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Taxi Times Berlin - 3. Quartal 2020

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Advertorial

Advertorial INKLUSIONSTAXIUNTERNEHMERIN ANKE HÜBNER IM INTERVIEW LAGeSo: Seit November 2018 fördert das Land Berlin, betreut durch das LAGeSo, Inklusionstaxen. Was hat Sie dazu bewegt, sich am SoVD-Projekt Inklusionstaxi zu beteiligen und gleich zwei barrierefreie Taxen anzuschaffen? Anke Hübner: Die Aussicht auf mehr Umsatz sowie die Möglichkeit, Menschen mit Behinderung Spontanfahrten anzubieten. Wie sind Ihre bisherigen Erfahrungen? Grundsätzlich gut, die Kunden waren glücklich. Wir hatten fast jeden Tag 1-2 Aufträge mit Tendenz nach oben. Jetzt mit Corona sind es wegen fehlender Freizeitangebote noch 4-5 Fahrgäste pro Woche zusätzlich zum „normalen“ Geschäft. Fand das Inklusionstaxi Akzeptanz bei Ihren Mitarbeitenden? Vom Umstieg mussten wir die Fahrer erst überzeugen. Jetzt fahren sie gerne Caddy, zumal sie mehr Aufträge haben. Was sagen Sie unentschlossenen Unternehmenden? Das Inklusionstaxi bietet einfach eine erweiterte Option. Man kann im Grunde fast alle Fahrtwünsche erfüllen – und der Senat fördert die Rampe. Woher erhalten Sie die Fahraufträge? Die Kunden nutzen Internetseiten mit Telefonnummern der Unternehmer. So entsteht eine persönliche Bindung, und die zufriedenen Kunden empfehlen uns weiter. Hat ein Inklusionstaxi auch Nachteile? Nicht wirklich, nur manchmal steigen Kunden am Taxihalteplatz lieber in ein anderes Taxi. Was wünschen Sie sich in Bezug auf das Inklusionstaxi? Das müssen viel mehr Unternehmer anbieten! Berlin braucht einen großen Pool dieser Fahrzeuge, die über Funk vermittelt werden. Das würde dem Gedanken an Spontanfahrten sehr nahekommen. Und mit dem Taxikonto des Sonderfahrdienstes (SFD) kann ein Nutzer, der viele Kurzfahrten unternimmt, preiswerter fahren. Und ganz wichtig: Wir müssen Krankenkassenfahrten bekommen! Ich habe meine Dienste mit Fokus auf Beförderung nicht umsetzbarer Patienten diversen Kassen angeboten. Antwort: „Wir würden Sie mit Kusshand nehmen, dürfen solche Verträge aber leider nur mit Mietwagenunternehmen abschließen.“ Das ist völlig unverständlich, da Mietwagen nicht preiswerter sind als Taxis. Wir fördern auch Ihr Taxi-Unternehmen mit bis zu 15.000 Euro, wenn . . . . . . Sie folgende Voraussetzungen erfüllen: Sie verfügen über eine gültige Taxi-Konzession für Berlin Sie haben eine bevorstehende Investitionsentscheidung für den Kauf eines neuen Fahrzeugs oder den Umbau eines vorhandenen Fahrzeugs getroffen Das Taxi ist max. 24 Monate zugelassen und hat max. 100.000 km Laufleistung Was wird für den Umbau zum barrierefreien Taxi gefördert? Ausschwenkbare Beifahrersitze Ertastbare Eingabegeräte für bargeldlose Zahlungen Nach innen klappbare „Taxirampen“ Einklappbare Rücken-/Nackenstützen Luft- bzw. Hydraulikfederung zur Absenkung des Fahrzeugs Und weitere Ausstattungsmerkmale Antrag stellen Wir unterstützen Sie gern und beantworten Ihre Fragen. TITEL: stock.adobe.com Kontakt: 030 90229-1916 inklusionstaxi@lageso.berlin.de www.berlin.de/inklusionstaxi

