22.08.2013 Views

TE KOOP - De Binnenvaartkrant

TE KOOP - De Binnenvaartkrant

TE KOOP - De Binnenvaartkrant

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

DE BINNENVAARTKRANT PAGINA 49<br />

Für die Binnenschifffahrt wird der<br />

intermodale Markt immer interessanter<br />

Wie entwickelt sich der kombinierte<br />

Verkehr (KV) in <strong>De</strong>utschland<br />

bezogen auf den einzelnen<br />

Verkehrsträger? Wie wirkt<br />

der KV in Transportketten? Was<br />

leistet der KV auf den jeweiligen<br />

Verkehrsrelationen? Diesen<br />

und anderen Fragen gingen die<br />

Experten des Statischen Bundesamtes<br />

in Wiesbaden im Auftrag<br />

des Bundesverkehrsministeriums<br />

nach. Jetzt liegt das<br />

knapp 170 Seiten starke, mit<br />

reichlichem Statistikmaterial<br />

und aufschlussreichen Schaubildern<br />

auf dem Tisch. Ein<br />

Werk, dessen Auswertung allerdings<br />

keine „leichte Kost“ ist,<br />

sondern das nach einem inten-<br />

siven Studium verlangt und das<br />

leider nicht immer sofort für<br />

den „klaren Durchblick“ sorgt.<br />

„<strong>Binnenvaartkrant</strong>“ hat sich mit<br />

dem informativen Werk auseinandergesetzt.<br />

Von Eckhard-Herbert Arndt<br />

<strong>De</strong>r kombinierte Verkehr ist aus<br />

der heutigen Verkehrswelt einfach<br />

nicht mehr fortzudenken.<br />

Damit nicht genug: Vor dem<br />

Hintergrund der fortschreitenden<br />

internationalen Arbeitsteilung<br />

wird der KV auch in<br />

den Ländern seinen Siegeszug<br />

antreten, wo er gegenwärtig<br />

Mit voller Kraft voraus. Ein Binnenschiffs-Schubverband hat soeben<br />

den Schleusenkomplex von Geesthacht/Elbe passiert und fährt weiter<br />

in Richtung Osten.<br />

Güterverkehr<br />

wächst langsamer<br />

Nach Prognosen der Beratergruppe<br />

Verkehr + Umwelt (BVU)<br />

wird der Güterverkehr dieses<br />

Jahr und nächstes Jahr weniger<br />

stark wachsen als im Jahr 2004.<br />

Es ist in den kommenden zwei<br />

Jahren mit einer Zunahme von<br />

etwa zwei Prozent zu rechnen.<br />

Dagegen wuchs die Verkehrsleistung<br />

im letzten Jahr um fast<br />

sechs Prozent. <strong>De</strong>r Schienenverkehr<br />

hat 2004 mit 8,2 Prozent<br />

stärker zugelegt als der Straßengüterverkehr.<br />

Die Binnenschifffahrt<br />

verzeichnete eine noch<br />

höhere Wachstumsrate (plus 9,5<br />

Prozent), weil sie Transportströme<br />

zurückgewinnen konnte, die<br />

2003 durch das Niedrigwasser<br />

an die Bahn verloren gegangen<br />

waren. Im vergangenen Jahr ist<br />

der Anteil des Straßengüterverkehrs<br />

im Modal Split zum ersten<br />

Mal seit Jahren nicht weiter<br />

gewachsen. Bahn und Binnenschifffahrt<br />

haben Boden gutgemacht.<br />

Ab diesem Jahr wird<br />

jedoch wieder mit einer Zunahme<br />

des Modal-Split-Anteils des<br />

Lkw-Verkehrs gerechnet. Vom<br />

Wachstum im laufenden und im<br />

kommenden Jahr wird vor allem<br />

der Straßengüterverkehr profitieren.<br />

Für die Binnenschifffahrt prognostizieren<br />

die Wissenschaftler<br />

in diesem Jahr ein Wachstum<br />

von 1,7 Prozent. Bereits in den<br />

ersten vier Monaten des Jahres<br />

