TENERIFFA UNSERE AUTORIN EMPFIEHLT Ausflug in den Süden Staubtrocken statt saftig grün ist die Südküste Teneriffas. Aber einen Tagesausflug sollte man auf jeden Fall einplanen, denn es gibt ein paar sehr besondere Plätze zu entdecken. Nimmt man die Route über die Costa Adeje, kann man zunächst zum Playa Montaña Amarilla bei San Miguel de Abona abbiegen, wo sich Felsschichten wie Pfannkuchen in Gelb-Orange-Tönen stapeln. Nächste Station: Playa El Médano bei Granadilla de Abona, der Lieblingsstrand der Wind- und Kitesurfer. Ein toller Anblick, wenn unzählige bunte Drachen am Himmel dahinflitzen. Eine Attraktion der ganz anderen Art liegt bei Arico: Um die Ausbreitung von Lepra – vor dem 2. Weltkrieg eine Geisel auf der Insel – zu stoppen, baute man eine Quarantänestation für Erkrankte im wenig besiedelten Süden. Noch vor Fertigstellung machten medizinische Fortschritte die Station überflüssig. Das Sanatorio de Abona wurde zur Geisterstadt. Die Bauten sind heute mit Graffiti geschmückt und tolle Fotomotive. Zum Tagesfinale vielleicht ein richtig toller Sandstrand? Der Playa de las Teresitas, aufgeschüttet mit Saharasand, biegt sich wie eine Mondsichel hinter dem Fischerort San Andrés im Nordosten der Insel. Playa Montaña Amarilla Lieblingsplätze auf Teneriffa 18 REISE-PREISE.de 4-2022 PUERTO DE LA CRUZ Wo der Tourismus auf Teneriffa begann Im 19. Jh. entdeckte der britische Adel Puerto de la Cruz, damals der Hafen des Kolonialstädtchens La Orotava, als Urlaubsort mit guter Luft und angenehmem Klima. Ein Grandhotel, das seit vielen Jahren leer steht, und üppige Gärten erinnern an die Zeit, als auch Agatha Christie beispielsweise hier entspannte. Heute ist Puerto das größte Ferienzentrum der Nordküste – im Vergleich zu den Ferienmaschinen des Südens aber immer noch sehr überschaubar, mit vielen charmanten Ecken. Das Fischerviertel Punta Brava Bar-Restaurant »El Burgado« bei Buenavista del Norte. Traumhafter Platz für den Sundowner (die Küche ist eher belanglos) mit Blick auf die Klippen von Los Gigantes. Charco de la Laja in San Juan de la Rambla. An windstillen Tagen kann man im Charco (»Pfütze«), einem Lavapool, herrlich (kostenlos) im Atlantikwasser schwimmen. Im Winter ist es oft wild und stürmisch, dann lässt sich oberhalb der Küste fasziniert zuschauen, wie die Brandung ungestüm ins Becken schwappt. Playa de Benijo Ein wildes, ungezähmtes Stück Teneriffa und eine echte Black Beauty im äußersten Zipfel der Nordostküste bei Taganana. Zum Sonnenbaden gibt es definitiv bessere Plätze, aber wer sich so richtig durchpusten lassen möchte und den Surfern beim Tanz auf den Wellen zusehen will, ist hier genau richtig. Botanischer Garten in Puerto de la Cruz (€ 3). Zu heiß zum Wandern? Im Garten mit üppig tropischer Vegetation ist es immer wunderbar schattig. Ein Muss für Botanikfans. Bauernmarkt La Tegueste Wer selbst in der Ferienwohnung kocht, findet hier samstags die frischesten Zutaten der Insel – Obst, Gemüse und Käse bieten Bauern an ihren Ständen an. Auch das Frühstück im Marktcafé ist lecker. Die »Terraza La Baranda« bei El Sauzal (Cocktail € 7, Runzelkartoffeln mit Mojo € 5) ist Café, Bar und Restaurant und von morgens bis abends eine angesagte Adresse. Kein Wunder bei den genialen Blicken auf Teide und Küste. Berühmt ist die transparente Selfie-Brücke, vor der Besucher fast immer Schlange stehen. mit seinen bunten Würfelhäusern ist schon aus der Ferne ein Hingucker. Das In-Viertel La Ranilla lockt mit Street-Art-Galerie und netten Lokalen – wie der Café-Bar »Agora« (Plazeta de Benito Perez Galdos 6), wo es zu leckeren Tapas (ab € 6) manchmal Livemusik gibt. Rund um den Hafen flaniert abends ein buntgemischtes Völkchen aus Urlaubern, Einheimischen und Teilzeit-Tinerfeños, die auf der Insel überwintern. Die schicken Schwimmbecken am Meer, die der kanarische Meisterarchitekt Cesar Manrique designte (Eintritt € 5,50), ergänzen die schwarzsandigen Strände, unter denen der Playa Jardín – mit Vulkansand aus dem Meer aufgeschüttet – für viele der schönste ist. Ein Lokal mit herrlichem Blick auf Ort und Küste: »Terraza Taoro« (Carretera del Taoro 9, Schweinefilet mit Karamellzwiebeln € 13,90). Puerto ist das perfekte Urlaubsziel für alle, die Strandurlaub mit Ausflügen ins Hinterland verbinden möchten. Nett gebettet Eine Apartmentanlage mit guter Ausstattung und Pool: »Apartments Ambassador« (https://aptosambassador.com/de/, +34-922 381 566, Apt. für 2 Pers. ab € 71). Das »Hotel Vallemar« hat eine Premium-Lage an der Uferpromenade, einen Dachpool, renovierte Zimmer und ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis (www. hotelvallemar.com/de, +34-922 384 800, EZ/DZ ab € 94/120). Eine ruhige Lage inmitten eines tropischen Gartens mit Pool unweit des Taoro-Parks hat das »Hotel Tigaiga« (www.tigaiga.com/de, +34-922 383 500; EZ/DZ 127/181 ÜF).
