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4-2022 REISE & PREISE

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PUERTO RICO Bunte

PUERTO RICO Bunte Häuser in San Juans Altstadtviertel La Perla Musikalische Einstimmung auf den Abend: konzentrierter Straßenmusikant León, gewidmet. Begraben ist er ein paar Straßenzüge weiter in der Kathedrale, gleichfalls rund 500 Jahre alt. Auf dem Weg dorthin stellt Pablo seinen Gästen zwei weitere Lokale vor. Das »Deaverdura« serviert lokale Hausmannskost wie Mofongo – frittierte Klöße aus zerstampften Kochbananen, auf der Insel als Beilage wie Snack beliebt. Dazu schmeckt frisches Kokoswasser oder Medalla-Bier. Elegant-leger gibt sich das »Santísimo«, ein Restaurant mit Galerie und Hof im gediegenen Kloster-Hotel »El Convent«. Unweit vom Rathaus, vor dem sich zwischen Stein-Heiligen unzählige Tauben tummeln, wartet schließlich das Dessert. In Räumen voller Kunst serviert die »Chocobar Cortés« allerlei Köstliches aus und mit Schokolade. Der Kakao dazu stammt von der eigenen Plantage. San Juan ist im Umbruch: Hipster-Viertel und Streetart Hinter der Meerenge Caño de San Antonio und der Laguna del Condado liegt Santurce, das dichtbevölkerte Herz von San Juan. Der Strand des Stadtteils, wo morgens junge Leute Beachtennis spielen, gehört zu dessen gehobenem Bezirk Condado. Einkaufstempel, Wohnhochhäuser und Luxushotels wie »Hilton« oder »Vanderbilt« reihen sich hier aneinander. Zu den interessantesten Vierteln zählt Miramar, wo sich außer schönen alten Residenzen mit Terrassen und Gärten auch das Staatliche Kunstmuseum MAPR befindet. »Um die Architektur, uralte Bäume und das Flair der Gegend zu erhalten, stoppte man den Bau der hier geplanten Autobahn und erweitert stattdessen das Stadtbahnnetz«, freut sich Georgie Vega. Die Kulturaktivistin führt Besucher durch den neuen Hipster-Hotspot um die Calle Cerra, in der Vergangenheit das Hauptrevier der Salsa-Plattenindustrie. »Nach dem wirtschaftlichen Einbruch durch die Staatspleite und dann den Hurrikan María gingen hier die Mieten runter. Kunstschaffende und Überlebenskünstler sowie kreative Gastronomen siedelten sich an und brachten wieder Leben in die leeren, ungenutzten Räume«, erzählt die strahlende Puerto-Ricanerin. Auf der Route ihrer Art-Walks sieht man Dutzende riesiger Wandgemälde und kleiner Streetart-Kostbarkeiten wie »Chrome Rabbit« von Joshua Santos Rivera alias Bikismo. Der lokale Künstler malt 3D-Figuren im Metallic-Look. Für José, den Eigentümer des »Patio de Solé«, sind sie wie alle Werke hier »gesellschaftskritisch, selbstbewusst und immer voller Lebensfreude und Humor«. Zum Team seines Restaurants gehört auch sein liebenswerter Hund Zeus, der ab und zu auch mit bedient. Im Musiksalon des alten Hauses finden gutbesuchte Salsakurse statt. Kulinarische Routen ins bergig-grüne Inselinnere Spaß macht ein Bummel durch die gepflegten, von Kolonialhäusern gesäumten Gassen der Altstadt San Juans Lebensfreude und Genussfähigkeit sind bei den Puerto-Ricanern wahrlich keine seltenen Eigenschaften. Ihrer Vorliebe für deftige Speisen entsprechend, gibt es zwei kulinarische Routen in der Inselmitte: die Ruta de la Longaniza und die Ruta del Lechón (auch Pork Highway genannt). Bei der ersten geht es um die Wurst, bei der zweiten dreht sich alles um das Schwein am Spieß. Beide Strecken liegen in den Bergen im Hinterland und führen zu familiären Restaurants und Bars. Bei den Einheimischen sind sie für Wochenendausflüge ausgesprochen beliebt. Höchster Gipfel Puerto Ricos ist mit 1.338 Metern der Cerro La Punta. Das bergige, bewaldete Inselinnere ist ideal für Aktivurlauber, die hier wandern, reiten, mountainbiken oder Quad fahren. Außerdem lässt sich die Szenerie von oben per Seilrutsche genießen: Mit einer Monster-Zipline im Toro Verde Adventure Park saust man über eine wunderbare Dschungel-Fluss-und-Felsen-Landschaft. Ein Tummelplatz für Surfer und Romantiker ist der Inselwesten. Hier gibt’s die coolsten Wellen und schönsten Sonnenuntergänge. Bei Aquadilla, Rincón und am Cabo Rojo im äußersten Südwesten kann man an traumhaften Stränden relaxen. Lohnend ist ein Bummel durch die Kleinstadt Yauco 24 REISE-PREISE.de 4-2022