www.taxi-times.taxi TVM INFORMIERT Ab sofort leichtere Ortskundeprüfung ISARFUNK INFORMIERT Re-Start am Flughafen mit digitalen Chancen 3. QUARTAL 2020 3,50 € VERKEHRSPLANUNG Münchens Pop-up- Radspuren RÜCKFALL IN DIE KLIENTELPOLITIK? Würde das Taxigewerbe ein eigenes Unwort des Jahres wählen, so hätte 2019 sicherlich der Begriff „Eckpunkte“ das Rennen gemacht. Nachdem dann im März dieses Jahres die Corona-Krise den Fokus zwischenzeitlich veränderte, 11 ECKPUNKTE FÜR EINE PBEFG-NOVELLE TAXI IM ABSEITS 10 8 MÜNCHEN 11 Unsere Münchener Redaktion hat das gleiche Titelthema als Fußball mit „Playern“ auf Rädern illustriert. 4 können nach der Überarbeitung der Eckpunkte durch die Findungskommission nun beide Themen als die zwei Hauptprobleme des deutschen Taxigewerbes bezeichnet werden: Corona und die geplante PBefG-Novelle. Das Personenbeförderungsgesetz (PBefG), dessen letzte große Änderung in der Liberalisierung des Fernbusmarktes vor acht Jahren bestand, wird von vielen für erneuerungsbedürftig gehalten, auch vom Taxigewerbe. Doch was darin in welche Richtung zu verändern ist, darüber herrscht bittere Uneinigkeit (Seite 6). Zur Zeit des Lockdowns hat das Taxigewerbe bewiesen, dass es trotz allem weiterhin Mobilität garantiert und somit einen mobilen Teil der Daseinsvorsorge sicherstellt. Was Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer jetzt plant, deklassiert das Taxigewerbe zu einem Spielball, den man mal eben im Interesse geldgieriger Aktionäre von Großkonzernen versenken kann. Das Ausmaß an sozialer Verantwortungslosigkeit hat unseren Redakteur, der in unregelmäßigen Abständen auch Radiosendungen produziert und moderiert, dazu veranlasst, in seiner Sendung am 20. August (die Sie auf unserem Online-Portal www.taxi-times.com nachhören können) den Amtseid in Erinnerung zu rufen, den unsere Minister bei Amtsantritt schwören, und angesichts der Zusammensetzung der Findungskommission mahnend zu fragen: Wo ist die SPD geblieben, die immer für soziale Gerechtigkeit und fair bezahlte Arbeit kämpfte? Wo ist die FDP geblieben, die sich einst zur sozialen Marktwirtschaft mit einer staatlichen Ordnungspolitik bekannte? Wo sind die Grünen geblieben, die einmal für Umweltschutz und gegen Ausbeutung aufstanden? Wo ist die Union geblieben, die sich für einen gesunden Mittelstand, eine funktionierende Volkswirtschaft und für Vollbeschäftigung stark machte? INHALT MELDUNGEN 4 News NACHRUF 5 Gewerbe trauert um Detlev Freutel PBEFG-NOVELLE 6 Spielball Taxigewerbe 10 Die unwirksame Rückkehrpflicht 12 „Pooling“ als neue Beförderungsform? 14 Tarifpflicht nur noch bei Winker- Fahrten? CORONA-KRISE 16 Einwagenbetriebe 17 Mehrwagenbetriebe FLUGHAFEN TEGEL 19 Wehmut um TXL TAXI BERLIN 20 Neues vom Taxizentrum 21 Dringender Appell POLITIK 22 Interview mit Oliver Friederici 26 BER: Regine Günthers Dilemma WETTBEWERB 28 Free Now eifert Uber nach 30 Uber in Falkensee GEWERBE 32 Kahlschlag bei der Ortskunde TIPPS 34 Lektüre zum 100. Geburtstag Berlins TITELBILD (FOTOMONTAGE): Axel Rühle / Taxi Times Während an der Corona-Krise wohl wenig zu beeinflussen ist, außer sich zu schützen und zu informieren, gilt es in der Verkehrspolitik einen Kampf auszufechten. Zwar sah es nach den großen Protestaktionen im letzten Jahr zunächst nach einem Teilsieg für das Taxigewerbe aus, da durch fleißige Aufklärungsarbeit in Teilen der deutschen Politik ein Bewusstsein für das Problem geschaffen und etliche Politiker zu einer skeptischen Haltung gegenüber Scheuers Eckpunkten gebracht werden konnten. Sogar die Berliner CDU ist gegen die „Modernisierungspläne“, wie ihr verkehrspolitischer Sprecher uns in einem Interview erläutert (Seite 22). Doch jetzt könnte angesichts der geplanten Novelle des Personenbeförderungsgesetzes in wenigen Monaten ein noch größerer Kampf bevorstehen, bei dem es um nicht weniger als die Existenz des Taxigewerbes mit seinen vielen tausend Arbeitsplätzen geht. Auf in den Kampf! – die Redaktion – TAXI 3. QUARTAL 2020 3

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