Auf Wanderungen im Gebirge bieten sich grandiose Ausblicke Blick auf die farbenfrohe Altstadt von La Orotava Lebhaftes Treiben auf der Strandstraße von Puerto de la Cruz Wandern auf Teneriffa Teneriffa gehört mit gleich drei grandiosen Wanderregionen zu den europäischen Top-Reisezielen für Wanderer. Teide-Nationalpark Im Inselherzen lockt die orangerote Mondlandschaft des Nationalparks, in dessen Mitte der gleichnamige Inselvulkan majestätisch thront. Zwischen rotbraunen Bimssteinfeldern und zerklüfteten Lavazacken, die in der Sonne glühen, blühen Natternköpfe, die an rote Zwergenmützen erinnern und nur auf Teneriffa wachsen. Man kann zwischen zahlreichen markierten Wanderwegen (www.teide-nationalpark.de) wählen. Perfekt für Einsteiger: die Wanderung Roques de Gracia (2 Std.), die vom Parador zu fantasievollen Felsgebilden wie einer Kathedrale aus Lavastein führt. Den Gipfelsturm können auch Ungeübte wagen – die Hauptarbeit übernimmt nämlich eine Seilbahn ab der Talstation in 2.350 m Höhe (ab € 49 inkl. geführte Tour zum Gipfel; www.volcanoteide.com/de). Für den Weg auf den Gipfel ist eine (kostenlose) Genehmigung bei der Nationalparkverwaltung einzuholen. Anaga-Gebirge Der wilde Inselosten, wo oft ein frischer Wind bläst, bietet abwechslungsreiche Wanderungen – durch den Lorbeerwald zum Beispiel, eine einzigartige kanarische Vegetationsform. Schmale Straßen winden sich weiter in Richtung Küste – zu hübschen Dörfern wie Taganaga oder Las Carboneras. Perfekt für Einsteiger ist die Rundwanderung zum Höhlendorf Chinamada (2,5 Std.). Dort gruben schon die Guanchen, die ersten Bewohner der Insel, Höhlen in den Fels. Heute leben hier noch eine Handvoll Bauern und bewirtschaften wie in alter Zeit Gemüseterrassen. Eine urige Einkehr: das Höhlenlokal »La Cueva« (Gemüsesuppe € 4). Teno-Gebirge Nicht minder spannend ist der Inselwesten. Vom vielbesuchten Bergort Masca windet sich eine spektakuläre Wanderung zur Küste, die nicht für Anfänger geeignet ist und vorgebucht werden muss (www.caminobarrancodemasca.com/de). Einfacher ist die Tour ab El Palmar über Teno Alto (4 Std., 500 HM), wo in urigen Lokalen der berühmte Ziegenkäse der Region (€ 8) serviert wird. GARACHICO Schmuckstück an der Nordwestküste Fotos: Elke Homburg; Mehdi33300, travelpix, Ken Welsh, Dorin Marius Balate, Ernst Wrba / Alamy Stock Photo Kirchen, Klöster und koloniale Herrenhäuser erinnern an Garachicos große Zeit, als Händler im 16. und 17. Jh. vom Stadthafen aus Zuckerrohr in alle Welt verschifften. Lavamassen verschütteten den Hafen 1706 und der Ort versank in der Bedeutungslosigkeit. Aus heutiger Sicht ein ausgesprochenes Glück! So blieb die Kolonialstadt frei von Bausünden und versprüht auch heute noch reichlich kanarisches Flair. Vom Plaza de la Blick auf den Hafen von Garachico Liberdad mit Kirche und beliebtem Kiosk unter Indischen Lorbeerbäumen schlendert man am Abend ans Meer, wo der Japaner Kan Yasuda zwei luftig-leichte Marmorportale schuf – beliebter Selfie-Spot der einheimischen Jugend. Meerwasserpools im Lavagestein ersetzen die fehlenden Sandstrände und weil Großhotels an der zerklüfteten Küste keinen Platz haben, wohnen Urlauber in charmanten Boutiquehotels und Apartments. Einheimische spielen Karten im Park Eine Genießeradresse: »Marínez de Fuentes 17« (www.miradordegarachico.com, Thunfisch mit Reissalat und Avocado € 20). Nett gebettet Eine charmante Adresse mitten im Ort, mit Sonnenterrasse auf dem Dach, ist das »Gara Hotel« (www.garahotel.com, +34-922 831 168, EZ/ DZ ab € 78/112). Flair Der Adelspalast »La Quinta Roja« verwandelte sich in ein Boutiquehotel, in dem moderner Komfort auf historisches Ambiente trifft, mit 20 Zimmern rund um einen Innenhof (www.quintaroja.com, +34-922 133 377, EZ/DZ ab € 107/126 ÜF). Zwischen Küste und Bananenhainen bietet die Finca »Hotel Rural El Patio« stilvolle Zimmer und Pool (https://hotelpatio.com/de/, +34-922 133 280, EZ/DZ ab € 90/97 ÜF). PERFEKT GEPLANT MIT Ob Hotel, Flug, Mietwagen oder Pauschalreise. Wir weisen Ihnen den Weg zum günstigsten Anbieter. www.reise-preise.de/teneriffa 4-2022REISE-PREISE.de 19