UNSER AUTOR INFORMIERT Die zu Puerto Rico gehörende kleine Insel Culebra, eine der Spanischen Jungferninseln, hat traumhafte Strände, im Bild der feinsandige Flamenco Beach Weder Fisch noch Fleisch: Puerto Rico und die USA Einerseits gehört es zu den USA, aber so richtig dann doch nicht: Im Spanisch-Amerikanischen Krieg 1898 wurde Puerto Rico von den USA erobert. Bereits seit 1917 sind seine Einwohner automatisch US-Bürger, können sich entsprechend frei bewegen. Über die vollen Bürgerrechte des Mutterlandes verfügen Puerto-Ricaner jedoch nicht: Sie wählen z. B. weder den US-Präsidenten noch den Kon- an der Südküste, von der ein großer Teil als buntes Mosaik gestaltet ist. Ein Kontrast zum grünen Inselinneren ist der Trockenwald Guánica südlich von Yauco mit seinen Kugelkakteen und einem 1.000-jährigen Guajakholzbaum. Bei einer Wanderung durch den Park genügend Wasser mitnehmen – hier ist es zur Abwechslung wirklich sehr trocken! Bauch durchs Meer. Was trocken bleiben soll, jongliert die Crew in wasserdichten Beuteln über ihren Köpfen. So hat jeder Neuankömmling Kopf und Hände frei für diese wunderbaren Augenblicke. Es folgen sehr entspannte Stunden im Sand-und-Palmen-Paradies. Für Strandfans lohnt es sich, auf der kleinen Insel ein paar Tage einzuplanen. Bootstour zur Insel Culebra, einem Sand-und-Palmen-Paradies Nächtliche Kajaktour in einer leuchtenden Lagune Am nächsten Morgen geht es aufs Wasser. Auf dem Motorboot des jungen Kapitäns Yamil Colon ist es noch still. Im Hafen von Fajardo kreischen nur die Möwen. Yamil und seine Crew begrüßen eine Handvoll Gäste. Heute führt der Tagesausflug nach Culebra, einer Spanischen Jungferninsel, die ebenso zu Puerto Rico zählt wie ihre Nachbarin Vieques mit dem begehrten Sun Bay Beach. »Tolle Strände haben wir auch auf der Hauptinsel. Den allerschönsten aber seht ihr gleich«, verspricht Yamil während der Fahrt. Und er hat Recht: Playa Flamenco ist ein Traum. Der Ankerplatz liegt mitten im Türkis der flachen Bucht. Die letzten 50 Meter bis zum Strand geht es zu Fuß und bis zum Grund zum Staunen gibt es an diesem Tag noch einmal – ganz in der Nähe von Fajardo, bei einer abendlichen Kajaktour auf der Laguna Grande. Sie ist eine der drei biolumineszierenden (kurz: Bio-) Buchten von Puerto Rico. Das hellblau leuchtende Wasser, das man hier im Dunkeln sehen kann, entsteht durch Dinoflagellaten, einzellige Geißeltierchen, die bei äußerer Bewegung wie etwa Paddelschlägen Licht erzeugen. Deutlich sichtbar ist das Phänomen aber nur in absoluter Finsternis. Im Falle dieser Tour hilft eine Regenplane, mit der man sich samt Boot bedeckt. Wer nun kräftig mit der Hand im Wasser rührt, erlebt das große Kino ganz im Kleinen. Über den Dschungel saust man mittels einer gigantischen Zipline im »Toro Verde Adventure Park« PERFEKT GEPLANT MIT Die Flagge von Puerto Rico ähnelt der von Kuba gress. Im Repräsentantenhaus sind Delegierte zwar vertreten, haben aber kein Stimmrecht. Als »Außengebiet der USA« besitzt das Land eine gewisse Autonomie, doch Verteidigung, Grenzfragen und Außenpolitik regelt Washington. Ob sich daran etwas ändern soll, ist auf der Insel umstritten: Seit 1952 gab es fünf Referenden zum Thema. Die Voten für völlige Unabhängigkeit lagen dabei nie über fünf Prozent, die Hälfte will es beim Status quo belassen. Man ist auf Subventionen aus den USA angewiesen. 2020 stimmten 52 Prozent der Bevölkerung für eine Aufnahme Puerto Ricos als gleichberechtigter Bundesstaat. Vor allem Jüngere wollen den Anschluss. Das letzte Wort dazu hat allerdings der US-Kongress. Und der lässt sich Zeit. Ob Hotel, Flug, Mietwagen oder Pauschalreise. Wir weisen Ihnen den Weg zum günstigsten Anbieter. www.reise-preise.de/puertorico Fotos: Planetpix/ALAMY, Carsten Heinke (2), Mauritius Images, William Silver/Anatoly/Shutterstock 4-2022 REISE-PREISE.de 25

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