PHILIPPINEN PALAWAN Gasse in El Nido. Der Ort setzt voll auf den Tourismus (ganz links). Fröhliche Knirpse am Strand von El Nido (oben). Der Pamoyan- Wasserfall nahe Port Barton (oben rechts). Namenloses Mini- Traumeiland vor Port Barton (rechts) Malerisches Dorf und bizarre Inseln El Nido und der Bacuit-Archipel sind heute der Touristen-Spot Palawans. Es gibt Unterkünfte jeder Art, Restaurants, Bars, Internet- Cafés etc. Aber keine Angst, das Dorf liegt immer noch malerisch am Fuße eines steil aufragenden Felsmassivs an einer schönen Bucht. Die Stimmung ist entspannt und es gibt viele Möglichkeiten, die Umgebung still für sich zu entdecken. Wunderschön ist z. B. die etwa fünf Kilometer lange Wanderung am Strand entlang Richtung Flughafen. Die Ausblicke auf die vorgelagerten Inseln sind herrlich und einsame Buchten laden zum Abkühlen ein. Tipp: Schön und komplett un - entdeckt: Man geht zum neuen Markt auf der Hauptstraße Richtung Roxas. An der Markthalle führt ein Pfad hinunter zum Meer ins Fischerdorf. Hier kann man sich ein Bild von der philippinischen Realität machen. Einfachste Hütten, viele Kinder, ein wunderschöner Palmenstrand, riesige alte Holzboote liegen da und man begegnet vielen freundlichen Menschen. KOST & LOGIS EINFACH »Rico’s Cottage«, ein zweistöckiges Holzhaus, liegt sehr schön am Strand. Jedes Zimmer hat eine eigene Terrasse oder Balkon (Tel. 0063-929-4671632, EZ/DZ mit Fan € 17, mit AC € 35). MITTEL Bungalows in einem schönem Garten hat das »El Nido Garden Beach Resort«, dazu Restaurant und Pool (Tel. 0063-48- 7232653, www.elnidogardenresort. com, Bung. € 90). Die Travellerszene trifft sich im »Art Cafe«, einem großen Restaurant im 2. Stock. Hier wird gutes europäisches Essen serviert und die dazugehörige Reiseagentur organisiert alles, was das Herz begehrt. Gut philippinisch essen kann man im »El Nido Sky Grill«, z. B. Fish Sinigangfür € 2 und gegrillte Kalamari für € 3. Gut für einen Drink (Pina Colada € 2) ist »Pukka’s Bar«, eine im Rasta-Stil eingerichtete Kneipe am Strand. ISLAND HOPPING Der Bootsausflug in den Bacuit- Archipel ist ein Muss. Zu sehen gibt es traumhafte kleine Inseln mit bizarren Felsformationen und weißen Ministränden, mit türkisgrünen Lagunen und wunderbaren Schnorchelplätzen. Die Inseln sind größtenteils unbewohnt, auf einigen wenigen gibt es exklusive Beach Resorts, deren Besucher sich gern einmal mit dem Helikopter einfliegen lassen – für Tagesausflügler sind diese Eilande allerdings tabu. Die verschiedenen Tagestouren kosten je nach Ziel € 8–15 inklusive Mittagessen und sind alle ihr Geld wert. Man bucht am Vorabend oder besser am Morgen, weil die Ausflüge bei Regen kein Spaß sind. Je nach Auslastung fahren die Boote mit 8 bis 20 Personen. Die größeren haben Kanus an Bord, die für Lagunentrips zu mieten sind. Schnorchelausrüstung ist ebenfalls verfügbar (besser selber mitbringen!). Wer ein kleines Boot für sich allein buchen will, bezahlt je nach Verhandlungsgeschick und Route € 25–40/Tag. Wer Ein Ort, wie geschaffen, um den Palawan-Trip ausklingen zu lassen (s. großer R&P-Bericht in Ausgabe 3/2011). Traumpalmenstrand, vorgelagerte Mini-Inseln wie aus dem Bilderbuch, nette Menschen und eine unglaublich entspannte Atmosphäre. Toll ist die Wanderung zum Pamoyan-Wasserfall. Am Strand entlang, aus dem Dorf hinaus, ist man bald vom Urwald verschluckt. Man watet durch einen Fluss, dann selbigen rechts entlang bis zum Wasserfall. Nach einer Dusche unter dem 10 Meter hohen Wasserfall schmeckt ein kleines »San Miguel«-Bier hervorragend. Der Trip dauert hin und zurück gemütliche 3,5 Stunden. Am Abend sucht man sich eine witzige Kneipe, isst Fisch und plaudert. Ein Bootstrip zu den vorgelagerten Inseln bietet sich an. Für tauchen möchte: Ein Scuba-Tauchgang kostet € 30–40 (diverse Tauch- Agenturen in El Nido). ANREISE Von Sabang nach El Nido muss man dreimal umsteigen (Gesamtfahrtzeit ca. 8 Std.). Man nimmt das erste Jeepney um 7 Uhr ab Sabang und steigt nach 30 km an der Kreuzung nach Roxas aus (€ 1,50). Dort hält der Bus nach Roxas (100 km, 2 Std., € 1,50), wo man in den Bus nach El Nido umsteigt (150 km, 5 Std., € 4,50). Relaxen am Palmenstrand € 15 gibt‘s einen Rundtrip, für € 10 kann man sich morgens auf einer Insel absetzen und zum Sonnenuntergang wieder abholen lassen. KOST & LOGIS EINFACH Das »Deep Gold Resort« hat Zimmer und Cottages für € 14– 30 in einem schönen Garten am Strand (Tel. 0063-999-3832901, www.deepgoldresorts.com). Zum »Greenview’s Resort«, dem letzten Resort am nördlichen Ende des Strandes, gehören ein großer Garten und ein schönes Restaurant (Tel. 0063-929-2685333, www.pala wandg.clara.net, Standard Cottage € 14, Family Cottage € 25). »Judy’s« Resto-Bar bei der Tankstelle serviert gutes preiswertes Essen, z. B. Makrele mit Ingwer, Zwiebeln, Chillies und Beilagen für € 2. 74 REISE & PREISE 4/2011
Persönliche Rückblende: El Nido vor 20 Jahren Wer vor 20 Jahren nach El Nido wollte, musste entweder wagemutig oder naiv sein. Es gab noch keine Straße und so heuerte man in Port Barton einen Fischer an – im Glauben, dass der sich schon auskennen würde mit den Gegebenheiten auf dem Meer. Baong (so heißen viele Fischer), legte im Morgengrauen mit dem kleinen Auslegerboot ab. Es wurde ein stürmischer, von hohen Wellen begleiteter Törn. Und kurz vor Sonnenuntergang waren die 100 Kilometer geschafft. Blass, klatschnass und froh stiegen die Wagemutigen aus und stürmten in die erstbeste Kneipe. In El Nido gab’s damals zwei oder drei Unterkünfte und einen bayrischen Tauchlehrer, der den paar Leuten, die kamen, die Unterwasserwelt näherbringen wollte. Dazu eine junge Frau aus Unser Autor Johann Jilka im Jahr 1990 als Skipper eines Auslegerbootes vor Palawan Ansbach, die den inständigen Bitten der Restaurantköchin nachgab und ihr das Rezept für banana pancake verriet – schließlich glaubte man, dass sich alle Westler ausschließlich davon ernährten... INFO Philippinen - Palawan n EINREISE Deutsche, Österreicher und Schweizer erhalten bei der Einreise ein kostenloses Visum für drei Wochen. Es ist verlängerbar im Immigration Office in Puerto Princesa, Rizal Avenue, Nähe