ist ihre Leistung um 4,8 angestiegen.<br />

Wegen Niedrigwasser im<br />

Sommer wird das Jahresergebnis<br />

jedoch niedriger ausfallen.<br />

Das Wachstum kommt, wie im<br />

Straßengüterverkehr auch, vor<br />

allem den ausländischen Fahrern<br />

zugute. Im Bahnbereich werden<br />

für 2005 Rückgänge prognostiziert.<br />

Erst im nächsten Jahr wird<br />

dort wieder mit einem Zuwachs<br />

gerechnet.<br />

Seehäfen<br />

<strong>De</strong>r Güterumschlag in den deutschen<br />

Seehäfen wird weiter<br />

ansteigen. Besonders die Verkehre<br />

mit Asien entwickeln sich<br />

positiv. <strong>De</strong>r Umschlagswachstum<br />

von 6,6 Prozent im vergangenen<br />

Jahr ist die zweithöchste<br />

seit Jahren. Nur im Jahr 2000<br />

war der umschlag noch kräftiger<br />

gestiegen. Wachstumsmotor sind<br />

vor allem die Containertransporte,<br />

welche auf über 90 Millionen<br />

Tonnen zugenommen haben.<br />

Auch in diesem Jahr wird sich<br />

der Containerumschlag weiterhin<br />

positiv entwickeln.<br />

Ob dieses Wachstum sich durchsetzt,<br />

ist nach Auffassung der<br />

Wissenschaftler von zwei Elementen<br />

abhängig: der Realisierung<br />

der Ausbauplanungen<br />

inklusive der Fahrrinnenanpassung<br />

der Elbe und der Weser<br />

sowie den Bedingungen im Hinterlandverkehr.<br />

Positiv soll sich<br />

die weitere Gestaltung der Short<br />

Sea Shipping Programme wie<br />

Motorways of the Sea auswirken.<br />

Die Resultate sind nachzulesen<br />

in der Sommerprognose, welche<br />

im Auftrag des Bundesverkehrministeriums<br />

erstellt wurde.<br />

noch in den Kinderschuhen<br />

steckt. In <strong>De</strong>utschland hat<br />

der KV inzwischen eine fast<br />

vierzigjährige Entwicklungsgeschichte<br />

durchlaufen. Man<br />

könnte ohne Übertreibung von<br />

einer Erfolgsgeschichte sprechen.<br />

Die jetzt vorliegende Studie<br />

beschreibt die Entwicklung im<br />

Jahr 2003 und stellt den Vergleich<br />

zum Vorjahr, in bestimmten<br />

Fällen aber auch zu früheren<br />

Jahren her. Letzteres mit<br />

der Absicht, eine besonders<br />

bemerkenswerte Entwicklung<br />

zu verdeutlichen. Folgende Zahlen<br />

sollten für 2003 als wichtige<br />

Eckwerte gelten: Im gesamten<br />

KV in <strong>De</strong>utschland – einschließlich<br />

der Umladungen - wurden<br />

in diesem Referenzjahr 205<br />

Mio. t im KV bewegt. Die Masse<br />

wurde über den Seeweg mit<br />

rund 141 Mio. t transportiert,<br />

gefolgt von der Schiene mit 49<br />

Mio. t und dem Transport über<br />

<strong>De</strong>n partikulieren Binnenschiffern<br />

geht es nicht gut.<br />

Darauf weisen die Ergebnisse<br />

einer Umfrage des BDS-<br />

Binnenschifffahrt hin. Dass<br />

noch nicht einmal die Hälfte<br />

aller befragten Partikuliere<br />

ihre derzeitige wirtschaftliche<br />

Situation als ausreichend<br />

bezeichnet, ist laut BDS alarmierend.<br />

Im Herbst will der<br />

Verband mit Binnenschiffern<br />

über Lösungsansätze diskutieren.<br />

Mittels Flugblättern und der Verbandzeitung<br />

BischInformation<br />

hat der BDS-Binnenschifffahrt<br />

