle gepaddelt. Wer der Hektik am Bootsanleger entgehen will und gut trainiert ist, wandert auf dem sogenannten Monkey- oder dem Jungle-Trail durch ursprünglichen Urwald zum Eingang (5 km). Mit etwas Glück sind unterwegs wilde Affenherden zu sehen und bis zu zwei Meter lange Warane. Achtung: Meist ist einer der beiden Pfade nicht begehbar – und besser macht man die Tour nicht allein. Philippinische Besonderheit: Personen ab 45 Jahren ist der Pfad nicht er - laubt. Also, entweder jung aussehen beim Ticketkauf oder jemand anderen zum Schalter schicken… Interessant und weniger an - strengend ist der kleine, einstündige Spaziergang vom Pier nach Westen am Strand entlang. Zu sehen gibt’s einfache Fischerhütten, farbige Auslegerboote, Blicke in den Dschungel und den Sabang- Wasserfall. ANREISE Vom neuen Busbahnhof in Puerto Princesa (ca. 4 km außerhalb, Rikscha vom Zentrum dorthin € 1) fährt um ca. 9 Uhr ein Bus nach Sabang (2,5 Std., € 3). Jeepneys fahren um ca. 7 Uhr (ebenfalls € 3). KOST & LOGIS EINFACH Sehr einfach, aber schön am Strand gelegen ist »Robert’s«. Hütten mit Fan und Bad kosten € 11 (Tel. 0063-918-3802155). Beliebt ist das links des Piers in einem schönen Garten gelegen »Dab Dab«. Es hat ein gutes Restaurant. Zimmer mit Fan ohne eigenes Bad kosten € 6, ein Bungalow mit Bad € 14 (Tel. 0063-910-9241673). GEHOBEN Aus dem Rahmen fällt das erst im Oktober 2010 eröffnete, von chinesischen Investoren gebaute 5-Sterne- Hotel »Sheridan Beach Resort« (Tel. 0063-48-4341449, www.sheri danbeachresort.com), es hat Zimmer vom Superior Room für € 125 bis zur Suite für € 400, dazu Pool, großen Garten, Restaurant etc. Wunderbares Es sen bekommt man im Zwei-Ti - sche-einfachst–Restaurant »Baliambay«. Nining Murillo kocht hier sensationell auf. Ca. 100 m links neben dem Bootsanleger. ‘ REISE & PREISE 4/2011 73

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