Flughafen. n GELD Währung ist der Philippinische Peso. € 1 = 60 Pesos (Stand 9/2011). Bargeld lässt sich von Geldautomaten ziehen, die in größeren Orten verfügbar sind, z. B. in Puerto Princesa. n GESUNDHEIT Keine Impfungen vorgeschrieben. Empfehlenswert ist Impfschutz gegen Polio, Tetanus, Diphtherie und Hepatitis. Gegen Malaria Stand-by-Medikamente mitnehmen. n KLIMA Tropisch mit Tagestemperaturen von rund 30 °C. Günstigste Reisezeit ist die Trockenzeit von November/Dezember bis April, allerdings ist auf Palawan auch während dieser Zeit mit Regentagen zu rechnen. Was kostet Palawan? Unterkunft (Preise pro DZ) einfach € 5–15 mittel € 15–50 gehoben ab € 50 Mahlzeiten Frühstück (israelisch) ab € 1,50 Dinner (einfach) € 2–5 Dinner (gehoben) € 5–20 Tagesetat € 30 n KOMMUNIKATION Neben der Landessprache Filipino sprechen sehr viele Filipinos gut Englisch. Wer telefonieren möchte, kauft sich am besten ein einfaches Handy mit SIM-Karte (ab € 15 in jedem größeren Ort). Damit kosten 3 Minuten nach Deutschland rund € 1. n UNTERKUNFT Einfache Zimmer gibt es für € 8–15, Mittelklasseunterkünfte nehmen ab € 20 fürs Doppelzimmer. Ab € 50 € bekommt man ein Zimmer in einem guten Hotel. Im Text angegeben sind die Vor-Ort-Preise, die teilweise geringfügig günstiger sind als die Vorausbuchungsraten. Allerdings sind die Orte in der Saison sehr gut gebucht, so dass man besser reservieren sollte. n ESSEN UND TRINKEN Filipinos, die es sich leisten können, stehen auf Fastfood (Burger und Pommes € 3). Einfaches philippinisches Essen gibt es vorgekocht aus großen Töpfen, z. B. Fisch mit Gemüse für € 1. An allen genannten Orten gibt es gute Seafoodrestaurants (z. B. Getränke Softdrink € 0,50–1 Bier € 0,50–1,50 Wasser (1 l) € 0,50 Unterwegs Bus € 2/100 km Van € 6/100 km Boot € 25–50/Tag Mindestausgaben bei einfachen bis mittleren Ansprüchen inkl. ½ Doppelzimmer gegrillter Tintenfisch mit Reis € 3, gekochter Fish Sinigang € 2). Softdrinks gibt es für € 0,50–1, eine kleine Flasche einheimisches Bier (»San Miguel«) kostet € 0,50–1,50. n TRANSPORTMITTEL Das Transportmittel auf den Philippinen ist der Jeepney. Meist sind die Vehikel übervoll, überladen, haben oft Pannen, brauchen unendlich lange. Zudem werden von Touristen unverschämte Preise verlangt. Busse sind komfortabler, schneller und billiger (um € 2/100km). Wer auf dem Highway reist, sollte immer den Bus nehmen. Alle genannten Strecken werden auch von privaten Vans für etwa das Dreifache des Buspreises bedient. Günstige Inlandflüge bietet Cebu Pacific Air (www.cebupacific air.com), z. B. Manial–Puerto Princesa ab € 23 oneway. n REISEFÜHRER Im November erscheint die Neuauflage vom »Philippinen Reise- Handbuch«, Jens Peters Publikationen, € 28. FLÜGE Best Price Am billigsten fliegt man derzeit mit Air China (ab € 570) nach Manila. Bessere Flugzeiten aber bieten Etihad (ab € 670), Emirates (ab € 740) und Gulf Air (ab € 740). Nonstop von Amsterdam in die philippinische Hauptstadt fliegt KLM (ab € 760). Preisvergleich unter REISE-PREISE.de Flug ab € 570 REISE & PREISE 4/2011 75