die Meinung der Binnenschiffer<br />

gepeilt. Es kamen insgesamt 42<br />

Fragebögen zurück. Bezogen auf<br />

die Anzahl deutscher Partikuliere<br />

ist dies laut BDS zwar nicht<br />

repräsentativ, doch wohl einigermaßen<br />

aussagekräftig.<br />

Verschlechterung<br />

Gegenüber dem Vorjahr hat sich<br />

die Lage der Partikuliere verschlechtert.<br />

Zumindest erfahren<br />

sie dies so. <strong>De</strong>nn nur 7 Prozent<br />

aller Befragten bewerten ihre<br />

wirtschaftliche Situation als gut.<br />

56 Prozent (!) sprechen von<br />

einer schlechten wirtschaftlichen<br />

Lage. Zum Vergleich: 2004<br />

Binnenwasserstraßen mit 15<br />

Mio. t.<br />

Universalhäfen<br />

Für den Seeverkehr mit Containern<br />

gilt, dass hier die beiden<br />

deutschen Universalhafen-Standorte<br />

Hamburg und die Hafengruppe<br />

Bremische Häfen den Ton<br />

angeben. Rund 99 Prozent des<br />

über den Seeweg im Versand<br />

und Empfang bewegten Containeraufkommens<br />

entfällt auf diese<br />

beiden Nordseehäfen. Beim Ro/<br />

Ro-Aufkommen sind die Trumpfkarten<br />

allerdings anders verteilt:<br />

Hier dominieren die beiden Ostseehäfen<br />

Lübeck und Rostock.<br />

Rund 78 Prozent des Ro/Ro- und<br />

Fähraufkommens konzentrieren<br />

sich auf diese beiden Standorte,<br />

wobei Lübeck die Nase vor<br />

Rostock hat. Im Seeverkehr<br />

kommt – wie bei keinem anderen<br />

Verkehrsträger – die stürmische<br />

Entwicklung des grenz-<br />

waren dies 39 Prozent.<br />

Für dieses Jahr erwarten 46 Prozent<br />

der Befragten ausreichende<br />

wirtschaftliche Ergebnisse. 39<br />

Prozent berichten über düstere<br />

Voraussichten. Nur neun Prozent<br />

der Teilnehmer gehen von einem<br />

guten Jahresergebnis aus.<br />

Gasöl<br />

<strong>De</strong>r Beitrag der Partikuliere an<br />

den Gasölkosten variiert von<br />

20 bis zu 50 Prozent. Dabei<br />

zahlt der Durchschnitt zwischen<br />

25 und 35 Prozent der Kosten.<br />

Während 39 Prozent angeben,<br />

die Gasölklauseln zu kennen,<br />

die seitens ihrer Befrachter vereinbart<br />

wurden, meinen 34 Prozent,<br />

dass die Regelung von Verlader<br />

zu Verlader unterschiedlich<br />

ist oder zum Teil gar keine Gasölklauseln<br />

vereinbart sind. Die<br />

übrigen zwölf Prozent wissen<br />

zwar, dass Gasölklauseln vereinbart<br />

wurden, kennen jedoch den<br />

Inhalt nicht.<br />

Frachtpreis<br />

Die Frachtsituation ist schlecht,<br />

so 80 Prozent aller Befragten.<br />

In vielen Fällen (60 Prozent)<br />

verhandeln die Partikuliere zwar<br />

über höhere Preise, sind dabei<br />

30 AUGUSTUS 2005<br />

überschreitenden,interkontinentalen Warenverkehrs besonders<br />

zum Ausdruck. Rein auf den<br />

Verkehrsträger Seeschiff bezogen<br />

wurden 2003 rund 77,7 Mio.<br />

t in Containern und 25,5 Mio.<br />

t als Ro/Ro- oder Fähraufkommen<br />

mit Ziel- und Quellgebiet<br />

<strong>De</strong>utschland transportiert. Die<br />

Gesamttransportmenge für diese<br />

beiden Ladungsträgerformen<br />

legte gegenüber dem Jahr 1995<br />

um rund 62 Prozent zu. Für die<br />

