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2018-2 REISE und PREISE

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SRI LANKA DIE REPORTAGE

SRI LANKA DIE REPORTAGE Der Strand von Hikkaduwa im Abendlicht (oben links). Fröhliche Kinder nahe Nuwara Eliya (links). Hinter dem alten Parlamentsgebäude in Colombo wachsen Fotos: iStock.com/danilovi/Bartosz Hadyniak/efesenko/erandalx/saiko3p EIN OFFENES WORT bis mir King Louie in der Nähe des heiligen Bodhibaumes fast die Kamera klaut. Frevel, wo es sich hier doch um einen Ableger jenes indischen Baumes handeln soll, von dem es heißt, Buddha habe dort seine Erleuchtung erlangt. Gut 2.300 Jahre steht der Jaya Sri Maha Bodhi nun schon da. Er trägt die Wurzeln des buddhistischen Glaubens, der damals auf die Insel kam. »Seine Schönheit sieht nur der, der in die Stille geht«, mahnt Guide Nali, während er sich tief vor dem Baum verneigt. Recht hat er. Überhaupt lädt das weitläufige Parkgelände mit seinen Tempelruinen, Klöstern und Dagobas zur inneren Einkehr ein. Das braucht Zeit. Wer die nicht hat, reist am besten gleich in das von hier aus südöstlich gelegene Polonnawura. Dies ist Sri Lankas zweite historische Königsstadt. Noch etwas weiter südlich liegt Kandy, die dritte und letzte Hauptstadt des singhalesischen Königreichs. Alle drei UNESCO-Weltkulturerbe. Doch Polonnawura beeindruckt am meisten. Vor allem mit der mystischen Ruinenstätte Medirigiriya Vatadage und der Gal Vihara: vier aus einem Granitfels herausgearbeitete gigantische Buddha-Statuen. »Little Angkor«, grient Nali, womit er doch reichlich übertreibt. Obwohl…man fühlt sich schon an die kambodschanische Tempelanlage erinnert. Mit dem Mönch auf Zeitreise im Dschungel Was wäre, wenn man alles zurücklassen würde? Einfach eintaucht in die Wälder von Ritigala, um eins zu werden mit dieser atemberaubenden Elefantenbeobachtung in Sri Lanka Oh, wie süüß! Auch wenn man die Worte nicht immer versteht, die die Touristen im Elefanten- Waisenhaus von Pinnawela so von sich geben – ihre verzückten Gesichtsausdrücke sagen alles. Über siebzig Elefanten bekommt man hier zurzeit zu sehen. Darunter drei Babyelefanten. Man darf sie streicheln, füttern, den Kleinsten sogar Milch aus der Flasche geben und auf den Großen reiten. Da schmilzt das Herz. Sieht alles nach heiler Welt aus. Doch wenn Menschen hautnah mit Wildtieren agieren dürfen, geht es um Profit und nicht um das Wohl der Tiere. Aus der einstigen Mildtätigkeit ist längst ein lukratives Geschäft geworden. Wer hier Eintritt zahlt, fördert kein Waisenheim, sondern ein Zuchthaus im doppelten Wortsinn. Denn alle Elefantenbabys der letzten Jahre wurden hier geboren. Von wegen Waisenhaus! Der Wille der Jungtiere wird brutal gebrochen, damit sie ihr Umfeld später nicht mitsamt Menschen niedertrampeln. Will man so etwas finanzieren? Weitaus aufregender und schöner ist es doch, die Tiere in Auch Elefanten lieben ihre Freiheit freier Wildbahn zu erleben. Nach Schätzungen gibt es noch über 5.800 Wildelefanten auf Sri Lanka, die größte Dichte in Asien. Nahezu garantiert ist ihre Sichtung in den Nationalparks Yala, Udawalawe, Wasgamuwa und Kaudulla. Ein überwältigender Anblick bietet sich im Minneriva-Nationalpark in der Trockenzeit von Juni bis September. Beim sogenannten Gathering versammeln sich dort bis zu 200 Wildelefanten um einen Stausee. Darüber hinaus gibt es in den Parks natürlich noch viele andere Wildtiere zu beobachten. Natur. So wie Kalu, der mich am Rande des Strict Nature Reserve begrüßt und selig lächelt, als er mir sein karges Zuhause unter einem Felsvorsprung zeigt. Mit den drei antiken Königsstädten ist das kulturelle Dreieck im Herzen Sri Lankas markiert. Hier erstreckt sich uraltes heiliges Land mit zwei weiteren UNESCO-Weltkulturerbestätten: den berühmten Höhlentempeln von Dambulla und mit Sigiriya, dem Löwenfelsen, der im 5. Jh. eine Königsfestung war. Beides absolut sehenswert, aber deshalb leider auch von Touristen überlaufen. Was vor allem beim Aufstieg über die 1.860 Stufen am Sigiriya-Felsen nervt. Aber es gibt Alternativen. Kaum ein Mensch verirrt sich zu den vom Dschungel überwucherten Klosterruinen in Ritigala. »Nicht bedeutend genug«, meint Kalu. Aber schön. Knapp eine Stunde lang wandert man hier durch ein verwunschenes Waldstück mit jedem Schritt in die Vergangenheit hinein. Indiana Jones lässt grüßen. Ein abenteuerlicher Spaß, den wir am Nachmittag mit dem Erklimmen des 200 Meter hohen Felskolosses Pidurangala fortsetzen. Nur einen Kilometer von der Königsresidenz Sigiriya entfernt, befand sich dort das buddhistische Hauptkloster. Natürlich kann man von so einem heiligen Ort aus keinen Blick auf die berühmten Fresken mit den barbusigen »Wolkenmädchen« erhaschen, die den Fels gegenüber zieren. Dafür beeindruckt hier ein gigantischer liegender Buddha. Und den sensationellen Ausblick auf das Umland mit dem Löwenfelsen genießt man fast allein. Kandy – Die Grande Dame mit dem heiligen Zahn Ehre, wem Ehre gebührt. Während Hunderte Touristen und Pilger aus aller Herren Länder vor dem prachtvollen Zahntempel in Kandy Schlange stehen, öffnen sich für Kalu am Seiteneingang die Türen. Als sein Gefolge husche ich mit ins Innere, wo sich ein Meer aus Lotusblüten ergießt. Jede eine Opfergabe, denn an 10 REISE & PREISE 2-2018