bemerkenswerte Entwicklung im<br />

Containerverkehr von und nach<br />

<strong>De</strong>utschland war 2003 vor allem<br />

das Wachstum des Warenaustausches<br />

mit China verantwortlich.<br />

Weitere wichtige Zielregionen<br />

waren Nordamerika, aber auch<br />

Finnland .<br />

Neuer Präsident WSD Südwest<br />

in Amt eingeführt<br />

Am 12. August hat Staatssekretär<br />

Ralf Nagel den neuen Leiter der<br />

Wasser- und Schifffahrtsdirektion<br />

(WSD) Südwest, Heinz-Josef<br />

Joeris, feierlich in sein Amt eingeführt.<br />

Joeris hatte sein Amt<br />

bereits am 1. August angetreten.<br />

In seiner Rede gab der neue Leiter<br />

der WSD-Südwest an, sich<br />

auf die gemeinsame Arbeit mit<br />

den Vertretern der Nachbarländer<br />

sowie die Ideen des Gewerbes<br />

und der Freizeitschifffahrt<br />

zu freuen. Gemeinsam mit allen<br />

Mitarbeitern der WSD Südwest<br />

und ihren acht nachgeordneten<br />

Wasser- und Schifffahrtsämtern<br />

will Joeris die WSD nach außen<br />

für die Kunden als akzeptierten<br />

verlässlichen Partner positionieren.<br />

Heinz-Josef Joeris studierte an<br />

der RWTH in Aachen und erlangte<br />

dort 1985 seinen Abschluss als<br />

Diplom-Ingenieur. Anschließend<br />

absolvierte er sein Referendariat<br />

bei der WSD Nord in Kiel. Nach<br />

der Großen Staatsprüfung war<br />

er zunächst als Sachbereichsleiter<br />

3 beim WSA Duisburg-Meiderich<br />

tätig. Ab 1992 arbeitete<br />

er als Sachbereichsleiter 5 beim<br />

WSA Rheine. Von 1994 bis 2005<br />

hatte Joeris verschiedene Ämter<br />

im Bundesverkehrsministerium<br />

inne. Zuletzt war er Referent im<br />

Referat Organisation der Wasser-<br />

und Schifffahrtsverwaltung, im<br />

Bereich Controlling.<br />

BDS schlägt Alarm nach Umfrage<br />

‘<strong>De</strong>utscher Partikulier auf<br />

dünnem Eis’<br />

nicht oder nur zum Teil erfolgreich.<br />

17 Prozent aller Befragten<br />

geben an, wohl erfolgreich<br />

bei den Verhandlungen zu sein.<br />

Sieben Prozent verhandeln gar<br />

nicht.<br />

Lösungen<br />

Was kann die Lage der Partikuliere<br />

in <strong>De</strong>utschland retten?<br />

Dazu meinen 56 Prozent, dass<br />

zuerst die gesamte wirtschaftliche<br />

Lage in <strong>De</strong>utschland verbessern<br />

soll. Ebenso viel sind<br />

der Meinung, dass man härter<br />

mit den Auftraggebern verhandeln<br />

müsse. Die Abhängigkeiten<br />

zwischen Partikulier und Reederei/Befrachter<br />

sollen beseitigt<br />

werden, meinen 54 Prozent.<br />

Mit 60 Prozent spricht sich eine<br />

Mehrheit für eine engere Zusammenarbeit<br />

der Partikuliere untereinander<br />

aus.<br />

Im Herbst will der BDS-Binnenschifffahrt<br />

gemeinsam mit<br />

Partikulieren über Lösungen diskutieren.<br />

<strong>De</strong>r jetzige Zustand sei<br />

alarmierend, so der Verband.<br />

‘Wenn man zu der schwachen<br />

wirtschaftlichen Situation den<br />

hohen Anteil der Gasölkosten<br />

an den Nettofrachteinnahmen<br />

befrachtet, wird deutlich, auf<br />

welch dünnem Eis sich unsere<br />

Unternehmen bewegen.’

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!