Für sicheres Reisen müssen Sie sich nur 3 Buchstaben merken: LTA. moderne Hochhäuser in den Himmel (Mitte). Teepflückerin im grünen Hochland Sri Lankas (rechts) Wo auch immer Sie hinreisen, wir sind für Sie da. Mit unserem Reiseschutz All in One sind Sie bestens versichert und zwar das ganze Jahr lang, egal wohin und wie oft Sie reisen. Unser Rundum-Sorglos-Paket beinhaltet alles, was für einen unbeschwerten Urlaub nötig ist. diesem Ort wird in einem goldenen Schrein die heiligste Reliquie der Insel verwahrt: der linke Eckzahn Buddhas. Wer ihn besitzt, hat die Macht. Was zur Tragödie führte, als die Briten 1815 in Kandy einmarschierten und den singhalesischen König vom Thron stießen. »Immerhin haben die Herren ihren Tee mit auf unsere Insel gebracht«, hatte Kalu vorhin auf dem Weg noch verschmitzt kommentiert. Doch nun hat ein ohrenbetäubender Trommelwirbel die Abendzeremonie eingeleitet, und Kalu ist tief im Gebet versunken. Am nächsten Morgen ist ein meditativer Spaziergang am Bogambara-See angesagt, wo sich die zweitgrößte Stadt des Landes in ihrer ganzen Pracht zeigt. Von Bergen mit Regenwäldern und Teeplantagen umgeben, spielt sie ihren nostalgischen Charme voll aus. Als Mittler zwischen den Welten wird Kalu hier noch einige Lesungen abhalten, bevor er sich wieder in die Einsamkeit der Wälder zurückzieht. »Das Ziel jeder Lebensreise ist es, bei sich selbst anzukommen«, gibt er mir als buddhistische Weisheit zum Abschied noch lächelnd mit auf den Weg. Mit der Bahn durchs malerische Hochland Und die Zugfahrt ins 150 Kilometer entfernte Bergstädtchen Ella, die zu den schönsten der Welt zählt, scheint eine wunderbare Chance zu bieten, Kalus Rat zu beherzigen. Expresszug? Ein irreführender Begriff. Während der sechs bis acht Stunden, in denen sich die alte Diesellok gemächlich durchs malerische Hochland windet, ist Entschleunigung garantiert. Ab und an tauchen draußen kleine Dörfer auf. Dann sind es rauschende Wasserfälle, und immer wieder leuchten aus den Plantagenterrassen an den Berghängen die bunten Saris der Teepflückerinnen hervor. Doch schnell verliert sich das Auge wieder im üppigen Grün, und die Seele schwebt einem davon. Auch wenn sich nicht jeder auf dieser Insel zur »Krähe« emporschwingen wird – am Ende fliegt man auf jeden Fall glücklich und tiefenentspannt nach Haus. INFO Sri Lanka auf Seite 12 Reise-Rücktrittskosten-Versicherung inkl. Reise-Ausfallschutz Reisegepäck-Versicherung Auslandsreise-Krankenversicherung inkl. Auslandsreise-Rückholkosten inkl. Inlandsreise-Rückholkosten Reise-Beistands- und Assistance- Leistungen Umbuchungsgebühren-Versicherung 24-Stunden-Notruf-Servicenummer Buchen Sie einfach über das Internet oder fragen Sie in Ihrem Reisebüro nach dem LTA All in One. LTA Lifecard Travel Assistance Service-Tel.: +49 (0) 6204 7015060 E-Mail: info@lta-reiseschutz.com www.lta-reiseschutz.com Weltweiter Ganzjahres- Reiseschutz ab 125 €! Ein absolutes Erlebnis ist eine Bahnfahrt ins Hochland. Die Waggons der 3. Klasse sind zwar nicht klimatisiert, aber nur hier lassen sich die Fenster öffnen REISE & PREISE 2-2018 11

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